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«>h Ui>ter»ss»ei«r« d«r beibea Erenadier-Reaimeuler. Er «r «tu überaus prSchiige« Ccknutplel und farbenreiches Bild, da- üch b«u Angcu der siauarndeu Zuickouer tiiiroltte. und dar sich au bteirr Stelle wezen Mangelt an Raum leider nicht so eingekeud beschreibe» läßt. wir et soiuohl d>» Tichiuua. «IS die tadellose Au»- sühruua de» Eanjen verdient. Da» Festsvlel leitete ei» Herold au» b« Zelt det 16 JahrhuudertS ein. der «inen von Franz Woeul» verfallt«» Prolog, Lessen Inhalt von tief ergreifender Wirkung und voetlsch vollendeter gor», wer, vorlrug. Eine Türkenvatrouille vor Men trat dann auf, die vor den berannohenden Sachsen, der Ereaadler-llompagnie du Bose und einer Abiheilung de- kurfürst liche» Leibreginientt. die Flucht ergriff. Nachdem beide Abiheilungen dir Eprrcitten der damaligen Zeit voraesüdrt und Paradcaufsiellung oeaommen batte» erschien Kurfürst Johann Georg II. und nahm über sein Regiment die tzeerlchau ab. Bor Leu Augen der Festthellnedmer entwickelte sich «in Bild der Geschichte der Entstehung de- Leib- «rtnadierregimeut» vom Jahre 1670 an. In historisch treuen Eostümen und Masse» wurden die Umwandlunge» desselben dar- oestelll. Stau»«u»>v»rld war di« Sicherheit der einzelnen Sprecher, sowie die Gchnetdigkeit, mit welcher die verschiedenen kxercitien früherer Jahrhunderte vorgesiihrt wurde». Ten Schluß der präch tige» Borsühruug bildete die Huldigung König Albert'». In male rische» Gruppen umlagerte» Li« sächsischen Krieger der alten und der »eueren Zeit die elektrisch beleuchtet« Kolossalbüste desselben, die vom Kuriürst Johann Georg II. mit einem Lorbeerkranz geschmückt wurde. Ein Beisalltsiurm von elementarer Gemalt »«kündete den tiefen Eindruck, den die Vorstellung hervor- geruse» hatte. Nicht eher legte sich derselbe, ot» bi« sämmtliche Darsteller nach ihrem Abmarsche nochmal» erschienen und nochmal« stürmischen Bestall einviangen hatten. Nachdem die übrigen Stunden de- Nachmittags mit Eoncert- »»sik ausgesüllt worden wäre», wurde da« Fest mit einem Balle ^ch^lossen, der in den obere» Sälen die Festlheilnehmer noch taug« . Verein lMSgewerbtreiliender Giist- und Gtinilsehiiiidler. ü Leipzig, 3. Juli. Ter große Saol des Etablissement« „Batten- berg bildete gestern de» Schauplatz einer besonderen Feier: der vor nicht zu langer Zeit begründete, a»er bereit« viele Mitglieder zählend« Verein hausgrwerdlreibender Obst- und Gemüsehändler Alt-Leipzigs veranstaltete dort seine Fahnenweihe unter Mid Wirkung de« Gesangvereins „Licdcrhain" und unter Theilnahme des Berein« der Obsthändler und Markthallenintercssenten. Daß auch di« Mitglieder des feslgebenden Verein« sich insgejammt an dem Weiheact belheiligie». versieht sich von selbst. Nachdem sich Mitglieder und Gälte i>» Festlocale versammelt hatten, bildete sich ein Zug. der unter Musikbegleitung die Fahne au« d«r Wohnung de» Verein-vorsihendeu Herrn Zschau, Eutritzjcher Straße 3, odhoite. Um 4 Uhr wurde dann der eigentliche Weiheact vollzogen Nachdem die Zugiheilnchiner wieder im großen Saale anaelaugt waren und sich mit den Frauen und Jungfrauen um da« Banner gruvpirt hatten, trug di« Musik den von Earl Schumann gewid> meten Bereiti-marsch und die Bach'sche Jubelouverlure. der Gesang verein .