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S14. wird Jn- »ielt vom hl, sofort losten an- « wurde in Pascha Zeki -um ernannt. ?n zu Di- onsart r dritten General deur des ha Lber- Eeneral» rralstabes tretenden Zsmail rd früher as neue gen das Millionen Wie aus er An- usgebiet llnter- sich dem- Eeneral . Einer i s eine ranischen jammen- Lcnerat- beiteten prü'en. una des et wird Januar a)ts zu- en und bahn- Oer Se- te nach- kschasts- iftlichen 7 Uhr nen be ttel. — nnes- >« be rankten haben e Gold ,. Der etzt. — bahner ten der h das e drei- >e in ortigen :b eine nicht- lnd 41 t eine n - An- er die ondern - M be- en den rt ein- ich an :n Be- Eisen- n, auf :eik zu lten samm- ahmen n. '. Das stelle, ögen", alische posten Ur. L. lders icher, ge- ein Das Aus- ngen (ficht ge- viel- oenn über sich^ ' )ätte Da .der, ciner die sie Pi- sein, Der ein der- ihr :an- )en; aler üer, mal idrö )lu- ich jo in sie L ;en er> Lonnecstsg. 8. Hanuar lS»4. Ltt. »3. ttüeaü-ttusgavr. SeUr 3. der Eifenbahnerstreik in Sü-afrika. Pretoria, 8. Januar. Die Angestellten der Eisen, bahnwerkstätten haben sich heute nicht zur Ar beit begeben. Die Polizei bewachte den Bahnhof und die Werkstätten und schützte die Zugangcstellten, von denen keiner fehlte. Der Eisenbahnver kehr ist normal. Johannesburg, 8. Januar. Das Verhalten der Ausständigen ist ruhig. — Die Angestellten in Braamfortein, die gestern den Streik be schlossen haben, erschienen heute zur Ar- beit, erklären aber, die Arbeit niederlegen zu wollen, sobald sie dazu Anweisung aus Pretoria er halten hätten. Ein unvorsichtiger Schütze. Gera (Reuh), 8. Januar. Im benachbarten Rubitz wurde auf einer Treibjagd ein lOjähri- ger Knabe, der mit anderen Kindern als Treiber verwendet wurde, durch den Landwirt Gerhardt aus Gera aus Unvorsichtigkeit erschossen. Schadenfeuer. Gera (Reuh), 8. Januar. Im benachbarten Laasen sind die Wirtschaftsgebäude und Stallun gen des fürstlichen Kammerguts zum größten Teile niedergebrannt. Die Wohngebäude konnten gerettet werden. Die Entstehungsursache des Brandes ist unbekannt. Oberneubrunn (Thür.), 8. Januar. Hier ist das Hoh mann sche Sägewerkniedergebrannt. Drei in dem Gebäude wohnende Arbeiter wurden vom Feuer im Schlafe überrascht, sprangen aus dem Fenster und erlitten schwere Verletzungen. Explosion in einer Filmfabrik. Wien, 8. Januar. In den Räumen der Film fabrik Gaumont in der Mariahilferstraße explodierten heute vormittag infolge Unvor sichtigkeit einer Arbeiterin, die Films mit Benzin reinigte, eine Anzahl Films. Die Flammen ver breiteten sich mit rasender Schnelligkeit. Zwei Be amtinnen sind verbrannt. Nach zweistündigen Löscharbeiten war das Feuer auf seinen Herd be schränkt. Ein neues Bersahren zur Gewinnung von Radium. New Port, 8. Januar. lK a b e l g r a m m.j Die Pittsburg Standard Chemican Works Company er zeugen Radium durch einen neuen Prozeß aus Bch- nadium, das angeblich billiger als das bisher aus Pechblende gewonnene Radium ist. Die Werke verkaufen den Hospitälern bereits größere Quanti täten zu billigen Preisen. Bisher sind allerdings nur für etwa r/2 Million Mark Radium hergestellt, was einer Quantität von etwa 2 Gramm entsprechen dürfte. Wnß m UM m dm KrikMlU (vierter Brrhandlungstag.) Straßburg, 8. Januar. Auf dem Platze vor dem Gerichtsgebäude herrscht Ruhe, und nur wenige Passanten