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109. Sächsische Landes-Lotterie L. Klass«. — Ziehung vom 17. T«ptemb«r. — 15. Tag. (Ohne Gewähr.) 5000 Mark: 77710 88833 133015 112928. sooo Mark: 12008 13670 25011 31580 32582 1708« 77581 »1518 100660 105216 117115 135001 150163 159507. 2000 Mark: 802 7665 18265 23031 21063 20127 31537 37222 37362 38899 39655 11782 18996 19511 51033 56079 55270 «1111 80981 81117 81115 85811 88911 97581 105257 105819 112819 110026 122505 137758 139018 112115 116018 119919. 1000 Mark: 199 503 1212 2150 3318 8239 9931 10695 11738 11952 13719 16180 18515 20329 20953 21715 23613 25283 26201 31358 31373 31383 35121 35951 38193 38312 13833 15927 17611 18661 52813 56903 57023 58083 58610 58988 59173 50618 61016 «1221 62711 62872 61107 61761 «7867 69668 71017 73701 75721 76119 77297 77368 77833 78863 81875 85168 87078 87-106 87551 88195 89583 90090 91011 91315 92131 95000 95971 102901 105058 106017 107921 108580 109580 112278 112298 121233 120115 126857 131930 131580 137110 138121 13W35 139030 111190 112073 112519 113023 111126 116171 151258 151300 153071 153153 153361 158095. 500 Mark: 150 1930 2182 2528 2510 2922 1115 7017 7894 9840 9863 10178 11793 12258 13240 13304 13761 13800 15208 15240 17073 17117 20579 22078 2310« 23998 24520 24945 25590 26478 27059 28655 32010 32235 35081 30297 30417 36914 37429 38151 42162 42253 41477 45278 40494 49253 49434 49467 51134 51332 51933 52402 53291 5340« 53992 57108 55540 55902 55182 59206 59335 60922 01444 62251 62488 63649 66396 67957 «81«2 68176 69214 75052 78434 80389 83827 8409« 84600 85920 80190 86910 87820 90083 91800 93524 94179 94356 94561 95982 96436 97925 99723 99931 100570 10158« 104094 104318 105980 100492 107754 108042 1084Ü3 109205 111122 112621 11344« 113722 114665 11577« 116663 119113 119248 119355 119864 120328 120855121004 122467 122733 123987 125525 126773 129461 129906 130498 130078 130091 131496 131937 132281 133909 135540 135788 135993 136659 136715 137029 137150 137451 137630 138203 139980 141889 142902 144431 144814 145036145910 146226 147924 148021 151496152361 153055 154065 154101 154979 155187 156738 158489 158679 158960 159902 C-Moll von Ioh. Seb. Bach (Peters, Bd. 2). 3 Uhr feierliche Vesper von Mit'.erer. „Gloria in excelsis" für Orgel von Max Reger. Zum besseren Verständnis der vorgesehenen Werke anläß lich des bischöflichen Pontifikalamtes sei folgendes hervor gehoben: Das Hauptwerk „Missa choralis" von Fr. Liszt j" 1811 zu Raiding bei Odenburg, Ungarn — f 188« in Bay reuth) läßt erkennen zunächst den Reichtum seiner Gedanken, die glückliche Wahl wirkungsvoller Harmoniefolgen, wodurch Liszt seinen Schwiegersohn Richard Wagner aufs reichste be fruchtet hat. Dies übersehen fast alle Wagner-Biographen. — Was diese Messe auszeichnet ist die Tiefe der Auffassung des Meßlextes. Diese Musik ist wie ein großes, inniges Gebet. Ob wohl Liszt die einzelnen Teile musikalisch „malt", hält er sich in äußerst glücklicher Weise von der mehr auf das Acußerliche gerichteten Art der sog. Prograinmusik fern. Seine übrigen Messen wie sein 13. Psalm und das gewaltige Oratorium „Chri stus" üben auf den vorurteilslosen gläubigen Christen eine über aus starke Anziehungskraft aus. In dieser Hinsicht