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Veite S. Nr. 31V. Sonntags-Nusgsve. Leipziger Tageblatt. I^ecbl un<l Srttcht. Königliches Gberlan-esgericht. «lc. Dresden, 18. Juni. Ist ein Gemeinderat eine Behörde im Sinne des Strafgesetzes? Der jozaldemokratische Reichstags- abgeordnei' Mischer in Brießnitz bei Dresden war wegen Beleidigung des dortigen Gemeinderates, dem F. selbst <cit 7 Jahren angehört, zu Strafe verurteilt worden. Er batte in der Dresdner sozialdcmotra- tischen „Volkszeitung" die Armcnverhältnisse der Ge meinde Brießnitz kritisiert und non unerhörten Miß verhältnissen gesprochen. Die Amtshauptmannschoit als vorgesetzte Dienstbehörde hatte gegen den Ab geordneten den Strafantrag gestellt. In der R ev i s i o n s i n st a n z vor den, Obcrlandcsgericht Dresden ,nachte nun der Angeklagte geltend, das; der angeblich beleidigte Gemeindcrat gar reine Behörde im Sinne des 8 196 des Straf gesetzbuches sei, daß demzufolge die Amts hauptmannschaft auch nicht bercchlint gewesen, als vermeintliche vorgesetzte Dienstbehörde des Ge meinderates Strafantrag zu stellen. Auch das säch sische Ministerium stehe auf dem Standpunkte, daß der Gemeinderat an sich keine Behörde sei, ebenso wenig wie das Stadtoerordnctenkollegium zu Dresden und anderer Städte. Nur der Gemeindevorstand und in Städten mit revidierter Gemeindeordnung der Strdtrat seien mit obrigkeitlichen Rechten und obrigkeitlicher Gewalt ausgestattct und demgemäß als „Behörde" im Sinne des 8 IW des StGB, anzu sprechen. Das sächsische Ministerium habe das unzweideutig zum Ausdruck gebracht, als cs ver sehentlich in Sachen des Zentralarbcitsnachweiscs der Stadt Dresden dem Stadtvcrordnetenkollegium eine Rüge erteilt habe. Diese Rüge habe das Ministerium zuriickgenommen und dabei erklärt, daß es kein Recht habe, das Kollegium zu tadeln. — Das Oberlandeegericht bat den obigen Einwand des Reichstagsabgeordneten Mischer auf Antrag der Oberstaatsanwaltschaft als nichtig zu rückgewiesen und dabei folgendes ausgesührt: Daß ein Gemeindcrat als eine Behörde im Sinne des IM StGB, anzusehen sei. folge schon aus den Rechten und den Funktionen, die dem Gemeindcrat nach der Landgemeinde-Ordnung zugewiesen seien. Es lasse sich schlechterdings keine Parallele ziehen zwischen einem Gemeindcrat und den, Stadtocr- ordnetenkollegium in großen Städten. Gemeinderat und Gemeindevorstand bilden ein einheitliches Ganzes und eine Behörde, wie solches auch in der Land gemeinde-Ordnung anerkannt sei. Daß ein Gemeinde rat nicht mit Exekutivgewalt ausgerüstet sei. sei be langlos. Der Amtehauptmann sei der dienstliche Borgcsetzte des Gemeinderates, die Amtshauptmann- schäft selbst demzufolge Dienst- und Disziplinarbe hörde des Gemeinderates und somit berechtigt, Straf antrag für den beleidigten Gemeindcrat zu stellen. / Königliches Lan-gericht. Leipzig, 20. Jnni, ? Eine unangenehme Ueberraschung erlebte eines Tages der Pächter eines Vorwerks bei Grimma, als er mit einem Fleischermeister hujam- men kam, an den er regelmäßig Bich lieferte. Zwischen den beiden war das llebercinlommcn getroffen, daß der Pächter das Geld für das ver kaufte Vieh gelegentlich durch einen Beauftragten von dem Fleischermeister abholen ließ, und er war recht erstaunt, von dem Meister zu hören, daß ein Bote einen Betrag von .DO,/L bei