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achtlich geäußert hatten. Trotzdem ladet die AZ. Brüning ein, „auch einmal" Manner der Wirtschaft zu hören I Höher geht dl«. unaufrichtigleit nimmer! Dass der nationalsozialistische Frcihcrlskampf ('Nr. 20) an Brüning keinen guten Kadett lägt, versieht sich: „Mit dieser neuesten Notverordnung tritt das deutsche Volk in den Zustand einer volländig in Fes seln geschlagenen und erstarrten.Masse, die nur noch sür die Erfüllung einer verfehlten Politik bluten mutz und dazu als Lohnluli der interuationalen Finanz aus der ganzen Linie ver elendet und daher restlos zusammenbrechen mutz." Aehnliche Töne finden sich bezeichnenderweise auch in der radikalen sozialistischen Presse. Die Chemnitzer Volks- stimine (Ar. 28ti) erklärt in lieblicher Uebcreinstimmung mit dem Freiheilskamps: „Da es nur noch zwei gesetzgebende Macht faktoren gibt in der demokratischen Republik, nämlich Reichs präsident und Reichslnbinett, so haben Brüning und Hinden burg ohne Befragen des Reichstags, ja ohne Information der Parteien, die das Reichskabinctt stützen oder tolerieren, ihre 'Notverordnung über Deutschland verhängt. Es ist ein Akt par lamentarischer Diktatur, ohne datz das Parlament die Kraft hätte, dagegen «inzuschreiten. . . . Diese Notverordnung ist der letzte Akt aus der Tragödie des Kabinetts Brüning. Es hat die Demokratie ausgeftöhlt und die Hülle geschaffen, in die später die reaktionäre Diktatur hineinschliipfen kann. Für diesen ge schichtlichen Kampf aber müssen wir uns vorbereiten, indem wir di« Verautwrnluug für die Notverordnung jenen bürgerlichen Schichten überlassen, deren Interessen von dem Kabinett Brüning gewahrt werden." Sehr viel vorsichtiger ist di« „Leipziger Volkszei tung" fNr. 286): „Dio Notverordnung bringt die denkbar schwerste Belastung der Arbeiterklasse, und di« Reickstagssrak- kion, der nach den Beschlüssen des Parleiausschusses die Entschei dung zugcfallen ist. wird zu erwägen haben, ob all diese sozialen Maßnahmen zuungunsten des schassenden Volkes hinter der poli ¬ tischen Linie zurüikzutreten haben, die bisher eingehalten worden ist. Dies würde bedeuten, datz freilich di« Harzer Reaktion die Stecksrhlägc auf d«n Magen der Arbeiter noch verstärkt und ihr gleichzeitig, wie die kommunistische „Welt am Abend" am 12. Ok tober schrieb, der WK-g zur völligen „Niederschlagung der Arbei ter" ermöglicht wurde." — Diese Erwägungen werden u. E. letzten Endes sür die Haltung der SPD. im Reich ausschlag gebend sein. Volksbegehren und Versammlungsverbot Dresden, 10. Dezember. Durch die neue Notverordnung ist ein allgemeines B e r sa m ni I n n gsvc r b o t für Deutschland erlassen Der dcu'schnalionale Landtagsabgeordnete Tögel hat sich mit dem sächsisct>en Ministerpräsidenten in Perbindung gesetzt und bean tragt, das; die sächsisch»« Regierung im Gegensatz zur Neichsnot- verordnung mindestens solange die Frist zur Ein.zeickuung sür das Volksbegehren noch laust, Versammlungsverbole nicht durch- siihrt Die sächsisch«: Regierung hat sich sofort nach dem Be- kanntwerden des Inhaltes der neuen Reichspräsidentcuverord- nung mit Rüctzsicht auf das in Sachsen schwebende Volksbegeh ren wegen einer Ausnahmcbewilligung von dem mit sofortiger Wirkung für ganz Deutschland erlassenen Versammlungsverbot an das Re'chsinnenministeriuin gewandt, von dort aber die Aus kunft erhallen, datz weder das Reichsministerium des Innern noch eine Landesregierung Ausnahmen