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Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1878
- Erscheinungsdatum
- 1878-04-04
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id453042023-187804046
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id453042023-18780404
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-453042023-18780404
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Saxonica
- Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Leipziger Tageblatt und Anzeiger
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-04
- Tag 1878-04-04
-
Monat
1878-04
-
Jahr
1878
- Titel
- Leipziger Tageblatt und Anzeiger : 04.04.1878
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I « ,1' ^'i 3 t' .!» i'i. ' i ^ i V 1740 stellen. Der LanveSculturratb erklärt sich bereit, hierzu 8000 Mark aus seinen disponibeln Mitteln beizutragen. Dre unter Hinzuziehung von dem Geheimen Hofratb Professor Dr. BruhnS in Leipzig gepflogenen Bcralhungen hatten nämlich ergeben, daß es sehr wohl möglich ist, mit einem gewissen Grade von Wahrscheinlichkeit das Wetter auf hinreichend lange Zeit Voraussagen zu können, um daraus für die Interessenten einen greifbaren Portheil zu erzielen. Für den Anfang können ca. 70 Proc. der Prognosen als zutreffend, 10 — l5 Proc. als zweifelhaft richtig und 15 — 20 Proc. als irrig angenommen werden. Bei steigender Uebung darf indessen angenommen werden, baß bis ru 80 Proc. Treffer erzielt werden. Es ist ein solches Resultat indeß an die Boraussetzung zu knüpfen, daß die Berichte der mit der Seewarte in Verbindung stehenden Wetterbeobachtungsstationcn einer sächsischen Ccntralstation täglich zwei Mal aus telegraphischen» Wege übermittelt und durch die Berichte von Prag und Bamberg oder Regens- bürg, sowie von ca. 5 passend vertheilten sächsischen Stationen ergänzt werden, alS welche etwa Bautzen oder Zittau, Plauen, Freiberg, Reitzenhain und Dresden bez. Leipzig in Aussicht zu nehmen seien. Als Sitz der Centralstation sei die Sternwarte zu Leipzig stir den geeignetsten Ort zu erachten und erklärte sich Geh. Hofrath 1)r. BruhnS eventuell zur Einrichtung und Leitung der Anstalt bereit. Die Kosten wurden aus jährlich ca. 12,000 Mark veranschlagt. — Die einladenden Ruinen der Burg Schön burg (1 Stunde von Raumburg), die bisher nur gegen besonderes Gesuch zugänglich waren, sollen künftig dein allgemeinen Besuche geöffnet und mit einer Restauration auSgesiattet werben Der rast los tbätige Berschönerungs Verein in Raumburg hat diese schon längst gewünschte Wendung durch gesetzt. — Am 2!». v. M ist ein blühendes junges M ädchcn (Waise) bei der l , Stunde von Söm merda entfernten Cramm Mühle erstochen und schließlich in die Cramme geworfen, wo sie bald daraus gesunden worden ist. Als der Thal dringend verdächtig ist der Vormund und nächste Anver wandte des Mädchens gefänglich cingezogcu und nach Großrudstcdt abgcliesert. Das bevauerns- wertbe Opfer war ziemlich lenuttelt. — Ueber verbrecherische Eltern verhan delte dieser Tage das Kreisgericht in Ouersurt. Die Bcckcr'schcn Eheleute, Schisser in CßriiannS- dors, hatten ihrem 18jährigen Sobn, einem geistig beschränkten Menschen, lange Zeit — wie lange, ist gar nicht einmal festzustillen — einen dunklen Zicgenstall zum ununterbrochenen Aufenthalte an gewiesen Aus Gerüchte bin wurde amtlicherseits der Sache näher getreten. Es fand sich unter einer hohen Mistsckncht vollständig vergraben, um