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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Handelszeitung : 23.01.1911
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1911-01-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id84535308X-19110123016
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id84535308X-1911012301
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-84535308X-1911012301
- Sammlungen
- Zeitungen
- Saxonica
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Handelszeitung
-
Jahr
1911
-
Monat
1911-01
- Tag 1911-01-23
-
Monat
1911-01
-
Jahr
1911
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Z«»g«: Rein, Ke sagte, sie habe planlos geschossen.- Der solgenve Zeuge ist Landgerichtsrat Silber, schmidt, der ebenfalls mit der Untersuchung der Sache betraut war. — Dors.: Welchen Eindruck machte die Angeklagte bei ihren späteren Vernehmun gen- — Zeuge: Mir siel auf, Last sie für »Kren Mann kein liebes Wort hatte. Sie nannte ihren Mann zwar fleißig, er habe aber die Familie darben lassen und kein Verständnis für sie besessen. Später kam es öfter vor, das, sie auf Anreden nicht reagierte. Am 14. Mai kam ich zu ihr, sie sah im ersten Augenblick sehr schlimm aus, ihr Gesicht war fast violett, sie lag auf der Seite. Zwei Stunden lang blieb sie in diesem somnambule« Zustand und gab keine Antwort. Später schilderte sie die Mißhandlungen und daß sie zu einem Selbstmord keinen Mut hatte. Am 25. April habe ihr Mann sie geschlagen, so daß sie zu Boden fiel. Nachmittags dachte sie über die empfangenen Beleidigungen nach, wahrscheinlich, so erklärte sie, wollte ich Selbstmord begehen. Sie erklärte weiter, was sie eigentlich dachte, wisse sie wirklich nicht mehr. Sie habe auch abends ihren Mann nicht kommen sehen, soweir könne sie gar nicht sehen. Im Dunkeln ging sie die Treppe herunter und traf ihn, wobei sie eine furcht, bare Angst befiel. Eine große Aufregung regierte mich, ich war nicht mehr Herr meiner Sinne. Auch daß ich auf mich selber schoß, weiß ich nicht mehr. Die Zeugenvernehmung ist damit beendet und es erfolgt die Benrehmuttg der Sachverständige«. Erster Sachverständiger ist der Landgerichtsa»t Dr. Flickinger, der ausführt: Die Angeklagte stammt aus einer Familie, in der Geisteskrankheiten und Selbstmorde vorkamen. Der Vater war ein noto rischer Verschwender, die Mutter eine rabiate Person, mit der niemand gern umging. Auch eine Schwester von ihr ist anormal, ihre eigene Tochter ist hysterisch. Bei einer so schweren hereditären Belastung kommt es aus ein oder zwei Fälle von Geisteskranken nicht an. Schon frühzeitig wirkten auf die Angeklagte schädigend? geistige Einflüsse ein. In der ersten lshe litt sie Schiffbruch. Sie zeigte von jeher einen explo siven Lharakter. Auch die zweite Ehe war nicht glücklich. Der Altersunterschied, die verschiedenen Charakteranlagen und anderes trugen dazu bei, ihr explosives Temperament hatte auch hier viel schuld. Am Tage der Tat befand sie sich bereits in den Wechseljahren, eine für solche nervöse Personen besonders kritisch? Zeit. Ich habe die Angeklagte vom 28. April bis zum 30. Sep tember mit Ausnahme der Erlangex Zeit, wo sie zur Beobachtung war, dauernd beobachtet. Ihre Stimmung wechselte fortwährend, wie ja auch heute. Sie zeigt die charakteristischen Merkmale einer schwer belasteten Person: ihr