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1934 Die Steuographie im Dienste -es Kaufmanns. ES ist eine höchst auffallende Erscheinung, daß i l der stenographischen Verein»- und UnterrichtS- siatistik der KausmannSstand so schwach vertreten ist, während doch gerade seit einigen Jahren in den großen kaufmännischen und industriellen Etablissement» sich da» Bedürfniß nach stenogra phischen Kräften sehr fühlbar gemacht hat. Der Almanach für Stolze'schc Stenographie führt eine ansehnliche Zahl solcher Institute auf, welche einen oder mehrere Stenographen dauernd angestellt haben. Fast alle diese Geschäfte' müssen sich mit nicht kaufmännisch gebildeten Stenographen be helfen, weil junge Kaufleute, welche stenographiren können, wenig zu haben sind. Die Dienste, welche die Stenographen den Ge schäften leisten, sind nach dem vom Kaufmann am meisten gewürdigten Grundsatz „Zeit ist Geld" außerordentlich vortheilhaft. In den «roßen Bank- und Industrie-Instituten, Ver sicherungs-Gesellschaften und dergl. haben die Chefs und Directoren fast regelmäßig eine große Zahl von wichtigen Schriftstücken, Verfügungen, Anfragen, AuSkunftS-Ertheilungen, von amtlichen und Privatbriefen u. s. w. selbst zu erledigen, weil eS aus den genauen Wortlaut ankommt. Diese müssen sie entweder selbst schreiben oder dictiren, und hierzu ist der Stenograph denen unentbehrlich, die einmal einen Versuch damit gemacht haben. Auf Schriftstücke, die ohne Steno graphen mehrere Stunden Zeit erfordern würden, braucht der mit einem Stenographen Arbeitende nur ernen Bruchtheil einer Stunde zu verwenden und gewinnt also Zeit zu anderen Arbeiten. Die Seele eine- jeden Geschäfts ist der Chef; wenn derselbe durch die Hülfe eineS Sten^raphen von schriftlichen Arbeiten nur wenig in Anspruch genommen wird, so kann er der Entwickelung und Ausdehnung de» Geschäfts viel mehr Zeit widmen. Der Stenograph wirb dadurch, daß er immer mit dem Chef persönlich zu thun hat, und in die wich tigsten Angelegenheiten deS HauseS eingeweiht werden muß, nach und nach der Vertraute de» Principals; seine Stellung ist eine angenehmere und natürlich auch bester besoldete, alS die der übrigen Geschäftsbeamten. Wenn an der Spitze eine» Geschäft» mehrere Compagnon» oder Direc- loren stehen, so stellt sich ganz von selbst daS Be dürfniß heran», für jeden derselben einen beson deren Stenographen zur Verfügung zu stellen In diesem Falle ist zu einer noch viel wirksameren Verwendung der Stenographie Gelegenheit boten. In dem größten Bankhause Berlin» hat jeder der beiden Socien seinen eigenen Steno graphen, der den Principal auch mit auf Reisen begleitet. Die ganze Correspondenz, welche die beiden EhesS mit einander führen, geschieht durch ibre Stenographen, und natürlich brauchen die Stenogramme nicht erst übertragen, sondern können im Originale abgesandt werden, da der Empfänger sie von seinem Stenographen sich vor lesen läßt. Dasselbe kann regelmäßig geschehen zwischen zwei verschiedenen Geschäftshäusern, deren jeve» einen Stenographen hat. Der Vortheil emer solchen Vereinfachung und Beschleunigung der Correspondenz liegt auf der Hand. Noch größer wird natürlich der Vortheil uns die Zeitersparniß sein, wenn die Chef» selber stenographiren können; aber da» liegt unS jetzt noch zu fern Ein Landtagsabgeordneter, der an der Spitze mehrerer industrieller Unternehmungen steht und in seiner Heimath zwei