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28 Kommt mm solche kalte nasse geschlämmte Kohle auf die heißen Platten, die an den eisernen Seitenwandungcn anliegen und aus den Knocken derselben scstgeschraubt find, so geschieht es wohl, Laß die Platten springen, da sic sieb mcht beliebig auszudehncu vermögen, dem man aber dadurch vorbeugen kann, daß man die beiden großen schweren Seitenplatten ganz fortläßt, dafür Feuerplatten und Stütz balken für die Rosten etwas länger anfertigt und mit diesen Verlän gerungen in das Mauerwerk einlegt, das vorher ganz fertig gemauert sein kann, indem Fugen offen stehen bleiben, um die Platten von vorne bequem hinein zu schieben. Das ganze Eisen hat dann Gelegenheit, sich bei plötzlichen Tem- peraturdifferenzen auszudehnen und wird nie so leicht zerspringen, noch sich werfen und ziehen. Der ganze Rost ist beim Reinigen der Züge leichter herauszu nehmen und billiger, indem man nicht jedesmal nöthig hat, die ein gebrannten Schrauben, die die Platten festhalten, fortzuschlagen und dann durch Neue zu ersetzen. Ein zu starkes Angrcifcn des Eha- mottgemäuers, das nun die Seitcnwandungen der Feuerung bildet, ein etwaiges Fortstoßen der Steine ist bei richtigem Verband und regelmäßigem Feuer nicht zu erwarten, hier überhaupt noch nicht vorgekommen. Bei Anlage neuer Etagenroste würde diese Einrichtung eine im Verhältniß gewiß annehmbare Summe ersparen lassen. getragen wird. Bei der ausgestellten Drehscheibe wurde die Veränderlich keit der Geschwindigkeit durch eine Riemenleitung über zwei horizontal, entgegengesetzt eingelagerke Kegel erreicht, auf welchen der Arbeiter den Nienieu mittelst eines Fußtrittes leicht nach der einen Richtung hin ver schieben konnte, während derselbe nach der andern Richtung selbstthätig durch ein Gegengewicht am Riemrnführer gedrängt wurde. Papier aus Maisstroh. Das 1860 auf l Jahr ertheilte nun mehr erloschene Patent von M. Diamant auf M. P., welches im bayr. K. u. Gbl. veröffentlicht wird, behauptet, daß aus Maisstroh jede Papier gattung bereitet werden könne, ohne Zusatz von Lumpen, und daß jenes das gewöhnt. Papier noch au Festigkeit und Schönheit übertreffe. Dieses hat sich jedoch nicht bewahrheitet: auch, das Auer'sche Verfahren scheint wenig Verbreitung zu finden, Diamant hat s. Z. 30,000 fl , welche ihm die östr. Regierung zur Verfügung stellte, für Versuche ausgegeben. In neuster Zeit hat nun Auer gefunden, daß sich der Mais wie Flachs be-- handeln und seine Faser sich verspinnen lasse. Das verbrauchte abge tragenem Gewebe wird wie andere Lumpen verwendet und soll ein festeres zäheres Papier liefern als selbst Flachs. Es wäre, wenn sich dies praktisch bewährt, nicht blos ein Ersatz für Baumwolle, sondern ein großer Gewinn für die Papierfabrikation. Der östr. Katalog der Londoner Aus stellung war aus solchem Papier gedruckt Lochmaschine für Dacbschiefer von Werten. Dieselbe fertigt in ungemein kurzer Zeit eine große Zahl Chabloncn, die bis jetzt vom Schieferdecker aus dem Dache mittelst des Schieserhammers eingeschlagenen Löcher. Sie gründet sich auf die Benutzung des einarmigen Hebels; arbeitet viel reinlicher und egaler, als die menschliche Hand es vermag, und gewährt außer dem Vortheil der größeren Schnelligkeit auch noch die Bürgschast, daß beim Lochen nicht leicht ein Schieserstein zerspringt. kleinere MitthciUmgen. Für Haus und Werkstatt. - Verfahren zur raschen Bestimmung cker in der rohen Soda enthaltenen löslichen Schweselverbiudungen; von H. Lestelle. Die löslichen