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Seite S. Nr. 338. 1VS. Isbrysny. . - Hilssverdand angehören. hätten die!« Angelegenheit dem Hilfsverband zur Regelung überwiesen. Dieser Verbano habe jedoch adleynend geantwortet und sich aus die Feststellung oes Eewerbegcrichts, worüber bereit» berichtet worden ist, berufen, Weiter verbreitete sich der Redner über die Einhaltung des Tarifs, wonach eine Reihe Firmen zu verzeichnen seien, die den Tarifvertrag nicht einhielten. Er warnte aber vor einem unbesonnenen Vorgehen. Hierauf gelangte nachstehende Resolution zur Annahme: „Die am 5. Dezemder tm „Pantheon" tagende Ver sammlung der im Buchhandel beschäftigten Arbeiter nimmt Kenntnis von dem Ergebnis der Tarifrevision. Die Versammelten weisen die Behauptung des Buchhändler-Hilfsvcrbandes, der unser Vorgehen als ei» ungerechtfertigtes Eingreifen in die tariflichen Abmachungen de- .zeichnet, mit aller Entschiedenheit zurück und er klären, bei dem Beschlug des Gewerdegerichtes insofern Beruhigung zu fassen, als hierbei taristreue Firmen in Betracht lommen. Die in tarifbrüchigcn und nicht tarifireucn Firmen beschäftigten Kollegen werden aufgefordcrt mit allen Mitteln dahin zu wirten, das; die Vertragsbestimmungen in sämtlichen Punkten zur Durchführung gelange». Bei diesen, Vorgehen sichert die Versammlung der Kollegcnschaft im voraus weitgehendste moralische Unterstützung zu. Gleichzeitig versprechen die Ver sammelten, mit Macht dem Ausbau der Organi sation zu fordern und dafür zu sorgen, das; un organisierte Berussangehorige im Buchhandel nicht mehr zu finden sind, denn nur dadurch lann dem Scharfmachenum ein Paroli geboten werden." * Erstaufführung im Battenberg-Theater. Der Dienstagabeno bedeutete einen Abstecher ins litera rische Oedland. Denn um dem Hörer zu erklären, das; ein Offizier, der heiraten will, 75000 Kaution stellen mup und die Befreiung von dieser Vorschrift erst beim Hauptmann 1. Klaffe beginnt, braucht man seine Ausführungen doch nicht in dramatische Form zu kleiden, wie das Wilhelm von Borkendorf in seinem Lustspiel „Notleidende Agrarier" tut. Warum der Verfasser dem stücke diesen Titel gab, wird er vermutlich in der Vorrede der Buchausgabe erklären, aus der Handlung selbst ist der Grund nicht zu er sehen. Mit dieser Feststellung wäre das Stück er ledigt, wenn nicht die Achtung vor dem braven Sprele der Darsteller cs geböte, doch darauf ein. zugehen. Also: Robert Müller, Oberfi und Regt- mentskommandeur, erhält den Abschied und laust sich in Westprcunen das Gut Greifenhagen. Hier wird der frühere Offizier ein fleißiger Landwirt und Sie Exkommandeuse. seine Gattin Ottilie, findet sich in den neuen Verhältnissen tadellos zurecht. Der 'weite Akt — als belangloses Intermezzo io eingerichtet, das; er je nach Bedarf ausfatlen kann, ohne das; der Gang der Handlung Schaden leidet — führt den rheumatischen Onkel Knickebein und die Erb tante Rosa, einen Typ der Frauenrechtlerin aus den Witzblättern von Anno 1870, und den Adjutancen Weber, den Geliebten Gretchens, der Tochter des Obersten, auf die Bühne. Der dritte Akt bildet den Lichtpunkt desStückes und bringtSituationskomik von überwältigender Art. Da nämlich die Einquartierung, sechs Offiziere und ein General, das ganze Haus belegt, must der Gutsherr nebst Frau und Tochter auf dem Heuboden schlafen. Vorher gaben sich dort nicht weniger als vier Liebespaare nacheinander ein Stell dichein, wobei jedes beim Rahen des anderen Schutz im Heu sucht. Die Familie des Obersten legt sich zur Ruhe, Gretchen mit tlopfenoem Herzen, denn auch ihr Oberleutnant ist unter den Versteckten. Ein biederer Pole, der für sein Schlachtros; die Heuration vergrößern will, scheucht den Gutsherrn aus dem Schlummer und dessen Stimme jagt die sämtlichen Paare aus ihren Verstecke». Nur der Offizier kann entschlüpfen. 