ihm abgeholt habe. Der Pächter ließ sich die betreffende Quittung über diese Summe geben, von der er gar keine Ahnung hatte, und cs entstand in ihm der Verdacht, daß sein früherer Kutscher Wilhelm D e u t s ch die Quittung gefälscht und sich das Geld habe auszahlen lassen. Gegen Deutsch wurde das Strafverfahren eingeleitet und jetzt hatte er sich vor der siebenten Strafkammer des Landgerichts wegen Urkundcn- sälschung und Betrugs zu verantworten. Der Angeklagte stellte jegliche Schuld in Ab- rede, indessen wies der Sachverständige Professor Dr. Kockel nach, daß nur Deutsch als Anfertiger der gefälschten Quittung in Frage kommen könne. Die Ehefrau des Fleitchermeistcrs, die die 000 .>L an den angeblichen Boten des Pächters ansgezahlt hat, konnte sich nicht daran erinnern, ob Deutsch dieser Bote gewesen sei, indessen hatte Deutsch sich selbst dadurch verdächtig gemacht, daß er zu der in Frage kommenden Zeit Geldausgaden gemacht hat, die zu seinem geringen gelegentlichen Verdienste in gar keinem Verhältnisse standen. Der Gerichtshof hielt die Schuld des An geklagten für erwiesen und erkannte gegen ihn aus sechs Monate Gefängnis. k>b. Elberfeld, 20. Juni. Mord und Beihilfe dazu (Fortsetzung). In der heutigen Verhandlung wurde als Zeuge der Amts richter Koch vernommen. — Vorsitzender: Sie waren mit dem Angeklagten Dr. Rollen befreundet? — Zeuge: Ja. — Bors.: Sic haben auch von seiner Verlobung erfahren? — Zeuge: Ja. Rollen schickte mir eine Anzeige. Ich erfuhr auch später von der Auflösung der Verlobung. — Bors.: Am 16. Februar suchte Sie Dr. Rotten aus? — Zeuge: Jawohl. Rotten kam zu mir und erzählte mir ganz unvermittelt: Meine Exbraut bat den Assessor Rette! deck in Elberfeld erschossen. Ich fragte: Warum denn? Denn ich wußte ja von den Beziehungen zwischen ihr und dem Rcttelbeck nichts. — Rotten antwortete darauf, Fräulein Wilden sei nach Elber feld gefahren, um von Ncttclbcck die Zusage zu er langen, daß er sie heiraten oder daß er wenigstens erkläre, daß zwischen ihnen beiden nichts passiert fei. Darauf habe ihr Nettelbeck, wie Dr. Nölten weiter erzählte, „in recht höhnischer und höchst gemeiner Weise" gesagt, er werde das nicht tun. Darauf habe Fräulein Wilden geantwortet: Ja, dann liege ich ja im Dreck! Nettelbeck habe erwidert: Besser du als ich! .Darauf fei Fräulein Wilden in eine fo sinnlofe Wut geraten, daß Ne den Revolver gezogen und auf Nettelbeck losgcschossen habe. Sie habe dabei auch selbst Verletzungen davongetragen. Dr. Nölten fragte mich nun, ob er als Exbräutigam vor Gericht sein Zeugnis verweigern könne. Ich sagte: Nein, als Bräutigam ja, als Exbräutigam aber nicht. —- Vors.: War Dr. Nölten damals sehr aufgeregt? — Zeuge: Nein, er fiel mir sogar durch eine gewisse kalte Ruhe auf. — Am anderen Tage ging ich wieder zu Nölten, um mich nach ihm zu erkundigen. Ich traf ihn in seinem Sprechzimmer. Kaum, daß ich mich hingesetzt hatte, sagte er zu mir, ohne daß ich ihn danach ge fragt hätte: die Sache ist doch ganz anders. Das Mädchen ist jetzt zur Ruhe gekommen und hat nun erzählt, sic sei nach Elberfeld gefahren, um sich dort selbst zu erschießen. Sie habe auch den Revolver an- gesctzt, nm sich vor den Augen Nettelbecks ein Leid anzütun, da sei ihr dieser aber in den Arm gefallen, die Schüsse seien losgcgangcn, aber wie die ganze Sache