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sei»« zu yelde zu ziehen, womtt er «»«, feine S«»d««g erfüllte. Da ihn aller wenfter veaetftewma, at» vielmehr vernünftige Ueberlegung zu seinen Arbetten örtert« null er mitunter nicht recht »en Zusammenhang er« km»«, konnte, in »em sie mit »em letzten Stele feine» Streben» standen, fühlte er oft sei« Interesse an ihnen schon vor ihrer Vollendung erlahme«. Dann kam e» wohl dazu, daß er st« mft »er ««mutvollen Krage allprach: moz» da» alle»? veil er die vemrgltchkeit seine» »eiste» und feine Art, rasch von neuen Fragen begeistert und für eine gewisse Zeit ganz eingenommen zu sein, kannte, wollt« er nicht» davon wissen, genau vorgeschriellene Arbeiten zu übernehmen. Er «ar in der Tat d«»halb kaum für einen bestimmten Beruf geschaffen. Am ehesten könne« wir ihn uns noch al» Btblio. - thekar vorftellen, welche» Amt er ja viele Jahre lang in »olfenllüttel bekleidet hat. , Da» innere, unllegrünbllar« Wissen, die Ueberzeuaung, kommt in Sefftng» Serken überhaupt nicht gegen die Kräfte de» Verstände» auf, denen zur damaligen Zeit »er höchste Wert »»erkannt wurde und die auch in Lessing auf» stärkst« entwickelt waren. Der natürliche Unwille, den der normale Mensch gegen denientgen empfindet, der anderen Empfin dungen««» Besinnungen vortauscht, war bet Lessing so groß, daß er fürchtete, anderen gegenüber in et» solch üble» Licht »« geraten, wenn er in keinen Leußerungen sein« wahr« innerste Meinung vret-gäbe. Er verschloß deshalb sei« Gefühl syrgsam in sich und trat nur in der Sphäre der irdischen Wirklichkeit und de» Verstände» mit seinen Mit menschen in veztehung. Hier im Reiche der Tatsachen tres- sm sich alle Menschen und müssen seiner Meinung nach auch einmal alle die gleiche Wahrheit finden können, vor der Klarheit der Vernunft müssen alle Mißverständnisse weichen, die durch di« einander widerstreitenden Gefühle und Vor urteile hervorgebracht werden. In unserer Eigenschaft al» geistig-sinnlich« Doppelwesen stellt sich an» die Welt zwiefach dar. Betrachten wir st« al» eine Welt der Dinge mit dem von de» Sinnen geleiteten Verstand, so sehen wir in ihr Tag und Nacht, Werden und Vergehen ewig miteinander abwechsel«. Fassen wir aber da» wahr« geistig« Leben in» Auge, so kö«»«a wir nirgend» et«e Hemmung erkennen. Der Geist reift und ver« vollkomumet sich unaufhörlich, auch unter ungünstigen materiellen Bedingungen. Erscheint «n» die Bewegung de» Lebens bei sinnlicher Betrachtung al» eine Kreislinie, die in sich zurückläuft, so muß sie sich dem, der sie geistig betrach tet, al» eine stetig aufstetgende gerade Linie darstellen. Nun möchte Lessing, -em eS stets um die praktische Kultur, -. h.: um die vernünftige Gestaltung LeS Lebens zu tu» war, Liese beiden Anschauungsweisen nicht trennen. Er verband sie vielmehr auf eine merkwürdige Weise mitein ander: Daß er im tiefsten Sinne gläubig war und di« Be wegung LeS Leben» üarum geistig betrachtete, spricht schon daraus, Laß er eine stetig aufstetgende Entwicklung der Menschheit annehmen konnte. ES wär« aber pädagogisch falsch gewesen, wenn er sein« Meinung gerade Hera«» gesagt hätte. Er mußte sie in der Weise seiner Zeitgenossen al» Ergebnis verständiger Ueberlegung vortragen. Allerdings konnte er ans Lies« Art seiner vollen Ueberzeugung niemals freien Raum gewähren und mußte darauf verzichten, seinen Zeitgenossen in bestimmter Form den Weg zu weisen, der über den erdenschweren Gedankenkreis, in dem sie befangen waren, und damit über sie selbst hinauSführte. Da» war für Lessing, der sich nie mochte in sei« Innere» blicken lassen, auch viel angenehmer. Natürlich büßten Les sings Werke durch diese Taktik von vornherein