eigenes Ich steht im Mittelpunkt ihres Interesses. Sic gehört zu dem großen Heere der Psychopathen, sie steht in der Mitte zwischen gesund und krank. Die Frage der Zurechnungsfähigkeit bedarf ernster Prüfung. Die Tat war eine Affekthandlung. Der Affltl überschritt die Form des Gewöhnlichen. Aus der Tatsache jedoch, daß sie nach der Tat sich genau an alles erinnerte, muß man ihre Unzurechnungs- jähigteit bezweifeln. Daß sie nicht alle Einzelheiten kannte, ist klar, lieber die Hauptsache aber gab sie ein klares Bild. Nach alledem kann ich nicht sagen, daß im Sinne des tz 51 StGB, eine Bewußtlosigkeit norlag. — Nächster Sachverständiger ist Dr. Klueber von der Kreisirrenanstalt Erlangen. 'Ek^fühirk lst a. aus: Was den Aufenthalt der An- Z.^laajen in der Irrenanstalt anlangt, so hatte sie ttMchnm Schlaf, aber keinen abnorm schlechten, ein gutes Lesebediirfnis, aber die Reproduktion war meist oberflächlich. Nicht ein Wort des Mitleides und Schmerzes hatte sie für ihren Mann, sich selbst dagegen bezeichnete sie als am schwersten geschädigt. Was die Verhand lung betrisft, so hat sie keinesfalls in psychologischer Hinsicht überrascht. Das zügellose Temperament -er Angeklagten ist zum Durchbruch gekommen. Ich stimme Dr. Flickinger darin zu, daß eine ausge sprochene Geisteskrankheit im Sinne des 8 51 nicht norlicgt. Es handelt sich aber um einen Krenzfall, -er nicbr zum absolut Kranken neigt als zum ab solut Gesunden. Ich präzisiere: Geisteskrankheit liegt nicht vor, dageaen heae ich starke Zweifel, ob -io Anaeklngte im Augenblick -er Tat ihre freie Willvnsbestimmung Hatto. — Darauf wird die Weiterverhandlung auf Montag vertagt. Spvrst wlnterlpvrt. Wetterdepeschen aus Wintersportplätzen oom 21. Januar. stfl S»im- UUioa L j kSlkl- zickt l.flt I s -- Loarl- -»lezen ISr - t eeblt» di» tl — 'L1.1, Hail»! dis vdsr- d«d»I Seda»» «il«r »,<!« Z Witterungsbericht aus dem Badischen Schwarzwald. Feldberg. 21. Januar, Telegr.: Schneehöhe 00 <-m. Welter prachtvoll. — 3 Grad. — Hundseck, nördl. Schwarzwald, 21. Januar. Telegr.: Schneehöhe 80 en>, — 1 Grad. Ski- und Rodelbahn dis Ooertal. Winteriportausstellung in Annaberst. Die aus Anlaß des über acht Tage in Oberwiesen thal jtattfindenden Deutschen Sportfestes in Annaberg veranstaltete Deutsche Winter spor t a u s st e l 1 u n g wurde am Sonnabend von Herrn Stadtrat Dr. Merkel, dem Vorsitzenden -es Berkehrsausschusses, in Gegenwart der Behörden und sonstiger geladener Gäste eröffnet. Die Aus stellung ist in der großen Festhalle untergebracht, die durch die Malerfirma Freymann L Rönnau in eine große Winterlandschaft, mit Fichtel-, Keil- und Pphlberg, verwandelt worden ist. Von zahlreichen auswärtigen und heimischen Firmen sind ausgestellt: Geräte und Gegenstände zur Geschichte des Winter sports, Skier und deren Zubehör, Skireifen, Schnee reifen und dergl., Bobsleighs. Skeletons, Nenn wölfc ujw., Rodelschlitten aller Art und bereit Zube hör. Geräte zu Eisspielen, Wintersporttleiduna und wüsche für Hamen und Herren, sonstige Winter sportausrüstung, u. a. optische Instrumente, photo graphische Apparate, Touristenproviani. Erfrischung» mittel, Wintersportliteratur, Winleriportkunstblät. ter, Albums, Plakate, Führer, Wintersportpost- karten, Ehrenpreise, Medaillen, Klubabzeich»«, allerlei Kuriosa der Wintersportoereine usw., ferner Weihnachtskrippen, Weihnachtsbrrge. Pyramiden