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Nr. 23. 10S. Jahrgang. Leipziger Tageblatt. Wgrttag, rs. Januar l9lt. matze verfaßt sei« kann, soll nicht mehr al» 300 Verse zähl«». Tie Arbeiten sind gedruckt oder al» Manuskript in drei Exemplaren dem Bürgermeister von Rom bis spätestens zum 1. März 1911 einzu reichen. Die am 21. April 1911, dem Jahrestage der Gründung Roms, zu verleihenden Preise be stehen in einer goldenen Medaille, verbunden mit 1000 Lire, und zwei silbernen Medaillen, verbunden mit je 509 Lire. * Archäologische Expedition nach Aegypten. Mit der aus Veranlassung und auf Kosten des Geb. Hosrats Dr. sie gl in in Stuttgart zur Ausgrabung von Altertümern unternommenen Expedition nach Aegyp- len war Herr Prosessor Dr. Steindorff betraut worden, und zu diesem Zwecke vier Monate im Be reiche der ägyptischen Pyramiden anwesend, während die Ausgrabungen selbst ständig Reqierungsbau- meistcr Dr.-Ing. U. Hölscher aus Leipzig leitete. Ucber die Ergebnisse dieser Expedition berichtete Pro sessor Stcindorss in dem gestrigen sonntagsoortragc des hiesigen Antiken Museums unter Vorlegung einiger wertvoller Funde, welche in zuvor kommender Weise unserer Universität überlassen wurden. Seit dem ägyptischen Feldzüge Napoleons I. hat man den Pyramiden von seiten der Altertums- 'orscher besondere Ausmcrksamkeit gewidmet, deren Zweck durch Eindringen in ihre innersten. Räume zu erforschen gesucht und daraus mitgenommen, was irgendwie sich fortschafscn lieh. Besonders die größten drei Pramiden des Cheops, Chephren und Mykerinos bei Tizeh sind ausaeplündert und ihres Inhaltes, selbst der Leichen ihrer Erbauer, der Pharaonen der iünsten Dynastie s21M> v. Chr), beraubt worden. Trotzdem war noch nicht genau festgestellt, in welchem Zusammenhänge nahe bei den Pyramiden selbst Ruinen von Gebäuden mit den Pyramiden selbst stehen könnten, und hierauf hatte das Programm für zu veranstaltende Ausgrabungen besonders seine Blicke gerichtet. Es ist jetzt seslgcstellt worden, dass zu der Pyramide ein im Tale gelegener monumentaler Torbau gehört, welckzer den Eingang bildete und von dem aus ein überdeckter Gang nach einem Tempel iührt, welcher dem Kultus des in der Pyramide be statteten Herrschers zu dienen hatte, Für die Pyra inide des Chephren waren diese zugehörigen Bauten d isher noch im Sand und Schutt vergraben, deshalb hcrt in den Jahren 1909 und 1910 die Sieglin Expe ditvin sich der Ausgrabung unterzogen. Es ist ge lungen, die Fassaden des Torbaues im Tale, die In schristen an seinen Haupteingäugen, den früher mit Ai über lebensgrossen Statuen des Chephren geschmückt gewesenen grogen Pfeilersaal und di« Magazinräume sreizulegen. Weiter wurl»e der etwa 500 Meter lange, am Sphi nx vorüberführende Gang untersucht und der Totentempel freigclegt. Die aus mächtigen Granit blöcken bestehende Verkleidung der Mauern dieses Tempels waren grösstenteils ebenso entfernt als die Granitpfciler, Architraoe, Deckblöcke und das Ala- basterpslaster im öffentlichen Teile des Tempels; auch km intimen Teile, der nur von einem schmalen Gang mit einer Schcintüre gebildet wird, war nur ein Mauerest zu finden. Die untersuchten Bauten weisen nur einfache formen auf und sind jetzt auch des wenigen, vorhanden gewesenen Schmuckes beraubt; bei der». Ausgrabung fanden sich zwar zahlreiche, aber nicht uwrtvolle Stücke von Fragmenten, von Armen, Beinen und Köpfen zerschlagener Statuen, aber keine guterha ltenen Kleinfunde. Für die deutschen Museen, iür welche Geh. Hofrat Dr. Sieglin die Ausgrabung besonders bestimmt hatte, war daher diese archäolo gische Expedition bisher wenig ergebnisreich ver lausen. wenn