wird Liszt nur von einem erreicht, zum Teil Übertroffen: von dem großen Pilger auf Erden, von Anton Bruckner. Die ganze übrige Kulturwelt hat nicht größer« Geister und tiefer gläubige Genies aufzuweisen. Bruckner kann der Verstellende nur auf den Knien anhöre». — Die Glaubensgenossen in dem glücklichen Dresden haben — durch die Dirigierkunst eines Karl Maria Pemba ur — Gclegenl-eit, Bruckners herrliche Messe in E-Moll dann und wann zu hören. Georg Trexler wird von diesem Großmei ster Bruckner aufsühren: Ecce saccrdos — Locus iste — Virga Jesse und Tota pulchra es lMarienlieder), sowie Tantum ergo. (Da nur ein kleiner Teil der Gemeinde Einlaß finden kann, wäre zu erwägen, ob diese Musikdarbietung nicht am folgenden Sonntag wiederholt werden könnte. Die hinaufweisenden Ge danken und Empfindungen der erwähnten Musikiverke wirken auf den sinnenden Beter wie eine Art innerer, seelischer Er lösung in dieser furchtbar ernsten Zeit.) Dr. Hugo Lölnnann. ) Pulverexplosion i» einem Steinbruch. Ein folgenschweres Unglück ereignete sich im Steinbruch an der Altenhainer Straße in A mmelvHai n bei Wurzen. Ein aus Altenhain stammen der Arbeiter kam. als er mit einem Dampsbohrer arbeitete, mit dem Pulver eines noch nicht explodierten Sclpisses in Berührung. Das Pulver explodierte und brachte dem Arbeiter schivere Ge- sjchtvverlcßungen und gefährliche Verbrennungen am ganzen Körper bei. Der Arbeiter wurde sofort ins Stadtkrankeuhaus nach Wurzen eingeliefert. Tressen katholischer Jugend In Kirschseide Selsendorf. Das Zusammentreffen der Südlausiher katho lischen Jugend in Hirschfclde am vergangenen Sonntag war ein neuer üieweis echt katholischen Lebensl Der Saal mar bereits vor 3 Uhr überfüllt: manche mußten wieder umkehren; gegen 400 waren beisammen! Seitendorfs Jugend rief und viele, viele kamen mit ihren Bannern und Wimpeln: Gesellen-, Jünglings- und Iungfrauenvereine aus Zittau, Reicl)enau, Ostrih, Königs hain, Grunau-Schönfeld und nicht zuletzt aus Seitendorf! Frohen Herzens konnte der Präses des KGB. Seitendorf, Pfarrer Grohmann, «ine solche stattliche Iugendschar, viele Iugendpräsides und liebe Gäste vom Bolksverein f. d. k. D. Hirschfelde begrüßen! In dieser Iugendfreude erklang mächtig als ein Bekenntnis das gemeinsam gesungene „Lobt froh den Herrn, ihr jugendlichen Chöre!", weihevoll das Sanktus der deutschen Schubert-Messe, geboten von der Sängerschar des KGV. Seitendorf. Im Mittelpunkte dieser schönen Zusammen kunft standen die herzlichen Worte von der echten und wah ren Gemeinschaft, die Kaplan Miere tnski, Schirgis walde, an die Jugend Ächtete. Die katholische Jugend hat, so führte Redner aus, in der heutigen Zeit der Zerrissenheit ein« große Sendung, Gemeinschaft wieder zu sein und zu bilden: zunächst in der P f a rr g e me i n s ch a f t: die Jugend ist aber auch zur Volksgemeinschaft berufen! Diese Gemein schaft ist von Gott gewollt im großen wie im kleinen (Warnung vor dem Bolscl-ewismus, der diese Gemeinschaft zerstören Willis, besonders gewollt in der ehelichen, in der Familiengemeinschast, jedoch unter Wahrung der D«rschi«denl)eit von Mann und Weib; und doch in dieser Verschiedenheit der Geschlechter das Hinslre- den des jungen Menschen zur El»e. zur Familie! Alt