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Die schwere Notzeitehe Di« schwer« unserer Zeit lieg uns zu dem Worte Notzeitche kommen. Flüchtig gesehen scheint der Begrisf Notzeitche nur die Ehen zu erfassen, in denen Mann und Frau arbeitslos sind, weil da volle finanzielle Not herrscht und seelische Depression. In Wirklichkeit sind die Momente der seelischen Gefährdung bei der Ehe. in der die Frau allein verdient, beinahe stärker. Der Mann ist erwerbslos: die Frau verdient. Die Ar beitsleistung verschiebt sich. Für die Frau ist's keine reine Freude, morgens aus dem Hause zu gehen, Mann und Kinder vielleicht sich selbst zu über lassen. im Beruf das Letzte an Kraft herzugebcn, um den Brot erwerb zu erhalten, sie bliebe lieber im Haus. Der Mann versorgt Haushalt und Kinder. Wenn die Frau müde hcimkommt. soll keine häusliche Arbeit warten. lind nun folgt ein Eigentümliches: Dieses Ebeleben be kommt leicht irgendwie einen feinen Rif;. Die Selbstsicherheit der Frau bleibt auf einer gewissen Höhe: durch das Bewußtsein, zu verdienen, als wciiberechtlgicr Mensch im Wirtschaftsprozeß zu stehen. Beim Mann schwindet die gesund« Selbstachtung. Es wird von ihm bitter schwer empfunden, sich von seiner Frau mit ernähren zu lassen. Die inpisch weiblichen Arbeitskreise liegen ihm nicht, ichafien ihm „Minderwerrigkcitskomplexe", um ganz modern zu sprechen. Wir Frauen müssen fetzt gerecht sein. Für einen bcwufzt ..männlichen" Gatten ist cs ganz bestimmt ungeheuer schwer, im Haushalt tätig zu sein. Er kommt sich erniedrigt vor in dieser häuslichen Hilfe. Er empfindet so. Wir Frauen müssen das verstehen. Von der seelischen Tiefenwirkung aus betrachtet, ist das Opfer der erwerbstätigen Hausfrau kleiner. Für den Mann ist's moralisch niedcrdrückcnd. nichts anderes tun zu können, als vielleicht die Kinder zu versorgen, staub zu wischen. Fugböden zu putzen, auf den Kochtopf zu ächten. Ist die Frau verständig, sicht sie die Arbeitslosigkeit des Mannes als Zeiterscheinung an, nicht als persönliche schuld, so ist's gut. Aber manchmal ist cs anders — leider. Die Frau ist durch ihre Brotarbeit den größten Teil des Tages mit Männern zusammen, die noch im Beruf stehen. Ihnen gibt das Bewußt sein. in dieser Notzeit noch arbeitendes Mitglied der Gesellschaft zu sein, eine gewisse Ruhe und Sicherheit der Haltung. Tie Frau vergleicht. Wir Frauen vergleichen überhaupt gern: und leicht zu viel. Selbstverständlich wird der eigene Mann jetzt schwer bestehen können: das Ausgcschaltetsein aus seinem Ar beitsfeld macht ihm Kummer. Hebt seine Selbstachtung nicht — im Gegenteil. Typische Frauenarbeit verrichten zu müßen, das macht ihn befangen: er kommt sich klein vor. Kritik der Frau, hat er etwas fälsch gemacht, läßt ihn nervös werden. Und kränkt ihn: er harre cs gut gemeint! Lob der Frau macht ihn verlegen. Was ist das schließlich für ein zweifelhaftes Lob. daß er weibliche Fertigkeiten beherrscht! Line ganz leise Ueberhcb- lichkcit wächst in manchen Frauen grofz, sehen sic den Mann, ihren Mann, ohne eigentliches Arbeitsfeld, ohne Mut und Kraft zum Lelbstbewußtscin. Dann müßten die Frauen alles tun. den Mann zu halten. Es ist schwer. Wir möchten gern ..stolz auf ihn sein — jetzt steht er so außerhalb aller Möglichkeit. Lin gutes Wort müßten wir haben: Nimm cs nicht zu schwer! sei nicht traurig! Die Zei ten können nicht so bleiben! Dankbar sollten wir sein für seinen guten Willen, im Haus uns zu ersehen, sich herabzusetzcn. Es ist so schwer, weil wir gern aufschen wollen zum Mann. Uns Frauen ist der Zustand peinlich. Wir sind leicht gereizt. Eine Kleinigkeit hat er falsch gemacht, wir weisen darauf hin. Anstatt still