kreuzten die Straße. Es wurde in der Zeugenvernehmung fortgefahren. Als erster Zeuge lagt heute Major Ude u. a. au», daß nach seiner Anschauung die Polizei sehr minder wertig, und daß sie auch sonst nie da sei, wo es notwendig sei. Der Zeuge, der außerhalb der Stadt wohnt, hörte von seinem Friseur am Morgen de» 11. November, daß es am Tage vorher in der Stadt sehr lustig gewesen sei, so eine Art „Gaudi" wie am Karneval. Die Polizei sei auch verhöhnt worden. Man habe aber allgemein die Ansicht gehabt, daß alles aufgehört hätte, sobald die Polizei bzw. die Gendarmerie heim gegangen wäre. Diese Ansicht bestätigt der nächste Zeuge Friseur An stet t. Gendarmeriewachtmeister Schmitt wußte von Steinwürfen zu berichten, von denen einer ihn selbst getroffen habe. Ein Polizeidiener habe einen Stcinwurf gegen den Kopf über der Schuppenkette des Helmes erhalten. Die Menge am kritischen Mon, tag schätzt der Zeuge auf 800 bis 1000 Köpfe, meist junge Leute sowie viele neugierige Frauen und Kinder. Auf Befragen erklärt der Zeuge, daß das Kom mando über Polizei und Gendarmerie Polizeiwacht meister Mutschler gehabt habe. Die nächsten Zeugen, mehrere Sendarmeriewacht- meister aus Zabern, berichten nur Bekanntes aus jenen bewegten Tagen. Einer von ihnen, Genoar- meriewachtmeister Steiner, erklärt, daß ihm das Auf treten der promenierenden Offiziere nicht provozie rend vorgekom.nen sei. Kreisdirektor Mahl sei immer auf der Straß« gewesen. Einer der Beisitzeroffiziere fragt einen Zeugen, ob Gendarmerie und Polizei nach seiner Ansicht wohl in der Lage gewesen seien, die Offi ziere vor Beschimpfungen und Anrempe- lungen zu schützen. Der Zeuge bejaht dies bedingt: „Ja, wenn wir einen solchen Fall voraus gesehen hätten und soweit wir dazu in der Lage waren." Gendarmeriewachtmetstrr Döriug bestätigt auf Befragen, daß die Gendarmerie mit der Masse nicht fertig werden konnte. Leutnant Figöhr erklärt hierzu, daß zu ihm ein Gendarm auf dem Echloßplatz gesagt habe: „Wir können hier nichts machen. Ich glaube, es ist das beste, daß man Militär requiriert." Hauptmann Köppen erzählt u. a., er habe mit anderen Offizieren gegen 7 Uhr abends im „Karpfen" gesessen, und plötzlich lebhafte» Gehen und Geschrei gehört. Dann sei ein Tr 0 mmelwirbel erfolgt; da seien sie nach der Kasern« gegangen. Hauptmann Belte: Di« Bevölkerung hielt es in Zabern, wie ich jetzt weiß, schon für provozierend, wenn die Leutnants die Hand am Degen griff hatten. Die Gendarmerie in Zabern habe auf ihn einen geradezu kläglichen Eindruck gemacht. Major Rave vom Jnf^Regt. Rr. 99 bekundet, er habe auf Befragen von Gendarmen die Antwort er halten, die Straße werde deshalb nicht ge ¬ räumt, weil der Kreisdirektor und der Bürgermeister die Weisunggegeben hätten, es dürfe nicht scharf vorgeganaen werden. Auf den Anruf des Zeugen an einen Feuerwehrchargierten, er möge doch end lich zu spritzen an fangen, damit die Schreier den Rücken kehrten, habe dieser erwidert: „Glauben Sie denn, daß wir gegen unsere Mitbürger kämpfen?" Die Polizei in Zabern sei dem Zeugen al» ungenügend erschienen. In den Aufläufen habe ein gewisses System gelegen, oei dem die Kinder in den Vordergrund gedrängt worden seien. (Die Verhandlung dauert fort.) * der Strafantrag öes Anklagevertreters. Straßburg, 8. Januar. Im Prozeß gegen den Obersten von Realer beantragte