die stark« Wirkung ein. Lessing erreichte Lurch sie zwar seinen Zweck, seine Zeitgenossen zum Nachdenken über diese Fragen anzu regen, die er anschnitt, doch wirkt sie auf die Menschen spä- kerer Zeiten nur verwirrend. Lessins machte sich an die schwere Anfgavh die BerechN- ftung der Kulturgebtete Religion, Kunst, Philosophie und Wissenschaft a«S ihrer Notwendigkeit für -aS Leben der Menschen heraus zu erweisen. Das gehetmntStiefe innerste Wese« dieser Gebiet« konnte er freilich nicht entdecke«, weil er sie nur al» Hilfsmittel ansehen wollte, die »er vernünf tige Mensch so gestalten müsse, daß sie de« größten Nutze« geben, d. h.: die Menschen »um sitttltch guten Handel« au- regen. Lessing baute bet seinem Streben «ach geistiger Klarheit auf Len guten Willen der Menschen zur Verständigung und auf ihre Unbefangenheit, weil er nicht annehmen konnte, daß temand aus bloßem bitten Wille« die Wahrheit »er- kamt. Da» edelste Strebe« de» Menschen war ihm da» WahrhettSstreben, in dem er di« Pflicht und die Würde de» Mensche» sah. Darum fand er auch die bittersten Worte für diejenigen, die durch ränkevolle Verdrehung der Wahrheit Vorteil für ihre Person ,« gewinne« suchten. , Schon frühzeitig wurde er ans di« Unvollkommenheit solcher Menschen aufmerksam, die über ihre« Beruf di« Bildung ihre» eigene« Mensche« vergesse«. Al» Jüngling merkt« er bereit», Laß ihn di« Bücher wohl gelehrt, «immer- Mähr aber z« einem Menschen machen konnte». Nur die BZehung zur praktischen Wirklichkeit ließ ihn da-Studium Zweckmäßig «scheinen. Er lernte auch bald die Erfahrung höher schätzen al» «tfgespetcherte Gelehrsamkeit. Deshalb Mße er ja auch de« Verkehr mit Mensche«, der ,iß« i» fein« letzten Jahre« sehr fehlte, al» er in dem abgelegene» Wolfenbuttel Bibliothekar war. Doch knüpfte er selbst «ft seine» beste» Bekannten kei» inniges FreundschastSbanü. Er studiert- «ehr an thnen, al» daß er sich ihnen innerlich verbunden gefühlt hätte, und wnch» dabei über sie hinaus. Er hat sich auch in seinen» Denke» an keine« Philosophen angeschlosseu u»L selbst auch kettw »ene Richtung begrün»«» mögen; Len« er mußt« sich immer frei fühlen rönnen. So nur konute er de« innere» Führung folge«, di« ihn nie Htllstehen hieß. Da die geistige« Antriebe, die er von innen heran» enwsing, -war kräftig und reichlich, dafür aber kur, waren, gab er in seinen wissenschaftliche» Arbeite« keine unmittel bare Gestaltung seiner Meinung, sonder» knüpft« seine kritischen Betrachtung«» an die Ansichten «»derer Denker au und verglich sie miteinander, so daß feine eigen« Auffassung für gewöhnlich nur zwischen de« Zetten zu lesen ist. Dabei will er freilich auch seme Ansicht al» »ach allen Sette« hi« gerechtfertigt hinstellen and den Leser zu« Mttdenken be wege«. Zudem kommt diese Art der Darstell»»« Lessinas Denk weise entgegen, die t» Widersprüche« vorwärt»schreitet. MU sicherem Blick »ah« er die Schwächen etner Anffaflung ge- rad« in solchen Schriften wahr, die Ne verteidige« sollten. Da sich Lessing «temal» ans eine Met»»ng festlegen wollte, kam er dazu, mit den eigene» Gedanken als bloß«» Mög lichkeiten zu spielen, so daß seine Aeußerungen mitunter mähr geistreich al» tiefsinnig auSfielrn. „ Da Lessing zwar da» praktische Leben der Menschen be- eknslussen wollte, aber unmittelbar 1» -adselde weder ein- greifea kmlnte mnh nwllte, mußte ihm alle» dakan liegen, seinen Leftgenoffe« sein« Gedankenwelt so nah« ,» bringen, -aß sie ihn« Erleb««» werden mutzte. Er erbautedes- haLtn sein«, Werken «in« zweit« Welt, wie er sie sich zu- reHUyt«-. Dabei, vzrstmd « «» nwiMrüch, den Leserlich di» Schürft ftftw» »«chm» M bestach« md thu Räch »t« MM «WLM «US MSN and hn dazu be- t