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02-Abendausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 02.04.1914
- Titel
- 02-Abendausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1914-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19140402023
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1914040202
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1914040202
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-04
- Tag 1914-04-02
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Monat
1914-04
-
Jahr
1914
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Sein 4. lk. lS8. ttveuo-ttusgave. Leipziger Tageblatt. Sport und Spiel. Deutsche Turuerjchast unü Olympische Spiele. Bon Schulvat Schmuck (Darmstadt). Die Deutsche Turnerschaft ist gegenwärtig aufs crf- rigste mit den Vorbereitungen für die olympischen Wettkämpfe 1916 beschattigt. Da es in erster Linie daraus antommen wird, erfahrene Mannschaften ms Feld stellen zu können, werden nach einem jetzt rechts, kräftig gewordenen Beschlug des Turnerausschusses die sämtliche» auswärtigen Vcranstalrungen des laufenden Jahres besucht, .zu denen Einladungen vor liegen. So werden zunächst 16 Rtann aus den Ver einen Frankfurt o. M, München, Mannheim, Karls ruhe und Stuttgart vom 15. bis 17. Mai in Genua beim Turnfest des italienischen Turnerbundcs aus treten, um die Eigentümlichkeiten des deutschen Tur nens in einer Musterriege darzustcllen. Vorgesehen sind Eisenstabübungen, Kunstturnen an Pierd und Reck, sowie MannschaftSspringcn an zwei Sprung tischen. In ähnlicher Weise sollen auch die Baltischen Spiele in Malmö beschickt werden. Voraussicht lich wird hier aber auch eine Riege von Turnerinnen sich beteiligen, und die Gefamlbeterligung wivo wegen der günstigen Lage wesentlich stärler werden. Die Mannschaften werden aus den großen Vereinen Nord- deutschiands zusainmcngestcllt. Außerdem ist noch der Besuch der turnerischen Weltlumpse in Christi an in und Luxemburg geplant. Das für die Olympischen Spiele ausgestellte Pro gramm liegt jetzt auch in der Fassung vor, in der es zur Beratung und Genehmigung an das internalio- nale Komitee gelangt. Vorgesehen sind zunächst Sechs- und Zwölfkampf nach der deutschen Wetturnordnung. Da die deutschen Geräte Aufnahme bei den Turnoerbänden aller Nationen gefunden Haden und die Wetturnbestiminungen im wesentliäsen übcreinslirnmen, so dürfen jedenfalls für diese Welt kämpfe hervorragende Tlertreter Ser Turnkunst erwar te! werden. An weiten Kreisen der Deutschen Turner schaft wird nur bedauert, daß die Zahl der Teilnehmer auf nur 8 jeder Nation festgesetzt werden muhte. Das Programm des Wetturnens umfaßt außerdem Einzelwettkämpfe an Reck, Darren, Pferd lquer und lang gestellt) uns an den Schaukelringen, ferner Ma n n s cha fts we t t k ä m p fe nach beliebi gem System und Sondcrvorführungen. Die Spiele sind gleichfalls nicht vergessen; für Turner sind Schlagball, Faustball, Schleuderball und für Tur nerinnen Korbball nach den Regeln des Zenlralaus- jchusses vorgesehen. Jede Nation kann nur eine Mannschaft stellen. Größere Bedeutung als diesen Wettkämpfen wird aber die Deutsche Turnerschaft den Mässe nauf- führ nngen beilegen, die wie bei deutschen Turn festen die Eigentümlichleiten des deutschen Turnens darstellen sollen. So sind Frei- und Stabübungen ge plant, zu denen