der Anklagevertreter die Frei« sprechung des Angeklagten hinsichtlich der An klage, daß er sich die Exekutivgewalt in Zabern angeeignet habe. Er habe nicht da» Bewußtsein der Rechtswidrigkeit gehabt. Wegen Freiheitsberaubung (Ein sperrung in den Panduren ke Iler) be antragte der Anklagevertreter gegen den Obersten 7 Tage Gefängnis. Gegen Leutnant Schadt wurde Freisprechung beantragt von der Anklage der Freiheitsberaubung und des Hausfriedensbruches, 3 Tage Gefängnis wegen Körperverletzung (Fall Kormann). Die Ver handlung wurde geschlossen und die ttrteilsverkün- düng aus Sonnabend früh 10 Uhr angesetzt, da in zwischen noch die Prüfung einiger Rechtsfragen er folgen soll. fluch eine Zolge von Andern. Frankfurt a. M., 8. Januar. (Eig. Draht - bericht.) Die Mitteilung des Obersten 0. Reuter vor dem Kriegsgericht, daß die Post ihm.zwar Hunderte von offenen Schmähkarten pünktlich be stellt, tagegen Zuschriften, die eine Zu billigung enthielten, zurückgehalten habe, hat, wie der „Frckf. Ztg." aus Straßburg gemeldet wird, Anlaß zu einer eingehenden Unter suchung gegeben. Diese ist zwar noch nicht ab geschlossen, aber es scheint, daß schon jetzt mit der Möglichkeit gerechnet werden muß, daß die in Zabern herrschende Stimmung zu einer Pflicht verletzung geführt hat, die im deutschen Post wesen als unerhört gilt. Es ist selbstverständlich, daß, sobald die Untersuchung abgeschlossen ist, ihr Ergebnis der Oeffentlichkeit mit geteilt werden wird. koloniales. »Die Sozialdemokratie für koloniale Eingeborenen- hygiene. In den „Sozialistischen Dionatsheften" schreibt Ludwig Quessel am Schluß eines längeren Artikels über Tropenhygiene: Daß übrigens die Sa nierung tropischer Gegenden kein Phantasiegemälde ist, haben die Amerikaner beim Bau des Panama kanals an der Landenge von Panama gezeigt. Das Gelbfieber ist dort total ausgerottet. Seit Ende Mai 1906 soll kein einziger Fall mehr vorgekommen sein. Die Sterblichkeit an Malaria sank von 821 auf 187 pro Mille, allerdings wurden für hygienisch« Maß nahmen auch jährlich 1460 000 ^t, d. h. 73 pro Kopf der Bevölkerung, ausgegeben. Wie alle Kultuvauf- gaben, jo läßt sich auch die Sanierung der Kolonien nur durch erhebliche finanzielle Opfer erzielen. Die Verwendung größerer Summen zu diesem Zweck er scheint zunächst nur als eine rein humanitäre Maß nahme im Interesse der Eingeborenen. Bei näherer Betrachtung aber ergibt sich, daß fi« auch wirtschaftlich gerechtfertigt sind, da die ökonomische Zukunft der Kolonien von der Erhaltung einer eingeborenen, freiwirtschaftlichen Bevölkerung abhängt. Die Ueber- lompensation derjenigen gesundheitlichen Schäden, die der afrikanischen Bevölkerung dadurch erwachsen, daß der Boden ihrer Heimat in wachsendem Maße zur Versorgung der europäischen Arbeiterbevölkruna mit Subsistenzmitteln in Anspruch genommen wird, sst in folge der fortschreitenden Tropenhygiene heute schon möglich. Sie sollte energisch in Angriff genommen werden. Es wird daher Aufgabe der sozialdemokra tischen Reichstagsfraktion sein, bei der bevorstehenden Beratung des Kolonialetats energisch für die gesrndheitlicheEingeborenenfürsorge einzutreten." Heer und Potte. * Die Patronentasche als Scheinwerfer. Ueber eine bemerkenswerte militärtechnische Erfindung, über die wir bereits berichteten, werden uns von militärischer Seite folgende nähere