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VolkswirWastliches Alle für dies« Uekl befiftuurt« G«uduu-«a smd zu richt« au den verantwortlichen Redactrur desselben T. G. Laue in Leipzig. — Sprechzeit: nur von 10—11 Uhr Bor«, uub von 4—S Uhr Nach«. Linsuhr 1893 1894 1895 2961,5 L31S.1 976,8 809,6 «utsuhr 3164.8 3326.5 3175.6 2954,1 3938,3 4180,7 Linsuhr 3989.5 414ö,5 4150,8 4018.5 «»«fuhr 91.6 83,0 164,2 152.6 Einfuhr von Stein- n. Braunkohlen in Leipzig im 3. Vierteljahre 1896 in Tonnen zu 1000 Kilogramm. *) Davon 645, bez. 1335, 20, L85, 706, 600, 3976 und 585 t bei der Güterhalteftelle Stötteritz. Mttgetheilt von her Kanzlei her Handelskammer. in Millionen Mark Linsnhr 172.3 347.3 125.4 1889 1890 1891 ^892 Darnach läßt sich Vermischtes» Lethtzt», 9 December *— Zur Lag« de» GarumartteS. las eine« Bericht« der „Leipziger Monatfchrikt für Textil-Industrie". Da« Garn- geschäft war richt ruhig «ad oamenttich drei- und vt«rsach« Zephyr- Vraunschtveis, 9. December. Die Bierbrauerei zuni Feldschlößchen iActien-Gesrllschafl) erzielte im letzten Geschäfts >ahre einen Reingewinn von 43 410^1 Das Gewinn- und Verlust conto bilanzirt mit 529918,61 Bom Reingewinn sollen, dem Beschluß der General-Bersammlung gemäß 33272,48 ^l zu Ab- schreibungen verwendet werden, während 2170 dem ordentlichen Reservefonds, 7212 ./L Tantiemen und Gratifikationen, 10000 dem Exlra-Reservesonds und 12 000 dem DispositionSsonvs zu gelheili werden sollen. Der Rest von 12 027,50^1 wurde auf neue Rechnung vorgetragea. *— Eisenbahn PeterSdorf-Laudesgrenze-Taunwald Der Kreistag in Hirschberg t. Schl, bewilligte -um Bau eia», Eiienbohn Pelersdors-Lchreiberhau-Laade-arrnje nach Tannwald in Bödmen die Summe von 346 000 in folgendem Beschlüsse: 1) Der Kreis Hirschberg verpflichtet sich, in der Erwartung dec- staatsseiiigen Ausbaues der projectirten Eisenbahn PeterSdorf-LandeL- grenze in der Richtung aus Tannwald den erforderlichen Grund und Boden innerhalb der Grenzen des Kreise« Hirschberg unentgell. lich herzugeben. 2) Tie erforderlichen Geldmittel, welch« auf 500000 X veranschlagt werden, soweit sie nicht durch Jaterefsenteubetträgc, nämlich a. von der Stadt Hirschberg mit 14 000 ^4, d. von der Bergbauverrinigung Rieders cvlesien mit 80000 ^4, e. von der Provinz mit 80000 Deckung finden, durch «u» Anleihe tu Höh« von 346000 zu Lasten drS Kreise« Hirschberg gegen SV, Proc. Zinsen und IV, Proc. Amortisanoa auszubriuaeu. S) Di« zur B.rzinjung und Amortisatioa dieser Anleihe erforderlich«« Gelder gleichwie di« übrigen Sreisabgoben auszubringeu, dabei ad« gemäß H 13 der KrriSorbnvng die Gemeinde Schrelberhau mit 20 Proc, den Gulsbezirk Schrriderbou mit 88 Proc. d«r Gesammtverznisungk. und Amortisationskosten hrranzuziehea. Z Die Actien-Gesellschast Gürlitzer Eiseugießerei und Majchineobauanstalt wird Mitte Decemberden Betrieb der Eisengießerei und Ende December den der Dreherei und Wemlaae in den großen Neubauten eröffnen und stellt dazu eine große Anzahl von Formern, Drehern, Frais«rn, Bohrer», Ubiern, Schlossern und Monteuren, die mit Arbeite« für große Dmrlpi- Maschinen vertraut sind, bei hohen Akkordlöhnen au. Z Das Zustandeiommen der Zwangsoersicheruno für Schweine, deren Entwurf von der schlesische« Landwirthschafts- kammer unter BorauSjeßung angenommen ist, daß d«r Staat die Grenzen sperrt und die Kosten der Umersuchung all^u trügt und daß auch in den anderen Provinzen dir Zwaugsverfichernng- emgeführt wird, erscheint sehr zweifelhaft; kriaeefafl- ist vor 18S9 darauf zu rechnen, daß der Eniwurf Gesetz wird. I« de« Kreisen der Landwirthe scheut man die hohen »osten, denn man hält dir Versicherungsgebühr von 1,20 wie sie in der Laodwirthschafts- kammer veranschlagt wurde, für viel zu niedrig. , L Eutmbacher Export-Bierbraueret „MönchShof", Lulnibach. Der Gewinn beträgt 296 176,25 ^4 gege« 298 668,80 im Boriabre. Borstaad und Aussichtsrath schlägt der am 30. Januar nächsten Jahre» stattfindenden Gßheral - Versammlung! bet he- deutend procentual höheren Abschreibungen und nievrige« Ein- stellung der Borräthe gegen da- Vorjahr, eine Dividend» von >0 Proc., wie im Vorjahre, vor. Zu Abschreibungen sollen 81759 «gegen 71 759 im Vorjahre), zu Rejerveftellungen 58 720,90 verwendet werden. V7-N. Prag, 8 December. Bom Zuckermarkt. Di« Termin- markte wurden in der letzten Woche ungünstig beeinflußt durch die Schwierigkeiten, welche der Hamburger Streik den Verschiffungen verursachte — Die Decemberandienungen, welche unter normalen Verhältnissen kaum einen Druck auSgeüdt hätten, führten zu einem Coursrückgang für diesen Termin von ca. 20 -H, da in Folge der sehr erschwerten Verschiffungen viele unfreiwillige Realisationen vor- genommen wurden. — Eine Stütze fand der Markt nur in fort- geietzten Käufen für Sommermonate, welche theils gegen December Realnationen, theilS seitens Fabrikanten gegen Zwon-«Verkäufe in effektiver Waare vorgenommrn wurden. Gegen Ende der Woche wurde die Tendenz aus stärkere Nachfrage feiten« englischer Raffi- neure und die Erhöhung der New Vorher Muscovad«l»Notiz utn '/». c etwa- fester, ohne daß eine Belebung de- Geschäfte« rintrat. — Der Schluß erfolgte in »her etwa- schwächerer HaltiMg, so daß rin Rückgang von ?V« an den deutschen and englischen Märkten für diese Woche zu constatiren hat. — Recht schwach lag der Pariser Markt, da die Aussichten für die Annahme der projectirten Export- boiuficationen sich sehr verschlechtert haben und sich deshalb vielfach das Bestreben zeigt, zu realisiren. — Der Rückgang, welcher circa '/« Frcs. beträgt, versiimmte wohl an Len übrigen Märkten, blieb aber ohne Emoruck auf die Preisgestaltung, da die ftonzösischen Notirungen sich noch immer über Exportparität bewert» und «in Druck von dieser Seite erst möglich ist, bi« die letzter, erreich! wird. Dann erst dürfte Frankreich in Folg« der sehr bedeutenden Borräthe eine wichtige Nolle spielen. — DaS Hamburger Lager hat in Folge Les Streik- eine Zunahme von circa 17o0i>> Dopvel-Eenrner ersadrrn. — Dee sichtbaren Borräthe beziffern sich laut Licht mit 1723 000 t gegen 174l OoO t in 1895 und 1144000 t in 1894. Im klebrigen bringt genannter Diatifriker nichts Neuer. — DaS AuSged« in der letzrro Woche war wieder sehr mäßig, da die Fabriken sortfahren, di» erzeugte« Zucker einzu lagern, ivweit «S die RaumverhäUmss» irgendwie gestatten. — Ti» Borrathsftanstik dürfte sich deshalb per Ultimo November »»günstig gestalten, und da erst im December Li« größere Prodncrion zum Ausdruck kommt, werden wir in das neue Jahr mit sehr bewacht, lichen Stock» übergehen. — Wen» man berücknchligt, daß di« Hausse- positiv» per Frühiahr und Sommer bereit« große Dimension»« anae. nominell hat, so wird es »ioer starken Frage sp«ciell seitens Amerikas bedürfen, um dir allseitig geweinschtr kräfnge Besserung herbeizuführen. — An unserem Markte war sehr wenig Ausgedol, und da sowohl die Rosfinerir» al- auch der Export weiter gut, Aufnahmefähigkeit be- kündeten, konnte» sich die Preis« doll behaupte». Jo Rachproducten kamen nur wenige, aber sehr schöne Partie» vor, welch« hls 50 kr. unter Erstproduct vom Raffineur bezahlt wurden. — A» d« eng lischen Markten waren deutich« und österreichische Raffinade» wegen deS Hamburger Streik« vollftäadig vrrnochläffigt, während Ostler- zucker sowie auch belgische und holländisch« Raffinade« mehr Be- achtung sande«. Ja Triest erfuhr das Lag« n»« klein« Zunahme. Die Tendenz war schwäch«, da in Folg, der nun ei»grtr«t«nen Frachtermäßigung speciell mährisch« Raffinerien stärker auSbolen. Am inländischen Rajfinadenmalkte blieb die Tendenz ruhig bei mäßigem Gefcväft. Di» Ordre» liefe» »»hl »irr wärlich ei», doch läßt dir flotte Annahme der gekauften Waare» «rkinaen. Laß die letzte Hand nur sehr schwach »«sorgt ist, s» daß nun lebhafter« Nachfrage in der kürzeste» Zett zu erwarten sein dürfte. »—Localbahn von Böhmisch-Leipa nach Böhmisch- Samnitz mit Abzweigung von MeifterSdvrf »ach Stein schönau. DaS ösierrnchifche Eisendahumiuist«ium hat den Bürger meist« Friednch Bredschnetd« in BöhmischeLmpa im Verein mit dem Advocate» vr. JulinS PatzvwSly in Böhmisch Leipa die Be- willigung zur Vornahme technijcher Vorarbeiten für eine normal- spurige Localdahn von der Haltestelle Böhnnjch-Leipa der Böhmiichen Nordbahn über Obertiebich, Wolfersdorf, MeesterSdorf und Gersborf zur Station Böhimsch-Kaamitz d« Böhmiichen Rordbohn mit einer Abzweigung von MeisterSoors über Ulnch»thal-Parchen-Lberpreschkau zur Sintion Steinjchünau der genannten Bahnuntrrnrhmung aus di« Dau« eines Jahre« rrtheilt. *— Aetieabrauerei zum „Feldschlößchen^ Rhein felde». Wir auS Basel geschrieben wirb, schlägt der Benvattuugs- rath dieses Unternehmen- für das vetriebsjahr 1895/96 6 Proc-nt Dividende vor, wie im Vorjahr«. * IKadrt«, 8. December. Di« Finanzlage der Nordbahn hat sich stark verschlechtert; die Regierung fiuütn Mittel »ur Verhütung