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Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 26.02.1911
- Erscheinungsdatum
- 1911-02-26
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-191102264
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-19110226
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-19110226
- Sammlungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-02
- Tag 1911-02-26
-
Monat
1911-02
-
Jahr
1911
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Ssmusg, 26. Zedrmtt lSll.Lrlryl-er Tasedlstt. M.S7. lvS. Istlrgans. Vollmondnächten veranstaltet, spielen eine große Rolle und erhöhen die Lebensfreude dieser Indianer, die eine besondere Kunstfertigkeit in der Töpfere» und der Flechtarbeit entfalten. Gan, besonder» be deutungsvoll find ihre Totenfest«, an denen seltsame Maskenklänge die feierlichen Umzüge begleiten. Licht bilder ergänzten anschaulich das Wort über Land und Leute. — Einen zweiten Vortrag hielt der soeben aus der Südsee nach einer zweijährigen Forschungs reise zurückgekehrte Assistent am Leipziger Völker museum Herr Dr. E. Sarfert über die gewaltigen -Tanzsiguren der Baining im Norden der Ga zelle-Halbinsel aus Neu-Pommern. Es sind diese Tanzfiguren riesige Bambusstangen, mit Baumrinde umnäht und mit Masken aufgeputzt, die gewöhnlich auf einem Tanzhut getragen zu werden pflegen und. gestützt auf Stangen, eine Länge von 12 m, fa sogar 40—60 m erreichen. Im Bilde wurden solche Monstra gezeigt. * Zar Frage der Biersteuer. Der Verfassungs und der Finanzausschuß der Stadtverordneten haben in ihrer am Freitag abend abgehaltenen Sitzung der Ratsvorlage. betreffenddie Ein- sührung der Biersteucr, mit 12 gegen 6 Stimmen zugestimmt. * Goetbe-Eesellschast. Ein Abend zum Gedächtnis Otto Julius Bierdaums findet am 6. März im Rosentalkasino statt. Frau Helene Bornstedt und Herr Hans Leidelt vom Schauspielhaus tragen Bier- daum-Dichtungcn vor. Herr Richard Schmidt singt komponierte Bicrbaum-Lieder. Den Nortrag hält der 2. Vorsteher. Reservierte Plätze zu 50 H und 1.//. in der Serigschcn Buchhandlung. * Verein für Mutterschutz. Wir weisen nochmals auf den Borirag des Herrn Pastors Dr. Kießling (Hamburgs über „das sozialetdische Problem der un ehelichen Mutterschaft" hin, der am Montag, den 27. Februar, abends rm Saale der Alten Handels börse. Naschmarkt, stattfindet. Näheres in der morgi gen Anzeige. * Sonntags-Gewerbeschule. Interessenten seien hin gewiesen auf die Bekanntmachung der Sonntags- Gewerbeschule der Polytechnischen Ge sellschaft, insbesondere auf die Kurse an den Wochenabenden. Von diesen sind neu ein höberer Kursus für die Elektrotechnik, der sich an die beiden schon bestehenden anschließt, und einer für metallo- »echnische Kalkulation, in welchem die Verhüttung der Erze, die Gewinnung des rohen Arbeitsstückes, die Fertigstellung des Arbeitsstückes, sowie seine Montage und in umfassender Weise die Kalkulation desselben behandelt wird. * Allgemeiner Deutscher Frauenverein. Wir machen nochmals auf den Vortrag aufmerksam, den die Orts gruppe Leipzig des Allgemeinen Deutschen Frauen vereins Mittwoch, den 1. März 1911, 8^. Uhr abends im Hotel de Pologne veranstaltet. Fräulein Helene Lange- Berlin wird über das Thema sprechen: „Wie lernen Frauen Politik verstehen/' * Der Byirksverein für den Norden und di« innere Stadt Leipzig hält Montag, den 