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Seite S. Nr. lSS. 10S. Jahrgang. Leipziger Tageblatt. Gesund«« oder al» herrenlos angemeldet wurden in der Zeit vom 1. dis mit 15. Apnl 1912 folgende Gegenstände: Beträge von 10 .« und S Portemonnaie» mit 20 N 5 45 4, 5 30 3 37 3 18 3 .>4. 2 52 2 .« 44 >4. 1 tombakn« H«rren-Sav.-R«m.-llhr mit ver gold. Kette. 1 Herren-Nickel-Rem.-Uhr, 2 Trau- ringe. 4 gold. Ring«. 6 vergold. Halsketten mit Anhängseln, 1 vergold. Anhängsel, 4 Broschen, drei mit Bild, 1 sild. Broschennadel. 3 Oz»ern- glä er, 3 Leihhausscheine, 1 Landwehr-Dlenst- auszeichnung, 6 Handtaschen, eine mit Mecha- «tkarmband. vier mit Portemonnaie», 6 Klem mer, dabet 2 goldene, 2 Brillen, mehrere Schirme, 1 Spazierstock. 1 Buck, 1 Paar Schuhe, eine gröbere Anzahl Mützenschirme, 1 Reise decke, 1 Pferdedecke, 1 Steckbett, eine Anzahl Schlüssel, 1 Paket mit Fleisch und Wurst, eine Karton Eierfarben, 1 Kiste Jagdpulver, zwei Fclhrräder, 1 Hinterrad von einem Fakrrade, 1 Fahrgestell, 1 zweirädriger und 1 vierräd riger Handwagen: als zugelaufen: 1 Hund; als zugeflogen: 2 Kanarienvögel, 1 Paar Lerchentauben. Zur Ermittelung der Eigentümer wird dies hier durch bekanntgemacht. Gleichzeitig wird darauf hingewiesen, daß die im März 1911 bei uns eingelteferten Fundgegen stände, zu denen sich lein« Eigentümer gemeldet haben, von den Findern gegen gehörigen Ausweis in unserem Fundbureau wieder in Empfang genommen werden können. Leipzig, den 16. April 1912. ei.?» Da» Polizeiamt der Stadt Leipzig. Das BiUetigrundstütt LchW.PlMij, Kttl-Htine-AM r, Einfamilienhaus, zwei Stockwerk« u. Dachgesch., mit Warmwasserheizung, Möglichkeit für elektr. Anschluß, Eckplatz in völlig unverbaubarer Lage mit freier Aussicht, landschaftlich unvergleichbar zwischen Fluh und öffentlichen Parkanlagen, bet nächster Nähe der inneren Stadt, solid gebaut, leicht zu modernisieren und für Autogarage einzurichten, kommt am 11. Mai 1912 vorm. V«1O Ubr erbteilungshalber vor dem Kgl. Amtsgericht Leipzig, Peterssteinweg 8, Il„ Zimmer 127, zur Versteigerung. Näheres durch: Justizrätr I)r 0. 1-nuxbein L kl Tbelle. Rechtsanwälte und Notare, Dr Lrleh l.a:>nbsta, Rechtsanwalt, Leipzig, Schloßgaffe2, ll. Im Auftrage der Niaschinenbau-Aktiengesellschaft norm. PH. Swiderski in Leipzig werde ich am Mittwoch, den 24. Avril 1912. vormittag» 11 Uhr, auf meinem Geschäftszimmer Schlokgaffe Nr. 2, II., in Ausführung des Beschlusses der Generalversamm lung vom 31. Januar 1911 25 Aktien der genannten Gesellschaft, je über 1000 .4 lautend, mit Div.-Schein für das Geschäftsjahr 1912 u. folg., meistbietend gegen Barzahlung versteigern. Leipzig, am 18. April 1912. Justizrat vr. l.»ugdvlu, Kgl. Sachs. Notar. «US Leipzig und timgegenü. Leipzig, 19. April. O/e ^s/n/7/e/rsn^e/§e/r ^sccke/i i-o/r s//s/r ^e/kc//7§s/sLe/-/i skekz m/t 9/-OLLSM /nle/'Lrzs ^S5ko/§k. Lr ro//ks c/a/iec /ri /ze/riem fo//s vKks/-/ssLe/i u/e/'cteo, c/ttz-c/i ^c>K ^sm///e/is/iDe/ge/i c//e ^/e/e/i 7oosenc/e, ck/e c/ss Isgeb/skk, c/s5 ef/ke^ks fsm///e/ib/stt /e2sc7, //i e/'Ltef (_/n/e z<oK fam///ekie5e/§- K/rreK //» /ffenkik/i/L Dv ret^eK. * Familiennachrichten. Berlobt: Fräulein Alma Herrmann in Buschdad mit Herrn Felix Rink, Post assistent in Leipzig. m Fräulein Elsa Röder in Er furt mit Herrn Paul Völlmar, Kaufmann in Nord hausen. E Geboren: Herrn Pastor Hugo Troschütz und Frau in Dresden, ein Knabe. O Herrn Amts richter Dr. Gräf und Frau in