Volltext Seite (XML)
Lonnis«, LS. Fedruac ISN. crlnlgkk Tazrdlatt M. S7. I0S. Idtzr-lur«. all«, jenen Fällen, in denen die Presse bernfen ist, in Gemeinsamkeit mit Körperschaften und Interessen verbänden des öffentlichen Leben» tätia -u sein, die neue, von allen Berussgenossen im Reiche anerkannte und von ihrem Vertraue« getragene Organisation sich jene» Maß der Beteiligung zu sichern wissen wird, da» im Interesse einer immer Verständnis- oollercn Anteilnahme der Öffentlichkeit an allen Fragen des allgemeinen Wohle» zu wünschen ist." In dem Schreiben, da» Freiherr v. Podewill» unter zeichnete, wird der Verband der Sympathie und. wo es nötig ist. der tatkräftigen Unter stützung des Ministeriums bzw. der Behörden ver sichert. * Fortsetzung der Hansabundstagung. Die im Protzen Saal« der Handwerkskammer in Berlin »-gehaltene Tagung der Vorstände der Zweig- «rganisationen des Hansabundes war von zahlreichen Vertretern der Trotz-, Mittel- und Kleinindustrie, des Handels-, des Handwerks- und Mittelstandes und Angestellten aus allen Teilen Deutschlands überaus zahlreich besucht. Mit ein mütiger Begeisterung und unter minutenlangem Bei fallruhen wurde di« Abhaltung des ersten Allge meinen Deutschen Hansatages auf den 12. Juni festgesetzt. Daran schlossen sich Be sprechungen über die Organisation und sonstige An gelegenheiten des Hansabundes. Die Tagungen wurden mit einem brausend aufgenommenen Hoch auf den Harrsabund und seine Leitung geschlossen, in dem auf di« Sitzung des Ortsoerbandes von Grotz- berlin, in der der Adg. Naumann am kommenden Montag über die neudeutsche Wirtschaftspolitik referieren wird, hingcwiejen wurde. * Zur Fleijchnot. Der Vorstand de» Bunde» der Viehhändler Deutschlands hat, wie die „Allgem. Fleischerztg." mitteilt, in Anbetracht der grotzen für 1911 noch bevorstehenden Viehknapp- deit, vor allem für Rindvieh, einstimmig beschlossen, beim Bundesrat vorstellig zu werden, »in Rück sicht darauf, daß über die Hälfte des in Schleswig- Holstein vorhandenen Magerviehs infolge der hohen Viehpreise bereits zur Abschlachtung und zum Kon sum gelangt ist, zu gestatten, datz als Ersatz däni sche» Magervieh, selbstverständlich unter Be rücksichtigung aller Vorsichtsmaßregeln, nach Schles wig-Holstein ein geführt werden darf". Bleibt der gestellte Antrag ohne Erfolg, so werden in folge Mangels an Magervieh die großen Weideplätze in Len Manchen in diesem Jahre brach liegen und ein großer Teil Deutschlands wird dann vor einer Fleischteuerunq stehen, die alle« bisher Da gewesene übersteigen dürste. * Sonderprogramm für die Fortschrittliche volls- vartei. Der geschäftsführende Ausschuß der Fort schrittlichen Volkspartei hat, wie die »Ltb. Eorresp." behauptet, „gemäß der Zusage bei der Fusion der drei freisinnigen Gruppen" jetzt eine Kommission zur Ausarbeitung von Sonder Programmen gewählt, die als Anhang zum allgemeinen Parteiprogramm die Forderungen der Fortschrittlichen Volkspartei auf dem Gebiete der Landwi rtjchaft, der Arbeiter schaft und des Handwerks