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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 21.06.1914
- Erscheinungsdatum
- 1914-06-21
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191406210
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19140621
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19140621
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1914
-
Monat
1914-06
- Tag 1914-06-21
-
Monat
1914-06
-
Jahr
1914
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Leiprlg unck Umgebung Leipzig. 21. Juni. Vas neue Sellerhausen. Die Großstadt schreitet vorwärts, nicht nur in der räumlichen Ausdehnung, sondern auch in der Kultivierung und Modernisierung der ihr einver- leibten Gemeinden. Der Rat hat jetzt den Stadt verordneten den Bebauungsplan für Leipzig-Seller hausen—Süd und—Dorslaae zugehen lassen, nach besten Durchführung der Stadtbezirk allecdlngs ein sehr verändertes Aussehen Haden wird. Den Stadtvätcrn ha.te der Rat vor mehreren Jahren bereits einen Bebauungsplanentwurf vor gelegt. Damals handelte cs sich nur um den alten Dorfteil von Sellerhausen, der schließlich noch i.ichl umgebaut wurde, da die Stadtverordneten ihm soweit wie möglich den börslichen Charalter wahren wollten. Der Rat glaubt jetzt diesen r-i ü -schen nachgekommen zu sein. An dem dörflichen Char .kter ist wenig ver ändert worden, nur müssen zwei Wohnstraßen ein gelegt werden, da lonst die Bebauuna^flächen zu e.roß werden. Ausserdem mutz die enge Doneasse bei der Güldenen Aue aus gesundheitlichen Rücksichten auf die anliegenden Grunsst icke auf 16 in verbreitert werden. Es stehen dort aber nur alte baufällige und wertlose Gebäude, die ohnehin bald cnifernt werden müssen. Baulich gut erhaltene Gebcfre sollen dagegen nnlcr allen llms'lnden erhallen bleiben. Im einzelnen wird las Gebiet des Bebau ungsplanes begrenzt im Rorden von ler W> izncr Straße, der Eisenl a nsirase und dem Stünzer Weg, im Osten von der Eilenburger Eisen bahn. im Süden und Weiten durch die Greifen von L.-Crottendorf—Südost und L-Anger und Erotten- dori -Rordwest. Verhältnismäßig schwierig wird sich die Auiteiluni des Geländes durch die vielen Schrebergärten gestalten, die dort von den verschiedensten Rachbargemeinden angelegt sind und schon mit Rücksicht darauf, daß jene Gebiete d»e am dichtesten besiedelten von Leipzig sind les wohnen dort im Durchschnitt -166 Menichen auf 1 Hektar, in einzelnen starinjichen Bezirken steigt diele Ziffer sogar auf 630—675 Menichen auf 1 Hektar, von großer gesundheitlicher Bedeutung sind. Der Rat hat infolgedessen auch vorgesehen, daß Flächen «m Gesamtbetrags von 9,8 Heltar ---- etwa 15'/,, der Gesamtfläche von der Bebauung ausge schlossen li.id als Schrebergärten erhallen bleiben sollen. E.nc Spekulation mit den Gärten erscheint deswegen ausgeschlossen, als das Gelände dieser Gärten sich fast ausschließlich im Besitze der Stadtgemeindc und des Johannishospitals befindet. Außer den Schreber- gärtenanlagen hat der Rat fünf Freiflächen vor gesehen, außerdem drei öffentliche Plätze, von denen der eine als Spielplatz dienen soll. Ferner sind mehrere kleinere öffentliche Plätze vorgesehen, da durch deren schöne D-- " s.-.."