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zent Wir begrüßen Keinec-Ivegs, daß säst die Halste der Evan- gelisckien im sozialistischen Lasier und die andere Halste bei den Nationalsozialisten stehen — n>enn man den erstarkenden evan- gelisctsen Christlich Sozialen Volksdienst einrechnct, sollen höch stens 25 Prozent Evangelische aus die NSDAP. Trotzdem die ltzeisteshaltung der Naltonalsozialisten tonisch protestantisch ist, hoben sie bis Ixule von den 40 Prozent Evangelischen der sozia- lislisclxn s^ront koum «ineil einzigen herübergehvlt. Sie haben dagegen um so gründlicher die liberalen und sreisinnigen Par teien zermalmt und in sich ausgesogen Diese Zahlen der partei politischen konsessionellen Schichtung Deutschlands sind recht lehrreich. O. St. Vrercien unrl Umgebung Tempel — Vorsitzender -er Ortskrankenkasse Dresden, 2-1. November. Der Ausschutz der Dresdner All gemeinen Ortskrankenkasse wählte am Montag den bisherigen Präsidenten der Landesversicherungsanstalt Tempel zum Vor sitzenden der Ortskrankenkasse. Tempel war bekanntlich kürz lich, nachdem er vom Disziplinarhos zu einem Veriveis und vier Monaten Gehaltsabzug verurteilt worden war, von der Regie rung aus Wartegeld gesetzt worden. Hieran ändert sich nichts, denn bei der Wahl zum Ortskrankenkassenvorsland handelt es° sich nur um ein Ehrenamt, nicht um eine Anstellung Immerhin darf man sich wundern, datz dieses Ehrenamt gerade an Tempel übertragen worden ist. Ter Ansschutz der Allgemeinen Orts krankenkasse Dresden hat sich nicht daran gestoßen, datz in der Begründung des erwähnten Urteils festgestellt wurde, datz Tem pel als Präsident der Landesoersickxrnngsanstalt Anordnungen des Landesversiclxrungsamts izeslissentlich nicht befolgt und in verschiedenen Fällen ihm anvertraule Gelder nicht pfleglich be handelt hat. Es wurde ausdrücklich festgestellt, datz Tempel sich in diesen Hätten des ittertraucns unwürdig gezeigt habe, das ihm als Staatsdiener zustande. Wir glauben, datz unter diesen Umständen die Mehrheit der Mitglieder der Ortskrankenkasse Dresden die Wahl Tempels zum Vorsitzenden mitzbilligt. Eine in dieser Weise uinstriltene und verurteilte Persönlichkeit ist an dieser Stelle übel ange bracht. Sie besitzt nicht die Autorität, die für einen Vorsitzenden der A. O. K. nolivendig wäre Der Ausschuh der A. O. K. Dres den war sehr übel beraten, als er seine Entscheidung über die Nachfolge Sladlrat Kirchhoffs getroffen hat. Im Oienfte den Nächstenliebe Reichswehr-Hilsswoch« In Dresden. Um dem grotzen Mangel an warmer Kleidung, Wäsche und Echuhwerk, der gerade in diesem Nolwinler der Bevölke rung besonders fühlbar wird, abzuhelscn, wird sich auch diesmal wieder unsere Reichsivehr im Rahmen der Winterhilfe siir eine grohzügige Sammlung zur Verfügung stellen, siir die die Tage vom 7. bis mit 12. Dezmder d I. in Aussicht genommen sind. Die Reichsivehr wird hierfür 30 besixmnte Geschirre und 4 Kraftwagen zur Verfügung stellen, die" besetzt mit Soldaten der Reichswehr und Helfern der Fürsorge, das Dresdner Stadt- gebiet durchfahren werden. Nach einem Aufmarsch durch d i« H a u p t st r a tze n der Stadt unter Vorantritt einer Musik kapelle werden die Wagen