Frankenberg (Sa.) ein Knabe. O Herrn Oberstleutnant z. D. von Oertzen in Naumburg ein Knabe. « Gestorben : Herr Willy Heinze, 23 Jahre alt, Leipzig-Eutritzsch. Beerdigung Sonnabendnachmittag 0.3 Uhr nach dem Eutritzjcher Friedhof. « Frau Auguste verw. Bezirksarzt Dr. Königsdörfer geb. Schleising, Oschatz. Beerdigung Freitagoormittag 11 Uhr, Oschatzer Friedhof. G Herr Oberlehrer Friedrich August Pirl, (>3 Jahre, Ebers bach bei Döbeln. * Frau Sophie von Carlowitz-Maxen geb. von Polenz in Dresden. K Herr Anton Hempel, Lürgerschullehrer aus Plauen i. V, Bozen. V Herr Franz Hermann Schwing, Privatier, 53 Jahre alt, Plauen. von suswürts hier zugezogen: (Nachdruck nur mit vollständiger Quellenangabe gestatt«».) Nam« Stand früherer Wohnort Krug, Johannes Werkmeister Görlitz Kühn, Franz Werkmeister Werdau Kramer, Karl Fleischer Schilda Kompisch, Alfred Bankbeamter Hamburg Krause, Nobert Lehrer Dresden Schiebenes, Karl Ingenieur Kattowitz Scyenfler, Dr. jur., Hans Waldemar Adolph Privatmann München Scheller, Kurt Her- mann Heinrich Roch, Emil Max Vers.-Beamter Telegraphen- Dresden Rothe, Franz anwärter Ober- Straßburg i. E. Friedrich Ingenieur Leutzsch Historischer Tageskalender für Leipzig. 19. April: . 1897 Einweihung des Denkmals für Prof. G. Th. Fcchner (Rosental). 1899 I. Leipziger LVollaukticn. I. Wollmarkt 1615. Laht uns üie pvsnzen schützen! Kaum kündigt der Frühling sich an, so reihen un bedachte Menschen die Kätzchen von den Weiden und Haseln herunter. Tie geschändeten Sträucher bieten einen jammervollen Anblick, für jeden denkenden Menschen, eine beredte Anklage gegen Roheit und Unbedachtsamkeit. Sobald dann das erste Grün an den Zweigen treibt, sobald sich zur Pfingstzoit der Holunder (Flieder) mit duftenden Blütentraubcn schmückt, wenn Jasmin, Traubenkirsche, Not- und Weihdorn anfangen zu blühen, immer wiederholt sich dasselbe grausame Spiel: alles wird rücksichtslos heruntergeriffen und mitgeschleppt. Verkrüppelt wachsen die Büsche weiter. Nicht einmal blühende Obstoäume werden verschont; ja es gibt Menschen, die sich nicht scheuen, junge Fichten, Tannen, Eichen, Buchen usw. auszureißrn, um sie daheim wieder ein zupflanzen — die Bäumchen verkommen fast alle. Dazu setzt sich jeder, der in dieser Weise Schonungen in den Forsten beraubt, der Gefahr schwerer gericht licher Strafe au». Das Blumenpflücken gilt als ein unschuldiges Vergnügen, da» man namentlich Kindern glaubt gönnen zu dürfen. Aber bedenkt doch, wieviel« Men schen unterwegs sind und bah viele Wenig ein Viel machen! Der Schwarm von Pflückern raubt in kurzer Zeit ganzen Wiesen und Gehölzen ihren leuchtenden Schmuck. Ja auf weiten Strecken, besonder» in der Umgebung groher Städte, droht jede Frühlingspracht zu schwinden, weil die Ausflügler die Blumen ge radezu ausrotten. Diese Gefahr droht in unserm Lande besonders den Leberblümchen, den Anemonen, dem Lerchensporn, dem Himmelschlüssel, dem Mai glöckchen, der Trollblume, der Dotterblume u. a. Und während diese Blumen in Massen geraubt werden, gibt es wieder Sammler, die ihr Augenmerk mit Vor liebe auf besonders seltene Blumen richten. Schlan- gcnmoos in der Heide. Kuckucksblumen auf den Wiesen, Seerosen in den Teichen fallen ihnen zum Opfer, werden daher seltener und seltener. Jeder, der wirklich die Natur liebt, sollte es sich zur Pflicht machen, alle Blumen zu schützen und nicht zu dulden, daß auch nur eine seltene Pflanze zwecklos abge rissen