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zögernd »er bft SchwBI« »er Slosterpsorte » »en mit „Immer, Demi»«. »ah ich dann nickte mü einem mühsam unterdrückten LLcheln. „Brich dir/soviel du willst, mein Sind! Du sollst unser Kloster liebgewinmn," saj^e sie mit Betonung, um sticht wahr, «» Ist schön det un»? Du darfst auch do» diesen Blumen drechen, so du magst." ^^Die^emdere legte di« Hönde aus die Brust und „Kur «tue meiste Alle möchte ich büten, Domina. So eine, wie sie der Engel der Verkündigung auf dem Dmmrra. Heute glu-'A tviÄer " Zeng schwätzt ste all- Gewebe. Uster da meine Mutter «r gelobte bei meiner Geburt, muß e» wohl also« sein." Die Nebtisfin nickte sinnend. „Du redest recht, Kind. Gelübde, die man den Hei ligen tat, must «an allveil -alten. Aber da kommt schon bft Schwester Pförtnerin mit deinem leeren Korbe. Komm, lege diese Pflaume« hinein für deine Mutter." Sie brach vom Spalier einige der großen gelben, leicht Lberpuderten Früchte und legte ste der andern in de« Korb. Dan» reichte sie ihr die schmale, weitze Hand zum Kuß und machte das Zeichen de» Kreuzes, Und während die Nebtisfin, eine unverkennbare Genugtuung in der Miene, fich weiter am Spalier zu schaffen machte, schritt da» Mädchen hohen, stolzen Sange» zwischen den weißen Lilien aus dem stillen Klostergarten hinaus. Ste grüßte »och einmal freundlich zur Pförtnerin, hinüber und stieg dann den grasigen Hügelhang wieder stinab in die Wiese, wo ihr plumper Kahn am Weiden busch versteckt lag. An» andere Ufer ruderte sie und wanderte dann rüsti- den Schritte» den breiten Weg entlang, den die schwer-! beladenen Heuwagen auf den Echeldewiesen breitspurig hinterlassen. Höher steigt die Sonne im Osten, daß e- der Wan-, bernden uuter dem blauen Schleier bald warm wird. Letzte Schmetterlinge gaukeln spötsommertrunken über die duftig« Wiese und naschen noch einmal vom Sauerampfer und Akelei. Wie süßer, serner Engelssang schwingen die Skockentöne noch immer herüber au» Senk. Und die Wandernde muß sinnend lauschen auf de» deutschen Kaisers Hochzeitsgeläut. Da» war gewiß eine Pracht jetzt in den Straßen und ein Woge« frohgeputzter Menschen, dazwischen ein Rauschen von ssidnen Fahnen mit dem aufrecktyehen- de» Löwen von Gent. Die Wandernd« seufzt ein Nein wenig — so über kommt sie die Lust, auch einen Blick zu erhaschen von wst de« Herrlichkeiten da drinnen. Ader schon schämt sie sich Hier Gedanken, denn ft» weiß, daß «ine schwer ffranke Matter in Sehnsucht ihrer harrt. Und sie saßt Ihre» Korb fester und geht schneller vorwärt». Jetzt nrüiwet der Wiesenweg in den Hochwald ein, ber sich meilenweit nach Süden zu erstreckt. Rur noch wie äam ferne» Summen tönt hier da» Glockenläuten an ihr Ohr und mischt sich mit dem leisen Rauschen der Kaldbäume und de« Surren der Holztauben im Dickicht, mast dönonrtg ist e» -ter im Schatte» der Vuchenzwetge, bi« nur wie goldene» Beriesel die Sonnenstrahlen nieder pule» lasse« auf den wurzeldurchslochtenen, mooSüber- Mucherte» Waldboden. Da fällt ein harter