jedenfalls wieder Tausende aufmar- schieren werden, außerdem Genre«nübungen an Ge räten und Mannschaftsübungen im volkstümlichen Turnen. Diese Darbietungen finden außer Wett bewerb an drei oder auch vier aufeinanderfolgenden Tagen statt. Mit ihrer Organisation werden sich Turnausschuß und Versammlung der Kreisturnwarte in ihrer Sitzung befassen, die vom 8. bis 16. April in Burgen stattfindet. Die Deutsche Turnerschaft wird es jedenfalls an nichts fehlen lassen, um in Gemein schaft mit den übrigen im Reichsausschuß vereinigten Verbänden die deutschen Farben bei der VI. Olym piade zu Ehren zu bringen. * * * Mit besonderer Genugtuung wird allerorten die Nachricht ausgenommen werden, daß die noch be stehenden Meinungsverschiedenheiten zwisckzen der Turnerschaft und den einzelnen Sportverbänden ohne Einfluß auf di« vorbereitende Arbeit zu den Olympi schen Spielen bleiben wird. Auf der letzten Wett kampfausschußsitzung des Neichsausschusses, die ebenso wie die des Vorstandes, im Zeichen erfreulicher Einig keit stand, bat es die Deutsche Sportbehörde für Athle tik als „selbstverständlich" bezeichnet, daß zu den sport lichen Ausscheidungskämpfen in ganz Deutschland auf dem Gebiete der Athletik auch die Mitglieder von Turnvereinen zugelassen werden, und zwar ahne daß sie einem Sportverein beitretcn müßten. Weiterhin wurde die Deutsch« Turnerschaft ohne Debatte als allein zuständige Korporation für die Spiele erklärt, die sie im Rahmen der Olympischen Spiele als charak teristische deutsche Volksspielc vorzusühren gedenkt. Man sieht, cs geht mit der Einigung, wenn man nur will. Unsere Voraussagen. Hannover am S. April. Graditz-Rennen: Dryade-Leonidas. Eröffnungs-2agd-Rennen: Hernani - Arnara. Preis von Remlin: Haeckel-Fria. Blitz-Rennen: Auvergnat-Drakon. Kirchroder Jagd-Rennen: Delaware- Vendette. Pokal: Goltz-Tanagra. Benneroder Jagd-Rennen: Pindar- Snowdons Knight. Enghien am :l. April. Prix d'Orgeoal: Renard Bleu III — Sole Sees. Prix Fougerctte: Ghiberti — J en veux. Prix de Montesson: Snail — Miche Dorre«. Prix Lagrange: Sardanapale — Durba». Prix Palmiste: Hickory — Triton. Prix Sans-Souci: Pirpirol — Chut. * P^goud da»s in München nicht fliegen. Wie die „Münchener Neueren Nachrichten" melden, hat das Bezirksamt Fürstenfeldbruck, dem sich die Regie rung von Oberbayern und das Ministerium des Innern angejchlossen haben, die Genehmigung der lür Sonnabend und Sonntag geplanten Sturzslüge P^gouds versagt. In der Begründung des Vervots wird uuf die Mailänder Affäre Bezug genommen und die Befürchtung ausgesprochen, daß sich der in weiten Kreiien der Bevölkerung ge en Pügoud bestehende Unwille in erheblichen Störungen der öffentlichen Ruhe und Ordnung äußern könnte. * 162,398 Kilometer Stundenweltrekord. Die größte Geschwindigkeit, die jemals mit einem durch Menschenkraft getriebenen ,zahrrade erreicht wurde, erzielte, wie nur schon mitteilten, der bereits als Brcnnabor - WcUrckordmann bewährte Dauerfahrer Paul Nettelbeck am 31. März L. I. au, der Milbcrtshosencr Radrennbayn bei München, noem er einen neuen Weltrekord mit 102,398 Kilometer in der Stunde l bisher 101,623 Kilometer) hinker Motorführung unter offizieller Kontrolle des Ver bandes Deutscher Radrennbahnen austellle. — Welche unerhörten Anforderungen diese Höllenfahrt im Fluazevgtcmpo durch sie steilen Kurven der Zementbann an die nur wenige