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vlrnsiag, r. AprU iSlL Lrtprtger Lsyedlatt. M. iss. 10s. Jayrgsns. Settr 7. «US Leipzig mck Umgesent. L Lpr«, O/e ^sm/7/e/rs/ne/^e/r «'e/'c/e/> /ozi s//e/r /e/kuzi^s/eLez-n »lek» m/t S/-0LZSM /nkedesLS ^e/-/o/sL L» »o//k« c/sziez- //) /te//rem ^s//s c/ykez-Zssss/r ^ez-ftez», ckuz-c/r (/ebez-^ezsc/y^ ^oz? /^azn//zsziszi^e/§ez) 0/« //e/szz louzezicke, clze c/s» (.e/p^/se^ IsAsb/stt, c/»2 s/tezk« ^s/n///«zik>/skt /esezi, //> ez-Zksz- (,/y/s ^o/r /^zn///»/,«5«/F- Z1ZSS6ZI /„ -<ez?/?t/>/S S«tr,Z7. * Famillennachrichtr». Geboren: Herrn Lern» Hard Kamerltng und Frau Irma geb. Taufig, Leipzig, ein Mädchen. V Herrn Karl Calmanowitz und Frau Rechn gev. Strauß. Leipzig, ein Maschen. « Vermählt: Herr Wolfgang Schumann und Frau Eva ged. Feine, Berlin. Gestorben: Herr Otto Rabe, Kaufmann, 40 Jahr alt, Hänichen. « Herr Albert Meiner in Frantsnberg. Arthur Siegfried Fricke, Lohn Les Herrn Arthur Fricke und Frau ged. Heiner, 14 Jahr alt, Ikeipzig-Vo. Besroigung Mitt- woch nachmittag 4 Uhr, Friedhof Sellerhausen. er Frau Lenha Magner geb. Müller, 48 Jahr alt, Leipzig-Stötteritz. Beerdigung Dienstag nachmittag 4 Uhr. Ä Herr Pfarrer em. Emil Recke in Dresden- Plauen. Frau Anna oerw. Schulrat Dachselt ged. Reupert, 68 Jahr alt, Dresden. « Frau Johanne Emilie Agnes Reimann geb. Werner, 59 Jahr alt, Leipzig. Beerdigung Donnerstag K,12 Uhr auf dein Südfriedhof. 'ö Frau Riste Bornstein geb. Täudler, 78 Fahr alt, Borel und Leipzig. Sun ausVLns hier zngezogrn: (Nachdruck n«« mit vollständiger QuellenanzuL« gesrattrt.) !<sarn» H Ltand j srlther,, Äiotznolt Pfeiffer,Hermann ) Buchdruckerri« ^ Erfurt I Faktor Aiaufch, Robert , Kaufmann j Zeulenroda Historischer Tageskalendrr für Leipzig, 2. April: 1843 Begründung de» Konservatorium» für Mufik durch Lkendelswhn-Barthcldy (im Städtischen Gewandhaus untergsoracht). 1897 Einzug -«» Ulanenlegtarent» 1b (untti Garnison). Jur Geschichte üer Leipziger Oorour. m. Großzschocher. Wie Leipzig selbst und die meisten Orte seiner Umgebung, so ist auch Großzschocher wendischen Ur- jprungs. Bis um das Jahr 1650 findet sich^ dafür noch die Bezeichnung: Lzochern. Einer alten Chronik nach heisst das io viel wie: (der Ort) hinter dem Berge. (Die Wenden liebten r», di« neuangel-aren Orte nach der Gegend oder Gestalt zu benennen). Rach schriftlichen Urkunden, die ein Geistlicher in einer ae- schrieben«». Lhroni! gefunden habe, soll Großzschocher oder Tzochern schon um da« Jahr 1100 bestanden haben. Es wurde in späterer Zeit «ine» der größten Dörfer der Leipziger Umgebung. Das Rittergut Windorf, das unmittelbar an den Ort anstieß, ge hörte mit dazu. Ueber den Namen Windorf lägt sich ein alter Geschichtsschreiber von Zschocher in origi neller Weise also vernehmen: »Di« Etymologie (Win. dorfs) herauszubringen, würde niemanden schwer fallen, immaßen dasselbe also angeleget ist, daß von da aus der Wind auf Zschocher gewaltig zustößct, so man im rauhen Winter oder bei grossen Sturm- wsttern sonderlich erführet, daher« es in der Tat mit höchstem Rechte Windorf heißet." Die Geschichte von Großzschocher ist überreich an lokalen Begeben heiten der verschiedensten Art. Es hat in diesem Orte die Pest zu öfteren Malen gehaust, große Feuers brünste und Verheerungen durch Wasserschäden