lagert von mehreren Ziegen, ein skeletärtiger, ganz nackter Mensch, der nur »och die Worte hervor stammelte: „Hunger, Brod!" ES war der Sohn der Becker. Eine Entweichung auS dem viehischen Verstecke war ihm dadurch uninöglich gemacht, daß mandcn Stall von außen verriegelt, den Unglücklichen selbst aber an den Innenwänden unlösbar angebunden hatte. Sechzehn einwandSsreie Zeugen bekundeten, daß seit Jahren der arme Mensch in wahrhaft bestia lischer Weise von seinen Eltern gemißhandelt worden war. Die Nachbarn hörten und sahen unzählige Male, wie der Vater auf den nackten Körper »nt einem Schlfsstaue losschlug, bis kein Laut des Geschlagenen nicbr hörbar war Nächtliches Wimmern und Iaminerrnse nach Brod wnrde nur zu oft auS jenem Stall gehört. Im Winter 1875 kam ein Zeuge hinzu, als Becker dem armen Jungen ein Seil um den Leib band und ibn dann ln die tiefe Unstrut hinabstieß. Der Junge erreichte wieder das Land, wimmerte vor Frost und Hunger und schleppte sich so in den heimischen Ziegenställ. Die uninenschlichcn Eltern wobnten in aller Seelenruhe der Verhandlung bei. Die Mutter verlor nur einmal die Rübe, als sie in der Gerichts sitzung wie eine Furie aussuhr und einer Zeugin den Pantoffel an den Kopf zu werfen drohte Das unmenschliche Elternpaar konnte leider nur zu fünf Jahren Gesängniß vcrurtbeilt werden Die Untersuchung des StaatSanwaltS in Rotenburg in Sachen der 35 jährigen Cacilia Protz mann, die am I I. Februar im Eisenbahn wagen m Bebra todt gesunden wurde, ist ge schlossen ES ist scstgesteslt, daß der Tod derselben durch einen Blutstnrz »n Gehirn verursacht worden ist, welcher entweder von der geistig gestörten Dame selbst durch Zuziehung deS Halstuches oder durch einen Krampfanfall, ans keine» Fall aber durch mörderische Hand berbeigesübrt ist. — Ein Erlanger Student, welcher schon zwei Mal mit der Polizeibehörde unangenehme Bekannt schait gemacht und deSbalb zn je 50 Mark Strafe verurtbeilt worden war, kam in den Ferien, Ende vorigen Iahres, auch in Güte rot ob mit Nacht Wächtern und Polizisten in Berührnng. die viel Mühe batten, ibn in den Polizeigewahrsam zu bringen Auch hier betrug er sich wie ein Wüthcn- der unk konnte nur schwer gebändigt werden Bei Ser Gerichtsverhandlung, welche vor Kurzem vor sem Kreisgerickt H» Bielefeld stattfand, hob d»e Staatsanwaltschaft alS mildernden Umstand das „ungebundene" Leben ans den Universitäten hervor, während die früheren Bestrafungen als verschärfen oeS Moment in die Waagschale iielen. und bean tragte eine ziemlich hohe Geldstrafe, sowie 2 Tage Gesängniß. Der Gerichtshof war jedoch anderer Ansicht und erkannte aus drei Wochen Gesängniß und 45 Mark Geldstrafe. damit bei dem Auge klagten nicht die Meinung entstehe, daß dergleichen luSschreitnngcn stcts »nt Geld gesühnt werden lönnlen — In Vaalermoor n, Holstein ist vor Kurzem in der Erde cm uralter Einbauin, ein auS einem Baumstamm gcs chni tz tcs Boot, gesunden worden. Pres Hangelmann schreibt hierüber jetzt der „Kiel. Ztg.: Zufolge einer gr'älligen Mittbeilung des .Herrn KirchspielvogtS Gerling in Wilster habe ich mich bereits am 21 d. nach Vaalermoor begeben und den daselbst gefundenen 12 Meter langen Ein baum sür bas Schleswig-Holsteinische Museum über nommen. ES ist das Nöthigste behufs vollständiger Ausgrabung und Hebung unter sachverständiger Aussicht verabredet; wann der Transport hieher wird geschehen können, bleibt noch zu entscheiden. DaS Boot liegt