Angaben ge macht: Es handelt sich um einen optischen Signal apparat, der als eine nicht unwesentliche Verbesse rung des militärischen Signalwesens bezeichnet wer- den muß. Die Erfahrung hat deutlich gezeigt, daß der Scheinwerfer das beste Sionalmittel ist. Die umständlichen und ermüdenden Winkerfignale können eigentlich nur als Notbehelf gelten, da» Feldtele phon ist der Beweglichkeit der Truppen außerordent- lich hinderlich, der Heliograph endlich hat den großen Nachteil, daß man ihn nur bei Sonnenschein verwenden kann, und auch der Scheinwerfer ist nicht ohne große Nachteile. Hier soll die Scheinwerfer- Patronentasche Abhilfe schaffen. ' Der Apparat hat die Form einer Patronentasche und er soll auch an Stelle einer solchen getragen werden. Eine Batterie speist ihn. die im Tornister untergebracht wird, d-je Leitung erfolgt durch gut isolierte Drähte. Die Lichtwirkung, die so stark ist, doch eine Verständigung bis auf die Entfernung von 7 Kilometer hin möglich ist, wird durch eine besondere Konstruktion der Glas- vrismen erreicht. Die Bedienung de» Apparates er folgt auf einfache Weis« durch an der Tasche ange brachte Knövfe, die der Träger de» Scheinwerfer» betätigt. Für die Benutzung des neuen Signal mittel» ist ein Zeichencode ausgearbeitet worden, der leicht verständlich ist und Irrtümer au »schließt. das „fintiselbstmoröbureau" -er Heilsarmee. Die erst« umfassende und erschöpfende Darstellung der großartigen Entwicklung und der außerordent lichen Leistungen, die der Heilsarmee, der Gründung des Generals Booth, bisher beschieden waren, bietet ein soeben im Verlage von Eugen Diederich» in Jena erschienenes Werk „Der Salutismus" von Dr. Clasen. Unter deu zahlreichen menschenfreundlichen Einrich tungen, die diese große Bewegung heroorgerufen hat, durfte wohl eine der eigenartigsten das „Antisolvst- mordbureau", die Beratungsstelle für Lebensmüde, sein, di« Ende 1906 zuerst in London eröffnet wurde und dann bald in anderen Städten und Ländern Nachahmung fand. Die Beschäftigung mit dem Selbstmord war den Leitern und Mitgliedern der Heilsarmee bereits leit langem etwas ganz Natür liche»; denn sie hatten ja an der Bußbank immer wieder mit Leuten zu tun, die fest entschlossen ge wesen waren, ihrem Leben ein Ziel zu setzen. So erließ denn General Booth einen Aufruf, in dem er zunächst fragte: „Kann denn nichts getan wer den, damit die Zahl der Selbstmörder nicht fort während steigt? Ich denke, wir können etwas tun, wenn wir denen, die keine Freunde haben, ein Freund sind... Ich habe nun zwei Offiziere bestimmt, die denen, die ich mit Selbstmordgedanken tragen, Rat geben und sie vor dem verkehrten Weg zurückhalten sollen. Natürlich bin ich mir bewußt, daß manche Gefahren mit einem solchen Plan verbunden sind; aber ich denke, daß die festen Regeln, di« ich für diese Offiziere ausgestellt habe, genügend sein werden. Sie werden kein« Gcldunterftützung geben, um Be trügereien vorzubeugen; ebenso werden alle Mit teilungen als streng vertraulich behandelt werden; auch wird nach dem Vorleben und den Verhältnissen der Ratsuchenden nicht unnötig gefragt werden. Di« strengste Verschwiegenheit wird über all«» bewahrt, und ohne ausdrückliche Genehmigung der Betreffen- den wird nichts ausgeschrieben." Die neue Einrich- tung wurde von Anfang an stark in Anspruch ge nommen. Man zählte 