- er ¬ halten bleiben soll, der sich dort befindet Für das Plangebiet kommen zwei Hauptstraßen in Frage: zunächst die Wurzner Straße und sodann eine neue Straße, die im gerade» Anschluß an die Dresdner Strane eine Aussallstra ;e nach dem Osten und eine Entlastung der Wurzner Straße zu bilden bestimmt ist. Für öffentliche Zwecke sind zwei größere Bau fläche«» .zurückgestellt. Aus ihnen soll eine Volks schule und ein Gemeindehaus errichtet werden, in dem auch öffentliche Anlagen, wie z B. Polizei. Spar kasse, Kinderbewahranstalt, Brausebad oder der gleichen untergebracht werden können. Der katholische Schulvorstand hat außerdem um Ueberlassung eines Bauplatzes von 2000 gm Fläche >ür eine katholische Schule gebeten, was der Rat zuqesagt hat. Ebenso fall ein Eckgrundstück für die Errichtung einer weiteren Feuerwache aufgcspart bleiben. WasnundieBauweiscanbciangt.sohatderRat mit Rücksicht auf die Entfernung des Baugebiets vom Stadtmittelpunkt die viergeschossige geschlossene Bau weise nur vereinzelt vorgesehen, dagegen fast durch weg die dreigeschossige geplant, die dem Eoarakter des Plangcbietes auch am besten entspricht. Im Gebiet des alten Dorfieils Sellerhausen hat der Rat die zwei- bis dreigeschossige offene und geflossene Bauweise vorgesehen Außerdem soll auch ein bc,anders ruhiges, vom Verkehr abgeschlossenes Wohnviertel entstehen. Wenn also die Stadtverordneten den Beschlüssen des Rates beitreten, so wird es in dein neuen Sellerhausen sicherlich ein ideal schönes Wohnen sein. Zür -ie Reisezeit. Anträge auf Nachsendung der Postsachen und Zeitungen w-erocn sehr häufig den Brieslrägern mündlich übermittelt. Das empfiehlt sich je doch nicht. Denn neben dem Orlsbriejträgcr, der nur die gewöhnlichen und eingeschrie benen Briefsendnngcn und die Zeitungen aus trägt, sind in vielen Orten noch Geldbriestrüger, Patctbestcllcr, Telegrammbestellcr und Eilboten vorhanden. Außerdem muß für dw Or.sbrief- träger bei Erkrankungen oder Beurlaubungen oft ein Aushelfer eingestellt werden. Es leuchtet daher ein, das; der Briefträger nicht in der Lage ist, allen Boten, die bei der Bestellung in Frage kommen, von dein münd.ichen Anträge auf Ncichsendnng rechtzeitig Kenntnis zu geben. Unter diesen Umständen ist cs nötig und zweck mäßig, von allen Aendcrungen, die die Zu stellung der Postsachen bctrcfjcn, jedesmal den« Postamt am Titze des Wohnortes — in Leipzig dem Postamt, i « dessen Bestellbezirk der An tragsteller wohn« — eine schriftliche Mit teilung zu machen. Formulare dazu sind bei den ächalterstellen erhältlich. Wie bekannt, können auch die iin Postwege bezogenen Zeitungen gegen eine besondere (Ge bühr nach dem neuen Aufenthaltsorte des Be ziehers überwiesen werden. Wenn die Uebcr- Weisung für eine im voraus bestimmte Zeit er folgt, so werden die Zeitungen ohne weiteren Antrag des Beziehers nach dein ursprünglichen Wohnort rechtzeitig zurücküberwicsen. Andern falls muß der Bezieher bei der Postanstalt des Ortes, wo er sich vorübergehend aufhält, be sonders beantragen, daß die Zeitungen ihm von einem näher zu bezeichnenden Zeitpunkt ab wie der an seinen ständigen Wohnsitz zuqeführt wer den. Die Unterlassung dieses Antrages hat nicht selten zur Folge, daß die Zeitungen an dem Ferienort usw. liegen bleiben und daß die Rück überweisung erheblich verzögert wird. Ratsbeschlütte. Dankschreiben — Einladungen. In der gestrigen (§esamrratssitznng nahm man Kennt nis von einem Dankschreiben der Verbindung für historische Kunst, von einem Dankschreiben des Arbeitsausschusses der im Rahmen der „Bugra" veranstalteten Gruppe „Das Kind und die schule" sowie von einer Einladung zur Be sichtigung dieser Gruppe, von einer Einladung der Tchutzgcmeinschaft für Handel und Gewerbe zur Hauptversammlung mit anschließendem Som- merfest am 24. Juni 1914 und von einer Ein ladung zu der von der Fa. Ludwig Gerber L Eo. in Leipzig, Katharincnstraße 16, aus Anlaß ihres 100jährigen Bestehens am 1. Juli 1914 geplan ten Festfeier. Schulwesen. Ferner nahm man Kenntnis von den Unterrichtsübersichten der höheren Schulen für 1914 15 sowie von der Uebersicht über die Zahl der von den Direktoren der städtischen