Ichlimmer Folgen. (Frkf. Ztg.) *— London «nd Rio«, Plate Bank. Roch dem Ge schäftsbericht für das mit dem SO. September d. I. abg«la«senc Geschäftsjahr beträgt der Reingewin» einschließlich 24 956 2 Bor trag 242404 L. Die Direetoren schlage« ei», Dividend« von 11 Proc. vor, was mit der bereits gezahlte» J-tenms-Dividende eine Gefamml-Divldend« von 18 Proc. »«-macht. D« Betrag von 50000 L wurde der Reserve zugefilhrt, die dadurch aus 1 Million Psd. Steel, gebracht ist. *— I» welch hohem Maße di« KäseauSfuhr der Vers, einigten Staaten von Amerika zurückgegangen ist, seitdem an die Stelle wirkliche» Keiles Surrogat« aller«« getrelen sind, zeigt der amtliche Bericht de« landwirthschaftliche« Departement- rn Wo hington. In den Jahren 1860—1881 war die Au'fuhr des amerita .lachen Käses von 0,15 Mill. Eentner aus 1,48 Mill. Lrntnrr gcüi.gkn. Im Jahre 1885 beichäfttgten sich nicht weu'qer al« 40 endliche Agenten in New Port ausschließlich mit dem Auskauf vo.i amerikanischem Käs» zur AuSftlhr. Seitdem ist der Export wiedec auf nahezu die Hälfte zurückgegangen; 1894 bezifferte « sich nur noch auf 0,75 Millionen Centn«. Die Hauptschuld an dem Rückgang tragen »ach den Angaben drk genannten Amtes di, Kurznchngktt d« Producer»»»«, di« schiech* Aeeiuhr 152,6 90,0 106^2 bei den Edelmetalle« die Ein Herr von Äar-orff als Statistiker. I?. 0. Herr von Kardorfs hat bei der EtatSberathung im Reichstage mit seinen Zahlen über di» deutsche Handels bilanz dasselbe Unglück gehabt, welches ihn nun schon seit Jahren trifft, sobald er eS nur unternimmt, zur Unterstützung seiner An« sichten recht drastische Zahlen a izusühren. Er wollte beweisen, daß Deutschland seit Bestehen der Ha ibelSvertrag-politik in seinem Handel mit dem AuSlanbr einen str>g»aden Uebrrschuß der Einsuhr über die Ausfuhr, also eine wachsende „paffive" Handelsbilanz habe. Dabei ist ihm da- kleine Malheur passirt, Berechnungen vorzubriogen, die sich nicht allein ans den Waarenvrrkehr beziehen, sondern auch die Ein- und Ausfuhr von Edelmetallen einjchlirßen. Der Ltaatsfecretair von Marjchall hat zwar diesen Fehl« nicht aufgedeckt, aber den irrigen Berechnungen de- Herrn von Kaidorff doch die richtigen Berechnungen üb« den auswärtigen Waarenoerkehr Drutfchlands gegenübergestellt. Seine Angaben beziehen sich ans folgende, in den amtlichen Veröffentlichungen enthaltene Zahlen: Deutschlands Waarenoerkehr ohne Edelmetall, in Millionen Mark »insu,r Gliche 1893 8961,7 8092,0 869,7 1894 " 1895 Telegramme. * Verlft», -. December. Neuerdings eiugeleitete Verhandlungen üb« die Herstellung »in« Juteresfeu-Gemrinschaft zwischen d« „Allgemeinen Elektricitäts-Gesellschaft" und der „Actirn- Gesellschaft Ludwig Löw» Sd Co." haben zu einer vrincipiellen Berständigung über einen Vorschlag geführt, welcher den Organen beider Gesellschaften zur endgiltiaen Beschlußfassung baldigst unterbreitet werden soll. Danach soll unter Aufrechterhaltung der Selbstständigkeit beider Gesellschaften ein Lartel-Bertraa über die gegensei ige Betheiligung an den «zielten Gewinnen «nd über die gemeinschaftliche Finanzirung der verschiedenen Unter nehmungen unter Mitwirkung der diesen Gesellschaften zur Seite stehenden Bankhäuser gefchlossen werdrn. * Köln, 9. December. DaS „Rheinisch-Westfälische Kohlen syndicat" richtete der „Köln. Ztg." zusolge unter dem 7. d. MtS. nachstehende- Rundschreiben an die EoakSkohlen er zeugenden BrrbandSzechen: Die «aS zur Lieferung ab 1. Januar 1897 zur Verfügung-gestellten EoakSkohlen-Mengen sind zum Preise von 7 für vir Tonne ab Zeche verkauft und werdrn Ihnen die bezüglichen Abschloßüberschreibungen binnen Kurzem zugehen. Dieselben genügen indessen zur Deckung deS vorliegenden Bedarf nicht und bitten wir Sie, uns umgehend mittheilro zu wollen, ob und eventuell welche Mengen Sie un» außer dem angemeldetea Quantum d« regelmäßigen Lieferung ab 1. Januar 189? zur Ver- fügung stellen würden, wenn wir Ihnen sür dieselben den Preis von 9 für die Tonne, d. h. also 2 >4 mehr, vergüten. * Wien, 9. December. Heute ist die für zwei Tage anberaumte europäische Fabrplanconferrnz zasammengetreten, bei welcher alle europäischen Eifenbahnvrrwaltungea und di« Regierungen d« meisten europäischen Staaten vertreten sind. Der Zweck der Eon- ferenz ist die Feststellung der internationalen Zugverbindnnqen für Len Sommerfahrplan 1897. Der Eijenbahnminist« Freiherr von Gnttenberg begrüßte vor Beginn der Hauptverhaadlung