Volltext Seite (XML)
Ü2S7 eingeführt» allgemeine Stimmrecht mit den Pluralstimmen wieder unistoßen. — Die Art und Weise, wie König Leopold II. bei Gelegenheit der gestern glänzend ab geschlossenen Nationalseste sich bemühte, dem Volke näher zu treten, beweist zur Genüge, daß er von dem Treiben der Reaction unberührt ist und der demokratischen Rich tung, wozu er selbst den Anstoß gegeben, unentwegt folgen w«rd. GrotzbrttanRte«. * London, 25. Juli. (Telegramms Lord Salis bury ist während des Aufenthalt- de- Kaiser- Wilhelm in CowcS zur Königin nach Schloß Osborne be sohlen worden. Die jährlichen englischen Flottenmanöver haben noch kaum begonnen und bereit- ist schon eine ganz hübsche Liste leichterer und schwerer Unfälle zu verzeichnen. Boi» l2. bi- 14. Juli waren cS nicht weniger al- 14; Zu sammenstöße, Stranden, Zusamincnbrechen der Maschinen sind die Kategorien, unter die sich dieselben vertheilen. — Aus der Conscrenz der Bergleute von Süd-Wale- und Montmouthshire, welche gestern in Cardiff statt- gesunden hat, wurde beschlossen, die Lohnfrage durch namentliche Abstimmung zu entscheiden. — Die Blätter sprechen sich heute bedeutend gemäßigter auS. Bezüglich SiamS bemerken sie jedoch, daß, wenn selbst diese Frage bcigelegt, Frankreich doch fortfahren werde, England in ausländischer und socialer Beziehung zu schäbigen und dabei der rückhaltlosesten Unterstützung Rußlands sicher sei. Man sagt sich hier allgemein, wenn Frankreich iu dieser Weise fortfahre, England nicht- Anderes übrig bleibe, als sich dem Dreibund anzuschließcn. Unterhaus. Der Parlamcnlssecretair de? Auswärtigen, Grey, gab gestern die Erklärung ab: Was den jüngsten AuSbruch der Cholera in Mecca betreffe, so werde der englische Vertreter in Konstantinopel dieselbe nicht aus den Augen verlieren; er habe Grund, zu glauben, daß die damit zusammenhängende» Um stände jetzt den ottoiiianischen Gesundheitsrath beschäftigten. Bevor nicht weitere Nachrichten über eine Thätigkeit de- letzteren ein- gelausen wären, würde es verfrüht sein, der Pforte de-wegen Vor stellungen zu mache». Orient. * Sofia, 24. Juli. Prinzessin Clement ine ist heute über Wien nach Coburg abgereist. * Belgrad, 24. Juli. Die UntersuchungScommission beschloß die angeklagten ehemaligen Minister unter polizeiliche Ueberwachuug zu stellen, die verlangte Bcrhaslnng derselben jedoch abznlchnen. — Wie hier ver lautet, wurde der gesürchtete Albanesen-Häuptling Osman Kiza von Kclesch von türkischem Militair im Kampfe getödtot und sein Kops aus dem Etadtthor von Bilolja aufgepflanzt. — Das Amtsblatt veröffentlicht den neuen autonomen Zolltarif, der beute denjenigen Staaten gegenüber in Kraft tritt, die mit Serbien keinen Handelsvertrag abgeschlossen baben. Gleichzeitig wird die WaarenpreiSliste für die Obststeuer bekannt gegeben. * Aonstaiitlnopcl, 24. Juli. Tic Pforte hat ihre Zu stimmung zur Ernennnng des Obersten Beli mirowit sch zum serbischen Gesandten in Konstantinopel gegeben. — Rach einer ofsiciösen Meldung bezeichnen die hiesigen diplomatischen Kreise die Hoffnung, welche der Khedive AbbaS Pascha und seine Nalbgcber an die Reise nach Konstantinopel ge- knnpst, als positiv gescheitert. Vom Sultan sei irgend welcher energischer Schritt mit Bezug auf Egypten nicht zu erwarten, nicht einmal ein diplomatischer Schritt, die egyptische Frage betreffend, sei von der türkischen Regierung in Aus sicht genommen. Der Kbcdive hat seine Abreise wieder ver schoben und wird Konstantinopel erst am Donnerstag ver lasse». — Nisami Pascha, einer der ältesten türkischen Marschällc, ist gestochen. Siam. - Nach einer Meldung des „New Hork Herold" auS Bangkok vom heuligcn ist man dort der Ansicht, daß noch weitere französische Kriegsschiffe vor Saigon cintrcffen werden, um an der Zerstörung der Be- sestigungen an der Mündung deS Flusses theil- zunchmen, bevor ein weiterer Angriff erfolgen wird. Es wird ein starker Widerstand vorbereitet. Die fremden Staatsangehörigen werden von den englischen, holländischen und deutschen Kriegsschiffen in Schutz genommen. Der Beginn der Blokadc soll Donners- tag oder