die ihnen zuczewiesenen Bezirke aus suchen, um dort ihr« Sammeltätigkeit zu beginnen und die ganze Woche hindurch dnrchzusiihren. Zur Belebung der Sam meltätigkeit werden in jedem der Sammelbezirke täglich Platzmusiken der Reichswehr statlsindc» und sicher viele Zuhörer finden Den Sammelwagen sind Helfer beigegeben, die die Klei dungsstücke usw auch in den Häusern abholen können. Im all gemeinen wird jedoch erwartet, datz die hilfsbereite Einwohner- schast die Sachen nach den Wage» der Reichswehr bringen wird. Es ist aber dringend erforderlich, datz die einzelnen Haushaltun gen schon jetzt mit dem Heraussuchen geeigneter gut brauchbarer bülilt 8icb Oma matt unck soso — ladt sie sicii mit Oronasal , vronsro-V/sin rot— k«vix — unkeruckeri aber »üll. «liv kürtlictie Lede kür ^unxe und ^Ite » »/, 51»,cd« 2.25 o. 01.. »/, 51,scde 1.20. allein «cdt nur 'n OlixmaMarflien bei , L. Lpistksgsn, vresrtsn ,tr.iLe 9. stuk: 1LZA6 — N.iufrner 5>1raLe 9, OalerivstriLe 6. Die Sitzung wurde 7.25 Uhr abends eröffnet. Nach Erledi gung einiger Eingänge erfolgte die Behandlung zweier Dring- lichkeitcanträge, von denen sich der eine mit der sofortigen Errichtung von Wärmestuben beschäftigt«, der zweite Verkcbrsverbcsseruugen auf der Vlasewitzer Elbbrücke galt. — Ein« Anfrage zur Geschäftsordnung seitens des kommunistischen Stv. Schneider betraf den Antrag der Kommunisten aus Plaka- ticrung eines Ausrufes zum „roten" Volksbegehren In Sachsen durch die Stadt. In längerer Aussprache wird das Ansinnen diesen Antrag aus die Tagesordnung zu setzen, gegen di« Stim men der Kommunisten und Nationalsozialisten zurückgewicsen, da es sich um keine Gemeindeangelegenheit handele. Nach Eintritt in die Tagesordnung werden eine große Zobl Pnnlt« ohne Aussprache entweder-den zuständigen Aus schüssen überwiesen oder znm Bescklnh erhoben. Darunter be fand sich auch der folgende Antrag des Stv. Müller l I sZtr): Kollegium wolle beschliessen den Rat zu ersuchen, der beson der« Notlage der ledigen, alleinstehenden Wohlfahrtvrrwerbs- losen dadurch Rechnung zu tragen, das, ihnen bei länger als 13wöchtger Erwerbslosigkeit die llntersttitzung nach dem ent sprechenden Satze der höheren Fürsorae gemährt wi-d. Dieser Antrag fand einstimmig Annahme. — Ein« erregte Aussprache entspann sich über die Sparmatznahmen des Rates, an denen die Stadtverordneten der verschiedensten Parteien besonders aus dem Gebiet« des Schulctats und des Kran- Dr. Külz zur Dresdner Finanznok Oie neuen Sparmaßnahmen vor -em Stadtparlament — Annahme eines Antraaes -es Zentrums Vertreters zur Linderung -er Not lediger Wohlfahrtserwerbsloser Dresden, 24. November. Die gestrige Sitzung wurde durch eine Reihe rein agitatori scher Anträge und Zusatzanträge der Kommunisten gekennzeich net. So brachte der Stv. Schneider gleich zu Beginn «inen Antrag zur Geschäftsordnung ein. der vom Stadtverordneten vorsteher Dölitzsch scharf zuriickgewiescn wurde und Anlatz zu einer lebhaften Polemik zwischen den Kommunisten und Sozialdemokraten boi. Die Nationalsozialisten standen bei diesen Agitationsanträgen wacker an der Seit« ihrer Bundes genossen zum „roten" Volksbegehren, als das es der kommu- nistisclx Stv. Lade