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ktn Termiten- baa tn Xuetro/ien. zMWL ^KmrAmAnrelchm yfm 10. Juli 18So, abends »»^gegen fünf Uhr,* so schreibt eine damalige Zeitung aufgeregt, »überflog «in Schwarm seltsamer Tiere unsere Stadt (gemeint ist die französisch« Stadt Bordeaux) gleich einer sichten weißen Wolke, wie wenn «in Schneewetter tm Anzug wäre. Plötzlich entlud sich die Wolke, alles ringsum viele Zoll hoch mit geflügelten weißen Amelsen bedeckend!* Ja, die Aufregung mag damals groß gewesen sein; denn niemand — oder doch nur sehr wenig« Leute — hatten schon einmal Termiten gesehen. Zu dem war es ja auch fast ein Wunder; denn für gewöhnlich oerlassen die Termiten ihre Heimat, di« Tropen, nicht, auch dann nicht, wenn sie schwärmen. »Ja,* wird mancher er staunt fragen, »was sind das denn eigentlich für Tiere, diese Termiten?* Nun, geflügelte Ameisen sind es jedenfalls nicht, sondern Insekten, die sehr nah mit den uns allen bekannten Küchenschaben verwandt sind. Ihr Leben spielt sich fast ganz im Dunkeln ab. Nur einmal erfreuen sie sich am Tageslicht. Das geschieht an dem Tage, an dem die Termiten, die stet» in großen Gemeinschaften leben, ihre Jungen aussenden, damit diese wiederum neue Staaten gründen können. Die feste Hülle de» kunstvollen Baue» wird durchbrochen, und in riesigen Mengen erheben sich nun ungezählte Tausende der jungen Geschöpfe in die Luft. Aber bald schon taumeln sie wieder müde herab, di« Kraft -er Flügel reicht meistens nicht zu übermäßig weiten Reisen aus. Sie fallen nieder — und nun geschieht etwas Merk würdiges: sie brechen sich selbst die Flügel nahe der Wurzel ab, um al» Erdentiere weiterzuleben. Nun setzen sie paar weise die Wanderung fort, bis «ine geeignete Stelle für ein neues Nest gefunden ist. Sofort beginnt das Graben, und nicht viel später sind Männchen und Weibchen für immer von der Erdoberfläche verschwunden. Dort unten aber entsteht überraschend schnell ein neuer Staat, dem da» Gründerpaar al» König und Königin vorsteht. E» dauert gar nicht lang« — und di« Höhle beherbergt wiederum Tausende von Termiten. Das mag erstaunlich klingen, aber wenn man erfährt, daß so eine Termitenkönigtn alle «in bl» zwei Sekunden «in Ci l«gt, dann wundert man sich gewiß nicht mehr. E» gelang einmal einem Forscher, eine Königszelle der kriegerischen Termite Afrikas aus dem Bau herauszuschälen, um so einen Einblick in da» Leben der seltsamen Tier« zu gewinnen. Er erzählt daüber: Das BUd, das sich meinen Blicken bot, faselte mich auf» höchste. Im Hintergründe lag di« «eiß« Königin, beinah« 8 Zentimeter lang und so dick, daß Ne am Boden und an der Deck« onstieß, also förmlich eingeklemmt war. An ihrer Seite befand fick der König, ein Zwerg gegenüber seiner Gattin. Ein überaus zahlreicher Hofstaat machte sich um die Riefln zu schaffen, bestehend au» Hunderten von kleinen Termiten-Arbettern, von denen di« «inen karussellarttg um dieselbe herumliefen, die anderen vom Boden au» oder von der Decke herab an ihr herumputzten. Einen wahren volk»auflauf aber gab es an den beiden Enden der Königin: Kopf, Brust und Bein« derselben waren über und über bedeckt von den kleinen, dienstbeflissenen Wesen, die mit ihren Liebkosungen kein End« fanden, während andere ununterbrochen damit beschäftigt waren, ihrer Gebieterin Nahrung darzureichen. Dazwischen