behandeln sollen. Die Kommission besteht aus dem Abg. Dr. Müller- Meiningen als Vorsitzendem und den Abgg. Dr. Nau mann, Dr. Pachnicke, Oeser und Dr. Wiemer. Ausland. k ViUnarirn. * Aenderung des allgemeinen Zolltarifs. Der Finanzminister unterbreitete der Sobranje einen Gesetzentwurf, betr. Aenderung des allgemeinen Zolltarifs. Danach sollen die Einfuhrzölle für ausländische Artikel, die in den heimischen Industrie- und Gewerbezweigen ausgedehnte Ver wendung finden, herabgesetzt und die Ausfuhr von industriellen und Rohprodukten erleichtert werden. Marokko. * Muleq Hafid bleibt in Fez. Dem „Echo de Paris" wird aus Oran gemeldet: Sultan Mulev Hafid hat seine Absicht, Fez zu verlassen und nach Marralesch zu reisen, aufgegeben, und zwar infolge dringender Vorstellungen angesehener Bewohner von Fez, die ihm nahegelegt hätten, datz «ine fremde Macht sich seine Abwesenheit von der Hauptstadt zu nutze machen könnte, um sie zu bedrohen und sich im Herzen Marokkos festzusetzen. NuslteUung gegen Sie SHunüllterstur. Auf Veranlassung der Deutschen Dichter- Gedächtnis-Stiftung Hamburg-Grotzborstel ver anstaltet das Buchgewerbemuseum eine Aus stellung, die heute eröffnet wird und Zeugnis ablegt von ihrem stetigen Kampfe gegen die Schundliteratur. In -en ersten .Kabinetten werden die Erzeugnisse dieser Gemüt und Phantasie verderbenden Literatur in ihren glänzenden Beispielen vorgeführt. Die Greueltaten, die dort in grellen Bildern von der Wand als dekorativer Fries leuchten, erinnern in ihren Schrecknissen wohl an Dantes Hölle, unter datz Dantes Phantasien bei allem Schrecken die große künstlerische Vision offenbaren, während hier Lüsternheit, Gemeinheit, Verbrechen ins Gewaltige übertrieben werden. Die Anziehungs- traft dieser Lektüre und der Bann, mit dem sie die jungen Gemüter immer wieder fesselt, liegt in dem Spannungsrciz. Der Detektiv, der hundert Todes gefahren durchläuft und immer durch ein unvorher gesehenes Ereignis, das jedesmal erst im folgenden Bändchen sich abspielt, gerettet wird; der Weihe, der mit Indianern seine schauerlichen Kämpfe wagt, um ein Mädchen den Händen der Rothäute zu entreißen, das find typische Gestalten dieser Erzählungen. Man ahnt gar nicht, wieviel Geld unsere Jugend für diesen Schund ausgibt, wieviel Schaden damit an gerichtet wird. Ein Blick auf die richterlichen Urteile rm Seitengang gibt uns Aufschluß. Daneben figuriert der, wie ich glaubte, längst überwundene Hinter treppenroman, mit seinen herrlichsten anlockenden Titeln, in denen allein die blühende Phantasie de» Verfassers sich meistenteils ausgidt. Neben diesen ab schreckenden Beispielen zeigen die Veranstalter auch den Ersatz. Die Freie Lehrervereiniaung z. L. nimmt den Kamof auf. indem sie die Waffen dem Schund selbst entlehnt. Schreiende Bilder umhüllen die soge nannten „Bunten Bücher", deren Inhalt gut und wertvoll ist. Mit am verdienstvollsten find natürlich die Unternehmungen der Dtchter-Gedächtnisstiftung selbst. Was hier in wenigen Jahren ge- leistet wurde, ist bewundernswert. Nur