bezeichnete. Die Ausschaltung der Stadtverordneten bei Beratung der Sparmatznahmen des Nates begegnete dem lebhaftesten Protest einer grotzen Zahl von Rednern, deren Menge noch grötzer gewesen wäre, wenn nicht der Antrag auf vorzeitigen Schluß der Debatte gestellt worden wäre. Bei Gelegenheit der Zurückweisung dieser Angriffe, die vom Ober bürgermeister in ungewohnt temperamentvoller Form erfolgte, entrollte das Stadloberhaupt ein überaus trübes Bild von der Finanzlage der Stadt, das solchen Eindruck auf die Stadtver ordneten macht«, das den Worten ein, wie es der Kommunist Lad« ausdriickte, heiliges Schweigen folgte. Ein grost er Erfolg siir d c n Z e n t r u m s v e r- tret er und seine unermüdlich« Arbeit zum Wohl« der Wohl- fahrtscrwcrbsloscn war es, datz sein Antrag auf besondere ll n te r st ü tz u n g der ledigen W o h l f a h r t se r w e r b s- loscn nach den Sätzen der gehobenen Fürsorge ohne Aus- sprock-e Annahme fand. Unsere Gesellen rverden Herrn Müller siir die energische Vertretung ihrer Be lange besonders dankbar sein. kc »Hauswesens scharfe Kritik üben. Ein von den, iona- listischen Stv. Rösch gestellter Antrag, dem Nate das Beircin- den der Stadtverordneten über ihre völlige Ausschalcung bn Beratung dieser Frag« auszusprechen, sand gegen die Stimmen der Rechten und des Zentrumsvertrcters nach lebhafter Debatte, an der sich auch die Nationalsozialisten, Kommunisten und das Handwerk beteiligten. Annahme. Der in den Aeutzerungen dcr Redner stark angegriffene Oberbürgermeister Dr. Külz nahm Gelegenheit in längeren Ausführungen, die von fast dauernden persönlichen Zurufen dcr Kommunisten unterbrochen wurden, die Haltung des Nates zu verteidigen, die er als Pflicht derNot bezeichnete. Bei dieser Gelegenheit machie Dr. Külz Mitteilung von einem ungedeckten Defizit dcr Stadt von 17 Millionen und stand nicht an, zu erllären, datz er sich vor den schärpten Maßnahmen mcht scheuen werde, um diese Schuld verschwinden zu lassen. Die Hauptursachc davon sei die ungeheure La» dcr Erwcrbsloscnfürsorge, die roll und ganz auf der Stadl ruhe, während man ihr ihre Einnahmen teilweise genommen l-abe. Wenn die Stadt nicht zu einer Umschuldung ihrer HO Ai! lionen NM. kurzfristigen Schulden in langfristige Anlotti.-n komme, so werde diese kurzfristige Verschuldung dauernd wie ein Damoklesschwert über ihr schweben. Es sei ein großer Fehler der seinerzeitigen Rcichssinanzgewaltige» genesen, den Gemeinden den langfristigen Auslandskredit u> sperren. Ohne eine besricdigcndc Lösung dcr kurzfristigen Vei- jchnldung sei «ine Gesundung der Finanzen undenkbar. Oben bürgermeistcr Dr. Külz erklärt, er hoffe, durch unmittelbare Verhandlungen der Stadt mit ihren kurzfristigen Gläubigern zu einer Lösung dieser schwierigen Frage zu kommen. Zum Scklusic wies Dr. Külz mit besonderer Betonung daraus hin, datz im gegenwärtigen Augenblicke nichts ihn und den Rat von dcr Verpflichtung entbinden könne, alle Matznahmen zur Gc- sundung der Finanzen zu ergreifen. Wenn es nicht gelänge, die Mittel für die Erwerbslosen und Unterstützung-, berechtigten, die Löhne und Gehälter und die Mittel für die Schnldzinscn zu beschaffen, so werde die ganze Front ins