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Nr. 7. Sächsische Volkszeitung Seite 4 Vresrivn Zum Wechsel der Rundsunkwelle Der Rundfunksender Dresden, der Mr Zeit aus Welle V41 KHz >318.8 m) arbeilct, wird vom 15 Januar ab zusammen mit dem Rundfunksender Nürnberg aus die Welle 1267 KHz i236,8 m) unbestellt iverden. Durch die Verkleinerung der Welle werden die Cinpfangeverl-ällnisse etwas ungünstiger rverden. Alle Rundfunkgerät« werden am 15. früh auf di« W«il« 286,8 m neu einzustcllen sein. Auf der Einstellskala wird der Tre-Oner Lender ungesähr da zu suä>en sein, wo seht der Nürnberger Lender zu hören ist. D« am Empfangsgerät vorzunehmenden Aenderungen zur Einstellung auf den neuen Sender sind nur geringfügig und iverden im allgemeinen von jedem Rundfunkteilnehmer selbst ausgesührt iverden können Wegen der verminderten Strahlungssähigkei« der neuen Welle müssen Antennen und besonders die Erdleitungen in bestem Zustand sein. Sollte die Umstellung des Empfängers auf Stipvierigkeilen flohen, so wird es sich empfehlen, die Hilfe eines Fachmannes oder einer Beralungsslelle in Anspruch zu nehmen. Auch der Rundfunkstörungedienst der Deutschen Reichspost ist bereit, die Rundfunkteilnehmer zu unlerftülzen, wenn etiva ihre Empfangsanlagen durch den Wellenivechsel ge ändert iverden müssen. Die Rundfunkteilnehmer ivenden sich in solchen Fällen unmittelbar an die Rundfunkstörungsstelle der nächsten Isernsprechvermittlungsstelle lim Dresdner Orts bereich Anruf unter Nummer 07). Die eintretende Verschlech terung der Empfangsverhältnisse wird nur vorübergehend sein, da die Errichtung eines neuen verstärkten Rundfunksenders -in Dresden in Aussicht genommen ist. Veethoventage im Rundfunk In der Zeit voin 14. bis 25. Januar hat die Neichsscnde- leitung siir alle Sender eine zusammcnfasscnde Ueberschau über die grotzen Werke Beethovens angeordnet. Zur Ausführung ge langen die neun Sinfonien, eine grössere Anzahl von Kammer musikwerken und eine Aufführung des „Fidelio". An dlesem grotzen Werke sind alle Sender beteiligt, ihnen erwächst die Aufgabe, das Riesenwerk Beethovens den deutschen Volks genossen zu vermitteln. : Schulungsabend« dir Hofklrchenpfarrel. Wie immer l>ei den Schulungsabenden, war auch am vergangenen Montag der Pfarrsaal in der Schlotzstratze überfüllt, als Kaplan Schlirf seinen Lichtbildervortrag über den Bamberger Dom hielt. Der Vortrag verdient« diesen regen Besuch und das zu beo bachtende lebhafte Interesse der Zuhörer. Der Vortragende verstand es vortrefflich, die reichen Schönheiten dieses edlen Bauwerks den Erschienenen nahezubringen und das zu wecken, was am besten geeignet ist zur Liebe zur Kunst hinzuführen: das mcnschlici)« Verständnis für das Dargestcllte. Wenn wie in diesem Falle dieses Dargcstellle ausgesproä>ene christliche Kunst ist. ergibt sich die vom Vortragenden mit bestem Ge lingen voll ausgenützte Möglichkeit einer Einwirkung auf das Gemüt der Zuhörer mich in religiöser Hinsicht. Das ist ja die wichtige Aufgabe der Schulungsakiende überhaupt: Den Teilnehmern zu zeigen, wie überall, auf allen Gebieten, Be ziehungen zu unserem christ-katholischen Glauben bestehen und wie fest verwurzelt dieser Glaube seit mehr als einem Jahr tausend in unserem deutscl-en Volk