in einem vormaligen schmalen Wasserlaus, der nach der Ansicht ortskundiger Männer das jetzige Bett der Wilsterau beim Dorf Achterhörn kreuzt, dann weiter nach Aebtissinwisch zu verfolgen ist und endlich in die Niederung der Burger Au (Wolburasau„ damals noch eine Bucht der Elbe, sich ergossen haben dürfte. Für die Altersbestimmung haben wir einen Fingerzeig darin, daß das Fahrzeug allerdings nach uralter Weise aus einem Baumstamm gehöhlt ist; aber die Leute, welche dasselbe benutzten und einrichletcn, hatten ostenbar schon regelrecht gebaute Schiffe gesehen und fügten nach solchem Vorbilde in den Einbaum zur Verstärkung geschnitzte Rippen ein. Man wird daher kaum allzu weit irre gehen, wenn man an die Zeiten zurückdenkl, als römische Flotten die Elbinündung heimsuchten; und so kommt der Einbauin von Vaalermoor der Periode nach dem Nvdamer Boot nahe, neben welchem er hoffentlich bald seine bleibend« Stätte finden wird. Thierschutz gegen die Dainenmoden! In Englisch-Guvana war man draus jund dran, die buntgefiederte Vogelwelt schier auszurotlen, um der Damcnmode zu sröhnen, welche Colibriflügel sür Hüte und Besätze, Kleider-Verbrämung erheischt. Die Regierung ist aber, wie der „Standard" mel det, cingcschritten und bat ein eignes Vogelschutz- gcsetz erlasten, das vierzig Arten von prächtig- larbigcn Waldbewohnern zu Gute kommen soll und jeden Frevler, welcher Vögel lödtet, ver kauft oder aussührt, mit 4 Pfund Sterling und I». Schillingen straft (nahezu 82 Mark). Bravo! — Ein anderer Weg wäre gewesen, wenn die Damenwelt sich das Wort gegeben hätte, der Mode zu entsagen. Die Mode ist ein Tyrann, der von den holden Frauen Alles. Alles verlangen kann und Alles erhält. — Das Geheimnis; Ajeeb's ist ergründet. In Chicago hat nämlich ein scharfäugiger Herr, Namens Vogeler, in der wollenen Binde, welche den Leib des bekannten schachspiclenden Automaten umgürtet, den Schlitz entdeckt, durch welchen der lebende Insasse der Figur das Bret übersieht. Sofort verdeckte der schlaue Deutsch-Amerikaner den Lugaus mit einem Stück Papier, welches er mit einer Nadel befestigte, und Ajeeb ver mochte die richtige Figur auf dem Spiele nicht mehr zu fasten. — Bei den lebhaften Controverscn, welche Ajeeb auch hier angeregt bat. dürste diele amerikanische Entdeckung auch anderwärts Interesse erwecken. Sitzung der StadlLerordnetcn. Vorläufiger Bericht. * Leipzig, 3. April. Anwesend: Herr Ober bürgermeister Dr. Georgi, Herr Bürgermeister I»r. Tröndlin und die Herren Stadträthe Becker. Dürr. Fleischhauer, Ludwig-Wolf. Mechler.Schmidt- Söhlmann. Vor Eintritt in die Tagesordnung verliest der Vorsteher, Herr Goctz, einen von Herrn Leute- niann und Genossen eingebrachten Antrag, welcher aus die Errichtung eines Erbolungs- und Ver- gnügungSetablissements im oder am Scheibenholze und aus eine parkartige Umwandlung der „Nonne" nach Art des Sckeibenl'olzeS) hinziclt. Nach kurzer Be sprechung, an der sich außer dem Hauptantragstcllcr Herr Oberbürgermeister Ist Georgi und Herr Reichert betbeiligen, wird der Antrag an den Oekonomieaus- schuß verwiesen Bezüglich der Parccllirung städ tischen Areals in der Süd-und Nordvorstadt wird den sehr eingehenden Abänderungsvorschlägen, welche der Oekonvmic- und der Bauausschuß zur Rathsvor lage gestellt haben, nach ausführlicher Begründung durch den Referenten, Direktor WachSmuth, durch gehend- zugestimnit Für die Herstellung der Ärndtstraße und einiger neuen Straßen