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Erste Skilage M Leipziger TageblM und Anzeiger. Donnerstag den L April 1878. 72. Jahrgang zur NachriH chhof Nr. No. t.scl»r." Pos tal. Gatte,! - Keller n> -c. einzusehoj rn. Humbug iphotograpjs ab.-str. 30,! ivlirt Gloö «. «rttzi d rapcztr .ig auch au tet man nstr. 4 nicl> pse von 75 l der. »et !30geschma iraße 3, 1. -6nr8iil Ihr. «llmst lülerKreilg .10-1? alte raltr. iraße 13, lll terricht gegij inderin. dition d. nterr. ertb. erstr.25,Ill) städcken (a» zurückgeb» hrenen Lehr« - besonde» tlischen Nuß wölbe. richt in alliV zösisch, ertheß 35, G.G.U i. Clayirrmr? « Exp. d. (schon! lisch) wünscl en Untenut sub l.« 48 ! erbeten. vlireA i Reich SSV! drücke L8- l. wtLV, :e«t «nwat K8k. rnst-Induf! i;e 18, Hl. z ck ohne Zo «Platz 10, I. > l, scld. lfträae w. ai er u. Firme gst aus «, parterre. I . polirt u. last p., C. Leycka lhel aufpolc !8, parterre.! Stuben letersstr. 18.( örterungen über die Butter dahin, daß die Gewichts- Vermehrung der Butter durch Zusatz fremder Stoffe strafbar ist, daß die Färbung der Butter, um ihr den Anschein einer besseren Beschaffenheit zu geben, nicht statthast ist, und daß Kunstbutter auS Talg nur unter einer dieselbe als nickt echt kennzeichnenden Benen nung zum Verkauf gekrackt werden darf. Die Ausführungen über das Capitel der Wein- Verfälsckung schließen in dem Gesetzentwürfe mit folgendem Resume ab: „Ter Name „Wein" schlechthin darf nur einem Getränk gegeben werden, das ohne leben Zusatz aus Traubcnsast durch alkoholische Gährung bereitet worden ist. Die Darstellung von Wein nach den Methoden, welche Chaptalisiren, Gallisiren, Petioti- siren genannt werden, ist erlaubt, doch nur unter der Bedingung, daß ein so bereiteter Wein nickt für Naturwein ausgegeben und beim Verkaufe mit einem unterscheidenden Namen belegt wird, welcher daS Verfahren, nach welchem der Wein bereitet worden ist, klar erkennen läßt. Tie Verwendung von einem gesundheitsschädliche Stoffe enthaltenden Stärke zucker beiin Chaptalisiren, Gallisiren und Petioti- siren ist unzulässig. Ter chemische Mcbwcls deS Chaptalisirens. Gallisircns und PetiotisirenS kann nur dann direct geliefert werden, wenn un reine, unvergäbrbare Stoffe enthaltender Stärke zucker verwandt worden ist. Wurde reiner Stärke zucker oder Rohrzucker verwandt, so kann der Nach weis nur auf indirectem Wege versucht und nickt immer mit Sicherheit geliefert werden. Das Ueberführen weißer Weine in rotbe durch Ver wendung fremder Farbstoffe ist als eine Handlung zu betrachten, welche bezweckt, den Wein unter einem, seiner wahren Beschaffenheit nickt entsprechenden Namen zu verkaufen. Bei Verwendung schädlicher Farbstoffe wird die Handlung gesundheltsgefäbrlicb. Der Nachweis der Färbung mit fremden Farbstoffen kann geliefert werden. Das Versetzen des Weines mit Aetberarlen, neckenden Essenzen, Glvcerin und ähnlichen Stoffen, welche bestimmt sind, dein Weine den 'Anschein einer bessern Beschaffenheit zu geben, ist unzulässig. Bei Verwendung schädlicher Stoffe werden solche Mampula- tionen gesundyeitsgefährlich. DerNacbweis solcher Zusätze kann in der Regel geliefert werden. Das Versetzen dos Mostes oder Weines mit Gvps, Alaun oder Blei salzen ist gesundheitsgefährlich. Ter Nachweis solcher Zusätze ist leickt zu liefern. Zur Conservirung des Weines ist das Pasteunsiren zu empfehlen. Zusatz von schwefliger Säure durch Äufbrennen der Fässer