ist. : Hochschulnachrichten. Das Ministerium für Volksbildung hat zum Rektor der Technisä>en Hochschule Dresden Pros. Dr. Kirschmer ernannt, nachdem der seitherige Rektor dieser Hochschule, Prof. Dr. Neutl>er, das Amt des Rektors bereits zweimal verwaltet und gebeten hat, von nochmaliger Betrau- Ung ab,zusehen. : Ter neue Direktor der Städtischen Bücherei und Lese halle Dr. Karl Tanpitz wird sein Amt am 1. April 1934 antreten. Er ist am 25. Oktober 1898 in London geboren und verbrachte seine Kindheit in Tcutsch-Siidmest-Asrika. In Leip zig besuchte er die Obcrrcalschule, an der er 1921 die Reife prüfung abgelegt hat. Am Kriege hat er von 1916 ln's 1919 tcilgcnommcn. Nach kurzer kaufmännischer Tätigkeit hat er dann in Innsbruck und Leipzig Kulturphilosophic, Soziologie, Wirtschaftswissenschaft und Staatslehre studiert. Im Jahre 1924 hat er die Doktor- und 1926 die Staatsprüfung abgelegt. Seit 1924 bekleidete er «'n Leipzig verschiedene bibliothekarische Aemter. Im Jahre 1931 wurde er Stellvertreter des Direktors der Städtischen Bücherhallen in Leipzig. : Tas Heimatmuseum In der Kircl)e. In der evangelischen Kirä-e zu Lcubnilz-Ncuostra ist aus einer Rumpelkammer, die bi's zu der vorjährigen Kirchencrneucrung bestand, ein schmucker Raum geschaffen worden, in dem jetzt ein kleines Heimat museum untergcbracht worden ist. Tas Museum zeigt Zinn geräte, Allarleuchter, Abcndmahlsgcrütc usw., ja sogar einige Funde aus der Steinzeit. : Wohnungsbrand. Montag nachmittag entstand im zwei ten Obergeschofz eines Hintergebäudes auf der Rähnitzgasse durch ein unisoliertes glüliendes Ofenrohr ein größerer Brand. Die Balkenlage fing Feuer, das auch auf das dritte Ober- geschos; Übergriff. Es brannten ein« Bodenkammer, die Bo- denlrep;>e. Gerümpel, Matratzen und ein Verschlag. Die Feu erwehr ging dem Vranülierd unter Amvendung von Rauch masken zu Leibe und löscht« die Flammen. Es ist erhebliäier Gebäudesä-aden entstanden. Dresdner pollzelberlchl Zu dem Raubliberfall In der Heide. Am 29. Dezember vorigen Jahres wurde, wie bereits berichtet, ein 54 Jahre alter Invalid in der Dresdner Heide iiberfallcn und seiner Aar- schast beraubt. Nach den Feststellungen der Kriminalpolizei ist an dem Uehcrsall ein Mann beteiligt gewesen, der etwa 20 Jahre alt ist, Klecken, schwarzen, kurzvcrschnittcnen Schnurrbart hat und beim Gehen die linke Schulter stark nach vorn schiebt. Sachdienliche Mitteilungen erbittet düs Kriminalamt nach Zim mer 132. 6009 Zigarette» gestohlen. Am Montag wurde einem Markthclser aus dem Grundstück des Steueramtcs Serrestrasze ein Transportrad mit 3 Paketen gestohlen. Die Pakete ent hielten 6000 Stück Zi'garetten Marken Sultan, Club. Sport, Ramses und N. 6 in 10er, 6cr und 3cr Packungen Sollte das Diebesgut zum Kauf angebotcn werden, benachrichtige man so fort die Polizei. Stühle erschwindelt. Ein Betrüger erlangte vor kurzem von einer hiesigen Stuhlfabrik 4 eichene Stühle, die von dritter Seite bestellt worden waren. Hiervon musz er irgendwie Kennt nis erlangt haben. Die Stühle sind siir einlegbare Polster sitze gebaut und haben säst viereckige Lehnen mit 3 Querleisten. Der Schwindler wird beschrieben: etwa 30 Jahre alt, 165 bis 170 Zentimeter groß, bartlos, ovales blasses Gesicht. Kleidung: kurzer grauer Mantel, länge dunkle Hose und graue Sport mütze. Wer vermag über den Verbleib der Stühle Angaben zu machen? Dresden. „D e r V o l k s st a a t" v e r b o t e n. Wie das Presseamt des Polizeipräsidiums mitteilt, ist die hiesige Tageszeitung „Der Volksstaat" im Zusammenhang mit einer Untersuchung, die gegenwärtig beim Polizeipräsidium ge führt wird, bis aus weiteres verboten worden. Oie Pfarrereinweisung in Or.