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Das St. Agrreshaus in Leipzig Ole Wethe -es Heimes -es Kath. Kürsorgevereins für Mä-cheri, Krauen un- Kinder NvNzen tS Millionen Arbeitslose aus der Erdei In Auswirkung der Weltwirlschastskrisc stelgt In allen Ländern zur Zeit noch immer die Zahl der Arl»eitsiaseu an. Aach immer sühren nicht alle Staaten eine zuverlässige Stauslik. Jur den Juli lögt berechnete aber der Völkerbund die Zahl der Arbeitslosen in europäischen Gebieten in Höhe von 12.» Mil lionen. Dies« dürste lich im Lause des Herbstes bis nahezu aus 16 Millionen erhöht haben. Für die Vereinigten Slaaten wird gegenwärtig die Zahl von 7,'; Millionen Arbeitslosen als die richtige Schätzung bezeichnet. Rechnet man dazu noch die Zah len aus den übrigen Staaten, insbesondere Australiens, so er- sckpnnt die Annahme, das; gegenwärtig in der ganzen Welt 25 bis -!0 Millionen Menscl»en ohne Arbeit und ahne jeden geregel ten Verdienst sind, zulässig. Es ist klar, datz dieses Massenelend sich höchst bedeutsam aus die össrntlichen Finanzen, die Kapital bildung und den gesamten volkswirtschaftlichen Verteilnngs- prozetz auswirkt. Rückgang der Ausfuhr, Rückgang der Kauf kraft auf dem Binnenmarkt bewirken als Folge der Arbeits losigkeit aus sich heraus ein welleres Anwachsen des unheim lichen Gespenstes der Arbeitslosigkeit. Es ist an der Zelt, datz die Welt wieder Vernunft annimmt, und datz das Recht jedes Menscl>«n auf Arbeit und Brot als Grundgesetz der Zivilisation anerkannt wird. War Ottokar Kernstock Hakenkreuzler? War der Priesterdichter Ottokar Kernstock ein Haken kreuzler? In einer Anzahl deutsciier und auslanddeutjclier Blätter sowie vor allem in der Kleinagitation der National sozialisten müssen nutzer Reichsdeutsci^n wie Schlagetcr auch Namen von Auslanddeutschen herhalle», ivenn man auf junge Katholiken überzeugend «inwirken will. So beruft man sich mit Vorliebe auf den aus Marburg an der Drau (jetzt Jugoslawien) gebürtigen Priester und Dichter Dr. Ottokar Kernstock. Nun ist es allerdings wahr, datz Kernstock vor einer längeren Reilge von Jahren sein sogenanntes „Hakenkreuzgedicht" geschrielum hat. Die Angelegenheit hat aber noch zu Lebzeiten des Dichters ihre Vorgeschichte gehabt und hat durch den Dichter selbst schon ihre Klärung gefunden. Kernstock mutzte sich wiederholt gegen den Mitzbrauch mit seinem guten Namen für Agilationszivecke in kirchenfeindlichem Sinne verwahren Wir sind In der Lage, «inen Originalbrief Kernstocks an die in Ingerndorf l'Mähren- Schlesien) erscheinende Zeitung „Das Volk" bekannlzugelien, den er am 2. Februar 1924 an die Schrislleitung des Plattes richtete und darin mit unverkennbarer Deutlichkeit seine Ein ftellung präzisierte. Der Brief lautet: „Geehrter Herr! Das ge meint« Gedicht ist allerdings von mir. Es galt, wie der Inhalt verrät, den idealen Zielen, die die Nationalsozialisten ursprüng lich zu verfolgen vorgakren und denen jeder Katholik zustim- men konnte. Voll Entrüstung weise ich den Mitzbrauch zurück, den gewissenlose Los van Rom-Hetzer mii dein läedichle treiben. Ich verabscheue diese Menschen, die unser armes, ohnedies poli tisch zerklüftetes Volk durch religiöse Spaltungen vollends zu grunde richten wollen, und möchte nur münscl>en, datz dieser Ausdruck meines Abscheues allen zu Ohren käme, die in die plumpe Falle jener Volksverderber zu geraten in Gefahr sind. Gez. Dr. O. Kernstock." Der Brief