werde. Wer aber trotz allein seine Kinder Blumen pflücken läht, der ermahne sie nachdrücklich, mit wenigem zu frieden zu sein, nicht in die Kornfelder einzubrechen, sondern nur an den Rändern der Wiesen und Felder zu pflücken, auch niemals die Pflanzen mit der Wurzel auszureihen, denn die Wurzel allein ermög licht vielen Pfanzen das weitere Fortkommen. Man halte endlich streng darauf, dah die Kinder das Ge- p lückte mit nach Hause nehmen und dort wirklich p legen. Niemals darf ein Kind aus dem Grunde Blumen oder Zweige wegwerfen, weil es ihm lästig ist, sie zu tragen. Die Last des Tragens wird ihm für das nächste Mal eine Lehre sein. * Vom Reichsgericht. Der Kammergerichtsrat Niederstein ist zum Hilfsrichter am Reichs gericht ernannt worden. * Di« Sonnenfinsternis wurde auf der Universi täts-Sternwarte an den beiden Hauptinstrumenten, dem 30-Zentimeter-Refraktor und dem 6zölligen Heliometer, sowie an einem Refraktor von Fraun hofer von ungefähr 4 Zoll Oeffnung beobachtet. An allen Instrumenten wurden die Zeiten für den Ein tritt des Mondes in die Sonnenscheibe, sowie für den Austritt aus derselben notiert. Der Eintritt erfolgte einige Sekunden zeitiger, als be rechnet war. Nm 30-Zentimeter-Resraktor wurden während der Zeit dergröntenPhale eine Anzahl Photo graphien erhalten, am Heliometer eine grohe Anzahl von Positionswinkeln der Hörnerspitzen der schmalen Lichtsichel, ebenfalls während der Zeit der größten Phase. Diese Messungen, ebenso die auf dem Aequatoreal von Fraunhofer, sollen einen möglichst genauen Mondort liefern. — Von den allgemeinen Ericheinuilgen während der Sonnenfinsternis ist an erster Stelle die merkliche Lichtabnahme zu nennen. Abgesehen von der Abnahme der Intensität des Lichtes, war vor allem die sonderbare weihe bleierne Färbung auffallend. Die Wärmestrahlung der Sonne nahm ebenfalls beträchtlich ab; em der Sonnenstrahlung ausgesetzte» Thermometer fiel um mehr als 6 Grad. Während der größten Phase war ferner eine Zunahme der Windstärke merkbar. (D Ihr 50 jähriges Geschäftsjubiläum begeht am 22. April die Firma Oscar Brandstetter (F. W. Garb rechts Nachf.), Dresdner Straße. * Das Jubiläum 25jähriger Zugehörigkeit zur Notendruckerei Breitkopf L Härtel begingen kurz nacheinander der Notenstecker Richard Heyer und der Oberdrucker Eduard Böttcher. Beide wurden als treu verdiente Mitarbeiter seitens der Herren Chefs in festlicher Ansprache gefeiert und von ihnen und den Mitarbeitern durch schöne Geschenke erfreut. Besonders hervorgehoben zu werden verdient, dah die Familie Heyer fast 80 Jahre lang ununterbrochen im Hause Brertkopf <K Härtel vertreten ist indem schon Großvater und Vater des jetzigen Jubilars je weit über das goldene Jubiläum hinaus ihm Treue gehalten haben, der Vater jetzt noch in voller Frische als Faktor der Notenstecherei. * Giftige Pflanzen und Blumen. Zum Beginn der Blütezeit der Pflanzen wird jedenfalls der Hin weis auf eine ganze Anzahl giftiger Pflanzen, die sonst harmlos ericheinen, von besonderem Interesse sein: Die gelbe Sumpfdotterblume, groheButter und Schmalzblume, Kuhblume, besitzt grstige Eigen schaften, die im getrockneten Zustande der Pflanze zu verschwinden scheinen, aber kerne Kuh berührt die frische Blüte. Die Blumenblätter sind so scharf ätzend, dah sich die Haut zarter Finger ost davon entzündet. Der Oleander enthält in Rinde, Blättern und Blüten ein tödliches Gift. Die Samen der gelben und rauhschotigen