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Amtlicher Teil. Vekslmtmschirng. Am 27. Januar, dem Geburtstage Seiner Majestät des Kaisers, wird der Postschalterdienst im all gemeinen wie Sonntags wahrgenommen. Bei den Postämtern in Altleipzig und Leipzig-Plagwitz sind jedoch die Schalter auch nachmittags von 5-7, und bei den Postämtern 1, 2, 3, 8 und 13 außerdem noch mittags von 12—1 geöffnet. Die Zahlstelle des Postscheckamtes wird von 10 vorm. bis 1 nachm. für den Verkehr mit dem Publikum offen gehalten. In Leipzig und den eingemeindeten Vororten sowie in Leipzig-Schönefeld ftnden an diesem Tage vormittags zwei Briesbestellungen sowie eine Geld- und eine Paketbestellung statt. Leipzig, den 24. Januar 1911. «»7 Kaiserliche Ober-Postdirektion. Herr Privatmann Paul Händel hier, Kantstraße Nr. 17, I., ist zum Ersatzmann« des Waisenrates im 28. Waisenratsbezirke bestellt worden. Leipzig, am 21. Januar 1911. «««7 Der Rat der Stadt Leipzig. Pfleg- und Jugendfürsorgeamt. Obrrrcatzchuic und I. Rcabchnlc. Zur Feier des Geburtstages Sr. Majestät des Kaisers findet Freitag, den 27. Januar, vormittags 19 Uhr ein Festaktus statt: zur geneigten Teilnahme beehre ich mich im Namen des Lehrerkollegiums ergebenst einzuladen. Leipzig, den 24. Januar 1911. s«7o Rektor Prof. Or. vonackt. GmkliidrsparkO Orksch. Gemeindeamt: Nähe Staats- und Straßenbahn. Geschäftszeit 9—1 und 3—5, Sonnabends 9—2 Uhr. Zinsfuß: 3V-.7o- Vü^ilolrv „21s Vor vierzig Jahren. Amtliche Depeschen der Bundes - Telegrnpheu-Station zu Lei»,!«. Versailles, 23. Jan. Am 21. besetzten Ab, theilungen der deutschen Süd-Armee nach leichtem Gefrchte Dole, und nahmen 230 mit Lebensmitteln, Fourage und Bekleidung beladene Eisenbahnwagen. Am 22. Januar wurde die Eisenbahn-Mosel-Brück« zwischen Nancy und Toul durch eine Franktireur» Bande zersprengt. Im Norden hat die 1. Armee das Terrain bi» zu den Festungen vom Feinde gesäubert. v. Podbiel»ki. Leipzig, den 24. Januar 1871. Telegraphie de» Norddeutschen Bunde». Aus Leipzig und Umgegenü. Leipzig, 24 Januar. Historischer Tageskalender für Leipzig. 24. I a n u a r: 1782 Mozarts Name erstmals auf dem Programm der Gewandhauskonzerte. Das kauen. Es ist heute allgemein bekannt, daß bei unserer Ernährung nicht nur die Frage, was wir essen, son dern auch wie wir essen, das heißt, wie die Speisen in unserem Munde verarbeitet werden, eine hervor ragende Rolle spielt. Das Kauen, das trotz des alten Volkswortes „Gut gekaut ist halb verdaut" von vielen noch immer etwas nebensächlich behandelt wird, be sorgt das wichtige Geschäft, unsere Nahrungsmittel in möglichst guter Zerkleinerung und Verteilung und nach gründlicher Durchmischung mit Speichel in den Magen gelangen zu lassen. Magen und Darm haben die Aufgabe der Verdauung, im Munde aber wird die Arbeit des Voroerdauens geleistet. Der Speichel macht die von den Zähnen zermahlenen und von der Zunge geformten Bissen weich, hat aber außerdem noch eine chemische Funktion zu erfüllen, nämlich die in der Nahrung oufgenommene Stärke (Mehl) in Zucker, bzw. in Dextrin und Maltose umzuwandeln, worauf die Speise in den Magen geleitet und dort weiter verdaut wird. Der Amerikaner Fletscher halte das Kauen sogar zu einer gewissen Kunst ausgebildet. Er machte sich an ein sorgfältiges Studium des Ge schmackes, behielt die Speise so lange als möglich im Munde, um den gesamten guten Geschmack, der