er sie stet» »es Gegners gütmtge«: das < Wie sebr er sich ^rei DtchtuugSarten bemüht hat, da» ÜR««iKrste versaßt«/ Freilich »m vewmftda^tr berankte hin, »aß Kritik an : / ' .Z l ließ er nur al- moralischen Wahrheiten anschaulich en. Die dichterische Ausschmückung, In Lasontatne» und Gellert» be- is da» entschtedenste. Seiner streng /«hau» unpoettschen Aussassuua nach d«r Fädel, die et« sichere» Mittel der leben sein sollte, «tn Kinderspiel. Beschäftigung mft der Dichtkunst, mit dem Schauspiel ist für Lessina» , oo« b«r größten Bedeutung gewe/en. len Jünaltna, der, wie er selbst an seine Eltern sehr große Äst" hatte, sich »den Titel eine» deut- B Lafontaine, ftan». GabeMibt«. lebt« E—«um Di« «ueudltch« Manntgfalttakett de» Leben» ist, wie er richtig steht, »nur «tu Schauspiel für einen unendlichen Geist*. Um nun die Mensche« vernunstgemäb zu. Erkennt- ui» etner einzelnen Wahrheit zu führen, muß der Lehrende erst von dem wirklichen Fall, den er al» Anschauungsmittel wählt, all da» adfondern, wa» da» Verständnt» erschwere« würde. Doch läßt sich dann «tcht mehr behaupten, daß «tu Adbtld wirklichen Leven» gegeben wird; denn der meusch- ltche Verstand kann, seiner Erdaedundenheit gemäß, die Dtnge immer nur etnsetttg erfassen. Wohl sieht er die ein zelnen Fasern be» LebenSgeweVe», weiß sie «der nicht tn ihrem sinnvollen Zusammenhang zu überschauen. Deshalb hat das Weltbild, da» er erschafft, nur augenblickliche Be deutung und kann den Menschen nur wieder einseitig beein- fluffen, ihm aber nicht zur vollkommenen Eingliederung in das Weltganze, also »tcht zur Erlösung verhelfen. * Es ist merkwürdig, daß un» Lessing in seinen wissen schaftlichen Werken mehr als Dichter und in seinen Dich- tuugen «ehr als Denker erscheint. Er. hatte zu beiden Tätigkeiten innere Veranlagung und auch Talent, Loch weder die reich« «inseitige Begabung noch den Willen, sich einer dieser beiden Richtungen ganz zu widmen. Weil er über den ein-elnen Kulturgebieten eine höher« leitende Ide« erkannte, die Idee des werdenden Menschentum», des halb hielt er e» für verkehrt, in einem Sondergebtete auf zugehen. Damit, daß er für den Gedanken an eine höhere Ganz heit im geistigen Leben empfänglich war, zu der sich die Menschheit allmählich empor entwickelt, erwie» er seine dich terisch« Anlage. Sie fällt uns aber am Meisten in seine» kritischen Werke» auf, die weniger bezwecken einzelne wis senschaftliche oder künstlerische Leistungen zu bespreche«, al» vielmehr den Gang der geschichtlichen Entwicklung des Gei stesleben» festzustellen. Auf da» Konto de» Dichter» ist anch La» feine Einfühlungsvermögen,« setzen, da» sich tn seinen Besprechungen fremder Werke «»«drückte «nd ihn da»« be- fähtgte, fremde Gedanken wetteWrftthren «nd schließlich ihre Begrenztheit »« erweisen. Wett ihm stet» die Dtnge, über die er schrieb, am Herzen lägen, vers " " " " energisch. War er aber von der Unredlichkeit überzeugt, so griff er in seinen Kritiken wohl auch dessen Persönlichkeit auf» schärfst« an, wodurch er sich manchen hef tigen Streit -u-oa. Insofern Lessing aber die vollkommene Ganzheit -e» Menschen al» et« auf Erden erreichbare» Ziel hinstellte, da» zu erstrebe» ist, mußte er zum Krittler seiner Zett «erden. Er mußt e» umso «ehr werden, da er meint«, daß dieser Aufschwung vor allem vom Menschen selbst avhängt «nd durch Beförderung etner vernunftgemäßen Aufklärung zu erreiche« ist. Dieser Auffassung entspricht es, wenn sich Lessing nicht die Weltanschauung eine» andere» «»eignen mochte. Er war da»»« überzeugt, daß die WahrheitSerkenntnt» der Menschen fortschreitet, indem Li« höhere Wahrheit, die die Denk««-«« gefunden haben, uach mrd «ach vor »le