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Mtmovltz, 7. Juni 1911. Leipziger Tageblatt. Nr. 156» 10S. Jahrgang. Öffentlich« versteigeruna Sonnabend den 10. Juni 1911 nachmittag» 1'/. Uhr im provisorischen Produttensaal der Börse -u Leipzig meistbietend für Rechnung wen es angeht circa 20 Zentner Mai»schrot «140 . Laplatamai« »160 . Gerftenfutter . 6 . Weizenmehl 000 . 24 . do 0 . 93 . do II » 18 . Roggenmehl 0 . 607 . do 0/1 - 103 - do ll lagernd in Eilenburg in der Beutelmühle: sofortige Abnahme gegen Kaste: Bietungskaution von 10^/«, beim Zuschlag zu hinterlegen: nähere Bedingungen werden im Termin bekannt gemacht: Besichtigung an Ort und Stelle gestattet: Muster liegen bei mir zur Ansicht aus und werden im Termin vorgelegt. Wahrend der Versteigerung haben Kauflustige freien Zutritt zur Börse. Leipzig, 6. Juni 1911 relix 0 8tvrvd«r,s Pfaffendorfer Str 56 öffentlich angestellter vereidigter Handelsmakler kllnkurs-Liusuerksuk. Hainstr. 9. Adler-Apotheke. Hainstr. 9. Nur noch kurze Zeit werben aus der Konkurs maste Max Sabatzkq die vorhandenen Bestände in sowie gewöhnliche Wäsche, Kragen, Manschetten, Serviteurs bis zum dritten Teil der früheren Preise abgegeben. Konkursverwalter. Lllnkursmalle-Verlteiyerung. Ich bin beauftragt, die Bestände der Emil Beyerschen Konkursmasse, bestehend aus Büfetts, Lederklubsesteln, Spiegeln, Tischen, Stühlen, 1 Bücher schrank, Bildern usw. sowie ferner die Bestände der Tischlerei: Holz, Furniere, Beschläge, zugeschnittene Möbel, 1 Fahrrad, 1 Handwagen, Hobelbänke, Hand werkszeug, am Mittwoch, den 7. Juni, vormittags von ' ,1V Uhr an, Waldstraße 31, öffentlich und meistbietend gegen sofortige Barzahlung zu ver steigern. , ,»4 Lokalrichter GrmkindesMkiO OrW. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Zinsfuß: rrv-Vo. Sparkasse Wahren. Geschäftsstelle: Rathaus, Erdgeschoß lrnks, Zimmer Nr. 4. Zinssatz für Einlagen bei täg ¬ licher Verzinsung. Geschäftszeit: 8—1 und 3—5. Sonnabends nur 8—2 Uhr MWeSMkOKodch tterroglum Loburg. Postscheckkonto: Leipzig Nr. 1290. Spareinlagen-Berzinsung ab 1. Januar 1911: 3V«"/a für kündbare Spareinlagen, 4°/o für neue Spareinlagen von mindestens 5VV Mk. bei 5 jähriger llnkündbarkeit. Tägliche Verzinsung. Mündelficherheit. Strengste Verschwiegenheit. iss» Kus üen übrigen Amtsblättern. In das Eüterrechtsregistrr ist eingetragen worden: Die Verwaltung und Nutznießung des Kaufmanns Isidor Bitterlich in Leipzig an dem Vermögen seiner Ehefrau August« Wilhelmine geb. Unger ist durch Ehevertrag vom 31. Mai ausgeschlossen worden. — Der Kaufmann Friedrich Bernhard Beer in Leipzig hat das Recht seiner Ehefrau Frida Antonie geb. Kronbiegel, innerhalb ihres häuslichen Wirkungs kreises seine Geschäfte für ihn zu besorgen und ihn zu vertreten, ausgeschlossen. Kus Leipzig unü Umgegend. Leipzig, 7. Juni. Historischer Tageskalender für Leipzig. 7. Juni: 1894 Jahres-Versammlung der Elektrotechniker Deutschlands. 