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Leipziger Handelszeitung. Zur Sspitslserhöhung von Geilenkirchen. -« Die Nachricht, das, die Gelsenkirchener Berg werks-Gesellschaft ihr Aktienkapital um 24 Millionen Mark erhöhen werde, kann die Leser unserer Han- delszeitung nicht überraschen: denn wir waren be reits vor etwa zwei Wochen in der Lage, darauf hin- zuweissn, das? man in montaninduslrieiien Kreisen eine Erhöhung des Aktienkapitals von Gelsenkirchen auf 180 Millionen Mark erwarte. An der Börse ober wurde die offizielle Nachricht sehr ungünstig ausgenommen. Zwar wurde der Kurs der Aktien selbst davon kaum berührt: aber das erklärt sich daraus, das? die Aktien bereits seit Wochen von maß- gebender Seite verkauft worden waren und das? die Ware jetzt in der Schiebung stark gesucht ist. Die Kritik der Kapitalserhöhung aber war sehr scharf. Tatsächlich ist ja auch der Zeitpunkt für die Trans aktion so ungünstig wie möglich gewählt. Das beruht wohl darauf, daß die Gesellschaft entweder das Geld sehr nötig hat, oder auch darauf, daß die leitenden Bankleute, die im Aufsichtsrate der Gesellschaft sitzen, zurzeit verreist oder krank sind, so daß also die Ver waltung der Gesellschaft in finanziell börsentech nischer Beziehung nicht genügend beraten war. Die Börsenverhältnisse sind unsicher, der Geldmarkt nach den starken Zurückziehungen seitens des Auslandes noch angespannt, das Kapitalistenpublikum und die Spekulation geschwächt. Ausserdem schwimmt von den älteren Emissionen verschiedenster Art noch Ma terial genug herum: andernfalls die Kurse non man chen guten Montanpapieren ganz anders lägen als heute. Unter solchen allgemeinen Verhältnissen dem Markte die Aufnahme von 24 Millionen Mark innen Gelsenkirchener Aktien zuzumuten, ist allo sehr kühn. Nicht anders denkt man in der Industrie über die Expansion von Gelsenkirchen. Gelsenkirchen, ko sagt die Montanindustrie, hat durch seine Aus dehnung van 1909 den Anstoß zu der gewaltigen Ex pansion der deutschen Eisenindustrie seitdem gegeben, und diese enorme Erhöhung der Produktion liegt nicht nur drohend über der Konjunktur, sondern bil de* auch eine Gefahr für die Verlängerung der Ver bände. denn noch ist es ein Geheimnis, wie die neue Produktion in den Verbänden untergcbracht werden soll. Durch di-s jetzige Kapitalserhöhung hat die Ge sellschaft ihren Abstand von den übrigen Hundcrt- Millianen-Kon,zerns, wie Phönix und Stinw's, noch weiter vergrößert. Es fragt sich nur wie lange. Im ganzen waren 60 Millionen Mark für die großen neuen Anlagen , die im Jahre 1909 in An griff genommen wurden, als die Gesellschaft ihre Mittel um 26 Millionen Mark Aktien und 20 Mil lionen Mark Obligationen verstärkte, in Luremburg und auf den alten Werken vorgesehen. Dieser Bau anschlag ist natürlich, wie immer in solchen Fällen, überschritten worden. Deshalb erfolgt jetzt die Ausgabe der neuen Aktien, durch die der Gesellschaft beinahe 40 Millionen Mark zuflicsten werden. Man steht also, daß sich die Verwaltung seinerzeit doch sehr stark bei der Aufstellung des Bauplanes ver rechnet haben mutz, wenn die jetzt hereinkommenden Gelder nur zur Vollendung der begonnenen Bauten dienen sollen. Es wird uns auch versichert, datz son stige aröszere Geschäft; mit den neuen Aktien nicht geplant seien, obwohl aber sie Bestimmung der Ak tien, die nicht den Aktionären angeboten werden, nichts gesagt wird. Einen ungünstigen Eindruck machte die neue