dies aber wird gekrönt und vollendet in der höchsten Lebensgemeinschast in Gott, in Christus und in der heiligen Kirche! Reicher Beifall lohnte dem Redner seine warmen, prakti- sck»en, ganz für die l-eutige Zeit geprägten Ausführungen. Aufs beste gespielte lustige Einakter, Volkstänze. Liedergrupixn und turnerische Darbietungen, geboten von den Iungfraueuvereinen Zittau, Reichenau und Seitendorf und den Nesellenvereiuen von Zittau und Seitendorf bereiteten allen frohe Stunden. Mit herz lichen Dankesworten konnte Senior Benno Raffe vom MW. Seitendorf den programmatischen Teil schließen. — Froher Tanz bildete den würdigen Abschluß des schönen Tages der ersten gro ßen Zusammenkunft der Südlausitzer kath. Jugend. I K ^Krmnilr, r«icl«i>u, PIsuen Hohe Gparkaffenaufwestungssähe Auerbach s. B., 18. September. Nach dem Entwurf des Teilungsplans zur Durchführung der Aufiverking der Spar guthaben bei der Auerbacher Sparkasse ist mit einem Aufwer- tungssatz von 43 Prozent zu rechnen. Das dürfte wohl der höchste Satz sein, der bisher von den Sparkassenaufwertungen bekonntgewcrden ist. Plauen, 18. September. Nach den bis setzt vorliegenden Ergebnissen über die Aufwertung der Spareinlagen bei der Plauener Sparkasse kann voraussichtlich mit einem Satz von etiva 35 Prozent gerechnet werden. tz. Todesfall. Wie aus Bad Neuenahr gemeldet wird, starb dort am Donnerstag im Alter von fast 69 Jahren Kom merzienrat Oskar Hartenstein. Der Vcrblicl>«n« ivar der Seniorchef der gleichnamigen weltbekannten Gardinensabrik und einer der bedeutendsten Industriellen Plauens. Kommerzien rat Hartenstein war bis zuletzt Vorsitzender der Vereinigung Deutscher Gardinenivebereien. h. Folgenschwerer Zusammenstoß. In Plauen i. V. stießen am Dicnstagnachmittag auf der Staatsstraße Plauen— Oberlosa zwei Krafträder zusammen. Beide Fahrer stürzten, trugen schwere Verletzungen davon und mußten ins Kranken haus gebracht werden. Einer der Verletzten, ein Gastwirt aus Oelsnitz, erlitt einen Beinbruch und der andere, aus Hof stam mende Verunglückte, eine schwere Kopfverletzung. Die Räder wurden stark beschädigt. tz Das Urteil im Annaberger Landsrledenöbruchprozeß. Im Prozeß nxgcn des Ueberfallev, den am 23. März d. I- aus dem Annaberger Humpelmarkt Kommunisten auf eine SA.- Kolonne der Annaberger iltSDAP. verübten, wurde am Don nerstag nach dreitägiger Verhandlung vor dem in Annabcrg tagenden Gemeinsamen Schöffengericht Chemnitz das Urteil ge sprochen. Sämtliche Angeklagten wurden sreigesproclzen. Der Urteilsbegründung ist u. a. zu entnehmen, daß iveder objektiver noch subjektiver Laudsriedensbruch Vorgelegen habe. Die Staats anwaltschaft hat gegen das Urteil Berufung eingelegt. tz. Wieder ständige Polizeiverstärkung in LImbach. Das Chemnitzer Polizeikommando ist wieder in Limbach statio niert worden, nachdem es eine Woche lang von Limbach zurück gezogen mar. Man dürfte in der Annahme nicht fehl gehen, daß der Mordanschlag auf den Nationalsozialisten Molz wesent lich zur Wiedereinsetzung des Kommandos beigetragen hat. tz. Winterhilfsaktion In M««ran«. In Meerane hat sich ein Hilfsausschuß gebildet, der in verschiedenen Teilen der Stadt Notküchen errichten will, um den Erwerbslosen im Winter ein Mittagessen zu sichern. Die erforderlichen Voibereitungen sind bereits im Gange. Die Leitung der Hilfsaktion liegt in den Hände» des Meeraner Industrievereius. An verschiedene Vereine und Organisationen ist eine Einladung ergangen, um das Hilfs werk zu stützen. 