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558 ähneln. Ter 36 Jahre alte Weberaeselle Hermann Schunck auS Auerbach i. B. arbeitete bis Ende vorigen JahreS bei dem Webermeister Herr» Nun,« hier und fand an der siebzehn Jahre alten Tochter seines Meisters, Thekla. Wohlgefallen. Die Eltern des Matchen« träte» den Bewerbungen Sä'unck's, schon weil derselbe für die Tochter zu alt, energisch entgegen und als Herr Kunze erfuhr, daß Schunck sogar verliei- rathet fei und mit seiner Frau in der Scheidung liege, entließ er ihn sofort auS der Arbeit und gebot ihm, aller Nachstellungen gegenüber seiner Tochter sich zu enthalten. Schunck hielt sich nun seitdem arbeitslos in einem Hause der Ehemnitzer Straße aus. ward aber wiederholt de» Abend» von den Aunze'schen Eheleuten in ihrem Haus« betroffen, woran» zu schließe» war, daß er deren Tochter noch immer nachstellte. Eine« Tage« war die Letzter« verschwunden; die Eltern ließen bei Schunck nachsorschen und dieser gab vor, daß er das Mädchen zu seinen Eltern nach Auerbach gebracht habe. Nach verlaus von acht Tagen traf Thekla Kunze wieder bei ihren Eltern ein und erzäblte weinend, daß Schunck sie während jener Zeit in seiner Wohnung ein- grschlossen gehabt und trotz ihrer Bitten sie nicht habe frei- grbea «ollen; während eine» günstigen Augenblick» sei sie endlich geflüchtet. Herr Kunze befahl nun seiner Tochter, sich nicht mehr auf die Straße zu begeben, ordnete auch an. daß deren Nachtlager fortan in der Parterrestube sein solle, da er befürchtete, daß Schunck mittelst eine» falschen Schlüssel» den seitherigen Schlasraum de» Mädchen» zu öffnen wisse. Heute früh gegen 7 Nhr. al» Thekla Kunze di« Parterrestub« aufschloß und im Begriff war, ihr Bett ,n di« «der« Kammer zu tragen, trat Schunck ihr aus der HauSflor, wo er sich verborgen gehalten, entgegen und ver setzt« ihr mittelst eine« dolchartigea Taschenmesser» einen tiefen Stich i» die Kehle; hiernach entfloh er. TaS Mädchen schrie lant auf und zog da- Messer au» der Wund« hervor. Thekla Kunze, deren Zustand zu ernsten Besorgnissen Anlaß girbt, befindet sich gegen,värtig nock in ihrer elterlichen Wohnung, ihr Transport nach dem Krankenhause steht heute Abend zu gewärtigen. Schunck war bi» heute Abend 5 Uhr noch nicht ergriffen; zu seiner Inhaftnahme sin» dir um- sassendstenMaßregeln sofort angeordnrt worden. (Meer. Tagcbl.) * Plauen, SV. Januar. Unter dem Vorsitze de- Herrn Oberbürgermeisters Kuntze hielt gestern der Stadt- armeindrrath seine dritte öffentliche Sitzung, aus deren Tagesordnung die Berathung eine» Tbeil» der diesjährigen HauShaltPläne und die künftige Einrichtung der Stadtbau- Verwaltung stand. Aus Antrag wurde der letzte Punct in nichtöffentlicher Sitzung vorgenommen. Der Etat der Stadt» easse in den Einnahmen, der Feuerlöschcasse, Armencasse, Deutscheafie, Gasanstalt wurde nebst den Neueinstellungen anstandslos genehmigt. Die Gasanstalt schloß mit einem Reingewinn von 82.633 ab, der mit je 56 Proc. aus die Stadt- und Schulcasse zur Bertbeilung gelangt. Im Hau»- haltplane ist der GaSconsum aus 1,600,000 cdm angegeben, und dürste er sich im lausende» Jahre auf 106,606 cdm höher stellen. In hiesiger Stadl sind 16 Gasmotoren ausgestellt, und ist der GaSpreiS für deren Betrieb ans t6 ^s. für Heizen und Kochen aus 18 -f und für die Beleuchtung aus 21 - stipulirt. — In der nichtöffentlichen Sitzung wurde