des Dichters entspringt unziveifclhaft der Mentalität der damaligen Zeit und ist auf den Abivehrgedanken des kämpfenden Auslanddeutschtums abge stimmt, was die Wahl des Ausdrucks zum Teil erklärlich er scheinen lätzt: mit aller Entschiedenheit aber hat Kernstock selbst für alle Zeiten den Mitzbrauch mit seinem Namen und eine da mit beabsichtigt« Irreführung junger Katholiken auss schärsslc verurteilt * Gltickwonsch des Reichspräsidenten an De. Volz. Reichs präsident von Hindenburg hat dem wiirttembrrgischen Staatspräsidenten Dr. h. c. Bolz zu dessen 50. Geburtstag telegraphisch seine Glückwünsche übermittelt. » Reichspräsident von Hindenburg Ehrenmitglied der Schisf- tsutechnlfchen Gesellschaft. Der Herr Reichspräsident empfing Dienstaavormittag als Abordnung des Vorstandes der Schiss- kautechnischen Gesellschaft die Herren Geheimrat Dr.-Ing. Schütte, Professor Laos und Regierungsbaurat Teubcrt. «nd nahm aus deren Händen die Urkunde über seine Ernennung »um Ehrenmitglied der Cchisfbautechnilchen Gelellickast entoeaen. * Sehelmrr Regierungsrat Bros. Dr. Weymaun gestorben. An München ist der Professor der klassischen Philologie und Patristik, Dr. ähil. und thcol. h. r. Geheimer Rcgierungsrat Prof. Tarl Wey mann gestorben. Der Verstorbene mar Mitherausgeber des Historischen Jahrbuches der Goerres-Gesell- fchast. Der Gelehrte war in Freiburg in der Schweiz tätig »nd feit 1005 ordentlicher Professor an der Universität München. * Ministerialrat Kirchgätznrr Präsident des badischen Rcch- »»»gshosr». Das Ctaatsnnnisterium hat den Ministerialrat Kirchgiiknrr im Finanzministerium zu» PUPdenten des badischen Rechnungshofes ernannt. Vorträge tm Ores-ner Stu-entenhaus ' Auf Einladung der Studentenschaft sprach im Studenten Haus Freiherr v. Freytagh voringhoven über „Wege und Ziele deutscher Autzenpolitik". Wer rrivartct hatte, etwas Neues zu erfahren, sah sich getäuscht, denn der Redner beschränkte sich darauf. «Ine geschichtlich« Darstellung der Autzenpolitik des lei; len Jahrzehnts zu geben, nicht ohne dabei feslzustellen, datz bis her alles falsch gemacht worden wäre. Er zeichnete Frankreichs politische Wege, die unter der Aera Elemenceau—Poiucarü zu demselben Ziele führten wie unter den Sozialisten Die Aus nahm« Deutschlands in den Völkerbund habe di« Anerkennung der territorialen Wünsche Frankreichs bedeutet, der Aoungplan Deutschland wirtscl-aftlich gefesselt. In der Rüslungssrage habe Frankreich Verzögerungstaktik getrieben mit dem Ziel der Er Haltung des status quo. Ein« Aenderung des programmätzigen Verlauf» habe dann das Projekt der Zollunion gebracht. Der N«dn«r richtete «rheblick;« Vorwürfe gegen den damaligen Auhenminister Turtius, datz die 'Veröffentlichung des unvoll komm«n«n Planes die Möglichkeit zunichte gemacht hal>e. die Zollunion politisch in Eüdostcuropa auszuwerten. Dem Redner schwebt« hi«r «twas unklar ein gemeinsames Vorgehen mit Italien und «ine mögliche Isolierung der Tsckpchosloivakei vor. Er schildert« dann den Verzicht auf die Zollunion, die von Reichskanzler Brüning eingeschlagenc Politik des direkten Zu sommenireffens der Staatsmänner, wobei er mit einigen ge- schmacklosen Bemerkungen über das Wort „Staatsmann" sein« Zuhörer zu erheitern suchte, und die von Frankreich eingclei iete „Etrasaktion" der Zurückziehung der Kredite, die zur Vankenkrise führte. Für die Zukunft empfahl er das Zusam- me»gcl)en mit gegen Frankreich gerichteten Nationen, besonders mit Italien. Die in der Debatte aufgeworfene Frage Südtirol lieanlivortcte er dahin, datz eine Bcrständigung mit Italien notwendig sei und man das Beste!)