die Versammlung mit einer warmen Ansprache. Abends geben die österreichischen Bahnverwaltungen den Mitgliedern der Lonferenz eia Festmahl. IV. Kiew, 9. December. (Privat - Telegramm.) Ja Folge von Schneeverwehungen ist der Verkehr auf den russischen Südwestbahnen gestört. Auf vielen Strecken cursiren keine Züge. Dir Chausseen und Landwege sind fast nnfahrbar. * London, 9. December. Der „TimeS^ wird au» Rio de Janeiro gemeldet, man «warte, daß die Regierung binnen kurzem zu Angeboten auf eine neue Anleihe einladen werde, welche zur Einlösung des Papiergeldes bestimmt sei. * Ncrv Park, 8. December. Der Werth der in der vergangenen Woche anSgeführten Produkte betrug 8616171 tz. garnr sanden nur für unbedeutende Quantitäten Nehmer, während deren Preise sich ziemlich gut bedaupten konnten; in zweifach 48er weichen Kammgarnen war da» Geschäft bei kaum veränderten Preisen ebenfalls ruhig zu nennen. Kammgornzwirne ("««, */«, '/«, rc.) waren in nur geringer Nachfrage, doch beginnt in diesen Garnen das Angebot sich zu verstärken. Tricockammgarne (einfache Kammgarne auf Bobinen), sowie sonstige einfache Kamin- garne ("/»-fach bl- ^/,-fach) lagen ebenfalls ruhig bei wenig veränderten Preisen; auch in inelirien Kammgarnen ging nicht viel um. Rohe Streichgarne sanden ebenfalls weniger Beachtung, nach- dem die Consumrnten ihre» Bedarf während der Vorwochen auf einige Zeit gedeckt hatten; in rohen Streichgarnen auf Eops sür die Tricotsabrikation waren dir Umsätze gleich Null. Untrrschußgarne bröckeln immer mehr und mehr in den Preisen ab, so daß dieselben sür dir Spinner heute stark verlustbringend sind. In Shoddygarnen war nur kleine-Geschäft bei ebenfalls nachgedenden Preisen. Streich- garn-Melangrn kür di« Stofffobrikation sind gänzlich vernachlässigt. In Mungo-Melangrn war einiges Geschäft, dagegen logen Streichgarn- Melangen für dir SbawlSsabrikation sehr ruhig. Crcweigarne begegneten bei festen Preisen etwas erhöhtem Interesse. In zwei- suchen Westen resp. Cheviot», sowie in einfachen Westen sind bei ziemlich festen Preisen nur kleinere Umsätze zu verzeichnen. In wollenen Strickgarnen war das Geschäft ohne sonderliche Anregung. Baumwollene Garne, wie Double», Vaters, Mule» rc. hatten sich bet mäßmen Umsätzen ziemlich gut in den Preisen. In MokairS (starken Nummern für die Krimmerfabrikation), sowie Mohair war bei nicht mehr ganz so feste» Preisen nur kleine- Geschäft. Bigognegarne konnten bei nicht bedeutenden Umsätzen ihre Preis» gut behaupten. Fancygarne bleiben vernachlässigt. *— Gewerkschaft Rhenania in Lugau. Ja der am 5. LS. MtS. abgehalteoen außerordentlichen Gerwerkenversammlung wurde mit 570 gegen 45 Stimmen beschlossen, auf jeden vollen Kux rin» Zubuße von 300 einzuforvern, welche bei Vermeidung der flecht-antheile mit 150 -sl bi- spätesten- am 22. December d. JrS. und mit 150^1 bi» spätesten» am 22. Mär- 1897 unter Beifügung der Kuxantheile portofrei an das Bankhaus E. F. Blausuß in Gera, Neuß, einzufenden sind. Wir wollen nicht unterlassen, hierauf be sonder- aufmerksam zu machen. 2 Dresden, 9. December. Mittrlrheinische Brauerei- Gesellschaft Andernach. Der Gewinn für das Geschäftsjahr 1895'96 beträgt 40039,41 .Zk, wozu noch 23l 082,29 -s> Gewinn durch Actien-Zusammenlrgung kommen. Borstand und Ausstcht-rath schlagen der am 23. Januar n. I. stattfindenden Genrral-Beriamm- lung vor, den durch Actien-Zufammenlegung erzielten Gewinn zu außerordentlichen Abschreibungen aus Gebäude«, Maschinen-, Inventar, Gefäß-, Oekonomir- und Flaschen-Conti zu verwenden, sodann von dem regulären Gewinn weitere Abschreibungen in derselben procentualen Höhe wie im Vorjahre vorzunrhmen, ca. 4500 dem Telcredcrejonds zu überwciicn und 3 Proc. Dividende — in dem Vorjahre 0 Proc. — zur Bertheilung zu bringen. -o- Au- dem Elbthale, 9. December. Auf unserem Elb- strom ist rasch wieder ein Scenenwechfel eingetreten. Kaum wehten die erneut in Geltung getretenen „linden Lüfte", so belebte sich auch wieder die Stromfläche, indem von Herrnekretschrn, Schmilka und Hirschmühlr auS die Schifffahrt wieder ausgenommen wurde. Leider verband sich diese Thäligkeit sofort auch mit einer neuen Havarie, indem »in der österreichischen Nordwestschifffahrts-Gefell- fchast gehöriger Kahn gestern bei dem Einlaufen in den Rosa- witzer Hafen auf einen Heger geriet!) und dadurch leck wurde, so daß man sich ausgiebigst aufs Pumpen verlegen mußte. Das Jahr 1896 scheint in Bezug auf die Schifffahrt feinen verhängnißvollen Charakter also bi- zum Schluffe beidehalten zu wollen. 