Oes- inttlichkett tritt. Die letzte, eudaülttge ««» vollwertige Wahrheit kau« »ach seiner Meinung anch nicht mft de« Glaube» üvermfttelt, sonder» muß immer aesncht werde». Da» Dogma der Kirch« faßte er al» et« tiefsinniges Rätsel ans» üb« da» nachzudenken ist. Wie wir schon sähe«, «ar ihm der Erwerb de» Wissen» wett kostbarer al» de« Besitz toter Gelehrsamkeit. Laß er sein« eigen« Auffassung immer nur tu Verbindung mit Zweifel» an ihrer Richtigkeit vor brachte m»d »le et» eigene» Weltbild au» sich selbst Hera«» aufvaute, sondern sich aus die Kritik fremder Meinungen beschränkt», wird ««» «an verständlich. Auch sei«« Dichtung erhält durch feine kritische Geistes richtung «tu «igeutümltche» Gepräge. Ma« kann bet ihm nicht von einem künstlerisch«« SchafsenSdranae rede«. In haltlich beruhe« seine Schöpfungen auf Kritik Le» Leben» und Denke«» seiner Zettgenossen and der Kor« nach auf de« Ergebnissen seiner kritische« vetrachtnnge« fremder Dichtungen nn» feine» Nachdenken» über de« Zweck der Poesie. Rn« steht aber di« Kritik im strenge« Gegensatz zu» Kunstschaffen. Wohl kann man an einem Kunstwerk Kritik »dem aber mit aller kritischen Einsicht kein lebens volle» Kunstwerk erzeugen. Lessing «ar e» aber auch gar nicht nm die Kunst selbst ,« tun. In feine» Abhandlungen über die Dichtung gestand er Lieser keine« Eigenwert m»L «, »er BeföWeruu« ß Darum beschränkt dichte« seiner tzrühzett von de« Wes« Res« vo» zeuge« Re Schrift kam» man diese Werke Lessins nur wenig V« Lessina» Sinngedic. Personen and Ereignisse» jener Zeit und zeige« m»» de» Dichter» selbständige» Urteil. Di« Kabel ließ er nur al» Hilfsmittel gellen, di« l "" und etndringlich »« lehren. Di« dichterisch« A, die wir an den Kabeln Lafontaine» und wundern, verwarf er philosophisch««, aß« wird sonst an» der K dtge« Neberzeuguna Di« praktisch« v< »ellert» be- I« Mittelpunkt der Yeter«, mit denen die Stabt Kameuz den St». Geburtstag ihre» größten Sohne» — Lessina» — begehen wird, steht die G rund stein legunä zu einem Lessing- Hau», da- die volkSbibliothek und da» Museum auf»«h«e» wird. Unser Bild zeigt de» von der Stadt zur Aussührnn» angrnommenen Entamrs de» Lesfinghause«. menschlicher Schwäch -Lessina war aber viel »« tief verau de, Nachahmung französischer Lustspiele könne«. Die AuSetnanderfttznng mit s< scheu Moltdre* **) zu erwerben, empfahl sich ha» Schreiben von Bühnenstücken al» et» Mittet, durch getstreich« Verspot tung menschlicher Schwäche« berühmt zu werden. aat, al» daß er bet HW, stehe» bleibe« ine» Eller«, denen m gefalle« wollte, Schauspiel bekehrend «scheu einzuwirken llen, so mußte er « lvrechende Form habe. Sollte es aber diese« Zweck « etu« eindringlichere, mehr »um He der Darstellung finden. Nachdem sich aetz schon etwaA aeleat batte nnb er gab« -e» Schauspiel» mehr und mehr bewußt geworden war, begann er, sich um der starken moralische» Wirkung Le» Schauspiels willen mit de« Anforderungen auseinander- zufetzen, die an ein solche» Werk zu stellen flud. ES wurde ihm Mr Selbstverständlichkeit, -aß auch in der Scheinwelt des Schauspiels ein gewisser Ernst der Ge sinnung wallen muß, wen« sie auf die große well der Wirk lichkeit Einfluß ausüben soll. Um mehr zu sein als «tn unterhaltsames Sptek muß «n» da» Stück lebensvoll« Wirklichkeit zeigen. Die Handlung muß also tn ünS ein wirkliches innere» Interesse wachrufen und die Menschen müsse» mehr al» gedankliche Schattengebilde sei« wenn daS Schauspiel ernst genommen werden soll. Er mußte sich also dem Studium de» menschlichen Seelenlebens widmen und sich über die rechte Stellung Le» Mensche« znm Leven klar werden, ehe er eine solch« Gchauspteldtchtung schassen konnte, wie sie ihm vorschwebte. Seine