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Leite S. Nr. 274. Morgen-Kusgavr:. Leipziger öagedtan Dienstag, 2. 3uni 1914. Sport un- Spiel Der Dreieck-Flug. 24 Flieger in Leipzig gelandet. Glücklich abgrlausener Sturz Stiploscheks. Der gestrige zweite Feiertag führt« die Teil nehmer des Dreuckfluges über die zweite große Tagcsstreckc, die ihnen die Ausgabe stellte, von Drcs- . den über Berlin als Endziel Leipzig zu er reichen. Da verschiedene Flieger den Ruhetag des ersten Pfingsttages benutzten, um noch nach Dresden zu fliegen, so ging es auch an diesem Tage auf dem Flugplatz Leipzig lebhaft zu. Morgens 7,25 Uhr star tete in Johannisthal als letzter Dreicckslieger noch Krumsiek auf Hansa-Taube, der 1. Sieger der Zivil flieger im Prinz-Hcinrich-Fluge. Er ging 8,46 Uhr zur Zwischenlandung in Leipzig nieder, stieg 8,59 wie der hoch und traf 9,59, also kurz vor Startjchluß, in Dresden ei». Bon den in Leipzig verbliebenen Flie gern starteten zum Weiterflug nach Dresden 7,58 yanuschke (Ankunft 8,45), 8,06 Linnekogel, der sich bei dem unsichtigen Welter verflogen halte und erst 11,46 in Dresden eintras, und nachmittags -1,49 Schlü ter auf Hansa-Taube. Hennig auf Stahlhcrz-Do. startete 7,12 morgens in Grotzbeeren und traf nach Zwischenlandung in Leipzig 11,46 in Dresden ein. Janisch konnte seinen Weiterflug von Freiberg nach Dresden am Nachmittag durchführen, wahrend Sieg fried Böhm, der bei Grimma eine Notlandung ge habt hatte, bereits 0,55 morgens in Dresden ankam. Friedrich muhte in Lkendijch-Wilmersdorf seinen Motor auswechjeln und traf 0,54 abends in Leipzig und 8,40 in Dresden ein. Der bei Zadel abmonticrte Apparat von Erich Schmidt erlitt auf dem Transport nach Kaditz Beschädigungen an den Tragflächen und wurde deshalb wieder nach Leipzig transportiert. Schmidt nimmt darum erst am Schauflicgcn in Leip zig wieder teil. Bon unserer Dresdner Redaktion erhalten wir über die Landungen der Flieger auf der ersten Tages strecke noch folgende Nachrichten: Der Besuch auf dem Kaditzcr Flugplätze war am 1. Feiertage außerordent lich stark, und nicht weniger als 35 Flieger stiegen bei ideal schönem, sonnigem Wetter von 5 Uhr nach mittags an zu den vorg-eschriebenen Viertelstunden flügen auf. Zeitweise waren 5 oder gar 0 Flieger gleichzeitig in der Luft, kurz, es herrschte ein Betrieb, wie man ihn in Kaditz bisher noch nicht gesehen hatte. Der Flieger Aug. Schmidt hat am Sonnabend abend gegen 9 Uhr den Flugplatz Kaditz passiert, ist aber in der Dunkelheit weitcrgcflogen und schließlich aus Mangel an Orientierung bei Ostrauer Scheibe in der Nähe von Schandau gelandet. Er fuhr am Pfingst sonntag mit dem Automobil nach Dresden. Hierbei ereignete sich bei Pillnitz ein bedauerlicher Unfall. Das Automobil fuhr aus noch nicht aufgeklärter Ur sache an einen Baum an; der Chauffeur und der Flieger Schmidt wurden lzerausgcschleudert. Wäh rend Schmidt unverletzt blieb, erlitt der Chauffeur einen schweren Schädelbruch und mußte nach dem Krankenhause gebracht werden. Der Abfl»,q von Dresden. (Eigener Drabtbericht.) Dresden. 1. Juni. Am zweiten Feiertage nachmittags um 4 Uhr be gann der Start zum zweiten Etappcnflug: das Wetter war günstig, warm und sonnig, trotzdem war der Besuch auf dem Flugplatz nur mäßig. Es mel deten sich 33 Flieger zum Start. Ausgcschiedcn waren Hans Steffen auf Etrichtaube und E. Schumann aus Ärgo Doppeldecker. W. Höfig aus D. F. W.