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7007 r«,„» „» Dienstmädch«» hinzuweisa». Liaselb« b»Roackt, den Lag Sder beschäftigt» Arbeiterinnen «. i» de» »ochwenbiasteu Handarbett», (Nttzen. FUct«». Stopfen, ZnsLaeiden «nd Aaserttqen eiusacher Walch»- und Kleidungsstück«) praktisch» Anleitung zu geben. Di» segensreiche sociale Bedeut«»- dtejer Anstalten, denen ein gönnt« hochgebildet»! Damen und Herr,» Vorsicht, ist i» HSderkN Kreisen t» «ollem Maß» gewürdigt worden. Nicht nur der Rath der Stadt Leipzig, sonder» anch dte hoben kdntgl. Mintstrrie» de« Cultu« und lxs Innern and vor Allem unser» erlaucht« Königin Carola habe» sich der Anstalten io huldvoller, dankentwertber Teilnahme angenommen. Zahlreiche Freistelle» sind für gänzlich unbemittelt» Schülerinnen von ihnen und auch von humangeiinnlen Privat- perionea gestiftet worden. Ihr« Majestät di« Königin ehrte «nd beglückte erst im Marz dlesr« Jahre« die Anstalt wieder mit ihrem hohen Belache, besichtigte die Schüleriuaenarbciten aller Clanen der Fach» und Gewerbeichule mit grober Anthrilaahme und nahm mit sichtbarer Freud« Einblick in di« erweiterten Raume und Lin- richtangen, sowie i» die Thätigkeit der erst «öffneten TageshauS- hallunglschule. Daß man auch tm Volke selbst de» hohen Werth de« Unterricht» in den genannten Anstalten erkannt hat, beweist die sich stetig hebende Frequenz. Die Fachschule hatte seit dem 1. Oktober 187b bi» 1883 an LOA Schülerinnen, da» Seminar vom 1. Februar 1876 bi« 1. Oktober 189Ü iu«gesammt 1L4 Schülerinnen, die Ge- werbrschule von Ostern 1877 bis 1. Oktober 1883 ad« 6b« SchÜle. rinnen aufzuweise», wozu noch 98 Schülerinnen kommen, welche die kiaderstunde, die al« UebungSclass« für da« Seminar dient, in der Zeit von Ostern 1892 bi« 1. Oktober >893 belachten, so daß di» Ge- sammtzahl 2900 Schülerinnen bis deute betrügt. Diese Zahl erhöht sich aus 3610. wenn man die 645 Schülerinnen der Abendnähschul« und 6ü der Abendkochschul» hiazurechnet. Im letzte» Schul,ahr fl. Oktober 1892 bi« dahin 1893) betrug die Schülerzahl in der Fachschule 265, im Seminar 25, in der Uinderslunde 26, in der Gewerbeschule 50, tm Nühnnterricht 100 und tm kochunterricht 32, in«gesammt 498. Zur Zeit befinden sich 217 Schülerinnen in den Anstalten. Näher« Aufschlüsse üb« dieselben glebt bereitwilligst di« Oberin derselben, Frau Direktor Auguste Busch (Ecke der Harkortstraße und -lein« Burggasse 2). Möge auch da» 19. Schuljahr für alle dies« Anstalten eia gesegnetes, fruchtbringende« sein! Verkehrswesen. Llu» Thüringen, 1. Oktober. Der heutige Dag war für die erste, säst an der Schwelle der Semi-Säcularsrier ihres Lestehen« anzelangte Eisenbahn in den thüringische» Landen, für die frequente Linie Halle-Eiievach, »in besonder» bedeutuag«voller. Wurde doch um Mitternacht mit einem Ui»« gebrochen, der die Jahrzehnte über dauert und sich bei den Anwohnern derart eingebürgert Kat, dag die plötzliche Beseitigung anfänglich vielfach unangenehm berühren dürste, — wir meinen mit der Freigabe der Bahnsteig» auch für das »ichtreisendk Publicum. Die für dir genannte Strecke wie auch für die Nnschlußliuiea nach Berlin und Frankfurt a. M. eingerührt« Neuerung dient allerdtvg« höheren Zwecken und berechtigten Int«, essen, so daß man sich mit der jegliche Verstimmung hellenden Zeit wohl allmälig in diesen,.Berkehr«pierch" finden wird, wenn auch die Uebergauarperiod« Beamt« und Publicum noch über mancherlei Hemmnisse stolpern lassen mag. In dieser Hinsicht erscheint e« zweckentiprrchend, daß man den vegia» de« Wiuleriahrpians für Las Inkrafttreten de« neuen „Badnsteigrechtt" gewählt hat, wozu noch al« unterstützend« Factor eia anhaltender Vindfaden-Regea kam. der Len Sonntag-verkehr in gewissen Schranken hielt. Die Neugierde oder, höflicher grjvroche«, Wlßdegierde »hat aber trotzdem das Ihrige, wa» au» der groben Anzahl d« verkauften Bahnsteig. karte»»rhellt:vi« Mittag« 12 Uhr waren In Erfurt