Kilogramm schwere Rennmaschine stellt, muß jedem cinleuchten. Eine derartige Leistung ist nur zu ermöglichen auf einem Rade, das alle Eigenschaften höchster Vollkommen heit in sich vereinigt: die Marke, die der neue Stundenweltrrkordmann benutzt, führt den kampf erprobten Namen Brennator. Lo/e/e. * Auf der letzten Hauptversammlung Les Deutschen Reichsausschusscs für Olympische Spiele find, so wird uns von dem Eencralsekrctariat für die VI. Olympiade geschrieben, einige Beschlüsse ge faßt worden, die den Uneingeweihten vielleicht nicht ohne weiteres verständlich sind. Die Ausnahme der Allgemeinen Radfahrer-Union, des Sächsischen Rad- fahrcr-Bunücs und der Deutschen Schwimmerjchaft ist dort nämlich einstimmig avgelehnt worden. Der Grund liegt in der kurz zuvor auf der gleichen Sitzung erfolgten Annahme bestimmter Grundsätze für die Aufnahme neuer Verbände in den Reichs ausschuß. Demnach kommen für die Aufnahme in den Rcichsausschuß nur in Frcgc solche Verbände, die sowohl über das ganze Reich organisiert sind als auch dem zuständigen internationalen Verbände an gehören. Beide Voraussetzungen treffen bei den ab gelehnten drei Verbänden nicht zu; vielmehr sind sie sämrlich nur in bestimmten Teilen Deutschlands vertreten. Es handelt sich um kleine Splitter größerer Organisationen, die ihr Gebiet -bereit» längst im Reichsausschuß hinreichend repräsentieren. Der Rcichsausschuß ist auf diese Weise auch in der Lage, einen Druck auf die abseits stehenden Organi sationen auszuübcn, sich in irgendeiner Form den bestehenden anzugliedern und so endlich Einig keit zu schaffen. Eine Verständigung zwischen Verbänden, die sich jetzt ganz überflüssigerweise auf ihrem Gebiete Konkurrenz mackzen, wäre im Hinblick auf die gemeinsame Arbeit für 191b durchaus zu begrüßen. So sehr nun auch die Ent wicklung zu dieser Gestaltung der Dinge hindrängt, so wenig sollen bis zur letzten Einigung die sport lichen Vorbereitungen für die Olympischen Spiele unter der Nichtzugehörigleit einzelner Verbände zum Rcichsausschuß seiden, und cs wird daher angestrebt, die Beteiligung an den vorbereitenden Olympia- Wettkämpfen und an den Olympischen Spielen selbst für Angehörige aller Verbände zu öffnen, soweit in diesen Gewähr für die Aufrechterhaltung des Amatcurprinzips besteht, denn an den Olympischen Spielen dürfen bekanntlich nur Amateure teil nehmen. Hl/k/et/k. * Der Athletik-Ausschuß des Gaues Nordwest- fachsen ersucht uns um Aufnahme der folgenden Mit teilung: Die Vcrbandsvcreine des Gaues werden hierdurch nochmals darauf hingewiescn, daß sie zum Leipziger Frühjahrswaldlauf für jede von ihnen ge meldete Mannschaft einen Ordner zu stellen haben. Die Ordner haben sich Sonntag vormittag r/,10 Uhr auf dem Schlcußiger Weg vor dem Germaniaßad ein- zufindcn. Das Fehlen eines jeden Ordners wird mit 3 .tt Strafe geahndet. ^/l/7rc/eLoo/-t. * Internationale Ausstellung von Hunden aller Raffen. Die am 12. und 13. d. M. «Ostern) in ter Brauereifesthalle in Leipzig-Stötteritz stattfindende große Hunde-Ausstellung scheint die^ denkbar größte Unterstützung von kynoloztschcr Seite zu finden. Die Anzahl der gemeldeten Hunde ist dies mal eine außeroidentlich hohe, und ein passenderes Ausstellungslokal wäre in Leipzig wohl kaum zu finden gewesen, als die große, elektrisch erleuchtete Brauereihalle Um jeden Hundedesttzer die Teil nahme an der Ausstellung zu ermöglichen, hat die Ausstellungsleitung den Meldeschluß bis 6. April verlängert, und es sind Meldescheine vom Ausstellungs bureau Hotel Hochstein, Carolinenstr. 