-Doppcl- dccker hatte gleich nach dem Start Motordesckl und mußte »och auf dem Flugplätze niedcrgchcn. Ein e r st c r c r Unfall stieß ebenfalls gleich nach dem Start Slip löschet zu; er steuerte nach den Löß- > nitzer Höhen, wurde ab>r hierbei von der Sonne ge blendet, und schien die Orientierung verloren zu haben. Beim Niedcrgchcn muß er die Herrschaft über den Apparat verloren haben, denn dieser überschlug sich in geringer Höhe und stürzte senkrecht zu Boden. Ter Schwanz des Apparates wurde voll ständig zertrümmert, der Motor grub sich tief in den Erdboden ein. Ctiplosckxk erlitt eine Verstauchung und einen Bluterguß, klagte aber sonst über keine Schmerzen, während sein B.slcitcr mit einigen Haut abschürfungen und einer Verletzung der Nase da vonkam. Mehr und mehr haben sich in den letzten Fahren die Jahresragungcn des Deutschen Fußball-Bundes, der größicn sportlichen Organisation Deutschlands, ausgewachsen zu Kundgebungen der gewaltig wachsen den sußballsportlichcn Bewegung. Der großzügigen glänzenden Tagung in München, im Fahre 1913, Itand die Magdeburger nicht nach. Während die ge- chästlichen Beratungen schon am Sonnabend und vis um Gramm des Sonntagmorqens erledigt wurden, brachte der erste Feiertag die Festsitzung im Zentral- tbeater, die Besichtigung der Füßkalljport- Ausstellung im Fiirstenhof, das Entjcheidungs «viel um die deutsche Meisterschaft, die von Leipzig weg »ach Fürth wandert, und an: Abend den Fest lommers — alles voll gelungene Veranstaltungen, denen sich am 2. Feiertag ein Frühkonzert, die Bcsich eigung Magdeburgs und seiner Umgebung und eine i-emcinsame Dampferfahrt anschlosscn. Aus allen Teilen Deutschlands, besonders aus Mitteldeutschland, vor allem Leipzig, waren die Gäste zu Hunderten hinzugeströmt, und wenn auch >as Spiel die gehegten Erwartungen auf einen hoch (lässigen Mcistcrschaftskamps nicht zu erfüllen vcr mochte, so herrschte doch allgemein volle Befriedigung über diesen Magdeburger Bundestag. Wir hatten bereits über die ersten Beratungs stunden der Als Erster verließ Bruno Lange auf H. H. II-Ein decker, als Letzter Max Schüler auf D. F. W.-Doppel decker den Flugplatz. Um etwa -st 5 Uhr war der Start beendet. August Schmidt auf einem Curt-Tor- pedo Eindecker mußte eine Zwischenlandung bei Frauendorf unweit Ortrand vornehmen, E. H. Kühne auf Doppeldecker H. H. 7 landete wegen Motor defekt bei Logam nahe Dobrilugk; hierbei überschlug sich der Apparat und der Prcpeller wurde zertrüm mert, der Flieger ist jedoch unverletzt. Otto Ballod auf Jcannin-Stahltaubc nahm eine Zwischenlandung bei Kirchhain, ebenfalls wegen Motordefekts, vor. Die Landunft in Leipzig. 