Rui. schon kommen. Darum müsse mit zähem Willen und dem Blick nach vorwärts alles getan werden, um aus dem Finanzelenb kcraus'ukommcn. Gesundung bedeute hier nur di« Uebernahmr der gesamten Erwerbslosenfllrsorge auf das Reich. Schwierig keiten kiesten sich leicht überwinden. Nach diesem Höhepunkt der Sitzung sand ein Antrag dc» Stv. Andrich Annahme, den Rat zu ersuchen, auf die Direk tion der Dresdner Gas-, Wasser- rrnd Elektrizitätswerke A G. dahinaehcnd «inzuwirkcn. datz die Ablesung der Strom gebühren nicht wie bisher aller 10 Wochen, sondern allcr 4 Wochen erfolge. Ein vom Sozialisten Sützmilch vertretener Antrag, der üch mit Errichtung einer weiteren Volksküche in Dresden-N. Wog beschäsliat, erledigte sich dadurch, datz. wie der Ratsvertrcni milteilt, die Errichtung bereits in di« Wege geleitet sei und o > Eröisnung in nächster Zeit erfolge. I'l.35 Uhr schlotz der Stadtverordnetenvorsteher die offen!- liche Sitzung, dcr eine längere nichtöisentliche folgte. Dr. F. K. Sachen beginnen. Tie Nachfrage Bedürftiger nach Kleidung. Wäsche, Schuhwcrk usw. ist außerordentlich groß. Möchte des halb die Reichswehr auch diesmal wieder viele gebefreudige Hände finden! Dcr Weihnachtobaum der Iugendhllsc. Der Verband für Iugendhilfe schreibt: Auch in diesem Jahre wird in der Adventszeit der Weihnachtsbanm der Iugendhilfe am Bismarckdenkmal ausstrahlen und seine stumme Bitte um Hilfe über die Stadt senden für Jugend in Not. Neben der Ausstellung seines Wcihnachtsbanmcs veranslallct der Verband für Iugendhilfe ain 28. und 29. Novemlxr em« all gemeine Straßen- und H a u s s a m m l u n g zu der so nöli gen Verstärkung seiner Kraft zur Bekämpfung feelisclzer und fiitlicher Not unserer Jugend. : Im Städtischen Planetarium Dresden findet am 'Mitt woch, 25. November, 20 Uhr die 4. Sondervorsührung der fünf gliedrigen Vortragsreihe „Der Himmel und seine Bewegungen" , statt und behandelt den Anblick des Himmels in anderen Zonen I der Erde. Der Sonnenlauf in der Polarzone und der Sternen himmel der südlichen Breiten werden dem Besucher gezeigt Vm einskarten haben Gültigkeit. : Ortsausschuß Dresden der deutschen Iugendverbiu tc Nächste Vollvorstellung im Schauspielhaus Donnerstag, 26 No vember: „Nina". Karlen täglich von 1—6 Uhr, Schützenpich ll Mißglückter Vaubüberfatl In der Dresdner Hauptmarllhallc verübte am P ntt- vormittag ein 23 Jahre alter Arbeiter einen dreistcn R '.r überfall. Er beobachtete einen Händler beim GcUnitt'.cn und verfolgte ihn auf dem Wege nach seinem in der Marttoo : befindlichen Büro. Im geeigneten Augenblick wars er > Händler Sand in die Augen und en trist ihm die n- sette. Dann flüchtete er nach der Berliner Straße zu. Dr Täler wurde von Privats'erfoncn verfolgt und schließlich ic- stellt. Aus dem Wege nach der Polizeiwache fläch o er erneut. Sckliötzlick wurde er von einem Beamten des l Scbrg' Polizeibezirks in einem Abort des Volkswokls. Sckä'-'rüun-c. nusgestöbert und festgenomme n. Die Kassette hatte >c aus der Flucht wcggeworsen. Sie wurde gefunden und dem ! An- digtcn ausgehändigl. angenommen. Ec hat sie so ausgezogen, daß vor allem Malier« bzw. Fulda nicht zu kurz kommen und das sei ihm lxsonders gedankt. Das