1899 50jähriges Jubiläum des Landwirtschaft!. Kreisvereins. Die Zukunft ües Dachgartens. Es wäre wirklich eine Tat ausgleichender Ge rechtigkeit, wenn die Gärten, die dem Grossstädter zu ebener Erde immer mehr beschnitten werden^ sich wenigstens in luftiger Höbe wo die Verhältnisse in klimatischer Hinsicht noch besser sind, eine Ergänzung fänden. Eigentlich ist doch gar nicht einzusehen, warum sich nicht mit der Zeit über die Dächer der Großstädte hinweg ein einziger Garten verbreiten sollte. Diese Entwicklung hat endlich begonnen, aber sie ist noch weit von dem entfernt, was aus ihr wer den könnte und sollte. Solange es noch viele Häuser gibt, die auf ihren Dächern gar keinen oder einen nur kleinen ebenen Raum besitzen, wird die Ein richtung von Dachgärten beschränkt bleiben. Aber zunächst sollten alle flachen Dächer dazu ausgenutzt werden, und dann würde wohl das Beisoiel dazu führen, daß neue Häuser schon mit Rücksicht darauf gebaut werden. Mit einem Wort: die Dachgärten mästen mode werden, und mit ihnen muß die Reklame, die sich so ausführlich über die Tugenden neuer Wohn häuser verbreitet, ebenso paradieren wie mit Zentral heizung, elektrischem Licht, Aufzug und anderen ver lockenden Vervollkommnungen. Sogar der Luxus eines Wintergartens kann mit dem Nutzen eines Dachgartens nicht in Wettbewerb treten. Ganz be sonders in den Hausern, wo das Vorhandensein eines Aufzuge« auch die Mühe de» Treppensteigens über flüssig macht, mutz ein Dachgarten jedem Hausbe wohner hochwillkommen sein. Die Proben, die in letzter Zeit gelegentlich in Won und Bild von Ber liner Dachgärten gegeben worden sind, konnten wohl zur Xachcchmung anreizen. Mit gutem Willen und dem Aufwand von verhältinsmagig wenig Arbeit und Kosten lätzt sich auf dem Dach eines Mietshauses ein Garten von gar nicht geringer Ausdehnung her vorzaubern. Selbstverständlich wird sich eine solche Anlage nicht beliebig auf einem Hause gestalten lasten, bei besten Bau von vornherein darauf nicht ge rechnet worden ist. Abgesehen von dem vielleicht arg beschränkten ebenen Raum, muß darauf Bedacht ge nommen werden, datz eine reichliche Bewässerung des Garten, zu kernen Unzuträglichkeiten führt, und namentlich werden Sicherungen nötig sein, di« der Gefahr eines Absturzes auf alle Fälle vorbeugen. Manche Leute werden vielleicht auch dann noch mit einem Schwindelgefühl zu kämmen haben, aber das läßt sich, wenn der Mensch nicht schon zu alt ist, in kurzer Zeit überwinden. Die Frage ist freilich, wie weil man in solchen Dachgärten auch Bäume ziehen und damit für natürlichen Schatten sorgen kann. Ein mal ist das jedoch nicht die Hauptsache und ferner lehrt die Beobachtung, baß sich sogar im Mauerwerk Bäume und Sträucher ansicdeln und zu stattlicher Größe aufwachsen können. Allerdings wird das mit Recht kein Hausbesitzer dulden wollen, aber es beweist die Möglichkeit, in verhältnismäßig wenig Erde in einem Dachgarten das gleiche zu erzielen. Das wesent liche ist, daß ein Dachgarten die Gelegenheit zum Aufenthalt in Licht und Luft bietet, die beide kräfti ger wirken als in der stauberfüllten Atmosphäre in unmittelbarer Nähe des Erdbodens und des Straßen pflasters. * * Der Sächsische Volksheilstätten - Verein für Lungenkranke (mit dem Sitze in Auerbach) hat auch im vergangenen Jahre eine in hohem Maße segensreiche Tätigkeit ausgeübt. In der Heilstätte Albertsberg