auch sie wesentlich deigetragen hat, daß man über Zweck und Einrichtung der Zubauten zu den großen Pyramiden nunmehr vollauf aufgeklärt worden ist. Glücklicher in Auffindung alter Kultur reste war die Expedition, als sie die Kultkammern eines größeren Privatgrabes eines hohen Beamten der fünften Dynastie freilegte, wobei sie wohl erhaltene, durch Farbe und Feinheit ausgezeichnete Reliefs fand, die zum Teil in das hiesige Museum ge bracht und vor gelegt wurden. Noch reicher war die Ausbeute einer Ausgrabung, welche bei Abusir, zwei Stunden südlich von Gizeh, in vierwöchiger Dauer norgenommen wurde. Es war eine Nekropole, deren 68 Grabschächte von zweierlei Typen untersucht wurden. Neben den dort in Hockerstellung Vorge fundenen, wohl aus den Jahren um 2800 v. Cyr. stammenden Leichenresten fanden sich zahlreiche Bei gaben, bestehend in steinernem Eszgeschirr, Stein- krugen, Vasen, Kästchen. Schmucksachen und Tonge- iaßen. Ein großer Teil dieser Fundgegenstände ist der ägyptologischen Sammlung der hiesigen Universität überwiesen worden und war zur Besichtigung ausge stellt, nachdem Herr Professor Dr. Steindorff die Ver hältnisse der Ausgrabung vorgetragen und durch Lichtbilder erläutert hatte. * Schillerverrin zu Leipzig. In der ordentlichen Hauptoeriammlung des Vereins erstattete der stell vertretende Vorsitzende Herr Professor Dr. Wit kowski einen längeren Bericht über die ab- a"laufene Gcschäftspertode, aus dem er hervorhob, -aß der Verein, der sich bisher nur auf die Pflege des Schillerhauses und die Veranstaltung der Schillerfeier beschränkte, erfolgreich oorwürtsgeschritten ist. Inner lich war cs geboten, mit verständnisvoller Teilnahme auch den deutschen Dichtern der Gegenwart zu dienen. Denn ein literarisches Interesse, das nicht von der Produktion der Gegenwart genährt und gestärkt wird, stirbt, wie die Erfahrung zeigt, ab. oder es erstarkt zu epigonenhaftem und phrasenreichem Kultus der Größen früherer Epochen. Nur ein engherziger, auf bestimmte Dogmen der Welt- und Kunstanschauung ei ,geschworener ästhetischer Glaube kann der Dichtung der Gegenwart deshalb Daseinsrecht und wert ab sprechen. weil sic mit andern Mitteln als ihre Vor gänger dem eigenen Denken und Fühlen Ausdruck verleiht, weil sie neue Wege sucht,, statt aus den weit leichter gangbaren und weit sicherer zu Massenerfolgen führenden Wegen der Tradition zu bleiben. Sie handelt damit durchaus im Sinne Schillers, der eben so wie unsere jüngsten Dichter der eigenen Zeit als kühner Neuerer trotzt, nicht nur in den ersten revolu tionären Werken, auch in seinen großen, reifen Schöpfungen. So handeln wir. bemerkte Redner, durchaus im Sinne Schillers, wenn wir für alles Kühne. Hoffnungsvolle in der Literatur der Gegen wart nach Kräften einzutreten suchen, soweit wir in ihr ernstes, künstlerisches Streben ohne niedrigen Nebenzweck. Wahrheitsmut und Talent zu erkennen glauben. Und aerade für Leipzig erschien es mehr als an andern Orten geboten, für die deutschen Dichter der Gegenwart tatkräftig einzureten. So kann hier Ludwig Fulda. Ernst Hardt. Gustav Falke. Borries Freiherr von Münchhausen. Frieda Schanz. Mar Haloe und Rudolf zu Gehör. Neben diesen Be strebungen bleibt nach wie vor die Hauptaufgabe des Vereins die alljährliche Schi Her feier. Für diese erschien uns. führte Redner aus. Herbert Eulen berg. dieser kraftvolle und eigenartige Dichter.