Kapitalsschöhung auch wegen der zukünftigen Rentabilität der Gesellschaft. Gelsenkirchen hat nun schon seit 1994 den klebsrgang zum gemischten Betriebe vollzogen und das Unter nehmen befindet sich seitdem andauernd in einer star ken Erweiterung, aber bisher sind noch immer die Früchte ausgeblieben. Die RMtofwerlorglmg üer üeutlchen wottmüultrie. Es ist kürzlich mehrfach darauf hingewiesen mor den, in wie großem Umfange die deutsche Baumwoll industrie in der Versorgung mit Rohmaterial vom Auslände abhängig ist und wie aus mehreren Grün den die Gefahr näherrückt, das; diese Sachlage nicht wie bisher große Geldverluste, sondern einen große» Notstand befürchten lägt. Hieraus ergibt sich für die deutsche Volkswirtschaft die dringende Ausgabe, dis Eigenproduktion an Rohbaumwolle nach Möglichkeit zu fördern. Auch für den andern groszen Zweig der deutschen Tertilindustrie, dis Wollindustrie, liegen ähnliche, wenn auch nicht ganz so dringende und ex zeptionelle Verhältnisse vor. Bis in die 70er Jahre batte Dentschaland eine ausgezeichnete eigene Schafzucht mit genügend hoher Wollproduktion. Mit der dann einsetzenden mächtigen Volksvermehrung, der dadurch bedingten und erstere wieder fördernden Indnstrialisicrung des deutschen Volkes wurde der extensive landwirtschaftliche Be trieb in, großen Maßstabs, wie ihn die Schafzucht braucht, unrentabel und unmöglich. Seitdem sind die weiten, extensiv bewirtschafteten Landkomplexe Süd- afrikats, Argentiniens und Australiens unsre Wollieferanten geworden. Nun hat aber die deutsche Wollindustrie gerade durch die Gründe, die. wie oben angegeben, zur intensiv betriebenen Landwirtschaft zwangen, einen mächtigen Aufschwung genommen. Sie ist mit ihren vielen Zweigen — der Zubereitung der Spinnstoffe sKämmerei. Karbonisieranstalten, Wäscherei, Krempelei usw.s, der Spinnerei sHechelei, Spulerei, Zwirneren, Kammgarn-, Streichgarn- und Vigognespinnerei usw.s, der Weberei (Tuch-- und Buckskinweberei, Filztuch-. Kamm- und Streichgarn weberei. Teppichweberei usw.s. der Strickerei und Wirkerei und schließlich der Bleicherei. Fär berei. Druckerei und Appretur — ein eminent wich tiger Faktor des deutschen Wirtschaftslebens gewor den. Im gleichen Maße wuchs der Bedarf an Roh stoff, der Schafwolle. Derselbe stieg von 50 Millionen Kilogramm im Jahre 1878 auf 200 Millionen Kilo gramm im Jahre 1910. Der Wollkonsum Deutsch lands steht in der Welt an zweiter Stelle und be ansprucht etwa den vierten Teil der gesamten Welt- Produktion an Wolle. Von diesem Bedarf von 200 Millionen Kilogramm vermag nun die deutsche Eigenproduktion nur ca. 10 Millionen Kilogramm zu decken. Für den Bezug des übrigen Quantums sind wir auf das Ausland angewiesen. Daß hierin ein großer Nachteil und eine große Gefahr für die deutsche Wollindustrie und unser Wirtschaftsleben besteht, liegt auf der Hand. Es ist nun interessant zu sehen, daß die Lage der deutschen Wollindustrie in dieser Abhängigkeit vom Ausland« eine gewisse Ähnlichkeit mit der der Baurnwolltndustrie aufweist, wenn auch die wirtschaftlich« und politische Struktur der woll- produzierenden Länder sich von der der baumwoll bauenden unterscheidet. Immerhin werden sich die Produktion und der Absatz in beiden Fällen zukünf tig nach gleichen Richtungen bewegen, denn gewisse Gründ«, die bei der Baumwollversorgung aus eine Aendernng des Statusquo drängen, wirken auch auf dem Gebiete der Wollproduktion. Di« amerikanische Baumwollproduktion