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Für christliche Politik und Kultur Brüning und Curtius verlassen Mittwoch lvrenen wach erhält lind vor der Welt die Berechiignng dieses Willens dnrtut. Zur Erreichung unseres Zieles ist dringendste Notwendigkeit, dos; Oberschlesien pfleglichst behandelt wird. Die Sorge für die bedrohten Grenzgebiete sei Pslicht des gesamten Volkes, ,;n deren Erfüllung alle Deutschen zu den größten Opfern bereit sein mühten. Den Worten des Prälaten Ulitzka folgte stürmischer Bei fall. Unter dem Eindruck seines von vaterländischem Geiste ge tragenen Vortrages wurde beschlossen, von einer Aussprache abznsehen. Am Feste Fronleichnam <4. Juni) bleibt der Betrieb der S. B. g « s ch l o s s e n. Die nächste Nummer der S. B. gelangt am Freitag, 5. Juni, zur Ausgabe. Der heutigen Nummer liegt der Wortlaut des Rundschreibens Uber die gesellschaft liche Ordnung bei, das Papst Pius xi. anläss lich des 4Njährigen Jubiläums der Enzyklika „Re- rum novarum" erlassen hat. Wir empsehlen dieses Rundschreiben, das die kirchliche Stellungnahme zu brennenden sozialen Fragen der Gegenwart enthält, der besonderen Ausmerksamkeit unserer Leser. Weiter enthält die heutige Nummer die Bei lage „U nterhaltung und Wisse n". schlossen werden, das, die Notverordnung Henle auch veröffent licht wird. Vielmehr dürste der Reichspräsident sich zunächst eine genaue Prüfung vorbehalten. Man rechnet deshalb mit dem Erlas; der Notverordnung frühestens am Sonnabend. Die Kundgebung, mit der die Notverordnung der Oeffenllichkeit übergeben werden wird, wird übrigens auch in den heutigen Beratungen vorbereitet werden. Ein Berliner Morgenblalt null wisse i das; sie sich aus die Neparationssrage bezieht Diese Darstellung ist nicht ganz zutreffend: dw Kund gebung hat nämlich La? Ziel, dem deutschen Volk den Sinn der ganzen Notverordnung klar zu machen. Es lügt auf der Ha na das; in diesem Zusammenhang auch die .Neparalianssrage gehört. Dach wäre es falsch, etwa anzunehmen, das; die Neparations srage das ausschließliche Thema der Kundgebnug sei. DruN u.-Verla»: c»rrmawa Ikr Bering und-Dnuferei.glUale Dresden. DreSden-sl.t. Polterllrcche 17. gerurMÄUNS. BolttcheMonto Dresden -71-, siadrbnn- DreSde» IN 171« Gestern nachmittag hat in der Reichskanzlei die Kon se r e n z der M i n i st er ;> räsidente n stattgeinnden, in der die Grunoziige der neuen Notverordnung von der Reichs regierung vorgelegt wu-den An den Besprechungen nahmen von seilen des Reiches anher dein Kanzler fast alle Reichs minister teil, von seiten Ser Lauder großenteils die Minister präsidenten und die Finanzminister, ferner die stimmsührenden Bevollmächtigten zum Reichsrai. endlich eine gröhere Zahl Sachreferenlen. Ter Reichskanzler, der Reichsfinanzminister und der Reichsarbcitsminister legten in der sünssliindigen Konferenz sehr eingehend die Gesichtspunkte dar. von denen sich das Reichskabkbett bei dein Entwurf der neuen Notverordnung hat leiten lassen, — Von einzelnen Länüerministern wurden im Auschlus; daran Souderwiinsche erörtert und vor allem die Rückwirkungen der Notverordnung aus sie Finanzlage der Länder und Gemeinden besprochen. Die ganze Konferenz trug informatorischen Charakter. Das Unrecht an Oberschlesien Der Führer -es oberschlesischen Zentrums auf -er Tagung Deutscher Verbände in Dresden Das Reichskabinett, das heute Nacht bis gegen L Uhr beraten hat. ist um IN Uhr vormittags erneut -usammengetrelen. um die leige Hand an die Notverordnung zu legen. Wir wir erfahren, sind nur noch einige Einzelfragen, namentlich aus dem Gebiete der Sozialpolitik zu klären, während es sich im übrigen um die lelsteUeberaibeiluug derVerordnung handelt.In unterrich teten Kreisen glaubt man nicht, das; die Kabinettssitzuug sehr viel Zeit in Anspruch nehmen wird. Ans jeden Fall wird der Reichskanzler die Verordnung Henle Nachmittag dem Reichs präsidenten vorlegcu Sie wird dann, da Dr. Brüning ja heule a'oeud mit -dem Reichsauhenminisler nach London fährt, bereits die Unterschritt des Kanzlers tragen. Aus dem heu tigen Besuch kenn Reichspräsidenten darf jedoch noch nicht ge- Dle»t>«n.