lfür männliche Personen) wurden 579 Kranke neu ausgenommen. Einschließ lich des vorhandenen Bestandes von 125 Kranken stellte sich die Gesamtzahl der Verpflegten auf 704. Die Zahl der geleisteten Verpflegtage beläuft sich auf 49 659, im Durchschnitt also aus 70 für jeden Patienten. Von den Kranken sind zwei verstorben, 575 kamen zur Entlastung: am Jahresschluß waren somit 127 Insassen vorhanden. Von den 579 neu aufgenommenen Vatienten trugen 76 die Kur kosten aus eigenen Mitteln und 36 wurden auf Freistellenfonds und Stiftungen verpflegt: bei den übrigen 467 trug in 320 Fällen die Landes-Ver sicherungsanstalt Königreich Sachsen die Kurkosten, in sonstigen Staatsbetriebe und Krankenkassen. Das vorherrschende Alter der Aufgenommenen stellte sich zwischen 20 und 40 Jahre (437 — 75,5 Proz. In der Heilstätte Carolagrün wurden in der Kinderab teilung 89 Kinder neu ausgenommen. Mit dem Be stände von 18 Kindern ergibt das eine Zahl von 107 Verpflegten. Geleistet wurden 8596 Verpflegtage, im Durchschnitt pro Kind also 80 Tage. Entlassen wurden 27 Knaben und 62 Mädchen: von den letzteren standen 33 im Alter von 14 und 15 Jahren. In der Abteilung für Erwachsene (weibliche) wurden 722 Personen verpflegt, darunter 595 neu auf genommene. Bei 46 674 Verpfleglagen ergibt sich eine durchschnittliche Verpflegdauer von annähernd 65 Tagen. Entlassen wurden 596 Patienten. Das Alter der Aufgenommenen entfiel auch hier vorzugs weise auf die Jahre von 20—40 (455 — 76,5 Proz.). Die Gesamtsumme des Aufwandes für beide Heil stätten betrug 393 611,64 Das Vereinsvermögen stellte sich am Jahresschlüsse auf 881 309 Nrchl eingerechnet sind hierbei die bestehenden Stiftungen. * Nachträgliche Erweiterung der Genehmigungs bedingungen gewerblicher Anlagen. Bei der geweroe- polizerlichen Genehmigung der Erweiterung einer Gasanstalt hatte die Amtshauplmannschaft in die Genehmigungsurkunde den Vorbehalt ausgenommen, daß die Unternehmerin (die Thüringer Gasgesellschaft in Leipzig) verpflichtet bleibe, weitere, den Fort schritten der Leuchtgastechnik entsprechende Vervoll kommnungen unweigerlich dann erntreten zu lasten, sobald sich durch die erhöhte Gaserzeugung Uebel- stände herausstellten, die ein Einschreiten gegen sie durch die genehmigende Behörde im Intereste der nachbarlichen Umgebung bedingten. Die Unter nehmerin hatte hiergegen Rekurs eingewendet, die Kreishauptmannschaft aber hatte dieses Rechtsmittel verworfen, während das Ministerium des Innern bie gegen die Entscheidung der Kreishauptmann schaft gerichtete Beschwerde für beachtlich gefunden hat. Das Ministerium bemerkt in der hierzu erlassenen Verordnung, die Rechtsprechung stelle sich vorwiegend auf den Standpunkt, daß einer genehmigten gewerb lichen Anlage, abgesehen von Matznahmen zum Schutze der Arbeiter gegen Gefahren für Leben und Gesund heit, nachträglich so lange keine weiteren gewerbe polizeilichen Bedingungen auferlegt werden könnten, als nicht eine Aenderung in der Lage oder der Be schaffenheit der Betriebsstätte oder eine wesentliche Aenderung in dem Betriebe vorgenommen werde. Die zuständige Eewerbepolizei habe im Genehmi gungsverfahren zu prüfen, ob