den Schaden zu heilen. Nicht der Fehler an sich ärgert uns — der unnatürliche Zustand reißt an unseren Nerven, läßt sie überempfindlich werden. Ein Wort gibt das andere. Die Auseinandersetzung ist da. Entsetzlich, wenn dann Kinder zugegen sind. Die Autorität des Vaters kommt in Gefahr, auch noch verlorenzugchcn. Kin der sind hellhörig, sic merken, worum es sich handelt. Tausende von Ehen droben zu zerbrechen an der Arbeits losigkeit des Mannes — auch wenn die Frau verdient. Geld bringt Sorge, wenn cs fehlt. Geld bringt Hasz, wenn die Grundlage des Schaffens ungesund ist. unnatürlich in der Ar beitsteilung der Geschlechter. Der Friede im Haus, das Verständnis gegenseitig, helfen überwinden. Wir aber wollen bitten, das; wir Frauen zuerst unsern ureigensten Beruf ausüben: Mutter und Hausfrau sein! Dem Manne aber möchte bald sein Arbeitsfeld draußen im Le ben wieder offenftchcn, damit jeder seinen gottgewollten Zweck erfülle. B. 8. Vorzeiliges Alkern Plato preist im Eingang seiner berühmten Schrift „über den Staat" die Altcrsjahrc als eine glückliche Lebenszeit, und er ist mit seiner Ansicht viel mehr im Recht als jene, die im Greisenalter schon an und für sich, nur wegen ihres Mangels an Körperkraft. ein Uebel oder eine Art von Krankheit sehen. Diese Auffassung erscheint schon deshalb abwegig, weil ja das Alter nicht zu den menschlichen Einrichtungen gehört, sondern ein von der Natur selbstgcschaffencr Lebenszusländ ist, und in ihm find wir zwar verändert, aber doch an Leib und Seele nicht weniger gesund, als in den zurückliegenden Entwicklungs perioden. Die natürlichen Altcrsoeränderungcn in unserem Körperhaushalt werden freilich von einer Abnahme der groben Kraft sowie von einer Verminderung unserer Spannungsenergic und Widerstandsfähigkeit begleitet, und es ist daher wohl be rechtigt. von einer natürlichen Altersschwäche zu sprechen, während ernste Altersbeschwerden keine naturgemäße, sondern eine krankbaflc und vermeidbare Erscheinung sind. Sie lassen sich, wenn die lebenswichtigen Organe nicht irgendwie erkrankt, sondern lediglich alt sind, mit weitgehender Sicherheit dadurch abwendcn, das; sich der Greis in Lebens- und Ernäh rungsweise mehr und mehr den fortschreitenden Altersver- änderungen seines Gesamtorganismus anpaßt. Diese sind von dreifacher Art und bestehen im wesentlichen darin, das; der Blutdruck sich erhöht, das; das Gefäß system sich verengert, sowie seine Schmiegsamkeit einbüßt, und der Herzmuskel als Saug- und Druckpumpe für die Blut bewegung schwächer arbeitet. Aus dem Zusammenwirken dieser Acnderungcn im Organbetrieb ergibt sich die eigentliche Grund ursache des natürlichen (phnsiologischen) Altcrszustandcs, näm lich eine allmäblich einscßende und zunehmende Verlangsamung des Blutumlaufs und damit eine erschwerte Ernährung aller Organgewebc. Dieser Prozeß des Alterns ist nicht an einen etwa bestimm baren und gemeingültigen Termin im Lebensalter geknüpft, sondern er ist nicht sowohl von der Anzahl der Lebensjahre, als vielmehr von der mitgcborenen Leibcsverfassung (Konstitution) und, wie sich aus dem Obcngcsagtcn ergibt, ganz vorzugsweise vom Zustand Les Adersysteuis abhängig. Mit Recht heißt cs daher: Der Mensch ist nicht so alt wie seine Jahre, sondern wie seine Blutgefäße. In ihnen kreist der Blutsirom. mittels dessen sie den gesamten Körper bis in die letzte KewcbzcNe hinein zu ernähren haben, und sic sind Lader durch ihre Beschaffenheit und ihr Verhalten entscheidend für das Gesundheitsschicksal unseres Organismus im Alter. Die Erscheinungen des letzteren, wenn sie sich auch schon seit vielen Jahren unmcrklich im Körpcrinnern vorbcrcitcn. sollen in einem