^ als besonders geeigneter Festredner, weil er seine Fähig keit. literarische Persönlichkeiten selbständig und reiz voll darmstellen. in den Ansprachen vollauf bewährt hatte. Seine im Jahre 1910 erschienenen ..Schatten bilder" ließe« dies erkennen. Er hat unseren Er wartungen gar nicht entsprochen. Er hat in seiner Rede durchaus ein mit rohen Strichen ins Niedrige verzerrtes Schillerbild gegeben; er hat nicht nur taktlos gegen den Sinn der Feier gehandelt, er hat sich auch, was schwerer wiegt, sei es unter einer verblüffenden Augenblickswirkung, sei es aus mangelnder Sachkenntnis, an der historischen Wahrheit versündigt. Die berechtigte Entrüstung der Zuhörer Hai weit über ihren Kreis hinausqreifeud in der Bürgerschaft und der Presse Leipzigs einen starken Widerhall erweckt. — Auf die geschäftlichen An gelegenheiten des Vereins übergehend, teilte das Vor- standsmitglicd Herr Dr. Helm mit. daß das Schillerhaus, von 978 Erwachsenen und 175 Schülern besucht, eine Einnahme von 223 <t und einen Kassen bestand von 478 K aufzuweilen habe. Weiter wurde mitgeteilt, daß der Mitgliederbestand des Vereins von 150 auf 514 gestiegen sei. Von dem Heim gegangenen früheren Vorsitzenden Herrn Dr. Wilhelm Henzen ist dem Hierein ein goldener Ring mit dem ge schnittenen Bild Schillers als Vermächtnis mit der Be stimmung überwiesen worden, daß ihn stets der Vor sitzende zu tragen habe. An Stelle des aus dem Vor stande ausgeschiebenen Oberjustizrat Schwcrd- feger. dem dankbare Worte gewidmet wurden, trat Herr Schriflsteller Franz Adam Den er lein in den Vorstand ein. Zu Rechnungsorüfern ernannte man die Herren Direktor Victor Müller und Seuinak- lehrer Dr. Theod. Friedrich. - Ernst, Humor, Satire, dies jchricb der Königlich Bayrische Hofschauspieler Max Hofpauer auf sein Programm, als er am jüngsten Vortragsabend des Kaufmännischen Vereins Dichtungen moderner Meister in vollendeter Form rezitierte. Ihm lauschte mit wachsender Aufmerksamkeit ein den Saal bis zum äußersten Winkel füllendes Audi torium. War es sich doch aus früheren Vortrags abenden des Künstlers wohlbewußt, daß cs einen erlesenen Genuß erwarten durfte. Weit davon ent fernt. den Abend mit der Wiedergabe einförmiger Schöpfungen dichterischer Größen auszufiillcn und nur das Pathos wirken zu lassen, arbeitete er jeden ein zelnen Vortrag vollendet meisterhaft aus. Schon seine Art, wie er die Stimmung der gewählten Vor träge ergriff, wie er. sei es in tragischer Wucht, sei cs in sonniger, verklärter, humoristischer Feinheit, zu schildern, zu packen und ergreifend zu malen ver stand, gewann ihm aufs neue volle Sympathie. Sein mit allen Vorzügen rhetorischer Kunst vertrautes klares Organ wurde der Prosa wie der Poesie gleich tadellos gerecht So stand er bald als heiterer Plau derer auf dem Podium, bald als sinniger Erzähler. Unerschöpflich war der Reichtum seines Programms, in dem Fritz von Ostini, Freiherr von Berlepsch, I. Stettenheim, Emile Verharren, Otto Sommers torff, I. Presber, Alexander Moskowsky, Roda Roda, Peter Rosegger, Ludwig Thoma und Ludwig Greinz mit dem Besten ihres Geistes vertreten waren. Durch ihn wurde Gestalt und Szene lebendig, durch ihn gewann das Wort Bedeutung und durch ihn er stand die Dichtung in ihrer ganzen Schönheit, wurde die Gedankenwelt zur Wirklichkeit. Dafür wußte die Hörerschaft mit vollstem Beifall dankbar zu sein. * Der polizeiliche Erkennungsdienst ist für da» Königreich Sachsen einheitlich geregelt durch die Zentralstelle bei der Kgl. Polizeidirektion Dresden. Durch Vergleich der eingesandten Finger abdruckbogen mit dem Bestände der Zentralstelle wurde im Jahre 1910 die Identität festgestellt von 10 960 Personen, die ihren richtigen Namen angegeben hatten, von 314 Personen, die unter falschen Namen gingen, von 33 Personen, die unfreiwillig Finger abdrücke hinterlassen hatten, und von zwei auf gefundenen unbekannten Toten. Die Zahl der bei der Zentralstelle