Schwefelverbindungen, deren Bildung man bei der Fabri- cation der künstlichen «oda nicht absolut zu verhindern vermag, haben eine große Wichtigkeit hinsichtlich des Handelswerthes dieses Productes. Man muß daher im Verlaufe der Fabrication häufig das relative Ver hältniß des in der rohen Soda enthaltenen Schwefeluatriums bestimmen. Folgendes Verfahren gestattet diese Bestimmungen mit Genauigkeit und Schnelligkeit auszusühren. Es gründet sich auf die Unauflöslichkeit des Schweseistlbers und die Löslichkeit aller anderen Silbersalze bei Gegen wart von Ammoniak Ich bereite eine Normalflüssigkeit von ammoniaka lischem salpetersaurem Silber, indem ich 27,69 Grm. Feinsilber in reiner Salpetersäure auflöse, der Flüssigkeit 250 Kubikcenlimeter Ammoniak zu setze und mit Wasser verdünne, bis das Volum genau I Liter betragt. JederKubikcentimeter dieserLösung entspricht O.OlOGrm. Einfach-Schwefel natrium. Ich löse heruach die zu analhsirende Soda in Wasser auf, setze Ammoniak zu, erhitze zum Sieden, und gieße dann tropfenweise mittelst in Zehntel-Kubikcenlimeter getheilten Bürette die ammouiakalische Silber flüssigkeit hinein, welche einen schwarzen Niederschlag von Schwefelsilber bildet. Wenn ich mich dem Punkte nähere, wo aller Schwefel gefällt ist, filtrire ich, und in die filtrirte Flüssigkeit gieße ich neuerdings von der Silberlösung, bis nach wiederholtem Filtrwen ein Tropfen derselben nur noch eine schwache Trübung hervorbringt Die Probe ist dann been digt und man braucht nur die verbrauchten Abstellungen au der Bürette abzulesen und deren Anzahl mit dem angewandten Sodagewicht zu ver gleichen. Handelt es sich um äußerst geringe Mengen von Schwesel- natrinm, so muß man eine verdünnter- Probeflüßigkeit anwenden, von welcher jeder Kubikcentimeter 0,003 Grm. Schwefelnatrium entspricht. Ich habe nach diesem sehr raschen Verfahren, welches für eine Probe höchstens fünf Minuten erfordert, die Menge des in den Sodalaugen und in der künstlichen Soda enthaltenen Schwefeluatriums bestimmt, wobei sich ergab, daß die gut fabricirle Soda stets 0,10 bis 0,l5 Proc. Schwefel natrium enthält, während die schlecht bearbeitete Soda, welche zu lang der Einwirkung des Feuers ausgesetzt blieb und deßhalb (in Frankreich) verbrannte Soda genannt wird, davon bis 4,5 und sogar 6 Proc. enthält. Solche Unterschiede in der Güte der Soda äußern ihren Einfluß auf die zur Fabrication des Sodasalzes bestimmten Laugen, daher es nützlich ist diese Bestimmungen so häufig als möglich auszusühren. Durch die Gegen wart des Chlornatriums, schweselfaureu Natrons, Aetznatrons rc. wird die Genauigkeit de« Verfahrens gar nicht beeinflußt, weil die Nieder schlage, welche diese Körper mit dem salpetersaureu Silber geben können, in Ammoniak löslich sind. (Ann. d. LH A. d. PH.) Töpferscheiben mit Riemen betrieb Nach dem Brest Gew.- Bl befand sich aus der Lond. Ausst. eine Töpferscheibe, welche hinsichtlich ihrer Loustruction allen Anforderungen der Präzis entsprach und durch Majchinenkraft in Bewegung gesetzt werden konnte. Bisher wurde der Maschinenbetrieb bei Töpferscheiben wohl nur deshalb gar nicht ange- ! wendet, weil die Drehung derselben je nach der Forderung der Arbeit, s bald mit größerer, bald mit geringerer Geschwindigkeit ersolgen muß; j jedenfalls aber muß bei Maschinenbetrieb die Leistung eines Arbeiter« an der Scheibe sich bedeutend steigern, sobald nur der Betriebsart Rechnung i Patente. Sachsen. 22. Novbr. H. Anschütz in Dresden: Darstellung von Albu minpapier. 