gesunden Körper, besonders bei fettarmer und hagerer Konstitution. in deutlich erkennbarem Masze nicht vor dem 60. Lebensjahr zutage treten. Wenn ein Mensch bereits als Fünfziger oder noch früher bei körperlicher oder geistiger Arbeit über rasche Ermüdung zu klagen beginnt, rvenn seine straffe Haltung nachläfzt und der Rücken sich leise beugt, oder wenn die Gcsichtsbaut crschlafit und ein welkes, runzliges Aus sehen annimmt, so sind da- alles und ähnliches Snmprome. durch die sich das vorzeitige Altern ankündigt. Dieses ist ein krankhafter Vorgang, der auf einem angeborenen Mangel an Lebenskraft, oder darauf beruht, daß die letztere, sei es durch vorangegangcnc Krankheiten, sei es durch gesundheitswidrige Lebensführung, vor der Zeit erschöpft wurde. Aus unserer obigen Erwägung. Last das Altern, mag es nun normalerweise oder vorzeitig eintrctcn. letzten Endes mit stockendem Blutumlauf ursächlich zusammhängt. ergibt sich schon von selbst der Weg. auf welchem wir dem Attersprozeg. wenig stens in seinem Tempo sowie in seiner unliebsamen Begleit erscheinungen. Einhalt zu tun haben. Vor allem ist dafür Sorge zu tragen, das; di« Blutbewcgung nicht träge und verlangsamt, sondern flott und störungslos vor sich geht. Zu diesem Zweck müssen wir alle ihr cntgcgcnstebcnden Hemmungen aus dem Wege räumen, oder doch nach bester Möglichkeit abschwächen. Nun sind es aber drei Faktoren, die einen ticfreichenden Ein fluß auf unsere Blutzirkulation ausüben, nämlich die Blut mischung. die H e r zm u s k c l k r a ft und die Elastizi tät der Gefäße. Was den ersten Faktor angcht, so wird das Blut in seiner Mischung und Beschaffenheit ganz vornehmlich durch unsere tägliche Kost bestimmt. Sic verleiht ihm durch zu reichlichen oder gar ausschließlichen Flcischgenuß eine klebrige Beschaffen heit. die sogenannte Viskosität, wejche den Blutumlauf er schwert, während Gemüse, Rohobst und Blattsalate dazu bei. tragen, unsere gesamte Säfremenge vor Verdickung zu bewahren und ihr ein« gewisse Lcichtflüssigkeit zu erhalten. Das Herz als das Kraftzenrrum der Zirkulation hat das Mcisre und Beste für die Biurbewegung zu tun. Die rhythmischen j Zusammenziehungen seines Muskels werfen die Blutwclle durch ! das gesamte Adcrnctz, und kraftvolle Herzarbeit ist daher das ! wichtigste Bcdingnis für den Blutumlauf. Alles, was sie s schwächt und ermüdet, muß im Alter ganz besonders sorgfällig i vermieden werden, Herzschädigungen werden, abgesehen von j seelischer Erregung und körperlicher llcberanstrcngung, am häu figsten verursacht durch den Mißbrauch von Eenußmittcln. be sonders Alkohol und Tabak. Hochkonzentrierte geistige Ge tränke, wie Liköre oder Südwcine, sind für Las höhere Alter ungeeignet: hingegen kann dem alrcrsschwachcn Herzen crn Gläschen unserer milden deutschen Weine zum Labsal und ge sunden Antrieb dienen. Nicht umsonst heißt cs: Der Wcin ist dic Milch dcr Greise. Der Tabak, der durch seinen Nikotingchalt die Nerven des Herzmuskels reizt und daher den letzteren in seiner Tätigkeit stören kann, wird im Alter am besten mittels der Pfeife genossen, weil in ihrem Rohr sich das Nikotin großen, teils niederschlägt. Endlich kommt für den im Alter so wichtigen Blutumlaus im hohen Grade auch dic Elastizität der Adern in Betracht. Denn die Blutbewcgung ist nicht allein dem Herzen änvertraut, sondern muß durch die Mitarbeit dcr Gefäßwand unterstützt werden. Dazu ist diese nur so lange imstande, wie sie noch nicht die Fähigkcir cingcbüßt hat. sich unter dcr vorbefließenden Blutwclle schmiegsam zusamnicnzuziehen. Bekanntlich pflegen die Gesäße durch die Adervcrkalkung mehr oder weniger den Charakter einer unbicgsamcn Starrheit