mit Lckwefel ist nur in beschränktem Maße und unter Verwendung arsenikfreien Schwefels zu gestatten. Gesetzentwurf gegen Lebrnsmiltel- Versälschung. IV. ' VetPjtg, 2. April. Die sehr ausführlichen Dar legungen des Entwurfes über das Bier sind in Fol gendem zusammenzufassen: Unter der Bezeichnung „Bier" sollen nur durch weinige Gährung ohne Destillation erzeugte Getränke auS Malz (Gerste), Hopfen, Hefe und Wasser ver standen und verkauft werden. Alle übrigen aus son stigen Materialien erzeugten ähnlichen Getränke dürfen nur unter anderen sie bestimmt unterscheidenden Be zeichnungen, z. B. „Reishier" verkauft werden. In den Brauc reien sind zahlreiche Surrogate in Gebrauch gekommen. Als Surrogate für Bestandtbeile des Malzes sind Stärke, Stärkezucker und Glycerin zu nennen. Ob die Anwendung von Stärkezucker, der gegen wärtig nach in sehr unreinem Zustande in den Han del kommt, gejundheitSgesährlim, muß weiteren Er fahrungen anheim gegeben werden. Glycerin ist als nickt ganz indifferent gegen den Organisnnrs und insofern als gesundhcitsgeführlich anzuseben. Alle drei Surrogate. Stärke, Stärkezucker, Glycerin, drücken als stickstofffreie Substanzen den relativen Gehalt an Eiweißkörpern in Bier herab und stören s» die der Gesundheit zuträgliche Mischung des Bieres. Hopfen- snrrogate sind als unvollkommener Ersatz überhaupt von der Anwendung auszuscblicßen. Einige, wie Herbstzeitlose und Strychnin, sind entschieden gesund dellsgefährlich, andere, wie Enzian und Bitterklee, sind wenigstens unzuträglich. Auch den Zwischen händlern ist der Verkauf von Surrogaten, welche für die Bierbereitung vorbereitet sind, zu untersagen. Mittel zur Färbung des Bieres, wie „Couleur" rc.. sind zwar nicht gesundheitsgefährlich, aber dock darauf berechnet, dem Bier den Anschein einer besseren Be schaffenheit zu geben. Als Klärungsmittel ist gegen (Hasel- und Weißbuchen-)Späne, gegen Hausenblause, Gelatin und Tannin nichts einzuwenden, sehr ver werflich aber ist doppeltschwefligsaurer Kalk. Als Mittel zum Conserviren des Flaschenbieres ist das Pasteurisiren zu empfehlen und ausreichend. Für das Bier auf Fässern wird neuerdings Salycilsäure angewendet', ob diese bei dauerndem Genuß gesund- beitsgefährlick, ist durch weitere Untersuchungen zu entscheiden. Ein Bier, das der Gesundheit der Consumentcn in vollem Maße zntrügllch sein soll, darf sich von einem gewissen, dem Gleichgewicht nahen Verhältnisse zwischen Alkohol und Exlract nicht zu sehr entfernen. Im Extract soll das Verhältniß l -wischen Eiweißtorpern, Kohlenhydraten und Salzen ! ^lüssigkeffen, " welche ' bish7?'unter dem' Nameii sw sem, w,e es der richtigem Brauverfahren aus der j „Wem" in den Handel gebracht wurden, und welche durch Vermischen von Wasser mit Weingeist, Zucker, Weinstein, Aetherarten, neckenden Essenzen :c. Her- Gerste hervorzugehen pflegt. Die Säure des Bieres soll nickt mehr als 2 bis 4 jrocent des Extracts betragen, jeder hochgradige Säuregehalt ist verwerflich. Die als Surrogate des s Hopfens dem Biere zugesetzten Stoffe sind noch nicht mit Sicherheit nact zuweisen. Es ist vielfach die Rede von Butterversälsckung. Man beschuldigt die Producenten und Händler, der Butter Kreide. Thonerde, Gvps, Schwerspat!,, Alaun, Borax, ja Bleickromat zuzusetzen. Doch sind diese Angaben bei genauerer Nachforschung mit Sicherheit auf eine verläßliche Quelle nicht zurückzuführen ge- tvesen. Butter ist indessen