Freitag erfolgen. — Dem Reuter'schen Bureau" wird unterm 24. Juli auS Bangkok gemeldet, der französische Gesandte Pavie habe die Flagge gesenkt und der siamesischen Negierung mitgetheilt, daß er diese Woche abreisen werbe. Pavie habe gleichzeitig einen Lootsen verlangt, um die französischen Kanonenboote bi- an die Mündung de- Menam zu geleiten. — Wie ferner an-Saigon unterm heutigen gemeldet wird, ist der Haupt mann Forreux, welcher im Mai von den Siamesen ge fangen worden war, wieder aufgesundcn und nach Gnombcux zurückgefübrl worden. — Seiner Majestät Kanonenboot „Wolf" ist am 23. Juli in Bangkok eingetroffen. — England beabsichtigt nicht, Bangkok zu besetzen. Afrika. * Capstndt, 22. Juli. Die Geistlichkeit in Fort Victoria und Fort Salisbury hat an Cecil Rhode- ein Telegramm gesandt, in welchem sie ihrer Billigung der von der Britischen Sud-Afrika-Gesellschaft beob achteten Handlungsweise den Matabclen gegenüber in warmen Worten Ansdruck giebt.— Alle-ist ruhig. Loben- gula'S Antwort in Bezug aus die von ihm geforderte Ent schädigung ist noch nicht eingelaufen. Amerika. * Rcw-Bork, 22. Juli. Da- folgende Telegramm unter gestrigem Datum ist vom „Hcrald" aus Managua ein gegangen: Tie vom General Zavalla den Aufständischen gemachten Eröffnungen sind verworfen worden. Die Dampfer der Rebellen singen heute an, Materne, wo die RcgicrungSlruppcn lagern, zu bombardiren. Da- Feuer wurde erwidert, und zwei der Dampfer wurden von dem Geschütze der RegierungSbattcrie getroffen. Verstärkungen befinden sich auf dem Wege nach Materne. — Es wird be richtet, daß General Ezela, der Präsident von Salvador, eine Verschwörung gegen sein Leben entdeckt hat und daß 23 der Verschworenen, mit Einschluß von General Narcisso Awilaz und Senor Santrana hingerichtet worden sind. * Rcw-Aork, 25. Juli. (Telegramm.) Wie dem „Herald" aus Panama gemeldet wird, fand zu Malcar (?) ein Zusammenstoß zwischen den Aufständischen und RegicrungStruppen statt, bei welchem 500 Mann be theiligt waren. Colonial-Nachrichten. Bo» der Wiffinann'schcu Dampfer-Erpedttion. Vor fast genau einem Jahre begann die große Wiffmann'jche Expedition ihren Zug von der Sambesi-Mündung an» nach dem Innern Lentral- asrikas, und gegenwärtig ist das Unternehmen, wenn alle vorbe reiteten Maßnahmen richtig zur Durchführung gekommen sind, wahr scheinlich schon beendet, d. d. vom Reiche übernommen worden, hört also auf, eine Privatexpcdition zu sein. Bekanntlich waren mit der Ucbergab« des Dampser-Unternchmens an La» Reich der Loinpagnie- sichrer Prince aus der ostasrikanischen Schutztruppe von ReichS- wegen und vom Antisclaverei « LomitS dessen ostofrikanischer General-Vertreter Wyneker betraut worden. Beide reinen am 8. Mai von Sansibar nach der Sambesi-Mündung ab und sollte» von da aus dem Dampfer „Pfeil" de» Antisclaverei-LomiiS- nach Len Schirciällcn gebracht werden. Nach einem nicht allzu langen Landiiiarsche war die Möglichkeit gegeben, daß sie in der zweiten Hälfte des Monat- Juni am oberen Lchire zu Mpimdi on- langen würben Außerdem war lim Anfang Juni schon hl» bi« Meldung eingetroffen, daß sämmtlichr Dampserlasten «tzeusall- bi« nach Mpimdi geschasst worden waren und dort nun mit der Zuiammeusetzung de« Schiffe» begonnen werden konnte. Venn die Moniirungtaibeiten ohne Störungen vor sich gehen, so kann der Dampfer bi« zum Herbst betrieb-fähig werden und dann am Jadre-ichliiffe mit Beginn der Regenzeit in dra Nyaffa Lampien. Außer dem Lampker soll auch dir von Wtflmanu am Norduser de« Nyasst» errichtete Station mit allen Beständen an Lebensmitteln, Touschwaaren. mit der ExveditionS-Äutrüstnag, ia-bejvnderr mit Ge- schützen, sonstigen Waisen und Munition an da« Reich überwiesen werben. Di« Uebergade dürft« bereit- im lausenden Monat «rsotg» sein. — Mit der Uebergade de» Dampfers hört auch da- Lec- hältniß de« Reich-eouiniiffai- Major von Miss mann zuw Anttsclaverei-Comitä auf. er war nur sür die Zeit diese! Unter nehmen- beurlaubt und tritt also wieder ganz in seine Stellung als lotserlicher Tolonial-Beamter ein. Wenn er seine neuerding- kiiiidgegebene Absicht oussüdrt, mit