2m Schlußakte verkauft der ehemalige Oberst sein Landgut so vorteilhaft, daß seine Tochter die Kaution und ihren Leutnant bekommen und sich der Vorhang über drei glücklichen Paaren schließen kann. Der Beifall galt lediglich den Dar stellern, die sich alle Mühe gaben, herauszu- Leimiger Tsyrblan. holen, was nur möglich war. Leider waren Fräulein Lanius und Pepi Fuhr stimmlich lehr indisponiert, stellten aber trotzdem — erstere als schneidige Kommandeuse und dann als Gutswirtin, letztere als Tochter und Liebhaberin — zwei prächtige Gestalten auf die Bühne, denen sich Klara Leyser als Frauenrechtlerin mit ebenbürtiger Leistung an- schlog. Von erschütternder Konuk war die Stallmaqd von Hanna Stock und der freundliche Humor Lucre Schmidt als Zimmermädchen. Eine prächtige Type des alten Soldaten, der Herz und Mund auf dem rechten Flecke hat. bot Gustav Köckeritz als Oberst. Oskar Bugge als Knickebein und späterer Gatte der Frauenrechtlerin war in Spiel und Mimik trefflich. Paul Hepners sonst sympathisches Spiel müßte, wie kürzlich schon einmal gesagt wurde, rn den Liebes szenen mehr innere Wärme zeigen. Die Regie, die G. Köckeritz führte, hatte alles aufgeboten» dem Stücke eine gute Wiedergabe zu sichern. Schade, daß die Darsteller ihre Kräfte an einem so undankbaren Stoffe messen mußten. Den besten Erfolg hatte der Vorhangzieher, er konnte den Vorhang nach dem letzten Fallen endgültig unten lasten. <4. Lpvcbt. * Hausball im Etablissement Sanssouci. Alljähr- lich Anfang Dezember ladet der beliebte Wirt von „Sanssouci", Herr Wilhelm Städter, di« Freunde, Gönner und ständigen Besucher des Ver- gnügungsclablissemcnts bei sich zu Gaste. Jeder, der mit einer solchen Einladung bedacht wird, fühlt sich dadurch in besonderem Maße geehrt, und niemand versäumt es, dieser Einladung zu folgen. So sind denn zu dem Hausball, der jetzt wieder, und Zwar am Dienstag, stattfand, der Grogs Saal und alle ein bezogenen Nedenräum« von einer erwartungsfrohen Menge dicht besetzt. Ehe der Ball in seine Rechte tritt, führt Herr Direktor Günther Lob lenz mit dem Tonkünstlerorchester ein Jnstrumentalkonzeri aus. auf dessen tadellose Abwicklung besondere Sorg falt verwendet wird. Außerdem aber werden ge diegene künstlerische Vorträge meist humoristischer Art geboten, di« ebenfalls als auserwählt bekannt sind. Diesmal wirkten neben Parterre-Akrobaten, die als Hand- und Kopfcquilibristen und in gewagten Sprüngen ganz Außerordentliches leisteten, Fräulein Marie Seubert und Herr Josef Schutzner mit; beide errangen sich durch ihre Soli und Duett« die Gunst der Zuhörer im Fluge. Endlich erfreute noch Herr Richard Laube durch ernst« und heitere kinematographcsche Vorführungen. Als es dann zum Tanze ging, stellten sich zu der mit Präsentverteilung für die Damen verbundenen Polonäse so viele Paare, daß sie der kolossale Saalinnenraum kaum zu fasten vermochte. Das tat der Fcststimmuna natürlich keinen Abbruch, wie sich ans dem ferneren Verlauf des Haus balls am besten ergab. pcr- Feuerbericht. Mittwoch früh 8,20 Uhr wurde d!e Ost-Feuerwache nach dem Industriepalast in der Friedrich-List-Straße