in der Nahrung enthalten ist, soviel wie möglich herauszu ziehen, vis sie von selbst in die Kehle hinunterglrtt. Gründliches Kauen erscheint bei einem großen Teil unserer heutigen Nahrung überflüssig; wir glau ben genug damit getan zu haben, wenn wir alle unsere Bissen klein und dünn schneiden, sie durch Butter und Saucen geschmeidig machen und sie durch reichliche Getränke „hinunterspülen". Aber alle die künstlichen Hilfsmittel ersetzen nicht im entferntesten den Wert des guten Kauens und sind schuld an einer Reihe von Magen- und Darmstörungen und an der weit verbreiteten Zahnverderbnis. Durch das unge nügende Kauen werden die Zähne schlecht genährt und können nur mangelhaft kauen. Beim mangel haften Kauen aber fehlt es den Zähnen wiederum an der erforderlichen Uebung, denn der Zahn ist kein totes Glied, sondern hat ebenso wie andere Organe Stoffwechsel. So entsteht eine Wechselwirkung, bei der Zähne und schlechtes Kauen einander in immer * Ordenswesen. Der König hat genehmigt, daß der Fabrikbesitzer Wilhelm Thiel in Leipzig das ihm vom Eroßherzog von Sachien-Weimar-Eisenach verliehene Ritterkreuz zweiter Abteilung des Haus ordens der Wachsamkeit oder vom weißen Falken annehme und trage. * Theater-Rendant a. D. Küster s. Ein Veteran unseres Leipziger Stadttheaters rst am Sonntagabend im 82. Lebensjahre gestorben: der pensionierte Theater-Rendant Gustav Gottlob Küster. 'Nicht weniger als fünf Direktoren hat er treu gedient. Die erste Tätigkeit des Verstorbenen fällt schon in die Direktion Witte, der er von An beginn an (181^1) im Theaterdienst angehörte. Dann kamen Laube (1889/70), Haase (1870, 76), Förster (1876 82) und endlich Staegemann, dem er noch über 12 Jahre seine Kräfte widmete, bis er nach nahezu 42jähriger Tätigkeit in den verschiedensten Stellungen (so als Kassierer und Rendant) im Jahre 1895 in den Ruhestand trat. In dieser langen Zeit ist er allen Direktoren ein treuer Diener und Helfer gewesen, und auf seinem nicht immer leichten Posten wußte er den Wünschen und Anforderungen, die an ihn herantraten, in jeder Weise entsprechen. Seine Dienste wurden durch Verleihung verschiedener Orden und Ehrenzeichen anerkannt; so war er Inhaber des Albrechtsordens 2. Klasse und einiger anderer Aus zeichnungen deutscher Staaten. Dem Verstorbenen wird in weiten Kreisen ein ehrendes Gedächtnis bewahrt bleiben. ** Frau Rabbiner Dr. Porges, die Gattin des Leipziger Rabbiners Dr. Porges an der hiesigen israelitischen Religionsgemeinde, wurde gestern mittag auf dem israelitischen Friedhof an der Ber liner Straße zur letzten Ruhe geleitet. Eine viel- hökerem Maße schädigen. Die Zähne wollen Arbeit Haven, deshalb soll man ihnen feste Bissen zu kauen geben. Auch die Kinder soll man schon früh gut kauen lassen und ihnen nicht ängstlich die harte Rinde vom Brot wegschneiden oder die Bissen vorher durch Eintauchen weich machen. Ein vielfach verbreiteter Glaube ist es, daß man den MUchzäbnen des Kindes keine große Beachtung zu schenken orauche und daß sie ungehindert faulen dürften, da sie ja durch das nachfolgende bleibende Geviß ersetzt würden. Das ist grundfalsch. Die Milchzühne sollen nur abgenutzt werden, bei Krankheiten aoer ist sofort der Zahnarzt zu fragen, da sonst die Krankheit in das unter den Milchzähnen bereits neugebildete Gebiß übergehen kann. Der Zahn ist ein großes Kapital, und der Schaden, der ihm durch