0. U. Berlin, 8. December. In Bezug auf die Frage, welche Bedeutung in rechtlicher Beziehung dem Telephon als Medium im Handelsverkehr beizumeffen ist, hat das Kammer gericht anläßlich eine- bestimmten Falles am 6. November d. I eine soeben im Wortlaut bekannt gewordene und für die Geschäfts- wett sehr wichtige grundiätzliche Entscheidung gefällt. Ein von einer hiesigen Firma m Hamburg bestellter und spätestens bis 31. Juli, zu liefernder Posten Waare war nämlich bereits am 29. Juli zur Disposition der Bestellerin bet einer hiesigen Handlung eingerroffen, welche nun sofort am gleichen Tage durch einen Angestellten, K., die Bestellerin telephonisch davon benachrichtigte und sie aufforderte, sich in Rücksicht darauf, daß Spediteure öfters saumselig feien, wegen beschleunigter Zurollung doch direct telephonisch ma einer bestimmten, schon vorher in Betracht genommenen Speditionsfirma in Verbindung zu setzen, jedenfalls sich aber darüber zu äußern, ob sie diesem Vorschlag zuftimmr. Der am Telephon der Bestellerin erschienene CommiS A. gab nun auch, wie K. be hauptet, die verlangte Zustimmung. Nichtsdestoweniger that die Bestellerin gar nicht» in Ver Sache und lehnte, al» ihr von dem be treffenden Spediieur erst am 2. August die Waare »ugejandt wurde, deren Annahme wegen verspäteter Zusendung und mit der Be- hauptung ab, daß sie von der vorerwähnten telephonischen Unter redung gar keine Kenntniß Hobe. Die Hamburger klagte hierauf den Betrag der Waare ein und erzielte auch, nachdem sie in «st« In- stanz abgewiesen worden war, rin obsiegende» Erkenntnitz bei dem Kammergrrtcht. Letztere» «achtete nämlich durch die Beweis aufnahme für erwiese», daß die an sich schon glaubhaften, ganz der Sachlage entsprechenden Angabe» de» K. üb« den Inhalt de» be treffenden telephonischen Gesprächs, die auch noch durch eine» ein wand-freien Zeugen «härtet würden, der der llotrrredung in nächst« Nähe de- K. von Anfang bi- zu Ende znhüne, thatjächlich richtig seien. „Nus will zwar" — so heißt r» in der Entscheidung weiter — „der Lommis A. nicht- von der Mittheilnva d« Ankunft der Waare und von d« Aufforderung, mit dem Spediteur in Ver bindung zu trete«, gehört haben, « «klärt ober bei seiner zweiten Lrrnehmuog die Möglichkeit eine» etwaigen Urderhörrn- badurch, daß ihm zur Zett de» fragliche» telephonischen Gespräch» Hebung im T«l,phonir,« gefehlt hob», er »ielleichl auch dem Schluffe deS Gesprächs nicht mehr die genügrnd, Aufmerk samkeit geschenkt habe, da « gleichzeitig im Laden beschäsiigt ge- weien sei. Gerade der letztgedachte Umstand läßt «» nun erklärlich erscheinen, daß A. seine zustimmend, Erklärung an» d«m Gedächtnis v«lor«a hat, weil seine Aufmerksamkeit geihrilt war und daß er deshalb glaubt, dieselbe überhaupt nicht gekört zu habe». Hat ab«, wie der Gerichi-Hos für «wiesen annimmt, A. Namen- der Brrklagten zugrstimmt «nd nur, weil « durch mehrfach« gleich zeilig« Bejchänigung abgelenkt war, vergesfen, seinen LhrfS von dem Inhalt de» telrphonijcheo Gejpröche- Mitthrilung zu machen, oder hat « gor in Folg« von mangelhafter Urbung im Tele» phoniren nicht oder nicht richtig verstanden, so kann di» Verklagte daran» Rechte sür sich nicht -«leiten. Sie mußt» wenn sie sich in ihre» Geschäst-bezirhungeu telephonisch« vermine- lang vrdieote, dafür Sorg» trag«, daß d« von ihr mit dem Telephontrni Beauftragte nicht blo- a»-rrich««de Urbuna and Geschicklichkeit hierz» besaß, sondern auch vor Allem dafür sorgen, daß der Beauftragte nicht durch a«d»no«t» Beschäftigung derart gleichzeitig in Anspruch genommen wurde, daß « dem Tel^tho» nicht die «fordrrUch« Ausmerk- jamkett widmen konnte. In dies« Beziehung ist ihr aber jowohl in der Auswahl des A. al- auch wegen d« alrich- zetlig mehrfachen Beichäftigung desselben der Vorwurf z« mache«, daß sie nicht mit der Sorgfalt ein,« ordent- lichen Kaufmann- gehandelt hat; sie kann de-halb auf solch» Jrrihüm«, di« ihren Grund in diesem Verschulden haben, Ent- schuldiguua-gründ« nicht stützen, muß vielmehr gegen sich gelten lasten, daß da-, wo- etwa m Folge Liese» Verschulden- nicht z» ihrer Lenntajß gelangt ist. al» zu ihrer Kenntniß grlaagt, dennoch aoaesehen wird. Die Verklagt» kann sich auch nicht darauf berufen, daß da- Telephon an sich nicht ei« ganz zuverlässiges Beförderungs mittel sür Nachrichten sei, und dl» betreffende Firma