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Auflösungsanlrag im Landlag Dresden, 2-i. Mürz. Im Landtage gab es heute vor Eintritt in die Tagesordnung eine Auseinandersetzung wegen der Abstimmungen in der vorigen Sitzung über die Notverord nung. Die Wirtschastspartei lieh durchblicken, daß sie, wenn ihren Wünschen nicht entsprochen werde, den Staatsgerichlshos ivegen Auslegung der Landtagssatzungcn anrufen werde. Einen breiten Raum nahm dann die Debatte wegen Zurückziehung der Vorlage 13 über Ablösung gewisser Marlmnleihcn für Ge meinden ein. Zur grötzten Ueberraschung stellte der Kommunist Ren ner dann den Antrag, seinen neuen Antrag aus Auslösung des Landtages sofort zu beraten. Dieser Antrag ging durch. Bei Redaktionsschluß begründete Renner diesen Antrag. Di« Ablehnung des Antrages aus Auslösung des Landtages darf als sicher gelten. vor eine stete Erefahr für den Frieden bedeutet, „rrvie vas erste Mal, vielleicht in noch höherem Mähe, habe ich durch ineine jetzige Reise die Ueberzeugung gewonnen, das, das Korridorproblein eines derjenigen ist, die den europischen Frieden am meisten bedrohen. Heute, wie gestern, bleibt das Korridorproblem in seiner Gesamtheit bestehen. Man ftnrh an seiner Entwirrung arbeiten, nach einer Lösung, einem Abkommen, einem Kompromiß suchen, das geeignet Ist, die Entspannung zu bringen . . . Wenn nicht . ,, Wenn man di« Dinge — infolge des Trägheitsgesetzes — laufen Iaht, wenn man sich damit begnügt, die Symptome der Krankheit und ihre Entwicklung zu beobachten, ohne, den Versuch des Handelns zu machen, so wird eines schönen Tages der Krieg da sein, der sich hohnlächelnd als Arzt anbieten wird. Die Beschwerden der ostpreutzifchen Be völkerung und ganz besonders der Anwohner der Weichsel grenze sind gerechtfertigt. Wer immer zu ihnen kommt, siebt, unparteiisch beobachtet, nimmt den Eindruck mit sich, dah der Korridor nichts geregelt hat. Er hat in brutaler Weise von Deutschland eine Provinz abgetrennt, die er wirtschaftlich zerrüttet hat. Er bildet in Europa einen Herd der Zwietracht, des Haffes, der Krieges. Allen Lösungsversuchen im Sinne Deutschlands wird Polen ein kategorisches „nein" entgegensetzen und die polnischen In teressen wären natürlich bei einer Lösung dieses Pro blems auch zu berücksichtigen. Polen wird sich niemals zu einer Lösung verstehen, die von ihm die Aufgabe irgend welcher Gebietsteile fordert, da der Korridor seiner An sicht nach polnisch war und ist. Der Bau des Hafens von Gdingen und der Eisenbahnen, die dies Gebiet mit dem Landesinneren verbinden sollen, spricht zu deutlich von seinen Absichten." Polen will aber nicht nur den Korridor nicht zurück geben, es beansprucht ja noch obendrein Teile Ostpreußens, Masuren und das Ermland, die durch die Abstimmung deutsch geblieben sind. Es scheint demnach ein unüberbrück barer Gegensatz zu klaffen. Der Verfasser hält aber eine Lösung im Interesse des Friedens und der Völkerverlöh- ,nung für unbedingt notwendig und schlägt, da eine radikale Lösung auf unüberwindliche Schwierigkeiten stößt, a l s Teillösung die Regelung der Weichsel grenze vor, die eine unmittelbare Gefahr darstelle und tu gänzlich unwahrscheinlicher Weise gezogen sei. Der Ver fasser fragt: „Was würde diese Lösung Polen kosten ? Nichts als ein wenig guten Willen und den Wunsch, zu zeigen, daß es trotz allem von den beste» Friedensabsichten gegen leinen Nachbar beseelt ist." Tourly ist der Ueberzeugung, vaß selbst diese Löschung schon nach kurzer Zeit eine Ent spannung zwischen Deutschland und Polen herbeiführen würde. Es ist ganz klar, daß