Liebe und Haß vereint mögen solche Leistungen zu vollbnngem Liebe zur Kunst, Hatz gegen alle» Gemeine, Unkünftlerifche. In den anderen Räumen stellt das Buchgewerbemuseum an eigenen Schätzen unsere besten Bilderbücher, Kinderbücher und Bilder lum Schmuck von Schul- und Kinderstube au». Mit Freude greift man hier und dort zu und blättert ein wenig in der „Modernen Arche Noah", im „Fitzebutze" und in „Max und Moritz" u.a.m. Auch für die rei fere Jugend ist viele» da, und wenn man den Ver legern gegenüber, die zur Hebung der Jugend literatur etwa« übrig haben, einen Wunsch aus sprechen darf, so ist es der: Sorgt auch für gut«, geschmackvoll» Einbände. Einfach und gut, das sei hier die Devise. Kurz, die ganze Ausstellung gibt ein erfreulich« Bild der Entwicklung zum Gesunden und Guten. Möchte die Gelegenheit von Eltern, Lehren, und Erziehern, wie in andern Städten, auch in Leipzig, der Buchhändlerstadt, benutzt werden, Anregung in ihre Kinderstube und -erziehung z» tragen, ki. K 0. Theater unü Konzerte. Leipzig, LS. Februar. Klavierabend von Max von Pauer. E, gab endlich einmal keine bloßen Scheinwerte. Allee war echt, mit starkem Willen dargest«llt, die Grüße in der Rübe offenbart und alle Bewegung doch wieder auf Ruy« und Gewißheit eingestellt. Der Abend war der Sammlung geschlossener Eindrücke von nicht geringer Bedeutung gewidmet. Drei gewichtige Werke bildeten ein vollwertiges Programm. Rodert Schumanns F-Moll-Sonate ist relativ selten zu hören, obwohl sie dem Pianisten nach innen und außen große Aufgaben gibt und einen der bemerkenswertesten Typen der romantischen Pianofotteliteratur darstellt. Verwandte Züge weist die Wanderer-Fantasi« auf von Schubert, der, auf Beethooenschem Grund und Boden stehend, zu den Vorbereitern kommender Zeiten und Ideen gehört. Und Max Reger tut in den Variationen mit Fug« über ein Thema seine« musi kalischen Patrons Joh. Seb. Bach neu«, weite blicke in di« geheimnisvolle Innenwelt de» Subjekts. Ts ist auch hier wieder interessant und lehrreich zu beobachten, in wie hohem Grade der schaffende Künstler von einer bereits vorhandenen Idee an geregt und förmlich getrieben wird, die Hand nach dem Höchsten, nur immer Erreichbaren auszustrecken. Es ist, al» ob di« vom alten Sebastian angelcylagene Saite in Reger stets fort und stärker klinge, als ob des Schaffens und Bemühens, Bach zu glossieren und aus seinen Gedanken eigene und neue Fundamente zu be reiten, kein Ende sein könne. Nach der gestrigen ganz exzellenten Wiedergabe dieser eminent schwierigen Komposition bleibe ich nach wie vor bei meiner An sicht stehen, diele» Regersche Opu» 81 sei eins der be deutendsten Werk« der neueren Literatur. Herr Professor Max von Pauer spielte mit erstaun licher Plastik und mit einer all« Problem« des Können» fast total vergessen machenden Ueberlegen- heit. Einen großen Vorzug besitzt des Künstlers Vor trag: es geht ihm bis zu einem gewissen Grade die durch das moderne Ueherpianistentum Mod« ge wordene Wut zur Persönlichkeit ab, die zu