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s. verläse. Ssnnadenb, lS. Dezember l9N Leimiger Tsgedlstt Nr. S48. lvS. Jabr-an- Leipziger Handelszeitung. Sur pnyetzMruttg gegen «uslSnüilche Firmen. vr. v. Jeder mit dem Auslande arbeitende Ge schäftsmann weih, daß die Prozeßführung gegen aus wärtige Firmen in den meisten Fällen auf große Schwierigkeiten stößt und deshalb oft unterlassen wird. Die hierüber laut gewordenen Klagen richten sich einmal gegen die Tatsache, daß die deutsche Firma trotz eines obsiegenden Urteils die Anwalts kosten zu tragen hat, während bei den vor einem deutschen Gerichte zum Austrage kommenden Rechts streiten auch dann die ausländische Partei von den Gebühren befreit wird, falls sie nicht unterliegt. Sodann wird Beschwerde darüber geführt, daß deutsche Urteile im Auslande nicht aner kannt werden und deshalb nicht vollstreckt werden können. In beiden Fällen haben sich die wirtschaft lichen Interessenvertretungen wiederholt an die zu ständigen Reichsbehörden gewandt, doch sind nur hm- sichtlich des zweiten Gegenstandes einig« Erfolge er zielt worden. Was die Klagen über die Tragung der Anwalts kosten bei ausländischen Prozessen betrifft, so ist zu sagen, daß es sich um verschiedene Rechtsgebiete han delt und diese für die Beurteilung der Frage in Be tracht gezogen werden müssen. Wer deshalb die An gelegenheit nur vom Gesichtspunkte des deutschen Ge sches aus betrachtet, wird demnach stets von irr tümlichen Voraussetzungen ausgehen und unbedingt zu einer falschen Darstellung kommen. Nach der deutschen Zivilprozeßordnung ist eine Partei ge zwungen, sich bei allen Streitfällen vor den Land- und höheren Gerichten durch einen Anwalt vertreten zu lassen. Aus dieser Zwangsverordnung ergibt sich deshalb logischerweise, daß die obsiegende Partei außer von den Eerichtskosten auch von den Anwalts gebühren entbunden wird. Die meisten ausländischen Gesetzgebungen, namentlich die des französischen Rechtsgebietes, kennen jedoch einen derartigen An waltszwang nicht und demgemäß auch nicht die Vor schrift, daß die Anwaltskosten der gewinnenden Partei von der verlierenden übernommen werden. Wer also in Belgien, Frankreich und Rumänien einen Prozeß zu führen hat und sich durch einen Anwalt lAvorats vertreten läßt, wird unter allen Umständen die hierdurch entstehenden Kosten zu tragen haben. Wenn gegen diese Behauptung eingewendet werden sollte, daß eine vor den Gerichten der drei genannten Länder unterlegene deutsch« Firma doch zu den Kosten des gegnerischen „Avoue" verurteilt wurde, dann handelt es sich hierbei um etwas anderes. Wenn eine Zivil-, also auch eine Handelssache, in zweiter Instanz vor die Avpellhöf« gebracht wird, oder es sich um eine Zivilklage erster Instanz handelt, dann besteht ein Anwaltszwang in dem Sinne, daß die Partei durch einen „Avoue" vertreten sein muß. Ein solcher „Avoue" ist indes nicht dasselbe, wie ein Rechtsanwalt bei uns. Seine Rolle besteht aus schließlich darin, in Zivil- und Berufungssachen, bei denen das Verfahren viel umständlicher ist als vor den Handelsgerichten, die Arbeit des „Avocat" zu erleichtern und zu vereinfachen; er ist es, der nach Einleitung der Klag« alles weitere besorgt. Der Avocat hingegen verfaßt nur die Klageschrift und Schriftsätze, wie er auch zu plädieren hat. Wenn im Urteil deshalb nur die Kosten für den „Avoue" der unterliegenden Partei auferlegt werden, dann ist das dieselbe Konsequenz der Tatsachen, wie sie sich in Deutschland aus dem Anwaltszwang ergibt. Da schon manche deutsche Firma