anzunehmen. Dennoch aber wird diese viclbcrusenc Alterskrankheit gewöhnlich weit über das berechtigte Maß hinaus gefürchtet. Denn wenn sie nicht infolge von vorzeitigem Altern allzu früh eintritt, und nicht-in allzu raschem Tempo forrichreilci. vermag sich der Organismus erfahrungsgemäß diesem Erschwernis des Blut umlaufs aufs wirksamste anzupasscn, besonders wenn er darin durch Hautpflege, warme Bäder und maßvolle Leibesübungen unterstützt wird. Banitürsvar Vv. lZerxinnnn-Ksvlin. Unarten am fremden Kind Erziehungsmaßnahmen und Erzichungswünsche dcr Eltern Besuch, den inan erhält, und bei Besuch, den man absiatlet. Dcr Besuch gibt sich fasi immer gern mit Kindern ab. und das isl sehr erklärlich. Aber er sollte die „Unarten" gegen oic frem den Kinder unterlassen, S. h. alles vermeiden, wovon er an nehmen kann, daß cs gegen die Ansichten der Eltern versiößt. Dic Begrüßung eines iremSen Kindes sollte nie mit Kuß geschehen, und wenn dic kl.-inen Bäckchen, das Roscninündchen noch so sehr locken, ö.'lbsr Tanken und Onkels sollten solche Freiheit sich nichr herausnebmc.i. die von den Eltern ees Kin des immer nur mit trüben Augen angesehen wird, und zwar mit Recht Dcr Kuß überträgt Klankheitskcime am leichtesten, und das Kindchen ist dafür gar seh: empfänglich, während dic ab gehärtete Natur des Erwachsenen glaubt, bei bester Gesundheit zu sein. Selbstverständlich sollte es icin. oaß der die Nahe eines Kindes meidet, dcr von sich weiß, daß er Anstcckunzsmöglich- kcsitcn in sich birgt, sei cs unmittelbar durch Schnupfen, Grippe usw., sei es mittelbar, weil zu Hause ein Familienmitglied an einer ansteckenden Kranlgeit ie:der. Es ist falsch, wenn der Besuch meint, seine Zuneigung zum Kinde dadurch zeigen n müssen, daß er es nötigt, alles Mög liche und Unmögliche Zu essen. Das überfüll.-.Ne Kind, — be sonders mit Süßngkeitcn — wird dir dies Benehmen kaum dan ken. wenn cs am nächtstcn Tag mir schmerzendem Leib im Bett liegen und Fliedertee trinken muß, — Bei manchen Besuchern ist es beliebt, das Kind aus dem Glase mit Bier oder Wein nippen zu lassen. Die Eltern ballen aus guten Gründen prin zipiell das Kind vom Alkohol fern, und da kommt Besuch und stößt mir lächelndem Wort eine grundsätzliche, Mühe um. Der Einspruch der Eltern muß in solchem Fall sehr bestimmt er folgen, denn sonst komm:' sicher die gewöhnliche, leichtfertige, etwas gekränkte Antwort ..Mal ein Tröpfchen wird wohl nicht schaden", und dic Unart geschieht doch. Dcr Besuch erweist weder den Ellern noch dem Kinde eine Wohltat, wenn er versucht, im Gegensatz zu den Eltern bei not wendiger Rüge oder Siraie für das Kind Partei zu ergreifen. „Das ist doch nichr so schlimm, das muß man bei einem Kinde schon mal hingehen lassen, — die Strafe ist doch zu harr — usw." Erstens must Erziehung, wenn sic wirkkräftig sein soll, immer einsträngig fahren, und dann, was soll das Kind von seinen Elrern denken, dic in ihrer Lrzicherstärkc so bekrittel! werden'? Dcr Besuch soll sich peinlich hüten, in Erziehungsmaßnahmen hincinzuredcn, unter keinen Umständen in Gegenwart des Kindes Zu verurteilen ist umgekehrt auch die übermäßige Lob hudelei eines Kindes in dessen Gegenwart. Da wird jede» Wörtchen zu einer Offenbarung gestempelt, alles Tun zu einer Wundcrleistung. Die Eltern sind in solchem Falle leicht ge schmeichelt und tun gern mit. Das Kind aber hört mit aufmerk samen Ohren zu und erhält von sich einen selbstbewundernden Begriff, wird, bei häufiger Wiederholung, überheblich, nase weis, altklug, rechthaberisch. Vernünftige Eltern bremsen in solchem Fall geschickr und wissen zum mindesten das Daheisein des Kindes auszuschaltcn. Unerfreulich ist