gern und oft im Kunstwerk nur den Handspiegel handhabt, aus dem das vielgeliebte Ich herausschauen soll. Nm schade, daß sotaner Spiegel «Ht genug anläuft und ein spaßhaftes oder auch -ärübltches ZenLtld wieder- gibt. Ma; von Pauers strenge Objektivität ist tn diesen tastenschlagenden Zeitläuften ein wahres veil mittel. Daß dabei ab und zu ein Quentlein Herbheit mit unterläuft, datz der Blüthner nicht immer nur singt und klingt und da» warme Kolorit zmoeilen hinter der um so schärferen Zeichnung nm ein weniges zurücktritt, ist leicht möglich, will aber d«m angedeuteten größeren Gewinn gegenüber kaum viel besagen. Die Zuhörer gaben dies« private Meinung durch außerordentlich lebhafte Beifallskundgebung als die ihrige kund. IXinea 8«snitr. Zweiter Klavierabend von Eigene Hollidny. Es war «in unbestrittener, großer künstlerischer Erfolg, den sich gestern Herr Eugen« Halliday vor einer zahlreich erschienenen Zuhörerschaft erspielte. Schon in rein technischer Hinsicht w«iß er zu inter essieren, denn fein» fein «schliffen«, durch große Sauberkeit und Egalität sich auszeichnend« Technik ist aufs glücklichste mit einem selbst im Fort« noch weichen, nuancenreichen Anschlag vereinigt. Mit größter äußerer Ruhe, dem Kennzeichen technischer Reife, tritt Herr Halliday an di« schwierigsten Stellen heran, in denen denn auch sein« bedeutend entwickelte Fingerfertigkeit, die ihm nur immer Mittel rum Zweck ist, jedem Ton« zu feinem Reckte verhilft. Scharf ausgeprägtes Gefühl für alles Rhythmische, musikalisch feines Empfinden und rege Phantast« ließ der Vor trag der Schumanirschen Humoreske Opu« 20, der F-Moll-Fantaste von Chopin und der 11. Rhapsodie von Liszt erkennen, die er klar zu gli^>ern und wir kungsvoll aufzubauen verstand. Durchgehends, auch in den kleineren Stücken von Skrjabin und Schumann, war er erfolgreich bemüht, die in ihnen niedergeleqten Gefühlswerte durch sein verinnerlichtes Spiel zum Aus druck zu bringen und ihnen entsprechende Stimmungen in den Zuhörern zu erzeugen, die dafür durch nicht endenwollenden Beifall dankten, deu der so bescheiden auftretende Künstler nur durch einige Zugaben zu beschwichtigen vermochte. 0. 8. Vahr» „Kinder" in Berlin. r. Berlin, 85. Februar. sPriv -Tel.) Hermann Bahrs „Die Kinder" wurde heute im Lessingtheater zum ersten Male in Berlin auf geführt. Der erste Akt hinterließ einen äußerst warmen, die späteren einen schwächeren Eindruck. Trotz geistreicher Einzelheiten wirft« die Entdeckung der Herkunft des Liebespaares gezwungen peinlich. Stärkere schauspielerische Erfolge hatten Han» Marr in der Rolle des Geheimrat» Schartzer und Oskar Sauer al» der alt« Graf Freyn aufzmoeisen. Nach Gebühr wurde Paula Somary als Tochter Scharizers gewürdigt. Brahm dankte für den ab wesenden Hermann Bahr. Letzte Depeschen unü Lernsprechmelüuilgen. Zur Kaiserreife »ach England. V Berlin, 25. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Die „Nordd. Alla. Ztg." meldet: Prinzessin Viktoria Luise begleitet da» Kaiserpaar auf besondere Einladung de» englischen Königrpaare» nach London. Die Rückreise de» KrmrprinMu -e-ea Bombay, 25. