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Serufskleiüer 1070 1067 1069 1066 1N6S SS dunkler Karbe. Gpnderkleidnn- Aufputz paffe« zum Ernst des Berufs am beste«. Material bas BcrstäubniS Die Moöe vom Tage" 9« allen Jamilten, in denen tuns« Menschenkinder berauschst der Schul« entwachsen, stecht immer wieder «ine Krage auf der Tagesordnung: .Was soll das MSdel, der Junge werden?" Soweit es die jungen Mädchen betrifft, ist das heut« kein« aufsehenerregende Krag« mehr wie noch vor einem Menschenalter: unser« jung« Generation hat nicht mehr wie einst wir selbst Sie gesicherte Grundlage deS Familienwohlstande«, die groß, Wahrscheinlichkeit, nach kurzer Zeit alS Tochter deS Hause« «tu« solid fundierte Eh« zu schließen. Und selbst ba, wo noch oder wieder Eltern sehr wohl di« Zukunft ihrer Tochter einigermaßen gesichert sehe«, strebt di« Tochter nach beruflicher Tätigkeit. Sie will als modern denkende» Menschenkind nicht die kostbar« Zeit mit «in bißchen Hausarbeit unter Mutters Aufsicht verbringen. Be rus kommt von .berufen" — aber wie soll man schließlich wissen, in welcher Richtung bei diesen jungen, eben er wachsenen Menschenkindern diese Berufung liegt? Der Wunsch der Eltern und der eigene zeigen da manchmal Weg«, di« in di« Irr« führen. Besser ist'» schon, wenn ganz ausgesprochen« Neigungen und Begabungen aus eine be stimmte Berufsgruppe Hinweisen, noch besser ist'S, wenn di« Elt«ru im ZweiselSfalle sich mit jenen Stell«» in Ver bindung setzen, bei denen nach den neuesten Forschungs ergebnissen regelrechte Eignungsprüfungen veranstaltet werden, und gleichzeitig die besondere« Verhältnisse der verschiedenen Berufe ständig überprüft werden: den Berufs beratungsstellen. Doch auch sie sind nicht unfehlbar, und so bleibt schließlich doch immer ein Faktor in der Zukunft«, rechnung: der Zufall! Berufsarbeit ist immer Zwang, Zwang aber kann nie restlos befriedigen — wenn der tuns« Man«, ba» jung« Mädchen da» erst begriffe« habe«, wen« MI« MIeienM«»»««:!««. Ein« Kran al« GchSpfers« einer Industrie. Seit dem frühesten Mittelalter blühte im sächstsch-bSH. mische« Erzgebirge sesenbringender Bergbau und schuf dem Land« und seinen Bewohner« behaglichen Wohlstand. Etwa um di« Mitte d«S IS. Jahrhundert» lebt« in der Stabt »««aber«, einem Mittelpunkt« biese» vergbaue», ber reich« ivergherr Uttmann. Bei seinem Tob« hinterließ er feiner Kem» «in große» vermögen, ab«, sie war eine viel zu reg sam« Natur, mn nun bi« Hände behaglich in den Schoß zu lege«, von einer vertriebenen Vlamlänbertn — in den Nieberlanden herrscht« damals schwere Verfolgung aller Arbeitgeber wisse» sehr genau Le» Wert gut «wgweogeneu Personal» »» schätzen: ein« adrett angezogen« Verkäufer»« hat meist größeren Verkaufserfolg, eine «tnfach, aber ge schmackvoll gekleidete Sekretärin ist de« vielgeplagten Chef «in« größere Augenweide — Fleiß, Zuverlässigkeit, Ge- wandthett und gut« Manieren natürlich vorausgesetzt. U«d daraus ergibt sich eben die Klipp«, anider schon manche jung« Dame gescheitert ist in ihrem vorwärtSkommen: hübsch an- gezogen ist nicht qufgeputzt, geschmackvoll ist nicht ansfälligl Wer im Beruf steht, mutz schon durch fein« äußere Erschei. uung Solidität, zurückhaltende Bescheidenheit, gut« Er ziehung zeigen, muß zurückhaltend in jeder Form sein. E» ist etwa» andere», in einem eleganten Modesalon tätig zu sein, wo di« «»gestellte durch besonder« Gepflegtheit der Erscheinung sozusagen den Geist de» fein« Geschmack» des Hauses repräsentieren mutz, al» etwa im -astende» Getriebe eine» Kaufhaus«» eine unter vielen Hunderten von ver- käufertnnen »« sein, und doch ist di« Grundlinie ber Klei dung für diese« Beruf immer die gletche: «in einfache», dunkle» Kleid t» schlichtem SttK Eet« klein wenig Aufputz, «in bißchen Garnitur in froher Farbe wird auch der ftrengste Ehef gestatten, wenn er Menschenkenner ist. Die Frau, die im Berus vorschriftsmäßig« oder an» dem Zweck gebotene schützend« Kleidung zu tragen hat, »raucht sich mit diele« Problem »war wicht zu beschäftigen, dafür aber mit ber allen Kranenherzen sehr verständigen Frage: ^Si« seh, ich am vorteilhaftesten in «einer Uniform au»?* Und dafür gibt e» soviel Lösungen, wie «» Frauen gibt! Dafür braucht auch di« jüngst« ArbeitSrekrutt» kein« Ratschläge — Mutt« Natur hat ihr schon da» richtig« Verständnis in di, Seel« gelegt. 