600 Fälle in den ersten zwei Monaten, 1124 im ersten Jahre. Schon im Januar 1907 wurden in verschiedenen großen englischen Städten, so in Bristol, Leeds, Manchester. Zweig- stellen eingerichtet und im selben Jahr in New Pork, Toronto, Kopenhagen, Sydney, Melbourne, Adelaide und in Japan, wo da» Antiselbstmordbureau der Rationalfitte de» Harakiri in wirksamer Weise ent- gogenarbeitete. Tolstoi interessierte sich sehr für diese neue Idee von Booth und wirkte in Rußland dafür. Seit dem find in den meisten Großstädten der Welt solche Beratungsstellen der Heilsarmee entstanden, auch in Nerlt», Id Loudon w«de» jetzt jährlich über übermittelt, Schlußzeichen durch rotes Licht. Die Verwendungsmöglichkeit des Apparates ist so groß, daß sogar strenge Kälte sie nicht ausschließt. Es ist eine Vorrichtung angebracht, die dem den Apparat bedienenden Manne sogar gestattet, die Hände in den Taschen zu halten und den Apparat auf die Weise zu betätigen. Zur Erzeugung des außerordentlich starken Lichtes war eine besondere Vorrichtung nötig. Es ist zu erwarten, daß der neue Apparat bald im Heere weitestgehend« Verwendung finden wird. 15 0 0 Fälle behandelt, von denen nur ein Dutzend etwa verstockt bleiben und die Offiziere dann, trotz heißen Bemühens, an anderen Tage den Selbstmord in den Zeitungen lesen. So werden in London und auf der ganzen Welt alljährlich durch die Heilsarmee eine große Anzahl Menschen vor der Selbstverntch- tung bewahrt. Ueber die Gründe, die nach den Erfahrungen der Salutisten hauptsächlich zum Selbstmord führen, unterrichtet eine interessante Statistik, die vom 1. Januar 1907 bis 1. Januar 1913 geht. Danach befanden sich unter den Behandelten 4389 --- bb Pro zent, die wegen finanzieller Schwierigkeiten und boff. nungsloser Armut aus dem Leben scheiden wollten. Bei 1740 — 21 Prozent war Krankheit und anderes nichr materielles Unglück die Ursache, bei 788 ---- 10 Prozent Geistesstörung und dergl., bei 785 ---- 9 Pro zent Trübsinn durch Vereinsamung und dergl., bet 386 — 5 Prozent Unterschlagung, Fälschung und der gleichen. Alle Stünde und Gesellschaftsklassen sind unter denen vertreten, die sich an das Autiselbst- mordbureau wenden; doch überwiegen die Ange hörigen der höheren Klassen ganz außerordentlich. Persönlich, brieflich, telephonisch und telegraphisch melden sie sich und sagen, sie fänden keinen Ausweg inehr. Der Offizier zeigt dann dem einen in mehr, dem anderen in weniger behutsamer Form, daß es noch tausend Wege für ihn zur Rettung gibt. „Sie haben sich mit Ihrem Weibe entzweit. Gut, ich werde micb mit ihr ins Einvernehmen setzen, und die Geschicyte ist bald geregelt," so etwa lauten die Ratschläge. „Sie haben Ihren Arbeitgeber betrogen. Lut, auch ein Arbeitgeber ist noch zu erweichen. Ich werde diesen Abend die Sach« mit ihm ins reine bringen. — Sie haben ein Verbrechen begangen. Gut, seien Sie «in Mann, stellen Sie sich zur Ver urteilung und tragen Sie Ihre Strafe. So bekom men Sie die Last von der Seele, und wir werden tm Gefängnis und bei der Entlassung nach Ihnen sehen." Einige andere Fälle aus den Protokollen mögen das Verfahren noch weiter veranschaulichen: „Ein stets übellauniger Mensch kam mit dem Rasiermesser in der Tasche, weil er daran zweifelte, es auf einer Stelle auszuhalten. Er ist nun in einer Einzelstellung, wo er mit niemandem zu tun