vorhandenen Fingerabdruckbogen be trug am Schlüße des Jahres 83 555 gegen 73 355 im Vorjahre. ' * Turnertreue. Am gestrigen Sonntag erfüllten sich 25 Jahre, seitdem Herr Kaufmann Wilhelm König ununterbrochen dem hiesigen Allgemeinen Turnverein, Turnerstrabe, Städtische Turhalle, an- gehört. Aus diesem Anlaß ging dem Jubilar ein Glückwunschschreiben des Turnrats zu. Der Verein zählt gegenwärtig 70 Jubilars, die mit wenigen Ausnahmen noch regelmäßig an den Turnübungen teilnehmen und dadurch am besten das noch manchmal gehörte irrige Wort widerlegen, daß Turnen „eine Sache der jungen Leute" sei. * Der Verein Leipziger Gastwirte feiert heute abend sein 29. Stiftungsfest im Kristallpalast lBlauer Saal). Eventuelle Bestellungen auf Tisch plätze werden Lis mittags 12 Uhr entgegen genommen. Freunde und Förderer des Gewerbe» sind eingeladen. (C. Inserat.) * Der Gemeinnützige Verein Leipzig-Süd hielt in Winters Kafseegarten seine Jahreshauptver sammlung ab. Herr Stadtverordneter Joachim eröffnete dieselbe mit einer Ansprache. Er gedachte dabei auch der im vorigen Jahre verstorbenen Mit glieder Ermisch, Knöfcl und Winter, zu deren Ehrung sich die Versammelten von den Plätzen er hoben. Den Jahresbericht gab Herr Lehrer Gün ther, der Schriftführer des Vereins. Der Verein hat danach auch im verflossenen Jahre wieder eine rege und nützliche Tätigkeit im Interesse der All gemeinheit entwickelt. Die Mitgliederzahl betrug am Schlüsse des Berichtsjahres 110. Nach dem von Herrn Sekretär Döring erstatteten Kassenbericht war ein Guthaben von rund 553 -« am Jahres schluß vorhanden. Dem Kassierer wurde unter Donk Entlastung erteilt. Der nächste Punkt der Tagesordnung brachte einen Antrag auf Statuten änderung: der Vorsitzende soll in Zukunft nicht durch die Hauptversammlung, sondern von den Vorstands mitgliedern au» ihrem Kreise bestimmt werden. Dem Antrag wurde zugestimmt. Bet der Ergän zungswahl zum Vorstand wurden di« Herren Joachim, Döring, Kranert, Leitner. Riedel und Strauß wiedergewählt, desgleichen die bisherigen Kassenvrüfer; neugewählt in den Vorstand wurde Herr Aktuar Manig. Am Schlüße der Versamm lung kamen u. a. noch verschiedene Eingaben zur Sprache, die an den Rat gemacht werden sollen. Zunächst soll derselbe gebeten werden, bei Neuver pachtung des Klostergutes die Apitzschwies« als Freieisbahn zu bestimmen. * Vom verfolg»«gs»ah«fi«« befalle« wurde in der Schulstraße in Stünz eine 40jährige Arbei- tersehefrau plötzlich. Die Unglückliche mußte in behördliche Obhut genommen werden. » Feuermeldung. In vergangener Nacht in der 10 Stunde bemerkte ein in der Naumburger Straße diensttuender Wächter der Wach- und Sckiließacfell- schast während der Kontrolle eine» bei der Wach- und Schließgesellschaft angeschlossenen Grundstückes, daß sich in einem Nachbararundstück verdächtiger Feuerschein zeigte. Der Wächter brach sofort sie Kontrolle ad und konnte feststellen, daß in einem Kohlenschuppen Feuer ausgebrochen war. — Er alar mierte sofort noch anwesende Arbeiter and verstän digte hierauf durch Feuermelder die Feuerwehr, die auch nach ganz kurzer Zeit erschien und das Feuer löschte. Durch die frühzeitige Entdeckung konnte größerer Brandschaden vermieden werden. * Feuer. Im Keller eines Fabrikgrunüstückes in der Gießerstraße gerieten durch Selbstentzündung di« Kohlenvorräte in Brand. Das Feuer wurde von -er Feuerwehr bald gelöscht. — Ein andere» geringfügiges Schadenfeuer kam aus einer Wohnung m der Kolonnadenstraße zur Meldung. Funken waren aus dem Ofen geflogen, in den Kohlenkasten gefallen und hatten die Kohlen in Brand gesetzt. Die Hausbewohner unterdrückten schnell jede weitere