allein über 300 ivlcher Karten verausgabt worden, während in Gotha bis zum Abend etwa 120, in Weimar 105 gezählt waren. Wir haben nun die Ausführung de« Sperrreglement« auf eine größere Zahl von Stationen und Haltestellen e:wa« genau« beobachtet und dürfen constatiren, dah im Wesrnt- lichrn Alle« mit deutscher Echneidigkeit nnd gewissenhaft« Unter« ordnnng befolgt wurde. Einzelheiten geben keinen Au«schlag. Äran i» Erfurt eine corpaleat«, mit vier Schachteln bepackte Dome beim Verlassen de« Zuge« unter strömendem Regen die Fahrkarte an der versteckten Tasche hervorfuchen mußt« oder in Eisenach ein Lieutenant für seinen kofserlragenden Burschen trotz Proteste» gegen dies» „ReiseZkrschwerung" «ine Bahnsteigkarte zu lösen hatte oder in Botho der Karten. Automat halbstündlich mindestens einmal »er- sa-tr und dergleichen mehr, fo fallen diese kleiniakeilen nicht in« Gewicht. Dagegen möchte» wir die Frage auswersen, ob die StaaUbahno «Wallung ihr« sogenannten Bahasteigschaffu« gegen Gklenkeheumatllmu« »nd verwandt« Gabe» der Natur per- ickert vor. Dieser Dienst in Wind und Wetter entspricht »hne Zweiiel einer Anweisung für den Friedhof selbst bet robustester kökperconsiitution, wenn nicht durch häufige Ablösungen und öftere Äcränderunge» des Dteastzwelqe« vorgebengt Vtrd. — Eine zweit» Neuheit brachte der erst« Lctobertaq den Thüringern in den Harmonika.Zügen. Wir haben «inen derselben zwischen Erfurt und Eisenach befahren und müssen bekennen, daß hi« «ine Le- iörderungSart geschaffen ist. deren sich wahrlich kein Fürst zu schämen braucht. Einem Hossalon gleichen die last allza luxnrtö» au», gestatteten Wagen mit ihren herrlich gepolsterten, theilweije zur Be nutzung al« Lchlasranm eingerichteten Abtheilungea 1. und 2. Llasse, ihren eleganten Wasch-ec. Räumen, der vorzüglichen Be!<uchln»g und Beutilatto» (wozu im Winter Luftheizung tritt) und namentlich dar exquisiten Restauralioiiseinrichtung, welch» in der Person de« Herrn Ang. Flodr in gtanksurt a. M., früderen Ober- kellner« im Berlin« „Centtal-Hotel". einen sehr geeigneten Leiter hat. von freundlichen Kellnern bedient, «hält der Passagier, der nur di» elektrisch« Klingel zu benutzen braucht, alle möglichen warmen sowie kalten Speiseu und Betränke in bester Qualität nnd zu relativ civilen Preisen. Dieselben werde» aus freistehenden klapplischchen servirt, und wer »ach eingenommener Mahlzeit oder auch ohne »ine solch« sich mit Domino, Dameubret oder — last, not leaat! — Skat unterhalten will, findet beim Wirthe die nöldigcn Utensilien. Ja, selbst derjenige Reisende, welcher gleich Ihrem CorreipondeUlea im Waichraum ein «isenbatznieitig gelieferte« Omnibue»Handt»ch schon ans sanitären Bränden gern vermißt, kann Luch, Seife »k. gegen eine geringe Vergütung im Biissetraum« ver langen. Dab angesichiS solcher Bequemlichkeiten und Genüsse di« Lxtra-Platzgedühr von 2 „am Platze" ist, soll nicht verkannt werden, und so wollen wir in Li« neue Lertehrsara m»l der Hoff- aung «»treten, daß die Neuerungen der Hebung de« Verkehr» und dem Wohl« de« Publicum« dienen mögen! Spott. 8. Am Sonntag, den 1. Oktober, hielt dl« 'Radfahrer-Vereinigung „Turner" ihr erste« Rennen ab, nicht begünstigt vom Wetter. Dt» Chaussee war durch den starken Regen sehr durchweicht und schlüpfrig. In Folge Lessen konnten auch nicht gerade gut« Zetten erzielt werden. Im Niederrab-Vorg abefahren ging al« Erst« durch« Ziel: -.Lisch, Om, in 24 Min, als Zweit«: >. Nt», manu. Om, in 24 Mia. 2 Sec., gegen den Tritten wurde Protest erhoben. Im Niederrad.Houptsadren, auch über 10 icw, war >. Niemaan in 20 Min. Erster, E. Lisch in LO Min. 30 Sec. Zweiter, M. Busch in 26 Min. Dritter. Am Abend sand dieUer theiiung der Preise im Perkinslocai „Europäische Börjenhalle" t» Gegenwart ein« großen Anzahl von Gästen statt. küntgStzrrg t. Pr., 2. Oktober. (Telegramm.) Der b«. kannte Herrenreiter Rittmeister Philipvien ist bet dem gestrigen Rennen