sich Deutschland nie und nim mer mit einer derartigen Teillösung absinden kann. Wert voll für uns ist aber, daß das Korridorproblem mit seinen tzewaltigen Schwierigkeiten heute im Auslande gewürdigt wird und daß sich immer mehr ausländische Schriftsteller um eine Lösung bemühen. Wir machen uns die Worte zu eigen, die der Ober präsident der Provinz Ostpreußen dem Verfasser des lesens werten Werkes mit auf den Weg gibt. Er sagt: „Wir fürchten nicht das Urteil des Ausländers, der gekommen ist und gesehen hat. Wir wünschen, daß Vertreter aller Län der in unparteiischer Weise davon Zeugnis ablegen könn ten, in welcher schrecklichen Lage sich unsere unglückliche Pro vinz nach der Schaffung des Korridors befindet. Es han delt sich nicht darum zu streiten, für wen es von größerem Nutzen istl Es handelt sich, da das Uebel erkannt ist, um fein« Heilnng." l.. „Gedämpfter" Klaffenkamps Die SPD. in Südivestsachsen ist unzufrieden. Der Bezirkszwrlciiag der SPD. für Chemnitz-Er.zgebirge nahm bei über 280 stimmberechliglcn Dclegirrlen mit alle» gegen drei Siimmen eine Entschließung«», in der es u. a. heisst: „Der Bczirks;x»rteilog Chcmnitz-Erzgclnrge erklärt sich nach wie vor gegen den Ban des Pa n zcrkrcu, zcrs B und billig! die Haltung der Abgeordneten unseres Bezirkes, die in Uebc>c:nstinnnung mit dein Beschluß des Be zirksvorstandes im Reichstag gegen den Panzerkreuzer ge stimmt haben. Der Bezirks-Parteitag erkennt ohne weiteres an. das, bei Fraktionsmchrhcil und Fraktionsmindcrheit die Ver schiedenheit der Abstimmung nick» einer Verschiedenheit der Idee, sondern nur einer anderen Auffassung über die Nüttel entspringt, unserer 'ftartei zu dienen. Die Tolerierung der Regierung Brüning in ihrer bisherigen Bedingungslosigkeit bring! jedoch die Partei in eine Situation, die in einem schor sen Gegensatz zu der Aktivität der Massen sicht. Im Parla ment wird derKIassenka m p f g e d ä m pit, während nn Betrieb u> d aui der Straße das Proletariat sich mit allen Kräften gegen den erbarmungslosen Klassenkamps des Geg ners inehren muß. Der Bezirkslmrtcitag kann deshalb die Haltung der Reichslagsnalition. die mehr und mehr zu einer Abhängigkeit von der bürgerlichen Regierung Brüning sührtc, nicht billigen." Diese Entschließung ist wohl in erster Linie als De ck n ng für die sächsiscl;en Abgeordneten Teicheivitz und Genossen ge dacht. die im Reichstag en'gcgcn der Iranklions>mrtei sich gegen den Panzerkreuzer B ausgesprochen haben. * In Malvern lPennsglvanial. stürzte ein Wogen der Feuerwehr ans der John zu einer Brandstätte nm. Jöns Feuerwehrmänner wurden getötet und neun ver letzt. Als der Klater eines der ums Leben Gekommenen die Todesbolschost erhielt, rührte ihn der Schlag. Schober in Dresden Dresden, 2-l. März. Im Rohmen der vom Humboldtklub, der dcutsch-ausländis6)en Vereinigung Dresdner Akademiker, veranstalteten Vortragsabende sprach gestern abend im Großen Saale des Deutsche» Hygiene-Museums der österreichiscl)e Vize kanzler Dr. Schober über „Ein Jahr österreichischer Politik". Der Vorsitzende der Vereinigung, Pros. Dr. Holldack, hieß die zahlreich Erschienenen, unter denen man neben dem ganzen offiziellen Dresden mit der sächsischen Regierung, dem Dresd ner Oberbürgermeister und dem Wehrkreiskommandeur an der Spitze auch zahlreiche prominente Vertreter aus Wirtschaft, Kunst und Wissenschaft bemerken konnte, herzlich willkommen. Dr. Schober gab in seiner Rede einen Abriß der öster reichischen Politik in der Zeit vom Ende September 192!) bis Ende September 1930, der Zeit seiner letzte» Kanzlerschaft. Er betonte, daß er nie