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Nr. LSö. »os. Istzrgvns. . Leiprlser rs-evlstt. FrrUss. lS. September 1SU. Leipziger Handelszeitung. Die lchützt -«s Recht «nlrren Areüit? I>i. I.. Unser Kredit ist ein Sinnbild unserer wirt, schastlichcn Stärke und unseres Ansehens. Ein« Wei gerung. uns zu kreditieren, schließt darum regelmäßig Zweifel an unserer Zahlungsfähigkeit ein und be deutet der Mitwelt ein Symptom für unser geschäft- liches Unvermögen. Also rüttelt der. der leichtfertig «der gar böswillig unlere Kreditwürdigkeit in anderer Augen schmälert, freventlich an den Grundpfeilern unserer Ehre. Aber nicht genug damit: neben dem Schaden, den sie unserem Ansehen verheissen, ver mögen Verleumder oder Schwätzer auch unser« wirt- sckattliche Erijtenz zu vernichten oder doch stark zu erschüttern. Das ergibt schon das Wesen des Kre dits, der als das Vertrauen bezeichnet wird, das jemand hinsichtlich der Erfüllung seiner vermögens rechtlichen Verbindlichkeiten geniesst. Deshalb gilt es für jeden Menschen, der den Schild seiner Ehre rein und das Fundament seines Wirtschaftslebens nngelockert sehen will, kreditgefähr dende Attaken nach besten Kräiten abzuwehren. In solchem Kampfe aber steht uns neben dem Bürger lichen Gesetzbuch auch das Strafrecht helfend zur Seite. Hiernach droht dem. der wider besseres Wissen unwahre Tatsachen behauptet oder vcrbrci- ret, die den Kredit eines anderen gefährden können, Gefängni-strasc dis zu zwei Jahren. Desgleichen können wir in einen« Buhanspruche bis zu 6000 Ersatz für erlittene schlimme Folgen geltend machen. Damit wäre uns freilich nicht viel gedient, bliebe unser Schutz in solchen Grenzen stecken. Ader das Bürgerliche Recht gebt zum Glück bei der Vertretung unserer Interessen ein gut Stück weiter. Es richtet s'ch nicht nur gegen den in schlechter Absicht Handeln, den. sondern auch gegen den Schadenstifter aus Leicht fertigkeit. Und zudem brauchen wir uns regulär nicht mit dem Bewusstsein zu begnügen, das, d?r Uebeltater die ihnen gebührende Strafe harrt: viel mehr können wir gleichzeitig in klingender Münze Ersatz für alte uns erwachsenen schädlichen Folgen, verlangen. Aber lassen wir das Gesetz selbst zu Worte kommen. Es verpflichtet den, der wahrheits widrig kreditgesährdende Tatsachen behauptet oder verbreitet, zum Schadenersatz, wenn er die Unwahr, heit zwar nicht kannte, aber doch kennen musste. Die hier geforderten Momente verdienen eine nähere Ve. lenchtuno. Nehmen wir an, eine Tasclrunde hört, wie ein Teil nehmer von einem Abwesenden erklärt, man müsste sich hüten, dem I. akwas zu borgen, da er den Offen- barunqseid geschworen habe. Ein Freund des also Angeschwärzten hört das unterlässt aber trotz seiner bess-"'ev Kenntnis eine Richtigstellung, ja er bestärkt durch vielsagendes Lächeln geradezu das Auditorium kn seiner Annahme, der Lügner habe wahr gesprochen. Ist der Freund wegen Kreditgesährdung strafbar? Keineswegs. Hat er doch eine Tatsache weder be hauptet noch verbreitet. Rettet dagegen den Erzähler der Nachweis, er habe an die Wahrheit seiner Er zählung gelaubto Nein. Und warum nicht? Weil er sich vor der Preisgabe schwerwiegender Tatsachen erst von deren Richtigkeit überzeugen muhte und also fahrlässig handelte, wenn er dies in gehöriger Weise zu tun unterliess. Setzen wir nun aber den Fall, jener Anschwärzer habe etwas