zu Insterburg mit der Stute „Edeldame" gestürzt «nd hat außer einem Armbruch schwere inner« Verletzungen erlitten, „Edeldame", welch« den Dislanzrtt» Berlin-Wien mftgemacht hat, blieb auf der Stelle tvdt. Trutschrr Nab^hrer-Vuud. Fachzeitschrift für die Gesammt- Interessen de« RckVschr - Sports. Amlriche Zeitung de« Deutjchen Radfahrer-Bunde». Redaktion und Expedition: Louts Stein in Magdeburg. VI. Jahrgang Nr 25. Inhalt: Amtliches. — Bekanntmachungen he« Sport-Ausschusse«. — Neu-Anmeidungen. — Veränderungen. — Gau - Nachrichten. — Enthüllung de» Drat«. Denkmal« — Gtroßenwettiahrea Nijmegen - Maastricht. — Ueber meine Erfahrungen al« Militoirradsahrer. — 24 Stunden.Rennen zu Buffalo. — Bom Ausland. — Erwägungen — Distanzsahren Reichenberg - Dreldeu. — Distanzkahrt Wien . Berlin. — Au« der Industrie. — Renntage. — Busikhreidungrn. — Ergebnisse. — Brr» eiat-Nachrichtra. — Bunt« Mappe rc. Da« Ltadlra«. Illustrlrtes Fachblatt kür dt« Interessen de« Radfahrens und deS SpielsportS. Redaktion: Willy Werner, Vertag <l. Grurnboch in Leipzig. VIII. Jahrgang. Nr. 40. Inhalt: Die Enthüllung de« Drai« - Denkmals zu Karlsruhe am 24. Sep- tember >893. — Rundschau. — De Dübel iS los. — Das Meister» schastsreanea von Rußland 1893 — Technisches. — Verein«. Nachrichten. — Literatur. — Rennresultate. — Illustrationen: Do« Draisdenkmal zu Karlsruhe. — Unser« Rennindrer vom 100 Ilm- Dfftanzfahrru t» LreSla», am 11. September >893. vermischtes. — Altan», 2. Oktober. (Tel,gram«) Gestern Abend sprang e„, unbekannter Man« auf den in voller Fahrt bezristrnen Biankenrser Eisrnbahnjug, er gerieth unter den Zug und wurde zermalmt. — Lübeck, l. Oktober. Die Anbringung der Gedenk tafel für unseren Ehrenbürger Generalfeldmarschall G rasen Moltke an dem Hause Breitrstraßr, Ecke de« alten Tchrangen, ist nunmehr vollendet. Unter dem lebensgroßen Bildniß de« Helden in Bronzeguß steht auf Sandstein in goldene» Buch staben dir Inschrijt: ln äiesvin Uau»o tobte 6r»t Helimttlr roo ßloltüv l804 » 1806. Die Tafel macht trotz ihrer Einfachheit einen sehr würdigen Eindruck. — Antwerpen, 29. September. In Dorgerhout versuchten vier bisher nicht ermittelte Personen, da« Hau« de« seit An fang d. M. verreisten Bürgermeister« Moorken« in die Luft zu sprengen. Am 8. September war in Borgerhout eine Postkarte für Moorken» eingelaufen, welche nur die Wort« enthielt: Alle« unnütz vergossene Blut ist ein Verbrechen. Aus dem Geschäftsverkehr. k In jeder bedeutenden deutschen Stadt läßt sich inmitten ihr« inneren Verkehrswege immer ein größere« öffentliche« Etablissement Nachweisen, welches seiner erholungS- und «frtschnugSbedürftigrn Bkwohnerschaft cinen willkommenen Aufenthalt bietet. Auch unter Leipzig darf sich diese« Vorzuges rühmen, wenn e« da» in dem belebtesten Theile unserer Stadt, in der Brimmatschen Straße, im Hause F. A. Schütz, gelegene Restaurant, „Zum Stadt» kelker" genannt, ins Auge faßt. Hier findet der Besuch«, sobald « aus dem gewalllgen BerkehrSgrtrieb« der Straße in die lauschigen anheimelnden Räume dieser bebaalich eingerichteten GambrinuSstätte herabstcigt, sowohl die gewünschte Labung, al« auch den gemüihlichsteu Platz zu», verwerten. seitdem Herr Arthur Ritter, der neue In- Haber de« Siadtkeller«, die Bewirrhlchaftung deffelbea in die Hand ge nommen und damit zugleich die frühere Damenbediennag verbannt ha», ist ein frischer, gesunder Zug in da« Unternehmen aekominea. Es ist wieder der Sammelpunkt -er besten bürgerlichen kreis« nnd dadurch ein seinem ganzen Charakter entsprechende«, gediegene« Berkehrslocal geworden, da« sich unter seinem neuen Besitzer schnell Freunde erworben. Allerdings tragen Küche und Bier wesentlich zu diesem guten Ruse mit bet. Wer di« von der Leipziger Bier- brauerei RiebeckLCo. hier gelieferten, wohlgepflegtea Biere einmal kennen gelernt hat, wird sich ihrem weitern Cultu« ln den aeschnrackvoil eingerichteten, gewölbte» Räumen de« Stadtkeller« auch