12 MM Zuschauer. — 24 Flieger am Ziel. Sengend brannte die Mittagssonne des zweiten Feiertags über der Leipziger Ebene, und die hoch getürmten Haufenwolken kündeten ein Gewitter an. Aber ein auskommender strammer Nord-West trieb das Gewölk auseinander, und ließ am Horizont einen Dunstschleier zurück. Schon am zeitigen Nachmittage begann die Völkerwanderung nach dem Flugplätze, wo die Ankunft der Drcieckflieger gegen Va? Uhr er wartet wurde. Etwa 12 000 Zuschauer umsäumten den großen Flugplatz. Auch Prinz Sigismund von Preußen mit Gemahlin war erschienen. Auf dem Bahndamm am Flugplätze hatten es sich gegen zweitausend Zaungäste bequem gemacht. Bald aber warf das Auge des Gesetzes seinen strengen Blick dahin und machte den dort Harrenden klar, daß ein Königlich Preußischer Bahndamm keine Tribüne für Naturtheater ist, auch im gemütlichen Sachsen nicht. Kurz nach 0 Uhr wurden aus Dresden die ersten Ab- slugzeitcn gemeldet. Leider konnte dem Publikum mit Landungsnachrichtcn aus Berlin nicht gedient werden, da die Sonderleitung zwischen Johannisthal und Berlin seit 5,40 Uhr gestört war. Infolgedessen wurden vorläufig telephonisch die Berliner Abfahrts zeiten herangeholt. Diese überaus anstrengende Arbeit wurde vom Leipziger Nachrichtendienst trotz großer Schwierigleiten trefflich bewältigt, so daß auch die Presse stets auf dem Laufenden war. Der Flug verlief ohne ernste Unfälle für die Flieger, Maschinenschäden blieben allerdings nicht aus. Stiploschck stürzte, wie schon gesagt, in Dresden ab, blieb aber unverletzt. Zwischenlandun gen führten aus Ballod, Kühne und König. Stief vater mußte mit dem Flugzeuge des Prinzen Sigis mund von Preußen bei Golßen a. d. Dahme, 00 Kilo meter vor Berlin, wegen Schraubcnbruchs landen. Prinz Sigismund eilte im Automobil an die Lan dungsstelle. Als erster Flieger traf 6,41 Uhr Bruno Langer in Leipzig ein. Er war von Berlin bis hierher in 1 Std. 3 Min. geflogen und sicherte sich den Ankömmlings preis von 500 .<l. Ihm folgten: A. Schmidt 6,58 (ab Berlin 5,52) Uhr, Netterer 7 (5,46) Uhr, Janisch 7,04 (6,04) Uhr, der beim Landen die rechte Tragdecke beschädigte, Linnekogel 7,20 (6,07) Uhr, Nosenstein 7,21 (6,09) Uhr. Rupp 7,21 (6,12) Uhr, Friedrich 7,29 (6,12) Uhr, von Lößl 7,10 (6,05), Schüler 7,35 (6,28) Uhr, O e l e- rich 7,34 (6,20) Uhr, Schlüter 7,86 (6,11) Uhr, Beck 7,36 (6,16) Uhr, Stagge 7,37 (6,18) Uhr, Krie ger 7,36 (6,32) Uhr, R. Böhme 7,47 (6,39) Uhr, Freindt 7,47 (6,34) Uhr, K rumsiek 7,46 (6,33) Uhr. Kießling 8,14 (6,55) Uhr, Schulz 8,10 (6,43) Uhr, Boutard 8,20 (6,44) Uhr, Höhndorf 8,33 (6,49) Uhr und 9,40 Uhr als letzter Hennig (7,14 Uhr). Lange war 7,58 Uhr in Berlin aufgestiegen, landete aber wieder, auch Steffen blieb in Berlin. Somit haben von 35 in Dresden aufgestieflenen Fliegern 23 Leipzig rechtzeitig, einer — nämlich Hennig — verspätet erreicht. Am heutigen Nach mittage finden Schauflüge statt. * * * Für die heute stattsindende Flugzeugparade, an läßlich deren die Kapelle des Wurzncr Artillerie-Re giments spielen wird, haben die Mitglieder des Leipziger Vereins für Luftfahrt, Leipziger Auto mobilklubs und Leipziger Luftflottenvereins Ein tritt zu halben Preisen. Dieselben Vergünstigungen werden die Mitglieder der genannten Vereine auch für die Zeit der übrigen Veranstaltungen auf dem Flugplatz Mockau gemeßen. Sitzung des Bundesausschusse» berichtet. Fn Anlehnuna an Len Jahresbericht waren eine Reihe laufender Angelegenheiten und für die nächste Zukunft gefaßter Pläne erörtert worden. Es war bereits 1 Uhr nachts, als man zum Punkt Ent- lastung des Vorstandes kam. Diese erfolgte de battelos, und unter Leitung des Herrn Amtsgerichts rats Dr. Popper-Hanau