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Sächsische Volkszeitung ^4. Februar Enlpolilisierung Ser Schuler Ein Appell -er Regierung Dresden, 13. Februar. Der Sächsische Landtag setzte am Donnerstag die in der letzten Sitzung abgebrochene Aussprache über verschiedene Schulfragen fort. Zunächst wurde der Beschluss gesasst, die Ab st i in in n n g über die zur Behandlung stehenden Vortagen als ersten Punkt auf die Tagesordnung der nächsten Sitzung am Dienstag, den 17. Februar, zu setzen. Dann hielt Abg. Vöchel <Soz), von den bürgerlichen Abge ordneten ost unterbrochen, eine lange Rede, in der er u. a. erregt gegen die Abgeordneten Siegelt sDn.) und Naumann sNatsoz.) polemisierte. Er setzte sich besonders für die Dürerschule ein und den Remarque Film. Abg. Studentkowski sNatsoz.) trat für den Antrag des Abg. Fritzsche s.Kons > auf Anordnung einer Totengedächtnisseier in alten Schulen Sachsens ein und lregründete gleichzeitig den national sozialistischen Zusatzantrag, in allen Schulen Sachsens am 1. Februar jedes Jahres der sudetendeutsel>eu Gesottenen anlässlich der Aiischlustdemoiistration im Jahre 1010 in würde voller Weise zu gedenken. Der Antrag Fritzscl-e Schladebach nach dem die Schüler höherer Lehranstalten zur Teilnahme au den Reichsverfassungsseiern nicht gezwungen und wenn sie fern bleiben nicht bestraft werden dürfen, werde von seiner Fraktion unterstützt werden. Auch dem Antrag Dr. Bänger auf beschleu nigte Festsetzung eines einheitlichen deutschen Nationalfeier tages und Schutz der Versassungsfelern vor politiscl>em Nütz brauch n»erde man trotz gewisser Bedenken zustiminen. Abg. Hentschel <W. Pst hielt dem Abg. Studentkowstzl vor. dah er sich jetzt als begeisterter Anhänger des christlich nationalen Gedankens zeige, während doch seine Partei gegen den Antrag auf Einbringung eines Gesetzes über die christliche Vo'ksschnle gestimmt habe. — Im weiteren bot er das Volks- bilduugsministerium, Achtung zu geben, datz nicht die Institution der gegenwärtigen Schule durch politische Wellen zerschlagen werde. Die vorliegenden Anträge seien nichts als ein Ansiür- men gegen die Schule, die jede Partei nach ihrem Wunsche gestalten möchte. Wenn schon V< r fa s su n g s sc i c r n abge- haltcn würden, dann müssten sie auch obligatorisch sein. Abg. Bogel (Sos.) hielt die Ableitung eines besonderen Gedenktages für die Gefallenen für überflüssig und bestand auf strenger Einhaltung der Vcrsassungsfeiern. — Abg. Bretschneider sSt. P.) verteidigte di« Dürerschule gegen dl« Angriffe, die in den letzten Sitzungen gegen sie gemacht worden sind. Die Abg. v. Kittinger und Studentkowski sNatsoz.), die den Redner mehr- mals durch Zwischenrufe unterbrachen, wurden zur Ord nung gerufen. — Abg. Kunz sNatsoz.) beschäftigte sich ein gehend mit dem Nemarqueschen Buche „Im Westen nichts Neues". Die Regierung habe die Pflicht, das Buch in den Schulen streng zu verbieten. Abg. Breitenbor« s.Kom.) polemisierte gegen die Abg. Kunz und Stuüentkowski. Er setzte sich für das Remarquesche Buch ein und erklärte es als Schulbuch für die Kinder bestens <!) geeignet s!?). Diesen Ge-ankenaängen wurde durch Abg. Dr. Vüngcr sD. Vp.) entschieden widersprochen. Abg. Hardt <D. Vp.) sagte, es sei bedauerlich, datz Schul, fragen im Landtag nur unter politischen Gesichtspunkten betrachtet würden. Seine Partei fordere Befreiung der Schule van jeder Politik. Durch eine Politisierung müsse dieAutori - t ä t der Schule leiden. Er fordert den Nationalfeiertag zum Gedenken an die deutschen Gefallenen. Seine Partei halte grundsätzlich den Schiileraustausch für eine gesunde pädagogische Matznahmc, nur liege die Gefahr der Ueberlrcibuug vor. — Abg. Sieeert sDn.) verlangte eine Kodifizierung -es Eltern rechtes. Man müsse sich dabei auch