5 (Tel. 19819) zu beziehen. I^ecvt una «rrirvt. Neichsgericht. Leipzig, 1. April. j-* Nachbarrechtliche Störung durch den Betrieb einer Eisenbahn. Der Kaufmann H. in Hannover kaufte im Jahre 1901 an der Bcekstraße in Han- nover-Kirchrode ein Grundstück und bebaute es mir einem zwe stückigen Wohnyaus vi'lenartizen Lharalters. Die Gegend, die unweit des Stadt waldes liegt, ist zur landhausmäßigen Bebauung be stimmt. Einige Jahre später legte der Eisenbahn fiskus die Gütcrumgehuikgsbahn Linde n— Kirch rode an. Die Bahn führt dicht an dem H. schen Grundstück vorüber; sie ist von dessen Rück seite nur 3,30 Meter entfernt. Der Bahndamm ist 3,75 Meter hoch. Am 1. Juli 1909 wurde die Bahn m Betrieb genommen; es herrscht auf ihr ein ziem lich reger Güterverkehr (10 Züge täglich). H. be hauptet, durch die Anlage und den Betrieb der Bahn sei jein Grundstück erheblich geschädigt worden; durch die oorübeifahrenden Züge auf dem hohen Bahn dämm werde dem Grundstück die freie Aussicht und die freie Licht- und Luftzufuhr genommen, es mach- ren sich ständig Erfchütrerungen durch d>e schweren Güter üge bemerkbar, auch die Zuführung von Rauch und Ruß sei belästigend. Infolge dieser Umstände will er sein Grundstück nicht Haven halten können; es ist <rm 9. September 1910 zwangswci e versteigert worden. H. erhob dann gegen den preußischen Eisen- bahnfiskus eine Klage auf Zahlung von .'>0 000 -tl Schadenersatz. — Das Landgericht Hannover entschied :m wesentlichen zugunsten des Klägers: es erkann.e den Klageanspruch insoweit dem Grunde nach für berechtigt an, als der Kläger Ersatz des jenigen Schadens fordert, der ihm in der Zeit vom I. Juli 1909 dis zur Zwangsversteigerung (9. Sep tember 1910) Lurch die von dem Betrieb der Güter- umgchungsbahn ausgehenden schädigenden Einw r- kungen entstanden ist. Vom Lberlandesgericht Celle wurde dagegen die Klage abgewiescn, indein es in seinen Entscheidungagründen ausführt: ts 906 BGB. grenzt die Interessen der benachbarten Grund eigentümer gegeneinander ab. Nach dieser Vorschrift kann cs aber nicht in Frage kommen, ob der Kläger wegen Verkümmerung der Aussicht durch den Bahn damm und durch die Beschränkung der Zufuhr von Licht und Luft geschädigt ist. Nur die Zuführung von Rauch und Ruß, von Erschütterungen und Ec räuschen kann in Frage kommen. Allerdings Hot die fragliche Gegend von Kirchrode einen villenartigcn Charakter. Für eine solche Gegend sind die mit dem Bahnbetrieb verbundenen Belästigungen zwar un gewöhnlich und w c r t m i n d e r n d. Schaden ersatz kann der Nachbar aber nur verlangen, wenn die Beeinträchtigung seines Grundstücks eine wesentliche ist. Das aber ist hier zu ver neinen. Eine wesentliche Beeinträchtigung ist nicht schon dadurch erwiesen, daß die Bahn nahe an dem Grundstück vorüberführt und daß auf dem Bahn damm täglich 10 Züge verkehren. Das ist bei einem Bahnbetrieb nichts Ungewöhnliches, es kommt aus vttken Mkhnflrrckbn ein we'eAkttly stärkerer Zugver kehr vor. — Auf die Revision des Klägers hat das Reichsgericht das Berufungsurteil aufgehoben und die Sache an das Oberlandes gericht zurückverwiesen. Zur Begrün dung wurde kurz bemerkt: Allerdings ist cs richtig, daß es