dann weiter vor sich gegangen sei, das wisse sie selbst nicht mehr zu sagen. Während der Ver nehmung des Zeugen Kunstmaler Engel aus Düssel dorf wird auf Antrag des Staatsanwalts die Oeffent- lichkeit ausgeschlossen. — Nach Wiedereröffnung der Sitzung wird als nächster Zeuge der Gerichtsassessor Dr. Dnc » pers - Düsseldorf vernommen. — Vors.: Sie kannten den Angeklagten Nölten? — Zeuge: Ja. — Bors.: Haben Sie über die Angeklagte Wilden irgend etwas Ungünstiges gehört? — Zeuge: Nein, ich hörte nur einmal, daß man sie für etwas hysterisch hatte. Dr. Nölten sagte am 15. Februar, cs war ein Sonntag: Das Ehrengericht morgen wird nicht stattsinden, denn das Mädel wird morgen hinsahren und ihn totschießen. Wenn Sie es nicht tut, so tut es ihr Vater, denn er ist durch die Enthüllungen der letzten Zeit ganz rabiat ge worden. Ich habe aber diese Aeußerungen nicht ernst genommen. — Angckl. Dr. Nölten: Ich glaube bestimmt, daß sich der Zeuge bei seiner Aussage geirrt hat. Ich habe ihm nur gesagt, Fräulein Wilden würde nach Elberfeld fahren, um von Nettelbeck ihre Rehabilitierung zu verlangen, und wenn er das nicht tut, so glaubte ich, daß sie ihn erschießen könne. — Zeuge: Es kann ja sein, daß Dr. Nölten cs so ge- meint hat. Nach meiner Erinnerung hat er es aber so präzis nicht ausgcdriickt. — Am nächsten Tage hat Dr. Nölten auch zu mir gesagt, Fräulein Wilden sei hingcfahrcn, um sich selbst zu erschießen. — Es wird dann nochmals der bereits vernommene prak tische Arzt Dr. Biese aufgcrufen. Er erklärt: Ich habe damals den gutmütigen Kerl von Dr. Nölten gar nicht wicdererkannt. Denn nachdem Nettelbeck bereits tot war — am 16. Februar abends —, sagte er noch zu mir: Den Lumpen bringe ich jetzt auch noch in S.-C.-Vcrruf! — Vors.: Meine Herren Ge schworenen, achten Sie darauf, das ist nämlich der schwerste Schimpf, der einem Korpsstudenten angetan werden kann. * Berlin, 20 Juni. sDrahtnachr.) Freigesprochen. In dem Bestechungsprozeß gegen die drei Gendarmen vor dem Oberkriegs- gcricht sind die Angeklagten freigesvrochen worden. Der Verhandlungsführer bemerkte in der Urteilsbegründung, der Gerichtshof sei der Ansicht, daß starke Verdachtsgründe vorlagen: die Schuld sei aber nicht hinreichend nachgewiesen. Belcidigungsprozeß. Der Prozeß gegen die drei Redakteure des „Vorwärts" wegen Beleidi gung der o st preußischen Remonte-Kom- mission bzw. des Majors von Nungstett, der seit Donnerstag die -1. Strafkammer des Landgerichts Berlin I beschäftigt, wurde auf unbestimmte Zeit vertagt, da der als Zeuge geladene Oberstleutnant Knack krankheits halber weder an Kerichtsstelle erscheinen kann noch in absehbarer Zeit in seiner Wohnung ver nehmungsfähig ist. Außerdem wurde beschlossen, die Geschäftsbücher der Pferdchändlcrsirma Sande- Iowski L Ra ch m a n n in Königsberg, die heute morgen in Königsberg beschlagnahmt und zur Ge- richtsstelle gesandt wurden, durch einen vereidigten Bücherrevisor prüfen zu lassen, der darüber bei der nächsten Verhandlung Bericht erstatten sott. Nachrichten vom Tage. Vie österreichische LuftschiffSatastrophe. In unserer gestrigen Abendausgabe brachten wir die ersten Meldungen über die furcht bare Katastrovhc des Luftschiffes „K ö r t i n g" in Klcinsckwcchctt bei Wien, der leider eine Anzahl österreichischer Flieger zum Opfer siel. Bis jetzt