Wicke bewirken Er brechen und heftigen Kopfschmerz. Die Hundspeter silie, tolle Petersilie, Hundsdille, Eartenschirling hat rübenähnllche. wenn auch dünnere Wurzeln, deren Genuß den Tod in einer Stunde veranlassen kann. Der Wiesenschierling soll derjenige sein, dessen Saft Sokrates den Tod gab. Er röter durch heftige Wirkung auf die Nerven, verursacht vollstaniige Unempfindlichkeit und Lähmung der Arme und Beine und rst eines der gefährlichsten Gifte. Im August findet man ihn in voller Blüte aus Feldern, Bergen, an der Küste, und Damen und Kinder pflücken massenhaft seine kleinen weihen Blütendüichel, ohne zu ahnen, daß sie em fürchterliches Gift liebkosen. Der Wasserschierling hat schon oft Vergiftungen verursacht, namentlich da er der Petersilie gleicht, aber eine schwammige, durch hohle Ltuersächer ge teilte Wurzel hat. Der rote Wassersteinbrech ähnelt, wenn nicht blühend, dem Sellerie und in der Wurzel der Petersilie, enthalt jedoch in letzterer ein starkes Gift, das den Tod herbeisührt. * Sonderwagen zum Rennplatz. Aus Anlaß des am Sonntag, 21. d. M. stattfindenoen Pferderennens werden von mittag 1.30 ab Sonderwagen im 4-Mi- nutenabstand vom Blücherplatz über Augustusplatz und über Altes Theater nach dem Rennplatz ver kehren. * Schulnachrichten. Am 16. April fand in Dr. Barths Erziehungsschule (Real'chule) durch Len Königlichen Kommissar, Herrn Konrektor Prof. Scheibner die Einführung des neuen Leiters der Schule, Herrn Dr. Ludwig Roefel, statt. Nach ten Begrützungsworten des Herrn Oberlehrer Fischer teilte Herr Prof, scheibner der Schulgemeinde mit, daß das Königlich Sachs. Kultusministerium Herrn Dr. Ludwig Roeiel als Direktor der Dr. Darthschen Erziehungsfchule bestätigt habe. * Barfrankierungsmaschinen bei der Post. Ein immer wiederkehrender Wunsch der Handelswelt ist die Einsührung einer vereinfachten Frankierung für die von einem Absender in größerer Zahl gleich zeitig einaelieferlen Briefsenvungen. Dieser Wunsch soll baldigst in Erfüllung gehen. Die Post hat, zunächst für mehrere größere Orte, die Aufstellung von Maschinen vorbereitet, die gegen einmalige Zahlung die Sendungen mit der Marke bekleben, die Marken zugleich abstempeln und die Sendungen automatisch zählen. Die versuche sind vom Reichspostamt bereit» längere Lett geführt, lang« bevor 1910 in Bayern die Bar frankierung durch Frankostempel zur Einführung kam. E» dauerte jedoch mehrere Jahre, bis diese Versuche voll befriedigten. Da» neue Verfahren der Reichspost besitzt erhebliche Vorteile vor dem Bayerns. Der bayerische Frankostempel gestattet auch nur eine beschränkte Verwendung, da im Weltpostverkehr die Frankierung stets durch Freimarken erfolgen muß. Für die Barfrankierungsmaschinen der Reichspost besteht also diese lästige Beschränkung nicht. Jeden falls werden die neuen Maschinen noch im April in Betrieb genommen. (D Der Frauenklub Leipzig ISW veranstaltete am Mittwochnachmitdag einen Musikalischen Teenach mittag, der sich eines ausgezeichneten Besuchs zu er freuen hatte. Eine sehr talentierte Künstlerin war für den Nachmittag gewonnen worden, die Koirzert- sängerin und Klaviervtrtuosin Frl. Theres« Stümcke-Gindra aus Berlin. Mit Recht geht der Dame ein guter Ruf vorauf, denn bec ihren Kon zerten in Berlin, Frankfurt, Dresden und in Hof konzerten in Homburg vor der Kaiserin jano sie stets grotzen Beifall und jchmeichelh..fte Auszeichnungen. Bis vor wenigen Jahren war sie ausschließlich