Bestimmtes nicht ge- äußert, sondern von einem anderen nur gesagt, er, der Erzähler, würde sich wohl bedenken, hier zu kre ditieren. Kreditgefährdung? Nein, denn das Gesetz verlangt Behauptung oder Verbreitung von Tat sachen. Darunter sind aber alle Urteile und unbe stimmte Andeutungen nicht zu rechnen. Freilich können derartige Schädlinge fremder Ehre unter Um ständen auf Grund anderer gesetzlicher Bestimmungen gefasst und ersatzpflichtig gemacht werden: nur eben der Kreditgesährdung im gesetzlichen Sinne sind sie nicht schuldig. Und wenn sich nun der Beklagte im Prozess darauf beruit, dass er nie und nimmer an die Möglichkeit geglaubt habe, einem anderen mit seiner Erzählung Schaden zufiiaen zu können? Auch damit dient er sich nicht. Ist einmal festgestellt, dass die von ibm behauptete Tatsache nicht wahr gewesen ist und daß es seine Schuld war. wenn er ihre Unwahrheit nicht kannte, lo sind die Voraussetzungen für die Der- urteilnng erfüllt, fofcrn nur jene Tatsache wirklich kreditqrfährdend war und Schaden stiftete. Aber welche Tatsachen vermögen den Kredit zu gefährden? Darauf müssen wir natürlich die Ant wort schuldig bleiben, weil sich eine solche steis nur aus einer vernünstigen Würdigung des einzelnen, zur Entscheidung gestellten Falles ergeben kann. Nur soviel steht fest: es können auch Behauptungen ersatz- vflichtig machen, die die Ehre dessen, den sie angehcn, nicht im mindesten verletzen, sofern nur Grund genug geboten erscheint, akonto des Gehörten mit dem Kre ditieren vorsichtig zu sein. So macht z. B. die un wahre Behauptung, ein sehr tüchtiger und ehrenwer- ter Geschäftsmann habe bei einem Bankkrach einen Teil seines Vermögens verloren, ohne Zweifel unter Umständen haftpflichtig, obschon die berichtete Tat sache der Ehre des Kaufmannes doch keinerlei Ab- bruch tut. Unlängst wurde im Prozesse ein Beklagter erfolg- reich auch auf Unterlassung verklagt, weil er das un- wahre Gerücht verbreitet hatte, dasz ein vom Kläger als Bauunternehmer ausgesührter Villenbau schon nach Jahresfrist reparaturbedürftig geworden sei. Das hierüber zur Entscheidung angerufene Oberlandes- »ertcht Jena erwog in seiner Verurteilung u. a., es ei eine widersinnige Zumutung, das« der, dessen ge- chäftlicher Ruf durch unwahre Ausstreuungen ge- ährdet wird, mit seiner Abwehr warten soll, bis der Schaden entstanden sei. Endlich ist hervorzuheben, das« die Schadensersatz, pflicht wegfällt, wenn der Mitteilende oder der Adressat ein berechtigtes Interelle an der Mitteilung haben und wenn ersterer die Unwahrheit der Mit- teilung nicht kannte. Hierzu folgendes Beispiel. Der Herausgeber eine» allbekannten Konversationslexikon» w-rd wegen Kreditgesährdung verklagt, weil er ein Gebetmmittel ungünstig kritisiert bat. Da« Reichs- gericht spricht aber frei, wejl es ein« verdienstvoll« Aufgabe eines literarischen Unternehmens ist, auch auf dem Gebiete des Geheimmittelmesens im weitesten Zinne nach der Seite der Gesundheitspflege aufklärend einzugreifcn. An solchen Besprechungen haben allo sowohl der Kritiker wie auch das Volk, an da» die Kritik appelliert, ein berechtigtes Interesse. vank- unü Gelümelea. - Preußisch« Lentral-Bodeukrehit-Aktiengesellschaft in Berlin. Unter den Anzeigen der vorliegenden Nummer befindet sich «ine Berichtigung de« Vrosp «kt« betreffend 8 000 000 .