«» von 80 Millionen Nie» schen dem Wohlergel-e» einer Viertelmillion vorzichcn müsse. - v— Tie Vortragsreihe „Südosteuropa und die Balkanhalb insel" des Autzeninslituts der Technisch» Hochschule Dresden In den Abenstunden des 8. Dezember 1081 wurde das Agneshaus durch den Hochwürdigen Herrn Erzpriester und Prä laten St ranz als geistl. Beirat des Kath. Fürsorgevereins, geweiht. Der Hochwürdige Herr Prälat Stranz gedachte in sehr seinen, verständnisvollen Aussiihrungen der Bedeutung des Ta ges und der Bedeutung des zu weihenden Hauses. Am Hochfeste der Gottesmutter sollte dieses Haus ihr zu eigen werden, di« die Heim- und Schassensalmosphäre in ihrem Geist durchsormt »nd durchlebt werden. Vor und nach der kirchlichen Weihe gab gemcinjanies Singen der zur Feststunde Geladenen, wie auch der Schützling« des Heims eine gute Einstimmung. Die 1. Vor sitzende des Vereins Frau Maria Nietschc begriitzte in herz- liä;«r Ssteise di« Anwesenden. Sie gab in der ihr eigenen schlich ten Art einen Einblick in das innerste Wesen der Fürsorgcar- bcit der Leipziger Ortsgruppe, die seit 20 Jahren leitet. Bedutungsvoll für diesen Tag war nach der kirchlichen üsteihe das Referat der Generalsekretärin des Kath. Fürsorge vereins, Frau Elisabeth Zillken, Ai. d. R., „Wir katho lischen Frauen in den Frderungen unserer Zeit". Tas persönliche Erscheinen der Generalsekretärin zeigte an, wie hoch die Zentrale in Dortmund diesen Tag mit jeinem Geschehen einschätzlc. Die Neserentin umritz in klaren, plasti schen Schilderungen das Bild unserer Zeil mit seinem autzer- ordentlichcn Gepräge, mit seinen autzcrordcnllichcn Forderun gen an die katholische Frauenwelt. Sie führt« etwa folgendes aus: „Es ist wohl keiner unter uns, der nicht empsindct, datz diese Zeiten autzergewöhnlich sind. Zunächst sieht man die be sondere Not der Tage: Arbeitslosigkeit, Hoffnungslosigkeit jun ger Menschen ohne Zukunft, Abstieg aus höherer Kulturschicht in tiefere wirtschaftliche Masscnnot. Di« Unsicherheit auf allen Gebielen lätzt uns von einer totalen Krise sprechen, wir sehen sie sich auswirken in der Wirtschaft, in der Unsicherheit der Po litik. Wir empfinden sie aus allen Kulturgcbictcn, Recht, Er ziehung, Wissenschaft und Kunst, wir erleben sie in der schwie rigen Lage der Familie. Wir erleben sie deutlich in dem Massen- absall vom Religiösen, die sich nicht in Kirchenaustritt und Gott- losenpropoganda crjchöpst. Das sind nur die letzten Erscheinun gen einer Zeit, in der für ganze Massen das Religiöse ausgelwrt hat. das Zentrum ihres Seins, Handelns und Denkens zu sein. Die Mehrzahl der Menschheit von heute weitz nicht mehr sicher, wozu sie auf Erden ist. sic hat die Antwort auf die erste Frage des Katechismus vergessen. Die Gottlosenbewegung ist der Ipre- chcndsic Beweis diefcr Tatsache. Die Zielsicherheit hat einer Ungeordnetheit in letzten, tiefsten Dingen weichen müssen, man lebt, ohne an Konscgucnzen zu deuten, siche Skandalprozcjsc un serer Tage. Das schrankenlose Streben nach Genus; scheint ein Hauptwcrt dieser rationalisierten 'Vielt zu sein. Im Geistigen ringen die Vertreter geistiger Mächte miteinander, die neue Wege zeigen und jähren wollen. Da stehen die Gruppen gegen einander. die zu Gott sühren und die von ihm