über die hohen Anwalts gebühren bei Prozessen vor den Gerichten in jenen Ländern überrascht gewesen sein wird, möge hier darauf hingewiesen werden, daß eine Gebührenord nung wie in Deutschland und Oesterreich dort nicht besteht, jeder Anwalt deshalb die Höhe des Hono rars nach seinem Ermessen festsetzen kann. Allerdings gibt es gegen allzu hohe Honorarforderungen den Beschwerdeweg an die Anwaltskammer (Conseil de discipline); aber von diesem Recht wird nur selten Gebrauch gemacht, und zwar von deutschen Firmen wohl nie aus Unkenntnis der Verhältnisse. Dieses belgisch-französische System findet sich außerdem noch in England, wo der „Avoue" der „Solicitor" heißt, in den Niederlanden. Luxemburg, Spanien und Italien. In Oesterreich lohne Ungarn, Galizien und Dalmatien) besteht ein ähnlicher Anwaltszwang wie bei uns, in der Schweiz gibt es kein einheitliches System. Da vorderhand an eine Beseitigung dieses Zu standes in den betreffenden Ländern nicht zu denken ist, sind verschiedene Interessenvertretungen an das Reichsjustizamt mit dem Ersuchen herangetreteu, der ausländischen, vor deutschen Gerichten gewinnenden Partei nur dann die Anwaltskosten zurückzuerstatten, w«nn in ihrem Ursprungslands nachweislich dasselbe Recht den Prozeßführenden deutscher Nationalität zustebt. Unseres Erachtens muß dieser vorgeschlagene Weg der Vergeltungsmatzreg«ln jedoch in den meisten Fällen deswegen versagen, weil durch die Bestim mungen der Handelsverträge gewöhnlich die Anwen dung solcher Maßnahmen gegen die Angehörigen eines Vertragsstaates ausgeschlossen wird. Der nächste Weg zur Regelung der Prozeßkosten-Erstat tungsfrage würde daher zunächst in den Handelsver trägen und unter Umständen durch internationale Abkommen zu erstreben sein. Derartige Abkommen dürften um so eher zustande zu bringen sein, als auch schon andere auf den Zivilprozeß bezügliche Fragen Gegenstand internationaler Regelung geworden sind. Würde es gelingen, auch über die Prozeßkosten-Er stattungsfrage ein Einverständnis zu erzielen, so würde dadurch die Rechtsoerfolgung im internatio nalen Verkehr wegen der oben geschilderten Schwierig keiten sehr erleichtert werden, was für den Handels verkehr von großem Vorteil sein würde. Die weiteren Klagen der Geschäftswelt richten sich gegen die Nichtanerkennung deutscher Urteile im Auslande. Selbst für zwei Gebiete, die in so vielfachen und Innigen Rechtsbeziebungen stehen wie das Deutsche Reich und Oesterreich, war die gegenseitige Anerkennung und Vollstreckung der Urteile bis zum Jahre 1900 nicht verbürgt, und es dürfte noch in vieler Erinnerung sein, dak- «s in, folge dieses Umstandes den österreichischen Schuldnern glückte, die Erfüllung ihrer in unzähligen deutschen Urteilen ausgesprochenen Verpflichtungen bei den so genannten Couponprozessen zu verweigern. Seit dem 1. Januar 1900 ist die Gegenseitigkeit zwischen Oester reich — nicht aber auch Ungarn — und dem Deut schen Reich« verbürgt, wenn auch unter Beschrän kungen. Die gegenseitig« Vollstreckung der Urteile war unter anderm davon abhängig, daß die Klag« dem Beklagten zu eigenen Händen zugestellt wurde. Diese Doraussetzuna ist im Laufe Les Jahres 1901 zwar gefallen, geblieben ist aber für die Anerkennung österreichischer Urteile im Deutschen Reiche, daß ent weder der Deutsche in Oesterreich sich auf den Prozeß eingelassen haben muß, oder daß die Klage dem Deutschen in Oesterreich persönlich oder mittels Ge währung deutscher Rechtshilfe zuaestellt wurde. Ebenso verlangt die Anerkennung eines gegen einen Oesterreicher