einer Abtheiluag seiner Expedition und einem Stahtboote nach dem Tanganhka zu ziehen, sowie dort eine Station zu errichten, so kann er die« nur Namen- des Reiche- thun, und mit seinem Erscheinen an jenem Binnensee ist dann die Verwaltung de« Reich» bi» an die Westgrenze von Deutsch-Ost- i asrika zum ersten Male erfolgt. Wir kommen dann mit de» Belgiern im Innern in unmittelbare Berührung. Eine andere Frage ist die: wird Major v. Wissinann nunmehr dort einige Zeit bleiben oder etwa nach Errichtung einer Tanganplastation zur Küste zurück- kehrea? Bor drei Jabren wurde er zum kaiserlichen Eommiffar ernannt, mit der Absicht, daß er »inen Tbeil de« ostasrikanischen Schutzgebiete» in seine Vermattung nehmen sollte. Bisher ist diese» Amt von ihm nicht angetreten worden, erst wegen Erkrankung, dann wegen Beurlaubung. Jeyt wird e« sich darum handeln, ihm eine bestimmte Stellung und Thätigkeit zu geben. Vor Allem wird et nunmehr zur Enticheidung kommen muffen, ob man die Errichtung von drei Commiffariaien »iiter dem Gouverneur sein von Emiu Pascha ausgegangener Vorschlags beibehaltrn, und in zweiter Linie, ob woht Major v. Wissmonn da» un» am wenigsten bekannte süd westliche Stück der Eolome übernehmen wird. (Kreuz-Ztg.) Mlitairisches. " An- Elsaß-Lothringen, 23. Juli. In der Gegend von Markirch finden augenblicklich interessante Grenzübungen statt. An den Hebungen nehmen Theil die Iilsanterie-Reqimentrr Nr. 25 und 111, das Col innrer Jagerbalaillon Nr. 14 und eine Abideilung Feldartillerie au» Nenbreisach. Diese Grenzübungen, die gewöhnlich alle Jahre, 10—14 Tage dauernd, stattsinden und im vorigen Jahre im Münsterlhale abgedalten wurden, haben hauptsächlich den Zweck» Osffciere und Mannschaften mit Wegen und Stege» in den Vogesen bekannt zu mache». Daß dabei nur solche Gegenden gewählt werden, die die Möglichkeit einer Ucberschreiten« des Gedirgskamme» zulossen, versteht sich von selbst. Solcher Uebergänge giebt e«, von dein soge nannten trouüo üe Leltort abgesehen, nur drei, nämlich bei Münster über die Schlucht nach Gerardmer-Evinal, bei Markirch nach St. TiS und über die Zaberner Steige nach Lüueville. Diese drei lieber« gänge werden deshalb auch abwechselnd zu solchen Grenzübungen benutzt. In diesem Jahre sind sie deshalb deshalb besonder» in- leressunt, weil zum ersten Male Artillerie daran Theit nimmt und sür diese, sowie sür den mitsolgenden Train ganz neue Waldwege hergestellt werden. (B. Z.) Schuh gegen die Cholera. * Amtlich werden jetzt die veränderten Bestimmungen be kannt gegeben, welche infolge der Beschlüsse der Dresdener Sanität«conserenz seslgcstellt worden sind. Wir drucken nachstehend die Bestimmungen, welche sür da- Publicum von besonderer Wichtigkeit sind, ab. Anweisung zur Ausführung «er Lcstnscetion bet Eholcra I. Als Desinfektionsmittel wertzen empfohlen: 1) Kalkmilch. Znr Herstellung derselben wird l I zerkleinerter reiner gebrannter Kalk, sogenannter Fettkalk, mit 4 l Wasser gemischt, und zwar in folgender Weise: Es wird von dem Wasser etwa ' . l in da- zum Mischen be- stimmte Gefäß gegossen und dann der Kalk hineingelrgt. Nachdem der Kalk da« Wasser ausgejogen bat und dabei z» Pulver zerfallen ist, wird er mit dem übrigen Wasser zu Kalkmilch verrührt. Dieselbe ist, wenn sie nicht bald Verwendung findet, kn einem gut gcschtosseuen Gesäße auszubewahren und vor dem Gebrauch umzuichütteln. 2) Chlorkalk. Der Chlorkalk hat nur dann eine ausreichend« dekinficirende Wirkung, wenn er frisch bereitet und in wohlverschlossenen Gesäßen ausbewahrt ist. Die gute Beichafienbeit des Chlorkalk» ist an dem starken, dem Chlorkalk eigenthümlichen Geruch zu erkennen. Er wird entweder »»vermischt in Pulverform gebraucht oder in Lötung. Letztere wird dadurch erbalten, daß 2 Theite Chlorkalk mit 100 Tbeilen kaltem Wasser gemischt und nach dem Absitzen der ungelösten Thetlr die klare Lösung abgegossen wird. S) Lösung von Saliscise (sogen. Schmierseife oder grüne oder schwarze Seife). 8 Theile Seife werden in 100 Thktl» heißem Wasser gelüst (z. B. '/, kg Seife in 17 1 Wasser). 