fortsühren wollen, nicht immer reinlich geschieden, nicht immer deullich erkennbar, wenigstens nicht in jeder Phase des Kampfes. Und das gleiche Ringen setzte sich fort in alten darunter stehenden Lcbensbcrei und Umgebung Kommunistische Erwerbslosen-Oemonstration vereitelt Leipzig, ll>. Dezember. Das Polizeipräsidium Leipzig teilt mit: Von kommunistischer Seite war jür Dienstagnachmillag Propaganda für Erwerbslosendemonslralionen in der inneren Stadt rmd den Geschäftsvierteln der Vororte gemacht worden. Aus diesem Grunde hatte das Polizeipräsidium umsangreick-e Siclprungsmatznahmen getroffen. Tank dieser Matznalnnen konnten die Demonstrationen nirgends zur Entfaltung kam men: es blieb bei gelegentlichen Versucl)«». Im Osten der Stadt wurde ein Mann seslgenommen, der eine grötzere Anzahl jun ;s«r Burscl;en ausgcsordert hatte, die S ch a u s e u st e r s che i ben eines Geschäfts « i n z u s ch l a g e n. Die Aelteren. Verheirateten seien mit Rücksicht aus ihre Familien zu Hause geblieben, nun miitzlen die Jungen zu Talen schreiten. Er solg hatte dieser Wühler jedoch nicht. Die bereitgestellten Poli zeikräfle verhinderten jede Ausschreitung. In Linde nau wurde em Polizeibeamter plötzlich von einer gröberen Anzahl junger Männer umringt und bedrängt: dabei wurden ihm die Pistole und das Seitcngeivehr entrissen. Es gelang ihm jedoch, sich wieder zu befreien. Ein sofort eingesetztes stärkeres Kom brachte ,;>v«i kunsthistorische Vorträge. Herr Prof. Reuther sprach an Hand zahlreici)«r Lichtbilder über ,.K o n st a n t i nope l". Er erläuterte, wie die historischen Ereignisse den Aus bau dieser Stadt entsck-eidend becinslutzt haben. Die im Jahre 020 neu aus,p:baule Stadt erlebte im 6. Jahrhundert ihren Höhepunkt, als sie über 1- Million Einwohner in ihren Mauern barg. Nach ihrer schrveren Beschädigung 747 wurde sie mit einem zweiten Mauernkranz umgeben. Die Stadt stellt sich heule als Stadt der Alosck)««» und Badeanstalten dar, deren es während der Blütezeit 800 gab. Herr Prof. Reuther zeigte an ausgezeichneten Ausnahmen die architektonischen Eigentümlich keilen der Moscheen, besonders der Hagia Sofia, des schönsten Raumes der Welt. Im ziveiten Vortrag sprach Herr Pros. Fichtner über „Athos, Weltanschauung, Ritus, Architektur und Wand malerei". Der Athos, für den Forscher nur zugänglich, wenn er sich den Regeln der Mönck)« fügt, zieht den Kunsthistoriker ivegen der von Möncl-en ausgeübtcn lebendigen Kunst an. Die einzelnen Klostcrgriindungen fallen in die Zeit vom 10. bis 15. Jahr hundert Der Fall Konstantinopels brachte den Klöstern unge heurcn Zuzug, der sich in einer Kunstblüte im 18. Jahrhundert äntzertc. Die Athosklöster standen autonom unter dem Schutze des Sultans und später Griechenlands, das Unabhängigkeits statut 1024 hat dies neu sestgrlegt. Das Lebensziel der Athos- mönchc ist der Dienst an Gott, dem sie sich in vollkommener Ab geschlosscnheit hingcben. Ein Sinnbild dafür ist die Kloster kirche, die stets den Mittelpunkt des Klosters bildet. Der Ritus rrerlangtzpnneinsame Gebete in der Kirche, die um Mitternacht beginnen und ihren Höhepunkt in einer Prozession finden. Di« ritualen Gebräuche haben die Grundsorm der Kirche bedingt. Sie ist stets «in Zentralbau mit einer Kuppel als Mittelpunkt. Dein Eingang gegenüber liegt da- Allcrheilrgstc, ein abgetrrnn- ler Raum, dessen Tür fast stets geschlossen ist. Vor dem Enrgang der Kirche liegt der