sich daher «ine» ganz ungeeigneten Mittel» bedient hab«, denn A. ds- kündet selbst, daß dem von ihm besonder» dargelegt»« Gespräch« üb« di« den Gegenstand de» Recht-strrit- bildend« Angelegenheit schon telephonische Gespräche vorangegange» seien. Die Verklagte hat also dadurch elbst da» Telephon al» geeignetes Beförderung»- mittel zur Besprechung de» fraglichen GeswästS anerkannt. Bei der al» «wiesen sestgeurUtea Sachlage durfte di« Klägerin voraus setze«, daß di« Vertagte di« rechtzeitig» Zurolluug d« Waare be treibe« würde, nachdem sie sich hierzu direct d«rit «klärt hotte. Der aus di« seit,«» d^ Spediteur» nach Ablauf de» 31. Juli er folgte, angeblich verspätet, Zurollung , putzte Einwand wideripricht de« Grui diätzen von Trrn und Glaub,a im Handelsverkehr uad ist also »icht zu beachten." — Dies« Entscheidung ist nicht »ehr revi- stoel und daher »in» definitiv«. * Berlin, 8. Decewber. Ja seinem neuesten Situations bericht veipricht d« „Eoosectionair" die allgemein, Geiqa,,,- lag« »i« folgt: Da» Gelchäft steht nnt« dem Zeichen der Weihnachtszeit; die Reisenden sind zurückgekehrt, weil sie bi» Detailkundschaft nicht mehr besuchen können; di« Collecuonen werden wird« nen zusammengestellt, um sofort nach den Fest tagen auf die Touren zu gehen; in anderen Branchen wieder arbeitet man noch sehr stark an der Ausarbeitung neuer Muster, um mit dem neuen Jahre auch gleichzeitig die neue Saison «öffnen zu können. Die Aussichten für da» Frühjahrs geschäft sind ober bi- jetzt noch nicht sehr glänzend. Die LrdreS werden sehr vorsichtig rrtheilt. Aus allen Branchen wird uns gemeldet, daß die Aufträge kleiner als im vorigen Jahre ausgefallen sind. Es scheint bei Groisisten und Detailleuren die Meinung vorzuhcrrschen, man brauche sich dieses Mal mit dem Bestellen nicht so sehr zu beeilen, weil Ostern spät fällt; die Lieferfristen können deshalb länger gestellt werden; ferner trägt der Unistand, daß große Preisschwankungen nicht zu erwarten ind, auch dazu bei, die Piacirung der Aufträge sür Las Frühjahr nicht besonders zu beschleunigen. Fabrikanten und Grossisten werden nun deshalb ihre Kundschaft noch mehrmals besuchen müssen, bevor sie die Normalhöhe ihr« Umsätze erreicht baden. — TaS aus ländische Geschäft ist wenig belebt. Dir Confectionaire, welche rtzt in England weilen, bekommen nur kleine Ordres. In Kleider stoffen hat England nach Glauchau und Meerane größere Ordres gegeben; der erwartete Aufschwung in den Bereinigten Ltaaten läßt auf sich warten. Unsere Fabrikanten, welche auf Ordres gerechnet hatten, sehen sich enttäuscht; einige exotische Einkäufer waren in den letzten Togen hier aus Java, aus Indien; für den Monat Januar sind canadische Einkauf« avisirt. — Tas Detailgefchäft. Man kann «ich« sagen, daß unsere Drtoillenrr klagen; da» Geschäft läßt sich nicht schlecht an. Ter große WeihnachtSvrrkebr wird allerdings noch nicht bemerkt, wohl aber hat sich Loch in fast allen Tetailgeschäften eine größere Lebhaftigkeit eingestellt, die un- au fast allen Theilen des Re chs gemeldet wird. Man hat auch die Wahrnehmung machen können, daß da- Verbot der Sonnlags arbeit dieses Mal nicht so streng gehandhabt wurde als im vorigen Jahre; schon der letzte Sonntag war für den Verkauf freigegeben; die Verkaufsstunden sind theilweiie verlängert und mehr den Bedürfnissen der Geschäftsinhaber angepaßt worden. — Das Fabrikgefchäft muß als mitteimäßig bezeichnet werden. Ueberfluß an Ordre- ist selten vorhanden, vorläufig kann in den meisten Fabriken noch an de» Stammordres gearbeitet werden. Nach bestellungen gehen aber sehr langjam ein; man glaubt, daß viele Be stellungen noch zurückgrhalten werden, man erwartet am Anfang de- nächslen Jahre- einen stärkeren Eingang der Bestellungen. Allge. meine Enttäuichung hat die geringe Beweglichkeit der Vereinigten Staaten hervorgrrufen; man glaubte auf einen uinnitielbaren Ge- chäftsausschivung rechnen zu können. Die Zustände sind aber im Allgemeinen noch genau so unucher wie vor der Präsidentenwahl. In den Vereinigten Staaten hat die Fabrikthätigkeit zwar zu genommen; eine Vergrößerung Le- Importgeschäftes ist aber immer noch nicht zu constatiren, im Gegeniheil, die Novemberziffern zeigen wiederum eine Verminderung des Importes. *— Die Schweiz als lohnendes Absatzgebiet. Zur Zeit des französisch-schweizerischen Zollkrieges wurde von verschiedenen «eiten darauf ausmerkiam gemacht, daß die Schweiz ein lohnendes Absatzgebiet sür deutsche Jnvustrieproducte werden könne, wenn es gelänge, Frankreichs bisheriger Ausfuhr nach der Schweiz habhaft zu werden. Es wnrbr aus dir Möglichkeit hingrwirsrn, dem deutschen Zucker und deutschen Weinen in d« Schweiz emen größeren Markt zu gewinnen. Die deutsche Zuckerausfuhr nach der Schweiz hat sich dann auch im Jahre 1895 bedeutend gehoben; sie betrug hier 12 637 t. Wenig Erfolge hat der deutsche Wein in d« Schweiz errungen: die Ausfuhr von Wein in Fässern dorthin betrug >895 nur 23 636 D -Etr., an Wein in Flaschen sogar nur 537 D.