^Liederhai»" Las einleitende Chorlied vor. Tann entbot der bewährte Vorsitzende des Verein«, Herr Zschau, all den Er schiene»«» de» herzlichsten WtlltomnienSgruß Namen« de- Verein« und wie« aus die Bedeutung de« Tage« hin, der eia Freuden- und Ehrentag für den Verein sei. Di» Weiderede hielt Herr Diakonu« Schuch, der seine von großer Innigkeit und Wärme aelragene» Ausführungen in dem Wethesprnch zusainmensaßte, dag da« neue Banner dem Verein, dessen Namen et trägt, ein Pauier der Einigkeit werde Lurch seinen Wahripruch: „Einigkeit macht stark", durch sein« Farben: arnn-weiß u»d sein Wappen, nämlich da« der Stadt Lerpzig. Möge das Bauaer ferner sei» ein bewährter Führer aus dem Gebiete gemein- »ützigeu Wirken« und Lurch seine Embleme — die Gabe» de« Felde« nnd der Gärten — ein Hort der Treue gegen Ten, von dem alle gut« und alle vollkommene Gabe stammt. Die Worte de« geschätzten Herrn Seelsorger« binterliehen bei allen Zuhörer» einen tiefen und nachhaltigen Eindruck. Hierau überreichte «ine der Frauen im Namen der Frauen de« Vereins eine kostbare seidene Fahnenschleif« in den deutschen Reichskarbrn, während t« Namen der Inngsrauen ein kostbare« Kissen gespendet wurde. Der Verein der Obslhändler und Markihalleniateressenien ließ durch seinen Vorsitzenden einen massiv goldenen Nagel mit Widmung über reichen. Rach dem seierlichen Act»« trat die Unterhaltung In ihre Rechte; «< wurde von den wackern Torgauern ein vortreffliches Eoncert aebotea, bei dessen Klängen die Stunden froher Geselligkeit nur zu schnell vergingen. Ei» Ball beschloß da« in voller Harmonie ver laufe»« Weihes,st. Turnwesen. »a. Zu« erste» Male seit seinem Lksährigea Bestehe» zog der „Leipziger Tur».Verein" von seinem neuen und schmucken, festlich beflaggien Heim am vergangenen Sonntag zum Sommenest» htuau« nach dem Schützenhose. Punkt 8 Udr marschirten ungefähr 4M Bereiatmitgiieder unter den heitere» Klänge» der Lurth'schen Capelle durch d>« Waidroß» dem Festplatze zu, voran der Hoffnung-- volle Rachwuch«, 200 srohdrelnblickendr Knaben, da« Eichenrei« wie die Erwachsenen stolz am Hute tragend. Während sonst der Menschen Hände kunstvoll des Waide« duftiges Grün zu schönem Kranze sür di» Feststraße winde», lieh heut« der natürliche Wald Le« Rvsenthal« den stramm einherziehenden Turnern sein immer schöne- Pracht- und Fest genrand. Um 3' . Uhr begann da« eigentlich« Fest auf dem Schützenhos« mit der gedankenreichen Festrede de« Herrn Turnraih« Lromer. Der Herr Redner nnterzog die Fest« anderer Vereine einer ver- alrtchenden Parallele und sührl» daun di« Turner im Geiste in die Zeit der Erhebung dr« deutschen Volke« zurück, wo in unterer Stadt sr,nzSttsch« Gesängen« mit Verwunderung aus unseren Turnplätzen allüberall noch kräftige Mannen erblickten, während sie in dem Wahn« befangen waren, daß Deutschland« wehr- und wassensähig» Mannen bi« aus den letzten Mann gen Frankreich «»»gerückt seien. Zwar habe» Frankreich, wie auch ander» Länder versucht, da« deutsche Turne» zu adoptiren, aber »ur sportlich» Verirrung«» irieo da« Er- aebniß gewest», denn die Eigenart de« deutichen Turnen« könne ihm Keiner nehmen, und alle sportlichen Bestrebungen leitete» ihre Kräfte au« dem unerschöpstichen Bassin, dem deutschen