des süd lichen Bebauungsplanes, (die aus dem auöliegenden Plane näher bezeichnet sind) werden die geforderten Kosten unter einige» vom Oekononileausschusse vorgcschlagcnen Einschränkungen bewilligt. In Betreff deS Baues der Usermauer am Gcorgenhause unddcr Gustav Adolph Brücke wird beschlosten: zwar die Kosten des Usermauerbaucs zu genehmigen, dem Rathe aber zu empfehlen, die Uscrmaucr so zu construiren, daß auch eine rechtwinklig aus dieselbe auszusctzende Eisenconstrnction eine genü gende Auslage aus der Userniauer finde, und den Rath auszutordern, die Vcrwilligung der Mittel für den Oberbau erst kann zu verlangen, wenn das Areal sür Verbreiterung der Gustav Adolph- Straße aus beiden Seiten deS Flusse-erworben sei Halsabschneider. Der „Rherilbessische Beobachter" schreibt: „Ueber die Zunahme deS Wuchers und dcr Halsabschneiderel kommen auS dem Weimarischen. besonders den arnieil Gegenden der Rbön, wahre Notbruse. Leider haben dort in den letzten Jahren die Wucher- verbältniste eine früher nie gekannte AuSdehnnng angenommen Es ist nichts Seltenes dort, daß Wuchergeschäfte abgeschlossen werden, bei denen, Dank der Unüberlegtheit des leidenden TbeileS, eine Verzinsung von 300 — 50» Proc. eintrftt. Des Näheren daraus einrngchen ist kaum nötbig; die Art und Weise, wie solche Geschäfte, bei denen Zinsen in Gestalt von Provision und Conventional- strafe ,n solch fabelhafter Weise sich ansammclnd geschlossen werden, ist bekannt. ThcilS führt der Bedarf an Geld, theils der Viehhandel, tkeils der Ankauf von Waarcn die Leute in die Hände der Wucherer, denen sie dann nicht mehr entrinnen, bis Haus und Hos meistbietend verkauft oder unmittelbar in die Hände der Wucherer über- qegangen sind. Die Zustände sind vergeblich von Privaten und Vereinen bekämpft worben Durch die Förderung der Anlage von Vorschußcasten ist versucht worden, die ländliche Bevölkerung au-den Händen der Wucherer zu befreien, aber ohne Erfolg, weil diese in ganz anderer Weise ihr Opfer zu packen wissen. Geistliche, Lehrer, Beamte, die Preoe haben ver sucht, die Bevölkerung auszuklären, auch ohne nennenSwerthen Erfolg. Die Regierung wurde ersucht, bei dem Reichskanzleramt für Beschränkung der Wechselsähigkeit und Aushebung der Wucher freiheit zu wirken. Auch die stärkere Heranziehung der in Wuchergeschäften angelegten Capitalien wurde beantragt und die pfl'lchtmäßige Bekannt machung aller Wuchergeschäfte, welche zur Kenntniß der Justizbehörde kommen. Was über diesen Noth- stand aus den Rhöngegcnden berichtet wird, könnte eben so gut aus fast allen armen Gegenden Deutschlands berichtet werden." Der „Voqtländische Anzeiger" bemerkt dazu: Fast Wort sür Wort gilt das in dem rheinischen Blatte Gesagte auch von unserer Gegend, fast Wort für Wort könnten wir zu dem unserigen machen. Wir haben unlängst erst darauf hinge wiesen, daß gegenwärtig nur ein Gewerbe seine Blüthezeit habe: da« der Halsabschneider, die schamlos und erbarmungslos ein Opfer nach dem andern vor Gericht schleppen und abwürgen. Neue Fälle, welche die ernsteste Warnung vor dem Trei ben dieser Leute rechtfertigen, sind seitdem wiederum hinzugekommen. Jeder, der sich zum ersten Male yülfesuchend an diese .... wenden will, mag im Voraus versickert sein, daß er damit den ersten Sckritt ins Elend thut. Selten geschieht eS, daß jene Ehrenmänner bei ihren Geschäften Verluste erleiden. Sie haben ein sicheres Gefühl dafür, wie weit sie ohne Gefahr gehen