Don in die süße Stille, de» sich bie Wandernde zuerst nicht erklären kann. Bi- ihr scharfe» Ohr de»kltch kappenden Huffchiag unterscheidet. Und fetzt, wo der Waldweg eine Biegung macht, sieht sie drer Heuer auf sich -»kommen. Der auf de« Rappe» ruckt au de« Purpurzäumen und bringt sei» Roß dicht vor ihr hum Stehe». »He, Jüngserlem, zähmt Euren hurtigen Schritt und sagt «n» Bescheid: Wie wett ttt's noch bi» Gent?" Sie ist bescheiden an de« Wegrand getreten und sieht fetzt durch ihren blauen Schleier zu dem Reiter empor. „Wohl eine gute Stunde, hoher Herr. So Ihr au» dem Wald herauskommt, seht Ihr die Türm« v«r -Stabil vor Euch liegen." Auf schwarzbrauner Stute sitzt ein feiner, bleichest Knabe, fast ein Kind »och, mit krankhaft großen, dunkle» Augen. Auf dem Purpur-rund seine» Schilde» leuchte» schwarze Hahnenfedern, und „der schwarze Hahn" heiß er auch.überall 1« Heerbann des jungen Erzherzogs Maxi milian. Er sieht versonnen auf die Frau am Wegrand und fährt sich über die Stirn. ,ZSarmn tragt Ihr eine» Schleier, Frau«, «ch seist doch keine Nonne?" Der mit dem Schelmengesicht klopft seinem Rappe» den schlanken Hal». „Ich will «icht Kunz von Rosen heißen und be mächtigst« Kaisers Hofnarr sein, wen» hinter dem blaue» Schleier «icht stecken sollt' eitel KranenhinterW. Ent weder ist ste so schön wie die Mutter Sötte» »der so häß lich wie die Nacht. Hebt Euer» Schleier, Kraue, dem- wir Nick» neugierig auf Euer Angesicht. He, Igel, wach sperrst du dich?" Er gab seinem Rappen einen Schlag, daß er dichtest heranrttte an die Frau, und beugte sich au» dem Satte-, ihre« Schleier zu Heden. Erschrocken war die Sräutersammlerin zurügetmchen -iS hart unter die Bäume, die weiße Lilie emporgehober» wie zum Schutz. Da riß eine harte Faust den lustigen Hofnarren zu rück, daß er taumelte und fast vom Roß gefalle» wäre. Der auf dem Soldfuch» batte seine Eisenhand auS« gereckt und dem Narren in die Zügel gegriffen. .Halt deinen Igel im Zaum, Kunz, da» möchL ich btr rate«. Wer greift wehrlos« Frauen auf offener Heer straße an?" Kunz von Rosen krauste die Stirn und schüttelt» unwillig die Hand de» andern ab. „Et sieh, dem Geerard vom Duivelstein will'- all wett nicht in den Sinn, daß ein Narr seinen Scher haben muß. Schaut nimmer so ernst, Herr Ritter vom Teufelspein — der Kunz hat'» nicht so bös gemeint. Doch geh' ich jede Wette ein, daß unter dem blauen Schleie« «in garstig Weib verborgen ist. Wer schön ist, verhüllt sich nicht so." „Ihr habt wohl recht," sagte jetzt die Frau mit leiser Stimme, „ich bin auch nimmer schön gewesen, Meine Mutter hat mir immer gesagt, mein Angesicht sei garstiger als das der Eulen im Tann. Drum hat sie gelobt, daß niemand e» schauen darf." Sie sah letzt fast hilflos und rührend au», wie sie da am Wegrand stand, das Haupt tief gesenkt, in den Händen die hohe, weiße Lilie. Der Narr lachte, baß es ihn schüttelte und seine Schellen Nangen. „So hab' ick wieder recht aebabt. Drum lieber and »icht» » den leg?"' »ach Gent, va unrd es schöne Mägdlein die Hülle