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01-Frühausgabe Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 10.12.1896
- Titel
- 01-Frühausgabe
- Erscheinungsdatum
- 1896-12-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-18961210015
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-1896121001
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-1896121001
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1896
-
Monat
1896-12
- Tag 1896-12-10
-
Monat
1896-12
-
Jahr
1896
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V074 confervative Resolution nach Borlegunz deS Relikten- Gesetzes wnrde zurückgezogen. Damit ist die 1. Lesung beendet. L. Berlin, 9. December. Privattelegramm.) DaS LtaatSministerium trat heute Nachmittag 3 Uhr im Reichs tage unter dem Vorsitz deö Fürsten Hohenlohe zu einer Sitzung zusammen. L. Vertin, 9. December. (Privattelegramm.) Zn einer Versammlung der hiesigen Antisemiten kam gestern der Aba. Liebermann von Sonnenberg auch aus den Proceß Leckert-Lützow zu sprechen. Er suchte zu beweisen, daß die antisemitische Partei durch die politische Polizei, namentlich durch deren Agenten Normann-Schumann, arg geschädigt worden sei. Im Weiteren erklärte er, das Verhält n iß der Conservativen zu den Antisemiten besprechend, laut der „Nat.-Ztg." Folgendes: Unser Platz ist aus der rechten Seite des Hauses, darum haben wir stets gesucht, aus Kosten der demokratischen Parteien den Besitzstand der rechten Seite zu vergrößern. Dieser Plan an sich ist zweifellos richtig und würde Aussicht auf Erfolg gehabt haben, wenn die Conservativen das gehalten hätten, was sie auf „Tivoli" be schlossen haben. Als sie sich vor nunmebr vier Jabren mit großer Bestimmtheit in antisemitischem Sinne aussprachen, da durfte man hoffen, daß sie mit dem Volke verwachsen würden. Diese Hoffnungen haben sich nicht erfüllt. Wir wollen stetig mit dem Volke in Berührung bleiben. Es ist traurig, daß die conservative Partei nach dieser Richtung ,bin nicht daS richtige Verständniß gezeigt bat. Wollen die Con servativen Unterstützung haben, so müssen sie jetzt zu uns kommen. Wenn aber die Herren zu uns kommen, so er- theilen sie damit ihrer Parteileitung ein Mißtrauensvotum. Wir srnd jedenfalls jeder Rücksichtnahme ent bunden. LH Berlin, 9. December. (Privattelegramm.) Im Anschluß an den von Lützow-Leckcrt-Proccs; haben die An archisten zum II. December eine öffentliche Volksversamm- lung nach Nieft's Festsälen angeordnet, deren Tagesordnung lautet: „Die politische Polizei vor Gericht". — Wir hatten gestern die Mittheilung der „Berl. Pr." wiedergegeben, nach welcher Leckert im Nebenamt Theater- recensent des Stöcker'schen „Volk" gewesen sei. Demgegenüber erklärt heute in der „Zeit" der frühere Redacteur des „Volk": „Schon im Winter vorigen Jahres war der Leiter deS „Volk" gezwungen, einer Thealerdirectiou zu melden, daß Leckert sich in ganz unbefugter Weise als Recensent des „Volk" vorgestellt habe." — In der freisinnigen „Dossischen Ztg." ist zu lesen: „Wenn sich ein Herr von Tausch oder überhaupt ein Beamter der Polizei auch nur entfernt erlaubt hätte, in einen Gegensatz zu der Regierung zu treten und sich eine Rolle anzumaßen, wie es Herr von Tausch gethan hat, daß alsdann der erste Reichs kanzler mit der ganzen olympischen Deutlichkeit, deren