27. Februar, abends '/?9 Uhr im Äereinslokal „Hotel Palmbaum" seine satzungsgemäße diesjährige Generalversamm lung ab. Laut Anzeige in unserem Blatte ist die Tagesordnung folgende: Jahresbericht. Kassenbericht. Neuwahl für die satzungsgemäß ausscheidenden Vor standsmitglieder, Wahl der Kassenprüfer. Anträge. Fragetasten. Zahlreiche Beteiligung der Mitglieder ist sehr erwünscht. * Di« neue Remington-Schreib- und Zählmaschine. Wir hatten kürzlich Gelegenheit, einen für jeden vorwärts strebenden Geschäftsmann überaus wichtige, neu« Maschine kennen zu lernen: es handelt sich um die sog. Original-Remington-,, Wahl"- Schreibmaschine, und wir find sicher, daß die selbe überall das größt« Aufsehen erregen wird. Die Maschine hilft insofern einem lange gefühlten Be dürfnis ab. als dieselbe nicht nur schreibt, sondern auch addiert oder subtrahiert, ganz nach Wunsch des Schreibers. Es gibt zwar bereits einige andere Fabrikate, die mit ähnlichen Vorrichtungen ausgerüstet find, doch haben dieselben den Nachteil, daß man nur eine oder höchstens zwei Kolonnen zu gleicher Zeit aufaddieren kann. Mit der Original- Remington-..Wahl"-Schreibmaschine ist man jedoch in der Lage, je nach Breite des Wagens, beliebig viele Zählapparate anzubringen, also ent sprechend viele Rubriken gleichzeitig aufzuabdieren: auch werden diese Apparate mit verschiedenen Kapazi täten geliefert. Man ist mit seinen Formularen nicht an bestimmte Rubriken gebunden bzw. gezwungen, sich den Zählapparaten der Maschine anzupassen, sondern kann bereits vorbantene Formulare nach wie vor ver wenden. da die Apparate sich frei auf der Maschine bin- und herbeweqen lasten. Die Apparate *önnen während des Brief- bzw. Textschreibens zu jeder Zeit durch einen einzigen Griff ein- oder ausgeschaltet werden. Wie oft hat nicht mancher Geschäftsmann im Stillen gedacht, ach. könnte die Schreibmaschine doch auch rechnen oder die Rechenmaschine doch auch ichreiben. Beide Probleme find durch die Original- Remington - ..Wahl" - Schreibmaschine in geradezu idealer Meise gelöst worden. Außerdem ist diese Maschine auch noch mit einer absolut konkurrenzlosen Tabulatoreinrichtung ausgerüstet, wodurch die Aufstellung größerer Zahlenposten in vielen Kolonnen ganz unaemein erleichtert wird. Ueber die Güte der wohl überall als absolut erstklassig an erkannten Original-Remington-Schreibmaschine auch nur ein Wart iu verlieren, dürfte sich erübrigen Der beste Beweis für die Qualität der neuen Modelle ist mobl der. don man in den letzten 21 Monaten über MO ooo Stück nsrkaufen konnte. Der Preis der Maschine ist in Anbetracht der zu ersparenden Arbeit "nd Zeit, ein wirklich durchaus mäkioer zu nennen, ^ie Maschine wird durch die bekannte Firma Glogowski § To., die auch am hiesigen Platze. Mark- orafewtrasie 8. eine Filiale unterhält, vertrieben. /. Der Verband der Hausbesitzervereine Leipzigs hielt gestern im Saale des „Schloß Ritterstein" seine diesjährige Generalversammlung ab, die vom Vorsitzenden Stadtrat Ryssel, nachdem derselbe des verstorbenen Vorstandsmitgliedes und Kassierers Heil ehrend gedacht und sich die Anwesenden dieser Ehrung durch Erheben von den Sitzen angeschloffen hatten, mit geschäftlichen Mitteilungen über die Tätigkeit des Vorstandes eröffnet wurde. Nach dem hierauf vom Vor sitzenden vorgelegten Jahresbericht ist die Mitglieder zahl Les Verbandes, der 20 