Comptoiristen zur Correspondenz braucht, bewältigt in Berlin während der LandtagSsession mit Hülfe eineS Stenographen dieselbe Arbeit, indem er demselben jeden Morgen die abzusendenden Briefe dictirt ES wurde unS von dem betreffenden Abgeordneten mehrmals versichert: so regelmäßig und pünktlich wie hier in Berlin könne er in seiner Heimath seine Correspondenz nicht erledigen; hier schaffe er mit einem Stenographen mehr, alS dort mit zwei Comptoirbeamten und doch habe er dort meist den ganzen Vormittag zu thun und hier nur durchschnittlich eine Stunde täglich. In solchen Geschäften, welche keine so umfang- reiche Correspondenz haben, um einen Steno graphen voll zu beschäftigen, sind besonders kaus männisch gebildete Stenographen gesucht, dann sie in der stenographisch nicht beschäftigten Zeit für daS Geschäft im klebrigen thätig sein können. ES giebt demnach wohl kaum einen Beruf, wel eher so sichere Aussicht hat, die Stenographie vortheilhaft zu verwerthen, wie der deS Kauf mann», und liegt e» deshalb im eigenen Interesse desselben, sich mit der Stenographie vertraut zu machen. HM? Unter solchen Umständen'verdient die betr. Be kanntmachung de» hiesigen AllgemeinenSte- nograph-n-Dereins (vgl. Inserat) die aus merksamste Beachtung. Nachtrag. * 'Leipzig, 3 April. Unser heutiger Leitartike giebt von einer Gefahr Kunde, die in den letzten Tagen über Deutschland schwebte, indem Fürs Bismarck mit erneuten Rücktrittsplänen umgegangen sein soll. Diese Gefahr scheint noch in letzter Stunde abgewendet zu sein. Der Reichs kanzler tritt einen längeren (nach der „Magd. Ztg." eiuen einjährigen —) Ur laub an. Die Gerüchte über seinen Rücktritt aber werden heute von Berlin a»S auf telegraphischem Wege al» unbegründet bezeichnet. Die unS von gut unrerrichteter Seite gemeldete Thatsache, daß Fürst BiSmarck die Absicht gehabt, sich von den Geschäften zurückzuziehen, wird damit freilich nicht dementirt. 'Sei dem aber, wie ihm wolle, — daS.Er, gebniß ist: der gute Geniu» Deutschland- hat wieder einmal gesiegt. BiSmarck bleibt unS erhal ten. Freuen wir unS Testen und wünschen wir. daß der treffliche Mann in der Ruhe, deren seine Kräfte so dringend bedürfen, die erwünschte Stärkung finde und neugestählt auf den Kampf, platz zurückkehre. Wir können dem ermüdeten Kämpfer wohl einige Rast gönnen; rruf die Dauer aber kann die Nation ihn seine- Führeramtes nicht entheben. —r. Leipzig, 3. April. Unter den Geschen ken, welche der Reichskanzler Fürst BiSmarck zu seinem^die-jährigen GeburtStag empfangen hat, befindet sich auch Carl Rernthaler'S preisgekrönte Bismarck-Hymne. DaS Werk zeichnet sich durch seine gediegene Einfachheit aus, erhält aber besonderen Werth dadurch, weil eS einzig und allein in seiner Art ist. Die Partitur ist nämlich aus Pergamentpapier gedruckt und macht der Röder'schen Ossicin in Leipzig alle Ehre. Die Buchbinderarbeit ist ebenfalls in Leipzig und zwar in dem Herzoa'schen Etablisse ment gefertigt. Der Einband ist englische» Per gament und trägt in der Mitte daS BiSmarck'sche Wappen, in Silber sauber ciselirt und schwer vergoldet. Auch die Schlösser sind aus gleichem Metall. — Wie unS mitgetheilt wird, werden den zu der Versammlung deS Deutschen Fröbel- VerbandeS eintreffenden Gästen an dem von dem Local-ComitL arrangirten Unterhaltung- Abende am Mittwoch im großen Saale deS SchützenhauseS ästhetische Genüsse mancherlei Art geboten werden. Außer