beschlossen, zur technischen Oberleitung de» Bauwesens einen Stadt vaumeister anznstefle», der da» zweite Staatsexamen be standen hat. Der Gebalt stellt sich bi» zu »566 --k, und soll derselbe außerdem vervflichtct werden. PensionSbeiträge zu zablen, im Falle eine städtische PensionScassc errichtet werden sollte, waS geplant ist. Bon Anstellung eine» Stabtbau- rath», mit Sitz und Stimme im Rache, sah man ab und von dem Gesichtspunkte auSaebend, daß man diese Stelle immer noch schaffen könne, sobald man eine geeignete Persön lichkeit besitze. Die Stelle de» Stadkbaumeister» wird bereit- öffentlich zur Bewerbung au»geschricben. —u. Schöneck. 36. Januar. Während man drunten im Flachland« immer Über den gelinden Winter und über Mangel an Schnee uud Ei» zu klage» hat, können wir mit unserem Winter gani zufrieden sein; denn die Schlittenbahn war seit dem November nur zeitiveise unterbrochen, und Er» giebt e» noch allenthalben. Die vogtlänbischeu Restaurateure und Brauereien haben daher nicht nöthig, ihren EiSbedar au» Norwegen zu beziehe», sonder« können denselben auS näherer Qiwlle decken. Herr BahnhofSreflaurateur Dietz hier versendet Eisblöcke bis zu 46 Eentimeler Durchmesser. — Jetzt werden aus der Station JLaerögrün alltäglich große Sendungen von E i» verladen, welche theilS ans den Ge wässern der Umgegend, theil» auch auS den böbmischen Ort schaften Saaerfack und GotteSgab kommen. Das Ei» wird meist nach der Zwickauer Gegend für die dortigen Brauereien spedirt. ES kommt recht schöne» KrvstalleiS in Stücken bi» zu 56 Eentimeter Durchmesser zur Versendung, und der Preis pro Doppelwagen beträgt etwa 66 ab Bahnhof. In der Nähe von Saucrsack befinden sich Höhlen, i» denen oft im August noch Ei» zu finden ist; e» ist also nicht zu verwundern, daß dasselbe gegenwärtig daselbst in großen Massen lagert Lommatzsch, 28. Januar. Mittag- V«1 Uhr schlug bei heftigem Schneegestöber der Blitz in den zur Arntitzer BriquetteS-Fabrik gehörigen 35 Meter hohen Schornstein und spaltete denselben von oben herein auf der westlichen Seite ca. 18 Meter, ging dann durch da» Innere des Schornsteine» bi« in die Feuerung unter den 186 Ctr. schweren Kessel und riß die FeuerungSthüren auf. ohne indeß weiteren Schaden anzurichten. Mehrere, ca. 16 Schritt von dem Schornstein entfernte Zimmerlente hatte der Luftdruck 15 Schritt weit geschleudert, ohne sie zu verletzen. Am 24. d. hatte der Sturm ein mit Pappe abgedecktes Maschinenbau» mit sammt den Sparren herunter gerissen und bi» aus die in der Nähe stehende Windmühle getrieben und dies« ebenfalls beschädigt — Der »Pirn. Anz." meldet au« Pirna: Gegenüber verschiedenen Gerüchten, die nach der amtlich publicirteu Procnra-Entziehung de» hiesigen Kaufmann» Otto Lösche eirruliren, sind wir in der Lage, mittheilen zu können, daß derselbe al« eingetragener Verwalter de» einem Eonsortium gehörenden Massenquartier- (auch Casern« genannt) aus der Dresdner Straße, nach Belastung de» Grundstücke» mit Hypotheken uud ohne Rechnung zu legen, vor einigen Tagen flüchtig geworden ist und seinen Weg nach Amerika wieder genommeu hat, woselbst er in früheren Jahren schon einmal sich eine Zeitlaog ausgehalten, um einer anderen Differenz au» dem Wege zu gehen. Ob und inwieweit der Betreffende da» Geschäft, für welche« er Procura hatte, durch gewiss« Manipulationen in Mitleidenschaft gezogen hat, dürste sich in de» nächsten Tagen