« unverlosbare 4proz Kommunalobligationen vom Jahre 1008, frühesten« kündbar zum 1. Juli 1917, worauf wir von -ter au« befonder« aufmerksam machen wollen. * Der Goldschatz in» Juliustur» und die Sketch«, kassenscheine. Wiederholt ist die Frage erörtert war- den, ob und eventuell welcher Zusammenhang zwischen dem Kriegsschatz im Juliusturm bei Spandau in Höh« von ILO Millionen Mark in Gokd und den Reichvkasfenscheinen besieht. Da dt« Retchskaffen- scheine, die in Gemäßheit der Gesetze vom Jahr« 1874 und 1V08 geschaffen wurden. In gleicher Höhe wie der Krtegsschatz ausgegeben stich, so hat sich hierauf die Annahme gegründet, daß der Goldschatz al« «ine Art Deckung für die Reichskassenscheine anzusehen sei. Ein« solche Bestimmung würde indessen den eigent lichen Zweck des Goldschätze«, der doch als eine jeder andern Bestimmung entzogene Kriegsreserve zu be trachten ist, illusorisch machen. Daß gleichwohl ein gewisser Zusammenhang zwischen dem Reichskriegs schatz und den Reichskassenscheinen besteht, und daß die Uebereinstimmung der Beträge des Kriegsschatzes und der Reichskassenjcheine keine zufällige ist, beweisen di« Motive zum Entwurf« de, Gesetzes vom 12. Mürz 1874, die dir Höhe der auszugebenden Reichskassenscheine folgendermaßen begründen: ..Durch diese allgemeinen Erwägungen ist für die Entscheidung der Frage noch nichts gewonnen, welcher Betrag von Reichspapiergeld auszugeben sei. Indem der Entwurf als normalen Betrag die Summe von 120 Millionen Mark bezeichnet, bleibt er innerhalb der Grenze, die durch die ängst liche Rücksicht auf die Sicherheit der metallischen Währung und auf den Kredit des Reiche» nur immer gezogen werden kann, denn dieser Betrag ist gleich der Summe, die das Reich in geprägtem Golde als Kriegsschatz niedergelegt hat." Braucht hiernach auch eine Deckung im eigentlichen Zinn« nicht vorzuliegen, so kann, wie die „Voss. Ztg." hierzu bemerkt, die prinzipielle Bedeutung dieser Be- aründung des Entwurfs, der von dem damaligen Minister Delbrück unterzeichnet war, für das Verhält nis der Neickmkassevickicirie zu dem Goldschatz im Iulinsturm nicht in Abrede gestellt werden. * A. Schaaffhaufenscher Bankverein in Köln. Am 21 September findet eine Aufsichtsratssitzung statt, in der die Halbjahrsbilanz vorgelegt wird. ?. Ö. Drei Millionen bei den Raiffeisen-Kassen unterschlagen. Die „Bukowina«! Nackr." melden, es habe eine stürmische Sitzung des Aufiichrsrates der Bukowina«! Rumänischen Raiffeisen-Kassen stattge funden. Aus den Verhandlungen ging hervor, daß die Kassen ein Defizit von 3 Millionen Kronen ver zeichnen. Der Präsident, der auch Landtagsabgeord- neter ist, wurde heftig angegriffen und der grössten Inkorrektheiten beschuldigt, worauf er seine Demis sion gab. Berg- unü äitttenwelen. --- Auf dem Meuselwitzer Kohlenmarkt bat sich, seitdem der Ausstand beendet ist. das Geschäft ziem lich lebhaft wieder entwickelt. Von Vorräten ist selten einmal auf einem Werke eine Spur, weshalb Spannfuhrwerke zuweilen lange Zeit von einer Kohlengrube zur andern fahren müssen, ehe sie eine Ladung Briketts oder Kohlenziegel bekommen. Nach Beendigung des Ausstandes sind weitere 3 Naß- pressen, 4 Förderanlagen und 7 Brikettfabriken in Bc, trieb genommen worden, so dak im altenburgischen Gebiet in 37 Förderanlagen. 