ergangenen deutschen Urteils in Oester reich die Erfüllung der entsprechenden Bedingung der Einlassung oder Zustellung im Deutschen Reiche. Da diese Vereinbarung zwischen den beiden Staaten jedoch vom obersten Gerichtshöfe in Wien in einem 100 000-Mark-Prozeß zuungunsten der deutschen Gegenseite ausgelegt wurde, haben sich damals die Handelskammer zu Frankfurt a. M. und die Korpo ration der Kaufmannschaft von Berlin beschwerde führend an Len Minister für Handel und Gewerbe gewandt, ohne jedoch die gewünschte Abänderung zu erlangen. Nach der gegenwärtigen Rechtsprechung der deutschen Gerichte werden österreichische Urteile im Deutschen Reiche vollstreckt, auch wenn d«r Deutsche nur prozeßhindernde Einreden vor den österreichi schen Gerichten vorbringt, mag er auch zur Sache die Einlassung verweigert haben. Auch genügt es, daß die den Prozeß einleitende Ladung oder Ver fügung einem Bevollmächtigten in Oesterreich zuge- stcllt wird. Die Vollstreckung deutscher Urteile in den- entsprechenden Fällen hat der oberste Gerichtshof in Oesterreich versagt, so daß zu befürchten steht, daß selbst Dersäumnisurteile in der Berufung?- und Revisionsinstanz, deren Vollstreckung verlangt wird, nicht mehr Anerkennung in Oesterreich finden wer den, wenn auch eine Einlassung des Oesterveichers in der Vorinstanz stattgefunden hat. Deshalb sind es auch gerade dies« Punkte, auf die die Aeltesten der Berliner Kaufmannschaft den Handelsminister in der schon erwähnten Eingabe hingewiesen haben. Börsen» unü kmiüelswelen. H An der gestrigen Berliner Börse stellten sich die Ultimonotierungen wie folgt: Japaner 94,62-94,75, 1SÜ2cr Russische Anleihe 81,12—Vi,37, Eomin.- und Tiscoüto-Baiik 417,37, Darmstädter Bank 126,75, Deutsche Bank 263,25, Diskonto 191,62—491,75, Berliner Han- delögcs. 170,75, Rationalbank 127,56, Lchaasshaus. Bankverein 136.56, Petcrsbg. Jnt.-Bank 213,25, Russische Bank 156,25 bis 156.87— 156,62, Baltimore 163,37—163,25, tsanada 243,56 bio 243,62-243,50-244,12-244, Meridionalbahn 126,56—121—126,75, Französen 156, Lombarden 19,25—19,12, Qricntbahn 152,62, Prinee Henri 156,62—156,37—156,56, Schantiing 125,87—126 bis 125,75—126,25, Warschau-Wien 181,25—184,12—184,37, Gr. Bcr. liner Straßenbahn 192,62—192,87—192,75, Hamb. Pakctsahrt 141.87— 141,<12-141,56, Hansa 266,25—266,62-266, Nordd. Lion» 163.87— 164,37, Dnnamit-Trust 187,52—187,37, Louth West 157,56 bis 157,75, Aumctz-Fricdc 201,37—261—261,62—261,25—261,37, Bochumer 232,25 — 232 — 232,12-231,75-232,62-232,25-232,37, Caro, Obcrschles. 96,56, Tcutsch-Lurembg. 192,75—192,37—192,75 bis 192,37, Gelsenkirchen 198,56-198,37-199,62—199,37, Harpcncr 194.87— 194,75—194,87—104,62—195,62—195,12, Hohenlohe . Werke 267,75, Laurahütte 178,37-177,75-178,25, Obcrschles. Eisenbahn, Bedarf 106,75—106,56, Phönix 257,37-257-257,12-256,75-257 bis 256,75, Rheinische Ltahlwcrke 173,87—173,37—173,87—173,25 bis 173,62—173,50, Rombach 183,12—182,87, All«. Elcktr. 266,25 bis 265,62, Dcutsch-Ucbcrsce Elcktr. 181,56-181,75—181,37 bis 181.56, Ges. f. Elcktr. Untern. 