stehen verzeichnet — vielfach stößt man auch auf traurige Denkmäler menschlichen Irrwahns. Bevor darauf eingcgangen wird, soll einiges über die Größe des Dorfes und seine früheren Besitzer gesagt sein. Im 12. und 13. Jahrhundert besaß ein Geschlecht von Krolewitz (man findet auch den Namen Karlowitz) Eroßzjchocher; später kam es an die Familie von Pflug. Diese Pflugs gehörten einstmals zu den reichsten Geschlechtern Sachsens; sie hatten mehr als 80 Rittergüter im Besitz. Nachdem die Zschochersche Linie dieser Familie aüsgestorben war, ging Groß zschocher 1555 an Carl von Dieskau über. Dieser wieder war gezwungen es an Herrn von Ponikau abzutreten. — Im Anfang des 19. Jahrhunderts wird als Besitzer der Leipziger Ratsherr und Oberhof- gericktsrat Dr. Vlümner genannt. Das Dorf Groß zschocher hatte vor etwa 100 Jahren mit Ausschluß der öffentlichen Gebäude 107 Häuser und 700 Einwohner. Eigentliche „Nachbarn" gab es bloß 77, die übrigen Häuser waren nur angebaut und hatten kein „Nach barrecht". (Nachbar --- Nachbauer. Das Nachbar recht ist die Mitgliedschaft in einer Dorfgemeinde mit den Rechten und Pflichten. Das Nachbarrecht wurde durch Geld usw. erlangt). Mit dem südlich an stoßenden Windorf hatte Großzschocher 140 Häuser und gegen 850 Einwohner. Die Gemeinde Groß zschocher besaß 32 Hufen Land. Unter den Ein wohnern befanden sich früher viel Handwerkslent«. Es wurde in der Gegend Sparkalk und Gips ge brochen. Die verschiedenen Besitzer von Großzschocher brachten den Untertanen auch verschiedene Abgaben- ^svsteme, Fronden usw. Zum Beispiel den Hühner- ^zrns. Den hatten 14 Untertanen für die Ueber- lassung gewisser Wiesen — der Hühnerwiesen — zu entrichten, wie mußten der Herrschaft zu Fastnacht, zu Ostern und zu Jakobi je 43 alte Hühner liefern. Die Firma Emil Schimpk«, Känigl. Hafliaferm»^ Leipzig, Neumarkt 42, legt der Gesamtaufla« benttaer Nummer einen Prospekt über Artikel für Tenni», Hockey, Golf, Fußball, sowie Reiseartikel bei, worauf wir unsere Leser besonder» aufmerksam machen, mm. Außerdem waren aber noch di« gewöhnlich«» Zinse» in Gelb »nb mancherlei ander« Abgabe» zu leisten. Da» „gemeine" Volk hart« es damal» schwer. — Wie schon oben gesagt, ist Großzschocher auch reichlich vom Schicksal heimgesucht worden. Im Jahre 1531 wurde das ganze Dorf in Asch« gelegt; sechzig Jahre später brannten 22 Höfe nieder, im Jahre 1675 wickder 35, im Jahre 1683 34 und 1725 noch einmal 18 Höfe. Zwischendurch trat einige Mal, die Pest auf und raffte viele Menschen hinweg. Diese harten Schläge des Schicksal» nahmen da» Dorf, wie man sich denken kann, unheimlich mit. Wo KranlhLite:, und Schrccrcn «inkehren, da findet Aberglaube meist einen guten Boden. So war «» auch i« Großzschocher um die Mitt« d«» 16. Jahrhundert». Ra» sich sich unter de» Mitmensch«» um, ob man nicht Schuldig« fänd«' ob die Pest nicht vielleicht da» Werk schlechter Menschen »1. Aus zwei Todengräber fiel der Drrbucht. Sie ollt«n ein Bünd-nck« mit dem Teufel gemackst hab««, Zauberer geworden sein, um möglichst viel Menschen unter di« Erde zu bringen, damit sie einen guten Ber- dienst hätten. Man klagte die beiden Totengräber an. daß sie aus gedörrten und kleingestoßenen Kröten, Schlangen und Molchen ein Pulver hergestellt hätten, welches den Tod der Menschen