-Zschachwih An einem milden Winter-Sonntage wunde, wie bereits kurz berichtet, Felix Mrugalla als Pfarrer des Seelsorge bezirks Dresden-Zsämchrvitz feierlich eingeführt. Aus den weit entfernt liegenden Bezirken der linksseitige» Elbeortschasten kamen die Gläubigen in ihre kleine, aber doch stimmungsvolle Kirä>e, um ihren neuen Pfarrherrn zum ersten Male zu sehen, ihn zu begrüben, für ihn zu beten. Im Vereinszimmer war kurz vor Beginn ein emsiges Treiben. Es versammelten sich dort die Geistlichen, der Kirärenvorstand und das kleine Volk der Ministranten und der blnmenstreuenden Kinder. 9,30 Uhr bewegte sich der ernste Zug zur Kapellenpforte. Zur Rechten von Erzpriester Bodenburg schritt der Neoparochus in seine Pfarrkircl^. Die iveiszgekleideten Mäücl-en hatte» Mühe, die Kissen mit Stola. Brevier, Mnrthcnkranz und Kirel>enschlüssel durch die vielen Gläubigen hindurchzutragen, welche alle Plätze des Kapellenraumes besetzt hatten. Nach Besprengung der Gläubigen mit Weihivasser stimmte der Herr Erzpriester den Hl.-Geist-Hymnus an. Nun begannen di« schönen und ehrwürdigen Zeremo nien der Einweisung des neuen Pfarrers vor dem Ta bernakel. Nach Verlesung der bischöflichen Urkunden wurden die Kirckienschlüssel ausgehändigt. Nocliett und Stola übergeben, schliesslich der Schlüssel zum Heiligtum überreicht. Darauf sang Pfarrer Mrugalla die Antiphon und das Gebet zur heiligen Familie. Das Predigtlieü setzte ein. Erzpriester Bodenburg bestieg die Kanzel. Neben dem Tagesevangelium wurde dem neuen Pfarrer zum Beispiel und der 01« ine in de zur Freude auch die frohe Botschaft vom guten Hirten verlesen. Die Fe st predigt begann: der Herr Erzpriester sprach über die Venvaltung der sieben Sakramente, über ihren unersetzliäien Wert im Aufbau der Gemeinde, über die Beziehungen der Sa kramente zu Gemeindemitglicdern und Gemeindepfarrer. Er entwarf das Programm einer kernkatholischen Pfarrfamilie, die durch Friihkommunion der Kinder, durch öfter« Beicht und öf ter« Kommunion — auch der Männer — vorbildlich werden solle. Er forderte zum Gebete auf für den neuen Pfarrer und zu treuer Zusammenarbeit. Nach der Predigt kam der feierlich« Augenblick, da der neue Pfarrer von Zschachwitz seiner Gemeinde zum ersten Male seinen Segen erteilte. Aus dankbaren und frohen Herzen er scholl darauf das Amen. Es begann das f« i« rlich« Levit« namt. Unter der Assistenz el)emaliger Confratres, der Kapläne Köhler und Schlirf zelebrierte Pfarrer Mrugalla das Hochamt. Dazu sang der Kirä>enchor unter der ausgezeichneten Leitung des Dirigenten Werner Schlick die Wcihnachtsmesse von Kemp- tcr, als Graduale das Jubilate Deo von Aiblinger, als Offer torium das Ave Maria von Cherubim. Dieser kn-rvorragende Kirci^nchor und vor allem seine Solistin Frl. Slrocynski trug in einzigartiger Weise zur andachtsvollen Stimmung des Got teshauses bei. Nach dem Hochamte erscholl