liegen darüber noch folgende Nachrichten vor: Der Bericht eines Anftenzcugen. W ien, 28. Juni. Der Aeroplan und das Luft schiff manövrierten in der Nähe von Kleinschwechat nngcsähr eine Stunde lang und machten ver schiedene Evolutionen. Bald war der Aero plan über dem Luftschiff, bald unter ihm. bald um kreiste er das Luftschiff. Plötzlich gegen 1V Uhr traf zum Entsetzen aller Zuschauer aus dem Felde der Aeroplan da» Luftschiff in der Seite. Eine blitzartige Stichflamme schoß sofort hervor. Beide Luftfahrzeuge waren im Nu in Flammen gehüllt und stürzten im nächsten Augenblick zu Boden. Di« auf den Feldern beschäf tigten Arbeiter eilten zum Teil mit Fuhrwerken so, gleich zur Unglücksstelle, wo sich ihnen ein entsetz- sicher Anblick bot. Die Insassen der Luftfahr zeuge lagen bis zur Unlenntlichkeit verkohlt aus dem Boden. Die Unisormft licke waren in Fetzen gerissen und keiner der Insassen zeigte eine Spur von Leben. Sehr ra>ch trafen auch aus Wien Automobile mit Offizieren, Mann, Schäften und Aerzten «in. U. a. sanden sich auch Erzherzog Karl Franz Joseph sowie viele Offiziere des Kriegsminrsterinms nnd der Lnftschisferabteilungrn an der Unglücksstelle ein. Die verunglückten Luftfahrzeuge lagen in ei er Entfernung von fünfzig Schritten voneinander, 'le Luftfahrzeuge waren fast vollständig ver, brannt, die Eifenteile verbogen und größtenteils tief in die Erde eingebohrt. Das Benzin, reservoir des Luftschiffes hatte sich ebenfalls in de» Boden eingegraben, und man mußte jeden Augenblick eine neuerliche Explosion befürchten. Die Leichen der Offiziere und Mannschaften wurden auf L a ft a u t o m o b i le n. die man au» Fisch am end hrrbeigeholt hatte, weg geschafft. Andere Augenzeuge» Berichten, daß sie außer dem Feuerschein eine heftige De tonation wahrgenommen hätten, und daß sie entsetzliche Schreie und Hilferufe ans der Gondel des Ballons gehört Hütten. Als sie dann die Unglücksstelle erreichten, waren die Hilferufe verstummt, und man sand nur noch die Leichen vor. Ueber den Hergang der Katastrophe wird der „Reichspost" von einem Offizier, der dienstlich in der Nähe der Unglücksstelle zu tun hatte, tele« phonisch mitgetcilt: Es war etwa eine halbe Stunde, seitdem ich das Luftschiff gesichtet hatte, als ein Militärdoppeldecker sichtbar wurde, der einen Angriff auf da, Luftschiff unternahm. Es war ei» auf regendes Bild, das sich dem Zuschauer bot. In jeder Hinsicht scheinen die Insassen des Luftschiffes wie auch dr» Aeroplans kriegsmäßig vorgegangen zu sein. In weiten Spiralen, die immer enger zu werden schienen, schraubte sich der Aeroplan immer mehr in die Höhe. Man hatte den Eindruck, daß der Acropla» die Zer, störnng des Luftschiffes nach seiner Ueber» Höhung vorführen wollte. Das Luftschiff befand sich in etwa AZO Meter Höhe. Man konnte ans diese Entfernung nicht einmal richtig die Ab stände der beiden Kricgsluftfahrzcuge bemessen, noch weniger die Einzelheiten der Vor gänge in der Gondel des Luftschiffes und auf dem Aeroplan beobachten. Plötzlich schoß eine Flamme aus und hüllte das Luftschiff nnd den Aeroplan auf mehrere Sekunden ein. Das Blut erstarrte mir in den Adern. Eine Viertel stunde später stand ich bei den verkohlten Leichen meiner Kameraden. Das Militiirlustschiff „Körting-Wimpassing-. Das Militiirlustschiff „Körting-Wimpas. sing" wurde