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Gegen Subventionen u. Koniingenke Aus -em Jahresbericht -es Ores-ner Han-elskammer-präsi-enten Verden und Umgebung Neichöbahndirektor Dorpmüller in Dresden Dresden, 23. Dezember. Heute nimmt der Generaldirektor der R«ici)sbal)n Dr. Torpmüller mit einigen Herren der Hauptverwaltung in Dresden an der Bestattungsfeier der am 18. Dezem ber tödlich verunglückten Reichsbahnbeamten, Direktor bei der Reichsbahn Pokorny und Reichsbahnoberinspek tor Lenke, teil. Bekanntlich waren die beiden verdien ten Beamten bei einer Dienstsahrt einem Krastivagen- unglück zum Opfer gefallen. Die Anleiheverpfl'cküunaen Dresdens Die Bolksrechtspartei hat im Landtag folgenden Antrag eingebracht: Die Stadt Dresden erfüllt ihre Ver pflichtungen gegenüber den Anleihegläubigern seit eini ger Zeit nicht mehr prompt uird beabsichtigt, das Vor gehen der Städte Köln und Frankfurt a. M. gegen die Stadtanleihegläubiger nachzumachen. Abgesehen von der zu befürchtenden Beeinträchtigung der Rechte der Stadt anleihegläubiger wird der öffentliche Kredit geschädigt und das ytertrauen zu den öffentlichen Körperschaften weiter erschüttert. Der Landtag wolle beschließen: Die Regierung zu ersuchen, in der Stadtanleiheangelegenheit der Stadt Dresden einzugreifen, damit die rückständigen Zahlungen sofort geleistet, künftig fällig werdende pünkt lich erfüllt werden. — Der Antrag ist klar und deutlich und verdient volle Unterstützung. Daß er allerdings irgendwelche praktische Bedeutung habe, muß man füg lich bestreiten. Denn es gibt ein altes Sprichwort, das auch hier zitiert werden muß, daß, wo nichts ist, auch . . . sein Recht verloren hat. Freilassung der Iioareliensakri'lanien Ver'mann Wie wir von amtlicher Seite erfahren, sind die bei den Zigarettenfabrikanten Karl und Siegmund Berg mann, die am Donnerstogmittag durch die Dresdner Kriminalpolizei verhaftet morden waren, am Donnerstag nach 20 Uhr wieder freigelassen worden gegen eine Sicherheitsleistung von über einer Mil lion NM. Tie Sicherheit ist deshalb so hoch bemessen worden, n-eil beide von Geburt Oesterreicher, aus dem jetzt polnischen Gebiet, also Ausländer, sind. Es be stätigt sich, daß die angeblichen Verfehlungen im Zusam- menlzang mit dem Verkauf der Fabrik an die British American Tobacco Eo. begangen worden sein sollen. Es handelt sich dabei um etwa 3^4 Mill. NM. Die Berg- man-A -G. arbeitet mit 1 Million RM. Kapital und hat fürs letzte Jahr eine Dividende von 25 Prozent verteilt. Karl Bergmann soll auch nach dem Uebergang der Ak tien an den Tabaklrust Direktor bleiben, während sein Bruder demnächst aus der Geschäftsleitung ausscheidet. Die Angelegenheit, dis großes Aufsehen in Dresden er regt hat, hat mit der Freilassung ein noch schnelleres Ende gefunden als vor einigen Monaten die Angelegenheit des Zigarettenfabrikanten Greiling und des griechischen Konsuls Anastassiadi. Es bleibt natürlich der Ausgang des Verfahrens abzuwarten. O Wie die Sächsisch-Böhmische Korrespondenz erfährt, beruht das Verfahren gegen die beiden bisherigen In haber der Haus Bergmann Zigarettenfabrik A.