-Ctr. Die GeiammlauSfuhr Deutschlands nach der Schweiz hat sich aber im Jahre 1895 ganz bedeutend gehoben. Während dieselbe 1894 einen Werth von 188,3 Millionen Mark aufwies, betrug sie 1895 chon 219 Millionen Mark. Au dies« Steigerung nahmen die Erzeugnisse unserer Textilindustrie den wesentlichsten Aniheil. An Baumwollenwaaren wurden sür 9,5 Millionen Mark, an Seiden- waaren sür 17,2, an Wollwaarro sür 22,5 Millionen Mark aus geführt. Der Exportwert- von Esten und Eisenwaarcn betrug 22,7 Millionen Mark, dn an Maschinen und Instrumenten 8,3 Millionen Mark. Außerdem nadinen noch folgende Waaren an der All-suhrstrigeriing erheblich Antheil: Droguen (l6^ Millionen Mark-, Kleiber (9,7 Millionen Mark), Kupfer und «upserwaaren (6,2 Millionen Mark), Leder und Lederwaaren (11,2 Millionen Mark), Materialwaaren (11,6 Millionen Mark), Papier Nnd Papier- waaren (3,1 Millionen Mark). Di« deutjche Industrie und der deutsche Handel kann mit der erfolgten Aussuhrsteigrrung deuticher Waaren nach der Schweiz gewiß zufrieden sein, umsomehr, als e- den Anschein gewinnt, daß das während des sranzöiijch-schweizerifchen Zollkrieges von Deutschland gewonnene Terrain sich wird behaupten lassen. *— Hessisch-Rheinischer Bergbau-Verein. Die dies- jährige ordentliche General-Versammlung ist aus den 29. December einberufen. Die neuen Bergwerks- und Schuchtanlagen sind im abgelaufenen Jahre so weit gediehen, daß dieselben noch im Lauf« Liejcs Winter- in Förderung gesetzt werden dürften, die Förderung au- d« alten Anlage hat im abgelaufenen Jahre nur «men geringen Bruttogewinn (11700 ^4) «geben, eine Dividende kommt wieder nicht zur Bertheilung. Wegen der Jngrtriebsrtzung der aus geschlossenen Blei- und Zinkrrzgrube Frrubeozrche wird der General-Verjammlung Mittheilung zugehen. *— Ehr. Adt. Kupsrrbrrg L Eie., Seet-Krllerri, Mainz. Aus Mainz, 8- d. M-, wird der „Frkf. Ztg." gejchriedea: „Ter Aussicht-rach Hot beschlossen, eine 4proc. Anleihe von 250000 auszunehmen. Dieie Anleihe ist rückzahlbar zum Nominalwerlh nach den Modalitäten de» Anlehen» von 1886, jedoch erst nach völliger Tilgung diese» letzteren und keinesfalls vor 1. Juli 1901. Bon dem neuen Alllehen sollen vorerst nur 150 000 zu 102 Proc. begeben werden. Den Acnonalren wird bis 15. December ein vorzug-recht sür den Bezug dieser Obligationen eingeräumt." *— Rheinischer Actiraverein für Anckersabrikotion in Köln. Der Abschluß für 1895.96 «giedt einen Rohgewinn von 209 647 (im Borj. 08008 ^4). Hiervon werdrn 203726 Mark zu Abschreibungen verwandt und restliche 5921 -Sl vor getragen. D« Geschäftsbericht bemerkt hierzu, daß die schlechten Ällaemeinverhältniffe im Raffination-gewerbe in Folge de- neuen Zuckcrgejetze» noch befonder» »«schärft warben. Di« Köln« Raffinerie wird für die Folge nicht mehr arbeit«! und deren Be trieb nach Alten verlegt wreden. Verarbeitet wurden in Dormagen 508227 D.-Ctr. Rüden (757 262 D.-Ltr. im Vorjahre), in Alten 471035 D.-Etr. Rohzucker (460 175) und in Köln 57 434 D.-Etr. Rohzucker (91879). Da» Kölner Grundstück soll verkauft werden. Die Rohzuckersabrik Dormagen hatte einen gute» Verdienst erzielt, trotzdem sie eine geringere Menge von Rüden verarbeitete. Die Raisinerie in Alten hab« auch unter d« Ungunst der Verhältnisse gelitten, jedoch sei rin bedeutender Thril der Erzeugung verkauft worden, da den Berkaus der Vorjahr« erheblich übersteige. Dem nach sei zu hoffen, daß die Raffinerie mit mäßigem Nutzen arbeiten werbe, lieber die Aussichten tafle sich jedoch Bestimmte« nicht muthrilen. *— Eoncordia-Bergbau-Actiea-Gesellschaft. D« Brntto-Urd«fchuß bi-80-September d. I. stellt sich auf 1 084 000 ^l, gegen 464000^4 während be» entsprechenden Zeitraum« de» Vorjahre». *— Bergwerk»-Gesellschaft Bereinigter Bonisariu». Man schreibt der „Verl. «örj.