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1913 SonnaütttO, öen 21. Juni. AmteblöttbesKotes uni> öespoli^riamtev öerätobt&ipjio 107. 7o!»rgong Rnjtigenpnfft: !®^WÄSS!Ä »m aM«tt>ftrta 34 Df., B «Hamen 1.J4 mt. Jafarat* non Dcftdrdin Im amtUd><ta <cil Alt Pctltjdl* 34 Pf. e«f<t)äft»onj«lfl«n mit pinpvnrfArift Im Pralf« trh»bf. Rnkatt an« Jarif. Oallaa*a«bObri OtfamtauflaM » n». pr» faulend «xH. pangebttbc. ftUbdlagt Mbu. Rnj«lntn,Rnnabm«i JabannUgafTt t, »tl fAmtll^ra JUIatea und aUtn Rniwn«tn«fxpt6IHoatn ir» 3a• and RtMlaadM. Otrllnn R'dafttam Jo •«• Aeitt» «. S«rnfprt<b>Rnf4lu8i Rott BleabU Oc- ML flr. 309 fflorgen »Ausgabe AMtUMtlPftife» ff» *«»M»« aalm Crtat» oa« <7vjugvpmf c ♦ «MMtrara 1 mal Mall« laa »au« gtbra^f i M Pf. ■•aaxul. 0.74 mt. titrtalMMK Vai aajtra tUlataa anb Rnnabm» RtUta abatbaUi 7» Pf. mnnatU*. w me. »IrrttllMrU*. • aiaDnfti taatt»alb Biutfdfland» und «k «tattoaa «atoatea aitctolMrU« LMWU awaatUÄ IJOWU aaafd>UcBui>»ft»<fMlgtU. •aa lalpjlaar Cagablatt «rMtiat imal MrU<. Man« ajätMtaga aac laaaL aedafttan aad •aWfteftaUa« JapanniaganTa Oa> •> 3arafprt4«Rafftla| Oa> MMR, MM» aad 144M. 1>G0 Wichtigste. ♦ Qm „WeicfjOanjeigcr" tvirb ein Dant- etlafj beg Haiferg für bic (yiücftvünfcfjc ju feinem 9?egierung§jubiläum veröffentlicht. (Siehe bef. Slrt.) ♦ Der H a i f c r naljm nm greitag an ber 9?athauötveif)C in § a n n o b c r nnb an ber Qu« beifeier beg ft l o ft c r g £ v c c n m teil. (Stoße bef. Art. nnb JiSefcte Dcp.) ♦ Der Stcicfjgtag feßte and) am groitag bie 53efprcd)ung ber Anträge nnb Acfvlutivnen jur SJeljrvorlage fort. (Siebe Slrt. nnb 33er.) * SDte Subgcttommiffion bes fHeidjg« tags bat am groitag bic erftc ÄJefung bog 33 e- fibfteuergefefceg beenbet. (Siebe bef. *SLrt.) * Tie Unterfudjung beg A n f dj l a g c g gegen M a Ij m u b Sdjeftet ty'afcba ergab, bafj prinj Sabab ab Tin bie iöerfcfjiuö- rung organifiert batte. (Siebe bef. Art) • Tag öfterreicßifdje Abgeorbne« tenßaug bat bie Ser länge rung beg gegenwärtigen ©efdjäftgorbnungg« Proviforiutng big jum Mai 1914 be« fdjloffen. ♦ Qn 53 rem en brang ein ®eiftegtran* ! e r in eine Schule unb verivunbete ben £ c b • rer unb 20 Hinber burd) SieVolber- f dj ü f f e. 3 Htnber finb bereits geftorben. (Siebe Aadjr. b. Tage.) 3 frankreiG und die deutsche Jubiläumsfeier. L. Paris, 19. Quni. Tieg Stillfdjiüeigen tonnte nidjt berebter fein. SSäbrenb bie preffe aller £änber roie felbftüerftänblid) bie (Gelegenheit roabrnaljm, ben gewaltigen Sßeg, ben Teutfdjlanb feit 1888 jit- rüdgetegt bat, abjumeffen unb, fid) über flein« lid>c ftritit ßinivegfe^enb, Silßelmg II. Ser« bienftc um bie ©nttvidlung feines £anbcö unb um ben allgemeinen grieben anjuerlennen, iväß- renb glüdwünfebenbe 53otfdjaften nicht nur aus ben Dreibunbftaaten, fonbern felbft aus ber Acuen Sßelt tarnen, »erharrte ein einziges Solt in tältefter