können und bringen bei Zeiten ihren Raub in Sicherheit, während Andere, die ihr Geld dem selben Schuldner zu ehrlichen Zinsen vorgestreckt haben, cs verloren geben müssen. Nur ernPunct ist in dcni oben ungezogenen Artikel de- Rheinischen Blattes nickt berührt worden, der unS der Er wähnung sehr werth scheint. Wenn sich dunkle Existenzen, die vor wenigen Jahren erst bei uns auftauchten und damals man möchte sagen weniger als Nichts ihr Eigen nennen konnten, durch Wucher geschäfte zu wohlsituirten Geldleuten empor „ge. arbeitet" haben, die ein Einkommen von mehreren tausend Thalern versteuern, so ist ihnen DaS zum Theil durch sonst wvhlanqesehene Leute gelungen, welche mit ihrem Capital hinter ihnen standen, durch Leute, welche nach reichlichem Zinscncrtrage auS sicheren» Verstecke zu angeln glauben, aber doch auch im Publicum zur Hälfte bekannt sind. Und diesen Hintermännern gebührt ein gute« Theil der Entrüstung, welche das Treiben der Halsabschneider jetzt auch hierorts hcrvorrust (Eingesandt.) — Wohl kaum eine andere Zeit, als gerade die jetzt beginnende Bau Periode ist geeignet, die all gemeinste Aufmerksamkeit aus die Pferd equäle- reien zu lenken, die beim Abfabren von Erdreich, Sand oder Steinen aus den Baugruben bei Neu bauten verübt werden. Die Thiere sind oftmals nicht im Stande, das Geführt einige Schritte weit aus dem morastartigeu Boden sortznbewegen und dock wird ihnen keinerlei Erleichterung zu Theil, vielmehr unter Fluchen und unablässigen Schlägen das abgcmattete Vieh zu den unvernünftigsten und empörendsten Leistungen angetrieben. Dürste es sich denn daher nickt empfehle», wenn von Seiten der Behörde diesen con stauten Tbierguälercien dadurch ein Ende gemacht würde, daß die Behörde da- Abfahren von Erdreich, Sand oder Steinen aus den erwähnten Baugruben durch Pferdegeschirre «.-erböte und das Verladen des auszuschachtenden Erdreiches und Sandes, sowie des angefahrene» Materials nur vor der Baugrube ge stattete. Es würde durch eine derartige Verordnung, nack welcher die in den Baugruben zu bewegenden Masten an Erdreich :c. in kleinen Karren bis vor die Gruben zu befördern waren, dem gerügten Uebel- stanbe sehr bedeutend abgeholfen sein. Umsatz bei der Sparcalse un- dem Leihhause im Monat Mär, 1878. Bei der Sparcasse sind '272,353 .41 83 eingczablt*) und 375,007 .41 »0 H zurückgezogen, überhaupt aber 8813 Bücher expedirt, darunter 598 neue und 558 erloschene. Das Leibbarls bat 160^19 >41 — .'4 auf 10,147 Pfänder ausgelieben und 143,040 .41 — auf 8,835 eingelöste Pfänder zurück empfangen. *) einschließlich der bei den Filialen in 273 allen und 33 neuen, zusammen in 308 Büchern eingelegten 13,530 .41 64 und zwar beim 1. Filial auf 81 alte Bücker 3115 .41 07 ^ 8 neue - 533 >41 — ^ 89 Bücker 3648 >41 07 2. Filial auf 142 alte Bücher 5804 .41 24 12 neue - 484^41 — ^ 154 Bücker 6288 .41 24 ^ 3. Ftlral aus 70 alte Bücker 2948 80 «z 13 neue - 645 .41 53 ^ 83 Bücker :t594 ^1 33 ^ Telegraphische Depeschen. Berlin, 3 April. (Privattel. d. „Leipz. Tagebl.") Als zukünftiger Oberbürgermeister von Berlin wird neuerdings Achenbach genannt Versailles. 