ferner mit Vergnügen zn widmen wissen. Einheimischen wie Fremdru kann der Stadtkeller nur warm «mpsodlea werden. Berichtigung. Ja der in der gestrigen Morgeunummer enthaltenen Mittbeilung über di« Schwimmieislung de« Matrosen Herrn Robert Kraft au« Leipzig muß «S richtig heißen, daß er 8000 w (nicht 800 m) ohne Unterbrechung schwamm. Meteorologische Leobachtungen »ak cker 8ter»seart« tu Oelprlp. Md« 119 Lleter «der cksm bk «er. 2«it cksr Leobacdtnng. Sarom. r^1 »uk o-sttlllL l'danLo- Itslattv» 4'»ucU- U«lu '. Vlaä- rteNinur n. SrarN». Slanneta- ^1u»t0dt. 1. Oct. Hcdm.2ll. 743,1 -K15.L 75 NO 2 trüb» .4d 8- 738.1 -i-l3.7 98 xxo 2 trüb«') ll.Oct- Ilorg 8 - - Xncdin. 2- 746.0 -i- 10.7 95 88 VV 2 trüb« 747,0 -i-15.6 66 81V 3 snoUft- Narunrrrnr cker Temperatur — -s- 15",5. dlioimnm — -tz» 9",6. llvds cker biisüorvotüllgo — 19,8 mm. >) ke»«o. Wetterbericht <«« L. l>» LmXItn««« ll» Oksmult» vom 2. 8 I hr Rare«»». kivdtuu- Stnttoup-Nnwa. Sog r nuck LtNrdo Watt». L cke, Wwcks». Z b- Kocks .... 755 0 leicdt heiter 4- 9 Uaparnnck» . . 760 8VV urä«fte deck seiet 4- 7 8dack«aaä» . . 753 880 »edM»cd dsäselrr 4- 11 8too!ckolw . . 753 80 mäsaür kU-rren 4- 11 Xop«vd»L«o 744 XXW schwach lisirsu 4- 16 äleioal . . . 756 880 krack beckvclrt 4- 13 8nuremüvcks 750 W8W »teil bsckecüt 4- 11 8lrng«r . . . 749 XO leiedr decksaßt 4- 11 8slr .... 75» W8W leicdt Ouoat 4- 12 llsmkurs . . 754 W8W.cdveacd Xsdei 4- 12 Uolckar . . . 755 8 loickt »ollliir 4- 10 Ederdur» . . 756 8W »cdrvacd bscksclrt 4- 12 Ullvstor . . . 755 8W leicdt deck seiet 4- 9 karlin.... 755 8W mltaaizr Ks^so 4- 11 Lniiamlnutaru . 758 W lsiedt beckselrt 4- 11 kanidem . . 759 8W mLaaftx deck sollt 4- 10 Ilüldauaon i. K. 759 8 acd nraod deckseüt 4- 11 Illlucden. . . 760 80 kisek doitsr 4- U> Okemnit» . . 758 8VV «krvacd lisitar 4- 10 Wien .... 759 W Nlltaiür bsckecüt »j- 13 ?r»g .... 759 xxo loiedt uevlüenloa 4- 10 Xrnican . . 762 0 lsiedt deckeoüt 4- 15 l-awbcrg. . . 763 3 kiacd vvolüenio« 4- 11 katarndurg . . — — — — gsrmnnnrkackt . 763 8 lsiedt dsitsr 4- 10 Trieat.... 758 atlll beckscüt 4- 17 Olorwont. . . 760 W8W wlta^. «olüftr 4- 10 Paris .... 756 38 VV lsrcdt dcUsc^t 4- 11 Oorlc .... 752 W Ivicdt kaid bsckecüt 4- w Xderckaan . . 749 S8W lsiedt Kerker 4- 9 Wittarnu-sverinuf n 8»vk»«a am 1. Ootoder 1893: Ltnüoo 8««d. Temperatur Wrack )>n>ilee. m Uittel älurfto. rcdlag vreacken . . . . 115 -i-15.1 -s- IS.l atiU — ftaip,>2 . . . . N7 tt-13,9 -i- 13.0 80 2 1.0 I »Übeln 170 -i-l4.2 -i- 1L.3 W 2 0.3 stnutrea . . . . 2ll -i-17,0 -i- 12.1 17 2 ilttiaa 258 -i-I6.8 -i- N.8 880 k 1.1 Edemmtr. . . . 3'0 -t-l3.L -i- I1. L 0 1 0.1 Klauen 378 -t-18.4 -s- 6^i 8W : 0.8 kreider- . . . . 398 — — — Lodoeeberg . . . 435 -i-12,9 4- 12.1 0 4 0.3 Llteoderzk . . . 751 -i-12.4 4- 103 8W 3 — lvettreiidain . . . 772 -i-ll.O 4- ?.? 080 L kicklalder- . . . IL13 -i- 8.5 4- 7.0 080 3 0.8 vor Vorwittax «1« I. Octvder srar rmar vnrviozxouck trübe, krackt« »dar nur qnriuzre» Aieckeracklare, vtdrvnck «cd am kiacd- mittag »tLrüer« ltö«o»1LIIo «ivstellte», mit «sieden auch eine IVLrmeadaakw« tke^sn ckon Vortag verbunckon eear (blarimum Lautaea 19°,3). voderoiodt ckar V^ettorlngo In Daropn deute frlldv d-ackckem dereita am 1. Octvder ru cker oor>I«entlick.n ve- reeaion sin« rmeit« im 81V gekommen, Kat «cd ckiv letrters ent» in cker Alcktuox n»ek >0 bneee^t unck lazxerl onninckr Uder cker Oitee«. Iler am Vorrazs im >'0 lazrerncke Kode l>rucü «irck ckackured eeiecker nack 80 eericdodsu, vermag jeckocd nickt cker vv»l1ieden 8trdmung eatgreenr.uvirllen, rveieks cknrcd >i»e mitte» iw A'ittoningagc iet aufticlviick" dlin>mum kereiligcleudt «>rck, «r ckau mnvr tonckauernck trUbvw IVetler «eitere hiieckoncdlägu m» «r«»rt«n sinck. Verantwortlicher Redakteur vr. Her«, kkchltng in Leipzig. Für den musikalischen Thell Prosessor vr. O«rar Paul in Leipzig. WksivirtWastliches. A8» fit» dies« Thell bestimmten Sendungen stab za richten an den