Publikum, das sich sehr beifallsfreudig erwies, feierte ihn auch am Schluß inmitten der Darsteller. Franz Zickler. Oer Marmorsaal im Oresdner Zwinger Eine neu erstanden« Kostbarkeit. Der Saal, der jetzt nach der Wiederherstellung des,soge nannten sranzojischen Pavillons, am Sonntag der Ocsscntlichkeit wieder übergeben uxrben lonnle, hat vielerlei Schicksale durch- kemacht. Ursprünglich war er dcr prunkvolle Rahmen für Fest« und Empfänge Augusts des Starken, der sich im übrigen zur sommerlichen Zeit auch gern im Familienkreis darin auf hielt. Men hatte diesen Saal ganz besonders glanzvoll aus gestattet, da er dcr Repräicntation diente, zurzeit als der Kur- lürst-König die Würde des Reichsvikariats inne hatte, «in Hölxpunkt der Negicrungszeit Augusts. Dcr kostbare Marmor- sustbokxn, mit seinem berühmten Mittelstück aus rot-weißem Jaspis, die Wondbckleidung aus sarbigcm Marmor, die reiche Vergoldung, die bunt« Prackt der Deckengemälde, das alles mutz einen Zusvmmenklang an Schönheit sondergleichen geschaffen haben. Doch nur allzurasch kam der Verfall, der bereits im >8. Jahrhundert einseftie und von oa ab ist dann allerlei Unheil über den Marmorsaal für die Leibgarde des Königs von Preu ßen geworden, wcnn es nicht dem damaligen Verwalter der Dresdner Kunslkammer, dem Hof rat Dr. Duckewitz ge lungen wäre, ihn davor zu rcltcn. Aber das Zcrstörungswerk ging weiter die Bnusälligleit nahm zu, Stützen mußten ange bracht werden, schließlich wurde er als Atelier dcr Akademie verwendet, um dann zuietzt eine Art von Depot für die Ge mälde Galerie zu wcrdcn. Das Deckengemälde war durch einen Brand stark beschädigt worden. Rücksichtslos wurde «ine Esse mitten durch den Raum gelegt, Ziegelwände errichtet. Von all dem einstigen Prunk war nichts übrig geblieben —, sogar dcr Marmorbelog des Fußbodens war verschwunden — bis man endlich im Jahre ttilO. im Zuiammenhang mit der Zwinger- Rcstaurieruttg. an len Wiedcrausbau denken konnte, der nun zur Vollendung gelang!«. Ein begucmer Uebergang sührl jetzt von der Gemälde galerie in den Marmorsaal. lind dem Besucher von 1931 bietet er sich nun wieder in seiner imposanten Schönheit. Besonders mülxvoll war die Freilegung des Deckengemäldes. Es wird dem Heinrich Christoph Fehling zugesckrieben, dem einsti gen kurfürstlichen Hofmaler und Direktor der Akademie, und lag unter mehrfachem Anstrich verborgen. Mit außerordent lichem Geschick und größter Ausdauer ist es Professor Paul Rößler gelungen,'es wieder zu seiner alten Schönheit zu er wecken. Nur wenige Ergänzungen waren nötig. Wir haben einen lichtdurchslntetcn Saal vor uns. da die Wände saft nur aus hohen Elassenstern bestehen, von denen aus man einen einzigartigen Ausblick nach dem Zwingerhos und dem Nnmpheubad genießt. In diesem heiteren und festlichen Saal haben jetzt die französischen Bilder des 18. Jahrhunderts, die Watteau. Lancret, Pater, De la Tour, ihre Auf stellung gefunden. Zwei Prunktisckx zeigen eine reizvolle Sammlung von Miniaturen. Antike Marmorbiislen lchmücken die Wände, eine Sandslcingruppe von Permoser, die «init den Sims des Pavillons zierte, hat hier Obdach gesun den. An dcn Schmalseiten linden wir die Bildnisse Augusts Starken und seiner Gemahlin, der Kurfürstin Eberhard!