das Te deum machtvoll und jubelnd: der Gesang, der die feierlichsten Erlebnisse des katho lischen Lebens ansklingen lässt in einem freudigen Dank gegen Gott, den Lenker der christliä>en Gemeinden. Zum Schluss« segnete Christus in der Monstranz, der ewige gute Hirt selbst, seine Gemeinde und ihren neuen Hirten. Nackidem Pfarrer Mrugalla wieder ins Pfarrhaus zu- rüäigeleltet worden war. empfing er dort den Segen des Erz priesters. erhielt das Pfarrstegei und nahm Besitz von den Pfarrbüchern. Es folgte die R«il>e der Glückwünsche seitens des Erzpriesters, -er anderen Geistlick»en und seitens des Kir chenvorstandes. Für diesen sprach .Herr .Heilmann dem neuen Pfarrer die aufrichtige Versicherung aus. datz Kirchen vorstand und Gemeinde treu mit dem neuen Pfarrer zusam- menarbciten werden. Schlietzlich blieb man ini kleinen Kreise noch einige Zeit beisammen, um die erste Fühlung zu nehmen. R. S. Fragen der Wichen Verantwortung in der Reklame Unter der Ueberschrist: „Wo man nicht inserieren darf, und wo man inserieren soll" beschäftigt sich die angesehene Zeitschrift „Verka'usspraxis" (Verlag für Wirt schaft und Verkehr, Stuttgart) mit einer Seite der Wer bung, die man bisher im Geschästsleben kaum beachtet hat, die aber trotzdem für manche Schäden unserer Kul tur mitverantwortlich ist. Wir freuen uns als Katho liken, die stets gegen die'kulturzersetzende Art der „Ma gazine" gekämpft haben, dätz wir jetzt Unterstützung aus nüchternen wirtschaftlichen Erwägungen heraus bekom men. Aus dem Artikel geben wir d>e folgenden Gc- dankengänge wieder, die für sich sprechen: Wir hatten und haben ein« Reihe von Magazinen, Uber deren kulturelles Niveau — wenn man davon überhaupt sprc- ci-en kann — nur ein Urteil möglich war und ist. Dieselben Magazine aber haben zum Teil recht anschnl.chc Auslagen er reicht, weil sie in unverblümter Weise auf die niederen In stinkte einer gewissen Menschcnsorte abzielten, die leider eben falls recht zahlreich ist. Folglich sah man in diesen Blättern die Anzeigen alter, grotzer und angesehener Firmen, deren In haber und verantwortliche Leiter in ihrem Privatleben es weit von sich weisen würden, etwa in den Kreisen zu verkehren, siir die diese Organe bcstcknnt waren. Und niemand sand und findet etwas dabei! Däs ist die Folge des herrlichen Grundsatzes: Geschäft ist Geschäft! Dem gegenüber sei hier einmal mit aller Entschiedenheit fcstgestcllt: Auslagenhöhe und Abonnentenzahl dürfen nicht allein zum Matzstab genommen werden, wenn über die Bergebung von An zeigen entschieden wird! So lange der keineswegs wünschens werte Zustand besteht, datz fast alle Anzcigcnorgane nur von den Anzeigen leben können, Hilst jeder, der in einem solchen Blatt Inseriert, dieses Blatt mit erhalten. Er ist folglich auch verantwortlich dafür, datz der redaktionelle Inhalt Berbreitung findet. Und wenn dieser Inhalt verurteilt werden mutz, und er lnseriert doch, so ist er selbst zu verurteilen! Wahrscheinlich wird inan gegen diese Sätze keinen lau ten Einwand erheben, weil man ihre Berechtigung nicht gut bestreiten kann, im stillen aber wird mancher denken: „Aber wenn doch diese Blätter Erfolge bringen, und das tun sie nach weislich, was soll man denn dann machen, da man doch die Ersolge so dringend braucht?" Diese