verantwortlichen Redakteur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr vorm, »nd von 4—S Uhr Nach». Iernsprechmeldurigen. Verktu, 2. Octob«. Wie da« „Bert. Tgbl." hört, haben bei d« R«tch«baak in d« abgelanfeneu Woche die Einlage» eine lehr starke Zunahme erfahren, und gleichzeitig haben sich Li« Birogelder wesentlich vermindert-, trotzdem fortdauernd Gold au« dem Antland einqeht, hat der Metallbestand «in« Abnahme nusznweisru, weil Metall in größeren Beträgen in den inneren Ber- kehr gestoffea ist. Di« Ansprüche an die Reichsbank sind ia-gesammt so bedeutend gewesen, daß di« Bank die steuerfreie Notenreferve bereit» überschritten hat. Die Höbe d« Ueberschreitungea steh« zur Zeit noch nicht fest. Dteselbe wird ta den Kreisen der Verwaltung aus 40 Millionen toxirt. Telegramme. llLS. VerNu, 3. Oetober. Beschlüsse der Sach, verständigen.Commtsltoa. 1) Northern Pacific 6vroc«nttg« II. Emission werdra von heute ad excl. Lovpoa p« l. Octob« 18N srauc» Zinse» 'gehandelt »nd »otirt. 2) Griechische 4proc. coasol. Anleihe wird von heute ab rxcl. Coupon per 1. Octob« 1893 franco Zinsen gehandelt und uotirt. llDÜ. Vrrltn, 2. Octob«. Da» Betreidelager am hiesigen Platz« betrug hente: Wetze» 13058 t (3004 mehr al« 31. August), logge» 44 138 t (1146 wenlg«), Gerste 1628 t l242 mehr), Haler 12W t <57 mehr), Erbsen 79 t (16 wenig«), Mais 8783 t l4868 mehr). Perlt», 2. Octob«. Bon Seiten der Bant für Handel und Industrie wird mttgethellt, daß auch für den am 1. Oktober d. I«. fällig werdende» Coupon der 4'/,proc. portugtestschen Staat«onlrthea von 1888 «md 1889 die Zahlstellen nicht er- mächtigt sind, einen vor oder bet der lkincassirung d« Coupon« erfolgenden Vorbehalt wagen da uabezählt bleibenden zwei Drittel ziiznlasteu. Diejenigen Besitz«, welch« nach der Ltncassirung einen Vorbehalt ihr« Ansprüche wegen der unbezahlt gebliebenen zwei Drittel erhebe» wollen, können dt, früh««« »otariellen Be scheinigungen losten!»« bei Har» Justizrath Dirksea, Charlotte», straße 28, in Berlin «bebe». lV-n. Prag. 2. Octob«. (Privat-Telagramm.) Di» carteltrten Slbfchlffsahtt«gesellschafte, «höht,» di« guckerfracht um SO >C: öle« in Verbindung mit flauem Pret« bewirkte «ine» Rückgang für Herbstzucker aus 18,25 fl., prompt 18,30 fl. IV. Warschau. 2. Ortober. (Privat-Telegramm.) Der Ans. »cht«r,th der „Warschauer Svtrtt»«.RectIstr«ti»»». und verkauf« - Gesellschaft" hat beschlossen, d« demuächsttgru General. Berfammlung vorzufchlagen. von d« Vertheilung «in« Dividende Abstand z» nehme» und de» Gewinn dem Reserpr» fand« zu überweisen. IV Lob», 2. Octob«. (Privat«Telegramm.) Siegfried Manaaberg, Mitinhab« der größte» Lodz« Maschine», sabrtk and Ltsengießeret Manaaberg k Goldammer ,vormal« Carl Sönderström) ist im Alt« von 52Jahren plötzlich gestorben. Lanirun-en »ud Schiebullge«. D« „D. Oekon." schreibt: Die »« gewerbsmäßige Griiader -lebt, so giebt e« auch gewerbsmäßig« Lnlgrüad«. Wa« tm Fall« un solider Gründungen di« Erst««» sich nicht vorweg anetguen konnten, da« ziehen dir Letzteren nachträglich on sich, and Diese haben oft noch leichten« Spiel al« Jene. den» da» Actiengefetz tnrommodtrk sie noch wenig«, und mit gering» Mitteln vermögen sie sich di« erforderliche Majorität der Nette» za verschaffen, vermöge deren sie Alle« deichlteßen, »»« ihn«, p«^ Di» Beispiele dies« Art sind zahlreich Vorhände», Vereinsdonk, Wriwarüche Bank und eine Meng« Industrie.Getelllchastea aller Art. Daß diese Sanirnng«. und Schiebungsgeichäfte trotz Allem, wa« schon paiftrt ist, doch immer wi«d« Erfolg hoben, er«»« sich »ahnrch. d^ die Herren Lanttäls. röth«, m« d« Börse,witz ft« nennt, imm« wud« Lumm» finden, welche denselben di« aea geschaffenen Papiere adnehmen oder nach einem anderen Modu« Geld zuzahleu, ohne sich die leitenden Per- onen näher anzvsehen. Dl« neuest« Begebenheit aus diesem Gebiet» ist «In Beschluß der am LL. diese« Monat« stattgehabtea General. Bersammlung der Aktien - Gesellschaft für Möbeltransport und Ausb«. Wahrung. Diese Gesellschaft hat, unter gänzlich unfähiger vcr- waltnng stehend nnd dadurch seit vielen Jahren immer tiefer sinkend, anstatt den unfähigen Direktor zu entlasse», endlich die Liquidation beschlossen, »nd in diesem Stadium sand der bekannte Herr Max Arendt sie geeignet, sich ihrer anzunehmen. So sungirte « in der Geaeral-Bersammlung vom 26. diese« Monat« al« Bor- sitzender. Sein Soclu» in dergleichen Geschäften ist der sattsam bekannte Herr Hermann Frledmann, früh« „Bankier" wie auch Herr Arendt, jetzt al» „Bankdireclor" sungirend bei — der Rheinjich-Westsälischen Bank. Dieser Friedman» nun war tm Besitz von Aktien einer im Mai diese« Jahre« unter d« pompösen Firma „Große Berliner OmniduS-Gesellschaft" gegründeten Gesellschaft. Ja der erwähnte» General-Bersammlung der Möbeltransport- Gesellschaft wurde nun di« Offerte des Herrn Friedmann an- genommen, dt« Aktiva der Gesellschaft (in der Hauptsache ein hiesiges Grundstück) nach dem Stande vom 26. September er. sür 600 000 ^l derart zu übernehmen, daß Herr Friedmann die Hypotheken in Höhe von 416000 selbstschuldnerisch nimmt, für die Aktiva 5000 in baar zahlt und den Rest »n 100 Stück Aktien » 1000 gleich 100000 ^l der „Großen Berlin« Lmnibus-Gesellschaft" zum Course von 179 Proc. zahlt. Diese Aktien sollen nach Ablauf de« Sperr, jahre« den Möbeltrenßport - Bctionairen zum Bezug angebolen werden, und soweit da« Bezugtrecht nicht au«geüt»t wird, «halten jene Actloaaire den ErlS« au« dem Berkans der Omnlbusaclien. S« wurde mitgethellt, et sei eia Posten dies« Aktien kürzlich zum Course von 150 Proc. gehandelt worden, wozu der „Fr. Z." de- richtet wurde, Käufer derselben sei dir Pot«damn Straßenbahn-Ge- sellschast gewesen, deren Borsitzend« (de» AnssichtSratd«) derselbe He« Hermann Friedman» ist» so daß der obig« CourS nicht all maßgebend betrachtet ««den könne. Da» ist uns«« Meinung auch. Dt« „Neue Berliner Omntbu» und Packetsahrt-Actiea^Aesellschast" verknnfte am 20. November 189L ihr Omnibn».Uatrrn«hu>«» wegen Unrentabilität desselben für 500000 X an «inen Herrn I. Frank«: au« dieser Errungenschaft entstand sodann ein« neu« Actieu-Gelellschaft unt«r der Firma „Große Berliner vn»»ibu« - Gesellschaft" lhandeltgertchlliche Ein tragung pabltctrt am 20. Mot d. I.) mit einem nominellen Aktie», kapital oo» 800000 ^tl Woraus di« Lapttalserhöhung um 300OM ^ sür ein unrentabel gewesene« Unternehmen sich stützt«, wisse» wir nicht; di« ganz« Ltnrichtung, Omnibusse. Pferd« rc., war von der Packetsahrü-Gesellschast übernommen worden. Diese Aktien an», bet 500MO nicht rentabel, sollen ans d« Grundlage von 200000 ^l 150 Proc. und sogar 179 Proc. werth seinl Auch et» sehr blöder Verstand sollte hieran Anstoß nehmen I Di« «Ntsitzlich« Unm«»digk«i» »ns«»« Publicum« in geschäftlichen Dingen läßt in der Thai daran verzweifeln, daß dasselbe jemals lern,» werde. Diejenige» kurz« Haied abznsrrtigea, weich« ihm Ge schält» d« obige, Art »»trage, I Dem Arendt»Frtedmann'schea lousortiam konnte nachgerechnet werdea, nutz ist früh« schon an dies» Stell» utttgetheilt worden, daß dasselbe — meist unter Borschiedung der Rheinisch-Westfälischen Bank — bet S indaftrielle» Gesellschaften di, «cttoaaire zur Nach- zahlung von bereit« 8 287 07S ^l v«aulaßt hat — ,»L di« dadurch geschaffen«» .Morzu,»-«ctt«," gehören sämmtltch nach wie vor,» der Kategorie der Nonvalrur«! Wo ist der H«rk,le«. d« hi« Orb- n»»g schafft? Unlauterer Wettbewerb. Eia« d«r «rsteu Lusgab»n d«S Reichstag« in der kommenden Session »ird dt» Berathnng d»< m»hrsach deordrit«»«» Gefttzeulwurss, betreff«»- de, Schutz d«r Waareibezetchnnngr», stia. Da« bi« jetzt geltende Markenschudgesetz erfährt dadurch bekanntlich ein« vollständig» Umgestaltung. Besondere Beachtung vcrdient e«, daß künftig nicht blo« die eingetragenen Waarenzeichen den Schutz de« Gesetze« genießen sollen, sondern auch solche