Politiker oder Parteimann gewesen sei. Er sei Beamter der alt-österreichischen Schule. Der 15. Juli 1V27, der Zusammenbruch des Generalstreiks infolge des Auftretens der österreichischen Heimmehren sei der Wendepunkt der neuen österreichischen Geschichte. Zwei Jahre sei der Kampf dann in Oesterreich weitergegangen, bis es ihm gelungen sei, zu Beginn seiner Kanzlerschaft im Oktober 1929 Beruhigung zu schassen und die Gefahr eines Bürgerkrieges zu bannen. In wenigen Wochen habe man zunächst die V e r f a s s u n gs r e s o r m durchgeführt, die neben dem Parlament eine starke Präsiden tengewalt geschaffen habe. Dadurch sei Oesterreichs Stellung auch gegenüber dem Auslände stark gefestigt worden. Es sei ihm dann gelungen, die seit 1928 bestehende Verstimmung Italiens gegenüber Oesterreich zu bc lügen und sich der Hilfe Italiens für die Verhandlungen im Haag zu sichern, die Oesterreich von den Reparationen, den materiellen Lasten des Friedensvertragcs von St. Germain und dem Generalpfand- recht befreit hätten. Man habe im Haag von ihm zunächst eine Erklärung des Verzichtes auf den Anschluß verlangt. Diese Erklärung habe er verweigert. Die weitere Forderung nach dem Abbau des Selbstschutzes in Oesterreich habe er als innere Angelegenheit Oesterreichs bezeichnet und sei damit durchgedrungen. Er habe sich aus den Standpunkt gestellt, daß Oesterreich nicht zahlen könne und zahlen dürfe, da diese Zahlungen nur aus Kosten der Arbeitslosen und durch neue Steuern hätten geleistet werden können. Der darauf folgende Besuch in Rom habe den Freund schaftsvertrag mit Italien gebracht, der sich in Südtirol sehr erfreulich ausgewirkt habe und Oesterreich eine erhebliche Re duzierung seiner Schulden an Italien gebracht habe. Ter Er folg seines Besuches in Berlin sei dann der Abschluß des Han delsvertrages zwischen Deutschland und Deulschösterreich ge wesen. Nach seiner Rückkehr sei es ihm noch gelungen, das Anti Terror-Gesetz durchzusetzen. Vor seinem Sturz habe er auf der Völkerbundstagung mit Beziehung auf den Briandschen Pan Europa-Gedanken die Anregung machen können, bei Durchsüh rung dieses Planes gruppenweise) vorzugehcn, indem sich zu nächst jeweils die eine wirtschaftliche Einheit bildenden Staaten zu besonderen G ruppen Zusammenschlüssen, die dann wie derum die Grundlage für weitere Zusammenschlüsse bilden könnten. Dieser Grundgedanke habe damals in der gesamten internationalen Welt begeisterte Zustimmung gesunde». Man wolle hoffen, daß. nachdem nunmehr Deutschland und Oesterreich aus diesem Wege den ersten Schritt in dis Praxis getan hätten, die damalige Zustimmung nun nicht in Mißstimmung umschlagen möge. Der Redner schloß mit einem Bekenntnis für das einige gemeinsame deutsche Vaterland, des sen treue Söhne die Oesterreichcr immer gewesen seien und sein würden. Der Vortrag Dr. Schobers wurde von den Versammelten mit stürmischem Beifall ausgenommen. — Die Veranstaltung schloß mit einem zu Ehren des österreichischen Vizekanzlers ge gebenen Empfang, in dessen Verlauf auch die Enthüllung der vom österreichischen Staate dem Deutschen Hygiene-Museum ge schenkten Büste Ioh. Peter Franks stattfand, jenes Reichsdeut schen in österreichischen Diensten, von dem Kaiser Joseph >l. sagte: „Sie haben die Regenten gelehrt, wie sie ihre Unter tanen gesund erhalten mögen" und den die Geschichte der Medi zin noch heute den Begründer der össentlichen Hygiene als Wissenschaft nennt. Abstimmungsseierjenseils-erGrenze Polen demonstriert v. Kattoivltz, 22. März. Die polnischen Abstlminungsveranstaltungen haben in kei ner Weis« im Zeichen