hat, und kommt gut vorwärts. — Eine Frau gesteht ihrem Manne einen Jugendfehler ein und bekommt ihn immer wieder vor gehalten; es gelang, sie vom Selbstmord zurückzu halten und den ehelichen Frieden dauernd zu sichern usw." In der Londoner Beratungsstelle ist ein kleines Museum angelegt von Giften, Messern, Revolvern und zahlreichen anderen Mitteln, die be stimmt waren, den gordischen Knoten des Lebens ge waltsam zu lösen. Daneben aber liegen ganze Stöße von Briefen, in denen Menschen, die alles verloren glaubten, ihre tiefe Dankbarkeit zum Ausdruck bringen für d«n Stifter der Heilsarmee, der ihnen allen zurief: „Ehe Ihr das Letzte tut, versucht das Letzte!" KetzteUachrichten Bom sächsischen Hofe. Dresden, 8. Januar. Der König nahm heute vormittag im Königlichen Nesidenzschlosse die Vorträge der Staätsminii'ter und des Kaoinettsfekretär» ent gegen und erteilte anschließend mehrere Audienzen. Die Einführung de« sächsischen Kronprinzen in die Erste Kammer. Dresden, 8. Januar. Kronprinz Georg vollendet am 15. Januar sein 21. Lebensjahr, unid trift somit auf Grund der Verfassung als Mitglied in die Erste Kammer. Die feierliche Einführung ist an einem dem bezüglichen folgenden Tage vorgesehen. Vie Eröffnung -es preußischen Landtages. Berlin, 8. Januar. Heute mittag wurde im Weißen Saale des König- lichkll' Schlosses der Landtag feierlich eröff net. Gottesdienste waren rm Dom und in der St Hedwigskirche vorangegangen. Im Weißen Saale fanden sich zahlreiche Mitglieder beider Häuser des Landtages ein. Auf der Empore be merkte man einige Mitglieder des diplomatischen Korps. D«r Ministerpräsident und sämtliche Staatsminister erschienen von der Bildergalerie her und nahmen links neben dem Thronbaldachin Auf stellung. Unter dem Baldachin stand der verdeckte Thronsessel. Der Ministerpräsident trat vor und ver las nach einer Verneigung die Thronrede. (Den Wortlaut der Thronrede teilen wir an anderer Stelle der vorliegenden Ausgabe unseres Blattes mit. Die Red.) Beifällige Zurufe wurden bei der Erwähnung der gürcktigen Finanzlage laut. Zum Schluß der Feier brachte der Prmident des Herrenhauses von Weoel-Picsdorf das Hoch auf den Kaiser und König aus Auf dem Schlosse waren die drei Standarten gehißt. ««Helmrat Meße« Ausfahrt nach Amerika. Berlin, 8. Januar. (Eig. Draht bericht.) Der Präsident des Hansabundes, Geheimrat R i e ß e r, hat sich gestern mit dem Schnelldampfer „Kron prinzessin Cäcilie" des Norddeutschen Lloyd nach Amerika begeben. Der Zweck dieser Reise ist die Veranstaltung von Vorträgen über deutsches Bankwesen, die Geheimrat Rießer vor New Parker Banken halten wird. Gr wird wahrschein lich 4 Wochen in Amerika bleiben. Keine Beteiligung der Sonneberger Spielwaren- induftrie an der Weltausstellung in San Francisco. Sonneberg (Thür ), 8. Januar. Die Beteiligung der Sonneberger Spielwarenindustrie an der Weltausstellung in San Francisco kommt nicht zustande, da die privaten Sammlungen den erforderlichen Betrag nicht er bringen. Der reuiche „Hofgänger-. München, 8. Januar. (Eig. Drahtbericht.) „Genosse" Witti, der zweite Vorsteher des Ge- mefndekollegimns, lehnte e» infolge der Kund, gebungen «u» der sozialdemokratischen Partei an- läßlich seiner Beteiligung beim Empfang de» Deutschen Kaisers im Münchener Rathnuse ab, an der diesjährigen Gratulationsfeier der Etadtgemeinde München zu Ehren de» 70. Geburtstag«» König Ludwig» teilzu. nehmen. Enner Bei» Reformen. Konstanttnopel, 8. Januar. Der Oberste Rat d<» Kriegswintstarinm» ist aufgehoben roordeu, , Letzte Sportnachrichten. Der erste Aufstieg de» neuen „2. 