erfolgte die Wiederwahl de» bisherigen Borstande» durch Zuruf, und zwar der Herren Kaufmann H i n z e - Duisburg, Gerichtsassessor Dr. Hofmann- Köln, Stadtsekrctär Blaschke kiel, Professor Hefner- Offenburg in Baden und Redakteur Alfred Perls-Leipzig. Dann wurde Ha m bürg wieder zum Vorort des spiel- ausschusscs berufen und dieser gebildet aus den Herren Bosse, Dreyer, Korctz, Thran und Rave, zu Kasscnprüfern wurden Janus Essen und Andernach- Dortmund gewählt. Darauf wurde Düsseldorf zum Ort des Bundestages 1915 gewählt; die Reichshauptstadt wurde für 1916 vor gemerkt. Alle Anträge, diePokal - und Länder- spiele in anderer Weise — zeitlich —, als bisher stattsinden zu lassen, wurden abgelehnt. Im Interesse einer gleichmäßigen Bedienung der Presse wurde scstgclegt, daß die Bundesbcamtcn ihnen be sonders zugchcndcs Material nicht veröffentlichen sollen. Die Bcoormgung einiger Zeitungen, die durch bestimmte Korrespondenzen sich bedienen ließen, wird damit unmöglich. A n g e n o m men wurde der Antrag des Kieler Fußballklubs Holstern, seine 1. Manmchaft für die Baltischen Spiele zu Malmö als offiziellen Vertreter Deutsch lands zu benennen. Dem Deutschen Fußball klub London wurde eine einmalige Beihilfe von 200 -g bewilligt. Beschlossen wurde die Versiche - runaaller an Bundes spielen beteilig ter Spieler gegen Unfälle, auch auf der Reise zu und von den Spielen. Der Beitritt zu dem Deut schen Kampfsvielbund wurde abgelehnt. Fn nichtöffentlicher Sitzung fand der Ko st en Vor anschlag für das neue Geschäftsjahr, 1. April bis 31. März, in Einnahmen und Ausgaven mit je 117 500 .lt balanzierend, bei einer Kopfsteuer von wiederum 5 Pf., Annahme. Um 4 Uhr morgens fanden die Verhandlungen ihr Ende. Die Festsitzung des Futzball-Bundestages. Das Zentraltheater in Magdeburg war gegen 11 Uhr bereits von Anhängern und Freunden des Fußballsportes dicht gefüllt. Als Ehrengäste be merkte man den Oberpräsidenten der Provinz Sachsen Exzellenz v. Hegel, den Bürgermeister Schmie del, den Polizeipräsidenten von Alten, Exzellenz Generalleutnant von Reichenau, Hofrat Prof. Dr. H u c p p e u. a. Die Vorstellung der Redner über nahm für den Ortsausschuß Thomas-Magdeburg, der die Sitzung auch eröffnete. H i nz e - Duisburg begrüßte als 1. Vorsitzender des D. F. B. die Erschienenen. Er schloß mit dem Hinweise auf das machtvolle Wachstum des Fußball sports, der bald die letzten Hemmnisse überwinden werde, und mit einem begeistert aufgenommenen „Hipp, hipp, Hurra!" auf den Kaiser als Freund un seres Sportes. Redakteur Albrecht begrüßte na mens der V. M. B.-V.. Oberpräsident von Hegel begrüßte im D. F. B. deutsche Männer, die dem Vaterlande dienten, indem sie dem Volke den Schneid des Körpers und die Festigkeit der Seele erhalten, und die Zdeale unserer Väter auch in Geist und Ge sinnung hochhalten. Polizeipräsident von Alten sprach im Austrage des verhinderten Feldmarschalls v. d. Goltz. Jungdeutschland und der Fußballsport arbeiteten zusammen in der Ausbildung von Körper und Geist. Namens der sportlichen Stadt Magdeburg hieß Bürgermeister Schmiedel den Bund willkommen, der die Parole befolge: „Die deutsche Jugend vor die Front". Der Generalsekretär des Deutschen Neichsausschusses für Olympische