Gefahr. * Verhaftungen. In Haft kam ein 35 Jahre alter Schuhmacher aus Merseburg, der Lurch scham loses Betragen öffentliches Aergcrnis erregte. Der Mensch ist schon wiederholt bestraft. — Wegen Unterschlaguna von mehreren hundert Mark zum Nachteile einer Firma in -er inneren Stadt er- folgze die Festnahme eines 27 Jahre alten Reisenden ans Dortmund. * Diebstähle. Einbrecher verschafften sich zur Nachtzeit Einlaß in ein Geschäft der Zschocherscyen Straße, wo sie sämtliche Behälter aufwuchtetcn. Sie entwendeten dort cm schwarzledernes Porte monnaie mit 20 Inhalt, ein weiteres Porte monnaie, enthaltend eine Radfahrkarte auf den Namen „Franz Biarowsii" .autend, zwei Flaschen Bayrum, eine Kiste Zigarren und den Inhalt (28 .<t) der Wechselkasse. — Vermutlich dieselben Diebe drangen in einen verschlossenen Lagerraum in der Zschocherfchcn Straß«. Hier stahlen sie den Inhalt der Lad en kaffe und eine größere Anzahl ver schiedener Briefmarken. — Während der Abwesenheit ihrer Dienstherrschaft stahl eine 16 Jahre alte Auswärterin aus^einer Wohnung in der Arndtstraßc eine goldene Damenuhr mit klein- gliedriger, langer Panzerkette, ein silbernes Arm band mit einem Zweimarkstück als Anhängsel, ein goldenes Halskettchen und verschiedene Klei dungsstücke. Bisher gelang cs nicht, der Diebin habhaft zu werden. — Zu: Nachtzeit öffneten Diebe mittels Nachschlüssels ein Fabriktontor in der Wiesen straße und stahlen daraus 307 « Bargeld in Gold- und Silbermünzen und für 3 verschiedene Post wertzeichen. -js Unfälle. Eine schmerzhafte Muskelzerrung er litt ein in L.-Connewitz, Stöckartstraßc, wohnhafter 18 Jahre alter Fleischergeselle, indem er auf dem Schlachthofe mit einem Rinderviertel hinstiirzte. — Zn einer Villa in der Schönbachstraße in L.-Gohlis stürzte ein 50 Jahre alter Isolierer in Ausübung seines Berufes von einem niederen Gerüst herab und zog sich dabei eine Rückenquetschung zu. — Ein in der Gerberstraße wohnhafter 37 Jahre alter Arbeiter kam in der inneren Stadt zu Falle und zog sich dabei einen Bluterguß im Kniegelenk zu. — Eine gleiche Ver letzung zog sich ein 22 Jahre altes, in einer Gast wirtschaft des Ostens bedienstetes Küchenmädchcn zu, indem es in der Küche »usglitt. — Vorgenannte Per sonen fanden Aufnahme im Etadtkrankenhause. * Liebertwolkwitz, 22. Ianstar. (Aus der Ver waltung.) Die Aufnahme eines Darlehens von 63 000 beim Landwirtschaftlichen Kreditverein gegen 4proz. Verzinsung und 1Z4proz. Tilgung ist genehmigt worden. Das Darlehen findet Verwen dung zur Wiederaufbringung des für die Pflaste rung der Leipziger Straße im Jahre 1909 oufge- brauchten Straßenablösungskapitals von 26 000 .41, zvm Bauaufwand für das Feuerwehrgerärehaus im Betrag« von 24000 .H und zur Deckung des zum Bau der Badeanstalt noch aufzubrinaenden Fehl betrags von 13 000 «kl. — Die Kaufsverhandlungen über Erundstückserwcrbung für den Durchbruch der Straße von der Bahnhofstraße nach der Seitenstraße werden fortgesetzt. — Wegen der Zulassung von Fabrikanlagen auf dem Gelände zwischen der Eisen bahn, der Grimmaischen und der Ctörmthaler Straße soll ein Nachtrag zum Ortsbaugesetz aus gestellt werden. Betreffs der Errichtung einer Kar- toffelflockenfabrik auf diesem Gelände sollen Er kundigungen eingezogen werden. — Heber eine An zahl säumiger Steuerpflichtiger ist das Schank stättenverbot verhSngt worden. — Kopist Ellrich wurde zum Hilfsexpedienten befördert. 