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Ul halbgereinigte Paraffinkuchen zunächst einer kalten starken Pressung l unterwirft, sie hierauf schmilzt und die geschmolzene Masse wie- ! derum in Knchenform ausgießt, die erhaltenen Kuchen nnn von neuem einer starken Pressung und zwar der warmen aussetzt, worauf man weiter nut abwechselndem Schmelzen und Pressen so lauge fortfährt, bis das Paraffin die rechte Weiße zeigt, nm schließlich noch das Kohlefilter zu passiven. Statt der Kohle soll sich auch Thon eignen. Fig. 4. Talginjcclor. Das dem Thon anhängende Paraffin wird durch Behand-- luug des erstereu mit heißem Wasser oder durch die Destillation wieder erhalten. II. Die Nectification der THeer öle. Sie kommt im Wesentlichen mit der des Rohparafsins über ein. Haben die Theeröle eine vorläufige Reinigung durch Be handlung mil Schwefelsäure erhalten, deren Zweck ist, alle bast scheu Körper, die zum Theil die Ursache von dem unangenehmen Geruch und der dunklen Farbe der Rohöle sind, zu biuden, so gießt man sie in ein Gefäß ans, wo sie mit einer Leimauflösnng oder mit einer Auflösung irgend eines eiweißhaltigen Körpers tüchtig durch einander gemischt werden.'*) Im Fall aber den Roh ölen eine vorläufige Reinigung nur durch Behandlung mit Na tronlauge, welche die holzessigsanren und kreosotartige» Körper zu binden die Bestimmung hat, zu Theil wurde, oder auch, wenn sie noch gar keine Reinigung erfuhren, so behandelt man sie vor dem Ausgießen in das gedachte Gefäß erst mit Schwefelsäure. In beiden Fällen aber werden die mit Leim rc. gemischten Oele in den Gefäßen angemessen erwärmt, damit um so leichter in folge der Durcharbeitung der Rest der Unreinigkeiten zur Ab lagerung gelange. Will man diese Reinigungsoperation nicht erst vornehmen, so kann man auch das Oel nach der Schwefelsäure unmittel- har mit fein pulverisirtem Thon unter Temperaturerhöhung zu sammenbringen, dessen Menge auf 454 Quart von dem ersteren 45 Pfund beträgt. Nachdem man zu wiederholten Malen tüchtig durchgerührt hat, überläßt man das Gemisch der Ruhe, während Stoltz's rotircndes Tintenfaß. Quer- u. Bertikaldurchschnitt. welcher sich die erdigen Bestandtheilc und die übrigen in den Oelen noch vorhandenen Unreinigkeiten auf dem Boden des Ge fäßes absetzen. Dieses Verfahren wiederholt mau öfters, in dem Verhältniß, wie es nothwendig erscheint. Zum Schluß wird noch in dem Patent darauf aufmerksam gemacht, daß die Einwirkung des Thons auf die Oele dadurch unterstützt werde, daß man sie vorher durch ein mit Wolle gefüll tes Filter laufen läßt, um aus ihnen eine etwa noch vorhan dene Spur von Schwefelsäure zu entfernen. (K. F.) *) Als geeignete Körper bezeichnet das Patent auch Farin oder Stär kemehl, mit Wasser oder Milch angerührt. Uebcr die Verlverthung des Chromalaunes. Bon F. Jean. Bei der fabrikmäßigen Darstellung des Anilinviolett und des Anilingrün, sowie der Valeriansäure fallen bedeutende Rückstände von Chromalaun. Als Beizen beim Kattundruck könncg diese Rückstände nicht benutzt werden, weil sie calcinirt wurden und in Folge davon in Wasser unlöslich geworden sind; deshalb finden sic nicht genügenden Absatz und erhöhen somit beträchtlich den Gestehungspreis der mit dem doppelt-chromsauren Kali dargestell ten Produkte. Bei meinen Versuchen zur Berwerthung dieser Rückstände fand ich, daß, wenn man ein Gemenge von 1 Aeguiv. Chrom alaun mit 3 Aeguiv. Kohlenstoff znm Rothglühcn erhitzt, eine Zersetzung stattsindet, welche durch nachstehende Formel ausge drückt wird: L0,80» -s- 6r20->,3 80» -s- 3 0 — 3 80--s- L0,80-> -s- Or^ 3 60. Nimmt man dagegen zur Zersetzung des Chromalauus auf ein Aeguiv. desselben sieben Aeguiv. Kohlenstoff, so entwickelt sich weniger Schwefligsäure als im elfteren Falle und bei der Be handlung mit Wasser giebt der Rückstand Schwefelkalium und unter schwefligsaures Kali an dasselbe ab; auch muß das unter diesen Umständen entstandene Chromozchd durch Auswaschen mit unge säuertem Wasser von dem in Folge seiner Berührung mit Schwe- ,felkalium entstandenen Schwefelchrom (0^8^) befreit werden. Meiner Ansicht nach verdient die Zersetzung des Chrom alaunes durch 3 Aeguiv. Kohlenstoff den Vorzug vor der Be handlung mit 7 Aeguiv. des letzteren, da sie weit rascher und ohne die Bildung von Schwefelchrom erfolgt. Das Verfahren zur Behandlung des Chromalaunes im fabrikmäßigen Maaßstabe besteht somit einfach darin, das Salz zu pulverisiren, das Pulver mit der entsprechenden Menge Kohle innigst zu mengen und das Gemenge in einer aus feuerfestem Thon bestehenden Retorte zum Rothglüheu zu erhitzen. Die ent wickelten Schwesligsäuredämpfc werden durch eine Reihe von dop pelt tubulirten Flaschen geleitet, welche entweder destillirtcs Wasser oder eine Lösung von kohlensaurcm Natron, oder von Mehrfach- Schwcfelnatrium enthalten. Der Zcrsetznngsproceß ist beendet, sobald die Entwickelung von Schwefligsäure aufhört. Man nimmt dann den Deckel von der Retorte weg, zieht