Vereine umfaßt, im Be richtsjahre um 468 gewachsen und beträgt z. Z. 8901. Hervorgehoben wurde im Berichte besonders, daß die geplante Wert-uwachssteuer für den ohnehin überaus schwer belasteten Grundbesitz sehr verderblich erscheine. Der sehr beifällig aufgenommene Bericht wurde einstimmig genehmigt. Der vom Kassierer Herrn Hilgenberg vorgelegte Rechnungsabschluß bilanziert bei einem Bestände von 587 .4t 18 mit 6619 ./t 44 -4. Dem Antrag der Rechnungsprüfer gemäß wurde der Abschluß richtig gesprochen und dem Vorstande Entlastung erteilt. Der vorgelegte Haus haltplan für 1911, 4506 in Einnahme und Aus gabe. wurde ebenso wie die vom Vorstande beantragte Erhebung eines Beitrags von 25 pro Mitglied für den Agitationsfonds einstimmig genehmigt. Die von Herrn Ingenieur Prasse ausgesprochene Be fürchtung, daß bei dem immer größer werdenden Bedürfnissen und Ausgaben der Gemeinde eine wei tere Belastung des Grundbesitze» voraussichtlich sei. rief einen überaus lebhaften Meinungsaustausch hervor. Einmütig war «an der Meinung, daß in der städtischen Verwaltung eine größere Sparsamkeit eingefllhrt werden müsse. Ebenso lebhaft gestaltete sich die Besprechung der Frage der Zulassung des Einbaues von Dachwohnungen in Fronthäusern bei genügend breiten Straßen. * Ein Kinderhort soll vom 1. Mai d. I. ab an der Hilfsschule für Schwachbefähigte errichtet werden. Bei einer Anfrage, die im Januar statt fand, erfolgten 187 Anmeldungen für den einzu richtenden Hort, und zwar für 124 Knaben und 63 Mädchen. Die jährlichen Unterhaltungskosten werden etwa 1000 .M betragen. * Fastnacht in Stadt Nürnberg. Am Fastnacht- Dienstag, den 28. Februar 1911, 8 Uhr 15 Min. wird im Etablissement Stadt Nürnberg ein ganz be sonderes Fastnachtsfest veranstaltet.- Der Humor wird herrschen, wie schon aus dem Inserat in der vorliegenden Nummer ersichtlich ist. Alle Räume sind einer Festung ähnlich umgebaut. Männlein und Weiblein haben die Pflicht, während der ganzen Dauer dem Bacchus, Gambrinus, Lukullus und nicht zuletzt der Terpsichore zu huldigen. Es sind bomben sichere Kasematten (Logen) eingebaut, allwo man sich sicher, gütlich und gemütlich fühlen kann. Auf dem großen Festungshofe findet der Ball statt. Die Musikchöre stellt die Festungskapelie, welche hierzu Zivilkleidung trägt. Die verehrten Damen sind ge beten, Helle Toiletten oder Festkleider anzulegen, die verehrten Herren fühlen sich im dunklen Anzug am wohlsten. Masken oder Kostüme dürfen nicht getragen werden. cf Gefährlicher Sturz! In der Reichelstraße fiel gestern nachmittag der :»8 Jahre alte, Sidonicn- straße 28 wohnhafte Speditionsarbeiter Louis Kamlvt beim Verladen von mit Papierjpünen ungefüllten Ballen aus beträchtlicher Höhe von seinem Wagen herab und erlitt dabei einen schwereil Schädelbruch. Der Bewußtlose wurde mittels Rettungsautomobils in das Stadikrankenhaus über geführt. " Drei Brände. Die städtische Feuerwehr mußte gestern mittag wiederholt in Tätigkeit treten, um «chadenfeuer abzulöschen. Gegen '--1 Uhr brach auf dem Grundstück der Firma E. Sachße L To.. Luther- straße 11, ein Brand aus, der durch die Explo sion eines Actherballons verursacht wurde. 