nur auf die Wesentlichkeit der Beein trächtigungen ankommt. Hierbei ist aber zu berück sichtigen. daß die Züge nur 3,30 Meter vom Grund stück entfernt vorübergehen und daß deshalb die Er schütterungen usw. solche sind, die man sich für ge wöhnlich nicht gefallen zu lassen pflegt. In dieser Beziehung muß die Sache vom Oberlanoesgericht noch näher aufgeklärt werden. (Aktenzeichen: v. 307/13.) * Petersburg, 1. April. (Drahtnachricht. Revolutionäre Organisation. Heute fand die Ge richtsverhandlung gegen die Mitglieder der revolu tionären Organisation, meist Zöglinge der Peters burger Mittelschulen im Alter von 17 bis 23 Jahren, statt, die u- a. in einer Privatschule unter dem Vorwanoe. es handle sich um literarische Abende, Versammlungen veranstalteten. Vier wurden zur Verschickung, zwei zu Festungshaft von 1 bzw. 2 Jah ren unter Anrechnung von acht Monaten der Unter suchungshaft verurteilt, einer wurde freigesprochcn. Na<HrfZ,len vom Tage. * Zur Schiffskatastrophe in Venedig. Wie aus M a i l a n d gemeldet wird, hat die Staatsanwalt ichaft die Untersuchung über die Schiffs katastrophe im Lido eingestellt, nachdem Kapitän und Steuermann bei der Katastrophe ihren Tod gefunden haben und weitere Schuldige nicht zu ermitteln sind. Die behördliche Angabe, es seien nur 18 Personen ertrunken, begegnet in der Presse leb haftem Widerspruch, da eine Kontrolle der an Bord ausgegedenen Karten gar nicht möglich gewesen sei, der größte Teil der Ertrunkenen sei infolge der an Donnerstag, 2. April 1914. der Unglücksstelle herrschenden starken Strömung so gleich forigetrieben worden. * Entgleisung eines Eisenbahnzuges. Aus Ba tavia, 2. April, wird gemeldet: Am Donnerstag morgen ist ein Eisenbahnzug auf der Brücke nahe Tanjongprick entgleist. Die Lokomotive und fünf Wagen stürzten in den Fluß. 20 Einge borene wurden getötet und etwa 50 verletzt. Die europäischen Passagiere, die sich im Hinteren Teile des Zuges befanden, blieben unverletzt. * Lawinensturz. Wie ein Telegramm aus Bex (Kanton Waadt) meldet, wurden bei einem gewaltigen Lawinensturz fünf Landhäuser vernichtet, Personen aber nicht verletzt. * Leichenverbrennung in den Niederlanden. Noch einer Meldung aus Rotterdam wurde am Mn lag im Krematorium in Enckhuizcn die erste Leiche in Holland verbrannt, und zwar d:e des vor einigen Tagen im Alter von Jahren gc storbenen ältesten holländischen Arztes Vaillants. * Fehlbetrag in der Postkaffe. Bei einer Revi sion im Hauptpostamt in Petersburg wurde ein Fehlbetrag von 130 000 entdeckt. * Streikende Arbeiter. Nach einer Drahtmeldung aus Petersburg streikten gestern 85 000 Arbeiter in 121 Unternehmungen. Thüringen unü Provinz Sachsen. * Torgau, I. April. Die Frau des Landwirts Hönicke in Schöna wollte ihr etwa ein Jahr altes Söhnchen baden und hatte es deshalb auf den Tisch gelegt, neben dem die mit heißem Wasser gefüllte Badewanne stand. Während die Fran zum Brunnen eilte, um noch kaltes Wasser zu holen, wurde das Kind unruhig, wälzte sich auf dem Tisch herum und ist dabei in die Badewanne gefallen. Durch das heiße Wasser wurde das Kind so schwer ver brüht, daß es trotz baldiger ärztlicher Hilfe seinen Wunden erlag. * Meuselwitz, 1. April. Der hiesige Stadtrat bc schloß den Erlaß eines Ortsgesetzcs, nach dem Wan derlager und Wanderausstellungen mit einer kommunalen Steuer belegt werden können. — In Wintersdorf ertrank das dreijährige Söhn chen der Bergarbeiterfamilic Paukert in einem Teich. Wie der „Bote von der Schnander" berichtet, war das ertrunkene Kind der siebente Junge der Familie Paukert. Der Herzog von Altenburg hatte seinerzeit bei dem Kinde Paten stelle übernommen. * Roda (S.