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umfasst einen Flächenraum von 2522,98 qkm mit 405092 Einwohnern (1900). Außer einigen früher böhmischen Parzellen und den 1845 von Österreich an Sachsen abgetretenen Enklaven Schirgiswalde usw. umschließt sie die sächsische Oberlausitz. Letzere war gleich der- Niederlausitz ehedem ein Nebenland des Königsreichs Böhmen. Kaiser Ferdinand II. trat dasselbe 1635 im Prager Frieden an den Kurfürsten Johann Georg I. ab und zwar zur Tilgung einer Schuld von 72 Tonnen Goldes für die Hilfe, welche der Kurfürst dem Kaiser in dessen Kampfe gegen die auf ständigen Lausitzer geleitet hatte. Nach der 1815 im Wiener Kongresse beschlossenen Teilung Sachsens kam die Niederlausitz, sowie Teile der Ober lausitz an Preußen, und nur der kleinere Rest der Oberlausitz verblieb bei Sachsen. Starrte dieses Land, wie der Name Lausitz besagt, einst von Moor- und Sumpfflächen, so ist es heute eine wohlangebaute Landschaft geworden, die ausgezeichnet ist durch Naturschönheiten, wie durch eine Fülle alter Er innerungsstätten und eine reiche Zahl von Städten und Dörfern, in denen reger Gewerbefleis und unver wüstliche Arbeitskraft zu finden sind. Im folgenden sei versucht, Land und Leute der sächsischen Ober lausitz näher kennen zu lernen. 1. Das Land. Die Bodenfläche der Oberlausitz ist eine schiefe Ebene, die sich in ruhiger Senkung nach Norden hin neigt. Eine mächtige Granitplatte bildet die Unterlage dieser Fläche. Basalt und Phonlith haben wieder die Platte durchbrochen und darauf in wechselnder Form Berge in großer Zahl getürmt, im Süden aber hat in der Kreidezeit das Meer den Quadersandstein abgelagert. Aus der Fülle von Bodenformen lassen sich leicht drei Höhenstufen unterscheiden. Die höchste Stufe ist die südliche. Sie bildet ein förmliches Gebirge, das wir wegen seiner Lage in der Nähe Zittaus kurzhin als das Zittauer Gebirge bezeichnen. Vom Zittauer Gebirge, das in seinen wunder baren Formen ein hübsches Gegenbild der sächsischen Schweiz und der Adersbach-Weckelsdorfer Felsen stadt bietet, gewinnen wir vom Aussichtsturme der Johanneskirche, vom Kummersberge oder auch von der Höhe hinter Eckartsberg den schönsten Über blick. Dasselbe schließt sich beim zackigen Rücken der Trögelstein an das Jeschkengebirge an, beginnt demnach mit dem wenig eingeschnittenen Gebirgs übergange »Paß“, zu dem sich die gleichnamigen Ortschaften emporziehen. Die erste Erhebung ist der Passer Kamm (532 m). An seiner nordwestlichen Ecke stehen die Rabensteine, mächtige, dem Pfaffen stein gleich Festungsmauern vorgelagerte Felsen- kolosse, die durch tiefe, enge Schluchten wie zerrissen sind. Über den Passer Kamm erscheint die Kuppe des Welsberges. Den Rabensteinen gegenüber er hebt sich der Pfaffenstein (570 m), der in seiner burgruinenartig gestalteten, vielfach zerklüfteten und ausgehöhlten Sandsteinfelsengruppe gipfelt. Im Zuge folgt der Spitzberg, der mit seinem westlichen Ge hänge ins Weißbachtal abfällt, und besonders die nördliche Abfallskuppe, den Lindeberg mit den geräumigen Sandsteinbrüchen zukehrt. Nun folgt der Mühlsteinberg, den der Straßberg im Hintergründe überragt, weiter der Heideberg, hinter diesem und der kleinen Felskuppe des Zigeunerberges liegt die Lückendorfer Hochfläche. An den Zigeunerberg schließt sich die breite, zerklüftete Sandsteinmasse des Töpfers. Zur Rechten des Töpfers liegt der Ameisenberg. Diese beiden Bergrücken sind es, die im Verein mit den dahinter liegenden, breitschultrigen Hochwald (749 m), das Kleinod des Gebirges, den Oybin schützend umgeben. An den Ameisenberg schließt sich der kräftige Rücken des Jonsberges, und weiter zeigen sich über - dem breit geöffneten Jonsdorfer Tale die Sandstein säulen der Rabensteine, links flankiert vom Mühlstein beige mit dem als Mühlstein geschätzten Sandstein, rechts von den Nonnenfelsen, jenen schroffen Klippen, die wiederum ein Stück sächsische Schweiz in der Lausitz enthüllen. In dem schlanken Phonolithkegel der Lausche über 800 m findet der ganze Gebirgs zug einen markigen Abschluß. Die gesamte Bergkette schließt nun auf kleinem Raume eine seltene Fülle landschaftlicher Schönheiten in sich und könnte sonach mit den Sandsteinpartien des Elbtales getrost in Wettbewerb treten, fehlte ihr nicht die Massenhaftigkeit und vor allem ein alles belebender Strom. Um so mehr aber werden Lausche und Hochwald als Aussichtshöhen ersten Grades geschätzt und gepriesen, und als solche dem Winterberge, selbst dem Keilberg zur Seite gestellt, und in der Tat genießen wir wohl selten einen solchen Ausblick in das böhmische Nachbarland, wie von diesem Lausitzer Zwillingspaare. So schließt sich Gipfel an Gipfel zu einer erhebenden Bergwelt zusammen, und freundlich als unsere Hochwacht ge lagert, sehen wir die Menge der Dörfer und Städte zu unsern Füssen. Und welch herrliches Bild steht vor unsern Augen, wenn die scheidende Abendsonne ein Zauberspiel von Lufttönen über die ungezählte Schar der schön geformten Kegelberge ergießt. Bei alledem trifft der Bergfreund auf beiden Gipfeln eine vortreffliche Herberge, wie er sie in den besuchtesten deutschen Mittelgebirgen nicht besser finden kann, in der sich, wenn es sein muß, leicht den Launen des Wetters Trotz bieten läßt. Der Glanzpunkt des Gebirges aber ist und Pumpenansatz „Luftdicht“. gummllOiunqI: Neuheit! D. R. 6. m. 315940. D. R 6. m. 315589. Huslandspatenfe. fluslandspalenle. 5 9- I E E Gummlp'qite Summlkltte Alleinige Fabrikanten: Krebs & Schneider, Schwabenfteim bei ITlainz Speziabfabrik für Gummilösung.