unser hastiges, oberflächliches Kauen zugefügt wird, ist ebenso groß wie die gesund heitlichen Nachteile, die der übrige Körper dadurch erleidet. Die Internationale Hygiene-Ausstellung, die zur Frage der Ernährung in umfangreicher Weise Stellung nimmt, wird auch den Wert guter Zähne und des rationellen Kauens in verschiedenen Demon strationen vorführen. Es wird an einigen Beispielen gezeigt werden, daß die Wirkung der Magensäfte eine um so intensivere ist, je mehr durch gutes Kauen die Verdauung erleichtert wird. hundertköpfige Menge hatte sich eingefunden, um der Verstorbenen das Geleite zu geben, darunter die Vorstände der Israelitischen .Religionsgemeinde zu Leipzig, sowie der Wohltätigkeitsvereine, in denen die Verewigte so lange Jahre an hervorragender Stelle gewirkt hat. Eingeleistet wurde die Feier durch Gesang des Synaaoaenchors, dann sang Kantor Frank ein Gebet und nun ergriff Rabbiner Dr. Kahlberg-Halle das Wort zu der Gedächtnisrede, der er die Worte „Du warst unsere Zuflucht von Geschlecht zu Geschlecht" zugrunde legte. Der Geistliche schilderte die großen Eeistesgaben der Verstorbenen, ihr reiches Gemüts und Seelenleben, das sie geradezu für ihre Stellung als Gattin des Seelsorgers pr-idcstinierte, und feierte sie weiter als Wohltäterin der Armen und Aermsten der Gemeinde, die sie wie eine Mutter verehrten. Nachdem sprach Rabbiner Dr. Edelstein-Pest, der Schwiegersohn der Verstorbenen, der sie als das geistige und seelische Haupt der Familie feierte. Im Namen des jüdischen Frauenvereins sprach in Vertretung der Vorsitzenden Frau Nelke der Ver blichenen den Dank des Vereins aus, und im Namen des Vorstandes der israelitischen Religionsgemeinde zu Leipzig widmete der zweite Vorsitzende No> entha l der Verstorbenen Worte ehrenden Gedenkens. Ferner gedachte noch namens der Loge Lnei Briß Rechts anwalt Hofsmann der Verdienste der Verstorbenen um das Kinderheim der Loge. Es folgte die Lithurgie seitens des Kantors Taussig. Dann wurde die sterbliche Hülle der Verewigten der Erde übergeben. * Poildienst an Kaisers Geburtstag. Am 27. Ja nuar, dem Geburtstage des Kaisers, wird der Post schalterdienst im allgemeinen wie Sonntags wahr genommen. Bei den Postämtern in Alt-Leipzig und Leipzig-Plagwitz sind jedoch die Schalter auch nach mittags von 5—7 und bei den Postämtern 1, 2, 3, 8 und (3 außerdem noch mittags von 12—1 geöffnet. Die Zahlstelle des Postscheckamtes wird von 10 vor mittags bis 1 nachmittags für den Verkehr mit dem Publikum offen gehalten. In Leipzig und. den ein gemeindeten Vororten sowie in Lerp ig - Schönefeld linden an diesem Tage vormittags zwei Brief bestellungen sowie eine Geld- und eine Paket - beitellung statt. * Gesellschaft für soziale Reform. Am Dienstag, den 17. Januar, fand eine Mitgliederversammlung der Leipziger Ortsgruppe der Gesellschaft liir soziale Reform statt, in der von dem ersten Vorsitzenden, Professor Dr. Biermann, der Jahres bericht erstattet, Rechnung abgelegt und Entlastung eingeholt wurde. Bevor die Neuwahlen des Vor standes vorgenommen wurden, erklärten die Herren Pros. Bicriiiann und Prof. Kötzschke. das Amt eines 1. Vorsitzenden, bzw. eines 1. Schriftführers aus beruflichen Gründen nicht wieder annehmen zu können, während Herr Stern, der bisherige Kassen wart, auch eine Wiederwahl als Beisitzer des Vor standes aus gleichen Gründen ablehnte. Der sodann gewählte neue Vorstand für 1911 und 1912 setzt sich aus folgenden Damen und Herren zusammen . Reichs gerichtsrat Hoffmann: 1. Vorsitzender; Fabrikbesitzer Graf: 2. Vorsitzender; Rechtsanwalt Dr. Burckäs: 1. Schriftführer; Privatdozent Dr. Liz. Windisch: -Nsr-rs mr'/ a?r -^.'STrrsr'F/?'