Volksschulen im Schuljahre 1914 15 zu erteilenden Unterrichtsstunden. Bauliches. Unter Vorbehalt der Zustim mung der Stadtverordneten genehmigte man das Bauabgabenortsgesetz für Sellerhausen- Nord (Nr. 73 des Gesamtplanes) sowie die Aenderung des U. Nachtrags zum Bebauungs pläne Leipzig - Stötteritz - Immobiliengesellschaft (Nr. 84 des Gesamtplanes). Blumcnverkaufshalle am Südfriedhofe — Lehrmittel für die Lberrealschnle. Unter glei chem Vorbehalt wurden bewilligt die erforder lichen Kosten der Errichtung einer Blumenver- tansshallc am Ostlorc des Südfriedhofs mit Aborlhaus, Pflanzenverkaufshäuschcn und Eiu- friedigllngsmaucr sowie die erforderlichen Mit tel zur Anschaffung von Lehrmitteln für die Oberrcalschulc. Antragsgemäß vergeben wurde die Liefe rung von 4 Dampskcsscln für das Hauptwerk Süd, die Arbeiten zur endgültigen Verlegung des Speisckabcls nach der Kondensationsvcr- tcilungsschaltanlagc im Hauptwerke Süd ein schließlich Einbau der dazu erforderlichen Appa rate, die Arbeiten für den Vollausbau der Akku mulatorenbatterie im Hauptwerke Süd sowie das Entschlammen der bisher vorhandenen Batterie, die Herstellung des Fundaments für einen 6000-LZV.-Turbogcnerator im Hauptwerk Süd in Eisenbeton, die Lieferung und betriebsfertige Verlegung der Rohrleitungen für den Turbo generator im Hauptwerk Süd, die Lieferung und der Einbau der Schaltanlage für den 2000 - LZV. - Einankerumformer im Unterwerk Naundörfchen sowie zweier Automaten in die Außenlciter der Akkumulatorenbatterie daselbst, die Arbeiten zur Verstärkung der Gleichstrom- sammelschienen im Unterwerk Naundörfchen, die Erd-, Pflaster-, Maurer- und Vcrlegungsarbeiten bei der Verlegung von Kabeln und Zubehör teilen voni Unterwerk Naundörfchen nach dem Brühl und den benachbarten Straßen, der Ein bau eines Lastenaufzugs von 500 Kilogramm Tragkraft im Unterwerk Floßplatz und die .Her stellung der Grnndwasserabsenl'ungsanlage beim Bau der Paußnitzbrücke. * Ordensverleihung. Der König hat dem Vor sitzenden des Leipziger Bezirksvereins des Vereins Deutscher Ingenieure, Zivilingenieur Dr. phil. Ludger Kruftin Leipzig, der im vorigen Jahre als Vorsiücnder des Ortsauss husses die Vorbereitungen für die 54. Hauptversammlung des Vereins Deutscher Ingenieure in Leipzig leitete, das Ritterkreuz 1. Klasse des Albrcchtsordcns verliehen. Die Aus zeichnung wurde ihm gestern durch Bürgermeister Roth an Ratsstelle überreicht. * Di« Teilnehmer an der Sächsischen Burgenfahrt, nn i'orer Spitze Prinz Johann Georg, Prin, Philipp von Eachsen-Cobnrg-Golha und Herrog Ernst Günther von Schleswig-Holstein irafen gestern abend um 6,11 Uhr in Leipzig ein. Sie wurden nach dem Neuen Rathause geleitet, wo ein Fe imahl stattfand * In der nächsten Sitzung der Stadtverordneten werden u. a. folgende Punkte der Tagesordnung zur Verhandlung kommen: Beschlußfassung über das Schreiben des Lehrers Bergner betr. die Niederlegung des Amtes als Stadtverordneter, Bericht des bestell ten Berichterstatters über Rllckäußerung des Rates brlr. das Ortsgcsetz über die Bebauung der Leipzig— Gaußscher Spitze, Bericht des Hochbau-, Tiefbau- und Verfassungsciusschusscs über Aendcrungen und Nach träge zu mehreren baulichen Ortsgesetzen und Bericht des Schul-, Hochbau-, Tiefbau- und Finanz ausschusses über Errichtung eines Fach- und Fort bildungsschulgebäudes an der Plato, und Dolzstraße sowie am Gerichtsweg und über Weiter entwicklung des Knabenfortbildungs- s ch u l w e s e n s. * Neukrscstigunq der Hauptzollamtsstraße und der Straße auf der Ofiseite des Nordplatzes. Die Haupt zollamtstraße und die Straße auf der Ostseite des Rordplatzes, an der o»e Oberrcalschule ihrer Voll endung entgcgensieht, wurden