gurüdbaltung. Mag man es er« tlärlid) finben, bafj mitten in bem Stampf, ben bie franjöfifcßen Parteien um bie Otüdtehr jur breijährigen SDicnftjeit tämpfen, feine plö|)lid)c Spmpatbietunbgebung üon ^aris tarn. Hann man eg aber ertlären, bafj fübrenbe Organe wie ber „5!cmpg" auch nicht mit einem äßortc bic berliner ftefte, bie felbft in ber ilßcltgcfdjidjtc einen 2ßibcryal£ finben werben, ju würbigen fuchen, wäre es nur, um bie Scocutung für ö-rantreid) berauSjufchälen. (Sin foldjeS Sdjwci« gen berrät ju tuet mürrifdjen Slerger, um ganj tlug ju fein. ®ewifj, bie 33lätter veröffentlichten in gc« brängtefter gorm 33erid)te über bic Qubiläums- vorgänge. Ter „gigaro", ber ftetg etwas biplo- mattfeber bentt, lieg fid) »on feinem berliner Mitarbeiter, ber auch ber Vertreter beö nationa- liftifdjen „©djo be $arig" ift, einen etwas böfi- fdjen, aber nicht unintereffanten 9luffafc fenben: „üßjilbelm II. unb grantreidj", worin alle greunblichteiten beö Shiiferg für bic Wcpublit 153ranb beg ÜJajar be la (Stjarite ufw.) fowie ür einzelne granjofen aufgejäljlt werben. 3Sal- ied-9louffeau, (Stienne, Qules IHodjc, Wafton Menier, Saint-Saeng, Maffenet, Goquclin, Sa« rah 33ernharbt, Stefane, Qeannc öranicr, Sn« jannc TeSpr&S ufw. würben „Von ber ftoücn unb familiären öJrajic beg ^crrfdjcrS fafji« niert". Tag verbinbertc Stefane nicht, „Sllfacc" ju fpielen, unb (xtienne nicht, als einjigeg fran- »öfifcheg (Echo ju ben SJerliner geften aus ber Stabt beg ®rehfug»33rojeffeg, Sienncg, eine ful minante Siebe gegen baö rüftenbe Tcutfchlanb logjulaffen. Shieggminifter ötiennc, ber einft im Sticler .$afen Unterrebungcn mit bem Slaifer hatte, fprad) alfo: „3Saö follen Wir mit 478—480000 Mann machen, bie ein beutfdjeg ^>eer von 845000 big 850000 Mann betämpfen follen? SSürben wir nicht bic 53eutc fener fetn, bic am gceignetften Sage über unö Verfallen wollen? Seit 43Qahren leben Wir im grieben. SBir erbulbeten ipn, tann tagen, mitunter inmitten ber fchredlichften Slngft. SSir wollten ben ftrieg nicht, weil eg unB fefcint, bafj wir iljir nur führen bürfen, wenn wir angegriffen werben, am Sage, wo man ihn ung aufjwingt. SSährenb 43 Qaljre haben wir grieben erbulbet, ich fage nicht in Sternut, aber ihn mit ben gröfjten Opfern er« faufenb .... SBenn wir bie fepige 33er- ntthtung beg beutfehen $eereö ohne Antwort bingenommen hätten, würbe eg beffer gewefen Ifin, ituropa gleich hmbjutun, bafj grantreidj nicht mehr cjiftierc. (£g hieße baS, vor bem Hampf untergehen. Unb man verlangte von grant- reich, bag bic fdjrccflichcn Sliebcrlagen von 1870 erbulbcte, bic neue Stieberlage hinjunebmen, ohne fid) patriotifch, tapfer unb energifdj betätigt ju haben! . . . Qenen, bie ben breijährigen Tienft nicht wollen, fage ich: Sie bcfdjwören ben Sinin herauf. 