wächst nicht mehr in dem Maße, wie der internationale Bedarf shöhere Lebenslag«, stark wachsende Bevölkerung in allen Kulturstaatens. Zu weiteren Anlagen von Baumwollkulturen haben die Unionsstaaten nicht mehr im bisherigen Maße geeigneten, guten Boden zur Verfügung. Es ergibt sich daraus der Zwang, weniger leistungsfähigen in Angriff zu nehmen. Ähnlich liegen nun aber auch die Bedingungen für die Wollproduktion. Sowohl in Argentinien wie in Australien tritt eine Be schränkung des für die Schafzucht zur Verfügung stehenden Bodens ein. Die fortschreitende Kultur zwingt auch dort, wie im Deutschen Reiche, zum intensiveren Betrieb der Landwirtschaft Nach der gleichen Richtung abnehmender Wollversorgung des Auslandes tendiert dann aber auch die Tatsache, daß in den beiden Ländern — wie in den Vereinigten Staaten — eigene Wollindustrien an Boden gewin nen, die den Erport zugunsten der Verarbeitung im Inlands beschränken. Unter diesen Umständen wird eine weitschauende Volkswirtschaft darauf hinarbeit-n müssen, unfern Bezug von Wolle nach Möglichkeit vom Äuslande unabhängig zu machen und die Wollproduktion im eigenen Lande, d. h.. da das Reich selbst nicht mehr in Frage kommen kann, in den deutschen Kolonien zu pflegen. Speziell in Deutsch-Südwcstafrika liegen die Bodenverhältnisse für die Wollschafzucht nach An sicht aller Kenner sehr günstig. Zwar bat der Feld zug 1904/06 dis sshr verheißungsvollen Anfang« einer Schafzucht wieder vernichtet: es sind jedoch bereits wieder 80 000 Wollschafe vorhanden. England bat die günstigen Bedingungen für Südafrika bald er kannt und bemüht sich sehr, in seinen dortigen Be sitzungen gute Wolle im großen Umfana zu produ zieren. Was Deutschland anbetrifft, so bat sich das 1909 gegründete Wollschafzuchtspndikat die Aufgabe gestellt, den deutschen Bedarf an Wolle nach Möglich keit und im wachsenden Maße durch Hebung der Pro duktion in den eigenen Kolonien zu decken. Speziell für Dcutlch-Südwestafrika hat es die Deutsch-Sud- westafrikanische Wollzüchtorei. E. m. b. H. gegründet, die jetzt zum erstenmal nach Erwerbung weiter Land striche an die Osffsntlick» it tritt und über deren Aufgaben und Ziele Oberbürgermeister Dr. sc. pol. Külz sich im Augusthefr der ..Kolonialen Rundschau" in überzeugender Weise äußert. — Es ist sehr zu wünschen, daß die Regierung und das Kolonialmirt- lchaftlicbe Komitee diesen Versuchen der Hebung deutsch-kolonialer Wollprodvktion ein gleiches Inter este wie der Banmwollkultur entgeaenbringen. Aber auch die Leder- und Wollindustrie sollte gleich den Baumwollindustriellen nicht zurückstehen, und sicherlich werden diese Versuche speziell bei der säch sischen Wollindustrie die größte Förderung finden. Börsen- unü Bsnüelsmesen. An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die lllttmonotierüngen wie folgt: Zproz. Reichs-Anl. 82,37—82,50, Syroz. Buenos 70,87, 1902er Russische Anleihe 89,50-89,37, TUrkcnlose 183,25-162-103, l5omui.- unü Diskonto-Bonk 114,75, Darmstädter Bank 123,87, Deutsche Stank 258,75- 258,62-258,87, Diskonto 184,12—184,37, Dresdner Bank 154—153,87, Berliner Handclsftes. 