bewilligen können. Die Tatsache des Versammlungsverbots wird übrigens für den Ausgang des Volksbegehrens ohne Bedeutung sein, da die Stärke der daran lwteiligten Parteien selbst bei geringer pro zentualrr Beteiligung der Anhänger dieser Parteien für die An nähme ausreicht. Die Entsch»eidung iil«:r den Sächsisch«:» Land tag wird ja erst beim Volksentscheid im nächsten Jahre fallen. Vreden unri Umgebung Was Dresden an Zinsen spart Dresden, 10. Dezember. Die Bestimmung der neuen Notverordnung, wonach die Zinsen für Anleihen. Pfandbriefe usw. von 8 aus 6!tL herab gesetzt iverden. bedeutet, wie die Sächsisch Böhmische Korrespon denz von zuständiger Stelle erfährt, für die Stadt Dresden eine jährlich«' Zinsenersparnis sür die Inlandsanleihen von 1,28 Mill. Mark. Nicht inbegriffen in dieser Summe sind die Auslands- anleil»en. die Sckuldscheindarlehen und die kurzfristigen Dar- lelwn, deren Zinsen aber mindestens zum Teil ebenfalls herab gesetzt »verden, so datz sich hierdurch eine weitere Ersparnis er gibt Die kurzfristigen Schulden allein belaufen sich auf ül>er 30 Mill. Mark, so datz sür den Fall einer Zinsermätzigung der Kurzschulden einige weitere hunderttausend Mark gespart iver- dcn können. Zweifelhaft ist einstiveilen noch, ob die Zinsermü higung auch für Ausländsanleihen gilt. Oer Straßenhandel zur Weihnachtszeit Der Rat zu Dresden beschlotz in seiner Sitzung am Diens tag einem Ersuch«:« der Stadtverordneten, während der Weih nachtszeit dem ambulanten Gewerbe die Stratzen und Plätze zu ülicilassen, dadurch zu entsprechen, das; sür die Zeit vom 17. bis 21. Dezember hundert Händlern die ambulante Ausübung des Stratzenhaudels gestaltet und weitere hundert Stratzcnhänd- ler auf den Neumark! verwiesen werden. (Das ambulante Ge werbe hatte sich kürzlich in einer Protestversammlung gegen die versügte Einschränkung des Stratzenhandels und seine Verwei sung auf den Neumarkt in der Vorweihnachlszeit gewandt) Die Stadtverordneten halten Befreiung von der Musik- i n st r u nie n t e n sie ue r auch sür diejenigen gewünscht, die steuerpflichtige Musikinstrumente zur Ausbildung im Berufe brauch«« Der Rat beschlotz, eine enlsprechwnde Erweiterung der bereits bestehenden Richtlinien, die bereits eine Befreiung für Musik- oder Gesangsstud'ereude unter bestimmten Borausset zungen vorsehen — Der Druck des Ver mögen sverzeich- nisscs der Stadt auf 1930 und 1931 soll ans Ersparnisgrün den aus die Hauptiibersicht des Stadt- und Schulbezirksvermö gcns beschränkt werden. Zsmsies-kum-Vsrscknitt Vom faü, >/, l-iter lose nur- kl kN. 4.50 bei L. Lpielksgen, vrerÄen Nnnenstesv« S skat 18Z28), vautrnLi- Stvake S : Verlegung der Fiirsorgeamtskreisstelle Kruna. Die Für- sorgeamtskreisslelle Gruna wird am 12. Dezember 1931 von Schandauer Strotze 82 nach Wormser Stratz« 1, 2., verlegt. Fern ruf: RIOIV (Sammelnummer) über die Fernsprechzentrale Steuerstelle Striesen. Für den Publikumsverkehr geöffnet: Montags. Mittwochs, Freitags von 149—2 Uhr. : Bcnno-Vcrein Dresden-Cotta. Freitag, den 11. Dezem ber, abends 8 Uhr im Jugendheim Sprechabcnd. Einleitendes Referat Dr. Kracke. Gäste willkommen! Sachsen im Luftbild Als Abschluss einer fünfjährigen Sammeltätigkeit hat die Sächsische L a n d e s b i l ü st« l l e, Dresden, ein Ver zeichnis der Luftaufnahmen ans dem Gebiet des Freistaates Sachsen im Druck erscheinen lassen. Sachsen ist damit das erste Land, das eine systematisch geordnete Auswahl der charak teristischsten, sachlich