7". Friedrichshafen, 8. Januar. Das für Dresden be stimmte neue Militärluftschiff „2. 7" hat heute vor mittag unter Führung des Direktors Dürr seine erst« Probefahrt angetreten. Aeitfchristen-Umfchau» Münchner Illustrierte. N u mmer 1. Das Kavalier-Debüt. Kalendaria. Der Kautschuk als Wellinarktprovukt. Der Brandstifter. (Eine Baucrn- geschichte auS dem Taunns, von J-ritz Ritzel.) Kabine Nr. 11. (Ein Sceroniau von Oscar T. Schweriner.) Etwas vom Alt werden. — Zeit im Bild: Winter in St. Petersburg. Sylvester bräuche in Salzburg. Königin Elisabeth von Rumänien. Ter Stapellauf des „Columbus". Der Delegiertentoq bildender Künst ler. Ein neues Aeguator-Tcleskop. Der Maler Diesenbach. BliicherS Ryeinübergang bei Canb. Ans der EiSwelt des Montblanc. Zeit im Bild. Nummer 1. Politische Chronik. ÄirtschaslSchronik. Tie Zeit im Bild. Tie jüngste Phase der englischen Arbeiter bewegung und die Zukunst der Arbeiterfrage in Deutschland. Wissenschaft von heute uiü> gestern und — morgen? Traugott von Jagow. Prosit Radon. Ludwig und Eduard Devrient. Ferdinand Hodler. Der Untertan. (Roman von Heinrich Mann.) Z Mexikanisch« Widersprüche. Erlebnis. (Novelle von Hermann Hesse.) Kohlenstoss und Sauerstoss im Hausbalt der Natur Di« Rettung ans dem Unterseeboot. Ausblick. Im Jahre 3000. Chronik des kulturellen Lebens. Licht und Schatten. Nummer 14. Abfuhr mit Jubel. (Eine Weihnachts geschichte.) Im tiefen Traum. (Eine J-ischergeschichte.) Künst lerische Beiträge von Willotte, Gras von Kalrkreuth, Peter Hahn, Mar Liebermann, Ludwig Kainer, Josef Israels und Lovis Corinth. Illustrierte Zeitung. Nummer 3679. Znm neuen Jahre. (Ban Edward Gtilgrbauer.) Deutschland im Jahre 1913. Staatsminister Carl Wolsf. Walter Dodd« und die Schlacht bei Worringen. Victor Blüthgen. Der Rheinübergang Blücher» in der Neujahrsnacht 1813/14. Zum Tod« Meneliks II. Karl Wilhelm Diesenbach s. Totensckmu. Leo Bakst. Moderner Taselschmuck au« Zucker. Ter slährinann von Taub. (Erzählung von F. A. Geissler.) Der Webstuhl der Spinne. Ein deutsches Sinfoniehaus. Theater und Musik. Winter und Wintersport. Vom Geländespringen. Der Golfstrom und die Gestaltung unseres Winterwetter». Tie Zu kunft de» Wintersports. Tiere im Winterschlaf. Bildsckniuck: Die kaiserlich« Familie. Kardinal Rampolla. Die Einweihung der Kapelle de« Wiener Garnisonbosvital«. Der Riesenbrand auf der Werst von Portsmouth. Blücher» Rheinübergang. Dame m Gelb. Abessinische Aufnahmen Orientalischer Tan». Pont Neus in Varis. 2 unct KludastarsoUalvi» " "L"' uIsLeleuektuntrskrttfper » Tknmngrine2,vvb.tieioiiskok. Die vorliesiende Ausgabe umfaßt 8 Seite«. Hauvtsck,rin(eiter: Lr. v«r«tz. wefteuher««». vewndvorlUch« Schriftleiter: für Politik Dr «rno für di, H«ndel«»eitun» wslther Schindler: für Leipziger «ch sächsisch« «ngelegruheicha »ilh. d. «sttlsrr ftr Kun» mch Wissenschokt Lr. M«rl «las«: für Musik «»»e« «e»»»tz: Spott und Spiel «ftre» Verl«: Gericht A. Haarfeld: für di, Nris-, Bäder- und Bekehr»,ritun, Lndwi« Mrtzee. -- Jür de« Unreinen teil Seine. Velsrr. «erlog; r«tp»»wer »«»«»Uttt, «ekellschast mu beschränk«,dsitnn«.