einer so allgemeinen und spontanen Teil nahme der Bevölkerung gestanden wie etwa die großen Kund gebungen Deutsch-Oberschlesiens in Dcuthen. Es ist dies nicht zuletzt daraus zu erklären, daß Polen ja keinen Anlaß hat, den zehnten Jahrestag einer Abstiinmung zu feiern, die einen so starken deutschen Erfolg bedeutet. Man wird in Polen also den zehnten Jahrestag des dritten Aufstandes weit festlicher begehen, worin unausgesprochen das Eingeständ nis liegt, daß nicht die Abstimmung, sondern die Aufstände zur Teilung O st - O b e r s ch l e - siens geführt haben. Dazu kam nun noch, daß im Mittelpunkt dieser polnischen Abstimmungsfeiern selbstverständ lich Korfanty stehen müssen, den man im Regicrungslager seit mehreren Jahren aufs schärfste bekämpft und mit allen Mitteln als Demagogen und Staatsfeind aus dem politischen Leben auszuschalten versucht. Die Regieningskreij« in Ost-Obcrschlejien veranstalteten daher gestern «ine demonstrative Kundgebung zu Ehren des Marschalls Pilsudski, um die Beamten und alle irgendwie von de» Behörden abhängigen Kreise daran zu hindern, an der Abstimmnngsfcier der Korfanty-Partei teilzu nehmen. Obwohl die gestrige Kundgebung der Korfantq-Lcute damit zu einer reinen Partei-Angelegenheit wurde, gewinnt sie doch eine gewisse Bedeutung dadurch, daß an ihr der Eencral- vikar der Kattowitzcr Diözese, Prälat Kasperle, mehrere Mitglieder des Kattowitzcr Domkapitels und zahlreiche polnische Geistliche teilnahmcn, die aus diese Meise ihre Sympathie auf den zur Zeit in Italien zur Erholung weilenden Korfanty zum Ausdruck brachten. Fernerhin wurde in dieser Veranstaltung wiederum die berüchtigte „Rota", das antideutsche Haßlied ge sungen, was in den Kreisen der deutschen Katholiken im Hin blick aus die zahlreich anwesende Geistlichkeit schmerzliche Vcr- wunocrung ausgelost hat. Korfanty wurde selbstverständlich tn den höchsten Tönen gefeiert und geradezu als Mann der Vorsehung gepriesen, dem Polen allein den Besitz Ost-Ober- schlefiens verdanke. Die deutsche Minderheit in Ost-Oberschlesien hat sich ent gegen den Meldungen eines deutschen Nachrichtenbüros, wonach in Veuthen auch Vertreter deutscher Organisationen aus Ost- Oberschlesien bei der Abstimmungsseier anwesend gewesen sein sollten, diesseits und jenseits der Grenze ferngchalten. Es ist auch durchaus begreiflich, wenn die Presse der deutschen Minderheit die bedeutsame Rede des Reichskanzlers Dr. Brüning ganz kurz registriert, während sie die grund sätzlichen Ausführungen des preußischen Innenministers Eevering zur Frage des Minderheitenschutzes mit aller Anerkennung zkticrt, weil sie tatsächlich geeignet sind, für Polen als Vorbild zu dienen. Vor einigen Tagen ging übrigens durch die gesamte polnische Presse die Meldung, daß der Kattowitzcr Wojcwodc Erafzinsky eine erstaunlich vernünftige Rede über die Behandlung der deutschen Minderheit gehalten und daß er in dieser anerkennenswerte Richtlinien für das Verhalten der Behörden ausgestellt hat. Dazu bcnierkt das Presseorgan der deutschen Minderheit mit Recht, daß die Mahnung zwar ver nünftig, leider aber um fünf Monate zu spät gekommen sei. llebcrdies muß scstgchalten werden, daß diese Rede Erafzinsky ganz offensichtlich lediglich für das Ausland berechnet gewesen zu sein scheint. Es geht das schon daraus hervor, daß die amtliche polnische Tclcgraphen-Agcntur schon für weiteste Verbreitung gesorgt hatte, als die Rede eigentlich noch garnicht gehalten sein konnte, denn schon heute zitiert die ganze polnische Presse die anerkennenswerten Stimmen aus ländischer Blätter. Vermutlich hat die