ergeben. Löba«, 29. Januar. Da» königl. Ministerium de» Innern hat dem Tagearbeiter Johann Traugott Beiger » Klein-Schweidnitz au« Anlasi 56 Jahre langer treuer Arbeit auf dem Rittergut« Klein-Schweidnitz al» Auszeich nung die große silbern« Medaille „Für Treue in de, Arbeit" verliehen. Dieselbe wurde dem Jubilar am 26. d. M, al« a« Tage seiner goldenen Hochzeit, durch Herrn Geh. Regie- rung»rath Amt«haaptmanu von Thielau «»»gehändigt. — Der .Dresdner Anz." schreibt: Wie un» mitgetheikt wird» find Landtag-abgeordnet« beim verlassen de« Laadhanse» von wahricbeinlirb socialdemokratischen Arbeitern durch Vertreten de» Wege«, höhnische Musterung der Person «ud Verfolg«» auf ihren Wegen wiederholt insultirt worden, — Dt« Bewohner eine» Grundstücks ans der Psarr,gaffe Dresden vernahmen am Mittwoch vormittag in ihrer ^ehausung rin anhaltendes ängstliche» Schreie» au» ,ocy jugendlicher Kehle. Für den ersten Augenblick glaubte »an, di« weinenden Töne kämen von außen; jedoch man Überzeugt« sich bald, daß da» inzwischen immer lauter «wordene, dabei aber dumpf klingende Schreien an» dem Annen« de« Hause« erscholl. Da besann man sich darauf, daß ja eien die Schsrnstelne gereinigt vvrde«, nnd hiermit war der Zweifel Über da» Dasein de» Schreienden sofort gehoben. Schnell werden mehrere Kaminthüren geöffnet, »ui zu horche», auS welcher Esse eigentlich da» Jammern komme. Nicht lange dauert cS. so werde» die unten Har renden durch das jetzt entstehende cigcnthümliche Geräusch belehrt, daß sie an richtiger Stelle angelangt sind, wo in wenig Augenblicken ein kleiner Swornfteinfegrrlehrling mit ziemlich verweinte» Augen, aber sonst den Schmerz ver gessend. mit possirliche» Geberdeu sich ihuen präsentirt. Der arme Junge hatte nämlich deshalb so geweint, weil er wegen de» sich plötzlich in seiner Esse in größerer Menge an» ammelndcn Rauche» weder mehr rückwärts noch vorwärt» zu rutschen vermocht hatte. Immerhin hatte der Genannte m ernster Lebensgefahr geschwebt und hat er« Denjenigen zu danken, die er durch sein Weinen hrrbeigerufen hatte, daß er den Tod durch Erstickung nicht hat erleiden müssen. vermischtes. Au« Thüringen, 28. Januar. In Gräfentonna >«i Gotha ist vorige Woche der Handarbeiter Mohr wegen eine- BergistungSversuchS gegen seinen eigenen Vater gesanglich emgezoge» worden. Durch den Geruch einer ihm bereiteten Supp« aufmerksam geworden» setzte sie der Vater kleine» Schweinen vor, welche kurz nach dem Genuß ver endeten. Die nachträglich angeftellte chemische Untersuchung Iwt das Vorhandensein von Glst ergeben. — Der frühere Oberkellner Tod im Hotel Leuthäuser in Koburg, bekannt al» Hauptrestaurateur vrr Nürnberger und Inhaber sömmt- licher Restaurationen der Amsterdamer Ausstellung, woselbst derselbe allein ein Personal vv» 356 Personen, darunter 32 Köche und 306 Kellner beschäftigte, hat da« „Viktoria- Hotel" in Kissingen für 426.606 ^ käuflich erworben. — Welch giftige Früchte Aberglaube und Dummheit zu Tage fördern, zeigt ein Fall in einem Dorjc bei irodurz. AuS Anlaß einer dort unter dem Rindvieh auLgebrocheuen Seucke gingen die „Dummen" zum „weisen Manu" in ein Dörschen bei Hiltburghausen. der die Urheber der Krankheit entdecken sollte. Lurch seinen HokuSpokuS wurde dir brave Zrau eine» durch Fleiß, Ordnung und Sparsamkeit in die Höhe gekommenen Ehepaare» al» „Hexe", die daS Vieh „verhext", an» Licht gezogen und öffentlich