Turnen, dem Gesundbrunnen unserer Nation, dem de« Redner« feurig erwiderte« „Gut Heil!" galt. — Die Freude» eine« Turnfeste« mnß sich der Turner im Schweiße seine« Angesicht« verdienen und ohne Arbeit ist kein Turnfest denkbar. Und gar erst gestern, wo der Himmel so herrlich blaute und die Sonne heiße Strahlen sandte ans di» Häupter de« arbeitenden Lurnervölkiein«, stoß der Schweiß in Strömen. Während di« Knaben- und Mädchenabiheliungen in turnerischen Spiel,, sich belustigten und Li« Tomen ihre Reisen graziö« ia di« Lust sandten, rangen di« Erwachst»«, und die Iugenv- abtheiluugeu in heißen Kämpsen um die Ehre de« Tage«. Da« Ergebniß de« vettk««»se» war folgend,«: 1> Hochfpringeo, 21 Turner. Prell: Bogelhaupt. L-T. 1 m 80 am. 2) Steiulioßen, 12 Turarr, 1. Prti«: Geßuer, L.-T., II w 30 er», 2. Preis: Elipsch, A -T -L . lO m 87 uw, 3) Bockspringen mit Leine. Sl Turner, l. Prei«: Schuster, L.-T., 2 w 60 cm. 2. Preis: Loh, A. T -V -Lchöaeseld, 8 m bv cm. 4) Ringen. I. Gruppe l6 Turner. I. Preis: Hacke, A.-T.-V-, 2. Preis: Elipsch. A.-T.-V 8. Grupp«: I. Prei«: Mehner, Gohlis, 8. Prei«: Juda, T.-B. Ltnoenau. Iugendabtheilnng! I) Weitspringen. Ü3 Turner, Prei«: Teich- mann, ü m 40 cm. 2) Balljchleudern, 45 Turner. Teichmonn. 19 r» 30 vw. tritt den Prti« an Zimmermonn, IS m 2ü cm. ab. 3l Rollensahren, 48 Turner, Prei«: Engel. 4) Ringen. 1. Grupp«. Prei«: Thomas, 8 Gruppe, Prei«: Eramer Den Diegee» im heißen Meiilamps» überreicht« Herr Oswald Faber «o. mit trefflichen Turuerwortrn den uohiverLienten Eichenkranz. Ein» angenthme Abwechslung und Ueberraschung bereitete Allen di« Lurnlehrerin Fräulein Lao«, die mit ihre» Domen aus grünem Plane einen Reigen vorsührle, der in allen seinen signrenreichen Theist» ausgezeichnet zur Geltung kam. Dann mußie die evl« Turnkunst der holden Tanzkunst weichen und in Terpsichore« Armen schwelgte man i» herrlich« Sommernacht »ach Hrrzen-lus«. Spott. L. Pirna. 2. Juli. Bei der heut» Nachmittag auf der zu Sporijw«ck»n lehr geeigneten Elbstromsirecke Pirna.Hetdemar stailgeiundenen grotzen Regatta des „Trisdner Regatta-Vereins" haben die erschienenen Berliner Sportage »ossen — „Berliner Ruder.Elud", „Berliner Rnder-Berein" und „SiuLerclub Sporl-Bornlsio" de» Löweiiantdril davon getragen, da s,r bei ll überhaupt zu veranstalteten Rennen 9 Mal al« Sieger da« Zirl zu pajsiren vermochten. Lin schöner Erfolg wartete dann ober doch auch noch dem „Tre-dner Rudervercin", welcher sich ia der zehnten Eoncurreuz, dem „Rennen sür Vierer", noch einem harten Kamps», der da« energische Einsetzen aller Kräfte erforderte, den vom vor- malige» „International Rowing" Lind" gestifteten Ehrenprei« erwarb. Es ist die« »in „Waiiderprkit"; als Andenken gtedt dann der „Dresdner Reg Ila-Vercin" bei der Rücklstserniig «inen NcbenpreiS. Ein rechi Ichöiies Rennen machte auch der Rudervereia „Slnrmvogel". Leipzig-Plagwitz, welcher in der 8. Eoncurreuz, einem Renne» sür Vierer, knapp nach dem siegenden „Berliner Nuder-V-rein" an» Ziel vorbeischoß. Im Hotel Kaijrrhos vollzog sich die Preis- vertheiiung. * Der „Krenzzeitung" wird au« Kiel über neue Kaiser- preise geschrieben: Bei Gelegenheit der an die See-Regatta sich anschließenden Preisvertheilung, welche von dem Kaiser periünlich vorgenoininen wurde, Hot