und Wrihnachtsfiguren, landschaftliche Gemälde. Ge- meindepanoramen, Bilder von Wintersportplätzen und verschiedene» andere Die Anordnung ist in «ü«n Teilen Vortrefflich, so daß da» Publikum sich leicht über »ünschen»»ert« Einzelheiten orientiere« kann. So gibt die Annaberger Ausstellung ein gute» Bild von dem Streben, das die Industrie zeigt. den Bedürfniffen des Wintersportes gerecht zu werden. Die Ausstelluna dauert 14 Tage. — Der offiziell« Führer durch dte Ausstellung und zugleich durch die Ausstellung erzgebirgischer Weichnachtskrippen ist im Verlaa« der Buch- und Kunstdruckerei Felix Thallwitz in Frrma E. O. Schreiber erschienen. Er umfaßt in schöner Ausstattung 104 Seiten und kostet 20 Pf. — Trotz des abgesagten Wintersport festes herrscht in Annabera ein reges Wintersport leben und -treiben. So sah man Autoschlitten durch die Stadt sausen, auch bemerkte man ein soaenanntes ski-Ckörning, d. h. einen Schneeschuhläufer, der sich von einem Pferde ziehen läßt, auf dem ein anderer Sportmann in schmuckem Winterdreß Platz genommen hat. 8. Wintersportbericht aus dem Bayerischen Hochland vom 20. Januar. Partenkirchen: Rodel-, Ski-, Schlitten- und Eisbahn sehr gut. Wetter sehr schön. — 3 Grad. — Josefstal: Rodel bahn vom Spitzingsattel sehr gut. Skibahn gut. Schlittenbahn sehr gut. Wetter sehr schön. — 2 Grad. Vom 23. mit 28. Januar kostenloser Skikurs. — Bad Tölz: Rodel- und Skibahn sehr gut. Schneehöhe 56 <-m. — 3 Grad. Welter sehr schön. — Bad Reichenhall: Rodelbahn von der Kugelbachalm sehr gut. Skibahn sehr gut. Schlittenbahn sehr gut. Wetter schön. — Berchtesgaden: Rodelbahnen Vorderbrand, Ealzberg, Au, Lockstein und Schellen berg sehr gut. Skrdabn Dorderbrand, Jennar, Roß seid, Götschen nach Schellenberg sehr gut. Spiegeleis auf dem Königsee, ganz -ugefroren und öangbar. Garmisch-Rissersee: Rodel-, Bob-, Ski-, Schlitten- und Eisbahn sehr gut. Schneehöhe 30 cm. Wetter sehr schön. — 6 Grad. — Marquartstein-Hoch- gern: Rodel-. Ski- und Schlittenbahn sehr gut. 100 em alter Schnee, 10 em Neuschnee. Wetter lehr schön. — 6 Grad. — Mittenwald: Rodel-, Eki- und Schlittenbahn gut. Schneehöhe 20 <m. Wetter lehr schön. — Oberaudorf-Brünstein: Rodelbahn sehr gut. Skibahn an den Südleiten vormittags verharscht. Abfahrt zum Tatzelwurm sehr gut. Wetter schön. Schneehöhe 50 cm. — 2 Grad. Wallberg: Rodelbahn sehr gut. Skibahn an den Nordhänaen gut, an den Südhängen leicht verharscht. Schneehöhe 1,30 m. Wetter sehr schön. — 2 Grad. Zlv. Wintersport im Heere. Ein Frontoffizier schreibt der „Mil.-pol. Korresp.": Nachdem sich der Rasensport im Heere Eingang und Beliebtheit ver schafft hat und den Mannschaften in ihren Frei stunden gesunde Beschäftigung und Bewegung in »rischer Luft bietet, sängt nun auch der Winter sport an, in der Truppe Anhänger zu gewinnen. Früher kannten fast nur dte an den Vogesen stehen den Regimenter und die Hirschberger Jäger im Riesen gebirge den Schneeschuh und nahmen damit dienst liche und andere Fahrten vor. Jetzt aber wird er zu Sportzwecken auch rn anderen Gegenden des Deut schen Reiches herausaeholt, wo früher niemand an den schönen Skisport dachte. So kann man jetzt in Ost- und West preußen, wo der uralisch-baltische Höhenrücken und seine Ausläufer ein geeignetes Gelände bieten, des öfteren Mannschaften der Fuß truppen mit Schneeschuhen vor die Tore