verleumdet. Tie Zrau wurde vor Entsetzen und Aufregung krank. E» »rußte ein Kobnrger Arzt consultirt werde». Endlich wurde die Sache dem Strafrichter überwiesen. U AuS Thüringen, 29. Januar. Am 29. Januar 1844 trat der Herzog Ernst II. von Sachsen-Coburg-Gotba die Regierung seines Lande« an und seiert derselbe demnach am heutigen Tage sein vierzigjährige» Jubiläum als Regent. Herzog Ernst kann mit Zufriedenheit auf feine wohlwollende und gewissenhafte Tätigkeit al» Landesherr, deutscher Fürst und Patriot »ährend dieser lange», bewegten Zeit zuriickblicken. Er war allezeit ein Beschützer und För derer alle» Schönen und Gute», ein Freund der Künste und Wissenschaften, überhaupt rin sorgsame» Oberhaupt seines Landes. — In Folge VeS heftigen Sturmes in voriger Woche haben diele Windbrüche aus dem Walde ganz enormen Schaden angerichtet. Im Forstrevier Geblberg wird da» deshalb auSzuforstende Holz auf mehre Tausend Raummeter geschätzt. — Durch da» Ableben de» Reich-tagS- abgcordneten vr. LaSker ist die Ersatzwahl für den zweiten ineininaer Wahlkreis (au» den Kreisen Sonneberg und Saal- seid bestehend) znm 17. März d. I. au»geschriebcn worben. Der al» Waylcandidat aufgestellte Senator vr. Witte au» Rostock, welcher die Candidatur ablehute, hat jetzt per Telegraph von Berlin au» die Annahme der Candidatur zu gesagt. Derselbe gehört der liberaten Bereinigung an nnd wird insbesondere aus dem Gebiete de» Zollwesen» al» tüchtige Kraft geschätzt. — Berlin, SO. Januar. Die Besetzung de» durch den Tod des Grafen W. v. Rrdern erledigten Posten» de» Oberst- kämmerer» durch den Grasen von Stolberg» Wernigerode erinnert daran, daß der Oberstkämmerer oder, wie er auch früher genannt wurde, der Ober-Kammer- herr, seit jeher der erste Beamte deS königlichen Hofstaate» gewesen ist. Es war die» ein Anklang an die Erzkämmercr- würde de» heiligen römischen Reiche» deutscher Nation, die der Kursürst von Brandenburg verwaltete. Heißt e» doch schon in dem um 1286 verfaßten Schwabenspiegel (Eap. 113): „Der dritte (Laiensürst) ist der Markgraf von Brandenburg, de» Reichs-Kämmerer, der soll dem König Wasser geben." Am Berliner Hofe wurden seit jeher nur fürstliche oder gräfliche Herren mit der Würbe de» OberstkäinmererS betraut, so der Graf Schwarzenberg bi» 1646. so der Prinz Looz-Co-waren und der Fürst Osten-Sacken unter König Friedrich U. Letzterer lebte bi» 1794 und blieb nach ihm die Stelle unbesetzt. Im Jahre 1869 wurde der Fürst von Sayn-Wittgenstein dann zum Oberstkämmerer ernannt, welchem auch im Jahre 1819 bei der Einrichtung de» könig lichen HauSministeriumS die Verwaltung desselben übertragen wurde. In früherer Zeit wurden die königlichen HauS- angelegenheilen von den CabinetSministern, dem jetzigen Ministerium der Auswärtigen Angelegenheiten, bearbeitet. Im Jahre 1862 aber wurde ein eigenes Departement der Haussachen, der Landeshoheit und der LehnSsachen errichtet und dein Justizministcr Frhr. v d. Recke unterstellt. Diese» hat bi» zum Jahre 1807 bestanden. Bei der neuen StaatS- organisation im Jahre 1816 gingen die LandeShobeitösacheu ans da» Ministerium de» Innern Uber, die HauSsachen übernahm der Staatskanzler selbst. Im Jahre 1819 wurde aber, wie gesagt, ein eigenes HauSministerium er richtet, welches Fürst Wittgenstein bi» zu seinem im Früh jahr 1851 erfolgten Tod« verwaltet hat. Er sah mit großer Bestimmtheit und wünschte in dem Grasen