2n einem kleinen Raum befanden sich eine Anzahl Glasballons, die mit Aether gefüllt waren. Auf bisher unaufgeklärte Weise explodierte einer dieser Ballons, glücklicherweise gerade in dem Augenblick, als der dort sonst beschäftigte Arbeiter den Raum verlassen hatte. Der durch die Explosion erzeugte Luftdruck war so stark, daß das Dach des Gebäudes sofort durchschlagen wurde. Das ausbrechende Feuer verbreitete sich sofort über den ganzen Raun, und so fand die Feuerwehr bei ihrem Eintreffen bereits einen ausgedehnten Brand herd vor. Die erste Sorge war, die anderen Ge bäude vor einem Ueberspringen des Feuers zu schützen, was denn auch nach einiger Zeit gelang. Der betroffene Raum ist jedoch vollständig dis auf die Umfassungsmauern ausgebrannt und auch ein angrenzender Raum ist stark mitgenommen. Der ent standene Schaden ist beträchtlich, aber versichert, eine Betriebsstörung wird jedoch nicht eint.eien. Die Feuerwehr konnte erst nach 1'/.stündiger Tätigkeit wieder abrücken. — Fast zu gleicher Zeit brach in der Parfümcriefabrik von Schlimpert L Co., Kronprinzstraße 17, ein Feuer aus. Im Keller des Fabrikgebäudes entstand durch Selbstent zündung von dort lagerndem Stroh ein Brand, der sich bald auf den ganzen Raum aus dehnte. Es zerplatzten durch die große Hitze eine Anzahl Glasflaschen, doch wurde ein größerer -schaden nicht angerichtet. Der starke Qualm machte aber der Feuerwehr viel zu schaffen, so daß sie auch hier 1'/.' Stunde gebrauchte, um das Feuer abzulöschen. — Der dritte Brand war, auch um die gleiche Zeit, durch Funkenflug aus einer Lokomotive am Bahndamms an der Friedrich-Karl-Straße in Gohlis entstanden. Die Feuerwehr löschte ihn jedoch nach kurzer Zeit ab, so daß kein nennenswerter Schaden entstanden ist. it Folgenschwere Kesselexplofion! Ein in der Könneritzstraße in L.-Schleußig wohnhafter 18 Jahre alter Zahntechniker wollte in seiner Wohnung mittels eines kleinen Vulkanisierkessels ein Gebiß vulkanisieren. Während der junge Mann noch mit dem Präparieren beschäftigt war, platzte aus dem inzwischen angefeuert gewesenen Kessel plötzlich der Boden heraus und traf ihn derart gegen den Unterleib, daß erschwere innere Verletzungen davontrug. Der Verletzte mußte mittels Kranken wagens in das Stadtkrankenhaus übergeführt werden. ff Im Krankenhause gestorben ist jener 63 Jahre alte Privatmann aus Wurzen, der am 20. d. M. im Salzgäßchen plötzlich von einem Hirnschlag betroffen und bewußtlos aufgehoben worden war. * Der Sturm. Infolge des heftigen Sturmes wurde an einem Hause der Reichs straße eine große Fensterscheibe herausgedrückt und auf die Straße geschleudert. Ein vorübergehender 18- jähriger Kutscher wurde von Glassplittern am Kopfe erheblich verletzt. * Im Asyl für männliche Obdachlose haben in der Zeit vom 18. bis 25. Februar 164 Personen vor gesprochen, wovon 156 ausgenommen und 8 zurück gewiesen wurden. * Burghausen, 23. Februar. (Gemeindean- gelegenheiten.) Die Bienitzstraße, die nach dem Sandberge und den Militärschießständen führt, soll im Laufe dieses Jabres umgebaut werden. Die Fuß-, Reit- bzw. Radfahrwege erhalten eine Breite von 7 Metern, die gepflasterte Fahrbahn eine solche von 8 Metern. Es macht sich zu diesem Zwecke die Aufnahme eines Darleyns notwendig, zu dessen Tilgung die Westendbaugesellschaft und der Militär fiskus beizutragen haben. — Der Gemeindehaus halt hat für 1911 einen Bedarf von 6127 ./t An Deckungsmitteln sind nur 663 vorhanden. Der Fehlbetrag ist auszubringen mit 1,10 für das ge- schätzte Tausend Grundwert und durch Gemeinde einkommensteuer nach dem Staatssteuersatz