der Karnr- sonen wandern sehen, was von den Vorgesetzten und allen Freunden der Armee freudig begrüßt wird. Denn jedes Mittel kann nur willkommen kern, durch das der junge Soldat sich willig und gern von dem entnervenden Einfluß der Kneipen und Tanzböden fernhalten läßt! 8 St. Moritz. Die amtliche Auskunftstelle der schweizerischen Bundesbahnen im internationalen öffentlichen Verkehrsbureau in Berlin. Unter den Linden 14, schreibt uns: Bet immerwährend pracht vollem Wetter stehen wir nun inmitten der großen Ereignisse. Donnerstag, 26. Januar, ist der zweite Renntag der großen Pferderennen auf dem St. Moritzer See und Sonntag, 20. Januar, dritter Renntag. Der zweitbedeutendste Becher des Cresta-Run, der „Curzon Cup", wird auch noch diesen Monat ausgetragen, der Tag bleibt noch fest zusetzen. Montag wird der Wanderbecher des Kuroereins auf dein Dimsom Run ausgesochten und dazwischen folgen sich tagtäglich andere sportliche Veranstaltungen der verschiedenen Klubs. Pferdesport. Rennen zu Nizza am 22. Januar. lDrahtbericht.f Prix du Conseil Eönöral 3500Fr. Verlaufs- Hürdenrennen. 2800 m. Marquis de Tracys „Si rli", 6j„ 71'/. kg (Gaudinet), 1., Mons. Letelliers .^sontenay aux Roses", 4j„ 64 kg, 2., Mons. G. D. Morgans „Samsam", a., 71'/« Ke, 3. Tot.: Sieg 10:10, Platz 14. 13, 14:10. 8 liefen. Prix des Al pes-Mariti mes 4000 Ar. Hürden rennen. 3000 m. Mons. A. Salomons „Kurwenal", 6st, 67 lR. Sauval), 1., Mons. CH. Brossettes „Bonnelles", 5j., 66 Ku, 2., Mons. L. de Romanets „Emouchet", a., 60 stx, 3. Tot.: Sieg 23:10, Platz 16,29:10. 6 liefen. Prix du Grand Cercle de Rice 30000 Fr. Steeplechase. 400) w. Mons. I. Hennessys „Ren te ria", 4j„ 66 l<2 (Hawkins) 1., Mons. A. Veil- Picards „Le Matifan", 4j., 68'/, lcx, 2., desselben „Tournelle", 4j, 66'/, kg, 3. Tost: Sieg 43:10. Platz 17, 56, 21:10. Ferner liefen: „Chartres", „Grand Matin", „Cani Comba", „Rat il Poils", „Alavika". Prix de Menton 1000 Fr. Steeplechase. 3400 m. Mons. James Hennessy „Kintyre", 4j., 68 kg lHawkinsj 1., Mons. A. Verl-Picards „Galicu:". 4j., 68 kc.'. 2., Mons. L. de Romanets „Gil d'Or, a., 67 k^, 3. Tot.: Sieg 19:10. 3 liefen, Radsport. 8 Der Leipziger Rennfahrer-Verband feiert am 19. Februar nachmittags 4 Uhr im Pfaueniaale des Zoologischen Gartens sein 13. Stiftungsfest. 2) Im Pariser Wintervelodrom gelangte am Sonntag ein 6-Stunden-Radrennen zur Ent scheidung, das von 16 Mannschaften bestritten wurde. Sieger wurden Rousseau-Chavron mit 232,245 km. Zweite wurden Beyl Miquel, Dritte Wirth-Cottrel. Eine Runde zurück 7 Mannschaften, darunter die vor- iiigliche Mannschaft Moran-Brocco. Kraftfahrwese«. Aus der Generalversammlung de» verei«« Deutscher Motorfahrzeug » Industrieller wurde be schloßen, Ende November oder Anfang Dezember eine Automobil Ausstellung in Berlin abzu halten. Autzdallsport. Di« Spielvrreiniaung schlägt Balljpielllud mit 3:2. Von den beiden Derdandsspielen der ersten Klaffe, die am Sonntagnachmittag auf dem Leipziger Sportplatz« zum Austrag kommen sollten, ist nur das zwischen dem Leipziger Ball- sptelklub nnd der Lindenauer Spieloer- «tntauna zur Entscheidung gelangt, «ährend da» Spiel zwischen den Fußballkluvs „Sportfreunde" und ,Fortuna" oom Schiedsrichter abgesagt wurde, weil der Boden de» zweiten Spielfeldes für das Spiel ungeeignet «ar. Auch der Boden des allgemeinen Wettspielseldes war für di« Svieler nicht angenehm, hart gefroren, teilweise mit Et» bedeckt, so daß die Spieler oft behindert waren. Die beide« Mann schäften »aren ungefähr gleich stark und nur knapp neata di« Spieloereinigung, di« am vorige« Sonntag sich erst der „Eintracht beugen mußte. Dte Linde nauer Mannschaft begann das Spiel. 