der Kaiser eine neue Art von ln Zlikunst zur Vertheiln.ig gelangende» Preisen gestifiet, welche Len Zweck haben, den Bau von Rennyachten, welche ,»tzt vieliach im Au«la»de bestellt werden, den deutschen Eonstructeuren und Merslen jujuwenden. Di« drei scholl im nächste» Jahre ouszusegelnden Preise gelangen in baaren Summen in Höhe von 2000, 3000 und 4000^4 zur Auszahlung, und zwar der «rsiere Betrag an ein Fahrzeug vv» mindesten« 20, ber zweite an ein solches von mindesten« 25 und der dritte an eine Pacht von mindesten« 30 cdm. Um einen Prei« zu gewinnen ist es ersorderlich, daß da« Boot in seiner Rennciasse ai« Sieger hervorgeht und zugleich in dem Jahre de« Rennen« i» Deutschland construirt und erbaut ist. großen Lrümmerh«usen glich. Bekanntlich sorg»« Friedrich Wilhelm I. in väterlichster Weise für diese« Land durch Heran ziehung von Eolonisteu au« Böhme». Mähre», dar Schwarz, au- Wihalt uud Thüringen, denen sich 1732 die vertriebene» Salzburger anschlvssen. Im Jahre >731 hatte der König auf einer Reis«. die sich bi» Ragnit au«deh»tr, Gelegenheit, den vegen Gewerbfleiß au» eigener Anschauung kennen zu lernen. Indessen hat trotz der sich stark vermehrenden Be völkerung Litthauen erst zu Anfang diese« Jahrhundert» di« ahl der de» der Einschleppung der Pest vorhanden gewesenen rtschasten erreicht. s verrnilklilk«. ---Altcubur», 3. Juli. Die diesjährige altenburgische LandeSledrerversammlung wird vom 7. bi» 9. August in Roda abgcbalten werden. Zu gleicher Zeit wird auch der LandeSpestalozziverein daselbst lagen. — Lurch das Hagel wetter, welche« am vorigen Do»ner«tag in der Nähe unserer Stadt vvrübcrzca, sind nicht blo« die Kirschen von de» Bänmrn herabgeschlagrn und der junge Obstanbang be schädigt worden, sondern e« sind auch dir Feldsriichte mehr oder weniger erheblich davon delrossen. Ter Hagel wirkte nicht so verheerend, wie wir e» in den letzten Jahren erlebt haben. Der Schaden, welcher an den Halmfrüchten angerichtet worden ist, beträgt zumeist noch nicht 25 Proc., steigt nur vereinzelt aus 33 Proc. und erreicht nur in einer Gemarkung br« PleibenthalcS die Höhe von 75 Proc. de« Gctreidebestande». -lc- Lützen, 3. Juli. Heute wurde durch Herrn Super intendent Begrich im Beisein der städtischen Behörden da« diesige vr. Boigt-Stift (Armen- und Waisendau«) ein- geweiht und seiner Bestimmung übergeben. (iS liegt außer halb der Stadt an der Chaussee nach Leipzig und ist ein große«, stattliche« Gebäude mit schönen» gesunden Räumen. Ten Namen trägt e« nach seinem Gründer, dem Herrn l)r. meä. Goigt, der bi» zum Herbst de« Iabre» l87l hier Arzt war, dann nach Leipzig zog uud in Gnadau verstorben und später in der neu erbauten De. Voigt-Eapelle auf dem hiesigen GotleSacker beigcsetzt ist. Dieser menschenfreundliche Arzt gewährte mit seiner hochherzigen Gemahlin die Mittel zur Erbauung de« schönen Armen- und Waisenhauses. --- Prei»«uaschrrlte». Die von dem Geraer Thier schutzverrin gestellte Preilfrage: „In welcher Weise kann bi« Jugend durch Thun und Lassen praktisch Tdierschutz üben?" hat bereit» eine größere Anzahl Bearbeiter in Deutsch land und Oesterreich gesunden. Al« Endtermin für die Ein- lieferuna weiterer Abhandlungen a» den Vorsitzenden Emil Fischer in Gera (Reuß) ist der 15. Augnst