183—183,25, Schlickert 165,75 bis 166,25—165,75—166,25—166—166,25, Siemens L Halske 245,12 bis 245,37—245,12,Elektr. Licht und Kraft 132,12—132,25. Beantragt ist die Zulassung von 2 250 000 FL neuen Aktien. Nr. 2902 bis 5151, der Rositzer Braun kohlenwerke, Aktiengesellschaft; 20 000 000 Ft -Iproz. Pfandbriefen Serie XVl der Leipziger Hypotheken bank in Leipzig. XX Düsseldorfer Börse vom 15. Dezember. Der Kalikuxenmarkt lag ziemlich fest bei geringen Um sätzen. Ausbeutepapiere waren vollständig aeschäfts- los und es kamen nur einige klein« Umsätze in kleineren und mittleren Kuxen zu etwas erhöhtem Preise zustande. Kohlenkuxe wiesen keine nennens werte Veränderung auf, nur Freie Vogel waren mit 1650 FL, also etwa 150 4t höher gegen den Kurs vom 14. Dezember, gebandelt. In Braunkohlen bestand einiges Interesse für Henriette. Von Erzkuxen waren Louise Brauneisenstein beachtet. Bank» unü Gelümelen. Lr. Versteigerung von Europäisch - Hof - Aktien. Bei den heute zur Versteigerung gelangten Euro- päischen-Hof-Aktien wurde ein Höchstgebot von 1250 Mark pro Aktie erzielt. Lr. Versteigerung von Sachsenwerk-Aktien. Bei der gestern vorgsnommenen Versteigerung der an Stelle der für kraftlos erklärten, neu ausgegebenen Sachsenmerk Aktien wurden für Inhaberaktien 1055 bis 1060 .kl, für Namensaktien 205 Ul bis 207 Ul bezahlt. Berg» unü Siittenmelen. —ist. Mansselder Kupferschieferbanende Gewerk schaft in Eisleben. Auf Grund des unter den An zeigen der vorliegenden Nummer veröffentlichten Prospekts sind 15 Millionen Mark 4(uproz. Teilschuldverschreibungen zum Handel an der Leipziger Börse zu gelassen und gelangen daselbst am Donnerstag, den 2. De- zember durch die Allgemein« Deutsche C r e d i t-A n st a l t zur Einführung. Die Teil schuldoerschreibungen, von denen zunächst 4 Millionen Mark in den Verkehr gebracht wurden, sind eingeteilt in Stücke von 5000. 2000, 1000 und 500 ^4t. Sie lauten auf den Namen der Allgemeinen Deutschen Credii- Anstalt in Leipzig und sind durch Indossament fauch Blankoindossament) übertragbar. Eine Haftung ent steht aus dem Indossament nicht. Die Tilgung der seitens der Gläubiger unkündbaren Anleihe erfolgt zum Nennwerte vom Jahre 1919 ab längstens inner halb des Zeitraums vom 50. September 1919 bis 30. September 1939. Vom 31. März 1919 ab steht jedoch der Gewerkschaft das Recht zu, auch größere Be träge durch Auslosung oder die sämtlichen noch um laufenden Teilschuldverschreibungen durch Kündigung zur Rückzahlung zu bringen. — Die Mansselder Ge werkschaft hat im Jahre 1906 120 Ft und für 1907 70 »<t Ausbeute pro Kux gezahlt. Für die Jahre 1908 und 1909 konnte wegen der schlechten Kupfer preise eine Ausbeute nicht verteilt werden. Für 1910 gelangten dann 10 Ft pro Kux zur Verteilung. Eine wesentliche Besserung der Erträgnisse erbrachte das erste Halbjahr des laufenden Geschäftsjahres, in dem sich der Reingewinn wesentlich höher stellte als im ganzen Jahre 1910. Die neuerdings eingetretene erhebliche Erhöhung des Kupferpreises von 55 auf 61 Pfd. St. dürfte im 2. Halbjahr eine weitere Erhöhung des Reingewinns gebracht haben, so daß sich das Jahr 1911 wesentlich günstiger gestalten wird als das Vorjahr. Um so mehr, als die erfreuliche Verbilli gung des Betriebes unter der neuen Berg- nnd Hüttendirektion eine äußerst sparsame Geschäftsfüh rung gewährleistet. — Ueber di« Einzelheiten der neuen Anleihe vergleiche man den ausführlichen Prospekt im Anzeigenteil. XX Düsseldorfer Produktenbörse vom 15. De zember. An der Düsseldorfer Produktenbörse wurde folgende amtliche Tendenz ansqegeben: Kohlen- und Koksmarkt sehr fest bei sehr starkem Abruf, Eisen- markt gleichfalls fest, Auftragseingang gut. Es no tierten gewöhnliches Stabeisen aus Flußeisen 108 bis 112 Ft f106 bis 110 « an der letzten Düsseldorfer Produktenbörse vom 1. Dezember), Bandeisen 130 bis 135 (127,50 bis 132,50) .4t; alles übrige unverändert. XX Eteinkohlenförderung i« Saarbezirk. Die fis kalischen Zechen förderten im November einschließ lich der kleinen PrioatförLerung von 980 (1034) t insgesamt 935 743 sim Vormonat 1011811) t. Der Absatz belief sich auf insgesamt 877 957 (900 329) t. XX Aktiengesellschaft Kaliwerk« H-tt-rs. Zn der Aufsichtsratssitzung beschäftigte man sich mit dem Ankauf der Syndikatsbeteiligung des Kaliwerkes Justus. Die Verhandlungen sind bisher ergebnislos geblieben. Sie sollen aber noch fortgeführt werden. t. Deutsche Kaliwerke. In der gestrigen Aufsichts ratssitzung erstattete die Direktion einen Bericht über die Entwicklung und Ausgestaltung der Betriebe sämtlicher Werke. Die Entwicklung wird nach jeder Richtung hin als gut bezeichnet. Die Gerüchte über den Anschluß der Nordhäuser Kaliwerke oder anderer Kaliwerke scheinen den Tatsachen weit vorauszu eilen. I). Die Aktiengesellschaft Kaliwerk Kriigershall schlägt wieder 8 Pro^ Dividende vor. StlMvemerüe. — Die Norddeutsche Jutespinnerei und Weberei in Hamburg schätzt die Dividende für das Jahr 1911 für die Vorrechtsaktien Lit. -X aus 6 s8) Pros, und auf die Stammaktien Lit. L auf 0 (5) Proz. öraugemerbe. 8 Dampfbrauerei Zwenkau, Aktiengesellschaft, in Zwenkau. Der Abich ng nir oas Jahr 1910/11 be findet sich unter den Anzeigen der v- li.g:»d.n Nummer. — Die auf 6 Proz. festgesetzte Dividende für die Vorzugsaktien gelangt vom 1*-.. Dezember ab bei der Gesellschaftskasse sowie bei der Allgemeinci' Deutschen Eredit-Anstalt in Leipzig zur Auszahlung. Die für die Stammaktien beschlossene Dividende von 3 Proz kann erst nach Erledigung des Widerspruchs ausgezahlt werden. Transvartwelen. L,-. Geraer Straßenbahn, Aktiengesellschaft, Gera. Die günstige Entwicklung des Unternehmens hat laut Rechenschaftsbericht des Vorstandes auch im Ge schäftsjahre 1910/11 angehalten. Die Gesamt einnahmen betrugen 494 570 .4t gegen 218 573.lt des nur sechs Monate umfassenden Geschäftsjahres 1910. Der Gewinn aus dem Speditionsgeschäft ist zurückgegangen. Mit der Gera—Meuselwitz—Wuitzer Eisenbahn-Aktiengesellschaft wurde ein Vertrag ab geschlossen. der die Besitz- unü Bctriebsoerhältnisse auf der Verbindungsbahn zwischen dem Sächsischen Staatsbahnhof und dem Bahnhof der genannten Privatbahn in Gera festlegt. Nach Zuweisung von 55 669 Ft an den Erneuerungsfonds und 17 000 -K an den Amortisationsfonds sowie nach Absetzung von 13 011 Abschreibungen auf AnleUen verbleibt ein Reingewinn von 86634 Ft, von dem 4242 .4t dem Reservefonds, 2000 .4t der Taloitsteuerresero: zu geführt, 11 994 »4t als Tantieme und Gratifikationen gezahlt und 514 Proz. Dividende li. V. 4^ Pro zent) auf 1 170 000 Aktienkapital --- 64 350 .4t ausgeschüttet werden sollen. Zum Neuvortrag ge langen 4048 (1798) -4t. Infolge der erheblichen Er weiterung der Werke sind die Kreditoren von 825 000 Mark auf rund 1 159 000 .4( gestiegen. Da zu den ge planten Erweiterungen der Anlagen noch weitere Mittel benötigt werden, schlägt die Verwaltung der Generalversammlung die Erhöhung des Ak tienkapitals um nom. 330000 -4t auf 1500000 Mark und außerdem di« Aufnahme einer neuen 4(/?proz., bis 1916 unkündbaren und zu 102 Proz. rückzahlbaren Anleihe im Betrage von 1000000 Mark vor. Aus dem Erlöse dieser Anleihe soll die 5proz. Anleihe, die zum 1. Juli 1912 gekündigt wurde, im Betrage von noch 509 000 -4t zurückgezahlt werden. Die Aussichten für das neue Geschäftsjahr können als gute bezeichnet werden. Das Aktienkapital befindet sich im Besitze der Sächsischen Straßenbahngesellschast in Plauen i. V. * Für die Vermehrung des Fuhrparks der preußisch-hessischen Eisenbahnen um 10 Proz. des jetzigen Wagenparks werden im nächsten Eisenbahn- anleihegesetz