wichtigsten Ausnahmen aus der Luft der Oeffenllichkcit zugänglich macht. In einem einleitenden Aussatz des Leiters der Laudesbildstelle, Studicnrals Dr. S ch i n> m c r, wird aus die Bedeutung des Luftbildes für die Zweck« der Lan desplanung, der Sicdlungskunde, des heimatkundlichen Unter richts und der Verkehrswerbung hingcwiesen und betont, wie notwendig die Förderung des Vildslugcs seitens des Staates, der Planungsverbände, der Gemeinden, Verkehrsvereine, Bade orte, d. h. aller derjenigen Stellen und Organisationen sei, die in Uebersichlsbildern die Kenntnis weiter, nur aus der Lust überblickbarer Bezirke unseres Landes zu gewinnen oder zu ver mitteln haben. Es wird weiter die Forderung grötzerer Plan- mätzigkcit bei der Bejliegung des Landes für Lustbildzwecke aufgeslellt und betont, datz sich ohne erhebliche Mehrkosten zahl reiche, wissenschaftlich und werbctcchnisch wertvolle Luftbildauf nahmen gewinnen liefen, wenn alle am Luftbild interessierten Auftraggeber ihre Absichten und Wünsche bei einer Zentralstelle rechtzeitig anmeldeten, damit sie vor der Ausführung von Bild flügen bekannt gegeben und berücksichtigt werden könnten. Das Lustbildwesen icht das Stiefkind der Luftfahrt! Es wird ihm leider von der Ocfsentlichkeit nicht di« Beachtung ge schenkt, die es verdient. Die dem Verzeichnis beigegebencn aus gezeichneten Bildbeispiele von Senkrecht- und Schräg ausnahmen zeigen aber, welche reichen Möglichkeiten der Aus wertung Luftaufnahmen bieten. Sie sind ebenso wie die Aus zählung des im Archiv der Laudesbildstelle gesammelten Bild- stofics geeignet, den Wunsch der Herausgeberin und der im Ver zeichnis mit Ausnahmen vertretenen Lustbildgesellschaften, von' denen eine — Iunkers-Lnslbildzentrnle — ihren Sitz in Sachsen sLeipzig — Flughafen Mockau) hat,'wirksam zu unterstützen: nämlich die schwer um ihre Cristenz ringenden privaten Lnft- bildgcsellschastcn, die bisher notgedrungen ans Auslandsaufträge- angewiesen waren, durch Erteilung von Aufträgen innerhalb Sachsens zu erhalten und so die von ihnen im Weltkrieg ge sammelten und seitdem weiterentwickelten wertvollen Erfah rungen vor gänzlichem Untergang zu bewahren Das Verzeich nis und die Einsichtnahme in den darin enthaltenen Dildschatz wird überdies manchen anregen, sich feine schöne sächsisch« Heimat selbst einmal „von oben" anzuschauen. Aus -en Gertchtssaken Bor dein Urteil lin Dlszlpllnarprozetz Maler—Böhme. Dresden. Die Plädoyers im Dienststrafverfahren Dr. Böhme - Dr. Maier begannen, wie schon berichtet, am Dienstag mit der Anklagerede Ministerialdirektors Dr. Schreiber Er betont«, die beiden angeschuldigten Beamten hätten ein öfsentlick«-» Un ternehmen und den Staat geschädigt. Es sei jedoch seslznilellen, datz die Angeschuldigten nicht eigennützig gehandelt hätten Ehrenrührige Handlungen hätten sie nicht bc- g a n g e n und von einer Korruption in irgendeiner Form könne gar keine Siede sein. Dr. Schreiber überlies; es der Disziplinär Kammer, das Slrasmatz sestzusetzen. Hierauf ergriff der Verteidiger non Ministerialrat Tr Maier, Dr. Hille Dresden, das Wort. Die Regelung der lieber leitung der Geschäfte der Sächsisckien Wohlsabrlshilse sei Aus gäbe des Ministeriums des Innern geivesen. Aber sie sei nicht in einer Weise erfolgt, datz sie Grenzfälle völlig ausschlotz Dr Böhme habe vom Ministerium des Innern ein« Vollmacht ge habt, das; er iilrer das 'Bankkonto ..Sächsisches Ministerium des Innern — Sächsische