2n der 4. Minute konnten die Ballsvieler durch ihren Halbrechten den ersten Erfolg erzielen und zwar aus einem Kopfstoß, nachdem ihm der Rechtsaußen den Ball nach guter Kombination zu gespielt hatte. Lange kämpften die Parteien ohne weiteren Erfolg, erst in der 40. Minute vermochte der Mittelstürmer der Spieloereinigung infolge eines unerwarteten Durchbruches aus größerer Entfernung einzusenden und damit auszugleichen. Kurz vor der Pause übernahmen jedoch die Balljpieler die Führung zum zweiten Male, diesmal durch den Mittelstürmer, und mit 2:1 für L. B. K. wurden die Seiten ge wechselt. Nach kurzer Pause hatten die Ballspieler Anstoß, und nur wenige Minuten nach Beginn glich die Spieloereinigung zum zweiten Male aus. Wieder war ein plötzlicher Durchbruch gelungen, wobei der Halblinke etnsandte. Ein 11-m-Ball brachte dann die Entscheidung. In der 38. Minute hatte ein Ballsvieler ein Strafraum Hand gemacht, wodurch der Spielvereinigung Gelegenheit zu einem Vor sprung gegeben war. Der hoch geschossene Ball wurde vom Torwächter der Blaugelben zwar gefangen, glitt ihm aber infolge des sehr scharfen Schusses wieder aus den Händen und ins Netz. Da sich bis zum Schluß weiter nichts ereignete, blieb die Spielver einigung mit 3: 2 Sieger. ;/: Sintrachtsportpark. Das Treffen „Eintracht" gegen Bewegungsspieler endete, wie erwartet, nnt einem glatten Siege des Altmeisters, der gestern wieder einen glänzenden Beweis seiner Spielstärke erbrachte. Dem guten Zusammenspiel des D. f. B. fiel „Eintracht" bald zum Opfer, und drei schöne Tore der ersten Halbzeit drücken das Stärkeverhältnis ein wandfrei au». „Eintrachts" Bemühungen scheiterten an der guten Verteidigung, so daß die Pause einen Stand von 3: 0 für B. f. B. sah. Dte zweite Halb zeit begann reckt vielversprechend. Ein flotter An griff vom Anstoß aus, und schon lag der Ball im „Erntracht"-Tor, 4:0. „Eintracht" ließ sich nicht ent mutigen und kämpfte zäh weiter. Lanoe Zeit war jetzt „Eintracht" in der Offensive, und mit zwei recht guten Schüßen stellte sie das Resultat auf 4.2. aber bei diesem Stande übernahm wieder Ä. f. B. das Kommando, um kurz vor Schluß zum fünften Male erfolgreich zu sein. Endresultat 5:2. Beim Sieger gefiel das gute Zusammenspiel, das ihn überlegen machte. „Eintrachts" Schnelligkeit ist zwar be achtenswert, doch kam sie gegen die gute Form des V. f. B. nicht auf. :/: Der verband Mitteldeutscher Ballsp'elvereine tagte am Sonntag in außerordentlicher Versammlung im Zentraltheater zu Leipzig. Es handelte sich um die Bestrafung des Leipziger Ballspielvereins „Olympia", über die in letzter Instanz verhandelt wurde. Nach eingehender nochmaliger Erörterung der Fälle wurde die Berufung mit großer Mehr heit abgelehnt, so daß die schon feststehenden Strafen der einzelnen Mitglieder wie auch die viermonatige Disqualifikation des Vereins selbst bestehen bleiben. Wettspielergebnisse vom Sonntag. Fußballklub ^Helios" i schlug Fußballklub „Pseil^ l mit 4:0. — «schleußiger Ballspielklub „Olympia" I schlägt Fuß ballklub „Eintracht" II mit 5:0. — Leipziger Ball spielklub lll schlägt Fußballklub „Leipzig-West" ll von 1903 mit 3:1. — Fußballklub „Urania^ > schlägt Fußballklub „Eintracht" lil mit 7:0. — Schleußiger Ballspielklub „Olympia" 1l und Leipziger Sport vereinigung l von 1907 spielen mit 0:0 unent schieden. — Ballspielklub „Hohenzollern" lll schlug Ballspielklub „Arminia" IV mit 4:0.