4. Decbr. M. Unger in Johanngeorgenstadt: Band- oder Schnurenwerk mit spiralsörmiger Lage des Bandes. 5. Decbr. A Lohen, ValllantllCo. in Harburg: Darstellung von runden vollen und hohlen Kautschuckfäden. 8. Decbr. I. F Prillwitz in Berlin f. Th.' B. Dast in London: Walzwerk oder Vorichtung zum Schneiden und Formen. 29. Decbr. Schäffer und Budenberg in Magdeburg: Kesselstein Auffäuger. Verlängert bis 30. Juni 63 die Frist zur Ausführung der Rohrbeck in Bromberg am 28. Mai patentirien Häckselmaschine. Bei der Redaction eingegangene Bücher. Die Anwendung des Electromagnetismus mit besonderer Be rücksichtigung der Telegraphie; von vr. Julius Dub. Berlin. 1862. Julius Springer. Erste Hälfte. Dies Buch bringt uns in schönster An ordnung auf einen verhältuißmaßig geringem Raum eine reichhaltige Darstellung der gesammten Anwendung des Electromagnetismus und be grüßen wir dasselbe mit aufrichtiger Freude mit dem Wunsche, die Aus führung der zweiten Hälfte möge diese Theilnahme ebenfalls rechtfertigen, vr. Dub entwickelt im vorliegenden Theile mit Umsicht und Klarheit l. die Lehre von der Electricität und dem Magnetismus unter Vor führung trefflicher Holzschnitte Er berücksicht dabei alle neueren und neuesten Untersuchungen und Ergebnisse auf diesen Gebieten und hebt stets das besonders hervor, was später behandelten Apparaten zur An wendung des Electromagnetismus zur Erklärung und Begründung dienen muß, wodurch von vornherein dem schnellen und klaren Verständniß der selben eine Brücke geschlagen ist. Im 2. Theile wird die Jnduction be leuchtet. Vom 3 Abschnitt an beginnt die eigentliche Darlegung der An wendung des Electromagnetismus; er bespricht die Telegrapheuleitung. Der 4te Abschnitt führt die Fortpflanzungsgeschwindigkeit der Electricität aus und erklärt die Störungen des Telegraphendienstes durch atmosphä rische Electricität Im 5. Abschnitt „die frühere Telegraphie" gibt uns der Verfasser ein Stück Geschichte der Telegraphie von ihren ersten inte ressanten Anfängen. Wir empfehlen das Werk vr I. Dub'S als ein vortreffliches allen Freunden der Wissenschaft und Technologie und erwarten das Erscheinen der zweiten Hälfte mit demselben Vertrauen, das wir der ersten Hälfte schenken können. H. Grothe. Zeichnung«-A.LO für den Vorbereitungs-Unterricht des freien Hand zeichnens. Herausgegeben von L. Möllinger. Stufe eV v. 6. Holzminden, bei C. C-Müller >863. Diese sehr practisch eingerichteten Hefte empfehlen sich vorzüglich zum Selbstunterricht und führen den Schüler in wohl überlegter Reihenfolge vom leichten zum schwereren über. Die dem Schreibunterricht ähnliche Methode, welche hier befolgt wird, verspricht die günstigsten Resultate und der niedrige Preis der Hefte gestattet die Anschaffung auch an niederen Schulen. Briefkasten. Kann Jemand über Zopissa-Masse näheres mitthellen oder die Addr. angeben. Glpcerinfabrikanten werden um Angabe ihrer Addr. nebst Einsendung von Proben für großen Lonsum ersucht. Zugleich bittet man um Angabe, ob Er fahrungen vorliegen, daß nicht ganz chemisch reines Glycerin dem Leder schade. Wo kann man gute Ansiedescherben für dokimastsich-Proben von Blei- erzen auf Silber kaujcu und zu welchen Preisen2 Alle Mittheilungen, insofern sie die Versendung der Zeilung und deren Jnseratentheil betreffen, beliebe man an Wilhelm Baensch Lerlagshandlung, für redactionelle Angelegenheiten an vr. Otto Dammer zu richten. Wilhelm Baensch Verlagshandlung in Leipzig. —Verantwortlicher Redacteur Wilhelm Baensch in Leipzig. —Druck von Wilhelm Baensch in Leipzig