19 Brikettfabriken und 14 Naßpressen gearbeitet wurde. Dadurch konnten im August 7218 r Kohlenzieael, 73 340 t Brikett» und 273 893 r Braunkohlen auf den Markt gebracht wer den. Das bedeutet gegenüber dem Vormonat ein Mehr, das bei den Naßpressen über 2000 r. bei den Brikettfabriken über 21 V00 e und bei der Förderung über 90 000 » ausmacht. * Westfälische Stahlwerke in Bochum. Der Brutto gewinn stellt sich für das am 30. Juni abgelaufene Eeschäftsjasr auf 1948 197 ll 426 753) General unkosten erforderten 921 534 (855 088) zu Abschrei bungen werden 1019800 <886561) verwandt. Der Ueberschutz beträgt 95 785 (88822) und soll, wt« im Vorjahre, auf neue Rechnung vorgetraaen werden. — Eine Dividende kommt auch für 1910/11 wiederum nicht zur Verteilung. Die letzte Ausschüttung an die Aktionäre erfolgte auf die Vor- zugsaltien für 1907,08, für die Stammaktien wurde für 1905/06 letztmalig eine Dividende von gleichfalls 4 Proz. verteilt. Immerhin hat sich diesmal gegen über dem Vorjahr das Ergebnis um etwa o., Million Mark gebessert. Jedoch wurde durch das Anwachsen der Unkosten und durch erhöhte Abschreibungen der Gewinn teilweise wieder absorbiert. * Rolandshlltte, Aktiengesellschaft, in Weidenau. Der demnächst bekannt werdende Abschluß für das am 30. Juni beendete Rechnungsjahr wird einen Brutto gewinn von etwa 23 000 ausweisen, die zu den er forderlichen Abschreibungen genügen. Eine Unter- bilanz ist nicht vorhanden. Die finanzielle Lagcdes Unternehmens wird verwaltungsseitig als „sehr günstig" bezeichnet. * Lothringer Hüttenverein Aumetz-Fried«. Die Dividende für das am 30. Juni abgelaufene Ge schäftsjahr wird, wie von maßgebender Stelle ver sichert wird, auf 12 (10) Proz. geschätzt. " Di« Vereinigt« Königs- und Laurahütte begann nunmehr mit dem Dau eines neuen Stahlwerks, das drei Millionen Mark kosten soll. * Mehrere Petroleumraffinerien iu Oesterreich weigern sich, den Kartellvertrag zu unterzeichnen. Da ohne sie das Kartell nicht gebildet werden kann, soll in den nächsten Tagen eine allgemeine Aussprache stattfinden. ", Di« österreichischen Eisenpreis« werden in der heutigen Plenarsitzung des Kartells nichterhöht werden, trotzdem die Geschäftslage es gestatten würde, weil man den Vorgängen in Deutschland nicht vor- greifen will. " Die Ferreira Deep-Mine deklarierte 4H » Interimszin«. Stoffgewerbe. O D. I. Bericht über die Lag« der Textilindustrie. Die Erwartung, daß sich in dieser Woche das Geschäft auf den deutschen Wollmärkten beleben würde, hat sich nicht erfüllt. Die Umsätze waren eher noch kleiner als in der Vorwoche. Ebenso zeigte der Verkehr in Kammziigen, Kämmlingen und Wollabjällen ein sehr ruhiges Bild. Di« Einkäufe der Käufer von Wollen garnen geMehen mit der allergrössten Vorsicht. Zu lebhaften Klagen gibt das Exportgeschäft in wollenen und halbwollenen Geweben Veranlassung, ebenso werden darin für das Inland nur kleine Mengen um- gesetzt. Di« erwartet« Besseruna auch in der Wirk- ivarenindustri« ist nicht eingetreten. Die Verbraucher von baumwollenen Garnen und Geweben fahren fort, nur ihren dringendsten Bedarf zu decken. Sehr schlep- pend bleibt auch weiterhin dar Geschäft in der Seidentndustrie. Di« Lag« der Jute- und Leinen industrie ist unverändert. pc Blllte des vaumwoll-aadel» tu Chiua. Dt« Ausschaltung des Opiums aus dem chinesschen Handel ist nunmehr eine vollendete Tatsache. Die Bewohner zahlreicher Ortschaften, die sich bisher mit dem Bau des Opiums beschäftigten, haben diesen Erwerb aufgeqeben