— Lindenauer Spielvereinigung IV schlägt Leipziger Fußballklub „Wettin" II mit 3:0. — Gautzscher Fußballklub „Sachsen" l schlug Dölitzer Spielvereinigung I mit 3:2. — Das Spiel der zweiten Mannschaften ge wann ebenfalls „Sachsen" mit 7:0. — Leutzscher Fußballklub „Viktoria" tV unterlag gegen Gautzscher „Sachsen" IV mit 1.5. — Leutzscher Fußballklub „Viktoria" lll schlug Schleußiger Ballspielklub „Olympia" V mit 3:0. — Schleußiger Ballspielklub „Olympia" IV schlug Leipziger Sportvereinigung 1l von 1907 mit 7:1. H Bei den Berliner Fußballspielen siegte am Sonntag „Hertha" über Berliner Ballspiel klub 3:2 und „Preußen" über „Britannia" mit 3:1. — st. In Nürnberg schlug am Sonntag der Ost kreismeister Bayern-München im Ligawettspiel den Fußballklub „Pfeil"-Nürnberg überlegen mit 5:0, —st. I« München schlug am Sonntag im Fuß ballwettspiel „Wacker" - München den Männer turnverein „Augsburg" mit 2:1. Luftschisfahrt. Italienischer Lenkballon. Wie aus Rom gc meldet wird, stieg am Freitag der neue italienische Lenkballon „Auzonjabis" auf dem Militärflug platze Bosko mantico bei Verona auf, flog gegen Peschiera, dann längs des Gardasees über Dezcnzano nach Salo, von dort nach Bergamo, wo die Landung glatt vollzogen wurde. Der neue Ballon gekört dem kleinsten Lenkballontyp ckn, er ist nur 37 Meter lang und wiegt bei einem Fassunas raum von 1300 Kubikmeter 100 Kilogramm. Der Motor hat eine Stärke von 35 t'. 8. * Die „Illustrierte Sportzeitung zur Hebung der Vollkraft" lVerlag A. Stolz L Co. in München, Königinstraße 37 u. 39) bietet auch in ihrer letzten Nummer eine Fülle nützlicher Anregungen und Be lehrungen in Wort und Bild, welche die vornehme Tendenz dieser populären und mit Recht überall be liebten Wochenschrift auf jeder Seit« erkennen läßt. Nicht nur für jeden Soortsmann, sondern überhaupt für alle, dte Sinn haben für gesunde körperliche Ausbildung durch vernünftig betriebene Leibeszucht, ist dte „Illustrierte Sportzeitung" längst zu ecnem beliebten Ratgeber geworden, der in der Zeit seines nunmehr zwanzigjährigen Bestehens auf schöne Er folge zurückblicken kann. " Letzte vepelchen unü Fernlprechmelüungen. Eine deutsch« Truppenlandung in China. * Hankou (Pang-tse-kiangj, 2Z. Januar. (Mel düng Les Reuterschen Bureau«). Die englische Poli zei ließ emen Kuli, Len sie todkrank auffand, nach der Polizeistation dringen; der Kuli starb unterwegs. Die Chinesen behaupteten nun, die Poli zei hätte den Kuli getötet, und es brachen infolge da von Unruhen aus. Von dem englischen Kanonen boot „Thtstte" und dem deutschen Kanonen boot „Iagua r" wurden Freiwillige aufgerufen und Detachement» gelandet, die von der Menge inst Steinen deworsen wurden. In dem nun folgen den Kampfe wurden acht Chinesen getötet. Der Btzekönig entsandt« darauf chinesische Truppen zur Wiederherstellung der Ordnung. Die Lage, die zu- erst ernst war. wurde bald wieder ruhiger. Di« 8«g« i» H«««v ) S«lv«i»i, 22. Januar. (Lig. Drahtmeld.) Nach den letzten amtliche« Meldungen ist