diese- Jahre» fest gesetzt worden, so daß voraussichtlich da« Urtdeil der Preis richter im September verkündet werden kann. Die beste Arbeit sür die deutsche Jugend wird ber oben genannte Verein bei der Verlag-duchbandlung von Tbeokor Hofmann daselbst zu dem denkbar billigsten Preise erscheinen lassen. — Wie au» Piklkallen berichtet wird, stieß man vor Kurzem bei Ausführung von Ervarbriten in der Nähe der Domaine Grumbkvwkailen aus eine Menge Fundamentmauern. In denselben verniulbrt man die Ueberreste von zwei Dörfern, vom Bolk-niunde Jonalschen und Szangulei be nannt, die laut behördlicher Anordnung in den beiden traurige» Pestjahren l709/lv zur Verhinderung der Weilerverbrei tung der Beulenpest verbrannt wurden. Da» gleiche Schicksal theillen damals etwa zwei Drittel sämmtlicher Ort- schaslen Liltbauen«, so daß LaS früher blühende Land einem «Ach Schlot -er »etLttto« * Wie». 3 Juli. Nach einer Meldung der „Politischen Correspondenz" au» London gab di« englisch« Regierung gegenüber den vereinigten Staaken die formell« Erklärung ab, daß sie die Brüsseler internationale Münzconserenz al» definitiv geschlossen betrachte und die neuerliche Einberufung derselben nicht für opportun halte. * Paria, 3. Juli. (Kammer.) Bei Beralhuug de» Marinrbudgrl- sprach Lockroy scharf über die Marinever- waltunz und belont« besonder» die Nothwendigkeit, schnell« und lcichte Schisse zu bauen. Seiner Ansicht nach könne Frankreich nach zwanzigjähriger Anstrengung den englischen Seestreitkräften uud denjenigen der Tripelallianc« nur neun Geschwader gegenüber 37 Geschwadern ausstelle». Mehrere Capitel de» Budget» wurden angenommen. Heule Nach mittag zogen etwa l000 Studenten vom Sorbonneplatz an» unter verschiedenen Rufen nach dem Palai» Bourbon. Da das Palai- indessen geschlossen war, versammelten sich etwa 2000 Studenten oder Neugierige vor dem Palai» an. * Part», 3. Juli. (Kammer.) Nach Annahme de» MarincbudgetS inierpellirte Milleraud wegen der jüngsten Vorfälle mit Studenten, tadelte die ungerechlserkigtr Brutalität der Polizei, fragte den Minister nach den beabsichtigten Maßnahmen und forderte die Entlassung de» Polizeipräfrcten. Dupuy «rwiderle: al« die Schutzleute r» versuchten die Kundgebung auf dem Sarbonneplatz zu zerstreuen, wnrdeu sie mit verschiedenen Gegenständen von der Terrasse eine» Casö» beworfen, wodurch ei« Polizei- ossicier verwundet wurde. Tie Regierung werde untersuchen, wen die Verantwortlichkeit treffe und die schuldigen Beamten bestrafen. (Bewegung, Beifall.) Turrel brachte eine Tagesordnung in der Kammer rin, indem er auf die Energie der Regierung rechne, um alle, welche die Verantwortung der beklagen-werthen Ereignisse vom Sonnabend treffe, festzu stellen. Um prompter und gerechter da» Urtheil herbeizusühren geht er zur Tagesordnung über. Nachdem Dupuy sich ein verstanden erklärte, wurde dieselbe durch Händeaufhebea an- genommen. * Part», 3.Juli. Da» Znchtpolizeigericht sprach die Studenten Iullien und Zimmer, welche angeklagt sind, den Versuch unternommen zu haben, amtlich versiegelte Papiere de» verstorbenen Nihilisten Sawicki zu entwenden, frei. Der Deputirte Dreysu» machte den Studenten die von anderer Seite noch nicht bestätigte Mittbeiluag, daß der Polizejpräsect Loze seine