uird sich dem Anbau der Baumwolle zugewendet. Di« hierbei erzielten Resultate lind äußerst zufriedenstellend. Die Sta tistik hat festgeftellt, daß China im vergangenen Jahre nach Rußland, besonders aber nach Amerika 1247 000 Kin Baumwolle im Werte von 28 141 234 Taels er- portiert hat. Im Jahr« 1909 erzielte der Export in chinesischer Baumwolle nur den drittes Teil dieser Summen. Dich« außerordentliche Zunahme da» Baumwollhandels erklärt sich zum Teil aus der un günstigen Ernte, die im Jahre 1910 in Amerika er zielt wurde. Die Chinesen, ermutigt durch die ihrer Schaffenskraft neu eröffneten Quell«, bemühen sich eifrig, die Produktion in die Höhe zu treiben, und hoffen dabei, den eroberten Platz dem amerikanischen Markt« gegenüber zu behaupten. Die chinesische Re gierung begünstigt die Tatkraft in der Baumwoll industrie in jeder Wesse. So hat der Kaiser kürzlich den Handelsminister angewiesen, den Baumwollhan- del einer eingehenden Kontrolle zu unterziehen, um allen betrügerischen Manipulationen oorzubeugen, die eventuell in einer Surrogierung der Baumwolle bestehen könnten. Gegen überführte Händler soll mit der ganzen Strenge des Gesetzes vorgegangen wer den. Tyina ist entschlossen, dafür Sorge zu tragen, daß in der gan.zen Handelswelt das denkbar größte Vertrauen in die Qualität seiner Produkte und in die Solidität seiner Geschäftsführung Verbreiter werde. Lraugemerde. * Bei der Frankfurter Bierbrauerei - Gesellschaft vorm. Heinrich Henninger hat sich der Absatz im adaelautenen Geschäftsjahr um etwa 21 000 Hektoliter gehoben. Das Betriebsergebnis wird voraussichtlich die gleiche Dividende wie im Vorjahr <7 Proz.) gestatten. * Höfelbrauerei, Aktiengesellschaft, in Düsseldorf. Der Vorstand teilt mit. daß bei großen Abschreibung?» und außerordentlichen Rückstellungen für das am 30. September adlaufende Geschäftsjahr eine Divi dende von mindestens 10 (8'/,) Proz. zur Verteilung gelangen dürfte. vervÄerunysmelen. A Eine neu« Hypotheken «karantiebank. Dem Kaiser!. Aufsichtsamt für Privatversicherung wird in Kürze das Projekt für ein neues Versicherungs- Unternehmen vorgelegt werden, das die Versiche rung gegen Ausfall bei Hypothekendarlehen betreiben will. Das Unternehmen >oll in Aktiensorm und zu nächst mit einem Grundkapital von 10 Millionen Mark errichtet werden. Das Projekt geht von den Direktoren Mar Schönewald. Berlin-Schöneberg und Dr. Grandke, Berlin aus. Es wird durch ein Kon sortium, das dem Allgemeinen Deutschen Mietver sicherungsverein a. E. zu Berlin nahe steht, finanziert werden. — Die deutschen Versicherungsgesellschaften und der Antwerpener Brand. An dem großen Brand im Antwerpener Hafen, durch den ein Schaden in Höhe von ca. 15 Millionen Mark angerichtet wokden sein soll, scheinen auch einige deutsche Feuerversiche rungsgesellschaften beteiligt zu sein. So wird dem ,.B. T." von der Direktion der Magdeburger Feuerversicherungsgesellschaft erklärt, daß sie vermutlich in größerem Umfange beteiligt sei. Die Höhe ihres Engagements könne die Verwaltung indes noch nicht angeben, da ihr die näheren Unter lagen noch fehlten. Die Aachen-Münchener Feuerversicherungsgesellschaft erklärt, daß ihre Beteiligung nur einige tausend Mark be- trag«. Die Berlinische und die Preußisch« Feuernersicherungsgesellschaft sind über haupt nicht beteiligt. Daß die zahlungsvilichtigrn Gesellschaften bei so