106» er-, -eitSan-ug notwendig: die oerschieoene» « _ au kleidet sich stets einfach: jnmperkleidartige Forme«, dunkle — - - S am beste». — Anch wo Berufskleidung vorgeschriebeu od«c «»bedingt notwendig ist. kam» durch -»te Machart, ftzliteS 8erstS«d«iS für zweckmäßige und hübsche Gestalt««- deS BerufSkleideö bewiese« iverde» Reformierte« — erlernte sie di« Kunst be» Klöppeln», di« »u jener Zett »war schon lange in Ftalie«, Frankreich und den Nieberlande» heimisch war, aber di« man in Deutsch, land noch wicht kannte, varbara Uttmann teilt« ihr« neu- erworben«« Kenntniss« thr«r Umgebung mit, sie richtet« in ihr«« Haus« zunächst, bann tm weiteren Umkrrt» ihre» Heimatland«» Klöppelschul«« et«, unterstützte bi« Frauen und Mädchen bei der vefchaffung d«r Klöppelkissen und dem Ankauf de» Garn» und organisiert, zugleich auch den Absatz der fertige« Spitze». Scho« ei« Jahrhundert «ach ihrem Tod« lebte« ttn Erzgebirge über WSW Mensche« »o» der Heimindustrie de» Spitzenklöppeln». Und da» warb, »nm «ege» für ba» ga«»e Land: den« «m di« gleich« Seit -— hatten sich die Erträgnisse de» vergbane» so verringert, daß Silierst« Not geherrfcht habe« würde, hätte nicht di» ««sicht und vorauSschauende Klugheit dieser «oder» denkende« Fra« die Möglichkeit«» dies«» Broterwerbe» geschaffen. Zwar haben in ««fever Seit di« «echawtfche« Klöppelstühl« der -anbgearbeittte« Klöppelspttz« sehr scharf« Konkurrenz geschaffen: aber «och immer klapper« die hölzernen Klöppel in «rwebtrgtfche« Bauernstuben. »««- immer bringe« Boten- frane« hochgetürmt, Körbe mit ihre» Erzeugnisse« «« die Städte, der«« manche», vielleicht »och «ach jene« alte« Muster« gearbeitet ward«, di« varbara Uttmann vor Mer- hundert Fahren dl, «rzgchtrgtfchea Fra««» lehrt«. sie weiter di« fest« Energie mttbrtnge«, trotz aller Schwierig- ketten vom ersten Tag« an unverdrossen zu schaffe», dann ist schließlich jeder Beruf der recht«, soweit er wicht An- forderungen stellt, denen di« jungen Soldaten der Arbeit nicht gewachsen sind. Zmn Soldaten der Arbeit gehört — wie zn jedem rich tigen Soldaten — eine Uniform. Und eS ist wohl für jeden jungen Mann ein Augenblick, gemischt aus Stolz und leiser Bedrängnis, wenn er seine Arbeitsuniform zum ersten Male anlegt. Das heißt, wenn sei« Beruf e» nicht fordert, daß er das Kleid des Bürger» trägt, wie all« di« jungen Kauf leute, die zukünftig«« Beamten, di« Studenten, für die die AlltagStracht des Herrn, der Sakkoanzug au» festem «nauf- fälligen Stoff, di« besonder« Uniform eben ersetzen muß. Das große Heer aber all derer, di« dem Ruf unserer tech- nisch strebenden g«it folgen, dte al» Volontäre und Lehr ling« tu Werkstatt und Riesenfabvik arbeite«, trägt wirklich Unisorm: d«n praktischen braun««, blaue« oder weißen Kittel oder den Drellanzug mit der lang«» Hose und ber hochgeschlossenen Joppe oder schließlich irgendein« Form der durch di« Ersahrung langer Fahr« den besonderen Er- forderwissen de» Berufs angepaßten Kleidung. Ob Vürger»- rock oder besondere Arbeitdtracht — «» ist «nb bleibt «in grober Augenblick, wenn man sie »um erstenmal anlegt. Kür di« junge« Damen ist di« Frag« der Berufskleidung natürlich noch viel bedeutsamer: denn Evastöchter sind und bleiben sie doch alle. Auch bet ihnen heißt'»: .Uniform oder Zivil?" Dte Sekretärin, di« Verkäuferin, überhaupt all«, die kaufmännisch arbeiten «olle«, habe« e» da am leichteste», ober vielleicht am schwersten? Denn nicht allein sie wolle« wett and schick anch bei der Arbeit sei«, sondern auch ihr« IE Mechanikeranzag Di« Vluf» mtt aufgestepptem WestenteU greift Wer den Rockstoff «mzieht. Anch »um schmale« Krage« and Man. U>Nl«rv ääbvvLNie, aus blauem Drell, Rock, et« schmaler Gürtel hält da» Kleid in Taillenfchluß schelten wurde d« Rockstoff verioendet. IW». Schwesterntracht, Kleid au» gestreifte« Waschstoff, zusammen, ei« Heller Kragen umrandet den HalSauSschwitt, Schürz« mit Trägern und Taschen au» weißem Leine». gleich« Manschette«. LS. 1W7. Einfache« Bureaukleid au» marineblauem Wall- 1W8. Zwei schmal gelegte Faltrwgruppen zieren die stoss. Der Glockenrock zeigt im Vorderteil zwei anfgesteppte Vorderhahn de» Rocke». An» abstechrud«m Material ist di« Borde«a-nen untergesteppt. Der Rücke» ist glatt. Blenden, die in Hüfthöhe nach de« Settennähtt« verlaufen, la«»« Bluse, deren uuterer «and «in, Blende au» dem IST». Aerztektttel an» weißem Sei»«»