2ßaS wirb Qljnen morgen bevor- ftehen? Demütigung unb ®lenb. Sie werben bie Satelliten Deut|d)(anbg fein!" Qm „ßclair", bem nationaliftifdjen 33latte, bag alg einjigeg „Tag Siätfel eineg Qubiläumg" ju ergrünben fud)t, fd^rieb Qubct: „Die Deut» jd)en behaupten, baß wir fic mit Sievanchegelüftcn herausforbern; bie granjofen finb überzeugt, baß bag 2lnwad)fen ber germanifdjen Siaffc Qn« vafiong» unb ©roberungggebanten eingibt, beren erfte Opfer fic fein werben. Qnggefamt, gegen» feitigeg Siidjtvcrftcljcn . . ." Unb Qubct fragte, warum ber fricbliebenbe Halfer immer vom „trodenen ißulvcr", bem „gefdjliffenen Sdjwert" fprid)t. Sinn, welcher Sturm würbe fid) in ber Siepublit erheben, wenn je ein beutfdjer Minifter biejelbc Sprache führen würbe wie ftriegöminifter ©Henne in Sicnneg? 3Bohl barf man hoffen, baß bie Männer beg fßräfibenten ißoincarö, wenn fic cnblid) ihre ^eeregvorlage burdjgefeßt haben, wieber eine ge mäßigtere Spradje führen werben. Slber in» jwifeben fpürt man im franjöfifchen SfcJolfe bod) bag vlnwachfen ber alten Deutfcbenfeinbidjaft; bie Hammer, von fo vielen brohenben Minifter« Worten eingefdjüd)tert, überjeugt, baß ber .’pitn- mel bod) voller Söolten fein muß, befdjlcuniqt -bie Debatte. 3Benn Wir nidjt einer Hataftropije jufteuern follen, Wirb man bie aufreijenbe 33ro- paganba für bie brei Dienftjal)rc halb cinftcllen müffen. Gö werben jebenfallg Qahre Vergehen, eljc ber gefätc $aß gegen ben beutfehen Stadi- bar Wieber einigermaßen verfliegt. Daö ift, wahrheitögemäjj, bag franjofifebe 3lugcnblidgbilb wäprenb ber 33erliner Qubiläumgtage. * Tie „Setups" behauptete türjlidj, bas Slüd» wunfchtelegramm bes franjofifchen 33räiibenttn ^Soincare an ben Äaifer fei infolge bes großen (Einlaufs von Slüctwunichbepeidjen überleben unb bem Haifer überhaupt nicht mitgeteilt worben. Tiefer törichten gabel macht jetjt bic „Slorbb. 3Ulg. 3tg.“ ben Saraus, inbem fie mitteilt, beim Slegic- rungsjubiläum bes Äaifers feien von f re mb en Souveränen unb Staatsoberhäuptern ffilüctwünfche in fo großer 3 a h l eilige» troffen, baß bavon abgesehen worben fei, biefc Telegramme unb bie barauf ergangenen Antworten ftu veröffentlichen. Darunter befinbe fich auch ein iqmpathifcher (Bliictwunfrf) bes 33 r ä f i b e n t e n ber granjöfifchen SRepublit. Turchaus irrig fei, wie bie „3lorbb. Slllg. 3tg.‘‘ feitftelleii tonnte, bie Angabe eines tßarifer ^Blattes, biefes Telegramm fei in ^Berlin überleben worben unb nicht in bie §änbe bes Äaifers gelangt. Das Tele gramm bes tßräfiöenten ift am 15. 3uni eingegangen unb vom Äai|ernochan b e m f e l b e n Tage beantwortet worben. Oer Dank öe$ Sailers. Der „!Reid)satwiger“ veröffentlicht folgenbcn Erlaß S. SR. bes Äaijers: gn bem an geften unb frohen vaterlänbifchen Gebenttagen fo reichen Qaljre i|t mir ein b c f o n ■■ bers glüitlicher Sag fcefchieben gewefen, ber Tag, an bem ich vor 25 3ahren auf ben Thron meiner SSäter berufen würbe. 