Spiele, Hauptmann Roesler, war eigens aus Berlin gekommen, um Exzellenz von Podbielskis Grüße und Wünsche der fest gefügten und vorzüglich geleiteten Organisation zu bringen, die eine feste Stütze des Reichsausschusses sei. Podbielski stiftete eine Bronzeplakette, die alljähr lich auf Vorschlag des D. F. B. dem Verbände, Be zirk oder Vereine außer dem Meister- oder Pokal sieger zu verleihen ist, der den Fußballsport am besten vertritt. Professor Hefner-Offenburg erstattete den großzügigen Jahresbericht des Bundes, mit seinen Anspielungen gewürzt, die von der Versamm lung verständnisinnig ausgenommen wurden. Aus eigener Kraft sei der deutsche Fußballsport etwas geworden und werde er sich weiter durchsetzen. Neu tralität in jeder Beziehung brachte er und fordere er auch von den großen sportlichen Sammclorgani- sationen. Den eigentlichen Fe st vortrag hielt dann Exzellenz Generalleutnant z. D. von Reiche nau über das Thema „Sport und Lebens- kun st". Er legte in philosophisch-feinsinniger Weise die Fäden ihrer Verbindungen dar. Vereint führen uns beide besseren Zeiten entgegen, und des Lebens köstlicher Inhalt sei die Arbeit, die auch der Sport leiste, für das Erstehen einer edleren Generation im deutschen Volke. In seinem Dankworte an die Red ner pries der Ehrenvorsitzende des Bundes Prof. Dr. Hueppe den Sport als eine patriotische Tat und als eine Notwendigkeit im Daseinskämpfe. Dank- und Ergebenheitstelegramme an den Kaiser, den Kronprinzen und den Reichsausschußpräsidenten von Podbielski gelangten zur Absendung. Herr Hinze schloß die Festversammlung gegen '^2 Uhr. Die Stiftung einer Podbielski-Plakctte. erfolgte durch das folgende von Hauptmann Rösler übermittelt« Schreiben: Als Präsident des Deutschen Reichsausschusses für Olympische Spiele stifte ich hier mit dem Deutschen Fußballbund eine Bronzeplakcttc, die ich alljährlich nach Schluß des Spieljahres auf Vorschlag des Deutschen Fußballbundes dem Landes verband. Gau oder Verein verleihen will, der, ohne die deutsche Meisterschaft oder den Kronprinzenpokal davongetragen zu haben, hervorragende fußballsport liche Leistungen vollbracht hat, wobei ich die erfolg reiche Vertretung der deutschen Farben gegen aus ländische spielstarke Gegner als besonders verdienst voll beurteilt sehen möchte, (gez.) Viktor v. Podbielski, Staatsminister, Staatssekretär a. D., Generalleut nant z. D., Präsident des Neichsausschusses für Olym pische Spiel«. Spielvcreiniftunft Fürth Deutscher Meister! B. f. B. Leipzig 2:3 geschlagen. — 153 Minuten Spieldauer. r. r. Bei schönem warmen Wetter fand am Pfingst sonntag nachmittag das Schlußspiel um die deutsche Meisterschaft statt. Der entzückende eigene Sportplatz des S.-K. Viktoria 1896 mit seinem guten Spielboden wies den für Magdeburg enormen Besuch von rund 4500 Personen auf. Darunter befanden sich nicht wenige Süddeutsche und vor allem viele Anhänger des V. f. B., die aus Leipzig herübergekommen waren. Eine der größten sportlichen Veranstaltungen, die je in Deutschland vor sich gegangen, dürfte die von drei Münchener Vereinen veranstaltete Inter nationale Pfingsthockcywoche sein, die am Pfingst- Das Publikum nahm lebhaft Anteil am Spiele, doch schlug die anfangs überwiegend Leipzig günstige Stimmung