in den Jahren 1882/81 mit Bruchsteinpslaster befestigt unter der Bedingung, daß sie nach erfolgter Bebauung mit bossicrtcn Steinen gepflastert werden sollen. Die Hauptzollamtstraßs ist jetzt vollständig bebaut, aber von einer Pflasterung mit kassierten Steinen will der Rat abschen, da der Verkehr dort überaus stark ist und auch die Rücksicht auf die Schule ein geräusch loseres Pflaster verlangt. Der Rat hat daher für die Hauptzollamtstraße in Hinsicht auf den Straßen bahnkörper vollgctränktes Weichholzpflaster, und für die übrige Strecke Hartgußasphalt vorgesehen. Die Kosten, die 103 400 .«l betragen und zu denen die Große Leipziger Straßenbahn 31000 3t beizutragen hat, werden die Stadtverordneten ersucht, zu Lasten des Stammvermögens zu bewilligen. * Eine bedeutungsvolle Maßnahme in der Siiug- lingssürsorge ist in der Stadt Berlin zur Ein führung gelangt. Unter Vermehrung der Anzahl der Säuglingsfürsorgestellc'i ist diesen die Aufgabe zu gewiesen, auch die von der Berliner Waisenverwal tung in Familienpflcge ausgegebenen Kinder unter 6 Jahren fortlaufend gesundheitlich zu überwachen. Die Ueberwachung findet durch Besuche statt, die so wohl von den leitenden Aerzten als auch von Helferinnen — in der Säuglings- und Kinderpflege ausgebildeten Damen — ausgeführt werden. Die Zahl der Besuche stuft sich nach dem Alter der Kinder ab und ist in den Perioden großer Hitze eine größere als in der kühleren Jahreszeit. * Brief- und Poketpost nach Südwest. Eine Brief- und Paketpost nach Deutsch-Südwestafrika geht wieder von Hamburg am 26. Juni ab. Sie benutzt den an diesem Tage von dort in See gehenden Reichspostdamvfer ..Admiral" der Deutschen Ostafrika-Linic. Der Dampfer ist am 20. Juli in Swakopmund, am 21. in Lüderitzbucht. Schlußzeit für Briefe ist in Hamburg beim Postamt 1 am 25. Juni nachmittags 2 Uhr. Auch Pakete müssen an jenem Tage in Hamburg vorliegen, also in Berlin spätestens am 24. Juni zur Post gegeben werden. * Leipzig als Großgrundbesitzer. Die Stadt Leipzig nennt einen recht ansehnlichen Grundbesitz ihr esgey. Sie besitzt ländlichen Grund und Boden im Werte von rund 29 700 009 -tt. Davon entfallen auf Wiesen, Waldungen, Felder und Plätze innerhalb der Stadtflur 18 407 520 Der Wert an Wiesen, Wal dungen und Feldern außerhalb der Stadtflur wird auf 1657157 beziffert, während die Güter der Stadt mit 6 408 539 bewertet sind. Nicht ein gerechnet in diese Summe ist dabei der Grundbesitz des Johannishospitals. * Borzeitige Beseitigung eines Teils des alten Plagwitz Kaschwitzer Eisenbahnqleises. Der Rat der Stadt Leipzig hatte seinerzeit mit der General- direttion der Königl. Sächsischen Staatseisenbahnen einen Vertrag abgeschlossen, wonach er sich zur Zahlung von 86000 als Entschädigung dafür ver pflichtete, wenn die Eisenbahnverwaltung auf die Erbauung einer Straßenbrücke, die im Zuge der Ringstraße über die alte Plagwitz - Gaschwitzer Linie führen sollte, verzichtete Das Gleis dieser Linie zwischen dem Bahnhof Piagwitz-Lindenau und dem Güterbahnhof Eroßzschocher bildet aber ein Hindernis für den Ausbau der Ringstraße, so daß der Ra« mit der Eisenbahnverwaltung einen Vertrag ge chlossen hat, wonach sich diese verpflichtet, das Gleis bis spätestens 1. Januar 1917 zu beseitigen. Der Rat verpflichtet sich, auf der anderen Seite, die 86 MO Mark alsbald nach der Beseitigung des Gleises zu bezahlen. Jedoch sollen für die vorzeitige Zahlung 4 Proz. Zinsen, be rechnet auf die Zeit von der Zahlung bis zum 1. April 1920. von der Entschädigungssumme ab gewogen werden. Die entstehenden Stempelkosten übernimmt die Eisenbahnverwaltung. Der Rat er sucht die Stadtverordneten, dem Abkommen zuzu stimmen. * Der