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Der deutsche Kronprinz verließ den Hafen an Bord der „Arabta" um 2 Uhr 1b Min. unter dem Salut der Batterien. -«-« vmubao, 25. Februar. (Eigene Drahtmeld.) Der Kronprinz richtet« vo, feiner Abreise an den KöntgvonEngland folgende« Telegramm: „Ich vermag zwar nur meine wärmsten Dank sagungen zu wiederholen, aber ich kann unmög- lich Indien verlassen, ohne Dir nochmal» meine Herz- lichste Dankbarkeit für Deine Güt« au»zusprech«n, durch die meine Reise durch Indien «inen so wunder vollen, erfolgreichen verlaus genommen hat. Dein ergebener Neffe Wilhelm." König Ferdinand von Bulgarien tu Koh«»». Koburg, 25. Februar. lPriv.-Tel.) Zar F « r - dinand von Bulgarien traf heute hier ein, um an feinem morgigen 50. Geburtstag» an dar Ruhestätte frtner Altern M verweilen. rreichstagserlstzwalll In Immenktrrüt. ^Kempten, 25. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Bei der heutige» Reichstagversatzwahl i» sechste» schwäbische» Wahlkreis« Jmmenftadt- Liudau erhielten Emminger (Ztr.) 118« Stimmen, Thoma (liberal) 15 588 Stimme», Göller (Soz.) 5808 Stimme«. E» findet Stich mahl zwischen Emminger »nd Thoma statt. (Der Wahlkreis, der von jeher heiß umstritten von den Liberalen bzw. Nationalliberalen und dem Zentrum war, wurde brs vor kurzem durch den ver storbenen Zentrumsabgeordneten Alois Schmid ver treten. Das Ergebnis bei der Haupkwahl 1007 war folgendes: Schmid (Ztr.) 12 013, d«r nrtionalliverale Kandidat 10 633, der sozialdemokratische Kandidat 1SSS Stimmen. In der Stichwahl siegt« Schmid mit 13 836 Stimmen über den nationattideralen Kandi daten, oer 10 831 Stimmen erhielt. Heut« liegen die Verhältnisse wesentlich anders, und da die Sozial demokratie, die allein einen nennenswerten Ckimmen- zuwachs erhalten hat, bereits erklärt hat, in einer Stichwahl für den liberalen Kandidaten «intreten zu wollen, so dürste mit einem Siege des liberalen Kandidaten zu rechnen sein.) Bayrische Rcichsratsernennungen. Op München, 25. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Gutsbesitzer Freiherr Bassu, in Sandersdorf und Gutsbesitzer Graf Ingelheim von und zu Melvel- brunnen wurden zu erblichen Reichsräten, Over- landesgerichtspräsident von Heinzelmann lMllnchen) und Landtagsabgeordneter Weinguts besitzer Buhl (Deidesheim) zu lebenslängttchen Reichsräten ernannt. Ole lranzölttrlle MiMerkrile Pari», 25. Februar. (Eig. Drahtmeld.) In der Beratung des Ministerrratcs erklärte Brinnd, dem sich Pichon,Dupuy unh Girard «ntschiede» an d»e Seit« stellten, dem Präsidenten Fall» res, daß di« Abbröckelung der Mehrheit ihm aygesicht» der Schwierigkeit der de» Parlamente gegenwärtig ge stellte« Probleme ' icht erlaube, im Amte zu bkeiben. Er drückt« weiter die Vermutung au», datz «in Teil der Mehrheit nur eine» Teil seines Pro gramm» annehme» werde. Präsident Falliere» war demgegenüber lebhaft bemüht, die Demission des Kabinett» zu verhindern, jedoch