mehreren musikalischen, von tüchtigen Dilettanten übernommenen Vor führungen, hat Herr vr. Förster in anerkennen- werther Bereitwilligkeit einige der ersten Kräfte de- Stadt-TheaterS eS ermöglicht, den Abend durch ihre künstlerischen Leistungen zu einem genuß reichen zu machen. Die Damen Fräulein Wessely und Fräulein Western vom Stadt-Theater haben ihre Mitwirkung zugrsagt und Herr Conried hat daS Arrangement von fünf, größtentheilS aus die Festfeier Bezug nehmenden lebenden Bildern übernommen. — Im Alten Theater gehen heute Abend zwei Novitäten in Scene: „Die Gavotte der Königin", Lustspiel in 1 Act von Juliui Thümmel, und „Die Jugendsünde", Schwank in 3 Acten von JuliuS Findersen. DaS Thümmel'sche Lustspiel erlebt hier überhaupt seine erste Auf führung, während sich der Schwank von Findeisen bereits aus dem Wiener Burgtheater und anderen großen Bühnen die Gunst deS PublicumS er rungen hat. Eine Novität für Leipzig ist daS in Aussicht genommene Lustspiel „Cato von Eisen" von Laube, da» auf vielen Theatern ein beliebte- Repertoirestück geworden. In Vorberei tung befindet sich auch da- hier seit Jahren nicht gegebene Lustspiel „Die Erzählungen der Königin von Navarra" von Scribe und Legouvs. — Am 9. April eröffnet der Kammersänger Albert Niemann sein Gastspiel auf hiesiger Bühne al- „Tanhäuser", der bekanntlich zu seinen hervorragendsten Glanzleistungen zählt. Es bedarf wohl nur dieser Anzeige, um daS allgemeine Interesse der Musikfreunde für den seltenen Gast wachzurufen. — Frl. Olga Par sch, unsere erste dramatische Sängerin, gästirte am Sonntag an der groß herzoglichen Hofbühne zu Braunschweig alS „Valentine" in „Die Hugenotten" mit großem Erfolge. Die Dame erhielt von Seiten der Jntendenz, welche die hiesige Direktion schriftlich um ein zweites Gastspiel ersuchte, die wärmsten Dankesbezeigungen. Falls Frl. Parsch der Ur laub genehmigt wird, singt sie alS zweite Gastrolle die „Aida". — Der Reudnitzer FrauenhülfSverein hat mit dem Jahre 1876 sein 11. VereinSjahr zurückgelegt. Seine Thätigkeit erstreckte sich auf hülssbedürftige Wöchnerinnen, Wittwen und Kranke. Zusammen wurden 46 Unterstützungen gewährt, welche sich auf 24 Wöchnerinnen und 22 Wittwen und Kranke vertheilten. ES wurden verabreicht 1056 Pfund Brod, 377 Suppen, 45 halbe Fla schen Bier, 46 Scheffel Kohle, 4 Hemdchen, 4 Jüpchen, 11 wollene, 8 leinene Einschlagetücher, 5 Wachstuchunterlagen, 2 Bettchen, 1 Ueberzug, 5 wollene Röcke, 2 Paar wollene Strümpfe, 1 wollene Jacke und 1 Hemd. Alle Suppen wurden von den Verein-Mitgliedern gespendet, wofür ihnen ganz besonderer Dank gebührt. Auch sind dem Verein im verflossenen Jahre verschiedene Geschenke über reicht worden, wodurch die edlen Schenkgeber sich de- Vereine- wärmsten Dank erworben haben. Möge der Verein auch in diesem Jahre neue Freunde und Gönner finden, damit sich seine Thätigkeit immer weiter auSbreiten kann. * Leipzig, 3. April. Ueber den amI2. April Heimgegangenen Oberbürgermeister Pfoten- hauer in DreSden schreibt der „DreSdn. Anz ": Herr Oberbürgermeister Pfotenhauer ist ohne vorhergegangene Krankheit an einem Gehirnschlag gestorben; wohl hatte er in letzter Zeit mitunter AthmungSbefchwerden, doch war sein Leiden nicht derart, daß eine solche Katastrophe hätte befürchtet werden können. Der Verstorbene war am 1. Feiertage ein wenig auSgegangen, hatte den Abend im Kreise seiner Familie, deren auswärtige