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Dienstag» den 12. April 1932 <verI a g «ort, Drrldto Iln»«!genpr»ll«: DI» IgewaNen» p-MjeU» SU 4, FamiNot» «ij«Ig,i> u.Slkllengktuchk!iO 4. Dte pklitreklamejetle. 84 mm beeil. I ^k. güe AnzeiAen autzerhalb de» BeebreUungSgebleiel «« die pcillrellaniezeile I.SV^e. Beieigeb. SU Im Fall« höherer Gewalt eeiischi jede «eipilichiung aus Liefenmg sowt« SesiiUmig v. »njeiac» > iluiirüaen u. Leiilung v. Ktbadenerlgtz, Nummer 8S — 31. Jahrgang b'richeittl «mal wbchtl. mii ivaslr.Nrali-beilagei, .Hetma, imd W» ^WD Wett'nnd derHIttderbeilnge.FIiraalielleiacaveule'.iawiebea reelbeilagcn ,Si. Veimo-Blall'. DD .Die vrniUlrhe HauSirau'. .»Ice, licher Ralgebe,'. .Da» aale il'mh'. Monalllcher Brz„g-pr«tS .«2,70 elulchl. BeileNgeld. tmzelnmamer 1« Eommbead- m Zonniagamnmer «U WM I De. volkssettung Für christliche Politik und Kultur Redaktion der EachNtchen Volkszeitung VreSden-kilisiadt 1. Polierstrake 17. Fernem 207» und 21 »12. iiieirhiiftdfteNe, Druck uud Verlagi Germania, Bnchdruckerei und Verlag vre»den<«. I, valiersir. 17. Femrus 21012. polischeckkont» Dre»den 1025. Bank- lauto «tadtdauk Dresden Br. 41767. Das Ziel isl erreicht Kinbenburg ist mil absoluter Mehrheit wiedergewähll worden Stimmengewinn Hitlers als gewaltigen Erfolg in die Lande hinansposanne». Obwohl ihr Zorlschritt nur 2,1 Millionen beträgt, also noch nicht einmal soviel stimmen, als Ducsterberg am 13. Ntärz erhalten hatte. Die Duester« berg-Wähler in ihrer Gesamtheit aber hatte doch die natio- nalsozialistische Presse vor dein 10. April als sicheren Ge w i n n gebucht und darüber hinaus die Hoffnung aus, gesprochen, mehr als 2 Millionen Wähler aus dem Hin denburg-Block heransreißen. zu können. Diese Hoffnung ist aber völlig fchlgesihlagen, der Hindenburg-Block Hal seine ungewöhnlich hohe Stimmcnzahl vom 13. März nicht nur gehalten, sondern nm 700 000 gesteigert. Noch niemals hat irgendeine Wahl parole in Deutschland eine so hohe Stimmenzahl aus sich vereinigt. Am 10. April ist wirklich der ,,triumphalste Wahlsieg" erfochten worden, wie cs Herr Dr. Goebbels voransgcsagt halte — nur hat diesen Lieg nicht Hitler, sondern Hindenburg erfochten. Auf die Ländcrwahlcn der nächsten 1k Tage wird die Abstimmung vom 10. April ihre Auswirkungen haben. Der Volksentscheid, den die Kommunisten mit Hilfe der Rechten für den 17. April in Lachsen hcrbeigesiihrt haben, darf nunmehr als aussichtslos gel ten. 18,12-155 Stimmen wären zur Annahme des sächsischen Volksentscheids notwendig: aber nur 1 098 000 Wähler haben sich am Sonntag zu Hitler und Thälmann bekannt. Wobei sehr fraglich ist, ob alle, die diesen beiden Männern die Stimme gegeben haben, für Auflösung des Sächsischen Landtages sind. Noch am 18. März waren es 1707 000 Ltimmen in den Reihen der Anflöjnngsfreundc gewesen. Wablmüdigkcit wird das übrige tun. Dieser Bolksentscheid ist aussichtslos. — In Prenßcn, Bagern und W ü r t t e m berg dürften am 2-1. April die Stimmen der Nationalsozialisten zurück- gehen. Die Dnesterberg-Wähler werden nicht bei Hitler bleiben. Wir glauben, das; die Länderwahlen den Nach weis erbringen werden, das; der 10. April siir die Lache Hitlers keinen ,Iortschrilt gebracht hat. B rüning