großen Risiken zum Teil durch Rückversicherung gedeckt sind, versteht sich von selbst. Innen- unü Llutzentzünüel. « Großbritannien» Handel mit dem Ausland im Monat August zeigt die Folgen der letzthin herrschen- den Arbeiterausstände. Nach der erheblichen Zu nahme, die die Handelsbewegung seither Monat nach Monat aufgewiesen hat, ist der jetzt eingetretene Aus- fall um so empfindlicher, wenngleich angenommen werden darf, daß er mehr eine Folge der Weigerung der Arbeiter, Waren von den Kais zur Verladung zu bringen, als die Konsequenz flauer Geschäftszeit ist. Es betrug in Pfund Sterling August 1911 Import . . 50 605 513 — 1 413 314 — 2,7 Proz. Export . . 36 082 700 — 2 556183 — 6,6 . Re-Export . 6 649132 — 1 450181 —17,9 . Januar bis August 1911: Import . . 435 801 788 st- 43 620 Export . . 294 358 633 st- 12 745 850 -s-4,5 Proz. Re-Erport . 69 715 295 — 1917 884 —2,6 - Zn der Einfuhr zeigen Getreide und Mehl eine Zu nahme de« Wertes um 467 512 Pfd St., obwohl von Sveizen 335 400 Ztr. weniger eingeführt sind, dagegen stieg die Einfuhr von Mehl um 304 850 Ztr. im Werte von 165 313 Pfd. St. Von Gerste wurden 611800 Ztr. mehr angebracht, von Hafer 308 700 Ztr. und von Mais 691 200 Ztr. Die Abnahme der Mei- zeneinfuhr entfällt auf Rußland und Argentinien, während die Zunahme in Mehl auf die Mebreinfuhr aus den Vereinigten Staaten und Kanada zurückzu führen ist. Die Einfuhr von Mais aus Argentinien hat sich von 3 292 500 Ztr. in 1910 auf aar nichts in 1911 verringert. Die Einfuhr von Schlachtvieh ging dem Werte nach um 192 662 Pfd. St. zurück. Unter den Rohmaterialien zeigt Holz eine Abnahme des zugeuihrten Wertes um 220 832 Pfd. St., Baum wolle eine solche von 118 709 Ztr. im Werte von 537 245 Pfd. St., während das Quantum der impor tierten Rohwolle um 5 824 756 Pfund im Werte von 346 348 Pfd. St. zurückgegangen ist. Betreffs der Ausfuhr ist zu bemerken, daß der Wert der expor tierten Fabrikate und Halbfabrikate sich um 2 105 166 Pfund Sterling gegen das Vorjahr verringert hat. jener der Rohmaterialien um 293 695 Pfd. St. So sind von Eisen- und Stahfabrikaten dem Quantum nach 6946 r im Werte von 177 452 Pfd. St. weniger exportiert als im August des Vorjahres, obwohl die Ausfuhr von Roheisen um 26172 r gestiegen ist, da Japan 12 000 r mehr genommen hat. Don Kupier und Kupferfabrikaten wurden für 65 941 Pfd. St. weniger, von elektrischen Apparaten für 400 960 Pfd. ' Sterling weniger exportiert, dagegen hat die Aus- fuhr von Maschinen aller Art sich dem Wert« nach um 152 496 Pfd. St. gesteigert. Unter den Garnen und lextilfabrikaten zeigt Baumwollgarn ein« Zunahme um 4 220 500 Pfund im Werte von 272 712 Pfd. St., jene von Baumwollgeweben eine solche um 56 972 100 Pards im Werte von 983 507 Pfd. St., da von letzteren die Türkei 23 Millionen und Aegypten 11 Millionen Pard» mehr genommen haben als im August des Vorjahres. Don Kammgarn-Fabrikaten wurden für 362 485 Pfd. St., von Mollwaren ftir 105 057 Psd. St. und von sonstigen Geweben für 182 236 Pfd. St. weniqer exportiert als im entspre chenden Monat de» Vorjahre». Ari^nkmartmelen. * Rtederschlesische Elektrizität»- und Kleinbakm- Attieugesrllschast in Waldenburg i. Schl. Das Ee- winnresultat der Gesellschaft dürfte sich für das am 30. Juni abgelauftne Geschäftsjahr um ca. 100 000 « höher stellen als im Vorjahr: die Dividende soll nach Mitteilung der Verwaltung 8 l7) Proz. be tragen. 