-G. in Dresden auf einer Strafanzeige von dritter Seite: in den beteiligten Kreisen bezeichnet man sie als ein Konkur- rcnzinanöver. Die beiden Brüder Bergmann bestreiten in schärfster Meise, sich jemals einer Devisenverschiebung schuldig gemacht zu haben. Sie hätten im Gegenteil von dem englisch-amerikanischen Tabaktrust nur Devisen hereingebracht, nicht aber hinausgeschoben. Ein Devisen vergehen könne gar nicht in Frage kommen. General direktor Carl Bergmann hatte vor einiger Zeit ein Abkommen mit der British American Tobacco Cie. ab geschlossen, wonach er unter bestimmten Umständen ein Darlehen erhalten könnte. Er habe einige Rechtsanwälte befragt, ob eine Anzeige ans Landesfinanzamt oder an die Reichsbank notwendig sei, das sei verneint worden, da es sich um ein reines Auslandsgeschäft handele, das nichts mit Deutschland zu tun habe. Als das Geld ein getroffen sei, habe Bergmann es für seine Gesellschaft zur Verfügung gestellt. Die Sache habe sich lange hin gezogen, weil der Tabaktrust wünschte, daß erst der be kannte Optionsstreit niit der Zigarettenfabrik Neemtsma beigelegt werde. Nachdem dies geschehen ist und auch der bekannte Vertrag mit der British Americans Tobacco Cie. abgeschlossen werden konnte, ist alles dem Landes finanzamt milgetcilt und auch der Vertrag selbst vor-' gelegt worden. Das Landesfinanzamt hat mit einer Ki'chennachrichten Für das St. Bcnnoblatt zu spät eingegangen. Dresden-Striesen tMarlcnknpelle, Wittenberger Straßes. MUtcrnachlsincile um 12 Uhr, 2. hl. Messe um 7 Uhr, 3. heilige Messe um l> Uhr mit hl. Segen. — 2. Weihnachtsfeicrtag 1. heil. Messe um 7 Uhr. 2. hl. Messe um 9 Uhr mit hl. Segen. — Sil vester Iahresschllihaudacht um 6 Uhr. — Neujahr 1. hl. Messe um 7 Uhr. 2. HI Messe um 9 Uhr mil hl. Segen. Chemnitz (Psorrkirche St. Joseph, Alcxanderstraße). Hoch heiliges Weihnachlssesl: MiUcrnacht feierliche Chrisimetle, früh ii, 6.30, 7, 7.30 Uhr hl. Messen, 9.15 seierl. Hochamt u. Predigt, 1t Uhr Kindergollcsdienst, abends 6 Uhr Krippenandacht. — 2 Weihnachlslag: 7.30 Frühmrsie, 9.15 Hochamt und Predigt, 11 Uhr Kindergottesdienst, 2.30 Tausen, abends 6 Uhr Krippen andacht. — Wochentags 6.30, 7.15 und 8 Uhr hl. Messe. —Beicht gelegenheit Sonnabends von abends 5.30 an und Sonn- und feiertags von iriih 6.30 an, sowie wochentags vor jeder hl. Messe. Pirna. Mitternacht 12 Uhr Wcihnachlsmette. 1. Feiertag früh 7 Uhr hl 'Messe, 7.45 Uhr hl. 'Messe, V.30 Uhr Hochamt, 14 Uhr hl Segen, 14 30 Uhr Tausen. 2. Feierlag hl. Messe 7.45, 9.30 Amt, 14 Uhr Scgensandacht, 14.30 Tausen. * Aenderungen der Kirchennachrichten, die in das St. Vcnno- blatt Ausnahme sinden sollen, müssen bisMittwoch mittag in Dresden vorliegen. Dresden. In der Sitzung der Dresdner Industrie- und Handelskammer erstattete Präsident Wolsden Bericht über das abgeiaufene Jahr, worin er zunächst auf die politische Lage in Deutschland zu sprechen kam, die von unheilvollsten, Einfluß auf die wirtsä-aftliche Entwicklung gewesen sei. Auf lange Sicht gesehen, sei allerdings eine Auflockerung vieler schwerer Hindernisse zu verzeichnen, so die endgültige Besei tigung der Tributzahlungen und das von der Regierung Papen verkündete Wirtschaftsprogramm, an dem auch die neue Regierung hoffentlich festhalten werde. Die Arbeitslosig keit habe sich seit dem Sommer ni chtmehr wesentlich verän dert, während die Zahl der Insolvenzen erheblich nachye- lassen habe. Die aus dem Bezirk in den letzten Monaten ein gegangenen Berichte ließen zu einem Teil eine leichte Besse rung erkennen. Die wichtigste Frage sei. wie die Millionen von Arbeitslosen wieder zu wirtschaftlicher Betälibung und eigenem Broterwerb gebracht werden könnten; hierin sehe es in Sachsen besonders trostlos aus. Der Einzelhandel fordere heute Beschränkungen der Ge werbefreiheit durch Verbot von Neuzuiasfungen usw. Auf der anderen Seite habe die Idee der Gewerbefreiheit durch Miß- brauch, z. B. durch Stillegung durchaus wirlsä-aftlichr Be triebe, schweren Schaden gelitten. Der Geist der Verantwor tung für Erfolg und Mißerfolg sei allein die sittliche Recht fertigung für das Prmzip der freien Konkurrenz. Deshalb habe lick die Kammer auch gegen jede Subventionsoolitik immerhin etwas überraschenden Schnelligkeit den Brü dern Bergmann bereits einen Steuerbescheid über die vertraglick)en Abmachungen zugesandt, obwohl der Ver trag erst 1033 in Kraft tritt. Tie Behörden hätten einen Fluchtverdacht konstruiert, obwohl beide Brüder bereits seit 1809 in Deutschland ansässig sind und nie einen Ge danken an Kapitalflucht oder an Wegzug aus Deutsch land gehabt haben, wie ja auch daraus l)ervorgehe, daß Generaldirektor Carl Bergmann Vorstandsmitglied der Haus-Vergmann-A.