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Die Frau in -er Gegenwart Der Bezirkstag des KOI. in Annaberg Nt» <t«r f-surikr pfarreinweisung in Leutersdorf Leutersdorf, 12. Oktober. Am Sonntag wurde der neue Ortspfarrer, H. H. Aloys Scholze, bisher in Kunnersdors a. d. E. durch den H. H. Erzpriester Scholz«-Löbau, feierlich vor der Gemeinde eingewiesen. In festlichem Zuge geleiteten die Schulkinder und die Vereine ihren Psarrherrn zur Kirche. Anschließend erfolgte die feierliche Einweisung, wobei die Ur kunden und ein Hirtenschreiben des Bischofs verlesen wurden. Die Festpredigt über die Würde des Priestertums im Anschluß an das Evangelium vom guten Hirten hielten der H. H. Erz priester. Der Kirchenchor verschönte die Feier durch den Vor trag der Missa „Stella maris'^ von Eriesbacher. Im Pfarr hause erfolgte dann die Vorstellung des Kirchenvorstandes, der Lehrerschaft, der Vereinsvorstände. Am Abend hatte der Volksoerein zu einer weltlichen Be grüßungsfeier «ingeladen. Sie wies auch aus den Nachbarorten einen sehr starken Zuspruch auf, daß sich der Saal als viel zu klein erwies. Schulleiter Günther hielt di« Begrüßungs ansprache. Der Redner wies auf di« Nöte der Zeit hin, die nur dann gebannt werden können, wenn alle Ehrtstlichdenkenden in christlicher Liebe und Eintracht zusammenstehen und sich geschlos sen hinter di« geistlichen Führer stellen. H. H. Pfarrer Scholze griff die aufgeworfenen Probleme auf und antwortete in pro grammatischen Ausführungen, di« mit allseitiger Zustimmung entgegengenommen wurden. Herr Friedrich brachte in poetischer Form die Glückwünsche des „Kasinos" zum Ausdruck. Der Cä cilienverein verschönte den Abend durch den Vortrag mehrerer Lhorlieder. Auswirkung -er sächsischen Notverordnung Einschränkungen im der katholischen Schul« Schirgiswalde. Schirgiswalde. In der letzten Sitzung des Schulbezirks- rorstandcs Schirgiswalde berichtete Bürgermeister Vogt als Vorsitzender desselben, daß an der hiesigen katholischen Volksschule zufolge der sächsischen Verordnung zur Sicherung der Staats- und Gemeindehaushalt« 12 Stunden in Wegfall kommen, fo daß der nichtständige Lehrer Delank, der bisher 13 Wochenstunden erteilte, beschäftigungslos wird. — Bei der evangelischen Schule beträgt die Kürzung 2 Wochenstunden. — Die Wahl des Herrn Direktor Rösler zum Schulleiter und des Herrn Lehrer Prescher zum Stellvertreter ist bis 1834 geneh migt. Hieraus beschäftigte man sich länger« Zeit mit den vom Ve- zirksschulamt aufgestellten Vorschlägen zu Sparmaßnahmen im Schulhaushalt. Gestrichen wurden zunächst 158 RM., die als Aufwandsentschädigung für Schulwanderungen eingesetzt waren, bisher aber noch nicht in Anspruch genommen wurden. Für Jn- tandlehungsarbeiten waren 1880 RM. vorgesehen, verausgabt ind ocreits 258 RM.; es kommen nur dringend notwendige Re- »arationcn zur Ausführung. Der zur Anschaffung neuer Schul- >änke bereitgestellte Betrag von 1888 RM. wird eingespart. Zreie Lernmittel werden künftig nur bei größter Bedürftigkeit weitergewährt, hierfür stehen noch 75 RM. zur Verfügung. Dem Vorschlag des Schulamtes auf Einsparung eines Hausmanns postens tritt man nicht bei, eine nähere Begründung hierüber wird dem Schulamt übermittelt. Bisher war es üblich, daß weit ab von der Schule wohnende Schulkinder während der