Anton v. Stolberg- Wernigerode. den er scherzhafter Weise „blon Dauphin" nannte, seinen Nachfolger, und so geschah e» auch. Era Stolberg, der frühere Oberpräsident der Provinz Sachsen und der Vater de» inzwischen ebenfalls verstorbenen Grasen Eberhard Stolberg, de» ehemaligen Oberpräsidenten von Schlesien, bekleidete seinen Posten vom 17. Mai 1851 bis zu seinem Ableben, da» am 11. Februar 1854 erfolgte; er war der Letzte, der daS Amt de» Oberstkämmerers mit dem de» HauSmiuisterS vereinigte. Die Verwaltung de» letzteren wurde zunächst provisorisch, bald daraus definitiv in die HLnde de» Herrn v. Massow gelegt, der im Oktober 1861 einen Nach folger im Grafen v. Schleinitz erhielt, der noch jetzt diesen Vertrauensposten versieht. Oberstkämmerer aber wnrde zu nächst der Äeneral-Feldmarschall Graf zu Dohna-Schlobitten, der frühere commandirende General de» I. Armeccorp» (ch 21. Februar 1859), dann der ehemalige Obersttruchse j Gras Wilhelm v. Redern, der im Spätherbst vergangene» JahreS im 81. Lebensjahre gestorben ist. — Marienburg, 28. Januar. Wie die „Elb. Zka.' meldet, ist in dem GerichtSgefSagniß hieiffelbst ek, Meuterei auSgebrochen. Bon der durch de« Enmiual« commissar Schulz au» Berit» vor etwa vierzehn Tagen fest» aenommenen Diebsband« ist ein Echlossergesell« Name»« Weber auSgebrochen; um di« übrigen Verbrecher sicherer unterznbrinaen, hatte die hiesige königlich« Staatsanwaltschaft die Nebcrsuyrung derselben in da» hiesige Eentralaesängui > angeordnrt. Obwohl die Vorbereitungen dazu in aller Still« für heute getroffen waren, batten die noch in Freiheit befind lichen Genossen doch Kenntmß davon erhalten und versuchten sie, als die Abführung geschehen sollte, di« Gefangenen zu befreien. Sie sollen zu dresem Zwecke di« GefLugnißmauer überstiegen und ebenso wie die Gendarme» uud Polizei- beamten von der Feuerwaffe Gebrauch gemacht haben. Drei P.-rsciun sollen verwundet sein. ^ — Just und Uhllg, die beiden märkischen Räuber und Mordbrenner, standen am 26. d«. vor dem Schwurgericht zu EottbuS unter der Anklage deS versuchten TodtschlagcS. Sie waren am 10. Juli v. I. in einem Gasihvfe zu Buckowieu mit dem Gendarm Tscheuschcr zusammcugelrosfeii. Dieser laS gerade im ,Luckauer KrciSblatt" daS Signalement der beiden Verbrecher, erklärte ihnen ohne Weiteres, daß sie die Gesuchten seien, packte sie am Kragen, und während er um Hülfe rief, entspann sich ein hartnäckiges Handgemenge mit den beiden Banditen, welche nicht weniger als 7 Rcvolver- schüsse aus den Beamten abfcuerten und denselben dadurch so arg zurichteten, daß er viele Monate hindurch auf einem schmerzvcllen Krankenlager hat zubringen müssen. DaS Ver biet der Geschworenen lautete auf schuldig und da» Urtbcil aus je 6 Jahre Zuchthaus. Da Just bereit» vorher zu dem höchsten Strafmaß von 15 Jahren Zuchthaus verurtheilt ist. bleibt bei ihm diese ueue Strafe chne Effect, für Uhlich hat sie die Wirkung, daß die ihm bisher zudictirten 12 Jahre S Monate Zuchthaus auf 15 Jahre Zuchthaus erhöht worden sind. - Posen. 