Verein der Loge Balduin zur linde hielt am gestrigen Sonnabend nachmittag im Logenhause in der Elsterstraße seine Jahresversammlung ab. Der Vorsitzende, Direktor Dr. Lehmann, be- arüßte die erschienenen Mitglieder unü eröffnete die Versammlung mit einem Hinweise auf die im Druck vorliegende Uebersicht auf die Tätigkeit des Vereins. Der Verein hat sich zur Aufgabe gestellt, hilfs bedürftige verbeiratete Wöchnerinnen zu unter stützen. Es werden diesen Frauen Kinderwäsche, Kleider, Nahrungs- und Stärkungsmittel geliefert, ferner wird ein Arzt und im Bedarfsfälle eine Pflegerin bezahlt. Ueber die Tätigkeit des Vereins geben nachstehende Zahlen ein beredtes Zeugnis. Im Jahre 1913 betrug die Gesamtzahl der Unter- stützungsfälle (Abaabe von Wäsche, Kleidungs stücken usw.) 424 für den Stadtbezirk Leipzig. Im gleichen Zeitraum wurden in den Vororten Leipzigs 349 bilfsbedürftige verheirate Wöchnerinnen unterstützt. Seit der Eröffnung der Tätigkeit des Vereins im Jahre 1827 beträgt die Gesamtzahl der dis Ende 1913 vorgetommenen Unterstützungssälle in Alt-Leipzig, also ausschließlich der Vororte, insgesamt 26 452. Von Architekt Brachmann ist dem Verein der Betrag von 1000 Mark als Liesbeth-Brachmann-Stistung Überwielen worden. Der von Herrn W. Renz erstatiere Kassenbericht wurde richtig gesprochen und dem Kassierer Ent lastung erteilt. Da sich die Unterstützungssälle in den Vororten ständig mehren, wurde aut Antrag des Schatzmeisters beschloßen, an den Rat der Stadt ein Gesuch mit der Bitte um Erhöhung des jährlichen Unterstützungsbeitrages zu richten. Als Distriltsvorsteoerinnen wurden wieder- gewählt: Frau Geh. Med-Rat His, Frau Professor Raisow, Frau Assessor Schilling, Frau Jung- Sch r e b e r und Frau Professor Traut. Rach Er ledigung einiger interner Angelegenheiten schloß der Vorsitzende die Versammlung mit herzlichem Danke sür die treue Mitarbeit. * Für die Frauenwoche Leipzig 1914 (23. bis 27. Juni) sind aus allen Teilen Deutschlands An meldungen zur Teilnahme eingegapgen. Durch die Reichhaltigkeit des Programms, das den verschieden sten Gebieten der neuzeitlichen Betätigung der Frau Rechnung trügt, ist ein ungewöhnlich starkes Interesse erweckt. Am Dienstag, den 23. Juni, werden Clara Viebig und Fürstin Lichnowsky, die aus London zur Frauenwoche nach Leipzig kommen, aus eigenen Werken vorlesen. Die Fürstin Lichnowsky wird Szenen aus einem neuen Drama aus dem Manuskript vartrigen. Eintrittskarten sind bei August Pölich, Schloßgasse, Linckesche Buchhandlung und Leihbibliothek, Burgstraße, sowie im Haus der Frau auf der Internationalen Buchgewerbe-Aus stellung und bei Frau Edith Mendelssohn Bartholdy, Elstcrstraße 40, Leipzig, zu haben. Für Studierende sind Karten zum halben Preise bei Frau Edith Mendelssohn-Bartholdy zu haben. * Eine Versammlung von Arbeitern und An gestellten aussiellender Firmen aus der Bugra be schäftigte sich F -r tag abcno mit verschiedenen Wün schen, die der Verwaltung der Ausstellung vor getragen werden sollen. Man verlangt u. ä. freie Benutzung der Klosetts und W.i'chgelegenheitcn, Herabsetzung der Preise von Flaschender auf 13, alkoholfreier Geiränie auf 10 Pf., Beschaffung von Trinkwassergelegenheit in allen Hallen, in den Maschinenhallen Verbandkästen zur ersten H lse und Berieselung dieser Hallen bei unerträglicher Hitze. Nach eingehender Aussprache wurde eine Kommission gewählt, die der Verwaltung die verschiedensten Wünsche vortragsn soll. Eine spätere Versammlung wird sich dann noch mit der Antwort zu beschöst g:n haben. * Baupolizeiliches. Der Besitzer des Grundstückes Straße O Flurstück 278 i des Bebauungsplanes L.