bleibt als der Mann des Veilrauens des nun siir sieben Jahre wicdergewäbUen Hindenburg. Das ist eines der wcsentlichsien Ergebnisse dieies Wahl tages. Die Politik der Nüchternheit und Lmblichk. il, die Deutschland durch die Katastrophen der vergangenen Mo nate hindurchgercltet hat. kann lortgeseht werden. Brü ning zu stürzen war nach den Erklärungen der Opvmi- Nach -em Siege binde den Helm scher!" sagt ein japnniichcs Lpriibwort, das vo„ unseren Gegnern viel zitiert wird. Der Tica der polnischen Verminst über den Nadilali inns am tii. April sollte unseren Ircundci, ein Ansporn sein, siir die lacho- lische Presse, die in diesem Kamps siir die gute Laibe eine unentbehrliche Wasje ist, mit grösstem Eiser m werten. Noch tk Tage hat der April. Parole: Im Pressemonat April wirbt jeder Leser der T. V. einen neuen Abonncu. tcn. Hier ablrennen' """ B"ua der c^ächkisMen Voile,euung DresdewA. 1 policrskrasie lk Unterzeichneter bestellt ab die „Sächsische Volkszeitung" Name: — Stand: — Wohnort: . Straße, Hausnunnner: , Der Bezugspreis ab Monat — folgt auf Postscheckkonto Dresden Nr. tO2ö 1S35S 642 13 417 460 3 706 388 Stimmen. 8 204 Das Ergebnis -es 2. Wahlgangs DMerenz beträgt 1,3 Millionen Stimmen, dle weniger abge- geben wurden, die Wahlbeteiligung betrug 83,2 gegen 86,2 Prozent — für die absolute Mehrheit gereicht. , In 31 von den 35 Wahlkreisen isl dle Ziffer für Hinden- bürg gewachsen; in 4 weiteren ist sie allerdings nirgends um mehr al» rund 1 Prozent, also weniger als die Differenz der Gesamlbeleiligung beträgt, zurückgegangen. Hitler Hal in sämtlichen Wahlkreisen einen Zuwachs zu verzeichnen, mit Ausnahme von Oberbayern-Schwaben, wo ein kleiner Rückgang eingekreten ist. Die Thälmannstimmen sind in allen Wahlkreisen stark zurückgegangen, zum Teil um mehr als ein Driklel. lieber den durchschnittlichen Zuwachs hin- aus bat Hindenburg Stimmen gewonnen in Ostpreussen, in Potsdam I, Frankfurt a. 0., Pommern, Liegnih, Oppeln, Thüringen, Ost-Hannover, Riederbayern, Lhemnlh-Iwickau, Württemberg und Mecklenburg. Der Zuwachs Hiller» ist besonder» stark in Berlin, Potsdam 1 und II, Pommern, Thüringen und Dresden-Banken, das heißt in großen Städ ten, wo die Agitation in den letzten Wochen besonders heftig war. Da» sind auch mit wenigen Ausnahmen die Gebiete, wo die meisten Dueskerbergstimmeu uir Verfügung standen. Aus den Zahlen des vorläufigen Schluhcrgebnijses ergeben sich für die einzelnen Kandidaten folgende Prozcntzis - fern: Hindenburg 5» Prozent terster Wahlgang 49,1! Proz.), Hitler 86,8 Prozent (86,1), Thälmann ll>,2 Prozent (13,2). Rach dem vorläufigen amtlichen Ergebnis de, zweiten Wahlgange« für die Reichspräsidenlenwahl wurden an Stim men ^»gegeben: 36 4S16S4. Davon erhielten Hindenburg Hitler Thälmann Ungültige Stimmen O Das Ergebnis der Reichspräsidentenwahl entspricht in bewg auf den Ausgang, namentlich insoweit die Stimmen zahl für Hindenburg in Frage komm», den gehegten Erwar- lungen, denn es ist ein Zuwachs der hlndenburgstlmmen um über 700 000 elngetreten. Daß auch Hitler einen Stimmen zuwachs erreicht hat. war voraurzusehen, denn von den Stimmen der Duesterbergwähler mußte ihm ein gewisser Teil zusallen. Hindenburg bat im zweiten Wahlgang nicht nur