Wintermonat« an den Tagen, da sie zweimal Unterricht hatten, im Kinderheim auf Kosten der Schulkasse mit zu Mittag gespeist wurden. Um die Zahl solcher Speisungen möglichst niedrig zu halten, wurde der Bürgermeister beauftragt, sich diesbezüglich mit der Schulleitung in Verbindung zu setzen. ze. k. verstorben ist in Warnsdorf am Montag der als echter deutscher Priester hochgeschätzte Dechant Falsche! an den Fol gen einer Sepsis im Alter von 61 Jahren. Dem verstorbenen Seelsorger, der sich mancherlei Verdienst« um die Pfarrgemeinde und im Vereinsleben erworben hat. trauert die ganze Stadt nach, di« damit einen schweren Verlust erleidet. Gegen Lohnabbau bei der Reichsbahn Der Einheitsverband der Eisenbahner Deutschlands. Be zirk Sachsen, hielt in Dresden eine ordentliche Bezirkskonferenz ab. Die Tagung beschäftigte sich in der Hauptsache mit der lohn- politiscl)en Lage. Der Leiter der Tarifabteilung im Verbands- vorstand, Franz A p p i hsch-Berlin, erstattet« hierzu ein aus führliches Referat. Er betonte, daß die Organisation sich mit aller Entschiedenheit gegen «ine weitere Lohnkürzung wenden wird. Eine entsprechende Entschließung fand einstimmige An nahme. Energie durch Wafferdampf Das „Deutsche Institut für Energiesorschung" in Hamburg meldet als Ergebnis einer 48jährigen Untersuchung die Ent deckung der Möglichkeit, daß Deutschland jährlich 214 Milliarden Mark an Kohlen smiren kann, und zwar durch eine Kombination von Wasser- und Benzoldampf beim Maschinenantrieb. Wasser verdampft nämlich bei 180 Grad Hitze, Benzol dagegen schon bei »8 Grad. Bringt man daher Benzol und Wasser zusammen, so liegt der Vcrdampfungspunkt bei 98 Grad. Das heißt, man braucht in diesem Falle die Kessel nur noch bis zu 98 Grad und nicht mehr bis zu 1<>0 Grad zu erhitzen, was einer Ersparnis von 10 Prozent gleichkommt. Die neuesten Prüfungen vor öffent lichen Körperschaften haben di« gleichen Resultate erzielt wie in dem Hamburger Institut, und so ist es nicht ausgeschlossen, daß in allen Betrieben, die mit Dampfantrieb arbeiten, eine voll ständige Umwälzung Platz greisen wird, wobei natürlich nicht nur an Fabriken, sondern auch an Lokomotiven und Dampsschisfc gedacht ist. Für das neue Gemisch Wasser-Benzol benötigt man nicht etwa neue Maschinen, vielmehr können die alten nach ganz kleinen und kaum nennenswerten Veränderungen weiter ver wandt werden. Bei einer Umstellung würde Deutschland viele 108 Millionen Mark allein dadurch sparen, daß es weniger Koh len zu verfeuern brauchte. Gleichzeitig könnten wir mehr Koh len nach dem Ausland verlausen und auch auf ein« Einfuhr der englischen Kohle zum Teil verzichten. In den Betrieben aber würden nicht nur zehn Prozent Heizmaterial sondern auch viel Zeit gespart, da der Verbrennungsprozeß des Gemischs Wasser- Benzol erheblich rascher vor sich geht, als wenn Wasser allein zum Verdampfen gebracht wird. Das Institut für Energiesorschung hat ausgerechnet, daß wir, nach Abzug der Mehrkosten für den Ankau, von Benzol, insgesamt etwa 2,5 Milliarden Mart jährlich würden einsparen können. Das wäre an sich sehr erfreulich, aber das Problem hat nicht nur ein« technisck)« und finanzielle, sondern auch «ine soziale Seite. Die Ersparnisse an Kohlen könnten zugleich Ent lassungen von Bergarbeitern bedeuten. Ueberhaupt wär« zu