mit den vernünftigen For derungen der Elternschaft besclzäftlgen. Der Redner verneinte die Frage, ob sich das Remarquesäze Buch zu Erziehung--zwecken eigne. Mit der Regierungserklärung über die Dürerschule könne mau nicht zusricdcn sein. Hinter dem deutsch-französischen Schiileraustausch steckten zxrrteipolitische zrazisistifche Tendenzen. Ministerpräsident Schleck erklärte nochmal, datz das Remarquesche Buch kein Kinder« t ü m Iiches A u ck sei und als Erziehungsmittel nicht in Frage kommen könne. sGrotze Unruhe links.) Er beuveisle aber, ob man durch ein Verbot der Besprechung dieses Buches mit Pri manern etwas im Sinne der Antragsteller erreichen würde. Der Ministerpräsident legt des iveiteren die Stellungnahme der Regierung zu den vorliegenden zahlreichen Abänderungsanlrä- gen dar und schlotz: „Es werden häufig Klagen laut, datz es recht schwer ist, namentlich in den Hochschulen die nötige Disziplin ausrecht zu erlzalten. Ich richte einen Appell an alle Eltern, Erziehungs berechtigte, ober auch an alle Parteien, in dieser Beziehung immer das Wohl der Schnle und der Schüler in, Auge zu haben. In der Frage der politische,, Betätigung der Schuljugend ver trete ich den Standpunkt, datz der Jugend am besten gedient wird, wen,, jede Parleipolit'ck der Schule sernbleibt. Ich appel liere an alle Parteien, die Regierung hierin zu unterstützen und sich möglichste Zurückhaltung auszuerleg«n sBcisall rechts). Hierauf schlotz Präsident Weckel die Sitzung. Nächste Sitzung Dienstag, -en 17. Februar, nachmittags 1 lihr. Aus der Tages ordnung stehen neben der Abstimmung über die Schulsragen als zweiter Punkt der natio»alsozialistisä>« Antrag aus Aus lösung des Landtags. Goldene Worte, Marke NSDAP. In der Donnerstag-Sitzung des Sächsischen Landtags g<ch der frühere zweite Vizepräsident des Landtags, der national sozialistische Al>g. Kunz einige hübsche Aussprüche von sich. Er erklärte bei -er Besprechung -es Buches von Remarque „Im Westen nichts Neues": „Ich betone, datz auch wir im Felde Ein eindrurksvoller Abend Dresden, 13. Februar. In einer im Nahmen des Katholischen Männerverelns Dresden-Löbtau abgehaltenen Versammlung, zu der sich zahl reiche Katholiken aus den drei katholischen Gemeinden von Dresden-West sCotta, Löbtau und Plauen) eingesuuden hatten, sprach Pfarrer Kirsch, Reichenbach, im überfüllten Ratskeller Löbtau über die Aufgaben der Katho- jiken im öffentlichen Leben. Er ging aus von der Tatsache, datz heute die Katholiken Deutschlands im öffentlichen Leben nicht mehr die geschlossene Einheit bildeten, die sie vor dem Kriege be sessen hätten Diese Tatsache sei schmerzlich, würde doch eine ge schlossene Front der Katholiken gerade heule von austerordent- licher Bedeutung sein. Wolle man die Mitzverstiindnisse, die zwi lchen den Katholiken der verschiedenen politischen Richtungen be ständen. ausräumen, dann müsse man die Entwicklung der letz ten Jahrzehnte verfolgen und die Ursachen dieser Nützverständ nisse aufdecken. Pfarrer Kirsch gab nun einen Ueberbtick über die grotzcn Linien in der Entwickelung der deutschen Politik seit der Gründung des Kaiserreiches von 1d7i. Er würdigte u. a. die Bedeutung des Kulturkampfes, der die Katholiken Deutschlands wochgerüttelt und zu entschlossener Einheit zusammengcschmiedet habe. Niemals hätten aber deshalb die im Zentrum zusammen geschlossenen Katholiken dem Staat gegenüber ablehnend gestan den. Sie hätten sich vielmehr vor dem Kriege und mit Begeiste rung im Kriege in den Dienst des Vaterlandes gestellt und nach dem Zusammenbruch durch kluges und mutiges Eingreifen in die Regierungsgeschäste dafür gesorgt, datz die neue Republik einen wirklichen demokratischen Charakter erhielt und die neue Ver fassung die christliche Kultur nicht ohne Schuh Uetz. Nichts