Demission gegeben habe, worauf die Studenten die Umgebung de» Palais Bourbon verließen. Der Gemeinderath nahm den Antrag an, wonach die Beerdigung de- Handlungsgehilfen Nuger auf städtische Kosten erfolgt. >V. RtzbiuSk, 3. Juli. (Privattelegramm.) Der von RybinSk sabrende Personcndampser „Alfon»" ist unweit der Stadt Romanow in Folge Kesselepplosioa vollständig niedergebranat. Gegen 25 Passagiere, darunter ber General PetruschewSki, sind dabei umzekommcu. Meteorologische Leovachlunge« ,»k 4»e titeen»««-»» in I.«iu»iv. i-lve >>!S »cc- Nt»»e <i»n,tt»>r Wetterbericht A«, «. «tz, K«»Ut»4«a lo Lbownltn » >w G. Fielt 3 Udr tlaoreo» ,<4. »u, lln'vnencona. 2. Tüll Xcliw. 30. Ld 8- 3. TnU Uorx 8- bi'ncllm. 2 (54.5 753 3 754.4 7533 1 u«r«u a»sr»r. > 230 -1-225 -1-25.5 U»N. »l bt tiü 43 ,>«uu>ne ». a»»ek» vv NW N0 n ii»»»»»- anni^u käst klar f»,t klar ttuoiit hon'vlllt -l»»>i»ui» ävr l ompveatne — -i- 85^,2. Iliniiaum -s- 18",8. »«» 4«r »» Unmburp. Vom 2 äuli l«93. tloraan» 8 Obe. E) Thau. !'! Liebtvng ouck Stürli» ck« Wtucke» ii -i»«» I kack,' . . . — Navaraiiä» 770 X0 m!ls«1? heiter -s- 9 — — — — Sraolebolm . . 766 X »ttinnliod Kette» 4- 13 LopoeiiKUon. . 785 0X0 t«oüt Wolksalo» 4- 1« btoniot.... 759 X triich belleckt 4- 1b HWmomüttö«. , 764 „>II Keiler 4- 18 dt,»«»» . . . 766 XW latel.t «olkl» 4. 14 Sylt .... 786 X loicdt t-elleckt 14 kamdor« . - 765 silll ,olil»olo« 17 Uetöer. . . . 767 XO leickt kalk dolleelct 14 c1>»ev<««ra . . 765 «tili Wolkig 4- 18 »tttnsroe . . — — E- Veriio. . 764 wxw «i>W»ek Keitor 20 765 »tlll kalk ke-1«ekt 4 20 Üanivsre > - 765 W Isietit Wolksulo, 4- 80 bltlIH»>i»«oi.ILl»»»- 765 8W leicht kiclk kelleokl 4- L8 tlüuciieo. . . 765 IV «kvaek Keiler 4- 28 rix-innii». . . 765 «itlt keiter 4- 18 Wj«, .... 762 XW leickt Wolken!»« -s- 1» Ol»? .... 76« 8W leickt Woikeul-W 4- 1» kea«»o . . . 762 WXW leickt kalk delleckt 16 l^muelif . . . — — — k«i»re«»»eü . - — — Lerm»»U«l»»ti . 760 W «ckvack delleckt 4- 15 1 rieve ... 762 »iill »iilkeiilo» 4- 27 Olermout. . . 764 W Kork kalb Ke,lecke 4- 22 1 »l» .... 754 IV leickt t>alb kelleekt 4- Sl Oae» . . . . 767 XW leickt Keiler 4- 17 Lüsellooo. . . 768 xxw teuekt delleckt 4- 14 Wltt«eaua»Ub»e»l«dt w 8»«K,»a vowS. Tulll 8SS: Station ätzek. IU Winck Xi«»«» «klag Kiilot Ores-len . Nd 420.0 4- 14.6 W 2 — l-eip^ür . ll? 4->9.6 4- 9.9 W 1 — Ookeiu. . 170 4-l68 4 9.6 WXW 8 — ttautaeo . 211 r18.9 4- 13.4 W 2 — 2ittau. . 258 4-17.2 4- U.4 XW 1 — ^Iiemnitr. , Z'O 4-17.5 4 7^> X y — Olaueo. . , , 378 4-17.0 4- 8.6 0 I — Kreide»? . . 398 — — — — eickoeeder^ . . 435 >17.3 4 7.» X 4 — stlleudenr , . 751 >14,0 4 9.7 XW 3 — Iteilreukaill 778 — —- — — kicktcldora . . . 1213 412.8 4- 6.5 XW 8 — Der 2 äull aae Decker äurckvezr beiter nnä troebao, ckocb creeiebt« nur ll», Toumci-ntuemiitel i» Vreeäeo 80°, nabrewt är« UnLUna bi» ru 25,8° (I-vipaizr) nunU«^«». Uedereiekt ckee Wetterlage i» Larop« beut« trüb« Die bereit, gestern »uklbllenck« Sleiebförmlgbeit äsr l-ukt- äruolcrerdältui«« reigt »ueb beut« ereolg Xencksruag. 