prüfen, Inwieweit die gedachten Ersparnisse durch Arbeits losigkeit von Menschen erkauft lverden. Wir sind der An sicht, daß solche „Ersparnisse" angesichts der wirtschaftlichen Lage in Mitteleuropa kein« Ersparnis, sondern Verschwen dung sind. Annaberg. Der katholische Frauenbund hatte am 11. Ok- tober zu einer Bezirkvtagung nach Annaberg eingeladen. Die Tagung begann mit einem feierlichen Hochamt und Festprcdigt von H. H. Pfarrer Schulz, geistlichem Beirat der KDF. Anna berg, zum Thema: „Eine brave Frau ist die Krone ihres Man nes . Im Kinderheim, der idealen Erholungsstätte am Waldes rand. eröffnete nach einem kurzen Frühstück die Landcsvor- Ntzende des KDF. für Sachsen, Frau Spitzner-Bender, die Mitgliederversammlung, grau Hühne gab einen fein und ausführlich zusammengestellten Bericht der letzten Vereins jahr«. — Ueb«r Arbeit und Ziel« der Zentrale des KDF. in Köln gab Fräulein Dr. Ehrle ein anschauliches Bild. Dr. Ehrl« ist Dezernentin der Frauenbcrusskommission, die gerade in der heutigen wirtschaftlich schweren Zeit ein reiches Arbeits gebiet hat. Um 10 Uhr begann im großen, sehr festlich von den ehr würdigen Schwestern hergerichteten Saal die große, öffentliche Versammlung. Die Ortsvorsitzende des KDF. in Annaberg, eröffnete die Versammluna mit herzlichen, von Ueberzeugung warmen Worten. Der Kirchenchor und eine Schülergruppe batten sich in den Dienst der guten Sache gestellt und unter lie benswürdiger Leitung von Herrn Thümer hörte man „des Ewigen Ehre rühmen . Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der groß und sehr tief angelegte Vortrag von Fräulein Dr. Ehrle über die Frauenaufgaben in der heutigen Zeit". Sie Führt« u. a. folgendes aus: „Wenn wir eine Rückschau auf die letzten 25 Jahre halten, so steht da der KDF., geworden aus kleinen Anfängen, gewachsen zu gewaltigem Ausbau. Eine Generalversammlung findet statt in Breslau, anders als die großen Frauenversammlungcn in Leipzig vom Bund deutscher Frauenvereine und den erwerbstätigen Kommunistinnen. Wir wollen nicht wie sic den Kampf, wir wollen lernen die Not und die Schwere der Zeit zu tragen. Viele zerbrechen an der Not und die Bereitschaft der Menschen wird immer gerin ger. Gibt es noch ein katholisches Frauenwollen, das die Zeit tragen kann? Viele ringen um den Sinn dieser Zeit, warum gerade sie i» diese Zeit hineingeboren. Wir sind zuviel mit uns selbst beschäftigt, helfen trotz allem immer noch zu wenig. Die eigene Bedrängnis macht uns müde. Wir lehnen uns nicht aus, wie die andern, aber wir müssen lernen zu tragen. Dies Tragenkönnen ist die besondere Aufgabe der Frau. Mit dem Veseitigenwollen kommen wir nicht weiter und so wollen wir eine Sendung sehen, eine Sendung der Frau an die Menschheit. Menschheitsaufgaben Hal heut« die Frau zu erfüllen, lvenn sie wirbt für die Sonntagsruhe, wenn sie einstcht für die Abrüstung. Die ganz besondere Frauenaufgabei st aber dieSorgefürdas Kind und der Dienst am Kinde. Die Frau muß die Jugend zurückführen zu Einfachheit und zum Verzicht. Zum Verzicht auch aus Freud«. Der arbeitslosen Jugend ein Gebiet geben, in dem sie sich entfalten kann. Wir alle, die in diese Zeit hineingeboren sind, wir wollen zeigen, daß wir tragen können und damit würdig sind, in dieser Zeit gelebt zu haben". Oie allgemeine Fstauenbundstagung in Leipzig