sei törichter, als dieses Rettungswerk dem Zentrum zum Vorwurf zu machen. Gewitz seien in den wirrnisreichen Jahren seit dem Zusammenbruch manche Fehler gemacht morden, aber diese Fehler wieder gutzumachen sei der Wille des jetzt amtierenden Kanzlers Brüning. Das Ziel Brünings ist das nationalste, das man sich denken kann: Freiheit, aber nicht durck Schlagworte, sondern ernstes Denken und Arbeiten. Eingehend setzte sich Pfarrer Kirsch mit der Politik der sogenannten natio nalen Rechten auseinander, kennzeichnete die Nationalsoziali- Angstgcfühle jederzeit und ab und zu gehabt haben. sStlir- mische Heiterkeit.) Wir haben sehr viel Sinn für Ueberlrei« bungcn sg'roste Heiterkeit). Schundromane, wie das Buch von Remarque, müssten überhaupt aus den Iudex gesetzt werden. Der Tag wo wir an die Macht kommen, bringt auch das Ver schwinden dieser Machwerke". Als daun ein Kommunist zu Won Iain, verliehen die Nationalsozialisten den Sitzungssaal und ihr Abgeordneter Studentkowski rief dabei: „Kommt, wir wollen kotzen gehen". Für diesen Nachweis des seinen Tons erhielt er einen Ordnungsruf. Bericht des Staatsrechmmashofes über den Etat Dresden, 12. Februar. Dem Landtag ist soeben der Be richt des Slaatsrcchnungshoscs über Ausführung des Staats» Haushallplanes aus das Rechnungsjahr 1020 zugegangen. In den allgemeinen Vorbemerkungen heisst es: Neu übernommen hat der Staatsrechnungshos aus Ersuche« die Prüsuug der Rech, nuugeu der juristischen Personen „Sächsische Wohlsahrlshilfe" und „Sächsische Erholungssürsorge", die beide beim Aibcits» und Wohlsahrtsministerum vorbereitet werden. Ter Frage der Behandlung von Wohnungen als Dienstwohnungen hat der Staatsrechnungshos weiter seine Aufmerksamkeit gewidmet. Eine allgemeine Neuordnung wird von den Ministerien vor- bereitet. Unbeschadet der in diesem Berichte erwähnten Aus stellungen hat der Staatsrechnungshos aus Grund seiner Prü fung die Urberzeugung gewonnen, datz der Haushalt«!«» iür -as Rechnungsjahr 1020 orduungsgemäst ausg uchrl ,norden ist und er empfiehlt dem Landtag, der Regierung die Eutlastunzt auszusprechcn. slische Partei in ihrer mit den Lehren der katholischen Kirche un vereinbaren Weltanschauung und die anderen Rechtsparteien smit Ausnahme des Christlich sozialen Volksdieusies) in ihrer kulturpolitischen Unzuverlässigkeit. Zum Abschiusz bezeichnet« Pfarrer Kirsch es als eine Ausgabe, die Einmütigkeit der deut schen Katholiken im öffentlichen Leben wiederherzustelleu Zuerst müsse das in der Diaspora nölig sein, wo schon die Angriffe von autzen zum Zusammenschlutz zwingen Wir sind unuberwindiiäi, wenn wir einig sind.. Direktor Dünnebier, der langjährige bewährte Vor sitzende des Katholischen Mäunervereins Dresden Löbtau, der die Versammlung leitete, dankte Herrn Pfarrer Kusch dessen Referat mit minutenlangem Beisall ausgenommen worden war, herzlich für seine einleuchtenden und auskläreuden Darlegungen Stadtverordneter R. Müller gab seiner Freude Aus druck, datz die Katholiken von Dresden West so zahlreich zu die ser Versammlung erschienen seien. Die Diasporakalhotikeu i^ Sachsen erkennen mehr und mehr, datz einzig und allein in de? Geschlossenheit ihre Stärke liegt. Erst in den letzten Tagen und Wochen haben sie zahlreiche neue Beweise dafür bekommen, datz der „antirömische Affekt", von dem der Abgeordnete Joos in seiner letzten Neichstagsrede gesprochen hat, eine in Sachsen stark verbreitete Krankheit ist. Nur gründliche politische Aufklärung kann mit den Irrtümern und Verleumdungen über die Zen trumspartei ausräumen Herr Müller wies daun tun aus wich tige Einzelheiten ans der Geschichte des Waffenstillstandes, für den man zu Unrecht Erzberger verantwortlich macht, ferner dar* auf, datz erst die Tcutschuationalen die Annahme des Dawes- planes