Mittel gefordert werden. Es handelt sich bei dieser Vermehrung des Wagenparks Haupt- sächlich um Güterwagen, um den zurzeit erheblich be stehenden Wagenmangcl für em« Reihe von Jahren zu beseitigen. Dieser Wagenmangel hat sich nameut lich in dem verflossenen trockenen Sommer lehr «r- löblich bemerkbar gemacht, da durch die infolge der Trockenheit niedcrgehalten« Binnenschiffahrt eine starke Steigerung des Güterverkehrs der Eisenbahnen herbeigeführt wurde. Verlömüene GeleMüirMen. tz Carl Kästner, Aktiengesellschaft, in Leipzig. Nach dem Bericht über das mit ocm 30. Sevtember dieses Jahres zu Enos gegangene Geschäftsjahr er zielte das Unternehmen auf Warcnkonto einen Ueber- schuß von 383 913 (372131) .3, wozu noch 20 375 (26 850) .4t Grundstücksertrag und 29578 120 664) .<t Vortrag aus dem Vorjahr« kommen. Die General unkosten stellen sich auf 174 397 (168 657) .4t. Nach Abschreibungen in Höhe von 21986 (37 016) .<( ver bleibt ein Reingewinn von 237 482 (213 972) Ft, dessen Verwendung wie folgt vorg«schlagen wird: 10 Prozent Dividende (wie i. V.), dem Reserve fonds sollen 10 396 (9666) .tl überwiesen, ferner Extra-Abschreibungen auf Gebäude 10 000 (0) .4t, auf Kraft- und Heizungsanlage 10 000 .< (wie i. V.), auf Maschinen 10 000 (11000) Ul und auf Werk zeuge 7006 >10 000) K vorgenommen werden. Dem Rückstellungskonto für Obligationen, Agio und Talonsteuer sollen 8100 16000) Ul, dem geschlickten Reservefonds 21 666 .4t (der dadurch die vom Gesetz vorgeschriebene Höh« von 10 Proz. des Grundkapitals erlangt), dem Rückstellungskonto für Erneuerungen usw. 10 000 (20 000) .<t und dem Beamten- und Ar beiterunterstützungsfonds 9000 (3000) .4t überwiesen, sowie als Tantieme für den Vorstand 21163 (16141) Mark und als Tantieme für den Aufsichtsrat 8373 (6000) -4t verwendet werden, während 41777 (29 578) Mark zum Vortrag gelangen. Ueber das abgelaufene Geschäftsjahr bemerkt der Vorstand im Bericht: Wir sind in der Lage, über das Geschäftsjahr tNU)/N Er freuliches berichten zu können. Die Rachsragc nach unseren Erzeugnissen war das ganze Jahr hindurch rege und hat sich unser Umsatz demzufolge wiederum erhöht. Wenn auch die Preise sich auf demselben niedrigen Niveau des Vorjahres bc- wegten, so war es uns bet vollster Ausnutzung unserer Ein- richtungcn dennoch möglich, einen höheren Reingewinn zu er zielen. Unsere seriigen und halbsertigen Fabrikate sowie die Vorräte haben wir in gewohnter, vorsichtiger Weise bewertet, während die üblichen Abschreibungen und Rückstellungen reich lich bemessen sind. Wir bringen auch dieses Fahr Extra-Ab- schrcibungcn und zwar auf Gebäudekonto, sodann auf Kraft, und HeizungSanlagckonto, Maschinenkonto und Wcrkzcugkonto in Vorschlag. Das Werkzeugkonto wird dadurch aus 1 .E ge bracht. Seit mehreren Fahren machte sich bei n»s ein Mangel an Srdgcschoh-ArbcitSräumen für die Fertigstellung unserer schwersten Fabrikate empfindlich bemerkbar. Fnfolgedessen sahen wir uns genötigt, um unsere Leistungsfähigkeit auf gleicher Hübe zu halten, von dem angrenzenden Areal ein Trennstück hinzuzukaufen. Wir bebauen einen Teil desselben mit einem Werkstättcngebäude und haben hiermit im neuen Geschäftsjahr bereits begonnen. Ter Kaufpreis für da» Areal ist ans der Aktivseite unfercr Bilanz unter .Arcalkonto II- und da» Restkaufgeld, für welche» zwei Hnpotheken zu übernehmen waren, auf der Passivseite auf .Hypothekenkonto- verbucht. Tie Kosten für den Neubau gedenken wir im lausenden Geschäft», jahr« aus »nseren hierzu hinreichenden flüssigen Betriebs- Mitteln zu