3 n Cüefunbheit habe ich ihn mit Qhrer Majeftät ber Äaifcrin unb Königin, meiner Semaljlin, im Äreife unterer Äinbcr unb Äinbestinbcr freubig begehen tönnen. Qd) baute ffiott, baß id) mit 33efttcbigung jurüdbliden barf auf bie »ergangenen 25 gahre ernften Schaffens, auf bic (Errungenfd)aften, bie fie bem SJaterlanbe auf allen ffiebieten bes geiftigen, fojialcn unb wirtfdjaftlichen Edens gebracht hoben, auf bie bcifpiellofe 3unahme an Solts- traft unb Rationalnermögen. Das auf bem gunbament ber (Einigtcit ber beutfehen Stämme unb ihrer gürften non Äaifcr Sßilhelm bem Großen errichtete Deutfd)c £>aus ift nach innen unb außen weiter ausgebaut ju einem gefdjüttfen unb freunblichen Aufenthalt für feine Sewoljner. Daß bies unter ben be« frudjtenben Strahlen ber griebens« Jonne gefchehen ift, beren ftraft jebes am $orv jont auftauchenbe Gewölt ficgreich jerftreute, macht mich befonbets glüdlich- fön $erjenswunfch ift mir bamit in (Erfüllung gegangen. Qn reicher güHe ift mit an meinem Ehrentage Eiehe unb treu« Anhänglichteit von allen Seiten entgegengebracht worben. Die erlauchten beutfehen gilt ft en unb bie greien Stäbte haben es fich nicht nehmen laßen, ihre mich beglüdenbe greunbfehaft unb bie geftigteit bes Sanbes beutfeher Einheit burch perfönliche Ueberbringung freunblicher Glüdwünfche von neuem ja betätigen. Dav beutfehe Soll hat mir burch Sborbnungen unb Taufenbe von 3uf«hriften, Telegrammen unb tünftlerifchen Abreffen aus allen Gauen bes Saterlanbes, aus ben Kolonien unb ben anbeten Teilen bes (Erb« ballcs treue Glüdwünfche tunbgegeben. 3 n Stabt unb 2a nb ift ber Tag mit freubiger Teilnahme feftlich begangen worben, gn feft» ließen Jßeranftaltungen ber Parla mente, IBehörben unb Vereine, wie in freunblidjen gcftarüleln ber Tagespreffe ift eine patriotische Gefinnung von außerorbentlicher Starte jutage getreten. Aber nidjt auf Glüdwünicpe unb geftreben allein hoben [id> bic mir gewibmeten AufmerH famteiten unb Ehrungen befchräntt. 3Benn jtets greubc mit bem ^erjen empfunben wirb, brängt fie jur ^Betätigung b u r d) D a n! o p f e r. Provinzen, Äreife, Stäbte, Gemeinben unb 33er- eine haben trotj hoher Anforberungen an ihre Dpferwilligteit lief) gebrungen gefühlt, jahlreidje, mit meinem Ramen verbunbene Stiftungen ju errichten, baju heftimmt, bie !Wot ber bebürftigen Äranfen unb (Elenben ^u linbern unb gemeinnützige Seftrebungen mannigfacher Art ju förbern. 3 u meiner befonberen greube ift babei auch ber in unferen Kolonien jegensreid) wirlenben djriftlichcn Miffionen unb ber mit Glüds» gütern nicht gejegneten Veteranen aus großer 3eit bantbar gebucht worben. So ift mein Kegierungsjubiläum jur Quelle eines Segens ft romes für bie beutfehen Eanbe nod) für fommenbe Gefdjlechter geworben. Peglüdt unb bewegt burd) bie Pegeifterung, mit ber mein Ehrentag als nationaler gefttag gefeiert