Kla- vieroirtuosin, ois sie eine Nervenlähmung — die jetzt wieder behoben ist — zwang, das Klavier zu verlassen und sich d-m Gesang zuzuwenden. Ein« tüchtige Leh rerin und Meisterm, Mdm. Corelli, übernahm die Ausbildung ihrer schönen Stimme und mit sichtlichem Erfolg. Frl. Stümckes Sopran zeigt ein prächtiges Timbre und eine in der Höhenlage vortreffliche Kraft, die im großen Konzertsaal der Sängerin gewiß Er folge bringen wird. In den kleinen Gesellschafts räumen des Frauenklubs mußte Frl. Stümcke sich natürlich sehr beschränken und ein paffendes Pro gramm wählen. Ihre glänzend durchgcdilvete Kolo ratur und ihre Eigenart für kleiner«, zarte und neckische Gesänge kam rhr hier zugute. So gefielen aus ihrem Programm am besten die kleinen Lieder von Brahms „Wir wandelten", „Geheimnis" und ^Ständchen" von Strauß, sowie einig« von Hendschel, Thome und Alabiesf. Besonders die Behandlung und wohllautende Aussprache der italienischen Texte war sehr sympathisch. Am Klavier zeigte Frl. Stümcke dann noch ihre virtuose Technik in der Wiedergabe von Chopins Prßlude, Schumanns Ara beske und Leschetitzkys Konzertparaphrase für die linke Hand allein über Lucia von Lammermore. Frl. Adelheid Bauermeister hatte in liebens würdiger Weis« die Begleitung der Gesänge über nommen. * Die Amtsbezeichnung al» „Oberpfarrer". Eine Verordnung von wesentlicher Bedeutung in dieser Frage hat das Evangelisch-lutherische Landeskonststo- riumsoebenerlasjen. Seitens emer sächsischen Kirchen inspektion war bei dem Konsistorium der Antrag eingegangen und nachträglich von dem betreffenden Kirchenvorstande mit einem Gesuche unterstützt wor den, dein Pfarrer N. N. die Amtsbezeichnung als „Oberpsarrer" zu verleihen. Das Konsistorium sah sich aber nicht in der Lage, diesem Anträge bzw. Gesuche zu entsprechen, einmal in Rücksicht auf die Verordnung vom 30. November 1901, welche nach Vereinbarung mit der 7. Landessynode erlassen ist und die Amtsbezeichnung der Geistlichen einheitlich regelt. Diese Verordnung hat zwar die Bezeich- nung als Oberpfarrer, Pastor primarius usw. dort, wo st«, wie in den ehemals Schönburgschen Landen oder in einzelnen Städten infolge früherer kirchlicher Organisationen herkömmlich sind, bestehen lasten, für dre Gegenwart aber den Grundsatz auf gestellt, daß, wo mehrere Geistliche in einer Parochte angestellt sind, der erste und nur der erste unter ihnen den Amtstitel als „Pfarrer" zu führen hat. Durch diese Amtsbezeichnung ist er den übrigen Geistlichen gegenüber, welch« den Titel „Pastor" zu führen de- rechligt sind, hervorgehoben. Sodann aber weist auch das Konsistorium auf die Konsequenzen hin, welche aus einer Verleihung der Amtsbezeichnung als „Oberpsarrer" von nicht wenigen anderen Parochien des Landes gezogen werden könnten und die eine nicht unwesentliche Abänderung der eben erst geschaffenen Bestimmungen bedeuten würden. 2 Armen- und Fürsorgewesen. Die Zahl der vom Armenamt, sowie vom Pfleg- und Jugendfllr- jorgeamt der Stadt Leipzig verpflegten und beauf- sichtigten Personen am Ende des Monats Februar verteilt sich in nachstehender Weise: Almosenempfänger, Parteien, 398-1, Obdachlose 1u8, in den Armenhäusern 494, in den Verjorghäusern 199, in den Arbeits anstalten 176, Geisteskranke 1317, Gebrechliche 35, Blinde 19, Taubstumme 28, Körperkranke und zwar 374 in den Krankenhäusern, 337 in den Pfleghäusern, Ziehkinder 9819, Waisenkinder 1836, sittlich Gefähr dete