gerufen. Dort waren im Kesselhaus« vermutlich durch Wärmeübertragung Briketts, Packmaterial und «ine Türe in Brand ge raten. Di« Feuerwehr löschte mit einer Schlauch leitung den Brand bald ab. * Diebische Elster. In einer Münchener Pension trat ein angebliches Dienstmädchen Martha Günther, geboren am 28. April 1884 in Warten berg in Preußen, in Stellung, entwendete eine größere Anzahl Gold- und Schmucksachen und ver schwand dumir. Die angebliche Günther ist mindesten» 25 Jahre alt, mittelgroß, sehr schmächtig, hat blasses, kränkliches Aussehen, dunkles Haar, dicke Nase und gute Zähne. Es wird vermutet, daß sich die Person, die eine» heruntergekommenen Eindruck machen soll, nach Leivzig wenden wird, um auch hier ihr Glück zu versuchen. Es sei deshalb vor der Diebin gewarnt. * Ermittelte Einbrecher. Dor kurzem war in der Neuterstraße ecu Nachschlüsseldiebstahl verübt worden, bei dem die Täter Geld und Schmucksachen erbeuteten. Beim Verlassen des Grundstücks wurden die Täter gesehen. Dadurch gelang es, diese in einem 21 Jahr« * Thekla. Am Freitag, den 8. Dezember, abends 8 Uhr, findet hier Beicht« mit Abendmahl durch Pfarrer Holtsch-Plautzig statt. * Gottscheina. Die Viehzählung am 1. De- zeinber hat ergeben: SO Pferde, 200 Rinder, 330 Schwein«, 2t Schafe, 1 Ziege. Im Jahre 1910 waren es 52 Pferde, 204 Rinder, 334 Schweine, 17 Schaf«, 1 Ziege. Sport. Luftschiffs hrt. Pilotaufstieg in Dresden am k. Dezember. Erd boden SO 4; 500 Meter S 8; 1000 Meter OSO 4; 1500 Meter SSW 3; 2000 Meter SSW 6. po Ein Flugplatz für österreichische Militärflieger. Am der großen Wiese bei Görz sind mehrere nnli- tärische Hangars errichtet worden. Von der Behörde wurde den Zivilaviatikern verboten, Flugversuche auf diesem Felde oorzunehmen, da es nur den Militäraviatikern dienen soll. alten Markthelser von hier und einem 33 Jahr« alten Arbeiter aus L.-Lindenau zu ermitteln und festzu- nehmen. Da, Geld batten die Spitzbuben bereit, verjubelt und die Schmucksachen versilbert. Beide Festgenommene sind wegen Eigentumsoergehen schon schwer bestraft. — Wegen Diebstahl, und Unterschla gung wurde ein 20 Jahre alter Arbeiter au» Groß- zschocher verhaftet. Der schon wiederholt bestraste Dieb stahl aus einer Wohnung in Kleinzschocher ein Sparbuch, hob einen größeren Betrag davon ab und vertat ihn. Auch unterschlug er einen ihm anver- trauten Geldbetrag. * Unhold. Ein Unbekannter trat in der letzten Zeit in der Hünerbeinstraß« in L.-Möckern in den Abendstunden wiederholt Kindern gegenüber in der schamlosesten Weise auf. Der Unhold, der jedesmal ein Fahrrad bei sich führte, ist von großer Gestalt, hat dunklen Schnurrbart und trug grauen Jackett- anzug, dunklen Ueberzieher und graue Sportmütze. » vermutlich mit einer Nadel gestochen wurde in der Nacht zum 29. November gegen '/«3 Uhr in der Windmühlcnstraße ein junges Mädchen, das sich aus dem Heimwege befand. Die verletzte Stelle hat sich später entzündet, so daß das Mädchen operiert werden mutzte. In Verdacht, diese Roheit begangen zu haben, kommt ein unbekannter Mann von starker Gestalt, mit dunkler Kleidung, der in Begleitung von noch drei Männern war, von denen einer das junge Mädchen angerempelt hatte und von ihr zurcchtgewiesen wurde. * Ein nettes Paar. Am 23 November wurden in Halle a. d. S. zwei Pferde mit einem Tafelwagen im Wert« von 2000 gestohlen. Der Dieb wurde hier betroffen. Als er sich entdeckt sah lietz er Pferde und Wagen im Stiche und flüchtete. Es wurde m ihm jedoch ein schon