4) Lösung von LarbolsLure. ». Earbolsrifenlösung. Zur Berwenduug kommt die sogenannte „lOOproc. Carbolsäure" de» Handel-, welch« sich in Seifcuwasser vollständig löst. Man bereitet sich die unter Nr. 3 beschriebene Lösung von Kalisetfe. Jo 20 Theile dieser noch heißen Lösung wird 1 Lheti Carbolsäure unter fortwährendem Umrühren gegossen. Diese Lösung ist lange Zeit haltbar uub wirkt schneller de», inficirend als emsache Lösung von Kalisrife. d. Larbolsäureliisung. Soll reine Carbolsäure (einmal oder wiederholt destillirte) ver- wendet werden, welche erheblich theurer, aber nicht wirkiamer ist, al» die sogen. „lOOproc. Carboliäure", jo ist zur Lösung daSSeisin- wasser nicht nöthig; e» genügt dann einfache» Wasser. 5) Dampsapparat«. Am besten sind solche Apparate, in welchen der Dampf unter Uebrrdruck (nicht unter Atmosphäre) zur Verwendung kommt. Die Bedienung der Apparate ist, wenn irgend angängig, aus- gebildeten Desinfektoren zu übertragen. 6) LirSchitzc. Mehrstündige» AuSkochen in Wasser, Salzwasser oder in Lauge wirkt desinficirend. Die Flüssigkeit muß während dieser Zeit de- ständig im Sieden gehalten werden und di« Gegenstände vollkommen bedecken. Unter den aufgeführten DeSiniectionsmitleln ist die Wahl nach Lage der Umstände zu treffen. Insbesondere wird, wenn es an der unter Nr. 4 vorgesehenen lOOproc. Carbolsäure mangeln sollte, aus die unter 1 bis 3 angegebenen Mittel zurückzugreisen sein. Sollten auch diese Mittel nicht zu beschaffen sein, so wird im Nothsalle Carboliäure mit geringerem Gehalt an wirksamen Stoffen, welche demgemäß in größerer Menge zu verwenden ist, oder ein andere« wissenschaftlich alt gleichwerthig anerkannte» Mittel zu verwenden sei». ll. Anmenvung «er LeStaseettauSmittel. 1) Die AuSlrrruligr» der Eholerakrankrn (Erbrochenes, Stuhlgang) werden möglichst in Gesäße« aufgrsangen und mit ungefähr gleichen Lhetlea Kalkmilch (I Nr. 1) gründlich gemischt. Diese Mischung muß miudesten» eine Stunde stehen bleibra, ehr sie als unschädlich beseitigt wrrdru darf. Zur Dettniection der flüssigen Abgänge kann auch Chlorkalk (I Nr. 2) benutzt werden. Bon demselben sind mindesten« zwei gehäuft» Eßlöffel voll in Pulversorm auf l der Abgänge hinzu- zusetzen und gut damit zu mischen. Die so behandelte Flüssigkeit kann bereit« nach 20 Minuten besiiligt werden. Unter Umständen können die Entleerungen durch rlnstündige» Kochen (mit Wasser) uulchädlich gemacht werden; altdann sind die Gesäße, welche mit den Entleerungen tu Berührung waren, «bensallt »in« Stunde lang auszukocheu. Die deSinsicirleu Ausleerungen können in den Abort oder in die sür dir sonstige» Abgänge bestimmten BuSgußstelle» geschüttet oder vergraben werden. Schmntzmässer sind in ähnlicher Weis« zn d«»i«s!kiren nnd zwar ist von der Kalkmilch so viel zuzujrhen, baß das Gemisch rotbes Lackmuspapier stark und danerud blau färbt. Erst »ine Stund« nach Eintritt dieser Reaction darf da- Schmutzwasser abgelaffen werde» 2) Häntze nutz sanftige Körtzerttzeile muffen jedesmal, wenn sie mit tusicirten Dingen lAurleeeunge» der Kranken, beschmutzter Wäsch« ». s. w.) iu Berührung gekommen stad, durch gründlich«» Waich«» mit «lner tzitziuliriinidan Flüssigkeit, z. B. LtzlorknMOsnng (I Nr. 2) oder Carbolsäur«löi»ag (I Nr. 4) deStufici« ward«». 3) Veit» ««» Let»«äsche, sowt« -,d«« K>ritz«n,»itü<kr, Teppiche u. drrgl. «erde» m «in Gefäß mit KaliseckenlSsnug, Lorbolsitienlösung od«r Larbolsänrelösung gest«ck». Di» Meng« de» Flüssigkeit ist jo reichlich z» bemessen, daß bielelb« noch dem Durch seuchten der Gegenständ« noch überall Uber d«a letzteren steht. In dieser Flüjstgkrtt bleiben di« Gegenständ«, und zwar in Kali- seilealösung mindesten« 24 Stunden, ln Carbotsiisen- ober Carbol« füurelöjung mindestens 12 Stunden, »h« si« mit Wasser gespült nnd weit« gereinigt werden. Da- dabei ablausend« Wasser kau» »ls unverdachtig behandelt werden. Wälche u. s. w kann auch in Dampsapparaten, sowie durch Antz- kochen de-inficirt werd«». Aber auch in diesem Falle muß fir »»- nächst mit einer der genannten Detinsrction-flüssigkriten (I Nr. S oder 4) stark angeseuchtet und in gut schließende» Gesäß«» »dar Beuteln verwabrt, oder in Tücher, welchr ebenfalls mit DeSinsectlou«. flüssigkeit angeseuchtet sind, »ingeschlagen werden, damit di« mit d«« Hantiren der Gegenständ« vor der eigentlichen Deslafrctioa ver bundene Gefahr verringert wird Aus jeden Fall muß drrjeaig«, welcher solche Wäsche u. s. w. berührt hat, seine Häud« in der unter II Nr. 2 angegebenen Weise detinstciren. 