mit 100 Prozent Zuschlag. Armen- und Feuerlöschkaffe decken ihren Bedarf aus den vorhandenen Kaffenbeständen. t. vrandi», 23. Februar. lAus dem Gemeinde rate.) Eine genaue Aufstellung des neuen Haus- baltplanes ist noch nicht erfolgt. Für Armen- bedürfniffe sind 1439 erforderlich, die zu drei Teilen die Stadt und zu einem das Rittergut trägt. Für das Wasserwerk sind etwa 5000 nötig, da 13000 X erforderlich find, aber nur 8000 ein kommen. Das Elektrizitätswerk arbeitete mit einem Ueberkchuß. Da frühere Untersuchungen ergaben, daß die Brunnen kein einwandfreie», teilweise sogar gesundheitsschädliche» Wasser liefern, ordnete die Amtshauptmannschaft deren Schließung an. Eine gegen diese Maßnahme gerichtete Eingabe au» der Bürgerschaft behauptet zu Unrecht, daß da» Wasser der neuen Leitung unrein lei. Da die amtlichen Wafferproben völlige Reinheit zeigen, kann di« Ur sache zur Unreinheit nur in den Hausleitungen zu suchen sein. Wegen Pflasterung der Königstraße sind mit den in Frage kommenden Fabriken wegen Erhöhung der Wegebauhilfe erfolglose Verhand- lungen gepflogen worden. ü Taucha, 25. Februar. (Großherzige Stif- tuug.) Der hiesigen Kirchgemeinde ist von Herrn Baumeister Ferdinand Sperling eine freudige Ueberraschung zuteil geworden, indem er sich bereit erklärte, die bis an d,e Grenze ihrer Leistungsfähig keit abgenutzte Orgel durch ein neues Instrument auf seine Kosten zu ersetzen. Die jetzige Orgel stand früher in der Nlkolaikirche zu Leipzig, Als am 9. Juli 1768 ein Brand außer 55 Wohnhäusern auch Rathaus und Kirche zerstörte, trat der Leipziger Rat für die völlig verarmte Stadt ein und stiftete 1796 der neu aufgebauten hiesigen Kirche die ehemalige Orgel der Nlkolaikirche. und die be rühmten Tonkünstler Adam Hiller und Organist Müller aus Leipzig weihten sie durch ihr Spiel ein. Sus Lschlen. * Dresden, 25. Februar. Sächsische .Handwerksausstellung in Dresden. Im Jahre 1914 soll im städtischen Ausstellungspalast zu Dresden eine sächsische Handwerk sausstell ung stattfinden. Als grundlegender Gedanke für die An lage der geplanten Ausstellung ist das Prinzip auf gestellt worden, daß dein Publikum gezeigt werden «oll, wie ein Handwerksstück entsteht. Die Industrie soll auf der Ausstellung insoweit Platz finden, als sie durch Lieferung von Material und Maschinen zum Handwerk Beziehungen hat. " Kleine Chronik. Gestern machte sich die Ueber- fiihrung einer in Striesen wohnhaften 74 Jahre alten Arbeiterin ins Johannstädter Stadikrankenhaus des halb notwendig, weil sic vermutlich eine zu starke Dosis eines ärztlich verordneten Schlafpulvers ge nommen hatte und deshalb in einen totenähnlichen Schlaf verfallen war. — Durch Hinsallen auf der Ostra Allee erlitt ein 6!« Jahre alter Hospitalit einen Oberarmbruch. — Tot aufgefunden. Im Gestrüpp des König-Albcrt-Parkes fand gestern mittag ein Gendarm einen Erschossenen. Er wurde als ein 62 Jahre alter Arbeiter aus der Leipziger Vorstadt festgestellt, der sich vermutlich schon am Mittwoch mit einem Revolver in den Kopf ge schossen hatte. — Selbstmord. In der Vorstadt Cotta erhängte sich ein seit längerer Zeit nerven leidender 49 Jahre alter Produktcnhändler in einem Schwermntsanfalle O * Döbeln, 23. Februar. (Bau einer Neben bahn.) Das Kgl. Ministerium des Innern hat in dem Enteignungsverfahren ,mm Bau einer schmal spurigen Nebenbahn von Wilsdruff nach Döbeln, Teilstrecke Kleinmockritz—Gärtitz, den Enteignungs plan für die Strecke zwischen den Stationen 479 und 487 (Flur Simselwitz) endgültig festgesetzt. !