ein tbeurer und gesuchter Ar tikel und es giebt kaum einen anderen Nahrungsstosf,der in seinen Preisschwankungen gleich sehr den Gradmesser der allgemeinen Vertheuerung der Nahrungsmittel lie ferte. Es kann daher nickt Wunder nehmen, daß überall »der Versuch gemacht wird, ikr Gewickt durch Bei mischung von minderwerthigen Stoffen zu erhöhen !oder doch wenigstens ihr äußeres Ansehen zu der l bessern und somit ihren Einkauf einträglicher zu Imachen. Weitaus das gebräuchlichste der hierzu an- »gewendetrn Mittel ist das Einknetcn von Wasser, zäsienfalls auck bei der Butterbereitung das Zurück- »halten einiger Mengen von Buttermilch. Zu gleichem ^Zwecke wird die Beimischung von weißem Käse, Kartossel- whl, gekochten Kartoffeln, Weizenmehl, Salz, auch eines gestellt sind, dürfen (mag denselben ein Zusatz von Wein gegeben sein oder nickt) nickt als Wein, son dern müssen unter anderm, bestimmt unterscheidenden Namen verkauft werden, in ähnlicher Weise, wie dieses bei Punsch :c. der Fall ist." lieber die Methoden des Ehaptalisirens, Gallisirens endlich einmal eine bessere Einnahme erzielte. Bis aus die uncultivirbare Einöde des zweiten Parguets zeigten alle übrigen Plätze dickte Bevölkerung und ausnehmend reges Treiben. Nach sämmtlickcn 8 Ab schnitten des Stückes brauste stürmischer Beifall und außerdem wurden die Vertreter der Hauptparticn durch sehr zahlreiche Hervorrufe erfreut. Das Stück enthält einen großen Reicbthum an spaß haften, zuweilen auck effektvollen Scenen und Episoden und erinnert in der ganzen Anlage und dem bestens beflügelten DuctuS der bunten Handlung an manche Possen der bessern oder besten Zeit der Kaliscb-Weihrauch- und Iacobson'schen Triumphe. Auch die Charakteristik erhebt sich stellenweise weit über die üblichen Possen- schablonen, z. B. amüsirt der originelle, jederzeit tak- tirendc Erzbummler Rötbelmann auch verwöhntere Leute und fast noch mehr zündete die frische Original figur der schmucken Kellnerin, späteren Volksanwalts- frau Lieschen Spröde, weil sie ihrem spröden Namen nur hinter den Coulissen Ebrc macht und in der brouillirten Handhabung lateinischer Studenten spräche auch nickt spröde ist. Von den 6 Bildern gebührt dem vierten: „Blickendes Geschäft", hinsichtlich des ungesuchten Humors der Situation und der treffen den Witze unbedingt die erste Prämie. Ein solches Idyll der Bierwirtbschafts-Pleite mit allen seinen drolligen Zwischenfällen und Pantoffelkanonadcu muß auch den hartnäckigsten Griesgram ansheitern. Auch der folgende Abschnitt: „Beim Volksanwalt", wird durch die wirk same Episode der alten verliebten Schachtel Frau Weidenhammcr, die sich aus dem Musiksesscl wiegt und den harmlosen Röthelmann mit Feuerblicken bombardirt, so daß Letzterer in der Angst den Kopf in die Pultklavpe steckt, an Belebtheit und komischer Wirkung wenige seinesgleichen finden. Das Ganze erfüllt seinen Zweck des harmlosen Amüsements so vollkommen, daß man der Direktion zu der Wahl des Stückes bestens Glück wünschen muß. Für die Hauptrolle, den verbummelten, leichtfüßigen Herrmann Psannenschmidt, einen lustigen Epigonen des bemoosten Hauptes von Benedir, konnte kaum ein besser beanlagter Vertreter gefunden werden, als Herr Kraus, welcher an behaglichem Humor, sprühender Wiedergabe der oft wenig logischen Reden und »nschem Spiel niemals zu wünschen übrig ließ. Daß seine sentimentale Gesangöcinlage weniger zur Geltung kam, lag wobl an feiner