und Fülle geben!" Er schnalzte mit der Zunge und setzte seinen fchwar- -e» Igel t» Trab. Der versonnene Pnabe folgte Ihm langsam. Rur der auf dem Goldfuchs blieb halte» wtd sah auf die Krau mit der weißen Lilie. Er trug kein Festgewand wie die beiden andern, sondern graue, «ferne Rüstung, da» visier hochgeschlagen. Sein Antlitz war wettergebräunt und kantig, und lag Vitt ManneStrotz und Herbheit darin. „Fürchtet Ihr Euch nicht, so allein bnrch den Dal- zn gehen. Kraue mit der weiße» Lilie?" Sie schüttelte da» Haupt. Kaum merklich. „Bet «n» in Flandern geschieht kein« wehrlosen Fran ein Leid» ans der Landstraße." Er nickte. „Dar hör' ich gern. Bi» lange fern von der Heimat gewesen im Kremdland. Da hab' ich Flandern» Sitte» fast verlernt." Ste sah ihn aL —. „Ihr seid einer vom Dnivelstel» «l» Sent. Ihr tragt da» Wappen, »ad der Narr hat Such vorhtn «ich alsO aenaRNt." Er sah über sie fort in die Weit«. „Den Duivelstein hat mein« Sippe verkauft. N» reiches Patriztergeschlecht haust darin. Mag auch Seat nimmermehr meine Paterstadt nenuen, fett ihre Bürger allweil auflässig gewesen gegen meine» großen Herzog, so ste da draußen Karl de« Kühnen nannten. Mt ihm bin ich gezogen fett meiner Kindheit durch Rege« und Sonnenschein" Sie sah auf die Blume in ihm« Hand «ö sagt« ftßse» „Und nun ist er tot." - ' Geerard vom Duivelstein nickte schwel _ , Ha, nu» Ist Karl del Kühne tot. R«l hat Bnr-i gund keinen Herzog mehr und Flandern kette Haupt. Ab« ich will Euch da» Geleit gebe». Kraue, ' ' " ' wieder ein loser Schelm in de» Pfad Uli Schleier vom Haupt reiße» will: wo g Ste sah st» erschrocken zu ihm auf. „O hoher Herr, ich bin gewohnt, meine Weg« einsam' z« gehen und ohne Geleit. Ihr könnt Euch versäumen, denn ich hab' e» noch weit btt daheim. Käst eine Stund' durch den dichten Da». Meine Mutter ist ein arm Kräuter weib, .so in einer Wildhütte haust. ES ziemt st» hohen Herren nimmer, so arme Maiden zu geleiten." Er hatte seinen Soldfuch» gewandt und ritt lang-' fam neben ihr her, di« ihren Korb wieder aufgenommen satte und raschen Schrittes den Waldweg weiterging. „Ihr seid eine Maid noch? Und ich wähnt«, Ihr wäret eine Kraue, so stolz und herb ist Euer Sang. Lud wie seid Ihr geheißen?" „Herzeleid«," sagte sie, und es klang säst traurig au» ihre« Munde. Pferde» weich und liebkosend den Hal» seine» Herzeleid«? Da» ist ein sonderbarer Name. Und klingt so weh, al» wenn der Abendwind müde durch bie Tannen geht und bi« Sonn« sucht, di« lange unter gegangen." Sie hob den Kopf. „Meine Mutter sagt, bie Welt sei so voN Leid und Weh, daß e» das Herz ost nimmer trage» könnte. Drum wußte s e mir keinen besseren Namen al» diesen." Er sah durch den golddurchflimmerten Buchenwald, and sein Angesicht war ernst. „Eure Mutter hat recht, Herzelelbe. ES geht viel Lest» und Wehe um auf dieser Erden. Ich bin ein Kriegs mann und hab' «in gut Teil gesehen davon." Sie sah scheu zu ihm auf. .Mark' Ihr schon in einer Schlacht und habt Men schen sterben sehen?" Jetzt lachte er auf, kurz und rauh. „Ich