Verzierungen, Etiquettea rc., welche in Verkehrskreisra al« Kennzeichen gleichartiger Maaren eine« Anderen dienen, ohne ln die Zeichenrolle eingetragen zu sein. Die vielfachen und berechtigten Klagen über dm „an- lauteren Wettbewerb", gegen welchen unsere Rechtsprechung bisher kein« genügende Handhabe in der Gesetzgebung fand, werden dann wohl verstummen. Denn dies« sogenannte „unlauter« Wett« bewerb" besteht ja vorwiegend darin, daß diejenigen Merkmale» an welchen dt« Herkunft einer Waare äußerlich erkennbar zu iet» pflegt und welch« gewissermaßen dir Echtheit und Güte oerselben de- gläubigen, von gewissenlosen Personen nochgeahmt werden, um ihr« minderwerthigen Erzeugnisse an den Mann zn bringen. Eigenihüm- licherweis« haben sich gegen diese schließlich und hauptsächlich auf eine Täuschung und Uedervorthelluug der Käufer und Verbraucher hinanSlaufend« Unredlichkeit di«her nicht dies« «hoben, sondern an«, chließlich Diejenigen, deren Absatz durch die Nachahmung ihrer Zeichen, Berzierunaea u. s. w. geschmälert wird. Wie in so vielm andern Fällen, muß auch hier der Gesetzgeb« gewissermaßen di« Roll« de« Vormunde« de« Publicum« ubernehmm, welche« sich sonst aus seine Mündigkeit und seine Selbstständigkeit so gern steift. Gutem Bernehmen nach ist Aussicht vorhanden, daß auch ein anderer Wunsch, welchrr in den letzten Jahren immer dnagender von Gr- werdetreibenden, Handelskammern und industriellen Bereinigungen an die Reichsregierung gerichtet wurde, seiner Erfüllung naher rückt, nämlich der Wunsch nach einem Einschreiten d« Gesetzgebung gegen eine andere Schattenseite unsere« geschäftlichen Leben«: den Berrath von Fabrik- und Geschäst«geh«imntsse„. Mit dem un. lauteren Wettbewerb hängt dies« zwar in den letzten Wirkungen zu- sainmea, da auch hi« in der Regel ein Dritter die Frücht« de« Berrath« erntet und aus Unkosten de« Berrathenen «inen unredlichen Gewinn macht. Aber abgesehen davon, baß hierbei d« Verbrauch« nnd Käufer ziemlich uadetheiligt bleibt, ja nicht selten einen Nutze» hat, liegt di« Sach« znrtsttsch hier ganz and««. Während «» det dem unlauteren Wettbewerb hauptsächlich ans »tue vermögrnRchädigaug hinauSläutt, sür ivelch« Schadenersatz geleistet werden «nß, hat d« Berrath von Fabrik- und Geschäftsgeheimnissen di« Natur eine« B«. gehen«, welche« strafrechtliche Ahndung verdient. Wesentlich ist dem- selben der Bruch eine« Brrtraueatverhältaiffe«, dt« Untreu«. Meist gesellt sich hierzu et» Eingriff in da« Ligeuthnmlrecht de« Verletzt«,, namentlich dann, wenn nicht bla« Bezugsquelle» »der Absatzgebiete, Bersahrun-Swetsea «. s. w. verrathru. sondern Zeichnung»», B». schreib»»««» u. dgl. Drttt«u üb«li«s«t w«d«u. Aber selbst t» de» letzter«, Fällen fehlte bisher d« Schutz de« Gerichte», indem -. B. der Diebstahl «in« Zeichnung durch den «naestellte» t» ein« Fabrik und dt« Ueberlaffung derselben na eine» Dritten nach dem V«. k,ns«w«th» der Zeichnung an und für sich dr»rth«tlt wurde. Für unser Strafgesetzbuch ist b« Begriff der Untren« am, s« wett var- Hand«», »1« «s sich um ga^ b«sttmmtt B«hält»tff, »an halb »sfent. iich«m Charakter handelt, wie Vormünder, Gütrrpsleg«, Maff«. verwalt«, FeGuwss«, Brrstrig«r« m s. ». Hi« ist b«r H«b«l »iazas»tz«». D« »»griff der Uirren« in strafrechtlich«» Sin»« mnß so weit »»«gedehnt werden, daß d« Berrath van Fabrik- nnd Ge schäftsgeheimnissen darunter fällt. D,» Vorarbeiten dazu sind, wt» die „Köln. Ztg." schreibt, schon seit einig« Zeit gemacht worden. Wilhelm Lerkling, Plaue«, Vo-U. Faörtkatia» sächsischer Spitzen. lSeparat-Abdenck au« dem Prachtwerke: ..Dt« Groß-Judnstri« de« Königreich« Sachsen ta Wort and Bild". Eckert k Pflng, knaftverlag. Leipzt-.) (Nachdruck nur unter Luellenaagab« gestattet) Di^e« In v«hält»iß«äßig kurzer Zeit zu hohe» Ansätzen gelangte Ltablisse««»» wurde Ans«,, Januar 1884 von de« Inhaber de«, selha», Harr» Wilhelm Verkling, gegründet. Durch rastlosen Fleiß und unermüdliches Streben