164,62—164,87 bis 164,62, Rationalbauk 123,25, Lchaasshaus. Bankverein 1.31,25, Krcditaktien 199,75—200, Wiener Bankverein 134,50, Petersb. Int. Bank 204,50, Russische Bank 150,50—150,62—150,25, Balti- more 96,75—96,50-96,62, Canada 226,25—226,50—226,12—226,62 bis 226—226,37—226,25, Pennsylvania 117,25, Meridionalbahn 116, Franzosen 155, Lombarden 20,75, Anatolitrr 112,12, Dricutbahn 150,87—150,50, Prince Henri 144,25—144,50, Schan- tung 118,75—118,62—118,87—118,75, Warschau-Wien 200-200,75 bis 200,50-200,87-200,25, Elektrische Hochbahn 131,37—132, Gr. Berliner Strabenbahn 191,50—191,87, Hamb. Pakctfahrt 129,80 bis 130,12—129,87, Hansa 184-184Lb-183,75, Nordd. Lloyd 94,87 b«S 94,75, Dynamit-Trust 176,50—176,87, South West 150-150,75 bis 150,37—150,75, Bochumer 220,87-221,25—221—221,37, Earv, Lberschlcs. 81,25—81, Deutsch-Luxcmba. 183,12—183,50—183,12, Gelsenkirchen 188—187,50-187,87—187,75, Harpencr 175-174, Hohenlohe-Werke 202,75-203,25—202,87, LaurahiMe 157,75, Ober- schlcs. Eisenbahn-Bedarf 91,87—92,25, Phönix 243,25-244,12—244, Rheinische Stahlwerke 152,62—153,25, Rombacher 167-167,62, Allg. Elcktr. 262,25—262,62-262,50, Deutsch-Uebersee Elektr. 173 bis 173,87, Ges. für Elektr. Untern. 175—175,50, Schlickert 152,62—152,87, Siemens <L Halske 233,37—233,75, Elektr. Licht unü Kraft 133,75. XX Essener Börsenbericht vom 28. September. Der Kalikuxenmarkt lag heut« gsschäftslos bei im all gemeinen unveränderten Kursen. In Kohlenkuxen war der Markt gleichfalls still, ebenso auch in Braun kohlen- und Erzkuxen. Es herrschte überall eine auf fallende Lustlosigkeit bei äußerst geringem Geschäft. öünk- UNÜ Gelümelen. 8 Die Nationalbank in Zürich hat den Dis kont von 3)4 auf 4 Proz. erhöht. Berg- unü ütittenwelen. si». Central-Afrikanische Bergwerks-Gesellschaft. Die Hauptversammlung erledigte debattelos die Re gularien und beschloß eine Aenderung der Satzung dahin, daß fortan das Geschäftsjahr mit dem Kalenderjahr zusammenfällt. In dem die Zeit vom 1. April 1940 bi. 31. März 1911 umfastenden Bericht wird mitgeteilt, daß die Kironda Goldminen- Gesellschaft, deren Anteile in Höhe von 290 000 Mark nach wie vor das Hauptaktivum der Gesell schaft bilden, in den ersten 6 Monaten d. I. Gold im Werte von 517 000 -4t produziert hat und die Aus- schließungsarbciten gute Resultate zeigen. Ner- waltungsseitig wurde ergänzend berichtet, daß der Betrieb der Kironda-Gesellschaft inzwischen flott weitergegangen ist und im Juli Gold im Werte von 81 000 -4t produziert lei, für August ist di« Produktion ebenfalls befriedigend, die Ausweisziffern für diesen Monat konnten noch nicht bekanntgegeben werden. Dies Resultat sei ein günstiges, wenn man bedenke, daß die Leitung gegenwärtig wegen ungenügender Pumpen mit Schwierigkeiten zu kämpfen habe und die Unkoocn inkl. reichlicher Abschreibungen nicht mehr als 60 000 ,4t betragen. Man rechnet für das laufende Jahr mit einer angemessenen Dividende. Die Central- Afrikanische Bergwerksges. hat einige Tagereisen von dem bisherigen Goldvorkommen ein neues, zuver lässigen Berichten zufolge, abbauwürdiges Eoldlager entdeckt: die erforderlichen Verträge sind abgeschlossen und bereits Schächte von 7 Meter Tiefe abgeteuft. Ein abschließendes Urteil über die Abbauwürdiakeit lasse sich erst nach umfangreichen Abschlußarbeiten abgeben. Hieran ist die Central-Afrikanische Seen« Gesellschaft zur Hälfte beteiligt. Dieses Zusammen, gehen ist erfolgt, weil niemand mehr wie 1000 monatlich aufwenden wollte, man hoffe, mit diesem Gelde vorläufig auszukommen. Dom Aufsichtsrat der Central-Afrikanischen Bergw.