-A.), 1. April. Die Ausführung des schon vor einigen Jahren vermessenen und in seinen Einzelheiten festgelegten Projektes der Wetterführung der Bahnlinie Niederpöllnitz —Mün chenbernsdorf über die sogenannten Tälerdörfer nach Roda ist abermals verschoben worden. Auch das diesjährige, vor einigen Tagen dem preußischen Ab geordnetenhause zugegangene Eisenbahnanleibegesctz enthält keine Forderung für den obenerwähnten Bahnbau, wie überhaupt für Thüringen keine neue Bahn eingesetzt ist — trotz der vielen Projekte, die ihrer Ausführung dringend harren. * Sömmerda. 1. April. Die jetzt im Verlage einer Aktiengesellschaft erscheinende „SLmmcrdaerZei- tun g" kann am heutigen Tage auf ein fünfzig jähriges Bestehen zurückblicken. Das Blatt wurde seinerzeit von dem aus Erfurt gebürtigen Buch- und Steindrucker C. A. Knacker als kleines Wochenblatt gegründet. Nach mehrmaliger Namens änderung erhielt das Blatt im Jahre 1875 den fetzigen Titel „Sömmerdaer Zeitung". Wie der Um fang des Blattes, so ist auch der Leserkreis im Laufe der Zeit ständig gewachsen. —I— Ilmenau, 1. April. Die durch den Gemeinde- rat beschlossene Heranziehung der Bürgermeister Bleymülle und Angermann, in deren Amts tätigkeit (1900—1909) die Unterschlagungen des damaligen Polizeisekretärs Künzel fallen, wird nicht so leicht werden, wie man allgemein an nimmt. Vor allem haben die juristischen Gutachten verschiedene wichtige Momente überhaupt nickt be rücksichtigt. So z. B., da>< der bestellte Eemeinde- rechnungsrevisor die Rechnungen nicht rechtzeitig zur Prüfung eingefordert hat, ferner daß die Revi sionsbeamten der Gemeinde nicht soriältig genug revidiert haben und dann, als wichtigstes Moment, daß der Eemeinderat die ihm nach der Gemeinde ordnung obliegende Verpflichtung der lleberwachung bezw. Einsicht in die Rechnunzen usw. versäumt bat. Das alles sind Punkte von ausschlaggebender Be deutung, und es ist zu verstehen, wenn sich die betr. Bürgermeister weigern, etwas zu zahlen, »umal das Moment der Verlährung geltend gemacht werden kann. tzauptschriitleiter: Ar. Beruh. rüestcnberger. Berantwortlickc Schriftleiter: für Politik Lr. Arno Günther: für die Landelozeitung Walther Schindler: für Leipziger und sächsische Angelegenheiten Arnold Zanke; für Kunst und Wissen schaft Er. Kriedrich LeLrecht; für fyLusik Luge« Segnitz: Sport und Spiel Alfred Perl»; Gericht I. Haarfeld: für die Reise-, Bäder- uns Lerkedr zeitung Ludwig Metzer. — Für den Anzeigenteil Heinr. Balser. Verlag: Leipziger Sägeblatt. Gescllsäxm in>l o^chränkter Haftung. Druck: Fischer L Künsten. Sämtlich in Leipzig. 3 „ Leipziger Lokal Anzeiger ! - In ckleler Ndlellung berechnen wir kleine Nnreigen aur lreiprlg unck Vororten ckle Uederlchrlklreile mit lv Pfennig unck fecke» Wort In cker Sextrelle mit , In ckleler Abteilung berechnen vlr kleine ; Znrelaen aua keiprig unck Vororten - ckie Uederlchrlllreile ml« >0 plennig - unck feckea Wort ln cker Lexlrelle mit Verlaufs Fußbad,nlackarbe, ParkettwachS, Stah späne, Pinsel in beiiei Qualität. Will). 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