««. Durch die Erneu-rung dieses Pavillons, der die Nordscite des Wallpavillons flankiert, ist dcr Zwinger wieder um eine Zierde reicher geworden und die Gemäldegalerie hat eine n.ve groß« Sehenswürdigkeit zu bieten. M. R. W. Oresdner Lichtspiele Capitol. Marlene Dietrichs großer Erfolg in dem deutsch»«» Tonfilm „Ter blaue Enael" hat ihr ein Engagement nach Holly wood verschafft. Ihr erster Tonfilm in englifclrer Spracl)« „Her zen in Flammen" wird nun auch in Teulschland gezeigt: er läuft seit Montag im Capitol. Auch hier wieder spielt sie eine Soubrette, die in Lokalen ziveiten Ranges austritt. Aber aus gerechnet in Marokko. Sie fällt dort in Liebe zu einem Frsm- denlcgionär, lwiratet aber doch schließlich einen reichen Franzo- fcn, der sie anbetct. Die beiden Männer Rollen sind mit Gary Cooper und Adolphe Mcnjou sehr gut besetzt, die geschickte Regie Joses von Sternbergs weiß über die Schwäck)en der Handlung himvegzuläuschen söhne verhindern zu können, daß der offen bar ursprünglich anders geplante Schluß wie ein Witz wirkt.) Neben der schauspielerischen Leistung der Hauptdarsteller hat dieser Film nur wenig an positiven Leistungen auszuweiien Att- eine positive Leistung ist es freilich auch zu inerten, daß die aow,.' Ausnahme des Films so angelegt worden ist. daß das Wort m n Verständnis der Handlung säst cnlbehrlich ist, der englische Teil stört also nicht in dem Maße, wie inan besürchien konnte Leipziger Lichtspiele. In den II T. Lichtspielen lHi M> ) ist „Der Raub der Mona Lisa" zu sehen. Der bekannte Wider- diebstahl vom 22. August 1911 ans dem Pariser Nationalmuseum bildet den Stoff des Tonfilms. Geza von Bolvary als Regisseur hat mit viel Geschick den Kriminalfall heransgearbcilet. Wüt» Forst in der Rolle des Dielres Vincenzo Peruggia zeigt ciue große Leistung. Ergreifend, wie er auf dcr Flucht vor den ün- minalbeamten in ein« Kirckw flüchtet, darin gerade ein gesun genes Amt statlfindet und auf den Knien liegend von tiefer Reue ersaßt wird Trude von Molo als Mathilde verkörpert ganz natürlich den Typ so vieler moderner Mädchen, die nicht nach innerer Neigung fragen, sondern: Was verdienst du! Der seliens- werte Film ist auch für Jugendliche erlaubt. —me— Humor Aufopfernd. „Sie machen ja eine gewaltige Reklame für Ihre Pomade und behaupten, daß sie neues Haar ans dem kah len Kopfe k>ernorbringt. Warum sind Sie denn selbst so kahl?' — „Um den Leuten die traurigen Folgen zu veranschaulichen, wcnn sie das Mittel nicht gebrauchen " Der richtige Dank. Die achtjährige Herta ist es gewöhnt, daß ihr die Mutter die häuslichen Neck-enarbeiten mach«. Bei einer dieser Aufgaben hat sich die Mutter verrechnet. H.rm kommt mit einem „Flunsch" nach Hause und sagt lielcidigt: „Jetzt stab ich deinetwegen 'ne „Drei" bekommen, Mutti. Näch stens inerd ich noch 'nen Tadel Kriegen, weil du nicht rechne» kannst!" Einsicht. Lehrer: habt ihr mir alle Haustiere ae- nannt. aber eins fehlt doch noch. Könnt ihr mir auch da; eins noch nennen? Cs hat struppige Haare, ist unsauber, wälzt sich gern im Schmutz und treibt sich aus des Nachbars Hos herum? Weißt du es, Fritzchen?" — „Tas bin ich, Herr Lehrer!"