-Ges. ist eine Mari malsumme von 12 000 -4l festgesetzt, seit diesem Be schluß haben sich aber die Aussichten gebessert. Laut Bilanz hat sich der Verlust aus 1909/10 von 680 883 Mark im Jahre 1910/11 um 3959 auf 684 842 erhöht. Derwaltungsunkosten in Berlin beanspruchten 4488 -g, die durch die Arbeiten in Saamuye eat- standenen 9027 -k. 8 Steaua Romana. Aktiengesellschaft für Petro- kenmindllstri«. in Bukarest. Dem Bericht d«s Ver waltungsrates entnehmen wir folgend« Mitteilun gen: Die Gesellschaft hat in ihrem am 30. Avril ab gelaufenen Geschäftsjahr aus allen Gebieten ihrer Tätigkeit eine lebhafte Entwickelung entfaltet Zum ersten Male seit Bestehen der Gesellschaft hat die Raffinerie mehr als eine halbe Million Tonnen Rohöl verarbeitet (501 654 t gegen 1909/10 465 969. 1908/09 366 61k es. Die Rohölausbeute auf den eigenen Gruben betrug 402 728 (445 998 bzw. S4198Ü) Tonnen. Die Produktion auf den Hauptgruben ist gegenüber dem Vorjahre wiederum gestiegen. Der Absatz der Fabrikate hat sich auch im vergangenen Geschäftsjahre erheblich vergrößert. Der Bruttoge winn von 12 184 314 (13 002 932) Lei verringert sich um den Betrag der Generalunkosten und Zinsen mit 2 017 265 (2 770 701s Lei sowie um die Abschreibun gen in Höhe von 6 517 043 (6 161 120s Lei. Zuzüglich 113 221 Lei Gewinnvortraq aus dem Vorjahre ver bleibt ein Gewinn von 3733228 (2868111s Lei (i. V. sand eine Extraabschrsibung auf Be triebsanlagen im Betrage von 100 000 Lei statt). Die Verteilung wird wie folgt beantragt: Zur sta tutarischen Dotierung des ordentlickien Reservefonds 181000 (138 400s Lei. 8 Proz. Dividende auk das dividendenberechtiate Aktienkapital von 40 000 000 Lei gleich 3 200 000 Lei si. V. 8 Proz. auf 30 000 000 Lei gleich 2 100 000 Leis, statutarische Gewinnbetei ligung des Verwaltnngsratcs 103 901 (82 971) Lei. Gratifikationen an die Beamten 100 000 Lei (wie i. V.s, lleberweisung an den Pensionsfonds 30 000 Lei (wie i. V.s, Gewinnvortrag 118 327 Lei. Im Falle der Genehmigung der Anträge werden sich die freien Reserven wie folgt stellen: Ordentlicher Re servefonds 1 122 278 Lei, Delkredcrereseroe 250 000 Lei, Nssekuranzreserve 550 000 Lei, Spezialreserve I 100 000 Lei, Epezialrekerve ll 1000 000 Lei, in Summa 3 322 278 Lei. Auch im laufenden Ge schäftsjahre nimmt die Robölansbeute durch günstige Aufschlüsse auf alten und neuen Gruben eine bcfriediaende Entwicklung. Auf einzelnen Ab satzmärkten bahnt sich eine Besserung der Verkaufs preise an: ob dieselbe von Dauer ist. läßt sich bei der undurchsichtigen Politik des Standard Oil Trust nicht Vorhersagen. Stoffgewerbe. 1r. Berliner Intefpinnerei und Weberei. Der Auf sichtsrat beschloß, 4 (5s Proz. Dividend« bei nor malen Abschreibungen zur Verteilung in Vorschlag zu bringen. * H. Brilninghans Söhne, Aktiengesellschaft, in Barmen. Der Abschluß für 1910/11 ergibt noch 80 478 (47 350s ,tl Abschreibungen einen Neinae- winn von 519386 (502836s .41 zur folgenden Ver wendung' Rücklage I 30 000 tt (wie i. V.s. Rück lage bl 80 000 -4l (wie i. V.s. wieder 8 Proz. Divi dende 408 000 .kl. Gewinnanteile 16 521 (15 481s Mark und Vortrag 34 847 (19 355s -kl. — Norddeutsche Wollkämmerei und Kammgarn spinnerei. Ueber den Brand in der Norddeutschen Wollkämmerei und Kammgarnspinnerei in Bremen berichtet die ..Weser-Ztgs" noch folgendes: Durch das energische Eingreifen mehrerer Wehren gelang es, das llebergreifen des Feuers ans die ganze Fabrik zu verhindern. Nur die große Wöschereiballe, inmitten hoher anderer Fabrikgebäude gelegen, die aber durch ihre Brandmauern und die energische Löscharbeit vor Mitleidenschaft bewahrt blieben, wurde noch ein Nanb der