aber hatten Termiten- Soldaten Aufstellung genommen. Die gehören einer anderen Kaste an und sind mit mächtigen Scherenktefern ausgerüstet. Ihnen fällt die Aufgabe zu, etwaig« Eindring ling« -urückzutreiben. — Was die Termiten al» Baumeister leisten, ist staunenswert. So gibt es mancherorts in Australien so dichte Ansammlungen von Hügeln, daß man glaubt, Eingeborenendörfer vor sich zu haben. In diesen selbstgebauten Hügeln, die nicht di« geringste Oeffnung auf weisen und von der Außenwelt völlig abgeschnitten sind, verbringen di« Termiten ihr Leben, und wenn sie die Bauten verlassen, so nur auf unterirdischem Weg«. Al- Nahrung bevorzugen sie pflanzenartige Substanzen, aber leider auch dann, wenn diese zum Beispiel schon von Menschen zu Papier, Balken, Möbel, Büchern usw. ver arbeitet wurden. Tanz unbemerkt dringen die Termiten in eine Ansiedlung ein, und dann wehe den Bewohnern, wenn sie nicht rechtzeitig die Termiten verjagen! Unzählige Berichte illustrieren, w i e schädlich Termiten sein können. Im Jahre 1814 wurde der riesige Palast de» Gouverneur» von Kalkutta lediglich durch Termiten zum Einsturz ge bracht, die ihn vollkommen — unterhöhlt hatten! Auch Getreidemagazine sind beliebte Ausflugsorte der Termiten, besonder» wenn Mehl darin gelagert ist. Auch Kleider verzehren sie mit Vergnügen. Schon Brehm erzählt die Geschichte von einem Araber, der, ohne e, zu ahnen, auf einem Termitenhügel «inschlief und am Morgen ohne Burnus, völlig nackt, aufwachte. Ich denke, wir können zufrieden lein, daß die Termiten in den Tropen leben — und nicht bei unsl Msmacdenkmn Va—m «e—zk »an etsent/leö cken — ptönckerten V«»- —e/Ueb—m? ökar, am r» oerör«n- «en, KDnktig wer. cken «b- cka» nteäk «eäe -ml V«e ck«n Vekbnaeö/ebanm praktisch sein, ist alle» lm Leben! noeL nteöt verbrannt bat, ^Da wär« also unser schöner «rkäbrt bter «Int»» »eab- tiecb« Kateeb/gg«. Weihnachtsbaum. Nun, da man ihn seine» schönen Schmuck» be raubt bat, steht er als »ab gemustert* im Keller, auf dem Hof, im Stall oder sonstwo, darauf wartend, «ine» schönen Tage» zersägt und in den immer hungrigen Ofen gesteckt zu werden. Warum eigent lich? Glaubt ihr vielleicht, der Weihnachtsbaum sei setzt zu anderen Zwecken nicht mehr nutzbar? Oho, da muß ich sehr lebhaft protestieren! Zum Beispiel die Nadeln! In Amerika sammelt man di« Nadeln und füllt damit die Kopfkissen, di« daraufhin das ganze Jahr den herrlich würzigen Luft ausströmen. Oder man kocht die Nadeln aus. Dadurch gewinnt man «inen Extrakt, von dem wenige Tropfe» genügen, große Dohnräume Mit starkem Wald geruch zu erfüllen. Oder — aufgepaßt, Bastler!— wir sägen der Tanne, «en» sie gut gewachsen ist, die Krone dicht unterhalb -e» höchste» Zweigringes ab und stutzen dies« Zweige selbst bl» auf den kleinsten Ansatz von etwa v bi» S Zentimeter, so wird uns di« nunmehrige Farm der Kron« an «inen Quirl erinnern! Schnell da« Holz von der Rinde bereit, durch Kochen das Har, entfernt — und wir können Mutter «inen tipptoppen, gebrauchsfertigen Luiü M die Küche bringen! — Kurze, stark Stück« taffen sich auch zu Hammerstielen verwenden, «der ^warum eigentlich »errat««, wozu «in geplünderter W«lhnacht»baum sonst noch all- nützen kann? Selbst ist der Mann — und wer rtn wenig Phantasie hat, bastelt au» b«r Lao« di« b«rrltchst«n ««« von gaai allein aurechp . . - Von eebateren