<-. Döbeln, 24. Februar. (Organistenwahl.) Zum Organisten der hiesigen Nikolaikirche wurde vom Kirchenvorstand und vchulausschuß der Lehrer Liebing aus Bautzen, welcher seit drei Jahren am Konservatorium zu Leipzig studiert, unter 35 Be werbern gewählt. * Chemnitz, 25. Februar. (Vergif-tetcs Paar) In dem Zuge aus Leipzig, der gegen V.-12 Uhr auf dem hiesigen Hauptbahnhofe eintrifft, wurde ein älterer Herr und eine junge Dame in einem Abteil 2. Klasse vergiftet ausgefunden. Wie sich herausstellte, sind beide erst in Wittgensdorf in den Zug cingestiegen. Ein sofort herbeigerufener Arzt konnte nur den Tod durch Vergiftung seststetten. Es ergab sich, daß der Herr der 60 Jahre alte Zoll beamte Bachmann aus Riesa und die Dame die 23jährigc Verkäuferin Anna Gasch aus Leisnig war. Beide unterhielten ein Liebesverhältnis und sind, wie aus hinterlassenen Briefen zu ersehen, gemeinschaftlich in den Tod gegangen. Es wird in hinterlassenen Papieren noch der Wunsch aus gesprochen. daß sie hier eingeäschert werden möchten. Zu diesem Zweck notwendiges Geld fand sich bei ihnen vor. * Erünhain, 24. Februar. (Ehrung.) Herrn Geheimen Kommerzienrat Ignaz Bing in Nürn berg ist in Würdigung seiner großen Verdienste um unsere Stadt vom Stadtrate das hiesige Ehren bürgerrecht verliehen worden. Genannter Herr ist jetzt der einzige hiesige Ehrenbürger. Die inzwischen verstorbenen drei hiesigen Ehrenbürger waren Fürst Bismarck, Ministerialdirektor Geheimer Rat Dr. Vodel, Dresden, und Königl. Baurat Uhl mann, Stollberg. * Elsterberg, 25. Februar. (Schadenfeuer.) Im nahen Noßwitz brach heute früh gegen 4 Uhr Feuer aus. Das Wohnhaus und einige anstoßende Ge bäude. die dem Elektrizitätswerk angehören, sind vollständig niedergebrannt. Die Entttehungsursache ist noch nicht aufgeklärt. Das Elektrizitätswerk blieb verschont. Sus Samens Umgebung. 0. Weißenfels, 25. Februar. (Zum Ausstand in der hiesigen Schuhindustrie) ist zu be richten: der Fabrikantenvcrein hat beschloßen, zur Regelung der schwebenden Streitfragen in ber kom menden Woche die Schiedskommission des Verbandes deutscher Schuh- und Schäftefabrikanten zusammen treten zu lassen. Den nicht organisierten Arbeitern, denen durch die Schließung der Betriebe ihre Arbeits gelegenheit entzogen wird, sollen vom Fabrikanten verein entsprechende Unterstützungen gewährt werden. — Infolge der Streikausschreitungen ist gegen zirka 20 Personen eine Untersuchung wegen Landfriedens bruches eingeleitet worden. Die Streikleitung selbst ist ernstlich bemüht, eine Wiederholung der Vorgänge mit allen ihr zu Gebote stehenden Mitteln zu ver hindern; sie hat Entziehung jedweder Streikunter stützung denjenigen angedroht, die sich an Belästi gungen Arbeitswilliger beteiligen. In den letzten Tagen ist es infolgedessen ruhig geblieben, wenn auch die Menschenansammlungen vor den noch in Betrieb stehenden Fabriken andauern. ff Eisenberg, 24. Februar. (Lohnbewegung.) Die im Fabrikarbeiterverband organisierten Arbeiter in den drei hiesigen Schamottefabriken — über 400 Personen — haben Lohnforderungen gestellt. Der Verband ist damit einverstanden, daß wieder ein dreijähriger Tarifvertrag «l Stande kommt. Gestern fanden gemeinschaftliche Verhandlungen