and durch- drungea von dem Wunsche, auf dem Gebiete der Spipeninanui'actur da« möglichst Beste zu schaffen, hat sich die Firma im Inland« owohl wie im Ausland« schnell einen guten Namen erworben. Ihr Hauptaugenmerk richtete die Firma aus Herstellung möglichst letreuer Imitationen alter echter Spitzen, wie l'uint ck« Vcni»a, Iried I'omt, I'oint cko 6»?.» rc., und fanden diese Erzeugnisse bc- ander« große» Absatz in Frankreich und den Vereinigten Staaten von Nordamerika. Die Fabrikate der Firma gellen mit al« die besten, welche in der Branche geschaffen werden, sowohl in techntjchec als lüustlerischcr Au«führung. Vas Junftwesen vom 16. bis 19. Jahr- hundert und sein Verfall. C« ist rin charakteristisches Zeichen der Zelt, daß man heute mehr and mehr wieder die alten Institutionen auslebe» zu lassen wünscht, daß man Einrichtungen, die der Jetztzeit wenig angepaßt erscheinen, wteder etuführen will, ohne zu bedenken, welche Umstände »S waren, di« den verfall de« Zunftwesen« bedingt baden. Wie wclt die Berechtigung besteht, da« Alte wieder einzukühren, das wollen wir hente nicht untersuchen Unsere Absicht ist lediglich, ein Stück Geschichte vor den geistigen Augen unserer Leser vorübecziehen zu lassen. Spare» de« verfalle« de« Zunftwesen» zeigen sich schon tm 15. und 16. Jahrhundert in solchen Städten, ln denen die Zünfte der egolslischen Ausnutzung ihrer Macht durch die Sladtobrigkeit nicht genügend gefördert wurden. Der allgemeine Verfall, di« eigentlich« Mißbildung ging ober erst seit dem Ende des 16. Jahr- hundert« und in«bewnd«re im 17. Jahrhundert vor sich. Diese Erscheinung hängt mit allgemeinen politischen, volk«w>rlhschastlichci, nnd rechtlichen Verhältnissen zusammen, welche hier nur angcdeulet werdea können. Iedenfall« ab« ist auch au« dem Wenigen eine nicht zu «nterschätzende Lehr« zu ziehen. Im Reich« hatten sich zahlreiche Terrttorialstaalen, große und kleine, gebildet, in denen die Idee de« obrigkeitlichen Staates, der staatliche, di« Autonomie und Selbstverwaltung ansschließende Abso- InttSmn«, di« obrigkeitliche Bevormundung, die Ungleichbei, des Recht« sür die StaatSuattrthanea, dt» Privilegtrung einzelner Classe» und di« politisch« wie wirihlchaftltche Absperrung gegen andere Staaten mehr und mehr durch,Oudrt wurde. Die Städte, soweit sie nicht selbst Nein» Lerritorlalsiaaten dieser Art wurden, verloren znm Ldeil ihr« früher« Selbstständigkeit und Freiheit. In allen verschlechterten sich die wirthschafllichen Existenzbedingungen der Ge werbetreibenden. Diele fanden sür ihre Product» nicht mehr wie früh« den gesicherten Absatz. Die Absatzmöglichkeit für dir GcwerdS- prodnct« war, statt z» steigen, geringer geworden. Wie mochte die« wohl kommen? Hierbei waren zunächst verschiedene internationale Verhältnisse van Einfluß, nnd zwar besonder« die für Deutschland ungünstige Umgestaltung in den Welthandel-Verhältnisse» infolge der Entdeckung de« Seewege« nach Ostindien, welche den deutschen Städten, ins- besoad«« in Süddeutschland, den Küher so lukrativen Zwischenhandel mit indischen und andere« orientalischen Waaren entzog, dann der verfall der Hansa, welch« die norddeutschen Handwerker um Lcn Absatz ihr« Product« nach den küh« von der Hansa abbanglge» nordischen Reichen bracht», nnd endlich der Aufschwung Le- Gewerbe- wesen« «nd di« ökonomische Absperrung ander« Länder, die infolge, dessen nicht mehr, wie früher, deutsche Gewerbeproductr kauften, im Gegenlheil mit ihre» Waaren al« Loucurrepten aus dem deulschcn Markt erschienen. Ab« auch national« »ad locale Einflüsse spielt«, eine nicht un- bedeutende Roll». Da« waren besonder«: die starke vermchrung der gewerblichen Bevölkerung der Stäbtr im 16 Jahrhundert, ti« Verringerung der Conlumtionskrast der landmin-ichaitliLen Le- vöikerung durch den Rückgang der landwirthschaftlichen Productiv», die vielen Kriege und vor Allem im 17. Jahrdnudut d« Unglück, lich« Dretßtgiähkige Krieg.