stimmlichen Indisposition, jedock war dabei die deutliche Textaussprache besonders zu loben. Neben ibm reussirte Herr Schindler als trefflicher Adolar Beseler ganz besonders, zumal m der köstlich illustnrtcn Opern-Parodie mit Lieschen Spröde und im 4. Abschnitt als Kämpe gegen die anstürmendcn Manichäer, aber auck im vorletzten Bild machte er als Volksanwalt sein Talent zu mbi- vidualisiren bestens geltend. AIS Tntte".im Bunde stand Frl. Offenau den beiden Genannten fast gan^ eben bärtig zur Seite und cxcellirte als Lieschen spröde in jeder Beziehung. Sie sang ihre parodistiscben Wagncriana nebst Mendelssohn, Meyerbeer.-c. sehr beisallswcrth mit voll- und reinklingcnder Stimme, sowie mit besten Intentionen dee mimischen Aus drucks. Außerdem verdienten Herr Völmv als und PetiotisirenS ist dem Entwurf Folgendes bemerkt. I famoser Röthelmann, Frau Gusi als sehr amüsante Das Chaptalisiren, das seinen Namen nach dem sran-1 Frau Wcidenhainmer volles Lob, während Herr zösiscben Chemiker Ebaptal trägt, besteht darin, daß z Andersen (Iustizratb) und Herr Görner (Haus man sauren Most, unter Anwendung bestimmter, hier nickt weiter zu erörternder Berechnungen, den Säureüberschuß (»ermittelst gemahlenen weißen Mar mors) entzieht und ihm gleichzeitig einen Zusatz von einer gewissen Menge reinen Rohrzuckers (statt dessen aber auch Stärkezucker zur Verwendung kommt) giebt. Eine Vermehrung des Weines findet also hier nickt statt. Der erzeugte Wein ist ärmer an Säure, reicher an Alkohol und eventuell auch an Zucker. Das Chaptalisiren findet namentlich in Frankreich zur Her stellung edler Rotkweinc, besonders der Burgunder Weine, vielfache Anwendung. Das Gallisiren heißt so nach seinem Erfinder dr. Ludwig Galt. Es bezweckt auck eine Verminderung der freien Säure und eine Steigerung des Alkohol gehalts, ergicbt aber auck zugleich eine bedeutende 1 geuaus, crgicvr aver aucv zugleicy eine ocoeuienoe cmlsckes von Talg und Schweinefett oderTalg und Oel I Bermebrung des Weines selbst. Gall gebt von der nn Anwendung gebracht. Allein auck diese Fälschungen lassen nur eine beschränkte Anwendung zu, da sie sich Idurcb mehrfache Merkmale leickt erkennen lassen IStark mit Wasser versetzte Butter läßt dieses, wenn Iman mit dem Finger stark auf die Butter drückt, so fort in kleinen Tröpfchen zu Tage treten. Mit weißem iKäse, Kartoffelmehl rc., vermischte Butter bat ihren glatten Strick verloren und vergebt nickt aus der sZunge, ohne die zurückbleibenden körnigen Massen durchfühlen zu lassen. 'Nichts desto weniger kommen diese Fälschungen vor, zu deren besseren Verdeckung schlaue Fälscher das gefälschte Butterstück mit einer äußeren Hüll« von guter Butter umgeben. Zum Färben der Butter, d. b. um ihr eine frischere, lebhaftere, gelbe Farbe zu geben, werden Safran, Kurckuma, Möhren- und Rübensaft, calendula arvensis (bei Gourmay zu diesem Zwecke förmlich angebaut) und vorzugsweise der mit Urin frisch erhaltene Orleans benutzt. Direct gesundheitsschädlich find die genannten Manipulationen nickt, wobl aber verwert Inch, insoweit sie eine gute Waare entwertben oder eine heilweise entwerthete oder schlechte Waare zum Preise jder guten Waare anzubringen bestimmt sind. Gegen den Verkauf der sogenannten „Xunstbutter bat der Gesetzentwurf im Ganzen nichts einzuwenden, sobald sie — wie daS in Wien. Paris rc. polizeilich orgeschrieben — unter der Bezeichnung „Kunstbutter" auf den Markt