worben ift, fpredje id) j ebene einjelnen, ber meiner fo freunblich gebucht unb jur Erhöhung ber geftesfreube beigetrugen hat, auf biefem SEege meinen w ä r m ft e n Dan! aus. geh werbe audj ferner für bas ißohlergehcn bes Dcut|chen Poltes gern meine volle Kraft einjetjen, folange Gott ber Sjerr fie mir erhält. Er aber wolle mein UBirten unb Streben mit feinem Segen begleiten unb bas teure Paterlanb alljeit in feine gnäbige Obhut nehmen! 3d> erjudje Sie, biefen Erlaß alsbalb jur öffent lichen Kenntnis ju bringen. 9? e u e s Palais, ben 19. Juni 1913. 3B i l h e l m I. R. An ben Aeichstanjler. Der Sailer in Sannooer int Slotter Dortunt. (gortjetjung aus ber geftrigen Abenbnummer.) Hannover. Die Stabt hatte anläßlich bes Kaifer» befudjes unb ber Einweihung bes fRathaufes am giceitag reichlichen gahnenfehmurf angelegt. Auf bem 9ßege vom Schlöße jum neuen fRathaufe bilbeten etwa 14 000 S d> u 111 n b e r S p a l i e r. Die Kna ben trugen Schärpen in ben beutfehen gerben unb bie Mäbdjen Plumcn unb Kränje im Ifjaar. 3« ber großen §alle bes neuen SRatbaufcs, beffen Hefiges Treppenhaus bie Stanbbilber Kaifer SBilljelms I. unb Kaifer SBilhelms II. in Pronje fchmüden, unb beffen 2ogen von einem jahlreichen Damenflor be» fetzt waren, hatten fid) verfammelt: Die Senatoren unb ber Oberbürgermeister ber Stabt Hannover, bie Spitzen ber 3ioil= unb Militärbehörben, bie Geijtlichleit beiber Konfeffioncn, Pertreter bes Abels, ber Stäbte, ber Provinj fowie ber Stuben» tenfehaft. Pon Miniftern waren anwefenb: Kultus» minifter v. Trott ju Solj, ginanjminiftcr Dr. £ e n tz e. Minifter bes Sonern v. D a 11 w i t?, Elfen» bahnminifter v. Preitenbad). franbelsminifter Scjbow fowie bie früheren Minifter Stubt, P o b b i e l f t i unb jammer ft ein = 2ojten, ferner Generalfelbmaridjall v. P o d unb P o l a cb, General v. Stuenjner. Kurj vor 10 Uhr er» fdjien Prinj iß a l b c m a r. Um 10 Uhr traf ber Kaifer im Automobil, an getan mit ber Uniform feines hannoverfeben Ulanen regiments, vor bem fRathaufe ein. SRadjbem er bie gront ber Ehrenfompanie, bie bas 73. 3nf.-lRegt. ftellte, abgefäritten hatte, wuvb: er vom Stabt» birettor Tramm, bem Präfibenten Dr. v. SB e n tj c l unb bem tommanbierenben General v. 6m m id) begrüßt unb in bie große fjalle geleitet. Der §annoverfd)e Männergefangverein trug Peethovens: „Die fjimmel rühmen bes Ewigen Ehre" vor. Stabt» birettor Tramm hielt bic bereits in ber geftrigen AbeniMusgabe gemclbete Anfprad)c unb bot bem Kaifer ben Ehrentrunt ber Stabt bar. Der Kaifer erwiberte mit bem ebenfalls gemelbeten Trintfpruch, wonach ber Stabtbirettor ein brei« faches $)od) ausbrachte. Der Ehor fang bas ..Weber« länbifdie Danfgebet“. Es folgte ein längerer Auntgang burd) bic gefträume bes Kaufes, wobei bem Kaifer bic bei bem Pau beteiligten fjerren vor» peftellt würben unb er fich in bas