bestreiten. Ter Atistragsbrstand war bei Ablauf des Geschäftsjahre» annähernd derselbe wie im Vorjahre. Wenn nicht besondere, unvorhergesehene Verhältnisse eintretrn hoffen wir auch im laufenden Geschäftsjahr aus rin befried», gcnde» Ergebnis. In der Bilanz werden aufaeführt an Waren beständen 309 880 (325 709), Debitoren 225 023 (199 241) .4t, Maschinen 52 660 (69 050) .4t, Werk- zeuge 7007 (17 642) Ft, Bankguthaben 251650 (157 853) ,4t. Demgegenüber betragen di« Kredi toren 10 807 (9520) Ft, Hypotheken 45 000 (0) .X. Reservefonds 37 938 (28 272) .4t und der Spezial- Reservefonds 30 000 (25 000) .4l. v Deutsch-Amerikanische Werkzeugmaschinenfabrit vorm. Gustav Krebs, Aktiengesellschaft, in Halle. Die gestrige Generalversammlung beschloß mit Rücksicht auf di« Unterbilanz, die im verflossenen Geschäfts, jahr 46 396 Ft betrug und «inschließlich des Verlust vortrages aus dem vorletzten Jahr 146 775 .«t aus- machte, die Stammaktien im Verhältnis von 2 : 1 zusammenzulegen. Die Verwaltung hofft, daß sich das Unternehmen in gesunden Bahnen befindet. XX Deutsche Badcock L Wilcox-Dampskesselwerke, Aktiengesellschaft, in Oberhausen. In der gestrigen Aufsichtsratssitzung wurde beschlossen, eine Divi dende von 7 (9^4) Proz. vorzuschlagen. Der Vor stand berichtete, daß das Werk gut beschäftigt sei. Auftragsbestand und Preise hätten sich gebessert. * Elektrizitäts-Aktiengesellschaft vorm. Schmiert L- Co. Die Abschlußzisfcrn für das am 31. Juli d. I. beendete Geschäftsjahr haben wir bereits ausführlich mitgeteilt, die Dividende für das verflossene Ge schäftsjahr wird mit 7'/- (7) Proz. vorgcschlag«n. Die Gesellschaft erhöhte ihr Aktienkapital vo» 50 auf 60 Millionen Mark, das hierbei mit 1600j)0 -41 er zielte Agio ist dem Reservefonds zugeflossen. Das Ergebnis von 1910/11 war nach dem Bericht des Vorstandes bei d«m gleichen Ertrag der Sicmens- Schuckertwerke. G. m. b. H, nicht unwesentlich besser als im Vorjahre. Die stillen Reserven wurden weiter vermehrt und der Svezialreserve wieder 300 000 FL zugewicscn. Die Verhandlungen über die Versorgung Rordbayerns mit elektrischer Energie im An schluß an die inzwischen in Betrieb genommene Ans bacher Zentrale haben zum Abschluß von Stromlieie- NlNgs- und Konzessionsverträgen mit einer großen Zahl von Ortschaften geführt. Die Nord-Fernleitung in das Erlanger Gebiet ist mit 42 Anschlußge- mcinden in Betrieb genommen, die West-Fernleitung nach Unterfranken mit etwa 85 Gemeinden ist im Bau und wird in diesem Winter in Betrieb ge setzt. Das mit den Städten Nürnberg und Fürth und der Gesellschaft nahestenhenden Danken von ihr gegründete Konsortium zum Studium einer gemeinschaftlichen Stromversorgung unter eventueller Einbeziehung bayerischer Wasserkräfte für die ge nannten beiden Städte, die Fränkische Ueberland- zentrale und die Großindustrie, ist zu dem Ergebnis gekommen, die Errichtung einer Wärmekraftzentrale, die vorläufig mit 12 000 Pferdestärken gusgebaut: werden soll, zu diesem Zweck zu empfehlen. Es ist in zwischen eine Aktiengesellschaft unter der Firma Großkraftwerk Franken. Aktien gesellschaft, Nürnberg, mit einem Aktien kapital von 4 Millionen Mark gegründet word«n, an der außer der Elekttizitäts-Aktiengesellschait vorm. Schlickert L Go. die Städte Nürnberg und Fürth be teiligt sind. Die Inbetriebsetzung ist. wie schließlich mitoeteilt wird, für Ende 1912 in Aussicht ge- nommen. Nestomitzer Zuckerraffineric. Die Bilanz dieses Unternehmens ergibt einen Reingewinn von 1 080 751 (255 204) Fl. woraus 7 (4) Proz. Di- vidende aus die Proritätsaktien verteilt werden sollen Zalllungselnltellunsen ulw. Baul Gotlschalck in 11/12 20/1 91 Ul215-2 Zl 14/1215/2 Zl 9l2 22/12 4st 4/1 meister Hamburg Hamburg lZM trma S. Ehrenthal Mainz Mainz '12/22 2/1 Z?l 8/1 S/1 81 22/1 4/1 41 IZl IZl Oborntk P .13-12 91 Pforzheim Pforzheim U/1 1./2 1/M 25/1 UM 1/2 UM ZI/I UM LI UMIZVM k/1 bl 12M20/1 12M 1/1 12/2 b/1 Ncubran- dendurg.M. Neumarlt a. Rott S2 1/Z 2/Z UM bl 81 17/1 UM bl 8/1 17/1 UM Z1M 8-1 ! 