Warschauer Regierung einen Druck aus Herrn Erafzinsky ausgeiibl, damit er einige freundliche und verständige Morte sage, um ihn in seiner Stellung halten zu können. Es bleibt nun noch übrig, daß di« Warschauer Regierung ihn auch zu den entsprechenden Taten auifordert. Mißtrauensantrag gegen Krick Weimar, 22. März. Die Krise in Thüringen spitzt sich weiter zu. Die thüringisck)« Landtagssraktion der SPD. hat am Sonnabend die Einreichung von Mißtraue nsanträgen gegen Minister Dr. Frick und Staatsrat Marfchler be> schloffen. Sie hat weiter den Zusammentritt des Landtages noch vor Ostern gefordert, damit diese Mißtrauensanträge verhandelt werden können. Die Deutsche Voltspartei hat.es mit aller Entschiedenheit abgclehnt, auf das Ansinnen der Nationalsozialisten eiiMgehen, wonach sich alle Regierungsparteien verpflichten sollten, gegen einzelne Mitglieder gestellte Mißtrauensanträge nieder- zustimmen. Die Vertreter der Volkspartet haben ausdrücklich erklärt, man werde zwar selbst keine Mißtrauensanträge stellen, aber solchen zustimmen, wenn sie gegen dir nationalsozialistischen Negicrungsmitglieder Frick und Marschler eingebracht würden. Danach dürfte di« Regiernugsherrlichkrit der Nationalsozialisten ihrem frühen Ende «ntgegenreisen. AnSschußberatungen im Reichstag Berlin, 21. März. Im Reichstage lxgann heule schon am stützen Morgen c>ic Sitzung des R e i ch sausschustcs de r W i r l f cha s t s pa rt c i, der den am 2ti. April in Hannover slaltsindcudcn Parteitag vorbreitete und sich noch einmal mit den vom Alxzeordnelc» Coiosser gegen den Parteiführer Dre witz erhobenen Vorwürfen beschäftigte. Auch die Besprechungen zwischen der Regierung und den Fraktionen über die Zollvorlage wurden schon mor gens iorigcictzt, um noch vor der um 11 Uhr beginnenden Sitzung des handclspoliiijchen Ausschusses ein« Einigung her- beizusührcn. Mehrere andere Ausschüsse hielten gleichfalls Sitzungen al>. in denen alxr zumeist.nur Petitionen beraten wurden. Der S t r a s r e ch t sa u s s ch u ß beschäftigte sich mit der Frage ob die Arbeiten an der Strafrechtsreform gleich nach Oster» fortgesetzt iverdcn sollen oder erst später. 60-Iahrfeier des Kölner Zentrums Köln, den 22. März In der große» Messehalle in Köln fand anr Sonntag vor mittag eine Feierstunde der Kölner Zentrums partei anläßlich des 60-jährigen Bestehens der Partei statt. Di« Feier war umrahmt von Orgelvorträgen und Darbietungen des Kölner Domchors. Die Festrede hielt Univerjitätsprosestor Dr. Grs ch«r-Breslau. Er behandelt« ausführlich die Geschichte der Zentrumspartei, ihre Aufgaben und ihr Wollen. Scharf wandle er sich zuletzt gegen den Radikalismus und ging auch auf die Angriffe «In, die gegen das Zentrum aus seiner Arbeitsgemeinschaft mit der Sozialdemokratie erhoben werden. Er betonte, daß es ein« ungezogen« Verleumdung sei, wenn man behaupte, daß es sich um eine Ecsinnungsgemcinschast handele und daß das Zentrum Grundsätze geopfert habe. Der Marxismus sei noch heut« «in «egenfatz zu den Grundsätzen des Zentrums, «der wenn man eine Arbeitsgtmeinschast aus Zeit mit dem Sozialismus geschlossen habe, so sei das Angesichts der Welt lage eine national« Pflicht gewesen, die da» Zentrum erfüllt habe. * >6 Matrosen einer Macinestrafliompagnle auf Kor f i k a. die aus einem Guishos arbeiteten, cntwastnclen ihren Wächter und flohen. Die Verfolgung Halle keinen Erfolg. Wetterbericht der Dresdner Wetterwarte Witterungoaussichten: Meist schwache Winde ans nördlichen Richtungen. Zeitweise stark bewölkt. Neigung zu Nebclöildung. Etwas kühl. Vorübergehend leichte Niederschläge.