5>U5 cier l.su5iir Die Zittauer Hilfsaktion Zittau, 18. September. Gestern trat der städtische Wohl fahrtsausschuß, der sich aus fast allen Gruppen des Sladtzxnia- ments zusammensetzt, zu einer Sitzung zusammen, um die ge plante Winterhilssaktion in die Wege zu leiten, uns wählte Obcrstudienüircktor Dr. Hunger zu seinem Vorsitzenden. Ei sind in Aussicht genommen die Errichtung einer Samiuelslclle für Kleider und Schuhe, einer Näh- und einer Wärmstube. Epen jungen. Lichtbcihilfen und verbiiligte Abgabe von Kohlen und Kartoffeln an Eriverbslose und sonstige Hilfsbedürftige. Bezirkstag des Läcilienverbandes „Nor-lausitz^ In Schirgiswalde findet Sonntag, 20. September, die 1. Bezirkstagung des Cäcilienverbandes „Nordlausitz" statt. Den Auftakt bildet !4l0 Uhr das feierliche Hochamt. 14 Uhr folgt ein« kirchenmusikalische Aufführung, 15.30 Uhr ist Feslver- sammlung im „Erbgericht", in deren Mittelpunkt die Ansprache Sr. H. H. Ord.-Rat Prof. Dr. Köhler steht. Ein geselliges Bei- sammenseln von 18 Uhr an beschließt die Tagung. s. Folgenschwere Verwechslung. Bei einer Hauswäscke i« Großschönau wollte die Waschfrau in einen überkochenden Kessel eine Kanne kaltes Wasser schütten, ergrisf jedoch an« Unachtsamkeit die danebcnstehende Vcnzinkanne. Die Folgen der Verwechslung ivaren furchtbar. Es erfolgte eine heftig« Explosion. Die Frau trug sehr schwere Brandwunden davon und mußte ins Krankenhaus gebracht werden. Kirchliches In Thum, Sonntag, 20. September, nm 8.45 Uhr In» Hotel Elysium und in Geyer um 10.45 Uhr in Heinrichs Gast hof Gottesdienst. Schwarzenberg-Wildenau. Sonnabend von 18- 20 Uhr! Beichtgelegenheit. Sonntag 730 Uhr Frühmesse, 9 Mir Psorr- gottesdienst, 18 Uhr Segensandacht. Wochentags yl. Messt 8 Uhr. Mittwoch Singstunde des Kircheuchores 8 Reichenbach i. V. Anläßlich des 40. Stistungssesles der hiesigen Marienvereiny beruft der Bczirkspräses für den 2 0. September, nachmittags 4^3 Uhr, im katholischen Vereinshaus, Amalienstraße «, eine Bezirks-Vorstands- Konferenz ein. Da auch der hochw. Herr Diözcsaupräses, Pfarrer Dr. K u rze - Biscl-ofswerda, teilnchmen wird, wird von allen Iungfrauenvereine» des großen Bezirkes für Koulcrcnz und Fest zahlreichster Besuch erbeten. — Bezirks-Präses Kaplan Essel- Plauen. VvlLo Hilda«: Vdloroäollt katholische Kirchenmusik und Staatliche Akademie für Kirchen, und Schulmusik. Von ' Hans Otta Boehm. Die katholischen Studierenden an der Staatlichen Akademie Pie Kirchen, und Schulmusik stellen zahlenmäßig eine Minder heit dar, die etwa der Minderheit der Katholiken in Berlin ent. wricht. Bon 160 Studierenden lind nur 21 Katholiken, während, sich die anderen bi» aus drei Juden und einen Dissidenten zur protestantischen Konfession bekennen. Wird noch berücksichtigt, daß die meisten Studierenden für den Beruf des Schulmusik- lehre» vorbereitet werden, so könnte man vielleicht zu der An nahme gelangen, daß an dem Berliner Institut nur das un umgänglich Notwendigste an katholischer Kirchenmusik geboten