di« Li» ge im Ye men beunruhigend. Die Verbindung mit Sana und Umgegend ist noch unterbrochen. Sana ist zerniert, hingegen ist die Gegend von Taaz und Hodeida nicht unmittelbar bedroht. Der Kriegs minister Hai die sofortige Einberufung der Redifs der ersten Klaffe von Monastir, Perlepe, Kröprülll und ferner von zwölf Bataillonen von Koffowo ver fügt. Die Truppen werden teils in Saloniki, teils in Dedeagatje zur Einschiffung nach Hodeida gelangen. Iuffuf-Pascha, der Kommandant von Dedeagatje, wird den Oberbefehl über die von Rumelien nach dem Pemen abgehenden Truppen erhalten. Verpachtung der Galapagos-Inseln an die Vereinigten Staaten? G* Guayaquil lEcuador), 22. Januar. < Eigene Drahtmeldung.) Präsident Estrada hatte mit einer Reihe hervorragender Bürger des Landes eine Be sprechung. die die Mitteilung der Bereinigten Staaten, daß sie geneigt wären, gegen einen Pacht zins von 15 Millionen Dollar die Galapagos- Inseln auf 99 Jahre zu pachten, zum Gegenstand hatte. Die Anwesenden befürworteten einstimmig die Ablehnung des Anerbietens mit der Be gründung. daß ieine Annahme unpatriotisch wäre. D* Washington, 22. Januar. (Eig Drahtmeld.) Im Staatsdepartement wird zu gegeben, daß zwischen den Vereinigten Staaten und Ekuador über die Verpachtung der Galapagosinseln unver bindliche Verhandlungen gepflogen worden sind. Es heißt, der Kongreß von Ekuador habe vor einiger Zeit seine Zustimmung zu -er Verpachtung der Inseln gegeben. last über die Befestigung des Panamakanals. G» New York, 22. Januar. (Eig. Drahtmeld.) In einer Ansprache an die Vertreter der Pennsyl vania-Gesellschaft in New Port erklärte Taft, die Abänderung des Abkommens zwischen den Ver einigten Staaten und England über den Panama kanal habe zum Zweck, das Recht zur Be festigung des Panamatanals wieder- zucrlangen. Der Vertrag mit Panama enthalte ausdrücklich die Anerkennung dieses Rechtes. Keine einzige 'Nation, einschließlich Englands, habe bei den Vereinigten Staaten ein Unvermögen an genommen, den Kanal zu befestigen. Tast berührte sodann den Vorschlag, den Kanal durch ein inter nationales Abkommen zu neutralisieren, und fragte: Nachdem wir 500 Millionen Dollars zur Verbesserung der nationalen Verteidigung aus gegeben haben, sollen wir auf den halben mili tärischen Wert des Kanals verzichten, indem wir den Vorteil davon einer Nation zu kommen lassen, die uns zu vernichten sucht? Taft erklärte dann weiter: Gerade durch die Be dingungen des Vertrages mit England sind wir verpflichtet, den Kanal in gutem Zustand zu er halten, als einen Durchgangswcg für alle krieg führenden Parteien, solange wir nicht selbst in den Streit mit hincingezogen werden. Er gebe nie mand in der Friedensliebe nach und schlage vor, wenn er die Zustimmung der betreffenden anderen Staaten erlangt habe, dem Senat Schied» gerichtsvertrage zu unterbreiten, die in ihren Bestimmungen weiter als alle bisher ratifizierten und weiter als alle jetzt zwischen irgendwelchen Nationen bestehenden Verträge qingcn. Aber er könne sich nicht vor der Möglich (eit eines Krieges verschließen. Man habe die Zc:t noch nicht erreich», wo man auf Beilegung aller internationalen Streitigkeiten durch Schiedsspruch rechnen könne. * Beisetzung üer Opker ües „v 3". Darmstadt, 22. Januar. Heute nachmittag um 3 Uhr wurde der Kommandant des Untersee bootes „U 3" Kapitänleutnant Ludwig