1"f Vegi», 20. Januar. (Ein schwerer Un fall) ereignete sich heute vormittag auf der „Ge werkschaft Regiser Kohlenwerke". Es war daselbst am Kettenganae die Kette gerissen und man war beschäftigt, dieselbe wieder zusammenzuschweißen. Hierbei riß sie infolge allzu plötzlicher Anspannung wieder los und 5 Arbeiter wurden durch Eisenteile mehr oder weniger schwer verletzt. Einer der Ver letzten, der 25 Jahre alte Schlosser Richard Vogel aus Breitingen, mußte mittels Krankenwagens in da« Leipziger Stadtkrankenhaus Lbergeführt werde«. Sus Lächle«. !. Chemnitz, 22. Januar. (Baugenossen schaft.) Um den Bau von Arbeiterwohnhäusern in eigene Regie zu nehmen, ähnlich wie im nahen Limbach und Hartmannsdorf, hat sich hier eine Baugenossenschaft, der schon 500 Mitglieder ange hören, gebildet. i. Riederhermersdorf b. Chemnitz, 22. Januar. (Unfall.) Im hiesigen Mühlengut geriet eine ältere Frau in eine landwirtschaftliche Maschine, wodurch ihr ein Bein vollständig abgerissen wurde. Man brachte die Schwerverletzte ins Chem nitzer Krankenhaus. -- Plaue«, 22. Januar. (Verschiedenes.) Professor Robert Glaß, der lange Jahre an der hiesigen Realschule tätig gewesen, erhielt anläßlich seine« Uebertritt» in den Ruhestand da» Ritterkreuz 1. Klaffe de» Albrechtsordens verliehen. — Zur Be teiligung der Stadt Plauen an der in Berlin statt findenden Ausstellung für Reise- und Fremdenverkehr bewilligt« der Rat 600 «41. Dem Verkehrsverein wurde eine Jabresbeihilfe von 500 zugebilligt. — Ein« hochbejahrte Dam«, die 78jäbriae Fra« Mathilde Putzbach, kam in ihrer Wohnung so unglücklich zu Fall, daß sie Arm- und Beinbrüche erlitt und an den Verletzungen starb. — Der Bqgt- ländtsche Tourist«nverein hat beschlossen, zur Aus führung von Ferienwanderungen mit unbemittelten Schülern hiesiger Volksschulen 500 «g zur Verfügung zu stellen. * Falkenftei« i. v., 22. Januar. (Vom Zuge zermalmt.) Gestern nachmittag wurde der zwölf jährige Realschüler Erich Werner au» dem benach barten Ellefeld unwett dieser Station von einem Per sonenzuge der Eisenbahnstrecke Zwickau—Oelsnitz überfahre« und sofort «tötet. Der Unglückliche war vollständig zermalmt. Ob Selbstmord oder Unglücks fall vorliegt, hat noch nicht festgestellt werden können. j. Obersachsenfeld i. Srzgeb., 22. Januar. (Töd licher Unfall.) In einem hiesigen Emaillier werk verletzte sich wahrend der Arbeit an einer Stanze der Arbeiter Paul Becher so schwer, daß der Bedauernswert« sofort starb. Sus Sachlens Umgebung. * -alle a. S„ 22. Januar. (GrubenunfaHZ Auf der Station 3 der Grube „Neue Hoffnung" in Poemelte wurden durch Schlemmsand sieben Arbeiter vom Rückweg abgeschnitten. Einer Expedition gelang es, unter ungeheuren Schwierigkeiten sechs Arbeiter zu retten; der siebente, namens Gustav Kohlschmidt, war bei dem Eintreffen der Rettungsmannschaft bereits tot. * Weißenfels, 22. Januar. (Städtischer Musikdirektor.) Die Stadtverordneten be schlossen die Ausschreibung der Stelle des städtischen Musikdirektors. Der städtische Zuschuß, bisher 1800 .41, soll auf 2500 <H erhöht werden. Der Direktor soll für sein Orchester ständig 25 Mitglieder halten. * Rudolstadt, 22. Januar. (Giftmord.) In das hiesige Landgerichtsgefängnis wurde der Porzellanarbeiter Kühnast aus Königsee «inge liefert. Er ist verdächtig, in Gemeinschaft mit der Ehefrau des Gastwirts Enders von dort an diesem einen Giftmordversuch verübt zu haben. * Nöschenrode, 22. Januar. (Ein Schaden feuer) brach in der am Eingänge des Mühlentals gelegenen schloßbrauerei aus. Das Feuer äscherte das ganze Brauhaus bis auf die Umfassungs mauern ein. Die Entstehungsursache des Brandes ist noch unbekannt. Das Wohnhaus blieb unbeschädigt. HeNefdeodsotilungsn in l.siprio. 120 m »Lor XX. ri. - Udr: iseim« I««»«s,tv -t- l.r. — 4.S. vvc> mst-r- »nm /'N- lsmos» c«»- ri«»- «itck» 71. rdmM S - 05 87 IM o ?? 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