im Jahre 1910 für die Heeres verwaltung hergestellt. Das Luftschiff war 68 Meter lang und hatte 10sH Meter größten Durch messer. Es faßte 3600 Kubikmeter Gas und hatte zwei Luftsäcke, einen im vorderen und einen im Hinteren Gasraum, die dem Luftschiff einen Auf stieg bis zu 1500 Metern gestatteten. Das Luftschiff war halbstarr und diente nur für Schul- und Uebungszweck«. Die österreichifche Heeresver- waltung verfügt jetzt nur noch über einen im Jahre 1909 hergestellten unstarren Parseval. Stand der österreichischen Luftschiffahrt. Die Vcrivcndung der Luftfahrzeuge zum Zwecke der Landesverteidigung ist in unserem be nachbarten Bundesstaate schon eher ins Auge gefaßt worden als in Deutschland. Dennoch blieb Oesterreich, wie alle anderen Staaten, auf dem Gebiete der Luftschiffahrt bald hinter Deutsch, land zurück. Wie seit Jahresfrist England es tut, suchte sich Oesterreich in Ermangelung brauchbarer einheimischer Luftschiffe durch Ankauf von ausländischen Lenkballons eine Luftflotte zu schaffen. 1909 wurde ein deut sches P a r s e v a l sch i ff (P. L. 4), 1910 das fran zösische L e b a u d y - Luftschiff Nr. 6 erworben. Im Jahre 1911 wurde ein inzwischen in Oesterreich von Körting und Wimpassing erbautes Prallschiff von der österreichischen Heeresverwaltung angekauft. Das jetzt verunglückte Luftschiff „Körting" ge hörte diesem Typ an. Seine Geschwindigkeit war jedoch gering und erreichte noch nicht die unserer deutschen Delag Passagierluftkreuzer. 1S7 Tote. Aus Winnipeg wird gemeldet: Man hat so gut wie »Ue Hoffnung ansgegebe», die in der Hillcrest-Grube cingeschloffeuen Arbeiter zn rette». 19 7 Bergleute sind tot. Gerüstcinsiurz. In Seitendorf (Kreis Löwen- berg) ist das Baugerüst eines Scheunenneubaues eingestiirzt. Der „Breslauer Zeitung" zufolge sind sechzehn Arbeiter verletzt worden, davon einige schwer. Son«»,, RI. Innl lS14. * Unwetter ivr Malavlfche» Archipel. Aus Batavia wird gemeldet: Die Inseln nördlich von Neu-Guinea sind von Gewitter, Erdbeben und Ueberschwemmuna heimgesucht worden; Hunderte von Häusern sind eingestürzt und viele Eingeborene ertrunken. * Gesunkener Dampfer. Au, St. Loui» wird gemeldet: Der Dampfer „Majestic", der tausend Ausflügler aus Alton (Illinois) gelandet hatte, ist bald darauf gegen den Turm der hiesigen Mississippi-Wasserwerke gefahren und sofort gesunken. Zwischen 10 und 25 der 50 Mann zählenden Besatzung sind ertrunken. * Brandstiftung durch Wahlweiber? Das Bahn hofsgebäude in Eoedpoeth ist niedergebranu t. Der Schaden ist beträchtlich. Man vermutet eine Brandstiftung der Stimmrechtlerinnen. Jugenüpflege im vcurkc der Könial. Amtihanvtwannschast Leipzig. Bez.-Bon.: NintSyvnptmann o. N o st t h - A a l l w i v , Leipzig, «amwklstrttc für die Wochenberichte: Fabrikd rrktor A. scheide, Licberlwolkwi». ' Wochenbericht vom 2t. bis 28. Juni. Markkleeberg. Sonntag, den 21. Juni, nachmittag; 6 Uhr, Versammlung izn Heim. Dienstag, den 23. Juni, abends ZIS Uhr, Turnen. Mittwoch, den 2t. Juni, '.3 Uhr, Dramatische Abteilung. Donnerstag, den 2S. Juni, ''»0 Uhr, Englischer Kursus. Thekla. Sonntag, den 21. Juni (l. Abteilung): Wan derung nach Wurzen, (t. Abteilung): Fustballspttlev, Zocken n.a. TonncrStag, dcn 2Z. Juni, '.'lbstincntc Abteilung F. d. A. Schönefeld. (Männliche Abteilung): Montag, 22. Juni, Spiel- nnd Schienabend. DicnStag, den 23. Juni, Bläscrchor: Lesen nnd Spielen. Mittwoch, den 24. Juni, »iksangsabteilung. iWeibliche Abteilung): Donnerstag, den 25. Juni, (>^sangSabe»ö (Herr Neubert). Knautkleeberg. Donnerstag, den 25. Juni, Spiel' im Freien. Leutzsch. Christlicher Verein junger Männer „Unter der Leutzschcr Siche". Sonntag nachmittag Wanderung. 