er fähig war, kleine wie große Gegner zerschmettert hätte. Das wäre unter dem Fürsten Bismarck un denkbar gewesen, daß das Auswärtige Amt sich vier Jahre lang jeder Berührung mit der politischen Polizei enthielt und daß ein Minister Les Innern, der auch blos einen Schatten von Miß- trauen des Auswärtigen Amtes gegen die politische Polizei wahr» nahm, gesäumt Hütte, sofortigen Wandel zu schaffen. Herr von Tausch war mit dem Mißtrauen des Auswärtigen Amtes beladen. Auch Fürst Hohenlohe soll bei seinem Regierungsantritt mit der Kritik der Berliner politischen Polizei nicht zurückgehalten haben. Dennoch wurde Herr von Tausch nicht nur mit wichtigen politischen Aufträgen betraut, sondern auch wiederholt zur Begleitung Les Kaisers befohlen. Derlei hätte sich Fürst Bismarck aller dings nicht gefallen lassen." — DaS „Volk" wirft verschiedene Fragen über den im Proceß Leckert-Lützow vernommenen Ren«, der einer der Hintermänner der Beiden sein sollte, darunter auch die, auf: Wer war der li-Correfpontent der „Stettiner Neuesten Nach richten", der geheime Beschlüsse des conservativen Dele- girtentages dem Blatte mitthcilen konnte? Wer war es, der im Auftrage des Abgeordneten Du. Freiherrn v. Langen zu Paasch nach Zürich gereist ist und in der Sache Pa asch- v. Liebermann den Zwischenträger spielte?" — In der socialdemokratischen „Neuen Zeit" macht „Genosse" Katzenstein, wie wir der „N. Pr. Z." entnehmen, ein lange Reihe kritischer Bemerkungen zu Bebel'sBuch „Die Frau". „Falsche Verallgemeinerung", — so schreibt Katzenstein u. a. — „der Fehler der unvollständigen Jnduction, ist einer der beliebtesten Irrwege, den auch Bebel manchmal gewandelt ist. Man höre: „Der Mensch ist das Product von Zeit und Umständen, in denen erlebt... WennGoethe statt als Sohn eines reichen Patriziers als Sohn eines armen Schusters zur Welt gekommen wäre, er wäre... höchstwahrscheinlich ein Schuster geblieben und als ehrsainer Schustermeister gestorben. Also, um ein Beispiel zu wählen: LLäre Bebel als der Sohn eines armen Unterofficiers zur Welt gekommen und Handwerker geworden, er wäre höchst wahrscheinlich ein ehrsamer Handwerker geblieben . . Ja, wie ist mir denn? Bebel selbst ist der beste Gegen beweis gegen diese platte Verallgemeinerung der Lehre von dem Einfluß der äußeren Umstände. Man bilde sich doch nicht ein, mit dem kahlen Vernünfteln einiger Erfahrungssätze das Wesen des außergewöhnlichen Geistes, überhaupt das innerste Wesen des Menschengeschlechtes erklären zu wollen." — Die „Correspondenz deS Bundes der Land wirt he" läßt über die Gründung des „National- Socialen Vereins" sich wie folgt vernehmen: „Man kann den Regisseuren lder National-Socialen) tatiisches Geschick nicht absprechen. Wie klug war es z. B. von Herrn Naumann, statt eine Partei, die nichts einbringt, einen Verein auszuthun, wo Jeder seinen Beitrag zahlt. Partei mitglieder kann man nicht brandschatzen, weil man sie nicht dem Namen nach kennt, darum ist eine „Partei", Ivie wir aus manchen Erfahrungen wissen, ost ein faules Geschäft." An die Thatsache, daß der Bund der Landwirthe gleich falls keine „Partei", sondern ein „Verein" ist, hat die ge nannte Correspondenz in dem Augenblick, wo sie das Obige schrieb, Wohl nicht gedacht. — Als die „Nat.