wird. Die Borlesungs- und Arbeltspläne der Akademie ergeben aber ein ganz anderes Bild. Jedoch muß vor einer Auseinander- ietzung mit der dort an katholischer Kirchenmusik geleisteten Arbeit zunächst von den gegenseitigen Beziehungen der katho- ltschen und protestantischen Kirchenmusik gesprochen werden, weil diese Beziehungen für die kirchenmusikalische Entwicklung in Deutschland stets von großer Bedeutung gewesen sind. Was der jetzige Direktor der Akademie kür Kirchen, und Schulmusik, Universitätsprofessor Dr. Hans Joachim Moser aus dem zweiten Kongreß für Aesthetik und allgemeine Kunst- Wissenschaft über di« Vergleichbarkeit von Stilen festgestellt hat, gilt abgewandelt auch für die Kirchenmusiken beider Kon fessionen: sie laßen sich nur in ihren großen und kleinen Kate gorien. nicht aber in den mittleren vergleichen. Nimmt man da» „begrifflich Unfaßbare" in der Musik ihr inneres Ver halten also bei der Kirchenmusik Ernst. Würbe, Zurückhaltung, Allgemeinheit. Schönheit der Form — als große und gewisse stilistische Eigentümlichkeiten oder zeitlich gemeinsame Manieren al» kleine Kategorie an. so bleiben sür di« mittleren Kategorien jene äußeren, manchmal auch vom Aeußeren her das Inner« mitbestimmrndkn konsrssionkllen Merkmal« übrig, wie sie in Text und äußerer Form »um Ausdruck kommen Es ist sebst- «utändliL. dak hier rrinllL« Scketduna berrlcken muk. Di« Akademie bietet tn ihrem unterricht die verfchiedcnen Formen der katholischen Kirchenmusik in historischer Reinheit dar, sie be vorzugt den gregorianischen Choral, die Polnphonie des 14. und 15. Jahrhunderts und, was bas Theoretische anbelangt, eine streng« für kirchliche Zwecke besonders geeigiwt« Satzkunst. Liese, Bestreben resultiert nicht aus einem historisierenden Purismus, der der neuzeitlichen Kunst a priori feindlich entgegentritt, son dern aus der Erkenntnis, daß bei der wesentlichen aufs Prak- tische gerichteten Vorbildung für Kirche und Schule alles getan werden muß, um die Möglichkeit späterer künstlerischer Entwicklung sreizuhalten Ans der Grundlage der bewährten katholischen Formen ist diese Möglichkeit — selbst für die pro testantischen Studierenden — durchaus gegeben. In den Dienst der praktischen Ausbildung sind eine Reihe von wissenschaftlichen Veröffentlichungen und Lehrmitteln aus dem Lehrerkreis ge- stellt, von denen die „Kleine Gregorianische Formenlehre" von H. Halbig (Bäkrenreiter-Derlag), die „Jahrbücher der Aka demie" (z. V. „Das Officium des Ostersonntags" im Jahrbuch 1929), H. Halbig: Ein zweistimmiges 8nivs Naaina ans dem 14. Jahrhundert (Kirchenmusikalisches Jahrbuch 1930 bei Pustet), 5. I. Moser: Ueber Kurt Doebler und die Möglichkeit eines heutigen Palestrinastils (ebenda), die ..Kantorei der Spätgotik", herausgegeben von H. I. Moser (Sulzbach) und für Unterrichts zwecke „Das Volkslied in der Schule" von H I. Moser (Quelle und Meyer) genannt leien. Ganz besondere Erwähnung per- dienen aber die von 5, Martens Im Verlage Viewcg heraus gegebenen „Musikalischen Formen tn historischen Reihen'^ Der 5. Band der vorzüglichen Sammlung zeigt auf nur 40 Seiten mit zahlreichen Beispielen die „Geistliche Musik bis zum Aus. gang des 16. Jahrhundert", dargestellt von H. Halbig. In Überaus klarer, auch dem Laien verständlicher Meise wird hier in neun Folgen (Officium, Meße, Geistl. Lied, Liturg. Drama, Organen, Motette usw.) die gesamte Entwicklung der geistlichen Musik im lleberblick erläutert. In musikalisch interessierten und gebildeten Kreisen wäre dem kleinen ! 