kommt. Auf diese Weise kann sie als richtigen Annahme ans, daß zur Erzielung eines guten Weines der Most eine bestimmte Zusammen setzung haben muß und stellt einen Normalmost von einem bestimmten Gebalte an Zucker, Wasser und freier Säure aus, wobei die Tbatsacke außer Acht ge lassen ist, daß diese Bestandthetle allein noch lange nickt den Traubenmost ausmacken. Hält mau die bestimmten, dem Verfahren zu Grunde zu legenden Berechnungen nickt richtig ein, so wird der Zweck nicht erreicht und wird dabei noch — wie Dies oft der Fall — schlechter Stärkezucker verwendet lind un reinlich gearbeitet, so artet das Gallisiren zur Sckmi^ rerei aus Das Petwtisiren verdankt seine Einführung einem burgundiscben Gutsbesitzer Petiot. Es besteht darin, daß man die Treber nochmals, sogar bis fünfmal, von Neuem mit Znckerwasser vergähren läßt. Der so bereitete Zuckerwein ist weniger sauer als der Wein aus dem Most, steht aber, selbst bei der fünften Gäh rung, was Alkoholgehalt und namentlich auch das Bouguet betrifft, dem aus reinem Most erhaltenen Wein nicht nach Man kann hieraus schließen, daß in den Trebern unzweifelhaft noch manche biSjetzt un bekannte Stoffe enthalten sindIsie durch die stärkste Presse bei der Gährung aber löslich werden und sich an der Bouquetbildung betheiligen. AlledieseverscbiedenenPro- —- . - ^ als ! ducke werden dann zusammengegossen. In Frankreich me nützliche Vermehrung, nickt als Fälschung von I ,vjrd das Pxtiotisiren in großartigem Maßstabc betrieben nickt in den ursprünglichen dickst übergeführt werden, I ncnden Eltern am Todtcnbette ihre- einzigen schastlicken Mitteln aus die Wiederbelebung der Erstarrten hingewirkt wurde — denn man batte cs nicht mit einer Todten, sondern in der Thal nur mit einer Scbeintodten zu thun. Lange schienen die angestrengtesten Bemühungen des braven Arztes, der nicht von der Stelle wich, erfolglos bleiben zu sollen, und als schon der Abend sich neigte, war auch die Hoffnung des Arztes verschwunden — da. etwa um 8'/, Uhr, traten die ersten Zeichen dc- wiederkebrendcn Lebens ein; das erstarrte Blut fing wieder an zu circulircn, das Herz schlug, wenn auch nur matt, die Brust hob sich sanft — kurz, das Leben war wieder erwacht. Im Lause der Nacht erholte sich die Erstarrte so weit, daß sic die Augen öffnete und ihre Umgebung zu erkennen schien Die Sprache ist aber bisher noch nicht zurückgckehrt. auch scheint eine lähmende Schwäche noch jede Bewegung unmöglich zu machen, indeß ist nach AuSsage des Arztes gegründete Aus sicht für vollständige Genesung vorhanden (Eingesandt., Znr heutigen Tabak-Frage dürfte nachstehende Dichtung, welche vor 20 Jahren bei dem Ienaischen Universität- Jubiläum mit vielem Beifall ausge nominen wnrdr, von Interesse sein: Mit Schwermut!, denket icnrr Tage. Wo Niemand die Cigarre noch erfand. Und dennoch schon i,i Lust und Plage Professor und Studiosus stand. Mil Wehmut!, denket dann der Pfeife, Die oben neckt und unten stinkt und fleckt, Und sorgt, daß Jeder zur Cigarre greife. Die vorne duftet, hinten schmeckt. Sie werde steuerfrei, wie die Gedanken! Und daß uns nie vor ihrem Dampfe graut, So werde nimmer sie, wie bei den labakSkrankeu Oestreickern, Briten oder Franken, Im deutschen Bund ein fürstlich Kraut! Lkr- u. »adenstr. 