. 7", r'77r ^crnrr-r?' Z977. W Verein I «ipLirrer 4^»8t«tr1v. 7cm 23. <l. lll. verschied nach langem Leiden unser liebes lllitglied, cker Oastvirt Herr krsiir kinelier, Uestauraat Naxriscks Leone. Lange ^abrc bat cker Verstarb« ne unserem Vereine angebört und ist stets ein lieber kreuad uad kolleee serve-en. Wir werden ibm auck über ckas Orab hinaus ein ebreockes ^nckeolren bervakren. l>is öoerckicrung Lacket Ooanerstarr, clen 26. ck. LL, naabmittags 3 klbr von cker Kapelle ckes Lückkrieckdokes aus statt. »s««» Lm recbt Zahlreiche Ueteiliaune > iktet «1er Ver8t«n«1. Leute aacbmittag entschlief sankt mein lieber, guter Lana, mein Ker enssuter, treusorgeader Vater, unser teurer Lrucker, Lcd,vager und Onkel IrLiHott wiMok LriM, Sekneilkermeislei', im 65. Lebevsj ab re. In tiefer trauer Leigen dies nur hierdurch an Leipzig, dekrebergässcbea 1, cken 22. laanar 1911. ^lr»rie ^cr»r»I«I aek. ^Vvu«I1, SRsrltir» ^rnol«l. Oie Leerckiguag Locket Llittnmcb, cken 25. ckanuar, aacbmittag */,3 Lkr vom Trauerbanse aus naeb ckem ckobanniskriockboko statt. »722s Lonnabenck abenck versebieck naeb längerem Leiden sanft und rubig im 72. L-beaszabrc unsere ionigstgellebto, treue Lutter, Lebrvieoer- und Orossmutter km MiM ven ksiMister hsiiZtz Leb. 8obwgrre. Tiekbetrübt reigea dies hierdurch an Llrimma, Leipzig, Lerlio, 22. danuar 1911. Sldovie Lange, kelix Lersedui ger und krau Lllsabetb geb. Lange, krltr Lladewald und k'rau Lartba geb. Lange, ^nua vervv. Liekavl geb. Lange, Wilhelm I'Iaul und krau Ottilie geb. Lange, ^egld Lekmann und krau Leleue geb. Lange und Liilceliiillder. Oie Beerdigung Ladet Kittwoeb, 25. danuar, nachmittags 3 Lbr vom Trauerdause Orimma, Laogestr. 23 aus statt. «isr ^.m 22. 6. lVI. versobied naob kurzem Kranksein unerwartet unser Prokurist und ^litarbeiter Herr Nax Hermann. Lein reobtsobatlentr Obaraliter, sein unermüd- lioberl^leiss, verbunden mit grosser ^nbänZliebkeit, bleiben uns allzeit im Oedäebtnis und siobern ibm ein ebrendes Knclenken. öaumMNZpinliei-kl ki88A a. l!. klb6, ältti6N-L686!!8e!l3ft Hit/ .^m Sonnabend nachmittag versebieck nach kurzem krau'enlager unsere liebe Lutter, Lekvvieger- und Orossmuttcr i'Tklii koslaiis Wntsr im 7l. kebenssabre, und Lacket deren lherckignng I ienstag vormittag '/^lO Lbr voa der ke cbenballo des Lückkrieckhokcs aus stMt. In tieker Trauer Zeigen dies nur bierckurek an Leipzig, Wien, Liackenau, Oalvisiusstrasse 15. «722« «1t« i»t«rk»1l«I»<;nON. (Fortsetzung der Familiennachrichten nächste Seite.) !Leit 1L Jakren in ^eulLdkianci eingefükrl uncl beliebt! Va8 ein flunä-kaket Ko8tet nur 25 ktenniKe. > 2u daben iu vroxeu-, Kolonialwaren- und ^potbeker-Oesebäkteu. X X Nur eokt mit dieser 8einttr- Llarke. in seinen LiZenseiiakteiL und ^VirKuilK von dem boebanAssebeneu 6bemiker der Leiken-Industrie Herrn vr. 0. Veite in Berlin aut das KliittLeniistv de^ntaebtet, Fibt illemleud weisse, völlig Kerueiliose ^Väsebe und seiiont tlas veinen in denkbarster ^Veise. Vs reiniZt die VVäsebe Seimeti, sebr ^riintilieb und verursaebt ieiellteste Arbeit. X X Ln ^ros von der ^abrilc: NinIvL KölnEbrenfelci, biofßesei'Lmten.