allmählich um, weil einige Spieler des V. f. B. zuviel „Theater" machten, d. h. sich den An schein gaben, verletzt worden zu sein. Das Spiel selbst verlief nicht einwandfrei; denn Leipzig spielte nach Halbzeit nur mit 10 Mann, ein weiterer Mann und einer von Fürth wurden verletzt und waren stark be hindert, und ein Mann Fürths wurde (u. E. zu Un recht) vom Felde gewiesen. Man spielte unnötig scharf, was der Schiedsrichter v. Paquet-Berlin, der auch sonst einen schlechten Tag hatte, nicht im Keime ersticken konnte, so daß das an Unterbrechungen reiche Spiel gar keinen Propagandawert hatte und nicht be friedigen tonnte. An Ehrengästen bemerkte man den eigens aus .Berlin gekommenen Prinzen Fried- richCarl'von Preußen, Exzellenz Generalleut nant v. Reichenau, Polizeipräsident v. Alten, Bürgermeister Dietrich; Hofrat Professor Dr. Hueppe, Vorstand und Ausschuß des Deutschen Fuß ballbundes u. a. Die Mannschaften traten in bester Aufstellung an. Beim Sieger fiel der Torwächter ganz ab; was er leistete, war kläglich, er hat baide Tor« auf dem Ge wissen. Sonst war kein schwarzer Punkt in der aller dings übertrainierten Mannschaft, die zu Zeiten nahezu englischen Stile spielte, aber jede Energie vor dem Tore vermißen ließ und zu wenig schoß. Hervorragend waren der alt« Internationale Bürger als Verteidiger, Riebe als M.-L., Weiß (M.-St.) und Jacob (l. a.). Bei Leipzig fiel die ungehure Energie aller Leute und der eifrige Angriff angenehm auf; aber leider spielten Edy und Völker, die sonst vorzüg lich waren, oft unfair. Gut waren auch Dr. Herr mann, Paulsen nur zeitweilig. Ganz hervorragend war Schneider im Tore, dem Leipzig das knappe Er gebnis hauptsächlich verdankt; er rettete vielfach. — Die überaus lange Dauer des Spieles von 153 Min. (längstes Spiel in Deutschland) zeigt, mit welcher Hartnäckigkeit gekämpft wurde urü> läßt ahnen, wie ermattet die Kämpen nach der Arbeit waren. Spielverlauf. Leipzig stößt um 4 Uhr an und verlegt das Spiel, da es sich eher zusammenfindet, mehr in Fürths Hälfte, doch bleiben 2 Ecken erfolglos, F. kommt dann auf, und in der 17. Min. umgeht Franz (h. r.) zwei Mann und schießt unheimlich scharf unhaltbar ein Tor. L.s Vorstöße bleiben weiter gefährlich, aber F. gewinnt die Oberhand und drückt meist. In der 43. Min. muß Michel (r. L.) verletzt vom Platze ge tragen werden. Völker versucht, Rache zu nehmen (Strafstoß). Nach Halbzeit führen die 10 Leipziger ein durch ihre Energie bewunderswertes Spiel vor; denn sie schnüren den vorübergehend stark nachlasscn- den Gegner zeitweilig stark ein. Nach zwei Ecken und einem Strafstoß für F. bricht Paulsen durch, schießt aber dem Torwächter auf den Körper, und ein glänzender gleich nachfolgender Schuß wird gut ge halten. Julitz schießt schlecht, und Polenski hält zahl reiche gute Schüsse mit viel Glück meist durch Hin werfen; auch ein Strafstoß für L. geht neben das Tor. Hirsch brennt dann mehrmals durch, schießt aber drüderweg oder wird von Edy oingeholt. Drei Ecken hintereinander bringen den Bayern auch nichts. Einen Strafstoß für L. an den Strafraumgrenzen gibt Edy geschickt aufs Tor, der Ball rutscht Polensky über die Hand und bringt so den Ausgleich (38. Min.). Mit aller Macht sucht F. das siegende Tor zu errin