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Lrüb vor » Udr Kegen. stößt, wird der Ruß abzewischt, so daß nun der Einbrecher ganz genau weiß, welche Tbeile er nocb wegzunebmen hat. Drrjenig» Dietrich, der sür die meisten Schlösser paßt und am häufigsten Verwendung findet, heißt der Häupter. Der Hauptschlüssel für französische Schlösser ist der Zers aß. Außerdem «»lerscheidet der Einbrecher noch zwischen Vorder- schieber^ Hinterschieber und Echt der. Schließlich versieht sich der Einbrecher noch mit einem Kaut, einem Messer mit starker Klinge, da» im Fall der Noth auch al« VertheidigungSwafse gebraucht wird, nnd mit einigen Kissimern, Säcken, in die die Beule gepackl wird. Di« Au«rüstung der Einbrecher ist demnach eine ziemlich umsangrriche. Wenn die zum Einbruch bestimmte Stunde gekommen ist, s» beaiebt sich die Kawrusse «inzetn nach dem erwählten Ort ihrer Thätigkeit. Wenn auch nicht immer, so ist doch die Dunleldeit, die Debille«, die Lieblingszei», in der der Einbrecher aus Raub a»«gehl, namentlich sind aber die Stunden vor und »ach Mitternacht sür ihn die gerigneisien, tz» in ihnen der Mensch gewöhnlich am festesten schläft Bevor aber zum wirklichen Einbruch geschritten wird, wird erst noch «ine Recogno-cirung uaternommen, e« wird au»- geblindet. Wird Alle», wir erwartet, angetrofsrn. so schickt man sich zum Einbruch selbst an. Zunämst wird der Schm irrest eher „»«gestellt, der a>» Siche» heit«posten dien! uud alle ungewöbnlichen Ereignisse durch ein Zeichen anzuzeigen «ud dir Einbrecher zu warnen bat. Die gewöhnlichste Einbruch-psorte bildet die Thür. Da« Schloß selbst leistet gewöbalich gar keinen Schutz, da ja in den meisten Fallen «in paffender Nachschlüssel vorhanden ist. Ernstlicheren Widerstand setzen öfter» dir Riegel entgegen Lassen sie sich von außen nicht zurückschieben, so wird entweder ein Loch in die Thür aebobrt uud durch diese» rin Eisenstab gesteckt, an dem ein Klappscharnier angebracht ist, so daß mit ihm der Riegel gefaßt werden kann, oder di« Thür wird da, wo innen der Riegel befestigt ist, mit dem Drauf, dem EenlrumSbvhr, halbmondförmig angebobrt, so daß sich Loch an Loch reiht und nun d,r Holzflächr leickt berau-geschnitten werde» kann. Der Einbrecker bat dann eine halbe Levone gemacht. Bei Häugeschlössrra werden einfach die oberen Haken berauSgebrochen oder ab gewürgt. Sind die Thür- süllungen schwach, so werden sie mit dem Kauk, dem stark- llingigen Messer, in kurzer Zeit herau«qeschnitteu. Kann rer Einbrecher nicht durch die Thür eindringen, so benutzt er dazu da- Fenster. Die Riegel der Fensterläden werden ebenso umbvbrt wie diejenigen der Tbüren, so daß sie nun die Fensterläden nicht mehr halten. Sind die Fenster durch eiserne Fensterläden geschützt, so werden die Hasprn, in denen sie hängen, mit Gewalt gesprengt. Eisenstäde vor den Fenstern werden ebensall» ziemlich leicht au-gehoben. E« werken nur um zwei benachbarte Stäbe einige Stricke ge schlungen. die man zusammendreht und dadurch anspannt. Zwischen di« Stricke steckt man dann einen starken Holzknllppel und hebelt nun die Stäbe, die gewöhnlich eben »nv ui««» »ur wenig tief im Mauerwert stecken, berau». Fensterscheiben werden völlig geräuschlos mit einem Pflaster eingedrückt. Da» Master stellt sich brr Einbrecher dadurch her, daß er auf einen Lappen Seif« streicht oder auch auf ibn «in« Mischung von Seife und Terpentin auflrägt. Wir» nun da» Pflaster sest gegen dir Scheibe gepreßt, so bleiben all» . Theil« de« zerspringende» Glase» an ihm