2 s >ll verk. »« «(8t. »ns, Ilkrke 8. gef b. Lk , Theater?» und schön l», Sckröti tt« w lvottb Vei'aqrn. iNahrungsmitteln betrachtet werden. Freilich bat der iBnttcrhandel im Großen an Ehrlichkeit deS Betriebes knickt unwesentliche Einbuße erlitten; ist cs dock vor- Iqekommen, daß Butterbändler ihrer Faßbutter bis zu Ik" Procent Schweineschmalz beigemischt haben. Nus iRnßland werden gegenwärtig alljährlich hundert l taufende von Fässern sibirischer Butter, oft in sehr lunappetitlickem Zustande, eingefübrt. um in Deutsch- lland in besonderen Fabriken, tbeilweise für den Ex- lport, umgearbeitet und für höheren Preis verkauft Izu werden. , Die sanitäre Schädigung, welche aus dem Ersätze lder Butter durch andere tyieriscbc Fette hervorgehen lkann, ist eine kaum nennenswerthe. Die Fette haben falle als Nährstoffe deS menschlichen Körpers den zleicken Wertb, nur ist die frische, reine, nickt ranzige Butter allerdings wesentlich leichter verdaulich, als l die übrigen Fette, mit Ausnahme etwa der feineren Der Entwurf recapitulirt schließlich die Er und nur dadurch ist es möglich, die kolossalen Massen billiger Bordcaux-Weine zu erzeugen, welche heutzutage I nach allen Weltgegenden wandern. Nach Beyfe § haben die nach dieser Methode erzielten Weine viele Vorzüge: sie sind feurig, schön von Farbe, würzig! und bouguetreicb, von großer Haltbarkeit, sehr bald flaschenreif und keinerlei Krankheiten unterworfen. Alles, was beim Gallisiren gesagt ist, trifft natür lich auck beim Petwtisiren zu, wenn schlechter Stärke zucker verwendet oder unreinlich gearbeitet wird. Berichttanna In dem gestrigen Artikel über da- Siege-- denkmal sind einige Worte weggeblicben, durch deren Ausfall der Sinn der betreffenden Stelle alterirt wird Auf Zeile 28 v. u. ist nach den Worten: „Wer unter den heutigen Bild hauern" einzuschalten: „der jü ngeren Schule." Nachrichten der Hrmen-^nstall zu Leipzig aus Monat März 1878. «ap> n wirtb Haseiihul) in burlesker Darstellung des Guten zu viel thaten, die Herren Gysi (Küster), Seemann (Pinkerl), Wirth (Socialist)^ Becker «Studiosus v. Schranken und Seiltänzer), ferner die Damen Frl. Boden (Kellner,unge), Frl. Weißcnborn (Student, Fleischer junge, Frau Hahnemann) sowie die sonstigen Vertreter und Vertreterinnen kleiner Rolle» größte» theils genügten. Verschiedenes. Ein Berliner Patent-Bureau hatte zu Kaisers Geburtstag folgendes Transparent an seinen Fenstern angebracht: Erfinder deutscher Einbeit! Mögft Du noch lange Zeit Zum Wähle Deutschlands leben. Dem Du geweiht Dein Streben. Drauf bringen wir, Heil Kaiser Dir! Auf neue fünfzehn Iahi Dies Reickspatcnt Dir dar. Patenturkunde Nr. 81. Auf Grund der treuesten Liebe und Dankbarkeit ist durch Beschluß des gesammten deutschen Volkes Wilhelm I. dem Siegreichen ein Patent ertbcilt worden. Gegenstand des Patentes ist: Nock lange, wie bisher, in Kraft und Gesundheit das deutsche Volk zn führen. Anfang des Patentes 22. März >878. Das walte Gott! lieber einen Fall von Scheintod berichten Berliner Blätter: Am Montag voriger Wecke wurde die Familie des Tischlermeister- Tr in der Britzerstraße durch den Tod der 15jährigen Tochter Elise in Trauer versetzt. Das junge Mädchen sollte am Sonntag confirmirt werden, war noch am Sonnabend wohl und munter ge wesen »nd 48 Stunden später standen die wei- Vre» »at>I j Ml. ,<i»v 122.' 41 .— 2 «linolen «iwk I «->>.-« M». 1) Empfänger lausenden AI Mosens .... 