Flammen. Der entstandene Gesamtfchaden wird auf etwa 750 009 .kl veranschlagt. An der Deckung sind etwa 40 verschiedene, meist in Bremen vertretene Versicherungsgesellschaften beteiligt. Die Produktionsfähigkeit des Gesamtwerkes ist durch den Brand infolge besonderer Vor kehrungen der Leitung nicht nennenswert be einträchtigt. llnd in den Lieferungen wird, da mit Rücksicht auf dis Leistungen der zahlreichen ande ren Fabriken der Firma in Rei herstieg, Hamburg- Bahrenkeld, Glücksbrunn, Fulda, Kappel-Chemnitz, Langensalza, Eisenach, Neudeck usw. der Ausfall an Fabrikation völlig unbedeutend ist. keinerlei Störung eintreten. Auch ist die Verwaltung der Hoffnung, daß bei der Arbeiterschaft, die bis zu 4000 Köpfen beträgt, Entlassungen infolge des Brandes nicht zu erfolgen brauchen. Transyortmefen. * Automobil - Betriebs - Aktiengesellschaft. Unter dieser Firma ist in Berlin mit einem Kapital von 3 Millionen Mark eine neue Aktiengesell schaft gegründet worden. Die von der neuen Ge sellschaft übernommene, von der Allgemeinen Elektrizitäts-Gesellschaft eingebrachte Automöbil-Betriebs-Gesellschaft m. b. H. hat in den Jahren 1908—1910 steigende Erträgnisse gehalst; die Betriebseinnahmen sind von 689 22 t -4t auf 1 061 271 Mark gestiegen. Von dem Grundkapital haben ge zeichnet: die Allgemeine Elektrizitäts-Gesellschaft 2 996 000 -kl. sodann Kommerzienrat Paul Mamroth, Syndikus Dr. Emil Sluzewski, sowie die Kaufleute Direktor Reinhard Külper und Max Knoll, sämtlich in Berlin, je 1000 °4t. Zu Mitgliedern des Aussichts rats sind bestellt: Kommerzienrat Paul Mamroth, Direktor Carl Gossi, sowie die Bankiers Ludwig Delbrück und Fritz Andreas. Zum Vorstand sind Direktor Reinhard Küpper und Kommissionsrat Emil Thien, beide in Berlin, ernannt wopden. * Berliner Elektromobil - Droschken - Aktiengesell schaft in Liq. (Bedags. In der gestrigen außer ordentlichen Generalversammlung, die unter dein Vorsitz des Bankiers Karl Neuburger stattfand, wurde gemäß den Beschlüssen der Generalversammlung vom 8. April d. I. die per 8. April ausgemachte Liquidationseröffnungsbilanz zur Ge nehmigung vorqelegt. Diese schließt bei einem Aktien kapital von 3 Millionen Mark mit einem Verlust von 2 997 467 .kl ab. wobei zu bemerken ist, daß die Kreditoren, die 2 146 439 .K zu fordern batten, 1 899 034 nachgelassen haben. Hierzu bemerkte der Vorstand, daß eine Einigung mit sämtlichen Gläubigern erzielt worden ist. Den kleinen Gläubigern ist eine feste Quote zngesichert, während den großen Gläubigern alle Beträge, die sich sonst noch bei der Durchführung der Liquidation ergeben, ausgezahlt werden müssen. * Königsberger Lagerhaus-Aktiengesellschaft. Die Generalversammlung genehmigte die Verteilung einer Dividende von 6 Proz. 5 Erhöhung der Eisenbahnfrachtei« in Amerika. Die Direktoren der transkontinentalen Bahnen kün digten an, daß mit dem 11. Januar 1912 eine Er höhung aller Frachtsätze für den Trans pott dem Verderben ausgesetzter Eilgüter von den Otten des Ostens nach der Pazifik küste in Kraft treten soll. Das Maß der auf den ge wöhnlichen Güterzügen transportierten Waren wird von der Erhöhung nicht berührt. Verlöiieüene Gesellschaften. h. Sächsische Webstuhlfabrik vor«. Lovis Schäu- herr, Akt.