'Abend. 7 Uhr Versammlung des GesamtvcrrinS. Montag, Uhr. Hauptabteilung. Dienstag und Freitag, abends > Uhr, Posaunen blasen. Mittwoch und Donnerstag, V»9 Uhr, Pfadfinder, Turnen. Bibelbesprcchung. Sonnabend abend Uhr Spielabend. Turn verein zu Leutzsch: DicnStag und Freitag, abends >/>9—Z«10 Uhr, Tnrnaöend. Im Lehrerzimmer der alten Schule Mittwochs, 7—2 Uhr abends, Spiel-, Unterhaltung;- nnd Lcscgelcgenheit. Sonntag nachmittag Bewegungsspiele ans den, Fussballplätze (Llto-Tchmidt-Strane). Liebertwolkwitz. Dienstag, den 23. Juni (Weibliche Abteilung): Spiele ans dein Platz. Leitung: Fräulein Völkel. Aici schlechtem Wetter Heimabend.) (Männliche Abteilung ' UebnngSlpiel auf dem Platz. Leitung: Herr Lehrer Walter. Mitt woch, den 21. Juni, Pfadfinder: llebung aus dem Platz. Donnere» tag, dcn 25. Juni (Mannllche Abteilung): Spiele aus dem Platz. Leitung: Herr Lehrer Kalter. (Bei schlechtem Wetter im Heim Singabrnd.) Leitung: Herr Student Meyer. Sonnabend, den 27. Juni, Tanz- und Anstandsunterricht. Leitung: Fräulein Gertrud Sngert und Herr Student Meyer. Ter Verband siir weibliche Jugendpflege gibt Auskunft über sämtliche ihm angeschlossenen Vereine, ihre Satzungen, Veranstaltungen für junge Mädchen usw. durch Frl. Prinzhorn, Robcrt-SchumanioStr. 4 ptr. Leipziger Lehrerinnen verein. Sonntag, den 2l. Juni. Gruppe A und B: Tressen an: Haltepunkt L-Möckern 4 Uhr. Fahrt nach Leutzsch. (Abfahrt vom .Hauptbahnhos t Uhr, von GohliS-chrutritzsch t,06, von ÄohliS-Möckcrn 4,lt Uhr.) Wanderung nach den: Bwnitz. Leitung: Frl. t'nöschk: nnd Frl. Fischer. Allg em. Deutscher I r a u « n v e r e i n. Sonntag, den 2l. Juni, nachmittags 4 Uhr, Treffpunkt Endstation der Linie „ü" in Gohlis (Kasernen). Wanderung nach Breitenfeld und dem Tannenwald. Sonntag, den 28. Juni, TagcS- auLflng nach Halle, Döhlauer Heid« nnd Dampferfahrt nach Wcttin. Mfahrl vom Hauptbahnhvs früh 6,20 Uhr, Sar.nncln Dauptbahnhof «16 Uhr. Rückfahrt von Halls abends 9,12 Uhr. Vorherige Anmeldungen, auch Angehöriger, bis Freitag, den 26. Juni, erwünscht. Leiter: Derr Realschulobcrlehrcr Barthel und Frau, Elsässer Str. 4 II. Franen-<ö)ew«rb«perein: Königstr. 26 k. Sonn tag, dcn 2l. Juni, nachm. 5 Uhr, musikalische und andere Bor träge. 7 Uhr Tee und Gebäck für alle unentgeltlich. Danach gesellige; Beisammensein (Klubzimmer), Gesellschaftsspiele nnd Tanz. Schluss VttO Uhr. Bibliothek und Leiezimnicr täglich, auch Sonntags, geöffnet von nachm. 3 Uhr bis abend; VilO Uhr. Viel« Zeitschriften und Zeitungen liegen aut und können auch non den Lasten gelesen werden. B ücher zum Lesen in der Wohnung nur an Mitglieder. Mitgliedsbeitrag nur 1 M. für das Jahr. Oiäste zahlen 10 Pf. Eintritt. Bereinig»»« christlicher junger Mädchen. Blaue» Kreuz. Dorotheenplatz 1 I. Sonntag, den 2l. Juni, nack-mittagS >'.