ermöglicht haben Die deutschen Katholiken hätten ein Recht, mit Stotz zu fragen, wie es denn in Deutschland aus sehen würde, wenn katholische Politiker nicht in den schwersten Stunden der vergangenen Jahre ihre ganze Kraft zum Besten des Vaterlandes eingesetzt hätten. Wir wehren uns gegen die Verleumdung unserer politischer Führer und erst recht gegen die Verleumdung unserer geistlichen Führer, wie sie erst vor wenigen Tagen iibcr den neuen Bischof von Meisten ausgestreut worden sind. Weiter kamen u. a. die Herren Neumann, Sowie- ski, Bqok und Bräuer zu Wort. Ein Vertreter der Jugend gab die Versicherung ab. das; die katholische Jugend die Be deutung der Anteilnahme am öffentlichen Leben erkannt Habs und datz Man auf sie. wenn es darauf aukommt, zählen könne. Zettaufgaben -er Katholiken Pfarrer Kirsch vor -en Katholiken in Dresden-West Wolfram von Eschenbach un- sein Parzival Die Dresdner Vereinigung kathol. Akade- mlker hatte ihre Mitglieder und Freunde für Dienstag abend zu einem Vortrage in die schönen Räume des Bischöfl. Sankt- Benno Gymnasiums auf der Wiener Straste gebeten. Direktor Englert sprach dort über das Thema „Wolfram von Eschen bach und sein Parzival", vor einem Publikum, das den Vortrags raum bis auf den letzten Platz füllte. Nach kurzen Vcgriistungsworten des Vorsitzenden der Ver einigung, Iustizrats Dr. Eides, ergriff der Vortragende das Wort: Die Anregungen zu seinen heutigen Ausführungen seien aus einer privaten Unterredung mit Herrn Dr. Schreiber in Ammerbach hervorgegangcn, der in unermüdlichem Eifer Seite auf Seite für Erforschung der historischen Wahrheit über Wolf ram v. Eschenbach zusammengetragen habe. Vom Leben dieses fruchtbarsten Dichters des Mittelalters habe man bisher so gut wie nichts gemutzt. Erst den Forschungen Dr Schreibers sei es gelungen, wenigstens einiges Licht in das Dunkel zu bringen und als Art seines Wirkens die Wildenburg im Odenwald mit ziem licher Sicherheit festzustellen. Wolfram habe damals im Dienste der Grafen von Dürne gestanden und wohl durch Familien beziehungen seines Herrn zu den Grafen von Flandern von dem unvollendeten Parzival des französischen Troubadours Christ-au von Troyes Kenntnis erhalten und diesen dann umgedichtet. Auf solche Weise sei ca. 1200 der Urparzival entstanden. Die einzel nen Gesänge des Liedes seien dann von dem Dichter auf den um liegenden Ritterburgen rezilativ vorgctragen worden. Später zum Ritter geschlagen, habe Wolfram sich mutmastlich dem Dienste einer Dame, der Gräfin von Frohburg, geweiht, mit der er sich aber später verheiratet habe. Todeszcit und Ort seien un bekannt. Der Redner wandte sich dann einer Erklärung der S y m bolikdesEposzu, aus dem er anschlietzcnd einige der schön sten Stellen vorlas. Wolfram schildere im Parzival die Aben teuer zweier Ritter, die durch Irrtum zur Wahrheit gelangen des geistlich Irrenden Ritters Parzival und des wettlick irrendM Ritters Gawan. Das Ziel, zu dem Parzival strebe, sei die Herr schaft über den Gral, die hohe Schule der Ritter und Fürstens des Mittelalters, in dem sich alle Vollkommenheit und Tugend verkörpere. Die Kraft der Geheimnisse der Religion sdas An schauen des Gral) gebe die Fähigkeit zum E tragen der grössten Leiden. Parzival sei das hohe Lied eines Rittertums, in d-un sich kraftvoller Mut in der Schlacht mit Milde gegen Unterdrückte und Frauen paare. Bedeutsam sei auch der Kampf zwischen Par zival und Feirefiz, d. h. zwischen Christentum und Heideistum. Im Zerspringen des Parzivalschwertcs offenbare sich symbolisch die vergeblich erstrebte Befreiung des hl. Grabes ans den Hän den der Ungläubigen. Das Leitmotiv des ganzen Dialoges zwi schen den beiden aber sei die Bruderliebe. Anschlietzcnd gab der Redner noch eine kurze Kritik des Wagncrschcn Parzival. Hier