8 Oesterreictzisch« Südbahn. Auf der gestrigen Konferenz der Südbahnvertreter sowie der Vertreter des österreichischen Finanzministeriums und des Eisen. bahnmtntsterium» betreffend di« Sanierung der Siidbahngesellschaft wurden die Lösungsmöglichketten für die noch strittigen Punkt« besprochen und engere Beratungen vor Zusammentritt der nächsten Kon ferenz in Aussicht genommen. — Bei der Missouri-Pacislc-Bahn wird laut „Frkf. Ztg." da» angekündigte Jahresdefizit von drei Mil lionen Dollar dadurch veranlaßt, daß eine Reihe von Posten, die bisher dem Gewinn, und Verlustkonto belastet waren, auf Veranlassung des Präsidenten Bush und der neuen Verwaltung der Bahn, die im Mai 1911 ihr Amt angetreten hat, auf Betriebskonto verbucht werden sollen. Diese Veränderung der Buchung geschehe unter Billigung der dem Unter- nehmen nahestehenden Bankhäuser. Damit sei aber diese Angelegenheit endgültig erledigt, so daß die Gesellschaft für das lausende Geschäftsjahr mit glatten Verhältnissen werde rechnen können. — Neue Konflikte in der Hamburgischen Schiff fahrt. In der Hamburgischen Schiffahrt sind, wie dem „B. L.-A." aus Hamburg berichtet wird, neue Streitigkeiten ausgebrochen. Die Reederei H. T. H orn in Hamburg, die am Ende des Vorjahres ihre Adria- Linie an die Deutsche Levante-Linie verkaufte, richtet jetzt einen neuenDienst Hamburg — Westitalien — Sizilien ein. Sie dringt damit in das seit Jahr- zehnten von der Sloman-Reederei allein be- yauptete Gebiet ein. Betriebsausweise. Nilgemeine Vokal- und rrrasj««batz»-Gesellschast i» Berti». Im A u g u st betrug die tzahrgrldcinnahme 483 ISO lmcftr ztüuo, Mnrk. Grazer rramway-Gesellschast. August lüg 281 tplu« 10 718) Kr-, seil 1. Januar 1 309 19S splns 82 280) Kr. Oerlchieüene GeleMHalten. tz Kalliope-Musikwerke, Aktiengesellschaft, in Dip poldiswalde. Auf Anfrage eines Lesers unseres Blattes teilt die Verwaltung mit, daß die neue Fabrikation in Rußland sich sehr gut anläßt und die Plattensabrikation dort sehr gewinnbringend sein würde. Auch dürfte die diesjährige Dividende der vorjährigen nicht nachstehen. 5. Die sächsischen Aktiengesellschaften im Jahr« 191V. Die Zahl der sächsischen Aktiengesellschaften ist sich in den letzten Jahren von 1905 bis 1910 ziemlich gleichgeblieben. Gegen das Jahr 1905 ist sie sogar um 7 zurückgegangen unb beträgt zurzeit 472 gegen 478 im Jahre 1905. Hingegen hat die Höhe des Aktienkapitals stetig zugenommen und ist von 968 660 900 -A im Jahre 1995 auf 1047 964 775 im Jahre 1910 gestiegen. Im Jahre 1910 befanden sich 26 Aktiengesellschaften mit 42 594 980 nom. Kapital in Liquidation und 10 mit einem Nominalkapital von 5 858 000 .k in. Konkurs. In Sachsen gibt es 86 Aktiengesellschaften mit einem Kapital von 473 452 775 ^it. die dem Handelsgewerde angehören, darunter 61 Banken mit einem Aktienkapital von 433 082 475 «K. 78 Aktiengesellschaften init einem Ka pital von 116 515 600 gehören der Textilindustrie, 71 mit einem Kapital von 122 680 800 der In- dustrie der Maschinen und Instrumente, 59 mit 63 878 000 Kapital der Nahrungs- und Genuß - Mittelbranche an, während 20 Aktiengesellschaften mit 24 269 000 -A der chemischen Industrie, 19 mit 50 814 400 .tt Kapital dem Verkehrsgewerbe dienen. Auch East- und Schankwirtscbaften gibt es in Sachsen auf „Aktien", nämlich 4 Gesellschaften mit einem