-Z." in der vorigen Woche berichtete, daß daS Centrnm ein Compromiß über die Justiz novelle unter Preisgebung der Besetzung der Strafkammern mit fünf Richtern erstrebe, erschien die „Germania" mit einem Dementi auf dem Plan. Jetzt empfiehlt die „Köln. Volks;tg." dem Reichstag, sich mit dem Dreimännercolleg zu begnügen. * Hambnrg, 9. December. (Telegram m.) Der „Hamburgische Correspondeut" führt an leitender Stelle auS, der AuSstand sei auf einem tobten Pnnct angelangt; beide Parteien seien entschlossen, durchzukämpfen. DaS ganze Gemeinwesen komme in Mitleidenschaft. Weite Kreise wünschten den Abschluß des Kampfes, der weder Sieger noch Besiegte kenne. Da keine Partei die Hand zum Frieden biete, so müsse von unparteiischer Seite eingegrifse.n werden. Das Blatt schlägt Folgendes vor: Der Senat ernennt ein Collegium von drei Männern, diese fordern beide Parteien auf, eine gleiche Zahl gewählter Vertrauensmänner zu entsenden, welche" unter der Leitung des Collegiums ver handeln. Die Puncte, über welche Einigung erzielt ist, sind bindend. Differenzen Hal das Collegium zu schlichten. — An den StaatSqnaiS herrscht heute ein bedeutend regerer Verkehr. Ein großer Thcil der Krahnsührer bat heute die Arbeit wieder ausgenommen, so daß nur noch wenig Krahne außer Thätigkcit sind. (Theilweise wiederholt.) * Hamburg, 9. December. Die „Hamburger Nachrichten" schreiben: „Was den Berliner Proceß betrifft, so halten wir es für dringend wünschenswerth, daß die eigentlichen Hinter männer, die doch wahrscheinlich existiren, auch wirklich entdeckt werden." * Nürnberg, 8. December. Die bevorstehende Feier deS 400. Geburtstages Melanchtbon's giebt schon jetzt zu consessionellem Zwist Anlaß. Ter Magistrat hat be schlossen, keine eigene städtische Feier zu veranstalten, sondern sich an der 'vom Alten Gymnasium, an dessen Gründung Melanchthon mitwirkte, beabsichtigten Schulfeier zu betheiligen und hierzu den großen Rathhaussaal zur Verfügung zu stellen. Das hiesige ultramontane Blatt hat nun dem Magistrat für die Unterlassung einer eigenen Feier Lob gespendet und hierbei die Behauptung aufgestellt, daß die Hans- Sachsfeier eine Art Katholikenhetze geworden sei, und schließlich, da daS Alte Gymnasium doch auch von Katho liken besucht sei, für den Tag der Feier einen Artikel über Melanchthon angekündigt. Das „Evangelische Gemeindeblatt" bemerkt nun, daß man die Stellungnahme deS Magistrates wohl aus der Rücksicht auf die Parität erklären müsse, andererseits glaubt das Blatt, daß eS den historischen Traditionen, die für eine Stadt wie Nürnberg doch von Be deutung seien, nicht übel entsprochen haben würde, wenn auch von der städtischen Verwaltung selbst der Thätigkeit Melanchthon's, die ja Nürnberg speciell zu Gute kam, am Erinnerungstage ehrend gedacht worden wäre; es hätte sich ganz gut eine Art dieser Ehrung denken lassen, bei welcher die Parität völlig gewabrt bleiben konnte. Es werde Sache der evangelischen Bevölkerung sein, um so nachdrücklicher das Gedächtniß Melanchthon's zu feiern, auf keinen Fall werde sie sich davon durch die Drohungen abhalten lassen, mit welchen das ultramontane Blatt schon jetzt der kommenden Feier entgegentrete. * Karlsruhe, 8. December. Daß der Erzbisthnmsver- weser Weihbischof Dr. Knecht von Freiburg nach Donau eschingen gereist ist, um selbst die Trauerfeier für den ver storbenen Fürsten Karl Egon zu