die zu errichtende oder zu verändernde Anlage erhebliche Nachteile oder Belästigungen für das Publikum herbeiführen könne, und auf Erunb dieser Prüfung die nachgesuchte Ge nehmigung entweder zu versagen oder unter Fest setzung der sich als nötra ergebenden Bedingungen zu erteilen. Durch dieses Verfahren solle aber nicht nur eine Sicherung der Anlieger und des Publikums gegen belästigende Einflüsse der betreffenden Anlage herbei geführt werden, sondern auch der Eewerbeunter- nehmer gegen nachträgliche Auflagen und Beschwer den gesichert sein. Es könnten allerdings Fälle eintreten, z. B. bei chemischen Fabriken, in denen mangels ausreichender Erfahrungen eine Sicherheit nicht sofort darüber gewonnen werden könne, ob die zunächst vorzuschreibenden Bedingungen geeignet und ausreichend sein würden, die befürchteten Nach teile, Gefahren und Belästigungen abzuwenben. In solchen Fällen, aber auch nur in diesen, sei die Ve- hörbe befugt, in die Eenehmigungsurkunde aus- nahmsweise den Vorbehalt der späteren Aenderung oder Ergänzung der Bedingungen aufzunehmen. Im vorliegenden Falle handele es sich um die genehmigungspflichtige Erweiterung einer gewöhn lichen Gasbereitungsanstalt, die nicht zu den An lagen gerechnet werden könnten, deren Wirkungen auf die Umgebung unbekannt seien. * Gartenstadt-Ausstellung (im Handelshof vom 8. bis 29. Juni 1911). Immer näher rückt der Tag ihrer Eröffnung, und immer mehr fleißige Hände rühren sich unter Leitung eines ehrenamtlichen Aus schusses, um das Werk seiner Vollendung entgegen zuführen. Eine Fülle des Materials ist es, das ein eingehendes Studium der Wohnungsfrage (besonders auch bes Wohnungselends der Großstädte) ermöglicht und die weitesten Kreise unserer Bevölkerung an geht. Die Ausstellung wird am kommenden Don nerstag mittag von 1 Uhr ab für Besucher geöffnet sein, nachdem vorher eine Eröffnungsfeier im Bei sein geladener Ehrengäste stattgefunden haben wird. Am Eröffnungstage wird im Saal der Alten Handels börse am Noschmarkt abends 8", Uhr Herr Dr. Hans Kampffmeyer aus Karlsruhe einen Lichtbildervor trag halten über „Die Gartenstadtbewegung in Deutschland," und ihm, dem erprobten Führer der Bewegung, ist ein volles Haus schon heute gewiß. * Aus dem Leipziger Eastwirtsgewerbe. Für be reits bestehende Gast- und Schankwirtschaften er hielten in Leipzig und den Vororten anderweit Er laubnis zur Gast- und Schankwirtschaft: Frie drich Jüyke, Markthallcnstraße 4: zur Schankwirt schaft: Gustav Stier, Eräsestraße 21, Max Schubert, Dreilindenstraße 13, Gustav Zschaner, Siemensstr. 50, Andreas Trimborn, Kohlcnstraße 24. Martha verehe lichte Ebert, Ritterstraße 15, Ernst Schneider, Reuter straße 36, und Johann Pemsel, Alexanderstraße 17. Die Genehmigung zum Weinschank wurde erteilt an Richard Rohde, Brühl 14/16. Weiter bekamen Konzession zum Ausschank von nichtgeistigen Getränken: Gustav Mühle, Lausigker Strage53, und Heinrich Theilmann, Kurprinzstraße 3. * Für die Steuerzahler. Das Mahnverfahren wegen der Einkommensteuer für den 1. Termin ist im Gange. * Deutscher Verein für Fortbildungsschulwesen. Gegenwärtig gibt es keinen deutschen Staat, der nicht in der