Der Bund deutscher Frauen vereine hielt in Leipzig dieser Tag« unter außerordentlicher Beteiligung seine 17. Generalversammlung ab. Dr. Gertrud Bäumer wies in ihrem Vortrag „Das Berufsschicksal der weiblichen Jugend" dar auf hin, daß di« Not der Arbeitslosigkeit bei den Frauen gewiß nicht leicht sei und erinnerte daran, daß die weibliche Jugend ihrer eignen Zeit vielleicht noch unter einer größeren Unsicher heit gelitten habe als die heutige. Durch die wirtschaftliche Not dürfe der Wagemut der Jugend aber nicht beeinträchtigt wer den. Die jetzige Frauengeneration müsse den Kampf weiter füh ren, damit sie nicht wieder aus der Stellung ausgeschaltet werd«, die die frühere Generation unter so vielen Kämpfen errungen habe. Oberregierungsrätin Dr. Gaebel zeichnete ein dunkles Bild von dem deutschen Wirtschaftsleben und dem Berufs schicksal der Frau. Am ungünstigsten gestalte sich die Lage der Akademikerin, weil selbst bei besserer Wirtschaftslage das An gebot zu groß sei. Im übrigen sei festzustellen daß infolge der Rationalisierung di« Arbeitslage der Frau günstiger sei als die des Mannes. Eine gewisse Vielseitigkeit im Beruf sei ivegen der größeren Verwendbarkeit nur vorteilhaft. Aus der Welk der Kirche «in« vordringliche Pflich» Zu den vordringlichsten Pflichten der Katho liken gehört die pünktliche Bezahlung der Kirchensteuern. Unser Hochwllrdigster Herr Bischof, Exzellenz Dr. Conrad Gröber, sprach in der Gemeindeversammlung zu Dresden-Cotta am 13. September 1931 über die Kirchensteuern fol gendes: „Ich weiß sehr wohl, welch große Lasten aus den Katho- liken der sächsischen Diaspora liegen, und wäre gerne bereit, sie all« zu mildern, wenn es mir irgendwie möglich wäre. Ich ver kenne es auch nicht, daß manche mit der Entrichtung der Kirchensteuer «in empfindliches Opfer bringen. Stünden mir andere Mittel zum Unterhalt der Kirchen, zur Besoldung der Geistlichen, der Organisten und Küster zur Verfügung, ich wäre sofort bereit, di« Kirchensteuersätze zu erniedrigen oder die Kirchensteuer überhaupt zu beseitigen. Aber leider ist sie die einzige Quelle, au» der wir im armen Bistum Meißen die lebensnotwendigen, kirchlichen Einnahmen schöpfen. Ich bitt« deswegen meine Diözesanen herzlich und dringend, dieses Opfer der katholischen Kirche zulieb gerne zu bringen, sich an die noch höheren Abgaben zu erinnern, welche die Gegner des Christen tums und der katholischen Kirche zur Erreichung ihrer Ziele entrichten, und den Gedanken, der Kirchensteuer wegen, aus der Kirche auszutreten, als «ine Einflüsterung zu betrachten, die in bedauerlicher Verkennung der religiösen und kirchlichen Wert« nur der plötzlichen Verbitterung ohne vernünftige Ueberlegung, oder der gehässigen Agitation der Kirchen- und Gottesfeinde entspringen kann." Zum Eucharistischen Kongreß 1932. Es braucht niemanden besonders gesagt zu werden, daß die katholischen Iren ihr Alles dafür einsetzen werden, daß der nächstjährige internationale Eucharistische Kongreß der Tradition unseres irischen Volkes würdig sein ivird, würdig vor allein des erhabenen eucharistischen Geheimnisses, das da gefeiert wird. Das gesamte Volk, Kirche und Staat, erachten es als Hauptaufgabe, ein gutes Gelingen dieser Veranstaltung sicherzustellen. Nach bisherigen Feststellun gen wird die Zahl der Kongreßteilnehmer