Rundbrunncn, in derselben Achse das Spcisehaus, so das; der Abt aus der Apsis des Speisehauses durch den Brunnen zur Kirärc sieht, Kirche, Brunnen und S;reisehaus sind reich mit Malereien rxrziert, deren Motirre je nach dem Platz streng vorgejchrielren sind. Der Redner zeigte vorzügliche Ausnahmen, deren Schönheit immer wieder das Entzücken der Beschauer erweckt. chen, denn alle ja für den Meujchen da, wegen seines Zieles und daher diesem letzten Ziele zugcordnct oder ihm entgegengesetzt. Die grotze Ausgabe ist die, das Gut« zu sördern, den Wieg zu Gott, dem Ziel, zu sinven. Es jindcn sich Gruppen von Men- jäxn, die über die Leere, diese llngcordneibeil hinaus ihr Leben in aller Ernflhasligkcit, aus dem Religiösen her. neu gestalten wollen, vorzüglich Gruppen junger Menschen. Wir tonnen in solchen Zeiten nicht mehr ruhig dahinleben, wir sind gezwun gen, di« Werte neue zu prüfen aus ihre Echtheit und Absolut heil lrezüglich dessen, was nur zest'vcdingl gut oder mäst gut ist. lind je nachdem wie wir diese Aufgabe in Gehorsam gegen Gott lösen oder uns ihr versagen, werde» solche Zeiten, w e die unfrigen, Ausstieg oder Abstieg sein Wir alle entsclundeu täaiich, stündlich über mner Schuk-al. In den Zeilen wie den unsrigen 'reten die Entsctieidnngeu häu figer und fordernder vor uns. Tie Ausgabe der Kat hol Frau als Gestallerin des Familien! e K e n s, als Erzieherin der kommenden Generation, wachsen, sorderu ooc allem zielbewusste Arbeit an sich selbst und der eigen m F musie Di« chrisllicl)« Generation tragt die BeranNvorluug iur d.e eige nen Kinder wie auch sür die gesamte jugendliche (Generation Diese Tal christlici)er Nächstenliebe zu erpiHen trotz eigener F» milie, trotz eigener Pjlichteu und schweren Sorgen, ja gerade deswegen sollte unsere Ausgabe sein. Wir miinen uns zur Par m undschaslsa r beit bereiiiludeu lassen Wir sollen nicht nur di« Aussicht über die Anuertrauteir fuhr»». sondern ihnen mit Rat und Tat zur Seite stehe», ihnen menschlich nahe sein. Der Fürsorgeverein ist ein Sammelpunkt in dem sich Mensel»«» Irefscn sür die. die diese Hilfe gebrauchen Wir erhoffen so Hilf« sür unsere Jugend, jür unser Volk Die I. Porsitzende dankte Frau Zillken lür ibre so klaren, ermutigenden Aussiihrungen im Nrnmn aller. Herr Iuflizrat Dr. Schrömbgens, als Pertreter des Vxiiais, gab noch mals einen vorzüglichen Aufritz iioer die geleistete Arbeit der Ortsgruppe Leipzig Herr Kaplan Derksen, als Bertreler der kath. Jugend Leipzigs, gab seiner Freude Au.diuck, datz in den neuen Räumen dieses Hauses ein -o gute- Miteinander sür gesunde und kranke Jugend geschossen sei, so dal; beide Gruppen gefördert würden Eine Besichtigung de" Agneskauses in se-ner baulich kla ren Art, mit feinen vorzüglichen bei giotzer Einfachheit so p.ak- tischcn und wohnlichen Raumen schlaf; sich an Di.» h nzu ge kommenen Räume des Erdgeschosses erwiesen sich als nutzer- ordentlich gelungen in der Umgestaltung Sie bieten in mannig facher Verwendbarkeit die Möglichkeit kleinerer und grölzerer Veranstaltungen. Tie ruhige, harmonische Umgebung schasst eine warme Atmosphäre, ein besonders giinit'aer Umstand ist die vorzügliche Akustik. — Einige Slunden frohen Zu'g-nwen- seins stärkten das Gemeinsamkeitsempsinden das sich während des Referates von Frau E. Zillken wie ein Fluidum durch all« Teilnehmer zog, die Gemeinsamkeit in der Erfüllung unsere« Ausgaben i» den Forderungen unserer Zeit. maudo von Schutzpolizeibeamlen stellte die Ordnung weder he« und nahm eine Anzahl Personen lest, die an dem Ueberkall auf den Beamten beteiligt waren — Auch an anderen Stellen der Stadt wurden Temoiistralionsversuckie gemacht, es ist dabei aber nicht zu grotzereu ''Ausschreitungen gekommen — Im ganzen wurden 18 Personen seslgenommen, sie werden der Siaalsainvatlschasl zugejiihrl. ) Postdienst in Leipzig am 20. Dezember. Am 4 Advent sonntag (20. Dezember) können bei den Ponauiialien in Leip zig von 8 bis!