«llttadl l. Potterstrahe 17. genmi« 2MU uns »lvIL Brüning bei Kin-enburg Berlin. 3. Juni. Reichskanzler Dr. Brüning und Reichsauhenminlstec Tr. Curtius träte» heute nacht die Reise nach England an. Von Hamburg aus werden die Minister mit dem Dampfer „Ham burg" die Jährt sortsetzen uud Ire nag vormittag II Uhr in Southampton eintresseu. Die Ankunft in London erfolgt nach mittags 3 Uhr. Ter Auseulhalt der deutschen Minister in England, in dessen Mittelpunkt die Aussprache mit dem englischen Premier minister Maedonald und deut Aunenminister Henderson aus dem Landgut des Premieruuuislers in Cheguers steht, wird bis Tiru-: tag früh ausgedehnt werden. -Am Montag werden die ^deutschen Minister dem König von England vorgestellt werden. Ml dem Wicdereintres'en in Berlin ist am Mittwoch, 10. Juni, spätestens Tonnrrswg. 1l. Juni früh zu rechnen. Alitzkas Rede Dresden. 3. Juni. Auf der Reichslagung des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände in Dresden sprach gestern der Führer des oberschlesi schen Zentrums, Prälat Ulltzka, M. d. R., über Ober sch le sie» und das Unrecht von Genf. Das Unrecht begann damit, so führte er aus, daß man die Frage der Staatszugehörigkeit Oberschlesiens überhaupt zur Diskus- fion stellte. Denn Oberschlesien ist, was der Redner an Hand der Geschichte bewies, unbestritten deutsches Land, während Wilsons 13. Punkt nur unbestritten polnisches Land für Polen erhalten wollte. Die Grenze Oberschlesien—Polen ivar die älteste Grenze Europas. Die großpolnische Bewegung, die sich vor dem Kriege bemerkbar machte, wurde von volkssremden Elementen in das Land getragen und von sozialen und religiö sen Motiven getragen. Das oberschlesiscl-e Volk sah in dem Preussen des Kulturkampfes eine Gefahr für seine katholische Religion, an der es mit ganz besonderer Treue festhäll. Von nationalpolnischer Gesinnung ist in Oberschlesien nichts zu mer ke». Tros; dieser Sachlage sah der ursprüngliche Friedensver trag die Abtretung Oberschlesiens an Polen vor. Erst unter dem Drucke gewaltiger Proteste billigte man dem Volke das Selbstbestimmungsrecht zu. Die Art der Abstimmung mar ein erneutes Unrecht. Infolge der «inseitigen Hal tung Frankreichs und feines Exponenten Generals Le Rand wurde der polnischen Lügenpropaganda und dem polnischen Hxvaltterror jeder Weg geebnet, dem Deutschtum aber jede nur Mögliche Schwierigkeit bereitet. Selbst unter diesen Umständen brachte die Abstimmung noch 60 o. H. der Stimmen für Deutsch land. Vollendet wurde das Unrecht durch die Auswertung des Ergebnisses, vkn« Befragung der Bevölkerung wurde dl« T«i- lung Oberfchl«si«n» brschlossen. Es kann nicht ost g«nug wlt- verholt werd«», dass d«r BI«r«rausschuß d«» Völkerbund«», d«r übrr dl« Grenzziehung zu beschließen hatt«, au» «In«m Shin«. f«n, «ln«m Brasilia»«», einrm Spanl«r und «Inrm Belglrr b«- stand, dl« Ob«rschl«sien aus «lg«n«r Anschauung nicht kanntrn. Der in; Vertrag ausdrücklich geforderte Bericht und Vorschlag der Interalliierten Kommission lag den; Viererausschuh nicht vor. So wurde Oberschlesien wider Recht und Vernunft in zwei Teile zerschnitten, der