sei nicht das aus dem Stoffe aemacht worden, was Wolfram daraus gemacht babe. Wagners Parzival sei ein Produkt aus der romantischen Strömung des 10. Jahrhunderts, gepaart mit den musikalischen Impressionen, die Wagner als Hotkavellmcifter in der Katholiscken Hofkircke in Dresden in sich aufnahm, ein musikalifck verarbeitetes Hoch amt aus dem Festeskreis der Kirche. — Die Nich'iakeit dieser Auffassung beweist der Vortragende durch näberes E «gehen aus die Klingsorszene im Vergleich zu Wolframs Darstellung. Abschlieszend wurde Wolfram v. Elcken'>ach als ein durch und durch individueller, reich begabter Mensch mit fruchlba:cr Vhantasie und klarem Verstände oekemneichne», dessen knorrige Eigenwilligkeit und schalkkastcs Gemüt ihn eigene Wege geben lasse. Stets sei er aber ein liebenswürdiger, religiöser Mensch gewesen, dessen Ideal die Treue sei. die Treue, die sür ibn ihren Hort im Rittertum finde. Mit einem Hinweis aus die boden ständige Kraft, die in der Veschästigunq mit solchen deutschen Erinnerungen liege, und die uns Nachfahren stolz auf solche 'Vor fahren machen könne, schlotz der Vortragende unter reichem Bei fall seine aufschlustreichen und interessanten Ausfübruimen Dr. F. K. Ausgraben und Sammeln von Altertümern bei Wanderun gen der Schiller. Das Ministerium sür Volksbildung hat 'Ver anlassung. darauf hinzuweiscn, datz aus Wanderungen der Schü ler das Ausgrabcn und Sammeln von Altertümern tvoraeschicht- lichen Funden) in fremden Grundstücken aus jeden Fall, und zwar auch dann unterbleiben mutz, wenn der Eigentümer des Grundstücks hierzu ausdrücklich die Erlaubnis erteilt. So sehr das Ministerium das Interesse der Schulen und Schüler begrützt, das diese den vorgeschichtlichen Funden und der Heimatkunde cntgegenbringen, so besteht dach die Gefahr, datz durch planloses Graben ohne die hierzu nötige fachmännische Aussicht und Iteber- wachung nach solchen für die Heimatkunde überaus wertvollen Fundslücken unersetzlicher Schaden entsteht. Sollten aber bei Schüler- oder Schulwanderungen Entdeckungen gemacht werden, die auf das Vorhandensein von vorgeschichtlichen Gegenständen schliesten lassen, so ist dies unverzüglich der Schulleitung und von dieser dem Archiv urgeschichtlicher Funde Sachsens im 'Museum für Mineralogie, Geologie und Vorgeschichte in Dresden A in» Zwinger mitzuleileu. Volkswohl-Theater. So tragisch das im Grunde ist. die Tpielgruppe der Genossenschaft Deutscher Bühnen angehöriger hat durch die Not stellenloser Schauspieler ein Prachtensemble erkalten, das unter Leitung von Aenne S ch ö n - si e d t höchst beachtliche Ausführungen zustande bringt. Jetzt spielte man im Volk wohl der Schönthaiis klassischen Schwank .Der Raub der S a b i n e r i n n e n" mii einer Laune und einer Kebcrfreude, wie sie wirklich nicht alltäglich sind Viel leicht könnte der Slriese Max Iähuigs das Tragikomische noch etwas mehr betonen, aber an altfränkischer Gemütlichkeit und echt sächsischer Nationalität war seine Leistung nicht zu über bieten. Albert Willi, der sür das Albertlheater einen Ver tust bedeutet, gibt den Professor und stattet ihn mit vielen klei nen Zügen, die er fein Irissl, charakteristisch aus. Den Doktor mim! Kurt Conde im Gegenspiel mit Iähnig besonders er götzlich und Friedrich NI iIker macht gute Figur als glücklicher Liebhaber. Von den Damen tritt Tony Rudenz als der lhealerschwärmende Küchendragoucr hervor Cläre Witzs ch o I d, Hertha Wittich und Thea Lassow sind in den übrigen Frauenrotten ausgezeichnet. Den Mann der Verwechselungen. Gros; sen., spielte Erich Wenge seid so aufreizend, das; man die Nervosität des Professors verstehen konnte. Die stimmungs- volle Aussührung — sie wurde anlätzlich des IKON Volks wohl abends geboten!! — hatte einen starken Heiterkeits erfolg 3