Förderung des Fortbildungsschulwesens eine dringende Aufgabe der Zeit erblickte und ihre Bedeutung schätzen lernte. Je mehr sich aber bie Fortbildungsschule zu einer Bildungsanstalt von ausgesprochener Eigenart entwickelt, desto dringender bedarf sie der für die Arbeit an ihr geeigneten tüch tigen Lehrkräfte. Schon vor längeren Jahren hat daher der Deutsche Verein für das Fortbildungsschul- weien Kurse ins Leben gerufen, die zur Lehrtätigkeit an der Fortbildungsschule vorbereiten sollen. Nahezu 400 Lehrer sind von ihm bereits zu diesem Zweck ausgebildet worden, teils in Frankfurt a. M., teils in Leipzig. Auch gegenwärtig wieder, vom 6. Juni bis 15. Juli 1911, veranstaltet der Verein im Städischen Kaufhause einen neuen Kursus für Lehrer an Fortbildungsschulen, den 14. in der Reihe der seine Teilnehmer mit all dem vertraut machen soll, was für eine ersprießliche Tätigkeit in der Fort bildungsschule erforderlich ist. Er wurde gestern in Anwesenheit des Herrn Oberschulrat Professor Dr. Müller, durch Herrn Direktor Heymann- Leipzig in einem kurzen festlichen Akt eröffnet. Bei dieser Gelegenheit nahm zunächst Herr Direktor Hey mann bas Wort, um bie Herren Oberschulrat Dr. Müller, Direktor Uhl, sowie die Dozenten Ober lehrer Ingenieur Freund. Direktor Kohl, Dr. Schmidt, Dr. med. Korman, Lehrer Schulze, Zeichenlehrer Schröder, Direktor Germer und Lehrer Steinert zu begrüßen und für ihr Erscheinen zu danken. Bei der immer mehr sich erweiternden Ausgestal tung der Fortbildungsschule bedürfe diese, so fügte Redner hinzu, opferfreudiger getreuer Mit arbeiter, Männer bie einen Ueberblick über die wirtschaftlichen Strömungen des Lebens und über das wissenschaftliche Leben der Gegenwart gewinnen und sie für die Heranwachsende Jugend verwerten wollen. Eine große Zahl von Teilnehmern sei wiederum nach Leipzig gekommen, das im Kreise der Fortbildungsschulen einen guten Namen und Klang besitze. Hier lebte und wirkte O. Pache, der mit glühender Begeisterung und Klarheit, in herzlich selbstloser Weise für die Ausbildung des Fortbildungs gedankens eingetreten. Sein Wirken klinge noch nach in seinen Schöpfungen und sein Geist präge sich in seinen Kursen aus. Von Leipzig sei der Gedanke der modernen Fortbildungsschule ausgegangen und Leipzig selbst sei dafür vorbildlich gewesen. Auch diesmal sei es gelungen, ganz hervorragende Meister des Vortrages zu gewinnen, so einen Geheimen Hofrat Professor Dr. Jaeger, einen Professor Dr. Stein. So erwarte die Teilnehmer auch gegenwärtig wieder sehr viel Arbeit, die sich sowohl aus die wissenschaft lichen Vorträge als auch auf die methodischen und auf die praktischen erstrecke. Wie Herr Oberschulrat Professor Dr. Müller hinzufügte, sei er gern bereit, die Erlaubnis zum Hospitieren an Veriuchsklassen zu erteilen. Wie aus dem Gesagten hervorging, sollen die Teilnehmer neben der Entgegennahme wissenschaftlicher Vorträge auch Kenntnis von der Methode des Fortbildungsschulwesens und der Unterrichtspraxis der Fortdildungsschulklasten und der Direktiven für die rechte, der Eigenart der Schule entsprechende Erziehungs- und Unterrichts methode erhalten * Rechenschaftsbericht des