statt, die jedoch noch zu keinem Ergebnis führten. * Schleiz, 23. Februar. (Das Bahnprojekt Kronach-Schleiz-Auma) wird von der bayrischen Regierung nicht unterstützt werden, weil so ziemlich alle Voraussetzungen dafür fehlen, daß dieser Bahn bau sich lohnt. Die beteiligten bayrischen Gemeinden wurden vom Minister gewarnt, Aufwendungen für das Projekt zu machen. * Erw»p«»st«dt,24.Februar. (Tödlicher Unfall.) In der Nacht vom Mittwoch zum Donnerstag ist der Maschinenwärter Josef Albrecht auf seiner Arbeits stelle tödlich verunglückt. In dem Augenblick, al» er ein Stehventil löste, platzte ein Dampfrobr. Albrecht wurde infolge de» Luftdrucks gegen die Wand ae- schleudert und durch da» ausströmende Heike Waffe r am ganzen Körper schwer verbrühk. Er starb nach zwei analvollen Stunden. * Zela»vt. Blafii, 24. Februar. kV« re in» - gründung.) Hier wurde nach einer Ansprache des Patteisekretärs Krieger-Gotha «in national liberaler Verein gegründet, dem mehr als 50 Mitglieder beitraten. o. Bodenbach, 24. Februar. (Ermordung eines Holzhändlers ander sächsischen Grenze.) Der hiesige Holzhändler Josef Schams fuhr heute morgen zum Holzverkauf nach Königstein. Auf der Nücksahr. wurde er plötzlich in der Nähe der Grenze von dre» Männern und einer Frau angefallen und beraubt. Die Frauensperson versetzte den sich heftig Wehren- den einige Schläge mit einer schweren Stange aui den Kopf, so baß er jetzt an den erlittenen Ver letzungen gestorben ist. Als Komplice der vier Räuber ist ein schon vorbestrafter Mann, namens Wenzel Neu wirt, von der Bodenbacher Polizei verhaftet, der gestern abend angeblich selbst das Opfer eines Ueberfalls im Walde bei Schneeberg geworden sein will. Der Tote hinterläßt eine Witwe und sieben Kinder. Gerichtslasl. Kriegsgericht. ab. Leipzig, 24. Februar. Gehorsamsverweigerung. Unter der Anklage der ausdrücklichen Gehorsams ver we'iqe rung und des Beharrens i in Ungehorsam stand der aus Pirna gebürtige Soldat zweiter Klaue des 179. Infanterie Rcgts. Max Alfred P u r g s <b. Der Angeklagte ist im vorigen Jahre wegen Fahren flucht mit 8 Monaten Gesängnis und zur Versetzung in die ziveite Klasse des Sotdatenstandes verurteile worden. Als er am 19. Oktober o. I. zum Dienst antreten sollte, erklärte Partzsch dem Unteroffizier S. „Ich tue keinen Dienst! Ich mackfe nicht mehr mit!" Auch wünschte er zum Feldwebel geführt zu werden, was auch sofort geschah. Auf Vorhalt des Feldwebel-., ob er denn etwa trank sei, entgegnete der AngeNaoic. er sei ganz gesund, er wolle entweder seine Kokarde wiederhaben oder zur Arbeiteravteilung versetzt werden. Dem dreimaligen Befehl des Feldwebels, sich zum Dienst zu begeben, kam Partzsch nicht nach, so daß er, wie er gewollt harte, arretiert wurde. Vor (siericht gab der Angeklagte an, er habe das Leben als Soldat zweiter Klaffe satt gehabt und sich unglücklich gefühlt. Auch schäme er sich vor den Nctruten. da er vom Feldwebel H. am Abend zuvor in der Jnstrul tionsstunde vor ihnen gebrandmarkt worden sei. Schon früher habe der Feldwebel ihn einmal dadurch bloßgestellt, daß er ein Postpaket, daß von seinen Eltern an ihn geschickt worden sei. einfach habe zurück gehen lassen. Der Feldwebel habe außerdem noch ouf dem Postabschnitt vermerkt: „Adroffat verbüßt jetzt in Dresden Strafe." Dadurch hätte man in Pirna erfahren, daß er bestraft fei. Feldwebel H. führte an daß es