aus dec Laienwelt über eine Million betragen. Ueber 5000 Priester sind angemel det. Um di« Riesenprozession sich entfalten zu lassen, wurde «ine Wegstrecke von ca. 5 Kilometern in Aussicht genommen. Das Dr. Agnes von Zahn-Harnack sprach über die Auf- gaben der Frauenbewegung von heute. Den Frauen liege eine dreifache Pflicht ob, die wirtschaftliche, kulturpolitische und west- politische. Hanna Roehr versuchte In ihrem Vortrag: „Beruf als Lebensinhalt" zu zeigen, wie durch treueste Pflichterfüllung auch unscheinbarste Arbeiten Mosaiksteinchen im Ganzen seien und Lebensinhalt und Befriedigung verleihen könnlen. Dr. Else Brockelchen sprach über „Familie als Leben inhalt". Trotz allen Vernichtungskampses gegen Ehe und Fa milie gibt es sowohl im Bürgertum wie im Proletariat noch ge festigte Familien. Die Familie hat auch heute noch Erziehungs recht und -Kraft. Die Frage des Tages lautet: Ist die Jugend, die in Ehe und Familie oft ein lästiges Hemmnis sieht, noch zu- rückzugewinnen? Die Erneuerung und Heiligung von Familie und Ehe müsse aus dem Religiösen kommen. In ähnlichen Gedankengnnge» forderte Professor Litt (Leipzig) auf der Reichstagung für höhere M öd- chenbildung, die kurz zuvor in Leipzig stattgesunden Hal jvgl. S. V. Nr 230), zum Mut und Widerstand aus gegen die zerstörenden Mächte dieser radikalen Zeit. Die ältere Ge neration müsse in Wort und Tat eintreten für die Erhaltung des sittlichen Erbgutes. Die Angst unmodern zu sein, muß überwunden werden. Der zweit« Tag der Frauenbunds-Verhandlungen galt aus schließlich dem Gedanken des Friedens und der Abrüstung. Am Abend sprach die Dichterin und Politikerin Ina Seidel über „Abrüstung, Welterneuerung oder Weltzusammenbruch". Der Bund deutscher Frauenvereine, in dem die verschie densten Richtungen sich vereinigen, fordert in einer Entschließung voin Völkerbund alhzemeine und volle Abrüstung. In einer weiteren Entfchließung zu den Spar- und Abbaumaßnahmen heißt es u. a., der Bund deutscher Frauenvercine erwarte, daß die in der Versafsung festgelcgte Gleichberechtigung der Frau im gefamten Staats- und Wirtschaftsleben von Regierungen, Be- Hörden und Parlamenten gestützt oder wiederhcrgestellt und da durch das Vertrauen in Recht und Gerechtigkeit neu befestigt werde.. „Es fiel ein Reif .. Protestantische Gegenstimmen bete. Lourdes. An dieser Stelle (Sächs. Volksztg. vom 3. Oktober) war mitgeteilt, daß sich ein Nichtkatholik, Alfred Hoffmann, gün stig über Lourdes ausgesprochen hatte, und zwar in der rechts gerichteten protestantiscl)«» Leipziger Abendpost Nr. 225 vom 26. September 1931. Noch keine 14 Tage vergingen, da erschien in derselben Leipziger Abcndpost (Nr. 235 vom 8. Oktober) ein großer Aufsatz von Hellmuth Unger: „Die Wunderquelle voa Lourdes und ihre Kleine Heilige". Darin stel-en manche schönen Sätze, aber doch auch dieser — von der L. Abendpost besonder« hervorgehoben —: „Ungläubige, Skeptiker und Ketzer ließen sich durch immer neue Wunder in Lourdes bekehren und stimmte» schließlich ein in den Massenchor unantastbarer Ver- h linmelu n g." Mit dieser absprechenden Aeußerung ist natür lich die Wirkung der in der S. V. als erfreuliche „Stimme de« Verstehens" bezeichneten Erklärung Alfr. Hoffmanns so ziem- lich vernichtet. Hellm. Unger spricht dann noch davon, daß „Lourdes eln'Dogma gew irden" sei. Ein Dogma Ist „Lourdes" nicht. Wenn Unger sagt, bisckös- licl-e Ordinariate verliehen Büchern über Ticrnadette von Lour des „die Approbation", so meint er wohl, diesen Büchern sei das „Imprimatur" erteilt worden, d. h. die kirclnmbehördliche Druck erlaubnis; dies« Erlaubnis ist aber kein Werturteil. keine Empfehlung, sondern nur die Erklärung, daß in den Büch.