Wohlsahrtshilse" versügungsberechtigl lei Diese Vollmacht hätte das Ministerium des Innern gar n cht ansstellen dürfen, wenn es sich nicht zuständig gefühlt hätte Tr Maier sei für die Kreditgewährungen Dr. Böhmes nicht voran' wörtlich zu mackien. Die umstrittenen Jahresbericht« Tr Maiers seien nicht unrichtig, denn sie seien mit Wissen und aui Wunsch der Vorgesetzten Dr. Maiers so abgesatzt worden dnh das Ministerium nicht belastet wurde. Aus diesen Gründen sei Dr. Maier sreizusprechen. Prof. Dr. Breit, der Verteidiger Dr. Böhmes, fuhrt: aus, in der damaligen Zeit seien die Verhältnisse in den Mini sterien. denen di« Organisation der Sächsischen Wohlsahrishils« eigentlich zur Last falle, sehr verworren gewesen, ll. a hob: Unklarheit kwstanden iilwr die Grenze zwischen Anlage- und Io- zialkredit. Niemand habe damals im Ministerium die Verant- Wartung für die Kredite getrcuzen. Autzerdem fei zu bcdeulnn, das; die Tätigkeit. Kredite zu geben, gar nicht Sache eines Be amten sein könne. Dr Breit ging schlietzlich die ganze Anklage Punkt für Punkt durch und bat ebenfalls um Freisprechung sei nes Klienten. Die beiden Angeschuldigten brachten in ihren Schlußworten zum Ausdruck, datz sie sich stets tadellos geführt und ihre Pflicht nach bestem Wissen und Gewissen getan hätten. — Das Urteil wird am kommenden Freitag, vormittags 10 Uhr, verkündet. Dao Verfahren gegen Seidemann. Die Dresdner Staatsanwaltschaft hat kürzlich nach ^'-jäh riger Arbeit die Voruntersuchung gegen den sächjisck«« „Grohindustrielken" Sei de mann in Wachau abgeschlossen. Seidemann hat bekanntlich allein die Sächsische Wohlsahrtshilse um etwa 2)4 Millionen Mark geschädigt. Auch zahlreiche andere Gläubiger sind durch Seidemann schwer geschädigt worden. Die Staatsanwaltschaft beantragt die Eröffnung des Hauptucrsah- rens gegen Seidemann wegen Betrugs und Konkurs» vergehens. — lieber den Nachlah der Ingenieurs-Ehefrau Marie Luise Hedwig Seidemann. geborenen Richter, in Wachau ist das Konkursverfahren eröffnet morden Das Kon kursverfahren gegen Seidemann selbst hat bekanntlich mangels Masse eingestellt iverden müssen. Uralzess-Prozetz in Berlin. Wie die Sächsisch-Böhmisck»« Korrespondenz erfährt, begii l der zweite protze Uralzess Prozetz am 9. Januar 1932 vor dr-n zuständigen Berliner Gericht. Uralzesf, der bekanntlich vor einigen Monaten vom Dresdner Gemeinsamen Schöfseirger-cht wegen zahlreick»er Betrügereien zu 214 Jahren Gesünguis rech: kräftig verurteilt morden ist, wird sich in 'Berlin wegen seine, K re d i t s ch w i n d e le ie n gegenüber der Raiffeisenbank und wegen der gefälschten Urkunde der russischen Handelsabordmun; in Paris zu verantworten haben. Mutz der Staat zahlen? Im Jahre 19>9 setzte der damalige Arbeitsminister Heidt eine Zwongsverwallung über die Bubendorfcr Koblemvevke ein da sie wiederholt die vorgeschriebenen Kohlenhöchstpreise iilxr schrillen halten. Die Gesellschaft erhob Feslellungsklaze gegen den sächsischen Staat, datz die Zwangsverwaltung zu unrecht verfügt morden sei und datz der Staat den Schaden zu er letzen Hal«:. Das Landgericht Leipzig halte der Klage zum protzten Teil entsprock»en. aber da- Oberlandesgerichl Dresden entschied, datz der Staat nicht schadensersatzpfNchtig sei. weil damals eine dringende Notlage gel»errscht habe. Der 3. Zivilsenat des Reichs gerichts hat jetzt der Revision der Buliendorser Kohlenwerke stallgegeben, das Urteil aufgehoben und die Angelegenheit zu. nochmaligen