Betrachtungen über da» Schauspiel führte» ihn z« Le« Ergebnis, daß der Dichter eigentlich ei» Seher sein müsse, weil der nüchterne Verstand nicht Laz« auSretcht, Le« inneren Zusammenhang zu schaue«, der die Begebenheiten miteinander verknüpft «nd den un» der Dichter in seinem Werk« sehen lassen soll. So wurde für Lessing die Kunst «nd insbesondere La» Schauspiel au» einem bloßen mora lischen Hilfsmittel zur höchsten Vollendung de» Leven». Lessing war sich vollkommen darüber klar, Laß Ihm daS Genie-nm Dichter fehlte. Er gestand selbst, daß er »alle» durch Druckwerk und Röhren* an» sich „herauSpreffen* müsse. Wir merken e» tn der Tat auch seine« dramatischen Meisterwerken an, daß sie «ehr da» Erzeugnis de» Denker» al» de» Dichter» sind. Die Handlungen und Lharaktere sind mehr erdacht al» geschaut. Die Wort« sind genau gefetzt und stehen im Zwiegespräch so scharf gegeneinander, daß man den überlegenen Denker «nd 'eine Absicht stet» Hera«»- hört. WaS aber „Minna von Barnhelm*, „Emilia Galottt* und „Nathan Len Weisen* so überau» wertvoll macht, da» ist Le» unschätzbar« Wert «tue« edlen Gesinnung. Die dramatischen Arbeiten führten Lessing bet seine« ernsten Bestreben, die Mitmenschen zur Selbstbesinnung and Anerkennung der Vernunftwahrhette» »« brtrmen, zu etner wesentlich vertieften Auffassung vom Menschenleben und seinem Sin«. Der Gehalt seiner vühnenwerke zeigt un» dteseu Fortschritt: Er begann damit, menschltche Schwäch« zu verspotten «nd endete damit, Menschenliebe z« predigen Lessing» letzte» Schauspiel „Nathan der Weis«*, da» er zwei Jahre vor seinem Tod« vollendete, zeugt tu großartig ster Weis« von der Größe «ub Eigenart seine» Dichters Lessing wie» selbst darauf hin, daß e« ihm bei dtefem Werke nicht um «tue dichterische Musterletstung zu tun «ar; denn er kannte damal» di« Grenze« seiner dichterischen Begabung sehr wohl «nd verfolgte gauzbesouder» mit dem „Nathan* «ine« höhere» Zweck. Da» Theater war für ihn ganz ein- fach seine Kauzes von der herab er die Mensche« eine höhere Wahrheit lehren wollte. I« diesem Werke «schloß er un» die «Ude Wetshett feine» Herzen», die er zett seine» Leben» mft Vernunft- gründen zu beweise« gesucht hatte. Nicht al» gelehrter Theologe «nd Philosoph und auch «tcht eigentlich al» Dichter spricht er zu ««»: den» er möchte uns die kostbar« Wahrheit nicht verdrehen, die er un» zu gevm hat. Darum redet er schlicht und ohne jede künstliche noch gelehrte Einkleidung in diesem Werke zu un», da» vrit setueu» gleichnishafte» Ge schehe» fast wie et« Märchen ammrtet. Da» Wesentliche, der EwlakeitSgehall »ou Lessing- Leben und Wirken ist tu diese» Schauspiel etngegauae«, I« da» Li« schrille» Miß klänge de» Prdenlebeu» wohl hinein, klinge», aber mrr, um sich tu der reinen Menschenliebe auf- zulösen. Lessing» unverwüstlicher Glaube a« die Güte der Menschennatur un» a« Ihre» Drang «ach dem Lichte der Erkenntnis hat im „Nathan* setueu retusten ««»druck ge- ftmde«. Wohl fehlt e» Leu handelnden Personen mehr ober «««tger a« Etnstcht, so daß sie in ihrem Irrtum Unrecht am auderen begehen, aber sie find doch alle auf dem ewige» Wege de» Werden». di» « so tteften». An« T- tzav« gemacht, edle» Gebot -er Vernunft Schätze vergangener ihm kaum Z«U dazu Übrig blieb, für seine eigene Person zu sorgen. Aber »er geistige Gewinn seine» Nahrtzetttstreben» blieb anch nicht au»: Er lernt« die irdisch« Begrenztheit seine» wie übewaupt de» «eufchltcho» Geiste» genau kenne«. Darum war situ Urteil über sich selbst' dieser ehrliche« Bescheidenheit Ler«t- ist «» auch zu , stehen, daß er von sei««« Gerhällttt» zu Gott keine er» Worth macht«, wat ab« utt» «» so «ehr für dft Gchsi seine» Glaub«»» spricht.