herbeisühre. Die schrecklichen Unwetter, dis den Ort betroffen hatten, sollten von den Weibern und Verwandten der Toten gräber herbeigeführt sein. Sie hätten die Lust ver giftet. Den Unglücklichen wurde schließlich der Prozeß gemacht. Gemacht, im schlechten «inne de» Wortes. Unter der Folter gestanden st«, was man von ihnen wollte. „Die Totengräber, das versoffene Gesindel, die diese verfluchte Profeßion gar stark getrieben", wurden mit glübcnden Zangen gerissen und gerädert, die Wciüer verorannt. Diese schauerliche Geschichte, die auch von Vogel und Heydenreich durch dis Mit teilungen bestätigt wird, daß man am 28. Oktober 1582 dis Justifizierungen vollzogen habe, erzählt ein Pfarrer von Großzschocher in einer von ihm verfaßten Chronik. „Ich hab« mir diesen Bericht von alten erlichen 90jährigen Nachbarn, die sie von ihren Tätern gehört haben <!) deponieren lasten und getreulich notiert." Der Chronist ist noch ganz empört über die (von den Vätern der 90jährigen Nachbarn erzählten) Schlechtigkeiten — der Totengräber. Er setzt hinzu, daß man noch jetzt (1744) hier zu Land« kein Ver trauen zu den Totengräbern habe. — In Großzschocher traf 1733 auch ein seltsames Paar auf, das die Ein wohner zu East führen wollte. Ein Mann und eine Frau. Die beiden verteilten ein« Schrift: „Ein fältiger und lauterer Erweckungsbrief, aufgesetzt von einer aus Christi Blut gestärkten Magd." Man ver jagte die beiden aus Zschocher. * St. Univ«rfitLt»»achnchte«. Dem Ordinariu» der Zoologie und bekannten Tiefseeforscher Geheimrat Dr. Karl Lhun ist von der Universität Göttingen der 12 OOO-^-Preis der Otto-Vahlbruch- Stiftung für seine Gesamtleistungen zugesprochen worden. * Auszeichnung. Der König hat dem Oberwacht meister Vollmann in Leipzig anläßlich seines Uebeitrittes in den Ruhestand das Albrschtskreuz verliehen. O Gude der Aussperrung im Schneidergewrrbe. Auf Grund de» Frankfurter Ginigungsbeschluste» haben di« hiesigen für di« Herren- und Damecc- schnriderbranch» bestellten beiden Ortsgruppen de» deutschen Arbeitgeberverbande» für da» Schneider- gewrrb« ihren Ausgesperrtrn gestern, Montag, mit geteilt, daß die Aussperrung mit Montagabend beendet sei und die Arbeit heute, Dienstag, wieder ausgenommen werden kann. Sei» 25 jährige» Dienstjubiläum bei der städtischen Berufsfeurrwehr beging am 1. April der Feuerwehrmann Herr Alvis Joy ko. Derselbe ge hört zu den vom Kaiser ausgezeichneten Solvaten, welche die Ehre hatten, mir unjerm Kaiser zusammen in einer Kompanie Les 1. Garderegiments z. F. in Potsdam zu dienen. Er wurde, als der Kaiser die Feier seiner silbernen Hochzeit beging, mit vielen anderen zusammen nach Berlin zur kaiserlichen Tafel geladen und erhielt auch das Bildnis des Kaisers als Geschenk. Von seinen Vorgesetzten und Kame raden wurden dem Jubilar zahlreiche Geschenke und Ehrungen zu Teil. * Jubiläen. Gestern beging der Semorches der heimischen hochangesehenen WemhanLlung Frosch L Simon, Hoflieferanten. Herr Paul Hansen, oas Jubiläum als Teilhaber des Hauses, in d«m «r nach vorangegangeirer fachmännischer Tätigteit und Aus bildung unter der Leitung des Mitbegründers Simon tätig gewesen und später unter Wilhelm Nisten ihm seine Dienst« gewidmet. Rach kurzer Zeit trat er dann als Teilhaber ein. Die zubiläumsfeier brachte dem beliebten