4) Kleidungsstücke. »eiche nicht grmasche» »erste« könne», sind in Dainpsapparalen <1 Nr. ü) zu desinficiren. Gegenstände au« Leder sind entweder nach Nr. 3, Abs. 1 nnd 2 zu behandeln oder mit Carbolsäure», Larbolsiijeu- (1 Rr. 4) oder Chlorlalklöjung (I Rr. 2) abziireidea. Pclzwerk wird aus der Haarseite bi- aus di« Haarwurzel mit einer der unter I Nr. 3 und 4 bezeichnet«» Lösungen durchweicht. Nach l2stnndiger Einwirkung derselben darf «- au-grwaschen und weiter gereinigt werden. Pelzbesätze an Kleidungsstücken von Tuch werden zuvor obgetreant. ö) Holz- und Mrtaltthrlle tzcr Möbel, sowie ähnlich« Gegen- stände werben mit Lappen sorgsältig und wiederholt abgerieben, di« mit Carbolsäure-, Carbolseisen- oder Kaliseisenlöjung (1 Rr. 4 oder 3) befeuchtet sind. Ebenso wird mit dem Fußboden von Kranken- räumen verfahren. Die gebrauchten Lappen sind zu verbrennen. Der Fußboden kann auch durch Bestreichen mit Kalkmich (1 Nr. 1) Lesinficirt werden, welch« erst nach Ablaus von zwei Stunden durch Abwajchen wieder entfernt werden darf. 6) Die Waiitzc der Kraukenräume sowie Holzthelle werden mit Kalkmilch (1 Nr. 1) getüncht oder mit einer dcstnftclreudru Flüssigkeit (1 Nr. 3, 4) abgewascben. Tapeten werden mit Brod abgeriebrn; die verwendeten Brod- krumen sind zu verbrennen. Nach geschehener DeSinsectlon sind die KrankenrSume, wenn irgend möglich, 24 Stunden lang unbenutzt zu lassen und reichlich zu lüsten, im Winter zu beizen. 7) Durch ChvleraauSleerungen beschmutzter Ertzbatzen, Pflaster, sowie Rinnsteine, in welche verdächtige Abgänge gelange», werden am einfachsten Lurch reichliches Uebergsißen mit Kalkmilch (I Nr. 1) desinficirt. 8) Soweit Abtritte im Hinblick ans den öffentlichen Verkehr (X Nr. 14 der „Maßnahmen") zu desinficiren sind, empfiehlt »S sich, täglich in jede Sitzössnung mehrmals Kalkmilch oder rin anderes glkichwcrthigc» Mittel in einer der Häufigkeit der Benutzung ent sprechenden Menge zu gießen. Tonnen, Kübel und bergt., welche zum Aufsangen de» Roth» i» den Abtritten dienen, sind nach dem Entleere» reichlich mit Kalkmilch oder einem anderen gletchwerthigrn Mittel außen und innen zu bestreichen. Tie Sitze sind mit Kalkmilch oder einer der 3 Lösungen von Kaliseife, Carbolseise oder Carbolsäure zu reinigen. 9) Wo eine genügende De-inlection in der birher angegebenen Weise nicht ausführbar ist, z. B bei Matratzen untz Feder bette», in Ermangelung eine» Dompfapparate« oder wenn ein Mangel au DeSiniectiousmitteln einlreten sollte, sind die zu de»- inficirend«» Gegenstände mindesten» 6 Tuge lang außer Gebrauch zu setzen und an einem warmen, trockenen, vor Regen geschützten, aber womöglich dem Souneulicht auSgesetztea Ort« gründlich zu lüften. Strohsäcke können mit ihrem Inhalt im Dampsapparat deS- inficirt werden; zweckmäßiger ist es, mit dem Stroh nach Nr. 10 zu verfahren und die Hülle wie die Wäsch« (Nr. 3) zu desinficiren. Polstermödel» deren Holzwerk keinen Fournierbrlag hat und nicht durch Leim zusammrngehalten wird, können im Dampsapparat desinsictrt werben. Ist letztere« nicht angängig, jo werdeo die Holz- theile mit Kallseisen., Larboisirjen- oder Carbolsänrelösuag abg«wasch«n, sonst, wie in Abs. 1 angegeben, behandelt. 10) Gegenstände von geringem Werthe sind zu verbrennen oder in Gruben zu schütten, daselbst mit Kalkmilch zu übergießen und mit Erde zn bedecken. Die Desinsection ist dort, wo sie geboten erscheint, insbesondere wenn Orte, die dem öffentlichen Verkehr zugänglich sind, gefährdet erscheinen oder wo sonst eine Insertion zu besorgen ist oder statt- gesunden hat, mit der grüßten Streng» durchzusühren. Im Uebrigeu ist aber vor einer Brrgeuduag von Tesiaseclion-mitteln eindringlich zu warnen; unnöthige und unwirksam« Desinsectionen bedingen unnützen Kostenauswanv und vertheueru di« Preise der DeSinsectiouS- niittel, verleiten aber auch das Publicum zur Sorglosigkeit tu dem Gefühle einer trügerischen Sicherheit. Neinltchkett ist besser als eine schlechte DeStusectisn. 