-G. bleibt, auch nach ihrem Uebergang in den Besitz der Tobacco-Cie Beide Brüder, die aus den heute polnischen Landesteilen Oesterreichs stammen, hoben den Krieg an der Front mitgemacht und sind mit deutschen Frauen verheiratet. Der weitere Verlauf werde zeigen, daß weder Fluchtverdacht noch irgend ein Vergehen vorlicge. N-uor Umsatz'stckdanss ber Konsumvereine Ter November-Umsatz der 38 sächsischen Konsum vereine belief sich auf 8,48 gegen 8,65 Mill. RM. im Ok tober 1932 und gegen 11,85 Mill NM. im November 1931. Je Mitglied ist der Umsatz auf 25,64 im November gegen 25,98 im Oktober 1932 und gegen 39,83 RM. im Novem ber 1931 gesunken. Oesfnungszeiten der städtischen Bäder am Heiligen Abend. Das Güntzbnd und die städtischen Volks bäder sind am Heiligen Abend von 8—17 Uhr geöffnet. Knssenschluß 16 Uhr, für Schwitzbäder 15 Uhr. An den beiden W e i h n a ch t s f e i e r t a g e n bleiben sämtliche städtische Bäder geschlossen. Gauklerfest 1933. Die Gaukler eröffnen die gro ßen Veranstaltungen des Dresdner Jubiläums-Jahres mit dem traditionellen Fest im Ausstellungspalast. Die jun gen Künstler haben sich für Dekoration und Kabarett etwas ganz Neues ausgedacht, damit das Fest wieder seine An- bzw. Ausziehungskraft ausübt an allen, die noch leben und lachen wollen. Wenn dann draußen in „sämtlichen' Sälen" so gauklerfest-faschingsmüßig gc- guirrlt wird, gibt es bestimmt auch im Mensatopf wieder etwas — und das ist der Zweck des „Quirrl". Weihnachtsfeier im Städtischen Fraueoheim Dresden. Mittwoch, den 21. Dezember, nachm. 4 Uhr fand in. Städtischen Frauenheim, Freiberger Straße, eine Weihnachts feier für die katholischen Infassen statt. Wie in den letzten Jah ren hatten Frau Inspektor Lehmann und Frau Dir. Nydl in un ermüdlicher, bewundernswürdiger Weise sür leibliche und gei stige Nahrung Sorge getragen. Weiß gedeckte Kaslectascln luden die lieben alten Mütterchen ein; der strahlende Christbaum und unter ihm die Krippe fehlte nicht. Nach einer Begrüßungs ansprache des H. Kapl. Mrugalla und Deklamationen von Weih nachtsgedichten sang Herr stud. ing. Sajonz mit schöner Stimme »nd tadelloser Aussprache das Lied von Cornelius „Die hl. drei Könige" und das innige Volkslied „Ans der Jugendzeit". Frau Abt erfreute durch einige humorvolle Kindergcschichten. Beson ders ausgezeichnet wurde diese Feier durch den Besuch der Prin zessin Mathilde von Sachsen. Dresdner Iahlenspiegel im Aod-mber Das Statistische Amt der Stadt Dresden teilt uns folgende wissenswerte Veränderungen im Dresdner Wirtschastslcben sür Monat November mit: Die Bevölkerungszahl Dresdens Ist im November trotz Mcbnrtcnverlnstes (115) durch Wanderungsgewinn aus 628 807 gegen 628 407 Ende Oktober gestiegen. Geburten wur den 450 (8,7 auf 1000 der Bevölkerung) verzeichnet, wovon 117 — 26 Prozent unehelich waren. 