8/1 Konkursverwalter: zu 1> Kaufmann i_ Leipzig, zu 2) vtzclokalrichter Otto in Zwickau. Allen stein Altona Altona Bad Wtldungev Barleniletn. Oüpr. Firma M.Stri , der n. dessen Witwe S. Bahr geb. Kreutz, Kausmannswitwe F. O. Wiedemann, Kausm., Mtttnh. d. Fa. P. Berns jr„ Mech. Weberei Ernst Endepohls Vach UMZ0M M.-Glad- j buch UM 10/1 Neubrarr. ! denburg, M. 8/12 27M Pforzheim lBosrn Saarbrück. Schilling«, fürst Schmiede» derg t. R. Llanowitz Nürnberg Obornik Wiesbaden Wiesbaden Wilhelm». Haven! Pforzheim Bosen Saarbrück. Schtlltna«. sürsi Schmiede» verg t. R. SIrtegau Wiesbaden Wiesbaden Wilhelms haven Firma G.JastrzemSli Nachfolger !Allenstctn Rogalslt L Reimer 'Altona G. Liinmann, Musiler Altona E. Brtele, Schreiner- Bad meister -j- ' Wildungen B Wolfs, Mühlen- Muhle bcst.zer Tamerau Firma Geschwister ! Schneider Berlin W. Swulze, Schnhw. Buer H, Zickler, Trillers Bauunternehmer Sberstadt Fa. Ruhrorlcr Kauf- Hamoorn. haus B. Flachs Marrloh F. Friedrich, Schlach/ TutSburg- , Ruhrort 1ZM 2t/1 Straehln-j-.Lchnei- Ma«, ö Memel Ul 8/2 1^/7 U/Z U/1 Ul 10/1 10/1 Ul 1?/2 Ma». münfier 12/12 Memel !uM 2l 14/2 21/12 12/2 ! 18/1 18/1 M.-Glad- M.-Slad dach Hamburg Neumarkl > a. Rott 1ZM 2/1 10/1 Ul Nürnberg UM 10/1 2l 22/1 Firma S Bonthieu, Waaenfavrtk A. Arnold gd. »empf, Schmieds Wwe. -f Fa. W. Hartmann, Holzwareng. I. Borowiak, Scvniidermelster E. Feiler, Säge- werlsbesiyer Aug Feller, Säge» werkSbeittzcr A Häusel, Händler Fa. A. AUenspach A. Mallerer, kontgl. AmtS.nrlchtsseir. 4 Bernvard Floth, Bildhauer G. Friedrich, East. Hofbesitzer Phil. Partenheimer, Kausmann Ed. Fiele, Kaufm. W. Braubach, Over- lcuinanl ». S. 4 - A« «onkitrsverfahrru «brr da» vermSgru »er Firm, Schötzltnft » Ktrdler, Halztzaadlaag, «..Gatritzf», Witten- berger Straße g-, offen« HandtlSgeiellichait mit Lagerplätzen in ^ctvzlg.Lhonberg uns in Leipzig - Stötteritz am Bnhnhof. ist der Schluhtermin auf den 1-4. Januar vor dein Amtsgerichte Leivrig bestimmt worden. — I« »onkursdrrfahre« über da» vermögea »ks i»a»f- maaa» rschrdomrr «rlitfchkatpttfch, «ürschnrres. »ns «»ach- »arragefchiis,, «» Firma «rbriidrr «riMchkamt«»» t» Lrt»„», üöhrflraße 4, ist der Schlußtermin auf den ld. Januar vor dem «mtsgertchte Leipzig deHimmt worden. UMlZl 12/1 /bl -Serltn 1ZM24-1 111 27/2 Buer, Wests. 1L-U Zl -1l U/1 -Tarnifladl U/1 L'l U/1 Ul Name nnd Stand Wohnort Amtsgericht I vunn I 'inm.-A Ab,, sl -'S? Pru'.. I l Term.'! IlG G. Sachienroder, Müüenfabriial ons- geschast«. Fa. W. I. Basch in Leipzig und Kaush. E. Eachsrn- rödcr in L -Plaaw tz 2) E. A. Ungelhüm, Schuhwarcnhändl. Leivzi». Rannädter Stetnwcg 12 Stenn Leipzig Zwickau UM U12 151 Ul Sl rl 25/1 ?9/1 Grunüttücksoervetgerunsen Im Februar Name und Stand des Eigentümers Lage de» Grundstücks Termin Tal« Bruno Bealau, Rechts-iSamtliche »rund- 4/2., >üw 4.> Ib ins Rechl-anwall Nücke ltegen an der Brtvatv ratze Nk 4F ,b7ig 1b2gü s. H. R. Mao, Fadri. tant u E.H. L. Bern. einer Villen» kol-ni« in Quasnitz. Raschwitz, Eck« Vtsmarck.u.Forst. 2/r., 410 «,l »,s lötli» !>70ü läük» darbt. Maurerpolier strotze S/L. vo ir,s 8787