-Ges^ i« Chemnitz. In der gestern statt gefundenen Auffichtsratssitzung gelangt« der Abschluß für das Geschäftsjahr 1910/11 zur Vorlage. E» wurde beschlossen, der auf den 7. November etnzuberufenden Generalversammlung die Verteilung einer Divi dende von wieder 15 Proz. vorzuschlagen, von dem 787 010 betragenden Bruttogewinn nach Abzug von 150 000 (135 000s »kl Abschreibungen und der vertragsmäßigen Tantiemen bei lleberweisung von 60 000 (50 000s ^l an den Reservefonds bei 1b 000 Rückstellung für Talonsteuer zweit« Hälft» (Mo t. Lj und 10000 (wie i. V.) lleberweisung an den Be amten- und Arbeiterunterstützungsfonds. ; Sächsische Waggonfabrik, Aktiengesellschaft, in Werdau. Dis gestrige Generalversammlung geneh migte debattelos den Geschäftsbericht sowie die Ver teilung einer Dividende von 15 Proz. Die tur nusgemäß ausscheidenden Aufsichtsratsmitglicder wurden wieder gewählt. 'Rach Mitteilung der Ver waltung ist der Ordereingong im neuen Jahre bis jetzt befriedigend gewesen, so daß die Aussichten weiter als günstig bezeichnet werden können. * Rositzer Zuckerrafsinerie. Aus Verwaltung« kreisen verlautet, daß die Dividende für das am 30. September ablaufende Geschäftsjahr auf etwa 10 Proz. si. V. 6 Proz.s geschätzt werden kann. Ir. Kabelwerk Nheydt, Aktiengesellschaft, Rheydt. In dem soeben erschienenen Gesckmftsbericht teilt die Verwaltung mit, daß die Gesellschaft im abgelau- fenen Geschäftsjahr nicht genügend beschäftigt war. Die Verkaufspreise für Leitungsmaterial blieben ge drückt und eilten dem Weichen der Rohmaterialien preise weit voran. Die Großabnehmer hielten noch mit Aufträgen zurück. Der Fabrikationsacwinn der Gesellschaft beträgt inkl 10 613 (4517s ,« Vortrao 801210 (781212) -ic. Nach Abzug der Generalun kosten in Höhe von 433 329 (128 891) der Steuern, in Höbe von 32 347 (36963) '!, der Zinsen von 145 233 (103 275) .tt und der Abschreilinno-'N von 221 643 (201 165) -ll ergibt sich, wie schon kurz ge meldet, ein Verlust von 28343 k (i. V. 10 6N <t Gewinns. Im laufenden Geschäftsjahre ist die Beschäftigung .zurzeit normal. Durch bessere Betriebseinrichtung Hoist die Verwaltung auf ein günstigeres Iabreseraebnis. * Bogt -K Wolf, Aktiengesellschaft, in Gütersloh. Die Verwaltung schlägt 16 (15) Proz. Dividend« vor. H Z» den Preisunterbietungen in der Pneumatik- kndustrie schreibt uns die C ontinental-Caout- chouc- und Gutta-Percha-Compagnie, Hannover: ..llnter Bezugnahme auf einen Ar tikel, der im Handelsteil verschiedener deutscher Tageszeitungen erschienen ist und in dem Auszüg-; eines Briefes der Firma Michelin enthalten sind, tei len mir Thnen böfsichst mit. daß die Preisred,ikiion, die die Firma Michelin vorgevommen hat, sich uwac führ wie folgt stellt ' Rc Tcrkcn . Re iscb'N'.decken die T1'Niu.i>e . . . MiLettn irmüsgate In Snaland n. Frankreich In Tcutschland . . . ca. lä Proz. ca. 22 Pro;. . . . ra. 11 » ca. 18 . . . . ca. 21 . ca. . Daß wir infolge der erheblich g-wsieren Preiser mäßigung für Deutschland zögerten, sofort zu folgen, und erst einmal unsere Kalkulationen zu Rate zogen, wird man uns wohl nicht verdenken können. Ein Blick in unsere Kalkulationen zeigte uns, daß es sich um Kampfprcise handelte. Wie ernst die Situation von der gesamten Auto- mobilreisenindustrie betrachtet wird, beweist der Um stand. daß die größte Pneumatikfabrik Englands Mi chelin und uns im Preise noch nicht gefolgt ist und daß in Deutschland an dem Tage, an dem die Preis ermäßigung Michelins bekannt wurde, fast von unserer gesamten Konkurrenz bei uns Vorstellungen erhoben wurden, die darauf binauszielten, daß wir Michelin im Preise nicht folgten. Mit dem Satze „Warum also den deut schen Automobilisten die im Ausland vorgimeruw"'?