ivertvollste Industriebezirk, obwohl er überwiegend sür Deutschland gestimmt hatte-(Königshütte 72 Prozent) an Polen gegeben. Der Nachweis des an Oberschlesien und an Deulschland begangenen Unrechts ist von hohem politischen Wert, weil er dem deutschen Volke den Willen nach Rückgewinnung des Ver Auch die vorhergehenden Referate der gestrigen Nach- mittagssitzung des Arbeitsausschusses Deutscher Verbände waren den Problemen des Deutschen Ostens gewidmet. Ernst Lemmer, M. d. R., sprach über das Unrecht der in Versail les geschaffenen deutschen Ostgrenze. Diese Grenze hat sinn- und verantwortungslos wirtschaftliä»: und kulturelle Einheiten zerstört. Die Schaffung des Korridors, der Ostpreuhen vom Reich trennt, ist ein geradezu dämonischer Einfall, um von vornherein die Beziehungen zwischen Deutschland und dem jungen polnischen Staat zu vergiften. Di« deutsche vstgrenze ist das Ergebnis einer rein machtpolitischen Entscln'idung. Sie ist eine Sünde wider die wirtschaftliche Vernunft. Der Korridor bleibt eine ständige Verletzung des deutschen Nationalgesühls und die deutsch-polnisch« Grenzsituation bedeutet eine Gefähr dung des europäischen Friedens. Landrat z. D. Gotth «iner ergänzte die Ausführungen Lemmers durch eine eingehend« Würdigung der Lage Ost- preu he ns. In erster Linie werde von den ungeheuren Wirtschaftserschwernissen die ostpreuhische Landwirtschaft be troffen, die zudem mit einer gewaltigen Steigerung der Pro duktionskosten, der steuerlichen und sozialen Lasten zu Kämp fen habe. Neben der Landwirtschaft litten Handel. Handwerk und Industrie, die mit der Landtvsxtschaft Ostpreuhens aus Ge deih und Verderb verbunden seien, aufs schwerste. Infolge die ses allgemeinen wirtschaftlichen Niederganges seien die Kom munen nicht mehr in der Lage, die gesteigerten Fürsorgelasten zu tragen, geschweige denn kulturelle Einrichtungen, die man in besseren Zeiten geschaffen, auszubauen oder auch nur in wün schenswertem Mähe aufrechtzuerhalten. Die Bevölkerungs bewegung, die seit Jahren in einer starken Abwanderung zum Ausdruck komme, könne auch außenpolitisch von verhängnis voller Auswirkung werden. Das Thema „Danzig und der Korridor" behan delte Rechtsanwalt Dr. Gri in m sEssen). Mit der Begründung, dah Polen einen Zugang zum Meere haben müsse, habe man den Korridor geschaffen. Danzig sollte der Hafen für Polen sein. Al»er Polen habe Gdingen gebaut und führ« einen erbit terten Wirtschaftskrieg gegen den Hafen von Danzig. Was gehl in Men vor? (Von unserem römischen Vertreter.) n. v. kr. Rom, 31. Mat. K.v.k. Halbe Einsichten sind im Einzelnen wie im Völkerleben ost verhängnisvoller wie halbe Wahrbeiten Es gibt Zeiten seelischer Hochspannung, wie wir st« am Ende des Weltkrieges erlebten, in denen selbst die Stärk sten unter der Wucht der vollen Wahrheit zusammen brechen. Man kennt eine Anpassung der Wahrheitsüber- mittlung an die seelische Tatkraft der Menschen, die rat sam, ja notwendig in Einzelfällen sein kann. Wenn aber an entscheidenden Wegkreuzungen staatlicher und volk« Hafter Willensbestätigung nur halbe Erkenntnisse den Ausschlag geben, dann stockt man eines Tages auf dem Wege. Stillstand und Rückschläge treten ein. Immer ein deutiger haben die groben Ausschreitungen gegen die katholische Aktion in Italien in der heute ablaufenden Woche bewiesen, das; bei dem Ab schluß der Lateranvertrüge die oberste Leitung des Jascis« mus den Sinn des Konkordates in wesentlichen Punkten nicht recht erfaßt hat. Selbstverständlich geht es jetzt nicht an, die Exzesse der vergangenen Tage zum alleinigen Gradmesser mangelnden Verständnisses