Kapital von 2 846 000 - F. Butzke L Co., Aktiengesellschast für Metall. Industrie in Berlin. Wie das „V. T." hört, beabsich tigt die Firma, in Klausthal ein Fabrikgelände zu erwerben, auf dem sie die Fabrikation von Spezialarmaturen betreiben will, zu der es in ihren Berliner Betrieben an Raum fehlt. * Reiß L Martin, Aktiengesellschaft für Blech- bearbeitungsmaschinen in Berlin. Die Verwaltung hat einem Aktionär auf Anfrage mitgeteilt, daß sich der Geschäftsgang im laufenden Jahr weiter zu friedenstellend gestaltet habe. Die Fabrik sei auch gegenwärtig gut beschäftigt, und die Verwaltung hofft, den Aktionären auch für dieses Jahr eine an gemessene Verzinsung bieten zu können. Für das Geschäftsjahr 1910 zahlte die Gesellschaft eine Di vidende von 6 Proz. H Hartwig Kantorowicz, Aktiengesellschaft, Posen. In der gestrigen Generalversammlung wurden die Vorschläge der Direktion genehmigt und die sofort zahlbare Dividende für das Geschäftsjahr 1910/11 aus 10 Proz. festgesetzt. * Johannesmiihlen, Aktiengesellschaft, Rosenthal L Co. in Posen. Der ordentlichen Generalversamm lung liegt il. a. ein Antrag über Erhöhung des Aktienkapitals vor. " Die Annweiler Email- und Metallwerke vorm. Franz Ullrich Söhne in Annweiler, Pfalz, erzielten rn dem am 30. Juni beendeten Rechnungsjahr laut Geschäftsbericht auf Warenkonto 365 634 (339 203) ./L, zu denen 60 861 (49 851) Vortrag treten. Nach Abschreibungen von 161149 (126 585)^ ergibt sich ein Reingewinn von 265 347 (262470) aus dem, wie bereits mitgeteilt, bei 65 613 ./L Vortrag wieder 8 Proz. Dividende verteilt werden. Die fort gesetzt gesteigerte Nachfrage nach den Erzeugnisien der Verzinkereiabteilung hat eine Erweiterung der betreffenden Betriebsanlaaen notwendig gemacht. Der Vorstand hielt es für zweckmäßig, diesen Fabrikationszweig von dem Annweiler Betriebe vollständig loszulösen und nach Bellheim zu ver legen. wo auf einem schon im vorigen Geschäftsjahre erworbenen Gelände die hierfür erforderlichen, sehr umfangreichen Neubauten errichtet wurden, die dem nächst dem Betriebe übergeben werden. Auch im laufenden Geschäftsjahre ist das Unternehmen, nach Mitteilung der Verwaltung, bis jetzt zufrieden stellend beschäftigt. Vermlianes. " Eisenverdingung. Die Verdingung von grauem Gießereiroheisen, deutschem Hämalitroheisen und Spiegeleisen ist von der Königl. Eisenbahn direktion Berlin ausgeschrieben worden. Der' Schlußtermin ist auf den 6. Oktober 1911 festgesetzt worden. — Bedeutende Transaktion im ungarischen Holz handel. Wie die „Voss. Ztg." hort, hat die Ungarische Allgemeine Kohlenbergbau - Aktiengesell schaft vom Grafen Kottulinßky die in Szentelek «Komitat Vas) gelegenen Waldungen gekauft. Es handelt sich um ein Objekt im Umiang von etwa 3000 Katastraljoch. Der Kaufpreis wird auf gegen 3 Millionen Kronen beziffert. Die Waldungen sollen im Laufe der nächsten Jahre auf eigens errichteten Schneidemühlen ausgenutzt und die Erzeugnisse nach dem Orient, Deutschland und nach Oesterreich ver sandt werden. ZatzlungseUlltellunsen ulv. — U«S« di« «»he v-»»»trr»«dm»»,»)ir»a d. ». Ml- hel», >0 »rat««» wurde lau» L..»." der «onkur» erüffue». Tt« Berpflichtungen sind sehr bedeutend. - Ueder de« «achlah »e» »a»»s«V,»«rr»h1»»I«» S-M Mahr in Sewder, wurde laut .N. gr. Pr." der «onlur» er- dffnet. Ti« SSarenlchulde» betragen 80 000 Srone», die Geld- schulde» 21 000 Sronen.