42 55 122 ) 41 59.20102; 2) MitVerpfl<^ gungimArmcn Hause Außerdem wurde bas wöchentliche Almosen erhöht bei 37 Personen un: 32 .F. 90 H »»nd 35'/« Kilo Brod, vermindert bei 22 Personen um 9.4« 75 ^ und 51V4 Kilo Brod. An Blöd wurden vertheilt an die Armenbausbewobner 13<)l Kilo, an die Wochenal- mosen-Empfänger 23,103'/, Kilo. Meteorologische Beobachtungen. 8sck äem üulletin ärr Vvntnotwn 8««rrai'to m Hamburg betrug die 'temperstur »m 2. 5pril um 8 Ilkr »oi-geni: Carola-Theater. iOel X'. k Veipiist, 1. April. Die ergötzlichste und rela tiv gelungensten Vorstellung der ganzen letzten Monate war entschieden die gestrige erste Aufführung der aus- bündig lustigen Sesang-poffe «Auf eigenen Küßen" von S. Pool «nd Mitten, welch« auck Kindes. In der Nackt znm Sonntag hatte da- selbe über heftige Kopfschmerren geklagt, ain Sonn tag traten schon krampfhafte Zustände ein „nd am Montag Vormittag 1 1 Uhr hatte die Tochter trotz der herbeigeholten ärztlichen Hülfe den letzten Athemzug gethan. Statt des Fcstgewandcs zur Consirmätivn wurden die Sterbekleider gefertigt und alle traurigen Vorbereitungen für den letzten irdischen Gang getroffen. Der behandelnde Arzt war kurz vor dem Tode deS jungen Mädchens verreist, ein College sollte da« vorschriftsmäßige Todtenattest au-stcllen, letzterer konnte indeß erst am Dienstag Nachmittag die Leiche zu diesem Zwecke besichtigen. Hierbei srappirte den Arzt die noch volle Klarheit der zugcdrückten Augen; auch andere Symptome und namentlich der kurze Ver laus der Krankheit selbst machten ihn stutzig, so daß aus seine Anordnung die Leiche sofort an dern kalten Zimmer in gewärmte Betten gebracht und NNNmebr mit aller Energie und allen wissen ! Ori -LS „ s- c: cv o L Vind weiter .s L-- e». ^ 6 Xberdeen. . . . 734,0 scliv., vollienl.')-i- 2I Kopenhagen . . 8t»ckhnlm . . . 740,3 N8W leichl, 8cknee -i- 1.0 Ilaporanda . . . — — — ... Petersburg . . . 748,3 80 seinvack, bed. -l- 3.S »oskan 780.5 8 leickt. volKig -I- 2.S Oorh 747,0 749.8 massig, heiter 2) ck 3.0 Krest massig, liegen") 0.0 Kelder 738,7 massig, ivolliig 5.0 8zll 737.5 8 Irisch, liegen*) ch 2.« llambnrg . . . . 742,1 8N krisek, wolkig") ck LZ -ff 0.7 8winemünde . . 741,7 >58^5 massig. 8cknee*> dlensstirvvasser. 743 8 880 massig, molkig -l- 8.9 Kemel 74>>.8 80 schwach, Keiler')-» 4 5 Paris 748,0 8Vi leicht, ivnlltig 4 3,0 P.rekeld 744.1 8W frisch. HIl» bed. ck 3.8 Karlsruhe. . . . 749,0 815 leickt, Volke»!.") ck 8.4 Wiesbaden . . 747,3 8V leicht, «volkig") -ff l.o Kassel . , . . 748,0 8>V sehn., blb bed. -ff >.» lüäncken . . . . 759.5 80 schwach, nolk. -ff o.s beiprig . . . . 747,1 88Z5 massig,klb bed ") -ff 1.« kerlm 744,7 8 msss. nolkenl ") 1- 4.0 Vien 748.4 — still, liegen -ff 2.5 Kreslau 747.4 frisch, l.edcckt"sich 2^2 ') 8ee rnbiss. *> 8ee leicbl. ') 8e« unciilüg *) d>s< kl«« t-eläein liefen. *Z 8«»- bä-dil ') 8ee leickt. ') lie-ckern 8t»rm »ml liefen. "> Aul-kmilwsr-i unknltend liesren 8sckt« Ke^e» n»d Os<ius>eln. ") 8»eki« tiefen. ") beknee IZebersickt der 1Vilteirii»8 lm Xnrdvesl und 8>>dve-il ist dos liscnmele, ze stieben, dock sind lOiicltvesikeiliuiß »nd Vinde ,m Oonren vst-nix verändert, do dos >Iinim»m noch imine, o»l der nürdlicken 8»rds,-e ließt. Im Oansl ist missijr," 8üdv«st, im 8k.ixerrseb irischer 8üdost einßetrelen. i« Oenlseklond sind die >Vinde elwss oukxekrisckl. Ver änderlickes IVettei mit »bweekselnd 8cmnen»ckein »nd .Viedersckiößen herrscht iin ßrösseren Dlieile knropos bei riemlick xleickbleibenden l'empersturverkillnisse,. I» der Vestkäckle Oeuiseklnnds Kot ßrüsslentkeils 8s«h>- krasi stoltßesrmden.