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107 Kessels von keinem Belang sind, gestalten sich auch die für die anderen beiden zu keiner beachtenswertsten Höste, indem sich der Consum an Oel siir beide Kessel mit 1 Pfd. 1 Schilling Sterl. pr. Tag berechnet, ein geringer Betrag im Vergleich mit den für 2 Tons Steinkohlen, welche dasselbe Etablissement früher, als die Kessel mit Kohlen gefeuert wurden, jeden Mag consumirte, außerdem des günstigen Umstandes nicht zu gedenken, daß die Be dienung gegenwärtig eine einfache und leichte ist. Schließlich möge noch der Art und Weise gedacht sein, wie die Schalen der Kokosnüsse für die besonderen Zwecke der Bürsten-, Pinsel- und Staubbesen-Fabrikation in Fasern aufgelöst werden. Zunächst weicht man die Schalen in einem mit Wasser angefüll ten Gefäß ein, dessen Temperatur durch den Dampf aus dem dritten Dampfkessel angemessen erhöht wird; zeigen die Schalen den rechten Grad der Weiche und Lockerheit, so werden sie aus dem Wasser herausgenommen, und nachdem sie bis zur Luft feuchte abgetrocknet, auf die durch Dampfkraft bewegte Quetsch mühle gebracht, deren zu zweit angeordnete grob geriffelte Walzen die aus einem Rumpfe herabfallenden Nüsse fassen, zwischen sich durchpressen und dergestalt in Stücke zerdrücken. In diesem Zu stande gelangen sie weiter auf die Dampf-Fasermühle, die aus 14 Walzenpaaren besteht, hinter welchen je eine eigentümliche Vorrichtung angebracht ist, welche es bewirkt, daß die von den Walzen gefaßten Bruchstücke der Schalen von den dünnen Fasern getrennt werden, sodaß die groben in der Hand des'Arbeiters Zurückbleiben, während jene von der Maschine fortgeführt werden. Letztere sind von größerer und geringerer Länge, untermischt mit kleinen Bruchstücken und vieler Spreu, Körper die durch eine be sondere Vorrichtung von einander getrennt werden, und zwar mit Hülfe einer archimedischen Schranke, die sich mit großer Schnellig keit auf einer siebartig durchlöcherten Fläche bewegt und es da durch verursacht, daß die aus einer Aufschüttvorrichtnng auf den Apparat herabfallenden Fasern von der Schraube nach dem Ab gangsrohr geführt, die kleinen Bruchstücke und die Spreu aber in die Sieblöcher getrieben werden. Von den ersteren werden die längeren Fasern zur Fabrikation von Matten und Decken, die kürzeren aber von den Blumenfabrikanten, und schließlich die Bruchstücke und die Spreu theils von den Gärtnern als Dünger, theils von dem Fabrikbesitzer selbst als Brennmaterial verwendet. Die zu Bürsten, Pinseln und Staubbesen tauglichen Fasern wer den gesäubert, nach ihrer Stärke und Länge sortirt, in Bündel von der erforderlichen Stärke zusammengelegt und nach Maaß- gabe der Artikel, zu welchen sie verwendet werden sollen, auch vorläufig zusammengebunden, während in besonderen Werkstätten auf 12 mit Dampfkraft getriebenen Drehbänken eben so viel Ar beiter beschäftigt sind, die Stäbe, Stiele und Bürstenhölzer ab zudrehen, zuznrichten und zu dnrchlochen. (W. Z.) Die Schwindung der Metalle, insbesondere des Gußeisens. Vom Hüttencontroleur Ledebur zu Ilsenburg. (Fortsetzung.) Für Modellarbeiter ist unerläßlich, die Schwindung des Me- talles zu kennen, aus welchem der Abguß hergestcllt werden soll, um danach die Abmessungen des Modelles einznrichten. Die in der Praxis gewöhnlich angenommenen Schwindmaße der Metalle sind: für Gußeisen seiner Länge <8^vk i/go „ ,, ,, Messing i/g2 ,, ,, „ Kanoncngut „ » i;^ ,, „ , „ Blei „ Ist die lineare Schwindung eines Körpers bekannt, so hält eS nicht schwer, daraus die cubische Schwindung zu berechnen. Es sei v der Cubikinhalt eines Körpers vor dem Schwinden, nach dem Schwinden, a. eine Seite des Körpers vor, u, dieselbe Seite nach der Schwindung, s der lineare, der cubische Schwin- duugscoefficicut, so ist: 1) a von 8 lassen sich die höheren Po- Uz — u 8, v d. pcrs — (1-s), i. die gcsammte cubische Schwindung des Kör- v — n, also v 8^- sich die Cubikinhalte ähnlicher Körper wie die Ferner, da Cubcn gleichliegendcr Seiten verhalten: 3) su (1 — 8)s- — 1 — 3 8 Z- 3 also nach Gleichung 2: 4) 8,-1 — — —38 v Bei dem kleinen Werthe -- (1 - 8)» 8^ 8^, 14* Nr. Beschaffenheit des Eisens im Allgemeinen. Aeußere Beschaffenheit der Brnch- fläche w. Läng Stc im Modelle. Meter. des lbes im Abgusse. Meter. Also Schwindung total. ! in Pro- ccntcu der Meter. ! Länge. 1 Gemisch ans 2 Theilen schottischem Cokeseisen Nr. 1 mit I Theil Holzkohlen-Brucheisen im Cupoloofen geschmolzen. Dunkelgrau, körnig krystallinisch von reich licher Graphitausscheiduug. 1 1 0,992 0,008 0,8 2 Holzkohleneisen von stark garem Gange, direct aus dem Hohofen gegossen. Dunkel Llaugrau, etwas lichter als Nr. 1; starke Garschanmbilduug an der obern Fläche/ 0,990 0,010 1,0 3 Halbirtes Holzkohleneisen direct ans dem Hohofen gegossen. Weniger dunkel als Nr. 2, aber noch voll ständig graue Färbung. 1 0,989 0,011 1,1 4 Stark halbirtes Holzkohlenroheisen, direct aus dem Hohofen gegossen. Lichtgrane Färbung; der Graphit erscheint in schwarzen Flecken aus deutlich erkenn barem weißen Grunde. 1 0,987 0,013 1,3 5 Grelles Hohofcneisen, direct ans dem Hoh- osen gegossen. Weiß, dicht; nur in der Mitte Spuren von Graphitbildung als graue Pünktchen erkennbar. l 0,984 0,016 1,6