und geschützten Jubilar Ehrungen uno Anerkennungen in reichem Maße. — Eine einfach« ader würdig« Feier sand Montag bei der Firma Joh. Reichel, Spez>alhaus für Bandagen und Ap parate zur Krankenpflege, statt. In die,em Hause be ging -er Lagerist und Verkäufer Herr Karl Hen- nicke die 50jährige Wiederkehr seines Arbeits antrittes. In Gegenwart der beiden Chefs und deren Familien sowie des gesamten Personals wurden dem geistig und körperlich noch völlig rüstigen Jubilar die herzlichsten Glückwünsche Largebracht. Vielfach« Ge schenke un- Blumenspenden gaben Zeugnis von der großen Beliebtheit deren sich -er alte verdiente Herr überall erfreut. Gleichzeitig wurden in die Jubel feier drei weiter« Mitarbeiter der Firma, die Herren Alwin Zimmermann, Bernhard Vol lert und Hugo Schirmer, welche 35 resv. 33 Jahre daselbst tätig sind^ einbezogen. Auch die Gesellschaft für Chirurgie-Mechanik in Berlin ließ ihre Glückwünsche aussprechen, die von künstlerisch ausgeführten Ehrendiplomen begleitet waren. — Herr Albert Bernhardt beging am 1. April sein 25jährige» Jubiläum al» Reisender der Firma Pocher <L Danker. — Am heutig«» Tage vollend«» sich 50 Jahre, daß -er Maurerpolier Herr Friedrich Eduard Kegel ununterbrochen d«i der Firma Oertel L llhl«mana, Baumeister, Leipzig-Eutritzsch t» Beschäftigung steht. Er trat al» Lchrling in de» Diecht dieser Firma und Lat während der ganze» SO Jahre in seltener Arbektsfreudiakeit und Tr^n« zu ihr gestanden. Anläßlich seines Jubiläum» wur den ihm von seiten des Inhabers -er Firma, der Beamten, seiner Kollegen und der Aebciteftchaft zahl reiche Ehren erwiesen. — Am 1. April feierte Herr Hermann Braband, Prokurist oer Fabrik ätherischer Oele und künstlicher Riechstoffe E. Sachh« L To., das 25jährigs Jubiläum seiner Tätigkeit in dieser Firma. Von den Inhabern derselben, wie auch von seinen Mitarbeitern, wurde der Jubilar in herkömmlicher Weis« geehrt. * V»chhö»dl«rl«hra«ftaU zu Leipzig. Am Palmsonntag vormittag 11 Uhr hatten sich auger d-m Herren vom Ausschuß für die Lehranstalt und vom Lehrerkollegium zahlreich« Elter» und ver wandt« der Schuler, Gönner und Freunde der An stalt «ingesunden zur feierlichen Entlastung der Abiturienten der Buchhändlerleyranstalt. Nach dem Gesang des Thorales: „Lobe den Herren, den mäch tigen König der Ehren", richtete sich do: Dir-kior der Anstalt, Herr Dr. Curt Frrnzel, an die Ver sammelten mit dem Worte Bismarcks: „Wir sind nicht auf der Welt, um glücklich zu sein und zu as- nießen, sondern um unsere Schuldigkeit zu tun." Mit ernsten, eindringlichen Worten ermähnte er die Ab gehenden, ihre Schuldigkeit zn tun im Beruf, gegen oas Vaterland und gegen die Religion. Darauf stellte sich Herr Hermann Degener, i. Fa. H. A. Lud wig Degener vor als Nachfolger des um die erstaun liche Entwicklung der Anstalt hochverdienten bis herigen Vorsitzenden des Schulausswusses. Herrn Jo hannes Hirschfeld. Er sprach den Wunsch aus, daß die Abiturienten auch fernerhin ihrer Bildungsstätte Ehre machen dadurch, daß sie ihre Lebensbefriedi- gnng in ernster Arbeit suchen und nicht in Vergnü gen und Genuß. Anschließend wurden mehrer« Schü ler durch Stipendien. Buchprärnten und öffentliche Belobigung für besonderen Fleiß und tüchtige Leistungen ausgezeichnet. Namens der abgehenden Schüler