297 Eheschließungen standen im gleichen Monat des Vorjahres nur 278 gegenüber. Der Straßenbahn- und K r a f t o m n I b u s v c r- kehr ist Im November gesunken. Die tägliche Bcförderungszis- ser betrug nur noch 375 400 gegen 410 700 Fahrgäste im No vember 1931. Ebenso sank die Zahl der Eisenbnhnsahr- gäste aus den Dresdner Bahnhöfen von 600 000 im Oktober aus 492 00 (587 000 im November 1931). Hiergegen hat der Güter verkehr sich etwas Uber den Stand des Vorjahres erhoben. Die Dresdner Wirtschaftszahlen des Statisti schen Amtes, die im Vormonat eine geringe Besserung des Dres dener Arbeitsmarktcs zeigten, sind im November bei geringen Schwankungen innerhalb einzelner Gewerbegruppen saison gemäß etwas zuriickgcgangen. Der Gcsamtindcx sank von 61,09 im Oktober auf 60,46 (100 im Dezember 1928). Die Zahl der Arbeitsuchenden hat sich im Bcrichtsmonat um 2900 auf 86 919 vermehrt. Vollerwerbslose wurden 8405 (7644 lm Oktober), Kri- senunterstühte 15199 (14 830) und von der Stadt unterstützte Wohlsahrtserwcrbslose 43 799 (43 434) gezählt. Bei der städ tischen Sparkasse betrugen die Einzahlungen 1,9 Mill. Reichsmark. Der Einzahlungsüberschuß belief sich auf 0,4 Mill. Reichsmark. Der Umsatz der städtischen Werk« war auch gewandt. Wenn die Wirtschaft nicht mehr dle Kraft habe, das Risiko ganz allein zu tragen, sei der Untergang der jetzigen Wirtschaftsform nicht mehr aufzuhalten. Der Außenhandel habe einen bisher noch nicht zu verzeichnenden Tiefstand er- reicht, worunter auch der Dresdner Handelskammerbezirk gelitten habe. Präsident Wolf wandte sich weiter gegen die Kontin- gentspolitik, durch die die Industrie schwer geschädigt und der Landwirtschaft nicht geholfen werde. Durch Verbes serung der Erzeugnisse und Anpassung an die Ansprüche der Verbraucher müsse die Landwirtschaft die ausländische Kon kurrenzware zuruckdrängen Die Kammer pflege die Zusam menarbeit mit der Landwirtschaft und beteilige sich intensiv bei der Durchführung der Sicherungsversahren im Rahmen der Osthilfe. — Die Kammer habe sich lebhaft für Verbilli gung der überhöhten Tarife eingesetzt und auch gewisse Er folge erzielt. Gegen ein umfassendes Bcrkehrsmonopol der Reichsbahn habe die Kammer entschieden Stellung genom- men. Die Tätigkeit der Kammer habe auch im letzten Jahr wieder eine starke Steigerung erfahren. Präsident Wolf schloß mit dem Bemerken, daß, wenn von der Politik längere Zeit keine Störung erfolge, man die Hoffnung auf einen Wiederaufstieg nicht fahren zu lassen brauche; zunächst aber müsse der Kaufmann das Vertrauen zu sich selbst wiederge winnen. im November geringer als im gleichen Monat des Vorjahres. Cs wurden abgegeben 5,868 'Mill. Kubikmeter Gas <6,125 im No vember 1931), 10,993 Mill. Kilowattstunden Elektrizität (11,053 Mill. Kilowattstunden) und 2,241 Mill. Kubikmeter Wasser (2,282 Mill. Kubikmeter). Im Vieh- und Schlachthos wurden 3729 Rinder, 6254 Kälber, 16184 Schweine und 3394 Schafe geschlachtet, das ist erheblich mehr als im Vormonat und fast der Stand des No vember 1931. „1. Mieterfottgreß der Erwerbslosen Dresdens" Die Städtische Nachrichtenstelle läßt uns folgende Notiz zu gehen: Wie in letzter Zeit wiederholt, ist von kowmunistischer Seite jetzt wieder an die Erwerbslosen ein Flugblatt verteilt worden, in dem die Wohllahrlserwcrbslosen ansgesordert wer den, beim Fürsorgenmt die Uebcrnahme ihrer vollen 'Miete ohne Anrechnung auf die Unterstützung zu beantragen. Es heißt dann weiter: „Alle Erwerbslosen nehmen anhängendcn Antrag und gehen alle zu gleicher Zeit am Dienstag, den 13. Dezember, vor mittags... auf ihre zuständige Kreisstelle. Damit erreichen wir zunächst einmal einen Druck auf die Stadlbürokratie. Am Don nerstag, den 15. Dezember, spricht jeder abermals in Begleitung seiner Familie bei der Kreisstelle vor, nm Bescheid seines Antra ges zu holen. Wir machen schon jetzt darauf aufmerksam, daß nm Sonntag, den 18. Dezember, vorm. 9 Uhr in den Annensälen, Fischhosplatz, der erste Mieterkongrcß der Erwerbslosen Dres dens