>l- und 12'- bis 18 Uhr Pakete jeder Art ohne Erhebung der besonderen Einlieserungsgebübr sowie Päckchen ausgeliesert werden. Autzerdem sinket Paketzustellung stall Tie Paketausgabestellen sind am 20 12. von 8 bis 12 Uhr geöffnet. * Auszahlung des Dezember-Gehalts an die Behörden An« gestellten. Wie der Gewerkschaftliche Pressedienst erfährt, hoben der Reichs- und der preussische Finanzminister ungeordnet, datz die zweite Hälfte der Dezember-Bezüge am 22 Dezember nus gezahlt wird. Eine jrühere Auszahlung sei leider in Anbe tracht der Knsscnlage nicht möglich. Tie Gehälter der Rcichs- nnd Slaatsaiigestellien werden aus Gründ der Notverordnun gen vom 18. Juli nach wie vor in zwei bis drei Rv««» gezahlt. Die Vortragsreil>e wird am Freitaa ihren Abschlusz fin den. In der ziveiten Hülste des Wintersemesters veranstaltet das Autzeninstitut eine Vortragsreihe „Neuere französische und englische Dichtung". Die Vortragsreihe des Autzeninslituts der Techuncheu Hoch schule „Geschichte der Technik' wurde fortgesetzt mit einem Vortrag von Prof. M nIschotz ulxr „E n I st e h u n g und Anwendung der Dampfmaschine" bis Mitte des 10. Jahrhunderts". Er schilderte die Ersmdung und Fort entwicklung der Dampfmaschine durch James Watt, dessen be deutendstes Verdienst es war, Dampfkessel, Kondensator und Dampsmnschine räumlich getrennt zn haben Die Schwierigkei ten, die sich der Ausbreitung der Dampfmaschine enlgecxnsetz- ten, waren hauptsächlich technologischer 'Natur, lxsonders machte die Dichtung der Zylinder erl»eblici>e Schwierigkeiten Die ersten Anwendungsgebiete waren Grubenentwüsscrung. kleine Dampfschiffe und vor allem Dampflokomotiven. Uclxr „den Einslnsz der technischen Entwick lung aus die W i r t scha s t s s o r me n" sprach Herr Dr.-Ing F. Hatzler in einen» Vortrag derselben Vortrags reihe. Er zeigt« die Entwicklung auf, die aus den Kaufleuten des 14. Jahrhunderts Geldleute machte und dann durch Fiaan- zierung txrgtechniscl>er Unternehmen Induftrieleute schuf. Der Redner verfalgtc die Entwicklnng an der Geschichte des Hauses Fu-hzer >>> Augsburg, das durch seine' M-rgbauunternehmen in Ungarn, Tiral und Spanien zn einem Groszunteruehmen nn heutigen Sinne wurde und auch auf die politische Entwicklung Einslutz nahm, der sich vor allem bei der Kaiserwahl Karls des Fünften äutzerte. Der Vortragende zeigte aus dem Bucix des big Agricola Darstellungen des 'Bergbaus dieser Zeit Man- gesiide Energie, Slaatsbonkrolte und die kriegerisclien Ereig nisse des 18. und 17. Jahrhunderts lietzeu die Grotzunterneh- men zusammeubreä>eii, was übrig blieb, verlor seine Selbstän digkeit. Im 18. Jahrhundert entstehen die Fabrilien (Manu- saklorrn), deren Träger meist der Staat ist Das Bemerkens werte an diesen Unternehmen ist die Begünstigung der Frauen- und Kiuderarhcit sowie die lange Ardeitszeik. deren Verkürzung erst die technische Entwicklung des 10. und 20. Jahrhundert» ermöglichte.