>ö Uhr, Vortrag: Frauenarbeit im AnSlande. Fr«. Büchting-Berlin. AbdS. V,6 Uhr Versammlung Dorotheenplatz l I. Thema: „Reinheit. Frl. Lauterbach. Mittwoch, den 2t. Juni, abends Uhr, Chor, Dorotheenplatz 1 I. Frl. Fritzsche. Mend» ?,l) Uhr Bibelstnnde, Stto-Schill Str. 7. vom örocken, öen 19. Ami. BiS heute waren dir wirklich warmen Tage im Jnni aus dein Brocken zu zählen und endeten in dec Regel mit «Lewiltern und Regensällen. — Wir hatten bi» heute im Mm,.,: Juni fünf Fer» u^> zwei Nahgewitter; Wintergewitter sind selten. Neben einem Hauptmanmum zwilchen 3 und 5 Uhr nachmittags treten noch in charakteristischer Weise in den frühsten Morgen stunden, in den späten Abendstunden und, war nirgends weit und breit der Fall ist. gegen 10 Uhr vormlttng-S besonder» häufig cliewitter auf. Am Mittwoch, dem 17., war der Witte- rungecharaktcr hier oben als ziemlich günstig zn bezeichnen: der Brocken war nebelsrei, aber starke Dunstschichten lagerten in der Ebene, die höchst« Teinperatur erreichte 13,6 Grad Wärme. Am 18. war di- Witterung trübe, wolkig nnd un freundlich; wiederholt hüllte auch dar die Atmosphäre erfüllende Gewölk die Brockenkuppe in dichten Nebel, so daß gestern di: Sonne überhaupt nicht zum Vorschein kam. Das Baromete- ist in den letzten 21 Stunden von 664 bis auf 665 Millimeter gestiegen, das Thermometer zeigt um 10 Uhr vormittag? 8 Grad Wanne, dabei mäßigen Nordwind, Windstärke 4. Aller Wahrscheinlichkeit nach loird auch während des bevorstehenden Hochsommers der WitlerungScharakter vorwiegend warm bleiben, und loemr bisher ungewöhnlich hohe Temperaturen noch gefehlt haben, so besagt das nichts gegen die sommerlichen Wetter- auSsichten. Der Touristenverkehr war in letzter Zeit ziemlich lebhaft. säklls'l» üggpl» Tr- Knhtt's NußSI, 1.20, O.M Vttillit. -ttllUl, Fstrbe.Pomada Null» 2.00, l.l.0 giftfrei. Franz Kuhn, «ronen-Parfiim., Nürn- beig. Hier: in Apoih., Trog. u. Parfüm. Geburten. Ein Sohn: Graf, G. A., Klempner, hier. » Geyer, R. A., Lagerist, hier. » Kaufmann, Euitav Arthur, Packer, Reudnitz. » Boden berger, Ernst Wilhelm Heinrich, Disponent, Reud nitz » Lorenz, Friedrich Hermann Paul, Hilfs arbeiter, Anger - Crotten dorf. » Schirrmeister, Max Br., Buchdruck-Maschinen meister, Volkmarsdorf. » Hippe, Karl. Arbeiter, Volk- marsdorf. » Binnemann, A. O., Kellner. Gohlis. » Weise,Friedrich Max, Rohr leger, Connewitz.» Kooper, Wilhelm Daniel, Chemiker, Connewitz. » Schneider, Karl August. Straßenb.- W -F.,Connewitz »Kumpel, Alsr. Buchhalter, Stötteritz Eine Tochter: Reuter. W. M., Eisenvreher, hier, it Binnemann. L F. H, Kellner, Gohlis. » Boost, M. R, Buchhalter, Gohlis. L> Kirscht, H. P, Musst- lehrer, Gohlis. » Paatz, Friedrich Franz, Zimmer mann,Stötteritz. »Werchau, Louis Rudolf Paul, Litho graph, Stötteritz. Aufgebote. Tieroff, G. H. E. Eisen hobler, hier, mit Beyer. M. H., Gohlis » Borger, E.H.,Montagelciter,Thieda, mit Meyer. M. H. E., hier.» Hennig, W.. Zimmer mann, mit Bause, B. N., hier. » Hempel, O. N.. Techn Zahnassistcnt. mit Gölckel, E. G, hier. » Bube, Alexander Martin Gust. Wilh. Heinr., Ma schinenschlosser. hier, mit C-.ckalski, Marie Anna, Stötteritz. Eheschließungen. Fuß, Karl Richard Willy, Tapezierer,hier, mitAichele, ZraKättamMcbe Nachrichten vsm rs. Zum. Elisabeth Marie, Lindenau. » Koch, Friedrich Bernhard Hermann, Metallarbeiter, hier, mit vcrw. Teich, Luise geb. Berk, Lindenau.»Heeg, Franz Rodert, Buchhalter, Schleußig, mit Pochlmann, Anna Lisbeth, hier.» Heim