schlossen sich die meisten Minister der Ansicht BriauL» an und be- schlossen, die Demission amtlich erst nach dem Leichenbegängnis des Kriegsministers Brun am Montag betanutzugeben, wo «tue Sitzung des Ministerium« stattfindeu wird. XX P"i*» 25. Februar. (Meldung der „Agence Haoas".) Mehrere Mitarbeiter Brrand» äußerten ihre Absicht, mit ihm zurückzutreten, wie auch das künftige Ministerium zusammengesetzt sei; besonders Pichon scheint fest entschlossen zu sein, seinen Abschied zu nehme«. In den Wandeigäuaen der Kammer nennt man als künftigen Mi- nisterpräsidenten Poincare, Monis Valle oder Leon Bourgeois. Obgleich man nicht annimmt, daß Präsident Fallieres Delcasse mit der Bildung des neuen Ministeriums beauftragen wird, scheint mau doch überzeugt zu fein, daß Delcaffü gute Aussichten hab«, dem neuen Ministerium anzu gehören. Die moroftanische Anleihe. — Die Unruhe« an der Elfeubeinküste. Paris, 25. Februar. (Eigene Drahtmeldung.s Im Minifterrate erklärte Finanzminister Klotz in Uebereinstimmung mit dem Minister des Aeußern, daß die Verhandlungen über die marokkanische An leihe so gut wie beendet seien. Kolonialminister Morel teilte mit, daß die gemeldeten Unruhen an der Elfenbeinküste bei dem Posten Sinfra aufgehört haben, und Sinfra ohne Zwischenfall entsetzt wor den ist. Dir p^rlamrT^arisch« Krisis in Serbien. Z Belgrad, 25. Februar. (Eig. Drabtmeld.) Die für heute anberaumte Sitzung der Ekupschtina wurde roegen Defchlußunfahigkeit auf Montag ver tagt. Vormittags beriet der Ministerrat rkbift die Stellung de» Kriegsministers. Di« serbische Presse unterzieht da» Verhalten des Kriegs ministers in oer Frage oer Beschaffung von Gebirgs batterien einer strengen Kritik und bezeichnet seinen Rücktritt als einzig mögliche Losung Les parlamentarischen Konflikts. Ministerkris« ans Island. o Reykjavik, 25. Februar. (Eig. Drahtmeld.) Der Minister für Island, Bjoern Ionsson, reicht«, nachdem der Althing da» Mißtrauens vota m gegen ihn angenommen hat, sein Ent lassungsgesuch ein. Dl« Stellung Dschavid Beys erschüttert. и. Konstantinopel, 25. Februar. (Priv -Tel.) Die Stellung des Finanzmtnisters Dschavid Bey gilt al« stark ersHüttert. Trotz der glänzenden Rede in der Kammer nahmen die Abgeordneten die Ausführungen des Ministers sehr tühl auf. Es schein: auch, daß das Zentralkomitee in Saloniki ihm die Unterstützung gänzlich entzogen hat. Die beiden an gesehenen Zeitungen „Jeny Gazette" und „Sabah", die bisher den Finanzminister unterstützten, greifen ihn jetzt ebenfalls an. * Schwerer Unfall auf der Bühn«. w. Hamburg, 25. Februar. (Prio.