Küb- «a/«n anter a/riba- nteeber 8onn» er- «a/llen ckiee« 2«t/«n. IRV an rann sich kaum ein«» Begriff »'»davon machen, wie schwer — ist. sich in unwirtlichen Gegenden ferner Lander eine neue Heimat zu schaffen. Immer noch verlaffen allsährlich Tausende den heimatlichen Boden, um irgendwo in der Welt da» «Glück* zu finden. Aber Glück will hart er arbeitet sein, und so fleht man denn bald, daß ein« eisern« Gesundheit und Arbeitskraft vorhanden sein muß, soll der Auswanderer nicht untergehen. Heut« wollen wir einmal einen solchen Auswanderertrupp begleiten, der sich nach Afrika begab. Nach einer wochen langen Reise im Planwagen erreichte man endlich da» Gebiet, da» die Männer von der Regierung erworben hatten. E» war ein ziemlich öder Landstrich, durch den sich die kümmerlichen Rest« «in— eingetrockneten Fluss— eine Rinn« bahnten. E» galt alsv zunächst einmal, für Wasser zu sorgen. Nach der Ausschachtung einer An zahl Wasserlöcher ging es an» Abstecken de» Lager», eine Arbeit, die mit der Vernichtung der unzähligen Fliegen und Infekten, di« in den strauchartigen Pflanzen nisteten, ihren Anfang nahm. Dann galt es, au« Dornengesträuch, das am Rande des Flußbettes bis zu zwei Meter Höhe auf wucherte, «ine Mauer zu errichten, die vor allerlei unlieb samen Bewohnern in Gestalt hungriger, vierbeiniger Bestien, schützen sollte. Was an Zeltbahnen und Decken vorhanden war, mußte zur Herstellung notdürftiger Zelte dienen, unter denen sich die Männer einstweilen — bi» man ein fest— Hau» errichtet hatte — vor den sengenden Strahlen der Tropensonne bergen konnten. Ein festere» Zell wurde für Küchenzwecke bestimmt. — Schon am nächsten Tag« ging es an den Bau des Hause». Das war ein« schwierig« Geschichte, denn «» fehlt« am nötigsten Material! Weder Holz noch Kalk noch Zement oder Eisenblech stand zu ihrer Verfügung. Aber die Männer wußten sich zu helfen. Sie entdeckten unter der oberen Erdkruste ein Gestein, da» sich verhältnismäßig leicht verarbeiten ließ. Verrührt« Ton erde gab da» Bindemittel ab. Nach zwölf harten Arbeits ¬ tagen stand aber da» Haus da, und mehr als das: auch einen Backofen hatte man errichtet. Die nötigen Balken und Pfeiler mußten freilich weit bergeholt werden. Nun ging e» an die Inneneinrichtung. Luxuriös wurde sie frei lich nicht, aber dennoch stellten sie in ihrer Primitivität kleine Kunstwerke dar. Da» Bett beispielsweise wurde aus vier aneinandergebundenen dicken Stangen gebaut. Ein Geflecht von Ochsenhautstreifen, mit Steppengras gepolstert und ein aufgetrennter Sack darüber — das gab ein weiches Lager! Tische und Stühle wurden in ähnlicher Weile an- ««fertigt. — Auch an die nahende Regenzeit, di« kalte Nächt« brachte, wurd« gedacht, und bald wies das Hau» auch noch einen Kamin auf. Ohne peinliche Zwischenfälle ging da» all— natürlich nicht ab. Der unangenehmste Vorfall dies« Art Bestand in einem — Brand! Beim erstmaligen Heizen b— Kamin» fielen einige Funken auf da» mit trockenem Steppengras gedeckte Dach, und schon war das Unglück fertig. Zum Glück konnte — »och gelöscht «erden, ehe größerer Schaden anaerlchtet wurde; doch m» man begann, da» Dach durch «in« LehmdeNetdung vor ähnlichen Gefahren zu schützen, brach die Stütze, und da» Dach stürzt« ein. viel Mühe, viel Geduld gehört zu einem Anstedlerl«b«n, ganz gleich, ob man sich in «Manisch« Stepp«» oder süd-