die vorgeschrlebene relative, sondern auch die absolute Mehrheit erlangt und um mehr al» eine Million Stimmen überschrit ten. Diese« Ergebnis wäre ohne die Splitterkandldaturen schon im ersten Wahlgang erreicht worden, und zwar hätte die vorliegende Sllmmenzakl für Hindenburg auch bei der stärkere« Wahlbeteiligung oe, ersten wablaanae» — di« Brüning bleibl Mit absoluter Mehrheit ist der Neichsprä- i sidenl von Hindenburg am Sonntag wieder gewählt worden. Sechs Millionen Stimmen beträgt jein Vorsprung vor dem Rivalen Hitler, zwei Millionen die llcberlegenheit gegenüber den auf andere Kandidaten entfallenen Stimmen. Das ist ein Ergebnis, wie cs bisher bei keinem der Wahlgänge für das Reichsprüsidium 1982 nnd 1925 erzielt werden konnte. Die Mehrheit des Ge samtvolkes hat Hindenburg sein hohes Amt für weitere I sieben Jahre anvertraut. Es gibt noch eine Mehrheit der Vcr- I nünstigen in Deutschland: Das ist die Lehre k de» 10. April für die deutsche Außen- und Innenpolitik. I Par allem für die Außenpolitik! Wir wünschen I niön» lebhafter, als das; die Bedeutung der Stimmcnzah- l len dieses Sonntags im Auslande richtig erkannt würde. I Noch gibt cs eine Mehheit der Vernünftigen in Deutsch- I land. Aber diese Mehrheit hat schwer ringen müssen, um I iich gegenüber dem Anstürme des Radikalismus von rechts I nnd links zu behaupten. Außenpolitische Parolen sind es I gewesen, mit denen der Radikalismus die Massen für sich I gewonnen hat. Wenn die Politik der Vernunft, wie sie von I Hindenburg und Brüning repräsentiert wird, nicht bei den I anderen europäischen Regierungen, vor allem bei Frank- I reich, Verständnis und Entgegenkommen findet, dann ist I mit Sicherheit der Zeitpunkt vorauszusagen, in dem nicht I mehr die Vernunft, sondern die Verzweiflung in Deutsch- I land die Oberhand haben wird. Wenn Brüning als I Kanzler Hindenburgs nach Lausanne geht, dan darf er als I Aenreter der Mehrheit des deutschen Volkes sprechen, die I iich am 10. April zu diesem Reichspräsidenten bekannt hat. I Er wird cs aber auch verstehen, die Tatsache, daß an diesem I Tag eine gewaltige Minderheit in Deutschland sich zu den I Parolen des Radikalismus bekannt hat, außenpolitisch I positiv für Deutschland auszuwerten. Innenpolitisch ist das wichtigste nnd erfreulichste Er- I czebnis des zweiten Wahlganges, daß die starrsinnige I Eigenbrötelei der Kommunisten ihre Reihen sicht- I bar jn Unordnung gebracht hat. Thälmann hat 1,2 I Millionen Stimmen weniger erhalten als am 13. März. I Lssenbar haben viele kommunistische Wähler sich einfach I nickt mehr an der Wahl beteiligt, andere dürften zu der I anderen Spielart des Radikalismus zu Hiller, abgeschwenkt sein. Inwieweit diese unleugbare Erschütterung der kommunistischen Wählcrmajscn anhätt, wird sich bei den Landtagswahlen am 24. April zeigen. — Auch der Block der D u e st e r b e r g - W ä h I e r ist ge spalten worden. Der Stimmengewinn Hindenburgs ist ge wiß zum Teil durch Zuzug aus dieser Richtung zu erklä ren. Doch deuten verschiedene Anzeichen darauf hin, daß der größere Teil der Duesterberg-Wähler der Wahlparole des ehemaligen deutschen Kronprinzen gefolgt ist und Hitler die Stimmen gegeben hat. Die Nationalsozialisten werden den neuen