hängen und r« wird j dadurch unliebsame» Geräusch vermieden. Können an« irgend einem Grunde weder Thür noch Fenster zum Eingang benutzt werde«, so zözert der Ein brecher nick«, auf einem müdevolleren Weg sei» Ziel zu er reiche». Er steigt aus da» Dach de» Rebenbause», von dort auf da» Dach de» Hause«, wo er einbrech«» will, schlüpft hier durch die Dachluken in den Boden und tritt nun von hier au» seinen Weg in die unteren Stockwerk« an. Oder er sucht sich in leerslebend« Räum« «inzuschleichen, di« unter, neben oder Über dem Gelaß liegen, da« er mit seinem Besuch beehren will. Wird von oben her in einen Raum «in gedrungen, so wird ziemlich schnell ein kleinrr Kreis von Löchern in den Fußboden de» darüber liegenden Zimmer» aebobrt, der dann mit der Stichsäge au«geschnitten wird. Ebenso rasch wird di« Füllung entfernt und nun auf gleicke Weise wie vorder ein Loch au» der Decke de» darunter befindlichen Raume« auSzeschnitten. Ist diese» gelungen, so wird sofort durch da- noch klein« Loch rin Regenschirm aesteckt, der mittelst «ine» Drahte» au»zespannt wird Nun rrst wird da- Loch bi» zu dem Umfang eine« Manne« erweitert, wobei alle abbrechenden Gip«stücke und Hoizlheile in den ausaespannten Schirm fallen, so daß auch hier kein verrätherische« Geräusch entstehen kann. Während der An-llbung de» Einbruches läuft der Ein- brecker entweder aus Strümpfen oder er zieht Filzschuhe an, di« seinen Tritt unhörbar machen. Ferner »ersieht er sich mit Wachlstreichkerzen, wenn «r r» nicht vorzieh», «in« Nein« Blendtaterne zu benutzen. Hinsichtlich ber Gegenstände, di« der Einbrecher de» Mit arbmen» für werth hält, Verhalten sich dir verschiedenen schweren Jungen« verschieden. Allen am liedstrn ist e» natürlich, Pulver, Geld, zu erbe»«»», einzelne lasse« olle Gegenstände, für die sie keine Verwendung hüben, unbeschädigt liegen, während ander« sie zertrümmern »der noch Andere Alles mitnebmen, wa» ihnen in die Hände fällt. Der Raub wird schleunigst in die mitg-brackten Kissimer gesteckt oder zu einem Sckurich, Bündel, »usammengepackt. Für die Sicherheit d«r Einbrecher ist «S von der höchsten Bedeutung, daß der Schmieresteber ordentlich a»f dem Posten ist. Sowie er etwas Verdächtige» bemerkt, giebt er ein Zeichen, indem er pfeift oder rischt oder .Lampen!" rufl. Ist die Störung nur eine vorübergebendr, ^ko darf er auch nur einen »«rubergehenden Lampen ngnalisiren, ist sl» aber ernsterer Natur, so mutz er fie als groß«« Lampen angeben. In letzterem Falle wird dann sofort der RNcknig angetrrlrn. e« wird abaebaut. Der erbeutete Raub, die Sohre, wird sofort zum Hrhlrr gebracht, wo sie verschärft, für arringr» Entgelt verkauf» wird. Gewöhnlich ist d«r Hehler swon im voraus von de» Einbruch unterrichtet und er erwartet voll Ungeduld dir Ankunft der Einbrecher. Der Erlös stir die Sobre W»rd sofort getbeilt. Jede« Mitglied der Kawruffe erhält seiniA Nntheil, dir Ehelukr, während aus den Bahnherrn mehrerp Ehelnktm fallen. Auch die vom Glück begünstigst»« Einbrecher geisießrn selten andauernd die Früchte ihrer Thatrn Zn großen Re>ch- thümern, von denen sie, wie man e» ruweiien ,n Romane« geschildert findet, in ihrem Alter behaglich leben könne«, bringen sie e« fast nie, denn auch hier heißt r«: Wie gewoanrn, so zerronnen l