2 April. Senat Im weiteren Verlause der Sitzung nabm der Senat den Gesetz entwurf. betreffend die Herabsetzung der Pofftarlfe sür Briese und Zeitungen im internen Verkehr an und vertagte sich sodann bis zum 29. April Deputirtcnkammer. Der Gesetzentwurf über den Belagerungszustand wurde mit den vom Senate beschlossenen Aenderungen angenommen Der Finanzministcr Lson San legte das Budget für daS Iabr >879 vor: nach demselben betragen die Einnahmen 2714 Millionen, die Ausgaben 2713 Millionen Die Ausgaben sür die Armee sind aus 14 Millionen mebr, die für die Marine au 3 Millionen mehr als in dem Budget für da Iabr 1878 veranschlagt. In daS Budget für da. Jahr >879 ist ein Credit von 248 Mülionen ein gestellt sür die Ausführung der von dem Arbeit« minister Freveinet projeclirlen öffentlichen Arbeite,, Petersburg, 2 April Der Erzbischof Khoren, Harbey ist als Delegirter der armenischen Gemeinde» hier eingetroffen und hat dem Fürsten Gortschakoi eine ausGrundlage de« Artikels IS des Frieden vertrages von San Stefano verfaßte Denkfchrif über die für Armenien erforderlichen Reformei Überreicht. Fürst Gortsckakoff versprach, die Wünsch der Armenier in Erwägung zu ziehen. Der Für- stattete dem Erzbischof einen Besuch ad. London, 2. April DaS amtliche Blatt ver üffentlickt die Ernennung deS seitherigen Botschaft- secretairs Iocelvn in Kvnstantinopel zum Geschäft- träger bei den großherzoglichen Höfen von Darm stabt und Karlsruhe. — Dem Vernehmen nag wird der Vicepräsident deS Cvmite des Geheime: Rathcs sür Erziehungsangelegenheiten. ViScouv Sandon, zu», Präsidenten des HandelSamls ernan» werden, an Stelle Adderlev's, welcher in den Pairi stand erhoben werden würde. London, 2. April. Die „Pall Mall Gazette erwähnt eines Gerüchtes, wonach der österreichisch Botschafter, Graf Brust, sich nach Wien begebe: haben soll. London, 3. April. „Times" weist darauf hi, daß Oesterreich und England einig seien in ihre, Ansicht über den russisch-türkischen Friedcnsvertra, und die Mittel, wodurch der Vertrag ohne Krie mit den gerechten Forderungen der anderen Mächl, in Einklang gebracht werden könne. Die öffentlich Meinung Europas sei mit ihnen. Wen» beid» Staaten fest und loyal zusammen handelten, dürft, Rußland bewogen werden, seine offenbar unhaltbar Stellung aus^ügeben. — Der Corrcspondent de, „Times" in «an Stefano berichtet über eine Unter redung niit dem Großfürsten. Derselbe erklärt: die bulgarische Grenze könne geändert werde» damit die Interessen der anderen Mächte nick leiden, aber Rußland würde die Grenzbestimmungk, nickt ändern, um Griechenland zu vergrößere Rußland wolle weder Konstanlinopel nehmen, no die Türken aus Europa vertreiben, oder den sun,« ,,uo in den Dardanellen und im Bosporus änder. Wenn die britische Flotte absegelte, würde die Ein schifsung der Rüsten sofort beginnen, aber Moment» sei es unmöglich, die Transportschiffe der Gnad der britischen Flotte preiszugeben und die gegen wärliaen Stellungen auszugcben. Rußland hoff, seine Fricdensneigung und die Vernunft der Enz länder dürsten den Krieg abwenden. London, 3. April. Dem „Standard" zufol,» hätte die Regierung beschlosten, den Herzog vo Edinburgh unverzüglich vom Mittelmecr abzn berufen. Die Canalslotte gehe wahrscheinlich dev, nächst nach dein PiräuS ab — Der Erzbischof ve Canterbury ordnete im Hinblick aus den Ernst de Krisis besondere Friedenögebete an. London, 3. April) Ein Telegramm de „Standard" auS Konsiantinopel meldet: Da di Rüsten fürchten, die Türkei werde im Falle eine englisch russischen Krieges Neutralität behaupten verlangte Onon die Räumung der Forts an bei den Usern des oberen Bosporus, ferner die Ueber gäbe von Gallipoli, Boularis, Maschlck uv Makrikais, sowie die Ueberlastung mehrerer Cas« nen und Hospitäler. Großfürst