und zwar Füriorgezöglinge 725 und 92 andere Gefährdete, insgesamt demnach 19633 Personen. Von den Ziehkindern unterstanden 7730, von den Waisen kindern 1485 und von den Fürsorgezöglingen 106 der gesetzlichen Vormundschaft. Zu diesen verpflegten und beaufsichtigten Personen kommen weiter die in offener Armenpflege dauernd Unterstützten; ihre Zahl stellte stch am Ende des Monats Februar auf ins gesamt 3984 und verteilt sich mit 570 auf ledige Per sonen, mit 737 auf Ehepaare, mit 6l7 auf getrennt lebende und geschiedene und mit 2060 auf verwitwete Personen. * Altersheimstätten. Nachdem der Vorstand be schlossen har, die drei geplanten Häuser zu je 25 Per sonen an der Denkmalsallee in diesem Jahre zu er bauen, ist mit den Erd- und Maurerarbeiten bereits begonnen worden. Von einer Feier der Grundstein legung hat man Abstand genommen, dagegen soll bei dem Richtfest, das voraussichtlich im Juli d. I. stalt- finden wird, Gelegenheit geboten werden, Plan und Anlage der Heimstätten deutlicher in Augenschein zu nehmen. Der soeben ausgegebene Jahresbericht, auf den w.r noch zurückzutommen gedenken, kann in der Expedition der Mauhärkirche und in der Hinrichsschen sowie in der Serigschen Buchhandlung von den Interessenten entnommen werden. * Ortskrankenkaff« Leipzig. (Mitteilung über die Geschäftsbewegung im Monat März 1912.) Die Ortskrankenkasse zählte am 30. März d. I. 200 979 (189 370) Mitglieder, und zwar: 137 805 (130 437) männliche und 63 174 (58 933) weibliche Personen. Meldungen einschl. zur In validenversicherung gingen ein: 60 133 (58126), und zwar: 33145 (32 538) An- und 26 988 (25 588) Ab meldungen. Im Berichtsmonate wies die Abteilung I (Gruppe 1) Industrie der Steine und Erden, (Er. 2) M.'.allverarbeitung, (Er. 3) Industrie der Ma- schinen, Werkzeuge, Instrumente und Apparate, inkl. Verfertigung von Musikinstrumenten, (Gr. 4) Holz- und Schnitzstosfe, (Gr. 5) Baugewerbe, einen Zugang in Er. 1 von 172, in Gr. 2 von 16, in Gr. 3 von 13, in Gr. 4 von 98 und in Gr. 5 von 3647 — 3946 Mit gliedern auf. Tie Abteilung II (Gr. 6) Chemische Industrie, Erzeugung und Bearbeitung forstwirt schaftlicher Nebenprodukte, Leuchtstoffe, Fette, Oele, Firnisse, (Gr. 7s Textilindustrie, einschl. der Bleicherei, Druckerei, Färberei und Appretur. (Gr. 8) Land- und Forstwirtschaft, Kunst- und Handelsgärtnerei, Fischerei, (Gr. 9s Industrie der Nahrungs- und Eenußmittel, inkl. Tabakindustrie, (Gr. 10) Bekleidung und Rei nigung. (Gr. 11) Beherbergung und Erquickung, hatte einen Zugang in Gr. 7 von 59, in Gr. 8 von 505 und in Gr. 10 von 492 — 1056 und einen Abgang in Gr. 6 von 35, in Gr. S von 102 und in Gr. 11 von 80 ---- 217 Mitgliedern zu verzeichnen. In Ab- fleuss» »9. April ISIS. Mittel Riebeck- Thonber Zu d der Sta! 6. di Stötterr verlängc 5. dll! aus dem k. dei Feuerbes «. du kn den ? 4) A den Sta' und im! Richard 5) V a. dic Haus St b. di stratze, o. di« arbeiten Connew 6. di. stücken 1 E 3» Turnkrei Turnfest, turnerisci in der t sation d. 15 deu 50 Jahr« Lung der Vorjchla> Der 14. Sachsen, Mitglied 46 Dürfe Dem Al Hälfte d ä l t e st e stein, ges gleiche 2 wurde ii 1849 nur dem Kr« Sachse 286 Ver« 13 Eauo gliedern Am 1. I 14. Tew 26 Turiy Turnver« liche Mi noch 16 2 steht das 50 Jahr« es, der Sachsen s es, und i Kreisver in Dresk Held ii Professor 1904. V gewesen Kreises L dargelegt * Dei seine d Tagung mitteldai Turnersck Dorfitz 1) M a. vr Firma ! Rates z: Dreihun Thorer j b. vo gast und verordn« 2) D schuffes, Töpferpl Theater, Dolzstras S) G. a. di bauten 1 i>. di. Alberts o. di Belei wurde l tung", Sekretär Schöffen, urteilt, am 11. erschiene Berufun leidigun 5. Straff Parteien teur ML Frante und daß verpflich Höhe w zur Für Ueberna das Rech peelonslversnüerunyen in üer König!. SöchMHen Armee. Offizier« Aöhariche »s«. Ten S. April. Ryssel, Ltnt. im »3. Jnf.