ihm vollständig serngelegen habe, den Angeklagten zu brandmarken. Er habe an jenem Abend mit den Rekruten Jnstruktionsstunde über Fahnenflucht gehalten und an dem Angeklagten .zeigen wollen, welch schwere Strafen auf Fahnen flucht ständen. Mit der Rücksendung des Pakets ha-e er ebenfalls keinerlei böse Absichten bezweckt. Das Gericht erkannte gegen den Angeklagten mit Rücksicht auf sein die Disziplin gefährdendes Verhalten auf eine neunmonatige Gefängnisstrafe. Königliche» Landgericht. ! Leipzig, 25. Februar. Der Freiheitsberaubung und der versuchten Nöti gung waren der 35jährige Arbeiter Bruno Max L c tz- m a n n und dessen 59 Jahre alte Mutter, die Handel '- mannsehefrau Emilie Pauline Helm aus Mügeln, angeklagt. Lehmann ist schon seit einem Jahre schwer an Rheumatismus erkrankt und er bezog schon im Mai o. I. Kaffenunterstützung. Am 21. Mai kam der Kaffenbote A. in Lehmanns Wohnung, um Len Kran kenschein von ihm zurückzuverlangen, weil der Kro.n- kenkontrolleur am vorhergehenden Tage gemeldet hatte, daß Lehmann gearbeitet habe, also nicht mehr als arbeitsunfähig angesehen werden könne. Leh mann hat dem Boten den Schein auch gutwrllig herausgegeben, dann aber soll seine Mutter ans der Stube hinausgelausen sein, in der sich ihr Sohn mit A. zusammen befand, und soll von außen die Tür zn- geschlossen haben. Lehmann selbst soll von innen den Riegel vorgeschoben, sich vor die Tür gestellt und dem Bolen zugcrufen haben: „Sie kommen nicht eher hinaus, bis Sie mir den Krankenschein wiedergcgeben haben!" Die ganze Sache wäre im Sande verlaufen, da A. den Schein trotz alledem mitgenommen hat und keine Anzeige gegen Lehmann erstattet werden sollte, wenn dieser sich in seinem Aerger nicht hätte dazu hinreißrn lassen, gegen den Boten Anzeige zu machen, daß A. ihm den Schern gestohlen habe. Die Ange klagte Helm war wegen Krankheit vom persönlichen Erscheinen vor Gericht entbunden, nach den Ergeb nissen der Beweisaufnahme wurde sie von der gegen sie erhobenen Anklage freigesprochen, dagegen erkannte der Gerichtshof gegen den Angeklagten Leh mann unter Zubilligung mildernder Umstande auf eine Gefängnisstrafe von einer Woche. * Dresden. 25. Februar. Gefährlicher Ausbrecher. Das Landgericht ver urteilte den35 Jahre alten, schon schwer vorbestraften Elasschürer Max Emil Maetzsch aus Krakau, einen gefährlichen Ausbrecher, der gefesselt auf der Anklagebank erschien, wegen Widerstandes. Dieb stahls und Betruges, begangen in Dresden, zu vier Jahren Zuchthaus und fünf Jahren Ehrverlust. « Rhachitis (WliM.KrMeilf zur Unterstützung der Knochenbildung bei Kindern Schering's Malzextrakt mit Kä Fl. 1,00 u. 2,00. ori»s Scherings Grüne Apotheke, Berlin, Lhauffeestr. 19. Niederlagen in den Apotheken u. Drogenhandlungen. tr«l. Inyenieur-, leotwUor-, U/»rkm»ir.-/idi!oo. bi»»et,fn«n- dnu, Lletttroieeknitc. /iuiomodilbnu. S I.ndor»ion»n. i« 86k!atlosi§l<si1 nervo»«, infolge geistiger unck körperlicher Oederimitrerieung, Nerven- nnö 8cn»iict,eru»i»nöen. 8ab>»g»nk>t»en, ktutleere, Kookckmer», ^IpörUeken, nilektlteoenOllmmernneirrustZoöen. nelcbt »okltuenöem Lcklek, »1« vo» m«1ie1nt»cneo ^uioreo keige«l«tt». bet Oebreveb von * I-eeLmoroL, » nMsnimnv neicklltrt. rvorblerdnre» pkospboiieeltbinöl ftervorrngerioe» 8terk«ng»prko»r»t nnck dtervenosGung ver Oegenneri. Vereucb« oeneieen. 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