11) Der Kiel- (Bilge-) Raum der im Fluß- und Binnenschiff- sahrt-verkehr benutzten Fahrzeuge wird durch Eingießen von Kalk- milch, welchr, sofern Raum und Ladung eS zulasjen, zuvor mit der zehusachen Wassermenge zu verdünnen ist, desinficirt. Tie frisch zubereitete DeSinsectionsstüssigkeit (s. o. I. 1) wird an verschiedenen Stellen des Kiclraiim» dem Kiel- (Bilge-) Wasser — «rsorderlichen Fall« unter Anwendung eines Trichters — zu gesetzt und durch Ilmrühren mittelst Stangen oder dergleichen mit demselben gemischt. Bon der Flüssigkeit muß so viel eingegoffen werden, Laß das im Bilgeraum entstehende Gemisch einen Streifen rothc« Lackmuspapier stark und dauernd blau färbt; diese Prüfung ist nicht dort, wo die Kalkmilch zugesetzt worden ist, vielmebr an einer auderrn geeigneten Stelle onszusühren und zwar in der Weise, daß da- Lackmuspapier vor etwaiger Berührung mit der Wandung, z. B. durch ein Blechrohr geschlitzt ist. » Wo die Roumverhältnisse es zulasten, wird die Desinfektion in der Regel om einfachsten durch Zusatz von so viel DeSinfeetionr- slüjsigkeit erreicht, daß die ursprüngliche Menge de» Bilgewasjers «lwa verdoppelt ist. Bor Ablauf von mindesten- einer Stunde darf da- mit der Tesinsectionsflüssigkeit versetzte Bilgcwaffer nicht ausgepumpt werden. Ein Hineiiischütleu von gebranntem Kalk in den Kielraum hat keine genügend desiiificirende Wirkung. Eiierue Fahrzeuge, welche Bilgewaffer nicht haben, bedürfen in der Regel keiner Le-iusectioo de» Kielraums. Belehrung über staS Wesen per Cholera und das während der Lßolcra- zeit zu beobachtende Verhalten. 1) Der Anftecknng-ftoss der Eholcra befindet sich in den Ausleerungen der Kranken, kann mit diesen aus und in ander« Personen und die mannigfachsten Gegenstände gcratheo nnd mit denselben verschleppt werden. Solch« Gegenstände sind beispielrwelse Wüsche, Kleider, Speisen, Wasser, Milch und andere Getränke; mit ihnen allen kann auch, wenn an oder iu ihnen nur die geringsten, für die natürlichen Sinne nicht wahrnehmbaren Spuren der Ausleeruugeu vorhanden sind, die Seuche weiter verbreitet werden. 2) Die Ausbreitung nach andere« Orten geschieht daher leicht zunächst dadurch, daß Cholerakraake oder kürzlich von der Cholera genese»« Personen den bisherigen Aufenthaltsort verlassen, um vermeintlich der an ihm herrschenden Gefahr zu entgehen. Hier- vor ist umsomehr zn warnen, al» man bei dem Verlassen bereit» ongestrckt sei» kann und man andererseits durch ein« geeignete Lebeatweise und Befolgung der nachstehenden BorsichtSmaßregeln besser in der gewohnten Häuslichkeit, al» to der Fremd« uud zumal auf der Reis«, sich zu schützen vermag. 3) Jeder, der sich nicht der Gefahr auSsttzen will^doß dt« Krank, heit in lein Hau« eiugeschleppt wird, hüte sich, Menschen, die au« Eholeraarten kommen, bei sich anszunehme». Schon nach dem Austreten der ersten Lholerafälle in einem Ort sind die von daher kommenden Personen al» solch« anzusehrn, welch» möglich«rwrisi den Krankheitskeim mit sich führen. 4) In Lholerazeiten soll mau rin« möglichst geregelt« Leben«» »eise führen. Die Erfahrung hat gelehrt, Latz alle Störungen der Verdauung die Erkrankung an Cholera vorzugsweise begünstigen. Man hüte sich de-wegen vor Allem, wa« Berda»nng»USningen Hervorrufen kann, wie Uebermag von Esten uud Trinken, Genuß von schwer verdaulichen Speisen. Gauz besouder- ist Alle« zu melde», wo« Durchfall verursächt oder den Magen verdirbt. Tritt dennoch Durchsall ein, dann ist so srüh wie möglich ärztlicher Rath einzubolen. b! Man genieße kr««» Nahrungsmittel, welch« an« eine« Hanse stammen, in welchem Cholera herrscht. Solche Nahrungsmittel, durch welche die Krankheit übertragen werdrn kann, z B. frische« Obst, irische« Gemüse. Milch, sind an Lholeroorten nur t» gekochtem Zustand« zu gruirßra, sofern man stdor dl« »»»«ddchkta, Herkunft nicht »»deAlsstg »nwrrichtet ist. Nach gleiche» Grundsätze» ist mit derartigen NahrunaSmtNelu zu oarsahr«». »«Ich« «»» Eholrraarten hrrrührr, g»Sd«s»»d«r» wird »r dem Gedrouch nngekochtrr Milch gewarnt. 