- Sellerhausen—Nord beabsichtigt, um eine vorteil haftere Erundrißlösung herbeizusühren, die Bau- luchtlinic abzuändern und das dadurch zur Straße allenve Land von rund 1,89 Meter F!ää>e unentgelt ich an die Stadtgemeindc abzutreten. Der Rat, der mit Rücksicht auf die geringfügige Aenderung der Baufluchtlinie keine Bedenken erhebt, ersucht d>e Stadtverordneten um gutachtliche Aeußerung. * Schüler höherer Lehranstalten in Jugendheimen. Der Besuch von Jugendheimen durch Schüler höherer Lehranstalten scheint einzelnen ängstlichen Schul männern bedenklich gewesen zu sein. Wenigstens hat sich der preußische Unterrichtsminister veranlaßt gesehen, die Prooinzialschulkollegien und Regie rungen darauf hinzuweisen, daß keine Bedenken be stehen. wenn den Schülern höherer Lehranstalten der Besuch geeigneter Jugendheime gestattet wird. Es soll dies aber nur insoweit geschehen, als es die ört lichen Verhältnisse zulassen und der Schule die Mög lichkeit der Aufsicht über die Schüler gewahrt bleibt. * 3" Zoologischen Garten haben im Januar zwei Bärenmütter 5 Junge geworfen, die sich jetzt so recht in den Flegeljahrcn befinden. Sie sind im Erfinden von dummen Streichen unseren Jungens ebenbürtig. Immer sind sie unterwegs, bald hängt einer an der Decke des Käfigs und scheint nicht recht zu wißen, wie er wieder herunterkommen wird, bald balgen sich zwei miteinander und der bekannte „Dritte" freut sich so darüber, daß er einen begeisterten Indianer tanz aufsührt. Ab und zu wird einer der „Teddy- Bären" zur Freude der Kinder herausgenommen und am Halsband spazieren geführt, während seine Ge noßen einstweilen, um sich ordentlich Bewegung zu machen, in den Rhesusaffenkäfig gesteckt werden. Da gibt es denn ein Hallo! Erst reißen die 15 Rhesus natürlich aus hinauf auf den Baum, die ganz ängst lichen sausen sogar durch die Falltür in den Innen käsig, langsam und vorsichtig kommen sie endlich wieder herunter, während die Bären mit Energie und Ausdauer sämtliche Ecken des Käfigs untersuchrn. Wenn sich schließlich einer der kleinen Eindringlinge behaglich in der warmen Sonne ausgestreckt hat, kommt der Frechste der Affen und fängt an ihn zu „untersuchen", seine Bemühungen scheinen von Er folg zu sein, denn er wird immer eifriger und läßt Gesund beit, Kraft und Schönheit I bis ins Hobe Alter hinein zu erhalten, ist nur denkbar bei vernünftiger Lebensführung, zweckmäßiger Ernährung und viel Bewegung ui reiner Luft. Ganz besonders kommt es auf die Ernährung an. „Der volle Segen der Gesundheit kann nicht durch Heilmittel und Wundcrkünste, sondern nur durch eine richtige Ernährung gewonnen werden, die den Körper erhält und täglich verjüngt." Tas sind die Worte eines bekannten deutschen Arztes und Professors. Zu einer zweck mäßigen Ernährung gehört das allbekannte Bwmalz. TaS ist ein wohlschmeckendes, billiges Nährmittel, weit und breit geschätzt und beliebt. Es kräftigt den Körper un gemein. Schlaffe, welke Züge verschwinden, die Gesichtsfarbe wird frischer und rosiger, der Teint reiner. Bei blutarmen, blassen, mageren, in der Ernährung heruntergekommenen Personen macht sich eine Hebung des Appetits, des Gewichts und eine mäßige Nnndnng der Formen bemerkbar, ohne daß lästiger Fettansatz die Schönheit der Formen beeinträchtigt. Diomalz ist auch allen durch Ueherarbeitun?, Krankheit, Nervo sität heruntcrgstommencu Personen zu empfehlen. Von Pro fessoren und Aerzten glänzend begutachtet und im ständigen Ge ¬ brauch vieler Königs. Kliniken. Vor Nachahmung wird gewarnt. Doje 1 und 1.90 M. Kostprobe nebst Broschüre kostenlos durch die Che m. Fabrik Geb r. Pater mann, Teltow-Berlin 56. ckeeee ^»IIIWWI W IW, W»W> »W »» >»W» N E --'IV
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