verabschiedete sich Arthur Täschner mit Wor ten innigsten Dankes von den Herren des Schulnus- schustes und des Lehrerkollegiums, worauf der Schü ler Arthur Erdmann (Kl. Ilal den Abgehenden einen dichterisch» Scl-eidegrnß widmete. Mit Choral gesang schloß die eindrucksvolle Feier. * De? Stand Leo Arbeiten L"r Völkerschlacht denkmal. Aller Wahrscheinlichkeit nach dürfte dis Schlußsteinlegung des Völkerschlachtdenkmals am 1. des nächsten Monat» erfolgen. Es wird dabei jedenfalls keine besondere Feierlichkeit stattfinden. Der Bau des Denkmalsriesen ist gegenwärtig unge- fahr di» zu einer Höh« von 90 Meter gefördert worden. Die inneren Den!mal»ardeitrn nehmen einen ausgezeichnete» Fortgang. Vor allem ist jetzt auch damit rechnen, daß in den nächsten Wochen mit dem Einbau des Fahrstuhles begonnen wird. Noch der äußeren Fertigstellung des Denkmals soll wahr scheinlich Anfang Mai — auch mit dem Abbruch der Drahtseilbahn begonnen werden, die bekanntlich zur Beförderung der enormen Scndmengen für den Bau dient. Die Umgebung des Denkmals zeigt sich gegen wärtig in Bezug auf die Wollanlagen teilweise schon in schmucken» grünen Gewände. Die oberhalb ge legenen Promenadenweze erhielten die beiden Baum reihen fast vollständig. Wa» die Teichanlage angeht, so ist das Bett derselben soweit vorbereitet, daß nur noch eine Schicht Lehm aufgelegt zu werden braucht; es kann dann da» Master in den Teich eingelassen werden. Auch die recht» und link» vor dem Denkmal liegenden beiden Häuser, die als Warteräume bzw. als Aufenthaltsorte für da» Wärterpersonal dienen sollen, haben in der Zwischenzeit eine wesentliche Förderung erfahren. * Da» Leipziger Krematorium tu« L7arz. Im verflossenen Monat wurden in der hiestzen Ein- äscherungsanlage insgesamt 98 Verbrennungen vor genommen (gegen 81 im Jahre 1911, und 38 im Jahre 1910). Unter den Eingeäscherten befanden sich 47 aus Leipzig und den Vororten (im vorigen 2ahre stand Leipzig mit 43 Kremationen im März bis dahin am höchsten). Au» Preußen überwies man im Monat Maroder Leipziger Anlage 44 Leichen zur Kremation; aus Lachsen, außer Leipzig, 7. Von den Eingeäscherten waren dem Glaubensbekenntnis nach evangelisch lutherisch 90, römisch - katyolisch 3, mosaisch 5 und 2 andersgläubig. Zur Kremation gelangtenW Männer, 34 Frauen und 1 Kind. Was Leipzig angeht, so wurden 27 Männer, 19 Frauen und 1 Kind im ver gangenen Monat eingeäfchert. 2n den ersten drei Monaten des Jahres 1912 kamen insgesamt 310 Leichen zur Verbrennung. Anderen Krematorien gegenüber muß diese» Ergebnis als ein außer gewöhnlich hohe» bezeichnet werden. Der dritte Ofen, der. wie man hört, bereits genehmigt ist, dürfte vermutlich noch im Laufe dieses Jahres in Betrieb genommen werden. * Deutsche Kolonialgesellschaft Abteilung Leipzig. Donnerstag, den 4. April, veranstaltet die hiesige Abteilung der D. K. G. eine Versammlung, auf deren Tagesordnung ein Vortrag von besonderem 2nteresse steht. Herr Oberleutnant von Wiese und Kaisers- waldau wird über das Thema* „Vom Tschadsee zum Nil" sprechen. Wie bekannt, mußte Herzoä Adolf Friedrich zu Mecklenburg, der Anfang dieses Jahres eine so glanzende Schilderung der von ihm geführten Expedition in» Innere von Afrika gab. diese Expe dition vor der festgesetzten Zeit addrechen. Die Führung wurde hierauf