Ersolge sollen nicht bestritten werden. Wer aber hier mit dem Denken aushört, stellt sich selbst ein klägliches Armutszeugnis aus. Oder gibt es etwa nicht genug andere Organe, die zwar heute noch nicht die gleichen Auslagen haben und folglich noch nicht die gleichen Ersolge bringen möge», die aber verdienen, dahin gefördert zu iverden, datz sie auch sür die Werbung den gleichen Wert haben? Aus denselben Gründen einer höheren Vcrantworlung, aus denen zuweilen eine Anzeigenwerbung auch dann zu unter bleibe» hat, wenn sie Ersolge verspricht, mutz zuweilen auch dort Inserier« werden, wo die zu erwartenden Ersolge zunächst geringer sein könnten. Es ist doch sinnlos, ewig über die Uebersetzung der Presse zu lamentieren, wenn man sich als Inserent sagen mutz, datz man zur Hälfte die Schuld daran trägt! Die geschäftstüchtigen Anzcigenplantägcngriinder wären ja längst verschwunden, wenn die Inserenten mehr Charakter und Veranlivortungsgcsühl zei gen würden Der Anzeigenvcrtreter aber, der dem Werbeleiter eines grotzcn Unternehmens mit solchen Gründen kommen wurde, würde mit Hohn und Spott übergossen werden, pirmen. die Hunderitausende im Jahre sür Anzeigen ausgebcn, wurden es als eine lächerliche Zumutung betrachten, wollte man ihnen sagen, sie sollen durch eine entsprechende Politik be.' der An- zcigcnvergebung mit dafür sorgen, datz cs mit unserer Prcste besser wird. „Das geht uns nichts an!" würde die Antwort wohl lauten. Ausnahme» bestätigen die Regel! Wir brauchen eine Presse. Und die besten Anzeigenersolge werden fraglos dort erzielt, ivo ein Blatt um seines In haltes .Villen ein grotzes G e iv i ch t Hal. Da aber Anzeigen für die Presse nötig sind, folglich der Inserent indirekt m>t- entscheidet. mutz er auch dazu Helsen, datz die inhaltlich gute Presse entsteht. Lehnt er das — wenn auch nur indirekt! — ab, mutz ihm jedes Recht zur Kritik an der Presse rundweg versagt iverden! Da gibt cs nichts abzuhandeln' Vollspurbahnen Ins Oslerzgebirge? Die Reichsbahndireklion Dresden führte auf der Strecke Dresden-Possendorf mit einer Lokomotive und einem Diesel- Triebwagen Versuchsfahrten aus, um auf dieser kurven reichen Strecke fcstzuslellen, ob es möglich sei, die schmalspu rigen Ausflugsstrecken H e i d e n a u — A l t e n b e r g und Hainsberg —Kipsdorf zu Vollspurbahnen umzu bauen. Die Verwirklichung dieser Pläne, die eine infolge des Wegfallens des zeitraubenden Umsteigcns in Heidenau und Hainsberg sehr wesentliche Verbesserung des Aus flugsverkehrs mit sich bringen würde, ist vorläufig noch nicht zeitlich abzusehen. Amtliche Bekanntmachungen Vttrgersteuer 1934. Am 10. Januar 1 934 ist die Iannar-Rate der vom Arbeitnehmer aus der Steuerbarste 1934 angeforderten Bürgcrsteuer fällig. Eie ist von den Arbeitgebern nach Matzgabe der aus der Steuerkartc ersichtlichen Vorschristen vom Arbeitslohn der Arbeitnehmer cinzubehaiten und bis 5. Februar 1 934 an die Gemcindekasse abzusühren, d. i. in Dresden die Bürgerslcuerkasse, Kreuzstratzc 23,11. (Stadtbank- konto Nr. 103, Postscheckkonto Nr. 5434). Sind jedoch sür die Lohnzahlungen vom 1 bis 15. Januar 1934 insgesamt mehr als 200 RM. einzubchalten, so mutz die Ablieferung bis 2 0. Januar 1934 stattsinden. — Vürgerstcuerzahlungen für Bewohner des Gutsbezirks