hab' mit meinem Herzog zusammen Geldern und Zütphen erworben. Ich bin mit ihm gen Köln geritten, da» seinen Kurfürsten, den WtttelSbacher Erzbischof Rup recht, vertrieben, ber sich um Hilfe drum an un» ge- jwandst Ja, ja, an «ns, bi« tollen Burgunder, al» ob k» nimmer Kaiser und Reich mehr gebe. Da brachen wir zoä und lagerten Mit LrieaSmaLt um da» feste kur kölnische Neuß. Da» mochten der König tu Frankreich « die Eidgenossen «immer dulden, — sie wandten sich geg, Ment." „Und wo sind sie gchlieben jetzt alle? Leer und »erlasse» steht bi« Ludwigsburg, ihr« Mauern verfallen, da» Tier »ei» Freund «l» Jetzt bog die Schreitend« ab vom Waldweg t» «tue» schmalmr — — ----- - »ö dem Reiter Granson und Murten geschlagen wurden. Herregottl Die Tage will ich nicht vergesse», «ch wem» ich tansenbLont« alt würde." ge« bie Zweige so tief, baß »» folgen. Er sprang vom' Roß und zog die Zügel über de» Arm. ' Hetzt sind wir nicht «ehr auf Genter Gebiet, nun kmnmen die Waldgründe der Ludwigsburg." Este wandte de» Kopf erstaunt zu ihm herum ^voher »ißt Ihr bas?" Er küchelte. Da» war, wie wen« ein Sonnenstrahl über ei« gefurchte» Ackerfeld huscht. „Bin «l» Kind ost vom Duivelstein au» auf der Ludwigsburg gewesen. Ein Seitenzweig der Graft» von «G aus dem trutzigen Wartturm niste« die Dohlen." , Er Hove tief Awm. i „Die Sippe soll au-gestorben sein. Der letzte Lud-, WigSburger sich «» meiner Sette bet Granson. Er halt» Mr eine Tochter, die man dem Kloster gelobt«. Nun fältß alle» a» die Kirche. Duck dich, Marschall, den« hie, hängen die Zweige so tief wie auf den einsamste« Wild pfade« im Hochgebirge der Eidgenossen." i Sft sah sich, nach ihm «r und hielt die Zweige ety wenig zurück, daß er besser schretteu konnte. ! „Wir firck nun gleich auf einer Lichtung, von wo au» Ihr dte Llwwtgsburg gut sehen könnt, Herr." Er nickte eifrig. „Oh, Ich weiß wohl. Ich kenne hier herum jeden Pfad und Stein. Denn e» ist «tnderland, wo ich letzt Ft«, Herzeleid«. Lud Sinderland vergißt man nie. Hie» hab' ich getollt und gejagt von früh bi» spät, wenn ich Beim Llckwigsburger zu Vast war." ! Der schmale WaLpfc» mündete jetzt äuf eine große «freie Lichtung. Dte war ring» umsäumt von den kiest hängenden Buchenzweigen wie von einer ««durchdring- Üchen Wand. E» war gransaftiger Augrund, durch dessen Mitte «in silberner Bach sich plätschernd wand. Karn- !kraut und groß«, blaue Vergißmeinnicht blühten wucherni an^etnen Hern. Nur drei Bäume standen mitten auf de, " waren wundersam anzusehen wie drei vev Wunfwene Märchengebilde in dem Buchenkranz ringsum iDaS war «in weißstämmtger, schlanker Birtenbaum, de: seine zierlichen Zweige tief herniederhängen ließ über de» Dach. Und daneben mit purpurroten Blättern eine Blüh buche, wie jäh verpflanzt aus eine» König» Garten. W» 'zwei unzertrennliche Freunde standen sie nebeneinander beide schirmend überragt von einer sturmzerzausten, g« wattigen Wettertanne, in deren Mpsel jedes Frühjah die Drossel ihr Nestletn baute. ' Hinter den drei Bäumen iah man über Buchenwivk»