Golbene Pud) ber Stabt eintrug. Als ber Kaifer bas Aathaus nach H Uhr verließ, fangen bet Ehor unb bie geftverfammlung bie 9la< tionalhpmne. Peim £>eraustreten würbe er von ben Schultinbern unb bem Publitum ftürmifch begrüßt. Er ließ bic Ehrenfompanie vorbeimarfdjieren unb jog ben Stabtbirettor unb ben Oberpräfibenten nodj« mals ins Gefpräd). hierauf lehrte ber Kaifer im Automobil nach bem Königl. Schlöffe jurüd. Sm neue Rathaus ift mit einem Koftenaufwanb von mehr als jehn Millionen Mart errichtet. Das monumentale Pau» wert, ju bem vor jehn fahren ber Grunbftein ge legt würbe, ift nach bem Entwurf bes Geb. Paurats Eggert ausgefübrt unb nach beffen Rüdtritt von Prof. Dalmljuber vollenbet worben. Den Mittelpuntt bet ben Eprenbof umfcbließenben einjelnen glügel be« Ratljaufes bilbet bie bis falt 100 Meter auf» fteigenbe, mit einer vergolbeten Spille verfebene Kuppel, bie fUh über bie 30 Meter habe Eingang»« V ’ halle wölbt. Pon biefer £>alle führt eine Marmor« treppe, bic mit überlebensgroßen, in Pronje aus« geführten Stanbbilbern Kaifer 5ßilbelms I. unb iBilbelms II. gefdjmüdt ift, ju ben gefträumen, bie non erftcr Künftlerhanb ausgeführt finb. Der Kaifer begab fid) um 12 Ußr jum grübftiid jum tommanbierenben General n. Emmid). Es nahmen u. a. teil: Prinj UBalbemar, Dberpräfibent n. SBenßel, Generalfelbmarßhall v. Port unb Polach, Stabtbirettor Tramm unb bie Generalität bes 10. Armeetorps u. a. Stabtbirettor Tramm erhielt ben Roten A b l e ro r b e n 2. Klaffe mit E i d> e n l a u b. * Hannover, 20. 3uni. Der Kaifer fuhr um 1,45 Uhr dv>» Gencraltommanbo nit Gefolge im Automobil nach Klo ft er 2 o c c u m ab. Uom Balkan. Die Unterludjunij ües Hnhhlaos auf Rlahmuü stelltet paftya. Konjtantinopel, 20. 3 UI >’- einem Porverhär ber Mörber bes früheren Großwefirs ertlärte T o p a l Tewf.it, ber als Erfter verhört würbe, er habe bie Tat aus Ucberjeugung unb im Pertrauen auf feine ihm geiftig überlegenen Komplicen begangen. Er fchilberte i)ie Tat, wobei er feine Komplicen an» flagte, nid)t 2ßort gehalten ju haben, Da fie ihn im Stiche gelafjen hätten. Der frühere Eeutnant M e d) m e b A l.i jagte aus, baß prinjSabah E b b i n j u r Ausführung bes Komplotts 1700 pfunb gefpenbet habe. Dieielbe Summe fcheint and) ber frühere Ge« janbte in Stockholm, Scberif, gewibmet ju haben. Der Setrctär Schertfs, Te r t e f I e w f i t, I>at als Permittler gebient. Einige Tage vor ber Tat begab fid> Kiajim nach Eonftantja, wo er mit bem früheren Minifter bes 3itnern Aefdjib jjufammentraf, ber von Paris Gelb jur Ausführung bes Perbrechens brachte. Der Angeklagte madjtc lobann helaftenbc Auslagen übet Damab Salih pafcha. Tex Mittäter Kiajim hatte ben plan gefaßt, ben früheren Minifter bes 3nne.ru, Talaat, in ein a u s j u loden, bort gefangen ju halte^ unD ihm bie Pebingungen be.r Pcrfd) wäre r ju b i f t i e r e n. Die Auslagen bes Mörbers 3ia waren jeßr belaftenb für Damab Salih, Rejdiib Pei unb bie Generalftabsoberften guab unb Kemal jowic ben Dberftleutnant Setti. 