-Regt. Nr. 178, von dem Kommando zur Dienstleistung beim 1. Tratn-Bat. Nr. 12 ent. hoben. — Mayer, Oberltnt. der Landw.-Kao. I. Ange bots deS Lanbw.-Bez. N Tesden, der Abschied erteilt. Den 13. April. v. Tschirschky und Bögentorff, charakteris. Oberst, bisher Kommandant der Festung Königstein, in Ke> nehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Er. laubnis zum Tragen der Uniform des Zchittzcn-liHis.qRcgtS. „Prinz Georg" Nr. 108 zur DiSp. gestellt. — H e i n i ck e, Obcrstltnt. im 14. Jnf.-Regt. Nr. 17S, behufs Ernennung zum Kommandanten der Oesiung Königstein, von der Ltellung als BatS.-Kommandeur enthoben. Ten 18. April. Frhr. v. Berlepsch, Maser und Vorstand de» FestungsgesiingnisseS, in Genehmigung seines Abschiedsgesuches mit Pension und der Erlaubnis zum Tragen der Uniform des 1. Iäg.-Bats. Nr. 12 zur Disp. gestellt. — Hudle, Hauplm. und Vorstand der Arbeiter-Abt., auch zum Vorstand des Aestungsgesdngniffes ernannt. Im LanltätSkorpS. Durch Verfügung des Krtegsministerium«: Ten 10. April. Langenhahn, Unterarzt der Larcdw. 1. Aufgebots im 7. Jnf.-Negt. ^lönig Georg" Nr. 108, unter Bcaujtragung mit Wahrnehmung einer bei dem Regt, offenen Assistenzarzt- stelle zum Unterarzt deS aktiven DicnststandeS ernan"t Beamt« der Militärverwaltung. Durch Verfügung de» Kriegsmtnistertum»: Den 18. April. Schelck, Untcrapotheker der Lanbw. 1. AusgeboiS im Landm.-Bez. Zittau, zum Oberapothcker der Landw. 1. Auf gebots befördert. Lrdeusverleihuugeu. Der König hat verliehen: das Lfsizicrkrcuz des Albrechts-Or-enS: dem Oberste» z. D. von Tfchtrschky und Bvgenöorff, bisher Kommandant der Aestnng Königstein; die Krone zum Ritterkreuz 1. Klasse des Albrechts-Lrbens: dem Major z. T. Krhrn. v. Ber lepsch, bisher Vorstand des Fcstungsgesängnisses. LeipzigerBereinderKinderfrei>nde(Ainderfch«tz). Anzeigen wegen <f«hrr»thha»dl»»gr» nimmt entgegen der Leipziger Verein derSinderfrrunde (Kinder- schntz) «. v. ans seinem BerelnSbureau Hainstr. 3, II. (Tel. »834), -prechftnnde lS-1 Uhr. Der Verein »erfolgt di« Anzeigen weiter, ohne »«> »er vom« »es Anzeieende» genennt wir». * Die denkmals jetzt von festes in und zur gefordert hange st, erklärt, sind noch wendigen werden , teiluna HI (Gr. 12) Papier-, Leder- und Gummi« industrie, (Er. 18) Polygraphische» Gewerbe, (Gr. 14) Handel»-, Versicherung»- und Verkehrsgewerbe, Ge schäftsbetriebe der Anwälte, Notare, Gerichtsvoll, zieher, Krankenkaffen, Derufsgenossenschaften und Versicherungsanstalten betrug der Zugang in Gr. 13 85, der Abgang in Gr. 12 II und in Gr. 14 397 — 408 Mitglieder. Der Zugang beziffert sich folglich auf 5087, der Abgang auf 625 Mitglieder. Im Berichtsmonat fanden Auf nahme im Genesungsheim Augustusbad 73 männ liche, 74 weibliche Mitglieder, in der Heimstätte Eleesberg 43 weibl., in der Heimstätte Förste! 