-Ztg." bezüglich be« von der Berg. werk«.Gesrllichaft Bereinigter Bonlsaciu» bei Gelsenkirchen beabsich- tigtea und der außerordentlichen General-Berjammlung vom 29. d. M. zur Beschlußfassung vorzulraenden Erwerbe- von Kuxen benach barter Grudenfrlder, daß e- sich um eine Gewerkschaft handelt und daß di« Gefellichast bereit« im Besitz« der «forderlichen Drnviertel- Mehrheit ist. Zu dem Ankauf ist vorläufig eine weitere Eapitol- brjchaffnng nicht erforderlich. Es besteht die Absicht, die ayzukausenden Berggerechiiame als selbstständige Gewerkschaft bestehen zu lassen. Der Erwerb ist einersrttS wegen der aus dem Grudenselb« nach- gewieieaea vorzüglichen Kohlen, andererseits «da an» dem Grunde für die Gesellichait Bereinigt« Bomsacin» sehr vortheilhast, weil dadorch di« Möglichkeit zu einer wesentliche« Vermehrung der Förderung gegeben ist. *— StiftSbrauerei Minden. Der GeschästSbericht für 1895/96 erwähnt zunächst die Durchführung da Erhöhung de« «k,>,«capttal» um 200000 auf 800000 ^l Bet 28 925 U (l894/95 28128 dl) Absatz «zielt» di« Gesellschaft in 1895/96 noch 42 107 (48 771) Abschreibungen eine« Reingewin» von 85 790 G8 45I), woran« di» Resav» 10000 (wie >m Vorjahre) nnv da» Drlerrberr-Sonto 15000 ^l lw e im Vorfahr») «halten, 48000 ^4 werde» al» Dividend« von 6 Proc. uow >894/95) verwandt und 8912 »orgetraigen. Dir Partialobligationen 1. Emstsion belaufen > ans 560000 diejenigen II. Emission auf 300000 ^4, davon sind » ch liBOOO ^4 im Besitz« da GefeUjchaft. An Rejave» »in- i^iie^lich da dit-jahrigen Zuweisnngen sind >25058^4 Vorhände«. In den oe.veil crueii Monaten be» laufenden Gefchäft-jahre- beträgt d« Mehrabiay etwa 500 ll. 824,7 819,0 975,2 1064,4 , . nicht bestreiten, daß da» letzt« Jahr, 1895, welche» zugleich da» erste Jahr ist, in dem di« HandrlSvairägr voll, ständig m Kraft standen — der dentsch-russische Vertrag Hot erst am 20. März 1894 Geltung erlangt —, den geringsten Urbajchuß da Einfuhr aufweist. Man darf überdies nicht vergeflen, daß neben der Hanveltpolitik doch auch die thatsächlichea wirtblchaftlichru Ber- hältnifle Einfuhr wie Au»f«hr maßgebend beeinfluflen. So hat z. B die überaus ungünstige inländisch« Ernte im Jahr« 1891 ein» starke Steigerung der Getreideeinfuhr in den Jahren 1891 und 1892 herbeigesührt, die zudem we„en der hohen Geireideprrise für die Bilanz besonder» in» Gewicht fiel; andererseits Haden allgemein un günstige GeschäslSvrrhältniffe im Ausland« 1894 die Uu»fvhr nicht nur in Deutschland, soudera auch in England und Frankreich er heblich beeinträchtigt. In diesem Falle liegt der Humor da Sache darin, daß Har von Kardorff, der durchaus herau-rechnen will, daß Deutschland seit >892 jährlich mindesten» um 800 Millionen Mark ärmer werd«, gerade den Edelmrtallverkehr undeachtet zum Waarenoerkehr geworfen hat. Denn wenn Deutschland dem Auslände immer mehr schuldig würde, fo müßte e» doch seine Schulden^ da e» sie durch WaarenauSsuhr nicht deckt, schließlich durch Abgabe von Edelmetall an das Ausland decken. Zu einem ganz anderen Lrgebniß kommt indessen unser« amtliche Statistik, welch« die nachstehenden Aatzten liefert: Deutschlands Edelmrtallverkehr in Miaieae» M-rt in M>lli»n«n Mark Lmfuvr 97,5 127,4 252,6 208,8 hat in allen Jahren 1889 >890 1891 1892 Darnach W . . _ fuhr di« Ausfuhr überwogen, «nd wen« dies« Statistik auch nicht genau zutreffend sein sollt», so stimmen diese ihr« Ergebnisse doch durchaus mit den Beobachtungen, welch« man an der Eratral- sielle für den Goldoerkehr Deutschland», bei der RetchSbaak, gemacht hat. Die Behauptung, daß Deutschland durch seinen Handel mtt dem Auslande immer ärmer werb«, ist nicht» al» eine unhaltbar« Fiction, in leicht «kennbarer Tendenz «fanden u«d Jahr für Jahr durch dir Lhat achen widerlegt. Deutschland deckt sein« Waaren- bezüge vom Anelande regelmäßig znm größten Thetle darch seine Woarenau-fuhr; der Rest uad mehr al» der Rest der Deckung stammt an» Zahlungen, welch« da» Ausland an Zinsen uud Divi denden, an Frachten rc. alljährlich an Deutschland zu leiste» hat. Art und Herkunft der Kohlen. 3. Vierteljahr 1896. Davon waren Regiekohlcn für die Eisenbahnen. ». Steinkohlen: t r Zwickauer 24 176*) 1028 Lugau-Oelsnitzer 41168*) 3 814 Dresdner 340*) 813 westpdäl. u. a. d. Rheinprovinz 6038*) 284 lchlesische 15 556 9580 verseh, u. unsich. Herkunft. . 633 —- b. Braunkohlen: culS der Provinz Sachsen . . 41 095*) 120 - dem Königreich Sachsen . 23315*) —— - Sachsen-Altenburg. . . 98 760*) böhmische 31 499*) 132 verschied, u. unsicherer Herkunft 10 —