Verbandes Deutscher Handlungsgehilfen für 191». Ein umfassendes Bild seiner Tätigkeit gibt der Verband Deutscher Hand lungsgehilfen zu Leipzig in seinem Geschäftsbericht über bas letzte Jahr. Der Bericht legt ein beredtes Zeugnis ab von zielbewußter, erfolgreicher Arbeit. Die sozialpolitische Tätigkeit des Verbandes war be sonders bedeutungsvoll, wenngleich im Berichtsjahr 1910 gesetzgeberische Erfolge auf dem Gebiete der kaufmännischen Sozialreform nicht zu verzeichnen sind? Einen Hauptanteil hat der Verband an der Vorbe reitung einer staatlichen Pensionsversicherung. Zu andern sozialpolitischen Fragen sind zahlreiche Ein gaben und Gutachten vom Verband an die gesetz gebenden Körperschaften gesandt worden. In der von diesem Verband unter allen Handlungsgehilfenver- bänden zuerst erörterten Gehaltsfrage ist neues Ma terial gesammelt worden, das dem diesjährigen Ver bandstage, der am 5. und 6. August in Köln statt findet, zum weiteren Ausbau der Leitsätze dienen wird. Der Verband batte 16 536 Neuaufnahmen gegen 14 929 im Vorjahre zu verzeichnen. Die Gesamtzahl der Mitglieder in den 730 Kreisvereinen des Ver bandes beträgt gegenwärtig 96 000. Bemerkenswerte Arbeit leistete die Abteilung für Bildungswesen, die der kaufmännischen Fortbildung ihr besonderes Augenmerk zuwendete. Die Rechtsabteilung erteilte im Berichtsjahre 6064 schriftliche und eine große An zahl mündliche Rechtsauskünfte. Große Erfolge hat die Stellenvermittlung aufzuweisen. Es wurden 21135 offene Stellen angemeldet, denen 14 635 Be werber gegenüberstanden. Besetzt wurden 5370 Stel len davon mit 3267 stellenlosen und 1211 mit ge kündigten Bewerbern. Ein vorzügliches Resultat, wenn man bedenkt, daß der Verband Stellen mit Kon kurrenzklausel oder schlechter Bezahlung nicht ver mittelt. Die Stellenlosenkaste einschließlich der Unter stützungskaste unterstützte bisher insgesamt 3498 Mit glieder mit 188 258,94 K. Dazu kommen noch Unter stützungen aus der Hiller-Stiftung und dem Frei stellenfonds des Genesungsheims. Das Genesungs heim in Niederschlema fand guten Zuspruch. Die Er richtung des zweiten Taunusgenesungsheims ist um einen wesentlichen Schritt weitergekommen, da dem Stistunasfonds beträchtliche Summen zugeflossen sind. Wesentlich erhöbt hat sich auch die Mitgliederzahl der Kranken- und Begräbniskasse des Verbandes, die längst die größte kaufmännische Hilfskaste Deutsch lands ist und 4«; 105 Mitglieder zählt. Das Gesamt vermögen des Verbandes beträgt 4 512 813.73 .<k. * Der Allgemeine Deutsche Verein für Haus beamtinnen hält am 9. Juni, vormittags */,10 Uhr, im Heim des Frauen - Gewerbe vereins, Königstraße 26, I., seine Generalversamm lung ab, deren Tagesordnung aus dem Inserat der heutigen Nummer zu ersehen ist. Der überaus rührige, über ganz Deutschland verbreitete Verein macht es sich zur Aufgabe, all den vielen gebildeten jungen Mädchen, die als Haus beamt innen: Stützen, Hausdamen, Wirtschaftsfräuleins, Kinderfräuleins, Kindergärtnerinnen. Kin derpflegerinnen, Kammerfrauen usw. ihren Lebensunterhalt in fremdem Hause suchen mästen. Stütze und Halt zu sein, sie zu einem großen Ver bände zu vereinigen, ihnen zu raten