Fürstenberg vorzunehmen, ist ein bemerkenswerther Act aufmerksamen Entgegenkommens gegenüber der fürstlichen Familie und dem mit ihr ver wandten und befreundeten großherzoglichen Hause. In der bei der Beisetzung der Leiche in der Familiengruft zu Mariabof gehaltenen Trauerrede hat der Weihbischof, indem er die Gläubigkeit deS Verblichenen rübmte, nachdrück lich betont, daß der Fürst stets ein guter Sohn der Kirche gewesen sei, der seinen religiösen Verpflichtungen allezeit gewissenhaft nachkam und sich als einen weitherzigen Wohltbäter kirchlicher Veranstaltungen, insbesondere des Dominikanerklosters in Berlin erwiesen habe. Damit hat die höchste kirchliche Autorität in der Erzdiöcese orbi ot urbi verkündet, daß Jemand ein guter Katholik und treuer Sohn seiner Kirche sein kann, auch ohne an den politischen Bestrebungen des Ultra- montaniSmuS theilzunehmen, ja sogar, wenn er demselben mit allen erlaubten Mitteln scharf entgegen tritt. Denn das hat der verstorbene Fürst, der als Reichstagsabgeordneter bei den Nationalliberalen seinen Platz genommen hatte und ihnen politisch nahe stand, getban, und deshalb wurde er von dem Centrum in den letzten Jabren so heftig befehdet. Es verdient alle Anerkennung, daß der ErzbiSthumSverweser vorurtheilslos und gerecht genug war, um am Sarge deS Entschlafenen kraft seines Oberhirtenamtes ibm das aner kennende Zeugniß auszustellen, welches der Centrumspresse büchst unbequem sein muß, da eS von derselben so ost ge brachte Behauptungen gründlich widerlegt. (Köln. Z.) (Fortsetzung in der I. Beilage.) 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Billet-Vorverkanf zu dieser Vorstellung von heute ab täglich von 10 bis 3 Uhr an der Tages-Casse des Neuen Theaters (mit Aufgeld von 30 pro Billet). . Herr Krause. /Frl. Laue. ' (Frl. Rudolfi. . Herr Ernst Müller . Herr Otto. . Herr Taeger. /Herr Körner. ' (Herr Stephany. (Herr Hänselei. ' (Frl. Müller. Herr Franck. Herr Prost. Herr Schmiedecke. ' Herr Dietzmann. Herr Guthmann. Herr Richter. . Herr Thiele. . Frl. Friese. . Herr Bärwinkel. . Frl. Klerwin. Neues Theater. Donnerstag, den 10.. December 1896. Anfang 7 Nhr. 335. Abonnements-Vorstellung (3. Serie, weiß). HV1<1vr8püii8llLei» LütrmruiL. Lustspiel in 5 Acten von W. Shakespeare. Regie: Oberregisseur Adler. Personen: Baptista, ein Edelmann in Padua Bwuca,""'! Daptista's Töchter . . Vincentio, rin alter Edelmann in Pisa Lucentio, Vicentio's Sohn .... Petrnchio, ein Edelmann aus Verona Hortensio,/ D-°nca S freier . . . Biondello,-Lucentlo's Diener . . . Grumio, Curtis, Nathanael, Jos-f, Niclas, Philipp, Ein Magister . . , Eine Wittwe.... Ein Schneider . . , Ein Page bei Baptista Hochzeitsgäste. Volk. Musikanten. Die Handlung ist abwechselnd in Padua und in dem Landhause des Petruchio. Nach dem 3. und 4. Act finden längere Pausen statt? Schanspiel-Preisej Einlaß V«7 Uhr. Anfang 7 Uhr. Ende nach V«IO Uhr. Forsteleven Hr. Greiner. Frl. Buse. Frl. Linda. Botho von Wendt Erich Erwin Fritz Pauline, Sängerin Hr. Äauberger. Hr. Keller. Hr. Wack. Hr. Schmidt. Frl. Wrada. Altes Theater. - Donnerstag, den 10. December 1896. > Anfang '/z8 Uhr. V »I «I »i v 18 t e r. Operette in 3 Acten von Gustav Davis. Musik von Johann Strauß. Regie: Regisseur Unger. — Direktion: Musikdirector Meyer. Personen: Christof Heffele, Amtshauptmann