beim Konkordats abschluß zu wählen. Dann müßte dieses Verständnis aller dings minimal gewesen sein. Dagegen sprechen zu Gun sten der fascistischen Führung Tatsachen, die auch jetzt noch unangetastet dastehen wie die christliche Eh«, der der Ita lienische Staat nach Artikel 34 des Konkordats als Grund lage der Familie wieder di« Würde geben will, die den atholischen Ueberlisferungen des italienischen Volkes ent« pricht. Die Enzyklika Pius Xl. über die christliche Ehe and im fascistischen Blätterwalde nicht nur einhellige Zu- timmung, sondern meist beachtliche Kommentare. An einem der wichtigsten Eckpfeiler des Gesellschaftslebens treffen sich also in praktischer Uebereinftimmung Kirche und Staat in Italien. Wie froh und beglückt wurde man im italienischen Episkopat und Klerus sein, wenn der fascistische Ovrig- keitsstaat dieses Einsehen auch für andere für die Reli« giösität des Volkes kaum minder bedeutend« Bestimmun gen des Konkordats, in erster Linie sür di« Katholi sche Aktion aufbrachte. Aber hier hat der Staat sich augenblicklich auf falscher Bahn festgefahren! Der Draht hat schon das meiste von den jüngeren Exzessen ge meldet die an di« schlimmst«» Zeiten der Aera des frei- mauerischen römischen Oberbürgermeisters Nathan erin nerten. Schmähungen gegen den Statthalter Christi in der staatlichen Universität Rom, auf offener Straße, Ver brennung eines Portraits des Papstes, ja sogar di« Schmach der Zertrümmerung eines Kruzifixes, des Herab reißens von Heiligenbildern und Zertretens derselben mit d«n Füßen, wie es sich im Verwaltungsgebäude de» Jesuitenzeitschrift Civiltä Lattolica am 27. Mai abend» durch eine Horde von 50 Demonstranten ereignete. Di« Polizei, die sonst in unmittelbarer Nähe stationiert ist, war „zufällig" um diese Zeit weder in der Via Ripetta noch auf der benachbarten Piazza del Popolo zu finden. Sie erschien erst auf der Bildfläche, nachdem das Zer störungswerk in der Niederlassung der Jesuiten in d«r Via Ripetta größtenteils vollendet war. Man kennt di«se „Zufälligkeiten" in Rom zur Ge nüge. So kann man es kirchlichen Kreisen wirklich nicht verübeln, wenn sie darin einen Rückfall in all di« Zwie spältigkeiten und Nachstellungen erblicken, denen man die katholische Kirche und den Hst Stuhl seit 1848 immer wie der hierzulande aussetzte, während man gleichzeitig mit dem Munde seine Loyalität versicherte. Diese Verfil zung von Treue und Achtung mit Falschheit und einer nur sehr bedingten Ergebenheit gegen das oberste Hirten amt der Kirch« bezeichnen keinen Wea durch die Geschichte Kummer 127 - 30. Jahrgang M W Donnerstags den^4. Juni ^1 trlchelut »mal wöckM. mit Muttr. Mratttldellaae» .Helmat uud «W «Inzetgenprelse: Die Incteatlene Pkw-Ole »v Z, gamltlei» teil'uud d.u Nlud.-Ibellaoe Zu, uulikll.uueuv.-ule-.tauuedeu K» UM kV» SÄ kW au,»..,ku u.^l.Uleua-uuchk «<> z. Dlk pelllik,lamejklle.84u>n, lerldeilaeeu Beuua -vmtt-. .Uule.d.Muua uud H'Utt-u-. DD VW SS DD MZ tz« Lj^ bien I Zil, Nu,e>a>u> auhk.hald de« 1tkibk.u>ungSged«kI-» ki.- vruviüli.- <uiu»Imu'. .»Uivluluu :iüilivdc> _r.u> ,vvk IW DW IN DD N N WW VW IW z . du-peNNelUim.-,.ulk I .Ntt .-t. -wlkiged NU z. Im Fall, lul.' -.'.'.'ouallulu-l -rleviaourelo .V elulwl. Beliellaeld. MM DD MS DD DD DD Du MN »Mr iMie." »y.uvau euuchl nde ricipmchluni, aus ciietenmg sowie iujkduuuuuu IN z. -ouuab.-ud u -ouulmuuuuuu-, 2N z. DM DW DM DV M MD DD gM Ms Li'uUuu,, d. SW,eigen elullrtlgeu u. eelsluug v.-chadkukyotz. vaupl-chiistteiler Tr. w. »e»cp,k, »reddeu. W M M «escholtttcher r«il! Ara«, «u»«»r»> Dr«»d«n. ooltssettuno Die Reise nach England abend Berlin - Notverordnung fertig