Verhandlung und Entsck»eidung au den 1 Z oiiseno: des Dresdner Oberlanhesgerichles zuriickver,viesen. Knotenstock und der vielbclacht« rot« Regenschirm ungeheuren Formals. Die moderne Zeit ist unter all den Arbeiten früherer Tage nicht vergessen. Da sehen wir reine und künstlerisckre Erzeug nisse der sächsischen Industrie, aber auch Kunstwerke, die sich wohl mit antiker Klernkunst messen können. Und wenn wir aus dieser übersichtlichen Sammlung und Gegenüberstellung lernen wollen, so ist es di« Erkenntnis, datz wir uns von all den meck-anisierten Lcbensgewohnhciten und Erzeugnissen unsrer Tage zur Fami lien- und Volkskunst zurückfinden sollen, um unserem Leben wieder den intimen Reiz früherer Zeit zu geben. R. B. Di« Weihnachts-Ausstellung der geschmückten Lhristbäum«, Pyramiden, Krippen usw. wird Sonntag, den 13. Dezember, vormittags 11 Uhr eröffnet. Die Anmel dungen sind dieses Jahr besonders reichlich geivesen. Die Be suchszeit ist Wochentags bis Freitag, den 28. Dezember, wo die besonderen Darbietungen beginnen, täglich von 9-12 Uhr. Sonntags von 11—1 Uhr. Die Ausstellung wird für viele einen erwünschten Hinweis geben, wie durch Fleitz und Geschicklichkeit aus einer Tanne oder einer Fichte ein Weihnachtsbaum gestaltet werden kann. Aus den Konzerlsälen Bärtich - Quartett. Di« Kammermusikabende des Bär tich-Quartetts gehören von je zu den vornehmften und eindrucksvollsten musikalischen Veranstaltungen Dresdens. Was die Herren Bärtich, Wunderlich, Rokohi, Schil ling bieten, trägt immer den Stempel der Vollendung. Ter zweite Abend der Vereinigung am Montagabend bekräftigte diese Meinung. Er brachte nur Werke des götllick»en Franz Schubert. Das Streichquartett E Dur und das Forellenguintelt erklangen in wundervoller, reifer Abgeklärt!»«!». So ost man beide wohl schon gehört hat, diel« Wiedergabe entzückt« anss neue und hinterließ nachhaltigste Eindrücke. Zn den genannten .Herren gesellten sich im Forellenqnintelt zivei Künstler, di« ihre Instrumente in denklmr feinster Weife in den Kiang der Strei- ck)er cinsüglen: Fritz Busch am Flügel, Alwin Starke am Kontrabaß. Zwisck»eii beiden Inslrumentalwerken Schuberts bot der Abend noch eine selten« Gesangskomposition: „Ein samkeit" für Gesang und Klavier ans dem Nachlatz Schu berts. Man staunte, mit welck»er Kunst und Ausdruckskraft Schubert den nmsangrcick«:«, merkwürdige Gedanken verarbei lenden Text Mayrhofers musikalisch auszndenten verslanden hat. Die nicht allzu dankbare Komposition bedarf allerdings, soll sic überhaupt wirken, zweier Künstler ftärkster Gestaltung-- Kraft, lind die hallen sich des Werkes hier angenommen: Elisa Stiinzner und Fritz Busch. Ihre hol»« Kunst brachte mit der Wiedergal«: dieses seltsamen Werkes packende Eindrücke hervor, die weniger bedeutende Künstler kaum erreichen dürsten. Belvedere. Mit einem Programm, das auch einen sehr ver wöhnten Geschmack voll befriedigte, bestritt der Bayreuther Bund der deutschen Jugend lOclsgruppe Dresden) sei ncn diesjährigen Weihnachtsabend in dem weihnachtlich geschmückten „Weihen Saal". Nicht weniger als dreizehn Mil- wirkcnde, Mitglieder der Staals Kapelle und der Ortsgruppe, hatten sich zur Verfügung gestellt. Das autzer- ordentlich künstlerisch« Gelingen enlkräftigte wieder einmal die Annahme, datz die Dreizehn eine „böse" Zahl sei. Bruno Knauer svon Lu Raitsch gewandt l>egleilcl) interpretiert« die Sonate in A Dur von .Händel mit seingeschlissener, «mpsin- dungsreick«!r Violintechnik