bestrafter Arbeiter aus Schkeuditz erkannt. Bei den Erörterungen stellte sich weiter heraus, das; der Unverbesserliche in letzter Zeit mit seiner Geliebten aus der Umgegend von Leipzig eine grotze Partie Ackergeräte gestohlen hatte. * Der Zechpreller. Ein 21 Jahre alter Operateur aus Altenburg, der in einem Lokal eine ansehnliche Zeche auflaufen lietz, ohne Barmittel zu besitzen, wurde festgenommen. * Diebstähle. In Haft kam eine 25 Jahr« alte Krankenpflegerin aus Erfurt, di« aus Wohnungen der Johannisaass« und Lortzingstratze Kleidungsstücke und Schmucksachen stahl. Die gestohlenen Sachen konnten jedoch wieder herbeigeschafft werden. — Ge stohlen wurde aus einem Earderoberaum eines hie sigen Theaters eine schwarze Tibetstola. Mittwoch, 6. Dezember ISN. Wintersport. tlbsr äi« ^VivtersiLtwoca «ler 8o»M«iL tlbsrwittolt äoreb ^wUicdv >u^uLit«»reUo cler 8ckveir> cis« den Lunäes- bsvavo im latern»tioaul n öllentl. Verksörsdurvsu, llor- lm Unter äsn l-mä'N 14, vom 5. Os^omd^r, nm 8 Udr morgens. it ki e.,1 St.Uoo«» 1360 Xäelboäsn 1414 vä rmrctt 1656 .Vro-s 991 l^s ^vaat» 1052 Onux 1.61 , '»vos-l'Ist» 10>9 knx Iderg 105 üriuäel«-fiä 1053 1169 Ksoäer-ckeg 1190 klosters-l^str 1477 I»ou2».rbciäü 1450 l-ez^sm 27 c l.iiLsauo 376 Kov reux 1650 Kärreu 1440 »igi-Kallkkä tc. Oroix I»cs 1068 R '886« 1826 8t. Koritr- ork 1275 Villn8-»esierLS 1300 VVeissevifiom 12 9 4Vengeu 945 2«ei»>mmen s-s k- - Vltr.ro mm- v.ro<ur,»— 8<-Nn^- döl». en» -6 vollc^vlos, «inöstl l 1-1» -4 1-10 -5 wolkenlos, vmästll 10-20 1 benGkt — 0 >eboeestarm l-10 -6 vfol^cvlos, cvinä-tü 1-10 W— — — -1 hjobt deveolüt 1-10 —1 leicbt kecvülkr 1—10 -7 rvokeifios, vnck-till 60—75 -2 vocvolli.r 1-10 -6 rvoliceolos, vioclstfi! 1-10 0 Iieäee^t 1-10 5 cndba —» 5 1-eckeokt — —2 leickt becvölkt — — — —1 Xedvl —— —7 leicdk bewölkt 30-40 —2 l.evöllct 10-20 —2 wol ev os, vioöst ll l-10 — 2 deävelct 1-10 0 deöscirt 1-10 Futzballsport. * Ergebnisse Leipziger G-sellschaftsspiele. „Tin- tracht" l> - „Leipzig-West 1908'- 11:4, „Lipsia" II — „Wettin" 11 6:3, „Sportvereinigung 1907" II — Connewitzer Ballipielklub II 4:1, Gaußscher „Sachsen" 11 - „Britannia" III 7:0, „Pfeil" IV — „Tapfer" IV 4:0, Schleußiger „Olympia" lll — „Arminia" III 4:1, Schleußiger „Olympia" IV — „Eintracht" V 1:1, „Helios" VI — Ballspiel, kluv VI 3:1, Bewegungsspieler V — Hallischer Fuß ballklub von 1896 V 4 : 2. * Sm „Alt-Herrenspiel" schlug Rasensport „Tapfer" mit 5:3. * Die 107er Negimentsmannschaft schlug eine kombinierte Elf des „Sportklubs von 1898" auf dem Kasernenhof mit 2 :1. " Leipziger Schülerwettspiele. 1. Städtische Real- schule i. Elf spielte gegen die königliche Bauschule unentschieden 4:4, dre 3. städtische Realschule ge wann gegen die 2. Mannschaft der 1. städtischen mit 5:2. Serichtslasl. s. München, s. Dezember. (Priv.-Tel.) Der veleidigungsprozetz Possart gegen Bona mußte heut« abermals vertagt werden, weil Bonn trotz des erlassenen Vorführungsbefehl, nicht «r- schienen war. Der Termin wurde aus den 9. Dezember vertagt. Küchenzettel für Donnerstag: Gräupchensuppe, Lendenbraten mit Blumenkohl, Omeletts. Einfacher Speisezettel für Donnerstag. (Für 4 Personen.) Hammelfleisch mit Kartoffel stücken. kx Hammelfleisch 90 2 l kochendes Wasser, Salz 1 Zwiebel, Kümmel, Petersilie 4 „ N, kg Kartoffeln „ 1,10 >L . : Sauversse Nnrmvrung von vrulLfachcn aller NN Mr ttamlel, W II IIIIII 1^ ll I I ! L H ? Inüuttrie, vevörüen, Vereine, krivaie. 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