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Der Telegraph von Berlin. Von bicscr Zeitschrift er scheint wöchentlich olle Frei tage tj bis Bogen Tert. Zu jeder Nummer gebörl ein Mvdekupfer, weiches Abbil dungen der neuesten Pariser und Wiener Moden ent hält,' auch werde» von Zeit zu Zeit Zeichnungen der neuc- sie» Mcublcs rc. bcigcgcbc« werde». Eine Zeitschrift für Der Pränuinerationspreiz ist für Berlin monatlich tt S<>r. t> Pf , vierteljährlich I Rthlr. I> Sgr.; fi'ir aus wärtige Theilnelnncr viertel jährlich 1 Rthlr t« Sgr. Die Königlich wohstöblichen Postämter und alle soliden Buchhandlungen Deutschlands nehmen Bestellungen an. Unterhaltung, Mode, Lokalität und Theater. Herauügegebe» von R. ». Rädern. »7. Nur im Krastgefühle Männlicher Beharrlichkeit Kämpft man sich z»m Ziele. Matthissvn. Dcrlin, -en l.i. September Der entführte Wähler. (AuS dem Engüschcn.) Eincallgemeine-— bestrittene — Wahl ist im mer ein Auftritt der Ruhestörung und des Ge tümmels, ganz besonders aber in Jrcland, ivo der Geist der Unordnung und des Unfugs oorzugswcife zu walten scheint. Der Jrelän- der ist ron Natur ein Liebhaber vom Streit; und bei einer Veranlassung, wie diese, wo richt nur die Liebe zum Widerspruch, sondern ruch die Bitterkeit des Parteigcfühls erweckt vird, setzt es gar häufig Krieg bis aufs Wes er ab. Dies ist ganz besonders in Landstädt- hen der Fall, denn in größeren Städten ist lhnehin immer einiges aufgeregte Treiben; venn aber in das Eintönige des Landlebens ine hartbestrittcne Wahl mit ihren Redehal en und Anschläge aufstecken und Schädelzer- chlagen hcreinbricht, so ergreifen die ländlichen Harteirottungen jede günstige Gelegenheit zu anem Krawall und das Ende vom Liede ist ein paar eingebußte Leben, alle für Ehre, Ruhm und Patriotismus. Es war während der allgemeinen Parla mentswahl, dieim Jahr 18—statt fand und die vielen unserer Leser wegen der dabei von allen Parteien an den Tag gelegten giftigen Erbitterung noch gedenken wird, daß der so ziemlich sonderbare Vorfall, den wir jetzt gleich erzählen wollen, sich zukrug. In dem elegant mcublirten Frühstücks zimmer einer der glänzenden vormaligen Adels wohnungen Dublins saß ein schönes junges Mädchen. Das ganze Ameublement des Ge machs war stattlich und kostbar, aber dabei durchaus nicht gemein reich — Alles war ele gant und von geläutertem Geschmack, und die mit wohlriechenden Blumen gefüllte Vase, über die sich eben Emma beugte, die duftebe- ladene Rose und die anmuthig schlanke Lilie, schienen die passendste Aufstellung auf dem Arbeitstischen von glattgeschliffencm Rosenholz, an dem sie saß. Vor einem offenen Schreib-