3m Anfdjluß an bieje Angaben machte ber Mili« tärgouverneur von Konitantinopel Mitteilungen über Perhanblungen Kiajims mit bem p r i n « jen Sabal) Ebbin unb Damab Salih, »an benen biejer in Priefwed)|tl mit einem in Paris be« ftehenben Komitee ftanb, Dem Sd)eri| Paidjo. Rejchib Pei unb Saib pafcha fowie ein auswärtiger Militär, attacfyj angehörten, ber bie Reife Kiajims nad) Eon- ftantja geforbert habe. Die Perjchwörer jollten ein Kabinett unter Kiamil pafcha bilben mit bem Prinjen Sabal) Ebbin als Minifter bes Aeußern unD Äeidjtb ober 3i”*ail als Minifter bes Qnnern. Konftantinopef, 20. 3ani. 3 r a Ebbin unb ber frühere Deputierte U l e m a M u ft a f a A f f i m finb vor bas Kriegsgericht g eia Den worben. Tie letjten Türten in monteitegrinifcher Gefangenfchaft. Ectinje, 20. 3 un >- Soeben ift Der letjtc Trans» port von etwa 1200 türtijd)cn Kriegsgefangenen von Pobgoritja nach Antivari abgeg-angen, non wo fie am Sunnabcnb per Schiff nad) Konftantinopel abreifen. hinüber unb herüber. * Athen, 20. 3uni. (Melbung ter „Agence b’Athenes. Der bulgarifdje Gefanbte hat geitern bem Minifter bes Aeußern Eoromilas bie Pe« fd) werbe ber bulgarischen Regierung betreffenb Uebergriffe ber Pehörben in S a I o n i f i gegen Pulgaren vorgelegt. Eoromilas wirb Die Pefchwerbe beantworten. Es ift wahrfcheinlid). baß bie griedjifche Regierung ihrerjeits eine lange £iftc non Gewalttaten, Morbfällen unb Räubereien unterbreiten wirb, Die Pulgaren in Den von ihnen befeßten Gegenben gegen Griechen begangen haben. Pulgarifdje Pferbetänfe. Pejt, 20. 3uni. Pulgarijdje pferbetäufer haben in ben letzten Tagen eine große Anjabl p f e r b e ju Pefpannungsjwcden für bic 6 u l g a« r i f d) e Armee in Süoungarn angetauft. Die Pferbetransporte finb bereits nach Pulgarien abge« gangen. Die ungarifdje Regierung hat für bieje Pferbetransporte bas pferbeausfuhtvetbol aufgehoben. Pon bet Parifer ginanjtonferenj. Pari«. 20. 3uni. 3n ber heutigen P l e n a r • f i ß u n g ber internationalen ginanjtommtfjion nahmen Defterreid) unb 3 t a 1 i e n enDgüttiq ben Artitel 2 ber Geichäftsorbnung über Das Er« torDernis ber Einmütigteit bet PcjcblüHe an. Die Geichäftsorbnung würbe fobann ohne De« hätte genehmigt unb bie Einteilung ber Arbeit ber Ausfd)üffe feitgeftellt. 3ur Arbeit bes iteitbsjages. o Perlt«, 20. 3uni. Die erfte große Etappe ift erreicht. Die Pub« ic t f o m m i | f i o n hat heute bie erfte £efung be« e i i tj ft e u e r g e f c $ c s. wie fic es fid) benlt, er» lebigt. Dabei ift es Denn gelungen, Die Perbeffc- rungen öurchjuDrüden, auf Dee wir geftern Met »or« bereiteten. Sei ben angebrohten Strafen finb bie eibesftattlidjc Perficherung unb bie Aberfennung ber