und innerlich beseeltem Ausdruck. Drei feinsinnige Dichtungen „Wintersonnenwende" von Hermann W Lampert sanden zufolge der charnkleristijchcn und sicher ge stallenden Sprechkunst von Rolf Lampert bcisallssiarke Ans nahm«. Mit einem tresflich geschulten, ausdrucksticseu und klangschönen Sopran umkleidet« Käthe Lippcl, eine sehe talentvolle Schülerin von Nelly Biissel, Lieder von Cornelius, Lederer, Siegsr. Wagner und Hollstein. Die an dieser Stelle erstmalig gesungenen Lieder von Joses Lederer „Legende von den Christrosen" und „Alt-Mütterchen" bestachen durch schön geistige, melodische Erfindung, blulwarme Empsindnng und vor nehme Harmonik und Tliemalik. Wieniawskis „Faust-Phanta sie" wurde durch Oskar Brosche sals Iresslicher Begleiter Ka pellmeister Ernst Richters mit virtuoser Technik gemeistert. Prachtvoll gesialtete mit' modulationsreickM, ivarmgelönter Sprechtechnik Liselotte Pohle Kurl A. Findeisens „Der kleine Melchior und das Christkind". Zu einer erstklassigen Kabinett leistung des mit reichlichen Schwierigkeiten bedachten „Grand Duo Conzerland" für Violine, Konlrabatz und Klavier » -> Bollefini vereiniglen sich mit bravourösen Oualitiiien Bi.mo Knauer, Alfred Glässer und Hans Richter Haaser 'Mit Schmelz im Klange, strahlender Tonsarl«: und beprickender Technik betreute Helmut Hickel Th. Hochs „Ede>n«'itz vom Semmering" für Trompete und Klavier Den lustigen, flott ge sungenen und geschickt dargestellten Ausklang bildete ein Tor!! aus Humperdincks „Hänsel und Gretel" durch Elly Mutier und Ilse Reichert, das Eva S t r i e g l e r L e d e rr. Sic schon die Sopranlieder seinmüsikalisch begleitete, nm Fluge! sicher und gewandt stützt«. Allen Aussiihrcndcn wurde von Sri» zahlreichen Bcsuäiern lebhasler Beifall gespendet. Es war ein künstlerisch vornehmer, genntzreicher Abend. Ist Dresdner Musikschule. Eine musikalische Fe irr st nndc galt der Eiriwcih n n g des n e ucn S ch ulsna ! c s in der Hauptanstalt. Umrahmt von der I u p i t e r - S i n s e- nie (E-Dur) Mozarts, der „Ehre Gottes ans der Natu«" von Beethoven und dem Händelschen O rgel len ze rt in G-Moll lWerk 1, Nr. 1) nut Orchester, für die sich mit künstlerischem Gelingen Kammersänger Robert Büffel, Dr. Ernst Schnorr von Carols seid, Hans Richter- Ha a s«r und das Schulorchrster einsetzten, sprach Direiwr Hans Schneider Worte zur Einweihung Di« 'Ber einigung der beiden wichtigsten Vortragsränm« der Dresdner Musikschule zn einem Saale habe eine brennende Frage gelöst. Es handelt sich um eine segenverfprcck»<nde Einrichtung, welche auf verschiedenen Gebieten fördernd helfen soll. Sparniatznah- men und Durchführung eines bestimmten Planes sind damit gleichwertig bezweckt. Bereits der Gründer der Anstalt (sein Andenken wird durch Erhebung von den Stühlen geehrt) erwog den Gedanken. Die Einweihung des Saales hat bei Lehrern und Schülern besondere Freude kervorqernfen. Die 'Bedeniung geht weit über den Kreis der Schule hinaus. Auch der Presse gebühre Dank sür ihr Interesse. Die Arlreiten sind noch nicht endgültig vollendet, aber daraus kann di-- Sknile nicht warten. Nach einer längeren Avseivanderletzuuo- über die Verwendbar keit des neuen Saales — Raum nir Sckulorckestcr, Einl-mrunl von Kosten sür V"rprob-n in qrotzen Ansf'-Hrnnaen. zur Abhal tung von Vorlraqsveranstollunqen kür Kl"'« bi» nut der Musik auvbildung Hand in Hand gehen, für den Anslallschor. für Vor» lcsungen — wird dargclegt, datz die Neuerung für die Schule!