6) Alle« Vaster, w«lch«» durch »oth, Uri». Uüchenabgänge oder sonstig, Echmutzstoss» varunroinigt sein könnte, ist strengstens z» orrmetdrn. verdächtig ist Wasser ans Kesselbrnnue» gewöhnlicher Bauart. »«Ich« g«g«n V«r,»r»i,ia>,g«u von ob«» h«r nicht genügend geschützt sind, ferner a»S Sümpfe,. Teiche», Wastrrlänsen, Flusse», sofern da« Wasser nicht »i»er wirksame» Aittrcuioa untenvorsen worden ist. >l« besouder- gefährlich gilt Wasser, da« darch Autwursstoffe »o» Cholerakrank«» iu irgend «iner Weise verunreinigt ist. In Bezug hierauf ist di» Lufmerksamkrit vorzua-wcisi dahin zu richten, daß di« vom Reinige» der Gefäß« uud beschmutzter Wäsche her- rührenden Spülwässer nicht in di» Brunnen und Gewässer, auch nicht einmal t» deren Näh« gelange». Den besten Schutz gegen veruureintgung de« Brunnenwasser« gewähren eisern« Röhrenbrunnen, welch» direct in de» Erdboden uud t» nicht zn geringe Tief« desselben getrieben stad (»bessinische Brunnen). 7) Ist «» nicht möglich, sich «in unverdächtige- Master im Sinne der Rr. 6 zu beschaffen, dann ist eS erforderlich, da« Wasser zu kochen und nur gekochte» Vaster zu genieße». 8) Wo» hier vom Master gejagt ist, gilt aber nicht allein vom Trinktvasser, sondern auch von allem z«M Hausgebrauch dieneudcn Wasser, wett im Wasser befludlich« KrankheitSstosse auch durch da» zum Spüleu d«r Küchengerät-«, zum Reinigen und Kochen der Speisen, zu« Wascsien, Baden u. s. w. dieaeud« Wasser dem menjch- liehen Körper zugesührt werden können. Uederhaupt ist dringend vor dem Glauben zu warne», daß da« Trlnkwasser allein als der Träger deS KrankheitSsloffe» anzusiheu sei und daß man schon vollkommen geschützt sei, wenn mau nur untadelhaftrS oder nur gekochte- Master trinkt. 9) Aeder Eholrrakrauke kann der AuSgaugS-uncl sür Vie weitere Ausbreitung der Krankheit werden, uud e« ist de-wegen rathjam, dt» Kranken, soweit «< irgend angängig ist, nicht im Haus: zu pflege», sonderu einem Krankenhaus« zu übergeb«» Ist die» nicht ou«führbar. dann halt« man wenigsten» jeden uuoöthigen Ver kehr vo» de-* Kranken fern. 10) «« »«suche Ntcmaab, den nicht seine Pflicht dahin führt, et» Lhalerahaus. Sbenio besuch, man znr Cholerazeit keine Orte, wo größere Anhäufungen von Mruschen ftattfinben (Jahrmärkte, größere Lustbarkeiten u. s. w ). 11) Ja Räumlichkeiten, in tvelchen sich Lholerakrauke be- finden, soll «an keine Speisen oder Getränke zu sich nehmen, auch im eigene» Interesse nicht rauchen. 12) Da die Ausleerungen der Cholerakranken besonder» gesähr- lich sind, so sind die damit beschmutzten Kleider und die Wäsche entweder sofort zu verbrennen oder in der Weise, wie es in der gleichzeitig veröffentlichten DeLiufectionSanwrisuug (II Nr. 3) an gegeben ist, zu beStufieiren. 13) Man wache auch aus da- Sorgfältigste darüber, daß Eholrraausleerungen nicht in die Nähe der Brunnen und der zur Wasserentnahme dienenden Flußläuse u. s. w. gelangen. 14) All» mit dem Kranken in Berührung gekommenen Gegen- stände, welche nicht vernichtet oder dr-inficirt werdrn können, müssen in besonderen TeSinsecttonsanstalten vermittelst heißer Dämpfe unschädlich gemacht oder mindestens 6 Tag« lang außer Gebrauch gejetzc und an einem trockenen, möglichst sonnigen, lustigen Ort aus- bewahrt werden. 15) Diejenigen, welche mit dem Tholerakranke» oder dessen Bett nnd Kleidung in Berührung gekommen sind, sollen die Hände und die etwa beschmutzten Kleldung-stückr al-bald desinficiren (II Nr. 3 der TcSinsectionsanweijung). Ganz besonder- «st dies erforderlich, wenn eine Verunreinigung mit den Ausleerungen de» Kranken stattgesunden hat. Ausdrücklich wird noch gewarnt. Mit un gereinigte» Händen Speisen zu berühren oder Gcgrnftinve in den Mund zu bringen, welche im Krankenraum verunreinigt sein können, z. B. Eß- und Trinkgeschirr, Cigarren. 