'erk eine weite Ver breitung zu wünschen Der Schwerpunkt des Unterrichts in katholischer Kirchen, musik liegt bei der Gregorianik und der Liturgiegeschicht«. In den gregorianischen Uebungsstunden, die auch für Protestanten Pflichtfach lind, werden tn vier Semestern aussteigend die For men des Chorals von den einfach rezttativischen Gesängen über die Psalmodi«. die Antiphonen des Ofsiciums und der Meße, di« Reloonlorien de» Okttcium« bi« »u den retckmeklsmatllchen Formend es Graduale und Alleluia deyaudeit Im lünlten Semester folgen die Sätze des Orckinnrium mi^-sno. während im sechsten Semester die angewandte Gregorianik in der mehr stimmigen Komposition von den Anfängen bis zu Paleltrina ge zeigt wird. Als vorzügliches Hilfsmittel im Unterricht werden die neuen Platten der Solesmenser Benediktiner (Elektroia) zu Gehör gebracht. Zu jeder Plattenseite gibt Pros Dr. y. Halbia eine etwa drei- bis vierstündige liturgie. und form geschichtliche Einleitung, an die sich eine Stunde spezielle m»li- rausche Analyse an Hand von Einblattdrucken und eine Stund« Vortragsubung anreihen. In engster Berbindung mit diesem Unterricht und den nach männlichen und weiblichen Studierenden getrennten Gesanaspraktika stehen liturgiegcschichtliche Examen, z B über die Geschichte des Graduale, Antiphonale, viraetarinm olinri, Missale Brevier, das Kirchenjahr, Austum der Festkreise und ausgewählter liturgischer Tage mit Ein« orduung der entsprechenden Gesäuge. Das Studium geistlicher katholischer Chormusik steht eben falls im Zeichen praktischer Ausführung. Ein Collogium rnuuieum vacalo tritt wöchentlich zusammen, um insbesondere die mehrstimmige Kunst des 14 und 15 Jahrhunderts, aber auch die der Zeit bis zu Pnlestrina und Bittoria zu pflegen. Aus der reichen Zahl der ausgekührten Gesänge seien zunächst das erste Meßproprium von Guillaume de Machault (1367), di« Motette zur Einweihung des Florenzer Doms 1436 von Dusaq „Xupsr rannrum klsi-su", drei- und vierstimmige Kalvo rsgina- Sätze von Dnsay Obrecht und Dunstable dll<?!,o „Na Can- kau-Mv" von Palestrina, Zli.-wn „Naves lingna" von Iosquin des Präs und die Bußpsalmen von Lasso. Außer dem Nnllc-eium rnusicnm vaeala unter Halbig besteht an der Akademie ein Kautoreichor unter Leitung von Pins K a l t. Er ist zusammen« gesetzt aus etwa 20 Knaben (Schülern höherer Lehranstalten) und den männlichen Studierenden der Akademie und singt unter seinem gewandten Dirigenten geistliche und weltliche Polyvhouie des 15 und 16 Jahrhunderts Sehr bemerkenswert ist di« mittelalterliche Belebung des Alt mit salsettierenden Männer- stimmen Es sei hier auch an das Helnrich-Schütz-Fest 1930 er- innert, wo der ebenfalls von Kal« geleitete Kammerchor „Cacilia" unter Verstärkung durch Studierende ein acht, stimmige» „Jukilats llso" und eine drelchöriges (Ibstlmmiges) „Hnlvatvr nantsr tiaäis'" von Giovanni Gabriel!, dem großen venetiani'.4--n Lehrmeister von Heinrich Schütz, fesselnd zum Bor. I trag krackt«