-Tel.) Bei der heutigen Probe im Dentfche» Operetten theater wurden drei weibliche Mitglieder durch vom Bühnenbecken herabfallenden Stuck schwer verletzt. Liebesdram«. к. München, 25. Februar. (Privattelegvamm.) Heut« vormittag tötete der ledige Buchdruck-Ma schinenmeister Aßmann in seiner Wohnung die ledige Fabrikarbeiterin Niederer dnrch einen Revolverschutz in» Herz »nd darauf sich selbst. Die Tat soll er au» Liebeskummer begangen haben. Strandung eine» deutsche» Fischdampfer». H- Reykjavik, 25. Februar. (Eig. Drahtmeld. l Ein Fischereidampfer au» Bremen strandet« am 21. Februar auf dem Solheimsande. Don der Besatzung sind sieben Mana »mgekommen, darunter alle Offiziere. Letzte SsnüelsnsÄrlKten. » Re» York, 25. Februar. (Gig. Kabelgram».) Auch die heutigen Ziffern de» Wochenauswerse» der Ne» Yorker Elearinghonse-Banken zeigen ein« weitere Besserung des Status. Während sich einerseits die Darlehen um 7F Millionen Doll, erhöht haben, flössen anderseits an Depositen 12,4 Millionen rn, so daß der Barbestand eine Zunahme um 4.7 Millionen aufweisen konnte. Im Zusammenhänge damit ist di« Eurvlusreferve um 1,8 Millionen gestiegen. — Ein ähnliche» Bild zeigt der Au»w«i» der übrigen New Yorker Banken »ich Trusttonrpanien: Darlehen vkn» 1,5 Million«, Depositen »Aw 7,1 Millionen, Barbestände plus 1,1 Millionen Doll. Di« Ncherve beträgt unverändert 17,4 Prag. * Prag, 25. Februar. Zucker. Anfst, Landmng- platz Febr. 22^-22,45. Ruhig. New York, 25. Februar. Fondsbörse. kSchtntz.) t beule MR? S- N»alaa»a«ch Nmeric. Smelt. 7?,— Nmorte. Loeom. Am American Ea»., HI lllnaconda «tchtiw, 104-- vawmor« M F Eanada 71t.s Edesapcatr ! 8)12 Udicaao. Milw. 12)12 Denver Eomm., NhO Erl« «loinmo» LSLü Eener il Electric 1L»So Vr aiNorth prcl «re.u2toNh.Okt' tzy.bO I>It»ot«E«ntrall 115.- L.htali Briiea ' (7460 JouiSv.'.l.Staihv »1— «eld aui Li. do.s.b.ledie^nrl. nom. nom drd! _ I GiazekUlNiiihc Wechscl a.vond M ra»e> London Nabei. üd.rweisuna Wechs. a. pari* L'.cvl. n. Be.Un 46Z70 4LKS5 5'/,. S4 - 46Z62S 4^67- h^>« in Lt«lS Union voctsic Neadtnq lmolaamaled M 8 94". UlliNson b^A) Southcrn Pactl. Id Bond« Lt. Laut« S. ff. «Ü» rek. Bond« SlanSars Oll 9867 »25 62/.- WÄ7 prnnsnloaiiia ltonhern Pac. valtimore «X» 4:«) Wo s. New York, 25. Februar (Eig Kabelgramm.) Der Verkehr an der heutigen Fondsbörse wickelt« sich in weit ruhigerer Weis« ab als gestern. Di« Haltung war mehrfachen Schwankungen unterworfen. Zu Be ginn standen di« Venttlierungen über di« Ratenfrage abermals im Mittelpnnfte Les Interesses. Allgemein machte sich eine bessere Auffassung bezüglich der Ent scheidung geltend. Man glaubt, daß die Bahnen nunmehr zu rationellerer Bettiebsfuhrung übergehen werden und aus diese Weise dauernden Vorteil aus der Nichtgewährung der Erhöhung ziehen werden. Eine günstige Anregung erblickte die Börse in um fangreichen Pariser Dondsankäufen. Die Baisse nahm daraufhin Deckungen vor, die aber nicht allzu umfangreich waren. Di« «irrigeren Kurse regten zu Meinunaskcrufen an. Bevorzuat waren hochklassige Eisenbahnwerte, wie Pennsylvania und Union Pacific. Auch Lanada wurden höher bezahlt stn Zu sammenhang mit dem günstigen Wochenausweis. Kunstdüngerwette konnten sich gut behaupten. Ke- winnabgaben veranlaßten später eine Abschwächung. Zum Schluß nahmen di« Abwicklungen größeren Um fang an, die sich größtenteil» als Glattstellunge» er wiesen, da man für Montag da» Urteil in den Be- nrfungsprozessen des Oeltrnst, und Tabaftrufts er wartete. Di« Börse schloß in matter Haltung. Ge samtumsatz 280 000 Shares. — Der vondsmarkt war unregelmäßig boi 1.6 Millionen Dollar Umsatz. New York 25. Februar. Produktenbörse. (Schluß.) vblder l l ventt l vorher ueuu 94.12 56.