gen, aber Schneider und Völker wehren alles ab. Beinahe kann Dolge das ersehnte Tor erreichen. Ecken 8 : 6 für Fürth. Stand 1:1. Es muß also nach neuer Pause um 2X 15 Min. verlänget werden. V. f. B. hat wieder Anstoß, aber F. hat natürlich das Spiel meist in der Hand. Schnei der mit den Verteidigern, zu denen sich Edy als drit ter gesellt, hält aber stand. Ein guter Schuß von Franz wird unschädlich gemacht. Wunderlich schießt haarscharf daneben. Hess« wird in der 9 Min. ver letzt, tauscht und wirkt geschwächt mit Bert den Platz. Kürz vor Halbzeit hebt dann Weiß einen Strafstoß geschickt direkt ins Tor, so daß F. wieder führt. Aber 3 Min. nach Seitenwechsel glückt es Hesse, den Ball an dem ungeschickten Tormann vorbei ins Netz zu bugsieren. 2 : 2. Nicht viel fehlte an einem weiteren Erfolge; aber die Schüße werden mit Mühe gehalten oder gehen aus. Dann hat Schneider schwere Arbeit; aber Weiß, der treffliche Mittelstürmer, muß stark verlegt, nach l. a. gehen, was den Angriff sehr stört. Dolge läßt freistehend eine totsichere Sache aus. Ecken 3:0. Wieder wird verlängert, diesmal nach kurzer Pause ohne Seitenwechsel bis zum ersten Tore. V. f. B. zeigt von neuem seine erstaunliche Energie; aber das bessere Training der Bayern macht sich be merkbar. Obwohl Schmidt (l. L.) in der 6 Min. ohne Berechtigung das Feld verlassen und Jacob des halb zurückgehcn muß, drückt Fürth, zumal jetzt Wun derlich (r. a.) austaut und später mit dem verletzten Hirsch tauscht. Doch Völker, Dr. Hermann und Schneider sind auf dem Posten. H. verwirkt beinahe ein Selbsttor, das gerade noch zum Eckball abgelenkt wird (17. Min.). Eine gefährliche Flanke von rechts fängt Edy ab, und ein Bombenschuß von Franz geht knapp über die Latte (21. Min.). Wieder kommt L. auf; «in gefährlicher Strafstoß wird von F. glücklich abgewehrt. Polenski, der allmählich etwas gelernt hat, und Schneider haben abwechselnd schwer zu tun. Einen guten Schuß Seidels (r. L.) hält Schneider sicher. Endlich aber kann Wunderlich, von drei Mann bedrängt, eine Flanke von Weiß, unhaltbar einköpfen (33. bzw. 153. Min.). Ecken 2:1, im ganzen 13:7. sonnabcnd ihren Anfang nahm. Am sportlichen Test beteiligten sich 26 Mannschaften, die von sechs Nationen abgcordnet waren. Die Wettspiele gingen seit Sonnabcnd mittag auf den vier Spielplätzen r«v'ro8 -Automobils 6. m. b. ü ösnlin - 8iemvn88la<tt. V6fl<Lut88tel's 8ekü1rsnstk'ä88e 4. Isolm. kui'ssu kiel' 8iemen8-8oliuel<si't-Wel'l<e. I-uxussulomobttv Der Deutsche Fußball-Bund in Magdeburg. Münchener Internationale Pfingsthockeywoche. vien des Mün während im Hotel beriet in teils von beantragt Vertreter nehmigte Bundessa jahres erl Aufstellun Aufbrir.gr Beschlüsse organes. Bundes Doerry ausschüsse ergab: 1. (Berlin), Spelausß Röchling Docrry, 2 scbuß: (München Beckmann (Hamburo (Bremen), (Sachsen), (Rheinlan v. Loesch 4 gewählt; läßlich der vormittag Satzungen, Aenderung schränk» des Hocke») Spieler dl in zwei V migung d« Wechsels bl einen Ant dieses eir burger Ve einer den ten Form zahl der Düsseldorfs verschoben, vereinen d Zahl, mehr den. Dem in wichtige den» Bunde Land- und Die Veran Wettspi schäften und Städtl und die T« und ander« standes. 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