von Herrn von Wiese und Kaiserswaldau übernommen, der die Expedition auch glücklich zu Ende führte. Ueber diesen letzten Teil der Expedition wird nun dieser Vortrag handeln, s Da Herr Oberleutnant von Wiese ein ausgezeichneter >' Redner ist, darf man dem übrigens durch eine große Zahl vortrefflicher Lichtbilder erläuterten Vortrage mit berechtigter Erwartung entgegemehen. Die Ver sammlung findet im Zentraltheater statt und beginnt 8'z. Uhr abends. * Di« Ortsgruppe Leipzig für die Jugend zwischen Schul- und Wehrpflicht hielt Sonnabend abend in ihrem Jugendheim eine stark besuchte Versammlung ab, die von aktiven Offizieren, sowie von Offizieren des Beurlaubtenstandes, von Mitgliedern de» Vereins Deutscher Studenten und de» alten Wander vogel» start besucht war. Die Tagesordnung lautete: Bildung von Gruppen zur Führung und Beaufsich. ttguna der Leipziger Jugend, die sich der Ortsgruppe angesa,losten hat und nun allsonnlägtich hinaus- wandert oder sich auf den Spielplätzen tummelt. Auch soweit sich die Juaend im Heim aufhält, bedarf sie der Aussicht, damit die jungen, manchmal erhitzten Gemüter nicht aufeinanderstoßen. Unter dem Vorsitz de» Herrn Oberst Heinicke wurden die Ausschüsse für das Wandern gegründet, denen sich fast alle An wesenden, nahezu 50 an der Zahl, ansihlosten. Die Einrichtung des Henns fand allseitigen Becfall, und die Anwesenden waren begeistert, daß unserer Jugend eine schöne Heimstätte zur Verfügung steh,, in der sie singen, spielen und sich unterhalten tann. ?cm Heim ausschuß stellten sich einige Herren zur Benügung die Zupf-Geigen-UnternNit, sowie Gesangsunter richt erteilen wollen, damit frohe Lceder die Jungen auf ihren Wanderungen begleiten können. * DiePrüfungen im Kindergärtnerinnen-Semluae des Vereins «icr Familien- und Botts-Erziehung mud dieser Tag: im Verernshause, W.'stsrraße 16, in Gegenwart von Damen des Vorstandes und des König!. Sachs. Brüfungs-Kommiijars Herrn Oder» schulrat Pro'. Dr. Müller statt. Es wurden geprüit »n Erziehungslehre (Fr!. Raydtt, im Hauswirtschaft- lichen Rechnen lHerr Oberlehrer Petersilie), Literatur- geschichte <Frl. Ida v Dorpowska) Geschichte der Pädagogik (Herr Oberlehrer Dr. Gedan), Wrrls afls- Geozraphie «Herr H. Retshauer). Dieser Prüsung aus dem Gebcr.e der wissenschaftlichen Un'«nichts« jacher folgte eine Prüfung der Schülerinnen in „Krankenpflege am Bett" nach dem System von Frau Iahn-Ltudenrauch. Trat schon in diesem Kursus das Prinzip der Anstalt, hervor die Schülerinnen für die Stellungen in den Familien vorzubereiten, sie in caud- zuletzeii, zu Hiftelecsluugen lei häuslichen Vorcomm- nisien bereit zu lein, so zeigte die Ausstellung, daß i.eben den Frödelschcn Be,.häsLrgungsmitteln dein Zeichnen und Modellieren den reizvollen Sachen des Handfertigkeitsunterrichues, ^as Wch.henähen, Schnei dern, Flicken iind Stopfen fleißig geübt worden ist. Die diesjährige Prüfung des ersten in Leipzig 1872 gegründetenKineergärtuerinnen-Seminars zeigte eine fortschrittliche Enlwickeiung namentlich n-ch der p»ak, tischen Seite. Von Ostern an wird di-: Säuglings pflege und das Plätten in den Kursus ausgenommen. Unbeschadet dessen wird in der bisherigen Weile für die wissenschaftliche Fortbiloung so gesorgt, daß die Schülerinnen nach absolviertem zweijährigen Kur us in