Malwine, seine Frau Freda, deren Tochter Tymoleon von Gerius, Ober-Forstrath und Director der königl. Forstakademie . . Hr. Heine. Prolog zur Gedenk-Feier der Genossenschaft Deutscher Bühnen- Angchöriger von Wilhelm Henzen. Gesprochen von Fräulein Rudolfi im Neuen Theater am 6. December. Kurze Bühne. Salon. Es tritt auf eine Schauspielerin in Gesellschaftstoilette. Schauspielerin (sich umsehend, verwundert). Mel Keine Büste? Keine Lorbeerkränze? So kahl und ohne Zier der Bühne Rund? Man hat mir doch gesagt, zu einem Feste Sei heute diese- Haus geöffnet worden. Wohlan! Wie heißt der Held, deß große That, Der hehre Fürst, deß segensvolles Wirken, Der edle Dichter, dessen Schaffen wir Am heut'gen Tag berufen sind zu feiern? ... Errang rin Kriegsheld heute großen Sieg? Bestieg voreinst eiu weiser Fürst den Thron? Wie! Oder ward rin Schiller heut' geboren? Ich sinne nach und finde nicht die Lösung. Doch halt! Nun klärt sich mir das Räthsel auf! Bor fünfundzwanzig Jahren war'- — ich hab' Es nicht vergessen! — Herrlich war zn Ende Geführt der schlachtenreiche große Krieg, Das Kaiserreich war glorreich auserstanden: Da ging rin Sehnen durch die deutschen Lande Nach Einigkeit und nach Zusammenschluß; Da thaten wir, deS Thespis flücht'ge Schaaren, UnS auch zusammen zur Gemeinsamkeit Und freudig ward begründet — (stockt) Oder irr' Ich doch? — Die Zweifel kehren mir zurück! Mir scheint, wir hätten toohl die Wiederkehr Bon solchem Tag ganz unter uns gefeiert Wie rin Familienfest, Las uns allein Berührt, nicht Euch. Ihr ober füllt unS heute Des Hauses Räume summend, rauschend an, Al- galt' e- einen der Unsterblichen Au feiern, dem Ihr Preis und Ehre zollt! So war's ein holder Wahn, der mich berückte? Ihr seid nicht unserthalb gekommen? Oder Hab' ich doch recht gerathen? Hab' ich? Ja? (Sehr herzlich.) O das ist schön von Euch, ist lieb und gut, Daß Ihr an unsrem Fest theilnehmen wollt. Wir haben Eure Großen mitgefeiert; Nun helft Ihr freundlich mit, uns selbst zu feiern. Das zeigt mir, daß das alte Vorurtheil, Das unsrem Stand Jahrhunderte geschadet, Im Schwinden endlich nun begriffen ist, Und daß wir selbst dazu geholfen haben, Erfüllt — ich sag' es offen — mich mit Stolz. In alten Zeiten freilich waren wir Ein unbeständig ruheloses Völkchen, Uns trieb die Wanderlust von Ort zu Ort, Der Drang nach Abenteuern und — dir Noth. Auf unwegsamen Straßen holperte Der Thespiskarren vorwärts, oft genug Blieb mit gebrochnem Rad er kläglich stecken: Wir aber mußten weiter gleich Zigeunern. DaS wurde besser, als der Fürsten Gunst Uns Flücht'ge dauernd an sich fesselte, AlS weise Männer zu der Bühne Leitung Berufen wurden, als rrhab'ne Geister Den ost entweihten Schauplatz unsres Wirkens Zum Hochaltar der Kunst veredelten. Da ward unS klar, daß alles Bühnrnspiel Sein eignes Wissen habe, seine Bildung; Da standen Lehrer auf zu unsrem Frommen Und Schulen blühten rings für unsren Stand, Zwar zu Gelehrten wollten wir und durften Wir niemals werden! Wissen birgt Gefahr; Es schadet leicht der Mehlthau des GedankenS Der frischen Maienblüthe unsrer Kunst. Doch Bildung, einst uns fremd und fast verhaßt, Hat mählig uns dem Bürger angenähert. Er lernte nun begreifen, daß da- Spiel, j DaS wir betreiben, ohne Arbeit nicht So flott von Statten geht und ohne Störung, Daß für den Bühnenkünstler