und zu helfen in Fällen von Ratlosigkeit, Sorge und Not. Er will sie auf eine tüchtige berufliche Vorbildung und Weiterbildung zur Erreichung einer geachteten sozialen Stellung Hinweisen und damit zugleich auch den Hausfrauen nützlich sein — eine besonders wichtige Aufgabe gerade in unserer Zeit, in der so viele weibliche Kräfte sich aus den häuslichen Berufen zurückziehen, um in andere Berufe überzugehen. * Die erste Fachschule für Schweizer in Deutsch land. Der „Allgemeine Schweizerbund für Deutsch land und angrenzende Staaten" (Sitz Leipzig) hat unter Vereinbarung mit der Mitteldeutschen Gesell schaft für Weidewirtschaft und Viehzucht in Leipzig eine Fachschule für Oberschweizer eingerichtet. Es ist ferner geplant, später auch Schulen für Gehilfen und Lehrlinge zu schaffen. Bei der Errichtung solcher Schulen ist die Ansicht maßgebend, daß eine ratio nelle, gedeihliche Viehzucht nur dann blühen kann, wenn das Personal, dem die Pflege und Wartung der Tiere anvertraut ist, sich seiner Pflichten klar bewußt und von Liebe zum Beruf erfüllt ist. Dies kann aber nur erreicht werden durch eine gründliche Vor- und Ausbildung und ein Hand - in-Hand-gehen zwischen Arbeitgeber und Arbeitnehmer. Der erste Kursus der Schule ist am 1. Juni durch eine amtliche Prüfung beendet worden. Zu der Prüfung hatten sich Vertreter des Landeskulturrats, der Landwirtschastskammer der Provinz Sachsen, die Vorsitzenden des Allgemeinen Schweizerbundes und der Mitteldeutschen Weide gesellschaft sowie eine Anzahl Rittergutsbesitzer und Viehzüchter auf dem Rittergute Nieder-Ottenhain, wo der Kursus abgehalten worden ist, eingesunden. Die Prüfung erstreckte sich auf Tierzucht und Vieh pflege sowohl in praktischer als auch in theoretischer Hinsicht. Die Erfolge konnten als gute be zeichnet werden. Der Vorsitzende des Landeskultur rats, Geheimrat von Hähne l. richtete Worte der Anerkennung an die Prüflinge und er mahnte sie, das Gelernte praktisch zu verwerten und den ihnen unterstellten Gehilfen und Lehrlingen ein guter Lehrmeister zu sein. Er bemerkte ferner, daß er den Einrichtungen und Bestrebungen der Schule sympatisch gegenüber stehe und ihnen seine Unterstützung nicht versagen werde. Bereits am 1. Juni ist wieder ein neuer Kursus eröffnet worden an dem sich 12 Oberschweizer beteiligen. Der Unter- ^ntvmobllbau» Ilresckev: l raxer 8tr. 43 u. Ltruvestr. 9. Collis tiNlell, I-etprlx: Lebütnenztr. 1 n. OeorairinL 4. Oeveral Vertreter Mr I'alilrrtävr uvü > rikmiweblnev «Rc 1>«lprtx, Illl»ev8tra880. »08177 Herr!. xrosedllltl^eUel Ken od. rremizebteNlumev per NoMkorb 9—15 «sr> «rosse, «Vs«« Aauckarlven 5-Lilo-Xolli 10 Lrdsen (in Nutzen) 2-küo-NoUi 9 XlLLLvr, kurant, rem u. krisetr, 5-XiIv 12 äes 06er unter ALetmkkmv Urros. HeuenM Ql 1 (L ^?der-, Nlsrsn-, vlnssnlsldsn. . Onllsnststne, rueksrkrnostkvtt, Otekt. kbsu- .^krnalruoxen dorätmunxsorxnns. * backs- und Irtolclrurso, LLdsr jsdsr ^rt, labnlL- wrstvn, raoso-S«bLocklunx. u u rar »Luskurvo- IbsinlLl-VsLsssrvsrsLLcl. kllnLlxss Not«! ln univittel- ^VotiniiiiA Lurttotsl: " viels xate Not«!, uvck :: u llrlvntponstonsn. n n IUu8trierte Lroscbüreu gratis und Iranko drirek äis