cs. wenn dcr Besuch die Kinder sich zu seinem Spielzeug macht, sie zu seinem Vergnügen benutzt. Da gibt es verschiedene Arten, wie man cs nicht machen soll. Der eine neckt gern die Kinder, und wenn sie schließlich in kleiner Verzweiflung weinen oder aufschrcien, dann ist sein Ziel er reicht, und er lacht aus vollem Halse und erwartet, daß die andern miltun. Das ist nicht mit Kindern spielen, das ist Kinder quälen. — Andere scheinen sich auf das Spiel dcr Klei nen cinzulassen, doch kommen sic dabei nicht in die Wunder- Kindcrwelt, wo alles so licht, ernst und märchenhaft wahr ist, sondern aus der kalten, großen Welt stellen sie ihre Fragen, arm das Kind in Verlegenheit zu bringen, und wenn das Märchen des Spieles am schönsten ist. zertrümmern sic es wohl mit einem Lachen, daß das erschreckte Kind aus seinem Glück ge schleudert wird. Wer mit Kindern spielen will, werde für die Zeit selber kindlich — das ist nicht leicht und nicht jedem ge geben —. sonst bleibe er dem Spiele fern, auch auf Besuch. — Unarten dcr Kinder zu belachen, Kinder vielleicht noch zu Un arten reizen, weil man darüber dann sich amüsieren kann, — nun. das braucht nicht weiter gekennzeichnet und beurteilt zu werden. Aber was kriegt Besuch nicht alles fertig? Ist endlich dic Zeit zum Nachhauscgchcn gekommen, dann ist cs durchaus weder eine Pflicht der Höflichkeit noch ein Dicnsrt am Kinde, dic Eltern zum Längcrbleibcn zu drängen, gar den Beleidigten zu spielen da „Kinder schon nach schlafen". „nichts zu versäumen haben". Geordneter Schlaf ist 'für die Kinder sehr wichtig, unersetzlich. Besuch mir Kindern und bei Kindern kann wunderschön sein, aber er muß in Ordnung und mir Verständnis für das Kind und für erzieherische Notwendigkeiten verlausen. —ck. Gegen Schönheitskonkurrenzen „Seit einigen Jahren", so heißt cs in einer Eingabe des Katholischen Frauenbundes und dcr Ver einigten Evangelischen Frauen verbände ! Deutschlands an den Rcichsmiuister des Innern, „werden immer erneut in Deutschland Schönheilskonkurrenzen für Frauen ver anstaltet. Wir sind der Ansicht, daß solche Veranstaltungen § nicht nur sehr unzeitgemäß sind, sondern daß sic überhaupt ab- l gelehnt werden müssen, weil cs als menschenunwürdig bczeich- j net werden muß. wenn Menschen zu Ausstellungsobjekten ge macht und prämiiert werden. Als evangelische und katholische Frau wenden wir uns deshalb gegen eine solche Zurschausicl- i lung der Frau als gegen eine Entwürdigung unseres Ge schlechtes. Durch ein solches Sich Preisgeben in der Oeüentlichkeit muß beim weiblichen Geschlecht alles Zart- und Schamgefühl vcrlorcngehcu: das männliche Geschlecht, das zur Prämiierung : der Frau ausgerufen wird, aber muß dadurch dic Achtung vor der ^frau und das richtige innere Verhältnis zur Frau verlie ren. Diese Schönheitskonkurrenzen sind unseres Erachtens ein bedauerliches Anzeichen für den Tiefstand, auf welchen das Der hältnis der Geschlechter in Deutschland gesunken ist. Daß sic nicht nur geduldet, sondern in zunehmender Zahl veranstaltet werden, isr ein Zeichen für den sittlichen Tiefstand überhaupt. Durch ein Staatsvcrbot würde dic ethische Minderwertig keii dcr Schönheitskonkurrenzen dcr OcffenrlickKeir deutlich werden. Wir weisen darauf bin. daß_in Italien durch Musso lini bereits im vorigen Jahre jede Schönhcitskonkurrcn; per boten worden ist unter dem Hinweis darauf, daß dic weibliche Schönheil ein heiliges Snmbol der Liebe und der Tugend sei. Las nicht mißbraucht werden solle für nivialc Schaustellungen Wir erwarten, daß die maßgebenden Stellen in Deutsch land diesem Beispiele folgen und die Veranstaltung von Schönheitskonkurrenzen allgemein unter sagen werden.