Fischer zu Grabe getragen. Auf dem Friedhof und in den anliegenden Straßen hatten sich über 10l>00 Personen eingesundcn. Der Kaiser hatte sich durch den preußischen Gesandten Frhrn. v. Ienisch vertreten lassen, der Großherzog durch seinen Generaladjutanten Generalmajor Hahn. Prinz Adalbert von Preußen durch seinen persönlichen Adjutanten Kapitänicutnant Junkermann. Ferner nahmen an der Beerdigung teil der Kommandierende General des 18. Armeekorps General der Infanterie o. Eichhorn, die Staatsminister Dr. Ewald und v. Hombergk zu Vach, die Generalität und sämtliche Offiziere der hiesigen Garnison. Aus Kiel war zehn Kameraden des Verstorbenen, darunter die zwei geretteten Offiziere des „U 3", erschienen. Kiel, 22. Januar. (Eig. Dratbm.) Aus An laß der gestern nachmittag erfolgten Beisetzung des Matrosen Rieper vom Unterseeboot „ . 3." waren prachtvolle Kranzspenden eingegangen vom Prinzen und der Prinzessin Heinrich von Preußen, dem Prinzen Adalbert, deni Staatssekretär des Reichsmarineamts v Tirpitz. den fremdländischen Marincattaches, den Admiralen und zahlreichen Marine- und Truppenteilen, Vereinen und Privatpersonen. Die Beerdigung er folgte nach vorhergegangener Traucrfcier, bei der Marineoberpfarrer Geh. Oberkonsistorialrat Goedel die Gedächtnisrede hielt, im Beisein der orts anwesenden Admirale und vieler Abordnungen unter großen militärischen Ehren und überaus reger An teilnahmc der Bevölkerung auf dem Garnisonfriedhof. Die Pest in China. * Peking, 22. Januar. (Meldung des Rcurerschen Bureaus.) In der Umgebung von Peking sind wieder mehrere Pest fälle mit tödlichem Ausgang vorgr kommen, innerhalb der Stadt keiner. Zahlreiche Opfer forderte die Pest in einem Dorfe bei Tjchifu. Die Chinesen ziehen jetzt die von den Ruffen vorge schlagenen Isolierstngsmaßregeln in Er wägung. Der Taotai von Charbin wurde infolge eines Protestes von russischer und japanischer Seite abgesetzt, da er den sanitären Maßnahmen zur Be kämpsung der Pest Widerstand entgegensetzte. G Peking, 22. Januar. (Eig. Drahtmeld.) Von der Regierung nahestehender Seite wird mitgeteilt: Die Pest in Charbin ist in den letzten Tagen etwas weniger heftig ausgetreten und man hofft, sic aus dem eigentlichen China fernhalten zu können. Es sind deswegen die verschiedensten Maßnahmen getroffen. Das Kriegsministerium hat eine Sani tätskolonne in die Mandschurei geschickt, außerdem sind tüchtige chinesische und europäische A:rzte dort hin geschickt. Für die Mandschurei sind Quarantäne Vorschriften erlassen. Damit Peking vor Ansteckung verschont bleibt, fahren auf der Bahnstrecke Schanhai- kuan Mukden nur noch Wagen 1. Klaffe. Alle Pro- vinzialregierunqen sind telegraphisch vom Mini sterium des Innern angewiesen, die nötigen Vor sichtsmaßregel» zu treffen. Le»« » d «,»»>« »e, »»,»»«««» E. Pal». <lb»ht»aN»u»! k». Lndwch G«««»«»». SttaMworUtrre Redakteure vür Polin, r» «. «uatHer. lokal« und lä^sstLe AnzelegenheNen, raG«»aronIk und vermUa>t«O Iv. « O»«N«». d«A tzeuilleton P««t 8>da»md«r«. Piultt «. «»»'n,. E»„t und varichtllaol H«arMd. S»r »W zk>:»d.'ll^iinna St. «ira-rai, Au» den Lnler uent«»l VN» Leder. SämUl» tn Liipzig ZusLrislen sind niLt dttILnItch «u aderigeren, tondern an Ser,«,, dte Red»«««» od«r dl, Se-adstspel» »r« Letp»»»»« Die — rli««««»« R««W«« ,«f«tzt 1« Seite«.
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