«! Preisermäßigung im eigenen L"iidc vorep t unter dem Vorwand, daß die Ermäßigung von Miche lin einen Kampfpreis darstelle" beabsichtigt v:e Firma Michelin auf den deutschen Automobilisten scheinbar einen besonderen Eindruck Hervorrufen zu wollen. Indem sie auf den von uns gebrauchte» Ausdruck „Kampfpreise" nicht nähe-- cingeht, will 'm die Schuld für die Folgen dieier Vreisermäß^""' unter der die wirtschaftlich Schwächeren stv- bald und intensiv zu leiden haben werden, von sich ab wälzen." ))?-. Aktiengesellschaft Gvrlitzer Masckstvenkan- anstalt und Eisengießerei in Görlitz. In der a ' rn abgehaltenen Ailfsichtsratsntzung wurde der iluß für das am 30 Juni beendete Geschäftsjahr vor gelegt, der nach Ab'chreibungen in Höhe von l >0 128 (132 697) -<t einen Reingewinn van 1"078i (152 578s <t ergibt. Der nim 20. Oktober eiviuae- rnfenden Generalverfammsung wird die Zuwe/ang von 11 170 .<t zum B"amtenilnte^ül:ll'm<-»h--ds, 5000 -<r zur Talonsteuerrücklaae und die Ver' ilung einer Dividende von 5 64) Pro: voraeschlgae" Der Geschäftsaana im v"'ien ist gut. Der Auftragsbestand hat sich gegen das Ve 'ahr nahezu verdoppelt. av. Bleistiftfabrik norm. Johann Faber Ak'-Grs. in Nürnberg. Dis Generalvettammsung lebte die Dividende auf 15 Proi. wie i. V. fest Die V^-wak- tung teilt mit. die Fabrik lei vollous beschäftigt. Trotz einer gewaltigen Erhöhung der Steuern und Löhn.« sei für das laufende Geschäftsjahr w eder ein befriedigendes Ergebnis erwarten. vervänüe. Z Das Rheinisch Westfälische Kohlensyndikat teilte den Mitaliedzechen durch ein Rundschreiben mit, daß es infolge der am 1. Oktober 1911 eintretenden Be- teiligungserhöhungen in Koks einerseits, des Aus falls verschiedener Lieferungen von Hochofenkoks anderseits nicht möglich sein wird, den Koks vrod«- zierenden Mitgliedern im Oktober eine Abnahme von mehr als 60 Proz. der Veteiligungszifler in Aus- sich zu stellen. Dieser Rückgang in der Koksbefchäf- tioung wird die Absatzschwierigkeiten von Kohle, die stch durch die anhaltend mißlichen Schilfahrtsverhält- -ttsse ohnehin verstärkt haben, noch erhöhen. Ange sichts dieser Sachlage wird der durch den Syndikats- Vorstand beantragte, von der Zechenbesitzcrocriamin- lung für Oktober fest.gelegte Beteiligungsanteik in Kohle aller Voraussicht nach nicht erreicht werden. * Rheinisch-Westfälische» Zement-Syndikat. Der Beschluß des Aufsichtsrates, eine vorzeitige Auflösung per 31. Dezember 1912 herbeizuführen, ist, wie ver lautet, auf die Ergebnislosigkeit der bisher mit den Außenseitern stattgehabten Eintrittsverhcrndlungen zurückzuführen Die Situation wird für di« Syndi katswerke immer unhaltbarer, da trotz erheblich ge steigerter Aufnahmefähigkeit des Marktes im laufen den Jahr kaum 50 Proz. des Kontingents abgcsetzt werden dürften. Durch die vorzeitige Auflösung de« Syndikats soll hauptsächlich versucht werden, Tr- neuerungsoethandlungen erfolgreicher als bisher z« führen. Verlosungen. - Da«pstra»erei Zwenkau, Aktiengesellschaft- Tk» Verzeichnis der per 1. April gezogenen Schuldner- «chreibungen der Anleihe vom 20. September 189Y der Gesellschaft befindet sich nebst Restantenlist« unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer. 8 Eera-Greizer Kammgarnspinnerei. Ein Ver zeichnis der per 31. Dezember 1911 zur Auslosung gezogenen 4vroz. Teilschuldverschreibunaen der Ge» sellschaft befindet sich unter den Anzeigen der vor liegenden Nummer.