-rn nichts vorkommt, was dem katholischen Glauben widersprich. Ein zweiter großer Aufsatz von Unger, der Dichter und Dr. med ist, schildert u. a. die große Zurückhaltung der katholischen Prie ster und Kirchenbehörden, eine Zurückhaltung, Vorsicht und OK jektivität, wie wir sie auch im Falle Konnersreuth beobachten Dieser ziveit« Aufsatz sLpz. Abdp. Nr. 236) l^richtet auch von den Wundern, ohne sie zu bestreiten: es kommen nur ganz allge meine Redewendungen vor aus denen nichts ,u enMeln"--!! 0, wäre natürlich viel zu iveit, um das Allerheiligste in schwere Monstranz zu Fuß über diesen Weg zu tragen. Die Lösung, ivelche anläßlich der ersten eucharistisclsen Prosession des Papste Pius XI. Uber den iveiten St. Petersplatz erfolgte, gab nun hier die Idee ein, das Allerlzeiligste ebenfalls führen zu lassen. Em Prunkwaaen ist in Aussicht genommen, den Studenten ziehen werden. Die höchsten Staatsbeamten Irlands werden ihn bc gleiten. Im Wagen felber ist eine Kniebank angebracht aus der der Legat des Papstes Platz nimmt und bequem die hl Mon stranz halten kann. Bereits sind auch aus Amerika eine ganze Anzahl Anmeldungen von Bischöfen eingelaufen Von überall lp!r, wo di« katholischen Iren Kolonien gegründet haben, wo sic- im Klerus und l» der Hierarchie vertreten sind, kommen Zu sagen sich am Kongresse zu beteiligen Der Erfolg der Exerzitien für Schriftsteller in Frankreich ist bisher so groß geivefen, daß in diesem Jahre zwei Kurse ein gerichtet iverden mußten, um die groß« Zahl der Teilnehmer unterbrinqen zu können Die erste Abteilung wurde im Sep tember abgehalten, die zweite wird Ende Oktober statlsind-n Auch für weibliche Schriftsteller und Journalisten werden in die sem Jahre besondere Ererzitien abaebalten werden Das Päpstlich« Institut für christliche Archäologie hat einen Organisationsplan zur Fortsetzung der Ausgrabungen in den Katakomben ausgearbeitet. Nack Artikel 33 des Kon kordates mit Italien bleibt dem Heiligen Stuhle die Derfü-wnq über die Katakomben in dem Boden Roms und der übrigen Ge bietsteile des Königreichs Italien mit der sich daraus ergebenden Last der Bewachung. Unterhaltung und Erhaltung vorbehalteii. Er kann unter Beobachtung der Slaatsgekctze und unter Wall ung etwaiger Rechte Dritter die nötigen Ausgrabungen und die llebertragung der Gebeine der Heiligen vornehmen. Wie be greiflich. hat die Päpstlich Kommissinn für die Katakomben langwierige Verhandlungen mit den Eigentümern der Grund stücke unter denen die meisten römischen Zömeterien gelegen lind, sichren müssen, bis deren Ankauf möglich wurde Unter der Ewigen Stadt gibt es 54 verschiedene Katakomben, von denen mancl-e nur teilweise erforscht sind. Vortrag für Konvertiten und Suchende. Am kommenden Mittwoch, den 14. Oktober. 19 Uhr, spricht im Taschenberg- Palais, silberne Kapelle. Kaplan Dr. Sudbrack über das Thema: „Di^. Persönlichkeit Christi". Eintritt für jedermann frei!