Glieder gerade zum Feste in DreSden sich zu- sammengefunden, heiter verbracht und sich an scheinend gesund zu Bett gelegt. Früh gegen 6 Uhr hörte der Sohn des Verstorbenen Herr vr. pbil. Paul Psotenhauer, daß der Vater auS dem Bette sprang und in die Nebenstube eilte; er ging sofort nach und fand den Vater, sich auf einen Tisch stützend und eine Hand auf die Brust gepreßt. Die Sprache versagte dem so plötzlich Erkrankten bereits, doch war er noch bei Bewußt sein. Der Sohn brachte ihn nun zum Bett zurück und eilte nach der Mutter, um diese herbeizuholen. Bei seiner Rückkehr fand er den Vater bereits leblo»; die Katastrophe hatte kaum 3 Minuten angedauert. Dem Verstorbenen war e» leider nur kurze Zeit vergönnt ge wesen, den freudigen Tag seine» 25 jährigen Amt»-Jubil8umS, den 2. Januar 1874, zu überleben. An diesem Tage erhielt er, wie wohl noch in Aller Erinnerung, die innigsten Beweise allseitiger Anerkennung und Anhänglich keit ; daS Wohlwollen de- Königs Albert zeichnete ihn damals durch die Verleihung de- Comthur- kreuze» II. Classe de- königl. Verdienstordens auS. Friedrich Wilhelm Psotenhauer war geboren am 30.'November 1812, al- Sohn de- Advocaten und GerichtSdirectorS Psotenhauer in Hohenstein- Ernstthal bei Chemnitz. Er genoß seine akade mische Vorbildung auf der Kreuzschule zu DreSden und bezog von da die Universität Leipzig. Nach abgelegtem Examen trat er in Glauchau in die advocatorische Expedition de- nachmaligen Hof- rath- Uhle; Neujahr 1842 erlangte er die Advoca- tur und ward unter dem Regime der alten Städteversaffung Bürgermeister und Stadtschreiber und nach Einführung der Städteordnung am 2. April 1843 Bürgermeister in Glauchau Im Jahre 1848 trat er alS Abgeordneter de- dortigen Wahlbezirk- in die zweite Kammer, zu deren Vicepräsidenten er dann gewählt wurde. In demselben Jahre alS erster Stadtrath nach Dres den berufen, übernahm er Neujahr 1849 an Stelle de» schwer erkrankten, kurze Zeit nachher verstorbenen Bürgermeisters Schanz die virectorielle Leitung der Stadt. lü Leipzig, 3. April. Im vergangenen Monat März beförderte die Pserdebahngesellschaft inSgesammt 131,123 Personen und zwar 96,783 mit einfachem Tourbillet versehene Paffagiere, 32,100 Abonnenten und 2240 Schüler. Von obiger Gcsammtziffer entfallen auf die Linie Reudnitz 29,011, Connewitz 32,115, Plagwitz Lindenau 35,210, Eutritzsch 14,312 und GohliS 20,475 Personen. ^ Leipzig, 3. April. Die königl. AmtShaupt Mannschaft Döbeln hat gestattet, daß vom 4. d. M. ab die Ein- und AuSsuhr von Vieh nach und auS Kleinbauchlitz wieder stattfinde. In Folge dessen ist ebenfalls die angeordnet gewesene Sperrung deS BahnhoseS Döbeln für den Vieh- verkehr ausgehoben worden und kann demnach daS Ein- und Ausladen von Vieh aller Art vom gedachten Tage ab erfolgen. I Leipzig, 3 April. Ein gräßlicher Unglücks - fall hat sich am gestrigen Mittage einer unS zugegangenen Notiz zu Folge auf dem Bahnhose zu Aschersleben ereignet. AIS daselbst beim Herannahen eine- PersonenzugS der Portier mit der Glocke für das Publicum da- Zeichen zur Freihaltung deS FahrgeleiseS gegeben hatte und die Anwesenden nach dem Perron zurückgetreten waren, ging ein Maurer auS AscherSleben, der sich hinter dem Portier befand, unvorsichtigerweise nochmals aus daS GeleiS zurück, auf dem in diesem Augenblickeider Personenzug in den Bahnhof einfuhr. Um nun diesen unvorsichtigen Mann der ihm drohenden