16) Wenn ein Todesfall eintritt, ist die Leiche sobald al» irgend möglich au- der Behausung zu entfernen uud in ein Lrichenhau» zu bringen. Kann da- Waschen der Leich« nicht im Lricheuhause vorgenommea werden, dann soll es überhaupt unterbleiben. DaS Lelchenbegängniß ist so einfach als möglich einzurichien. Da» Gefolge betrete das SterbrhauS nicht und man betheilige sich nicht an Lecchenseftlichkeiten. 17) Kleidungsstücke, Wäsche und sonstige Gebrauch-gegenstände von Lbolcrakrauken oder -Leichen dürfen unter keinen Umständen in Benutzung genommen oder an andere abgegeben werden, eh« sie des- insicirt sind. Namentlich dürfen sie nicht unbe-insicirt nach andercu Orlen verschickt werden. Den Empfängern von Sendungen, welche derartige Gegen stände au» Ehaleraorteu erhalten, wird dringend gerochen, die- selben sofort womöglich einer De-infection-anstolt z» übergeben oder unter den nöthigea Vorsicht-maßregeln selbst zu desinficiren. Cholcrawäsche soll nur dann zur Reinigung angenommen werden, wenn dieselbe zuvor desinficirt ist. 18) Andere Schutzmittel gegen Cholera, al« die hier genannten, kennt man nicht und cs wird vom Gebrauch der in Lholerazeiten regelmäßig angepriesenen medlcamentösea Schutzmittel (Lholera- schnopS re.) abgeracheu. Königreich Sachse«. * Leipzig, 25. Juli. Herr Ober-Postdirector Geheimer Ober-Postrath Walter hat einen sechswöchigen Urlaub an getreten; seine Vertretung wird der älteste Rath der Obcr- Postdirection, Herr Ober-Postrath Cal am«, übernehmen. -g- Leipzig, 25. Juli. Der am 15. Juli hier versammelte Bezirkstag beschloß bekanntlich, eine Commission zu wählen, welche die Futterverbältnisse im Leipziger amtShaupl- mannschastlichen Bezirke prüfen sollte. Diese Commission hielt beute hier unter dem Vorsitz des Herrn Geb. RcgierungsratheS AmlShauptmann vr. Platzmann eine Sitzung ab, in der die unter Vermittelung der Gemeindcvorstände cingegangenen FutterbedarfSgesnche, etwa hundert, geprüft wurden. Die Ergebniste dieser Erörterungen, die nicht öffentlich sind» werden durch die AintSbauptmannschaft dem Ministerium des Innern übermittelt. Nach dem in den letzten Tagen ein- getretenen Regen besteht eine eigentliche Futternotb nicht, wobl aber Futtermangel, der bei der Zahlungsfähigkeit der Vichbesitzer nicht zu schwierig zu beheben ist. * Leipzig, 25. Juli. Unter den Kaufleuten, zumeist der inneren Stadt, bat dieser Tage eine Liste circulirt, um sich über den Schluß der Geschäfte zu vergewissern, wenn der Festzug zum Sedanseste am Sonnabend stattsinden sollte. BiS jetzt sind 3>1 Firmen in die Liste eingetragen und von diesen haben sich 28 t schriftlich verpflichtet, ihre Geschäfte am Sonnabend nickt zu schließen. * Leipzig, 25. Juli. Vorbehältlich der Zustimmung der Stadtverordneten bat der Rath folgende Summen zur Ein führung der W a sserleitun g bewilligt: in die Straßen deS Harz und Nickau'schcn Bebauungsplanes in GobliS N 885 in dir Bleicbertstraße 1228 -F, in die Chrisiianstraße 1135 iu dir Gärten zwischen Gohliser und Eutritzsch» Straße 123 .ck — Vom Rathe ist dem Beschlüsse des Vorstandes der ThomaSparochie zugcstimmt worden, zur Neue indeckung an der Nordseite der ThomaSkirche mit englischem Palmerjton- schiefer 8816 .ckl 40 ^ au» vorhandenen Mitteln zu entnehmen. — Die Verhandlungen mit zwei Grundstück-besitzrra wegen Arealabtrctung zur Verbreiterung der Rosenthalgasse hat der Rath genehmigt. — Dir Verhandlungen bez. Angebote, welche sich auf die Verbreiterung der Kohlgarteastraße iu Reudnitz beziehen, wurde» vom Rathe genehmigt. — Die Stelle eine« Assistenten hei der Hochbauverwaltung ist dem bi«herig<n Hilf-arbriter daselbst, Herr» Architekt Urlaub, übertragen worden. —* Heute in der Morgenfrühe wurde da« 107. In fanterieregiment mittelst Sonderzug- zur Schießübung nach König-drück befördert. H Leipzig, 25. Juli. Auf dem von Wahren nach der Möckcrnscben Caserne führenden Feldwege wurde in ver gangener Nacht einMeasch mit durchschnittener Kehle ausgefunden. In dem Tobten wurde nachmals ein in Gohlis wohnhafter 34jähriger Handarbeiter aus Pforten ermittelt. Anscheinend liegt Selbstmord vor. —* Am Sonntag Abend wurde in einem Cafä am Brühl ei» Sommerüberzieher im Werthe von 45 und ein Rzgeo-