Dresden-Albertstadt sind ausnahmslos an die S t e u e r st e l l e N e u st a d t, K ö n > g- stratze 1 4,1. (S t a d I b a n k k o n I o Nr. 22000) zu leisten. Im übrigen gilt das sür Dresden Gesagte auch für Albertstädt. Läcksisckss s. Gewerbetreibende mit grotzer Familie sollen bevorzugt werden. Tas sächsisch Wirtschaftsministerin»' teilt mit: Im Interesse des Volkc-ganzen haben kinderreiche Familien An spruch aus jede nur mögliclie' Förderung. Auch -er Einzelne kann ihnen helfen, wenn er bei seinen Beschaffungen Gewerbe treibende bevorzugt, von denen er iveitz, -atz sie eine grotze Familie haben, die dereinst zur Erstarkung unseres Volkes bei tragen wird. Besonders die öffentlichen Behörden sollten es sich angelegen sein lassen, bei Bergebung ihrer Aufträge Ge- iverbetreibende mit grotzer Familie bevorzugt zu berücksichtigen. s. Wirtschastssaboteure am Werk. Von Wirtschaltssabo- teuren wird in verschiedenen Teilen des Neiäies das Gerücht verbreitet, datz Aufträge — besonders sür die Textilindustrie — in Sachsen nicht mehr unteroebrackl werden könnten, iveil die sächsischen Betriebe mit Austrägcn voll versehen leien. Demgegenüber ist festzustellen, datz die meisten sächsischen Be triebe bei weitem nicht voll besänftigt lind, so -atz jede Ge währ für pünktlichste Ausführung aller liereinkommen-en Auf träge besteht. Ziveifellos hat Sachsen an den gesamldeutscl»en Erfolgen der Arbeilsschla^st des Jahres 1933 einen sehr cr- hebliä>en Anteil. Sa konnte die erschreckend hol)« Zahl der Erwcrblosen in Lächle» von einem Höchststand von 718 000 im Januar 1933 auf 459 000 im Dezember 1933 herunlcrgedrückt iverden. Trotzdem übersteigt aber die sächsische Arl>eilslosen- ziffer den Reichcdurchschiiilt noch immer um mehr als 50 v. H. Es ist datier ein Gebot der Pflicht, dieser Arbeits!osennor da durch zu steuern, datz die anerkannt leistungsfähige Wirtschaft Sachsens bei der Vergebung von Aufträgen für den Vinnen markt wie sür den Export weitestgel>end berüHsichtigt wird. Beteiligung landwlrkschastttcher Siedlungen an den Jn- siandsehungszuschüssen Der Reichsminister Ur Ernährung und Landwirtschaft eilt zur Behebung von Zweifeln mit, daß die Reichszuschüsse ür Instandsetzung-;-, Ergänzungs- und Umbauarbeiten bet andwirlschafilichen Sied ungen nur dann gewährt werden önnen, wenn die Stellen bereits im Eigentum oder Besitz des Siedlers sich befinden. Den durch die Reichszuschüsse nicht gedeckten Teil der Kosten müssen die Siedler selbst auf bringen. Bei Verfahren, die zur Neubildmig deutschen Bau erntums neu eingeleitet oder noch in der Durchführung be- griffen sind, können dagegen die vorerwähnten Reichszu- schösse nicht gewährt werden. Die Grundlagen der Finan zierung dieser Verfahren sind nach wie vor die Siedlungs kredite. Der Minister betont Im übrigen, daß die Instandset- zungs-, Ergänzungs- und Umbauarbeiten zum Zweck der Arbeitsbeschaffung siir den Winter, soweit es die Witterung zuläßt, sogleich in Angriff genommen und durchgesührt wer den müssen. Altenburg. Der Frau en Mörder verhaftet? Nach Meldungen aus München soll dort der Arbeiter Kaiser verhaftet worden sein, der verdächtigt wird, am 10. Dezember die 35 Jahre alte Frau Martha Georgi ermordet zu habens es ist noch nicht klar, ob Raub- oder Lustmord vorlicat.