auch der Scherz, Da- Lachen eine ernste Sache sei. Mit raschem Urtheil ging er lieblos nun Nicht länger mehr vorbei an unsrem Stande, Er sah dem großen Künstler sinnend nach, Es glanzte was in seinem Blick wie Achtung. Doch nicht mit Einem Schlag verändert sich Das Ansehn, der Charakter eines Standes. Es haftete noch immerfort ein Etwas Vom Wandervogel an dem Volk der Mimen. Und dann! Wir Mancher, ob er mühsam rang, Brach vor dem Ziel entkräftet doch zusammen. Zu bitter war des Alltags herbe Noth, AlS daß sein Genius sich entfalten konnte Zu freier Schönheit und zu höchstem Fluge; Zu wirr umstrickten ihn des Ledens Netze, AlS daß er sich mit kräft'gem Ruck heraus Arbeiten konnte zum gesicherten Behagen bürgerlicher Daseinsform. De» Mimen Abgott ist der Augenblick; Er wirft sich mit der Gluth der Leidenschaft Hinein in das Gewoge der Empfindung, Um darzustrllen, was der Dichter schuf, Und so genießt er auch deS Lebens Reiz Mit freiem Künstlersinn in vollen Zügen, Doch ob ihm sorglos auch die Jugend schwindet: Das Alter ach! ist oft nicht sorgenlos. Dies AlleS sahn vor fünfundzwanzig Jahren Erfahrne Männer wohlbedachtsam ein. Es galt, zunächst im weitverstreuten Volk Der deutschen Mimen das Gefühl der Einheit Zu wecken, sie mit Einem starken Band AlS Brüder Eines Stammes zu umschlingen, Sie anzufeuern zur Gemeinsamkeit Des Wirkens und in Jechlichem des Standes Beglückende- Bewußtsein zu entwickeln. E- galt den Mimen an den Ort zu fesseln Und sein getreu Verharren zu belohnen. Damit der unbeständ'ge Wandervogel Nun endlich einmal seßhaft, heimisch werde. Den Trauerflor umwallten Wittwrnftand, Die kaum noch flügge Brut der jungen Waisen Galt »S vor Noth «ach Möglichkeit zu sichern. Das waren große Ziele, doch sie wurden Dank freud'ger Hilfsbereitschaft der Bevölk'rung, Dank iiebevoller Gunst der Vorgesetzten. Dank eigner Kraft der opferwill'gen Künstler In ungeahnter Schnelligkeit erreicht. Jetzt ragt empor im Neuen Deutschen Reich Ein stolzer Bau mit Erkern und mit Zinnen Und eine Burg, die fest und wohlbewehrt ist Und ein gewaltig Heer von Streitern birgt; Jetzt ragt im Deutschen Reiche weithin sichtbar Der Deutschen Bühnenkunst Genossenschaft Und stolz ist Jeder, der ihr angehört. Ihr aber werdet nun das Selbstbewußtsein, Das unser Stand nach schwerem Kampf errungen, Uns ganz gewiß nicht wieder schmälern wollen. Wir danken der Genossenschaft vor Allem Den Segen bürgerlicher Sicherheit; Es ruht mit festen Füßen unser Dasein Nun auf demselben Boden wie das Eure, Es wankt die Scheidewand, wir stehn Euch näher; Ihr reicht die Freundeshand uns gern herüber Und zeigt am heut'gen Tage frohverrint. Daß längst die böse Zeit vorüber ist, Da uns als Vagabunden und Vaganten Das Bürgrrthum verfehmte — längst vorüber! Wir aber wollen uns mit Eifer nun Bemühen, Eure Achtung zu verdienen; Wir wollen unsere Kunst in Ehren halten, Aus dem geheimen Schacht der Menschenbrust Die goldnen Schätze der Empfindung schürfen Und sie in Sang und Klang, in VerS und Wort Ausprägrn, Euch zu Ohr- und Augenweide. Wir wollen Wahrheit ohne Häßlichkeit Und Schönheit schaffen ohne falschen Flitter; So wollen wir zu unsrem Theile wirken, Daß dichtbelaubt und früchtereich gedeihe Ter LebenSbaum der „Hril'grn Deutschen Kunst!"
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