stattsindet unter der Parole: „Erst Essen — dann Miete" und „Kamps gegen Frost und Hunger". Der Ucbcrbringer dieses Schreibens führt eine Kongrcßliste mit, in der jeder Teilnehmer sich rinzeichnen muß. Die Erwerbslosen beschließen dort alle weiteren zu treffenden 'Maßnahmen. Verhandlungsberlcht mit Külz wird in der Konferenz bekannt gegeben. Erwerbslosen ausschuß Groß-Drcsdeu." In dem Antragsvordruck wird noch erklärt, daß der An tragsteller im Falle der Ablehnung jede Zahlung von Miele, Gas usw. einstellen werde. Der Zweck dieser Aktion ist oisensichtlich. Die Erwerbslosen sollen veranlaßt werden, unerfüllbare Forderungen z» stellen, die Akteure halten sich im Hintergrund und die Erwerbslosen haben letzten Endes den Schaden zu tragen. In den von der Stadt und vom Arbeitsamt gewährten Unterstützungen ist sür diejenigen, die eigene Wohnung haben, ein bestimmter Mietzu schlag enthalten, der in besonderen Fällen und bei Neubauwoh nungen im Rahmen des Möglichen erhöht wird und der an den Vermieter abzusührcn ist. Darüber hinauszugehen ist bei der gegenwärtigen Finanzlage unmöglich. Dadurch, daß die Kreis stellen nut aussichtslosen Massengesuchcn überschüttet werden und die Erwerbslosen an verschiedenen Tagen in Scharen sich dort einstellen sollen, wird dem Kreisstellenpersonal die Erledi gung der ihm obliegenden Anfgaben erschwert und die Sach bearbeitung stark verzögert. Gerade in der jetzigen Zeit, wo es gilt, alle Hilssmöglichkcitcn für die große Zahl der Bedürftigen zu erschöpfen und deren Not zu mildern, sind die Arbeitskräfte in den Dienststellen des Fürsorgcamts mit Arbeit derart über lastet, daß unverantwortliche Aktionen wie die oben bezeichnete die notwendige schnelle Geschäftsführung lahmlegcn. Die daraus entstehende Verbitterung bei den Hilfsbedürftigen ist zweifellos das Hauptziel der Urheber der Aktion. In welche Not diejeni- gen geraten, die sich dadurch verleiten lassen, ihre 'Miete nicht rechtzeitig zu bezahlen und dann obdachlos werden, kümmert sie osscnbar nicht. : 90 Jahre alt. Am Heiligen Abend kann Prlvatus Hein rich August Voigt, Dresden-Weißer Hirsch, seinen 90. Geburts- tag feiern. Als ältester Ortseingesessener hat der Jubilar, der noch heute geistig und körperlich rüstig ist, die Entwicklung des Weißelt Hirsches vom Dors bis zum weltbekannten Kurbad mil erlebt. : Zum Honorarprosessor ernannt. Der Oberreglcrungsbau- rat Dr.-Ing. MackowskyIn Leipzig ist zum Honorarprosessor in der Hochbau-Abteilung der Technischen Hochschule zu Dresden ernannt worden. Pirna. Durch einen Brandstifter entstand im Anwesen des Besitzers Görner in Zschleren ein Dachstuhl- brand, der bald gelöscht werden konnte. Es stellte sich heraus, daß der Brandstifter in den Stuben die Möbel so gestellt hatte, daß sie sofort in Flammen aufgehen mußten. Das elektrische Pläiieisen hatte er angeschlossen auf ein Grammo phon gestellt, in dessen Deckel schon ein Loch gebrannt wor den war. Im Schlafzimmer batte der Täter die Federbetten aufgerissen, das Stroh teilweise herausgezoaen und alle brennbaren Sachen mit Spiritus übergossen. Der Brandge schädigte, ein SÄ-Mann, war zur Zeit oes Feuers abwesend. Ueber die Gründe der Brandstiftung herrscht noch keine Klar« heit; die polizeiliche Untersuchung ist im Gange. Dresden. Zwei Kraftwagen umgestürzt. In der Iohann-Georgen-Allee stießen an der Kreuzung Blüher- Allee - Lennestraße zwei Lieferkraftwagen zusammen. Di« Wucht des Zusammenpralles war so heftig, daß beide Wa gen umstürzien und die Feuerwehr zum Auseinanderbringen der Wagen heranaeholt werden mußte. Während der ein« Fahrer unverletzt biieb, zog sich der andere Lerletzungen an den Beinen ru.