bach, Friedrich Otto, Korrck- turenabzieher, Reudnitz, mit Pöhler, Martha, hier. » Gerstenderg. Theodor, Ver- lagsbuchhdlr., mit Harten stein, Anna Emilie Else, hier. » Lorenz, Karl Wal ter, Burcaugehilje. Lehm- dek, mit Heinicke, Charlotte Anna, hier.» Meyer, Carl Otto Curt Bernhard Wil helm.Berit cherunasbeamter, mit Leschke, Christiane Ger trud, hier. » Riedel, Her mann Bruno. Herrschaft!. Diener, Abtnaundorf, mit Göthe, Ernestine Sophie Martha, hier.» Zintzichc, E. Max. Kassenbote. Tbonderg. mit Schurich, Thekla Mar tha. Anger-Crottendorf. » Pfefferkorn, Paul Max, Zeichenlehrer, Reudnitz, mit Köttnitzz Elise Margarete, Angcr-Crottendf.» Steck er, Willy Curt, Buchdruckerri.- arbetter, mit Hager, Marie Ida, Anger-Crottendorf. » Klingebiel. Georg. Eiseu- bahngehilfe.Anger-Crotten- dorf, mit Papie, Elisabeth Gertrud Lina, Sellerhau sen. » Knopp, Bruno Carl, Kunstmaler, mit Fuß, Paula. Reudnitz. » Röhr, FriedrichAugust.Masllnncn- iormer, mit Beyer, Marie Anna, Anger-Crottendorf. « Schatz, Wilhelm Gustav Friedrich, Schlosser. Lin denau. mit Vogelgcsanp, Elia Fneda, Nrudnitz. n Ossenberg. Rudolf Heinrich, Schlosser, Sellerhausen, mit Lrilllch. Margarethe Mar tha Gertrud. Kleinzschocher. » Schmidt, Georg, Maurer, mit Peijan, Ida Marie, Volkmarsdorf. » Schmoll, Gottfried Wilhelm, Tech- niker. mit Berthold, Anna Martha, Reudnitz. » Scha- dock,Ioh.innFriedrichWilly, Tischler, mit Hüttel, Elisa beth Ottilie Alina, Anger- Crottendorf. v Schweine- luß, Carl Paul. Arbeiter, mit verw. Wolf, Bertha Emma, gcsch. Zernack geb. Reißaus, Neustadl. V Mat thias. Friedr. Will). Paul, Schriftsetzer,mitSteinmann, Maria Anna, Reudnitz » Stephan, H. A. W„ Rersen- der, Pegau, mit Seeliger, Ni. M., Eutritzsch. » Busch. F. G A. Bäcker, mit Bür ger, L. P M., Gohlis. » Stütze!, O., Chauffeur, mit Haueiß, E. A. E, Gohlis, ö Rohloff. Carl Gustav, Musiker, Hamburg, mir Probst, Anna. Connewitz » Wagner, Friedrich Emil Oswald, Dreher. Stötteritz, mit Breunig, Marie Eli sabeth, Wahren. » Oertel, Albert Mar, Stellmacher, mit Franz,Hedwig Camilla. Stötteritz.» Schaeffer, Emil Kurt, Handlungsgehilfe, Stötteritz,mit Plier,Emilie Ida, Brandis. » Rößner, Emil Adolf Richard, Mon teur,mitSchcllenderg,Marie Selma Elsa, Stötteritz. Todesfälle. Große» Ernst Theodor, Arbeiter, Täudchenweg 4, .',7 I. 5 M. 17 T. » Weber, Karl Fritz, früh. Hutmacher, Täubchenweg 4, 79 I. 5 T. » Henschel, Sophie, geb. Hasemann, Täubchcnweg 4, K5 2. 7 M. 5 T » Hanns, 'Wilhelmine Charlotte, ohne Beruf, Sceburgstraße 68, 19 I. 5 M. ?6 T. » Me- scheder, Karl Erich, Döbeln, Bäckerstraße 10, 2 M. 7 T. » Angermann, Ernst Max, ExpedienhZentralstraße 11, 22 2. 11 M. 4T. » Wein. reich, Agnes Frieda, Stern- wartenstraße 42,12 I. 4 M. 25 T. » Merkel, Karl Heinrich, Maurerinvalid, Eutritzsch, Wittenberger Straße 81. «6 I. 8 M. 11 T. » Waltber, Erna Hilda, Sellerhaus., Pauns- dorfer Straße 61, 10 M. 18 T. » Etdner, Karl Moritz, Privatmann^ Sel lerhausen, PlaußigerStraße Nr. 4, 62 I. 9 M. 13 T. » Möhl, Ernst Arthur, Orts- krankenkassenbeamt.. Reud- nitz, Rathausstraße 42,36 I. 7 M. 9 T. » Hennig, Anna Martha, geb. Sehm, Neu- stadt, Meißner Straße 4, 23 I. 9 M. » Geißler, 2o- Hanna Caroline Christiane, geb. Petersohn, Connewitz, Leopoldstraße 3, 75 I. 8 M. 5 T » Weber, Friedrich August, Kellner, Zeitzer Straße 30, 50 1.11 M. 1T.