- 4^0 4.70 ZL Z.20 7.« 88.- 11, - U.- 1L IS 12.K8 14.44 ia^8 1061 UUI? L- 4L- 4.2S 1262 1V61 UiÄ 1». - ..Mil Tczcmber 15«' 152S' di« 16L 4 »t« 1L- New York, 25 7LV 4.40 1Ü.L 8/75 sna s.70 sL : 565 4Z.5V 4Z.5V 8« Monat. (ntedrLleiiovr. f. Noffa ov. muScooodcl r» re«: PetrvienL. restn. Barrels do. do. Bali, do. Lrnde ! LervknttnSav. c»e»r«idefra<tii nach Liverpool nach Hamdnrq vactzRoUerdam -»fier Rio «r . >otv ÜUehtMinn.P<u Echmat, cdo>« Lch»e«eN«tsa> L- 40.- 4.2S Februar. (Eig. Kabelgramm.) Baumwolle. Der Markt stand anfangs unter dein Eindruck niedrigerer Liverpooler Notierungen. Später machte sich eine Erholung bemerkbar auf die Wochen statistik. Ehicago, 25. Februar. Produktenbörse. (Schluß) rsei»rn (roter Wtnl.Nr.Hlo'0 Mat Juli liiats »tr. u mixed loko ->.'afer Nr. 2 wbtte ioko «aumwour lote F.drual Mltr, yult «uquft September Okioder New Orl. loko Noüetsen Nr. l Zoundrn o. . Nr. 2 Coulhcru Houn- dru Nr. i do. (weich) Ludliche« Nob- -isen Str. e SiahUnuvpct > (PiltSvurg) i-iaylschteuen (Pilteburqh) kok« prompt i i5on,'ell«vtllc 16V-1LV 1.40-1.50 -Vl«t 4/tt 4 45 tupfrr Stan- vard loko j !L2ll 1220 «lctkrot. ! 1L50 1LN heute vorher t veut. i Dorvec uvetl^» lroirr »Stn«.NrL)loto Mat lult ?n>kemd«r L'tnisNr.^loko Mat Juli W W W 8^/ 87Ä -,9.l6 Mot« «e»r Ha^neNr.eloko 2chn»al, Mal Uipp«n Mat < wn»«1n» Nettib Mat N 17.46 5012 AÄ) A12 17.75 «. Chicago. 25. Februar. (Eig Kabelgramm. > Weizen. Ans niedrigere Liverpooler Kabel sowie aus günstige Wttterungsberichte verkehrte der Markt in schwacher Haltung. — Mai». Der Markt verkehrt« in stetiger Haltung auf das der Zufuhrbewegung un günstige Wetter. Literarisch« Anzeigen« Bibliotheken zu Kausen gesucht. Aber auch einzelne wertvolle Werke (sowie Zettschrift- Jahrgänae) au» allen Wissen»gebieten. Gest. An geboten sehe entgegen unter tj. 122 Exp. d. Bl. »m«, Risttsfdvodaoffkingvn m l.sjpriy. l?0 m Ober XX. WM» -4- ».o. I -IN« !«wee,i,c «.I. v l-Me, l r iUNWndwf NNNNHsivil dein»» «m-slw,. VVA- Ultt- .»n- eeotl- Bk> iNtre 'E»vi er,«. rad- »d. »Eeti 14. » tvk L. le«» s E» 6. »lad«. »de /40.S s44Z 74«., ft 4^ ft r., 70 7Z 77 d« r* w w - Md. twcd« dellv. lrocl!»-, d-ti«, iwedv. DM« «W »«Mw de» Dtw—ottW ». V-«» «Hesnvao«: iin»«»« «NNuw-«. Vrrcmtiv-rNt«« Nedakkem-*: Adr Politik D«. «. »Nnch«, total« und sLchsts»« NnecleaeTibrlte«, nn» Verwischte« ». ». «IN«, da« AeuMeto« V«U MufU «. ««»»Ud «V-rl »nd «eri-dlllaal » HEM». AN» die Ho»d»l«^«Nnw«. NtrchnU». SlU den Inseratenteil 0«w ve»er. «amtlich M ketvs«. Zuschriften sind nicht persrnllch w adressieren, sonder» an te, »crl-a, die «rdattle» -der die «eichllstSikea, da» «et»,»,«, ra«edlat1«, p» richte». UitderlanOte» Manuttridkin >u l!c>« do« R>.k »ort. dchchMtw«. VS« Vur»ch»05w»« «d »N«rM«« »N» »Nv, Uchvar« Die »«liegend« SA«»« «rfntzt « ««ttwd.