das Lyzeum ausgenommen werden können. ** Johann-Strauß-Konzert. Die 4,'Ltausend Menschen, die am Sonntag dem Park Meusdorf einen Besuch abstatteten, schwelgten in Wiener Musik. Wenn auch der jetzt lebende Johann Strauß noch nicht zu der Berühmtheit gelangt ist wie seine Vor- fahren, so mußte doch schon di« Tatsackx, daß der Enkel des volkstümlichen Wiener Tanzkoinponistcn und Sohn des k. k. Hofdallmnsii'dircktors und Opcrct- tenkomponisten den Dirigenienstab ergreifen wurde, eins große Anziehungokrcift auf das musilliebsnde Publikum ausübrn. Das Programm wies denn auch, der erste Teil ausgenommen, Kompositionen bekannter Wiener Musiker auf. Die auf t'^ Mann verstärkte Lunaparkkapels« folgte ihrem ..eucn Meister, als wenn beide schon lange Zeit zusammen gespielt hätt:n. Es war ein« Lust zu sehen, wie Strauß, teilweise selbst di« Geige spielend, das Lrct-ester mit sich sortzureißen verstand, wi« er die Feinheiten der einzklnen Piecen heranszuholen wußte, so daß di« vielen Zuhörer von dem temperamentvollen Spiel anaesteckt wurden urc- d«n Künstler mit stür mischem Applaus überschütteten. Di« lebensprudeln den Operettenmelodien seines Baiers und die an heimelnde Wiener Tanzmusik verfehlten auch hier ihre Wirkung nicht. Und wenn der gefühlvolle Wal zer „Rosen aus dem Süden" gespielt wurde, die Gei,qen nette „G'schichten aus dem Wiener Wald" erzählten oder zu einem Strcifzug durch Johann Straußsche Operetten einludcn — die gemütvollen Weisen gingen ins Herz, und der tanzlustigen Welt, denen der Palmsonntag eine kleine Erholung gönnte, in die Füße. — Der erste Teil des Konzertes wurde von Kapellmeister A. Röth dirigiert. Außer zwei netten Kompositionen von dem französischen Kom ponisten A. Bosc, den die Leipziger auch unlängst im Park Meusdorf kennen gelernt haben, wies das Programm noch eine eigene Arbeit Alfried Röth» auf, eiue Ouvertüre zu „König Ludwig", di« in ihrer orchestralen Zusammensetzung dem gebundenen Geistesleben des unglücklichen Bavernkönig» gerecht zu werden versucht. xx. Die hilfreiche Feuerwehr. Montagnachmittag in der 1. Stunde wurde der Rettungswagen der Feuerwehr nach der Rosentalgasse 2 gerufen. Dort war der Kaufmann Gcora E. so unglücklich von einer Leiter gestürzt, daß er einen Bruch oes Handgelenke», sowie auch einen Beckenbruch erlitt. Er mutzte nacy seiner Wohnung gefahren werden. a -. Gut abgelausen! Sonntag nachmittag'/«7 Uhr stießen aus der Pleite bei der Einmündung des Mühlgrabens zwei Boote, von denen eins mit 2 Herren, das andere mit 1 Dame und 2 Herren be setzt war, so heftig aneinander, daß das letztere Boot 01 ü 8kV0ftrU6Iü MllKk »»»« Uu Kusvsi'Iesu^sfli'eßson! W MM »t U » iimmi IAssssn-!4onssnvsn-V«i-i»su1 LILte 8tan^6n-8parK6l krsas., «vast 2 ktck. 2.66 HO La^r. KteivpOse im «igeven 8»lt, «orutt 1 S6 1 jetrt Lrädeeren m beeter llsüllscks, rollst 1.ö6 1 IQ jetit Lai86r86tl0t6L «tr» »UorkeiiuNe, «nut 1.66 1 H'P jetrt blllb« kruobt obn» 8toii», 4 kkck. 1.22 2 ktä. O« 4 NLed N6U6W alleinigen Verfahren dergegtellt e». 2 kkä.-voss 1.LS 82 7- 00 4 kre «>n,t 2 ktä. 1.86 jetrt 1-25 88H60I-8 ertr» «oiu>t 2 kick 1.AS 1«trt 1.60 AD» »AMGM-NMM kmm. 8ik. Sü/gr UHVLZ". UWUZLWlHS" klMM.8teilMSl4. IleHlbeeH' Libson L,?rL 93^ 500 t 2 l'lck. 1.26 ^«trt 8uU6I'I<ir8o!l6l1 LOLkk 21 kck. St>4 M-t i 4 .... 63^