37 weibl., tm Erholungsheim Naunhof 31 männl, und in der Heilstätte Oberyolz (Dr. Hebestreit) 14 weibl. Mitglieder. Sus Lsüllen. Ic. Ehemnitz, 18. April. (Im Weinlokal ver' hastet.) Unter dem hochfeudalen Namen eines Barons v. Arnim trat hier ein jugendlicher Betrüger auf. Er logierte sich unter dem Vorgeben, der Sohn eines Millionärs zu sein, bei einer hiesigen Zimmer vermieterin ein, trat sehr vornehm auf und wußte die Frau zur „leihweisen" Ueberlaffung von 142 ./L zu bewe.ien. Außerdem stahl er ihs noch 125 ./L In einem hiesigen Weinlokal wurde er gestern abend auf die Anzeige der betrogenen Frau von der Krimi nalpolizei verhüttet und als 16jähriger Schreiber lehrling aus Limbach festgestellt. Das Geld hatte der Bursche, der gegenwärtig stellungslos ist, bis auf ein paar Mark verpraßt. k. Crimmitfftau, 18. April. (Messerheld.) In der hiesigen Herberge machte sich ein 62 Jahre alter Buchbinder in der Trunkenheit lästig und wurde aus gefordert, das Lokal zu verlassen. Plötzlich zog er ein Buchbinderinesser hervor und versetzte dem Herbergsvater einen tiefen Stich in die Brust, so daß diejer lebensgefährlich verletzt wurde. Dann ließ sich der rohe Geselle widerstandslos festnehmen. * Buchholz, 17. April Kommerzienrat Brauer ff). Heute nachmittag ist im 78. Lebens jahre der königl. >ächs. Kommerzienrat, Ehrensiadtrat und Ehrenbürger von Buchholz, Friedrich Oscar Brauer gestorben. Er war der Begründer der erzgebirgischen Prägeindustrie für Pappen- und Papierwaren, durch die gegenwärtig etwa 1500 Arbeiter lohnenden Erwerb finden. Zur Erinnerung an das 50jährige Jubiläum der Prägeindustrie wurde ihm am 1. September vorigen Jahres ein Denkmal in unserer Stadt gesetzt. Der Kön'g zeichnete ihm seine Verdienste mehrfach aus. Der Verstorbene wurde im November 1834 in Mühlau bei Burgstädt als Sohn eines Strumpfwirkers geboren und wanderte 1851 in Buchholz als armer Vuchbindergeselle ein. Durch rastloses Mühen und Arbeiten hat es der Ver storbene zu großen Erfolcen gebracht und hinterläßt seinen Söhnen eine im In- und Auslände bestens bekannte große Fabrik, in der etwa 300 Arbeiter be schäftigt werden, k. Zwickau, 18. April. (Ein Schwindler) wurde hier festgenommen, als er ein auch schon in anderen Städten versuchtes Betrugsmanöoer ausführen wollte. Der Mann schickte regelmäßig Depeschen unter falschem Namen an ein Hotel, ließ sich diese durch einen Hotel diener zur Bahn bringen und schwindelte letzterem dann unter Vorzeigen des Telegramms, wonach die Reisekaffe unterwegs sein soll, Geld ab, um nichts wieder von sich hören zu lassen. In Chemnitz hatte er den Betrug mit Erfolg ausgeführt. l>r. Lauter i. E., 18. April. (Verbrüht.) Das dreijährige Söhnchen des Fabrikdirektors P. fiel in einen Eimer mit lockendem Wasser und verbrühte sich so schwer, daß es bald darauf starb. Einem Teil unserer heutigen Auflage liegt ein Prospekt der Firma Max Sachse, L.-Lindenau, Ecke Lützner und Merseburger Straße. Kaufhaus des Westens, bei, welchen wir hiermit besonderer Be achtung empfehlen. »>«»r Briefksltrn. H. E. Wenn Sie bei Ihrem Bruder angestellt waren, erscheint es un, richtig, daß dieser Ihnen für Len Schaden durch das Feuer hastet. Wie der sich dann mit der Versicherungsgesellschaft auseinander setzt, kann Ihnen einerlei sein. Vielleicht legen Sie aber Ihre Fragen vor dem Termin einmal einem Rechtsanwalt oder einem Versicherungs-Sackverstän- üigen vor. Ohne genaue Kenntnisse der Police läßt sich schwer antworten. K. O. Der Smoking ist ein Kleidungsstück für kleinere Abendgesellschaften. Für eine Hochzeitsfeier (Kirche und Tafel) ist jedenfalls der Frack das rich tige Kleidungsstück oder der Gehrock.