Gefahr zu entreißen, sprang der in der Nähe stehende BahnhofSinspector Arndt hinzu und wollte ihn kurz vor der ankommenden Maschine vom Geleise zurückziehen. Dabei kamen aber un glücklicherweise Beide zum Fallen. Sie wurden überfahren und auf der Stelle getödtet. Der verunglückte BahnhofSinspector hinterläßt 7 Kinder. — Ein anderer UnglückSfall ist am DienStag Vormittag auf hiesigem Magdeburger Bahnhofe vorgekommen. Daselbst gerieth der Diätist Karl Rößler auS Altenburg, alS er von der Rampe de- GüterbodenS über da- GeleiS schreiten wollte, zwischen die Puffer zweier in diesem Augenblicke dort anrückender Güterwagen. Bevor er sich der Gefahr zu entziehen vermöchte, wurde er zwischen die Puffer gequetscht und innerlich schwer verletzt. Man brachte den Verunglückten noch lebend mit telS SiechkorbeS ins Krankenhaus. — Beim Fremdenbureau de- hiesigen Polizei amt», Abtheilung für GewerbSgehülfen, wurden im vergangenen Monat März diese- Jahre- 1891 GewerbSgehülfen alS hier zugereist angemeldet, 360 traten hier in Arbeit und er hielten Anmeldeschein, 59 wechselten die Arbeit, 254 traten außer Arbeit und reisten von hier ab; außerdem ergingen während des gedachten Zeit raumeS bei demselben Bureau 888 WohnungSan und Abmeldungen. — Der hiesige Bürger und Meubleur Franz Brenner, welcher seit längerer Zeit an Schwer- muth litt, entleibte sich am Montag Abend in seiner Wohnung im Brühl mittels eine» RevolverschusseS durch den Kopf. Der Verstorbene war 59 Jahre alt. — In der Pleißengaffe verunglückte um dieselbe Zeit ein hiesiger Maurergeselle. Er stürzte auS eigener Unvorsichtigkeit durch eine offene Thür in einen Kellerraum hinab und erlitt so bedeutende Verwundungen, daß man ihm sofort ärztliche Hülfe leisten und ihn nachmal» nach seiner Be Hausung fahren mußte. — ÄlS am DienStag Nachmittag der um 2 Uhr auf der Eilenburger Bahn von hier abgegangene Personenzug auS dem Bahnhof hinauSgefahren und am Uebergang de- von Anger nach dem Thonberg führenden Wege- angekommen war, warf sich dortselbst plötzlich ein Mann zwischen die letzten Wagen deö Zuge» und ließ sich überfahren. Der Unglücksiche, dessen Persön lichkeit zur Zeit noch nicht sestgestellt ist, wurde aus der Stelle getödtet. * Stahmeln, 3. April. Gestern wurde im Elsterfluß auf dem hiesigen Gebiet der Leichnam einer Fra» ausgefunden, die ziemlich lange im Wasser gelegen haben mag und bi» zur Unkennt lichkeit entstellt war. Sie war bekleidet mit Kattun-Jacke, Rock und Schürze und man gieb der Vermuthung Raum, daß die Frau dieselbe sein dürfte, welche vor einiger Zeit von der Davidstraße verschwand, um den freiwilligen Tod im Wasser zu suchen Aus dem Statistischen Lureau. Leipzig. 13. Woche. 25. März bi« 31. März 1877. Lebendgeburten: männl. 50, weibl. 38, zus. 88; Todtgeb. 3. Todesfälle: männl. 37, w«bl. 24. us. 61; die- giebt 23,4 pro Mille und Jahr. Inter den Gestorbenen waren 9 Kinder unter 1 Jahr, und 14 von I bis 5 Jahren alt. In der nnern Stadt starben 4, in der äußern 53, in Anstalten 4. Tode-fälle kamen vor an: Diphthe- ritiS 1, Keuchhusten 1, epidem. Hirnhautentzün dung 1, Lungenschwindsucht 8, Lungenentzündung 6, Bronchitis 2, Lungenemphysem 2, Schlagfluß 3, Darmkatarrh 1 Meteorologische Leobachtuugerr. «»cd äe« LuUeiur äer delltt-ebeil 8e«N»»tO w llemdurx betrug äi« 7>iop«r»tur »m 2. Lprll »» 8 Odr Norxene: Orl s »: S ^ PZ . -> - SM s -o o L Wisä Weiter e? LS ^dsräseii . . . . 