Nicolaus betreib diese Forderungen, welche als Ultimatum anßc scben werden. Der Sultan und Vefvk Pascha sm gegen die Forderungen. Noch Schlich der Nedilcltvri eltigrston^rn Berlin, 3. April Der Reichstag erledigte ein große Anzahl Petitionen ohne allgemeines Interest« Wien, 3. April. Das „Telegraphen-Corr, spondenzbureau" bezeichnet die Nachricht der „Pa Mall Gazette" von der Hicberreise Beust's al gänzlich unbegründet. DaS Herrenhaus nabi debattenloS die Ueberwcisung der Angelegenheit de Achtzig Millionenschuld an die Quotendcputatio an und nahm die Wahl einer Commission für de CinquartierunqScntwurf vor. Wien. 3. Äpril Die „Politische Correspondenz erfährt auS Bukarest, vom 3. April, zwei russisch Armeecorps in Bulgarien erhielten Rückmarschordr nach Rumänien, um zwischen Giurgcwo und Bnkare Ausstellung zu nehmen.— In der letzten geheim, Sitzung der rumänischen Kammer berichtete: Ghrka und Stourdza über ihre Missionen. Da Londoner Cabinct hätte Rumänien zum Ausbarre aus dem Standpunkte in der Rückabtrctiingsfrao ausgciiillntcrt, während da« Wiener Cabin, ans die Rotbwenviakeit der Regelung dieser Frai durch europäische Entscheidung verwiesen hätte Pest. 3 Apnl. (Unterhaus.) Banlndv sräi an, ob die Regierung dahin wirken wolle, daß di Integrität des rnmänischen Gebiet- erhalten werd Diranvi interpellirt betreffs der Friedensrerhant lungen. Versailles. 3. April. Veputirten-Kainmcr Lengle (Bonapartlst) interpellirte die Regieruv über die Absetzung des Generaladvocalen a: Caffationshose Godelle, welcher sich alS Candida sür die Kammer nn Wahlkreise VcrvierS batte auj stellen lasten. Dui'aure antwortete, er habe s bei seinem Verfabren von der Absicht, daS öffei, licke Interesse wabrzunebinen, leiten lasten. Di Regierung könne Beamte, die sie angriff« nickt in ihren Function belasten. Petersburg, 3 April. Ignaliess wurde ooi Kaiser empfangen und hatte eine Conferenz Gortsckakoff. Die „Agence rüste" bespricht da Circular Salisburu S, besten voller Tert ihr uo, nicht vorlicge und sagt, wenn der Zweck der Depei'ck sei, den Congreß abzulebnen, sei derselbe erreich wenn aber der Zweck sei, schriftliche Erörterung»^ von Cabinet zu Cabinet zu eröffnen, so würd, solche außerordentlich lange dauern, da die Depes, wobl Kritiken enthalte, aber keine Vorschläge 5 Die 1 mung. T Programii Reaierun, türkischen von den i Englands voranstell! in Asien i nur äuße ständigun Handelsir eine Seit« keinen G Asien' zu Englände ob die R Frankreich ob „die Meeres, ! und des werden, Macht so r cten seb Existenz l Eine l nicht mö Russen o dem ganj hervor, i hätte, m würde; , lautet al Griechen! seiner Ai Griechen! türkischer anzunehn hgr fein» sollte. — Rußland .'.nnchinei Stützpun französisch während Bank ei» einlöste, i bringen erkämpft Daß t -armer m, - Für > 2,800,000 in Folge bei den baut wu Frankfut fordert d 14. d. ! Berlin: dungs-? Bavcrisck Aus L in ziemli Bank zu Markt u Genn keram tiu; Deutsck seine die vor eini und die Mittels» Der pro Berlin - irelcrn 1 waarenf, Versamr neue, in Nck kund auße» lick schäftsm iveniger sendung, Auch dl> (Ofenfa! Vorsitzen Monate günstige, Den die Verl und Gar anträge bürg u, gesunde: Secretai Frühau' Statutei und Ha Verhant gewerbli staaten; die Ein- Auslanl Ereditzv scher, I Mitgliel ländisch« bestehen! sociale » der Fa» behörder ta krönen in der z des autc So se Meinun daß in > den Deb Tarifs ,
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