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Lüix. 1 See miriidix. *) Vorwittez» »uiä xeeier» Lexev. 1 '1'»x a^ä Xeedt Legen. *) Oceter» »vtelterä keiner Lege». Llorgen» 8«kvee,:d»«er. X»ed- «itt»x« uvä ^benäe okl Legen. ") Sedve tioakei», geetern Xeedwlt'ex Legen. l/«der,t«Li äer Wttieravi vow 1. ^pril. 1)»» Leromeier Lei in Xoräveet- nnä Siickost Lurop» xeetiexe», ,on,t »d«r »iigemei» g«k»U«n, »uieeroräeut- licd »t»rk über Ltitteieedrreckev, rroield^ deute ä» derowetrieed« dliuiinurn liegt. Oie äeeeelb« umgedenäe» Wioä« »ivä gräeetentdeili miiisig di» »t»rd, nur im 8d»gerr»«d u»ä in ü«r»ü,»»ä »tiirnneod; »ueeer i» vörälleden Linulnnä uvä i» Xoräeokvreäs», vo »i»rd» LrerLiwung eivgetreteo, einä äi« Xenäerunge» äer 'i?emp.r»tur niodt betiürdtiied. O»e Wetter i»1 vor- derreedenck trüde onä im lincru v«ut»ckl»sä» vlelkecd regnerised. vebereiedt äer Witterung vom 2. Lpril. vrucdvsrtdeilllug uvä Winäverdiiltniiee »eit 'geitern venig verüväert dnrometrieedes Minimum bei Stocddoim. itw SdLgerreed ä»u«rt etiirmieeder Xorärveet kort, ^u äer äeutseden Lüste veden veetUed« W>nä« in »tnriren Lö.n. In g»vr Oentreieurop» i,t äie rempern- tur »ilgcmein geeunden mit veriinäeriicdem Weiter. In Lngi»vä iet ^uHIiireo «ingetreteii. «euer Lrrometer- k»Ii über lr »nä unä L.bricken mit /arücdäreden äer Winä« v»cd SüäWset äeutet inä:»,»» »uk I»og«r» kort- ä»uer ä-e unrudigen Wettere. Telegraphische Depeschen. B-rli«, 2. April. Fürst BismarS begiebt sich demnächst auf den schon seit längerer Zeit beabsichtigten länge re» Urlanb. Ueber seine Vertretung ist noch nichts Endgültiges bestimmt. Wahrscheinlich übernimmt der TtaatS- secretair ». Dülow die Vertretung in de« än-eren Angelegenheiten und der Ainanzmtnister Eamphausen in den innere«. Berlin, 2. April. Betreffs deS län geren Urlaubes deS Fürsten BiSmarck ist eine diese Angelegenheit formell regelnde EabinetSordre »och nicht er gangen. Die Gerüchte über de« Rück tritt BiSmarck'S sowie Gerüchte über angebliche Differenzen, welche da» Ur laubsgesuch veranlaßt haben solle«, find unbegründet. London, 3. April. Der Protokolltext wird am DonnerStag dem Parlament vorgelegt. Der selbe ging gestern Abend der Pforte zu, welche einen Ministerrath zur Berathung darüber auf morgen anberaumt hat. — Die „TimeS" empfiehlt Rußland die Ausführung der in dem Protokoll übernommenen Verpflichtungen Wenn die nach Petersburg und Konstantinopel verlegten Ver handlungen scheitern sollten, so würde man leicht glauben können, Rußland beabsichtigte ein folche- Resultat. Zur Vermeidung eine- solchen Vor würfe» läge eS im Interesse Rußlands, die Ver ständigung mit der Türkei möglichst zu beschleunigen. Bukarest, 2. April. Die Deputirtenkammer hat heute den Antrag, auch den ehemaligen Minister BoereSco in den Anklagestand zu ver« fetzen, mit 49 gegen 17 Stimmen angenommen. Fünf Mitglieder der für die Führung der Unter suchung gegen da» frühere Ministerium gewählten Commission haben ihre Entlassung gegeben. Die durch fünf neu gewählte Mitglieder ergänzte Commission wird die Anklage vor dem EassatioÄ- hofe vertreten Konstantinopel, 3. April Wie verlautet, sollen die Montenegriner sich mit der Abtretung eine» TheileS de» DistrictS von Nicfic zufrieden geben. — Der heutige Ministerrath faßte dem Vernehmen nach keinerlei Beschlüsse, indem er dieselben von der vorherigen officiellen Mitthei- lung deS Protokolle» abhängig macht.