28. Januar. In den letzten Tagen ist e» der Polizei gelungen, ein Com Plot aufzudecken, da» die stesreiung de» im vorigen Jahre zu einer mehrjährigen Ge- ängnißstrase verurtbeilten Sociausten PadlcwSki bezweckte. iS haben infolge dessen mehrere Verhaftungen stattgesundeu. Tie gerichtliche Untersuchung wird die näheren Umstände wohl zu Tage fördern. —r. vom Harze, SO. Januar. Windbrüche haben im )arze durch den in den letzten Tagen herrschenden orkan artigen Sturm wieder so zahlreich stattgesundeu, daß der Schaden ein ganz beträchtlicher ist. Besonders sind die süd westlichen Ränder der Fichteubestände gar arg gelichtet. Durch den andauernden Regen ist der Boden so vollständig aus- gewcicht, daß die Wurzeln der Bäume nur lose in ver Erde hängen und der Wind daher leichtes Spiel hat. Die Bäume md nieist mit den Wnrzelballe» herauSgerissen und versperren o noch die schon säst grundlosen Waldwege. -- Oldenburg, 30. Januar. In dem Processe wegen Beleidigung de» Majors Stein mann hat ver Angeklagte, Redacleur Hesse, wider daS Urlheit der Strafkammer de» birsigen Landgericht» da» Rechtsmittel der Revision beim Reichsgericht «»gemeldet. --München, 29. Januar. Auf Einladung der Borstand- chast deS deutschen SckiützenbundeS fand am Sonnabend eine Besprechung betreffs der Bethciligung der hiesige» Schützen am VIII. deutschen Bundesschießen statt. Anwesend waren Vertreter de» Centralcomite» deS letzten UunvcSlch>eßenS, vrr BundeSvorstandschast der kgl. pr. Haupkschtitzei,Gesellschaft und der Feuers,1'ühengrsellschasten Hubertus. Fasanengarten und Schützcnliist. Beschlossen wurte, möglichst zahlreich unter dem Sammelnamen „Münchener Schützen" nach Leipzig zu ziehen. Ei» Coimte. bestehend aus den Verlrckern sänimt- licher obengenannter Eorporationen, wurde zur Orgauisatlou deS Schützenzuge» gewählt und ermächtigt, einen Ertrazug zu arrangiren und die Musikcapelle eine» hiesigen Infanterie regiment« zu engagirrn. Bon Seite der Leipziger Comitö» lagen Zusicherungen vor, diese Musikkapelle in daS Fest programm einzuz'chen, so daß dieselbe aus dem Festplatze an einem oder zwei Tagen concertiren wird. Die Versammlung nahm den günstigste» Verlauf, der GarantiesonbS wurde vfort gezeichnet, und c» ist so al» sicher zu erachten, daß der derzeitige Vorort München aus dem nächste» deutsche» Bundeöschießen würdig vertreten sein wird. Die oberländijchen Schützengesellschasten sollen zum Anschluss« ausgefordert werden. --- Triest. 36. Januar. Im Landtage wurde folgend« Resolution angenommen: .Der Landtag drückt den Wunsch auS, daß baldigst durch ein Reichsgesctz die Leichen Ver brennung der an gewöhnlichen Krankheiten verstorbenen acultativ, bei an ansteckenden Krankheiten verstorbenen obli gatorisch erkttlrt werde'. Es ist nicht unwichtig, von der artigen Kundgebungen Kenntniß zu nehmen, da die Frag« der Zruerbestattnng noch lang« nicht von der Tagesordnung ver schwinden dürfte. — Warschau, 26. Januar. Einen charakteristischen Beleg für da« in Lithaue» seiten« Rußland» befolgte NegierungSsystcm bildet die im Petersburger Negiernng»- anzeiger .Prawitelstwiemyj Wiestnik* unlängst gedrnckre Ver lautbarung über die Bedingungen, unter welchen die im Lause Januar (nach altem Style) in drei lithauischen Gouveruknient» im öffentlichen LicitationSwege zu veräußern den Landgüter käuflich erworben werte» können. Die Er werbung der Landgüter in der nordwestlichen Provinz — heißt eS in dieser Verlautbarung — steht allen Personen oicbtpolnischer und nichtjüdiskber Abkunft frei. Die den Käufern gewährten Begünstigungen können alle Personen aus allen Ständen von nichlpolnischer Abkunst mit Ausnahme der Juden beanspruchen. Die von den Polen Landgüter käuflich erwerbenden Russen sind von der Stcmpelgebühr befreit. Käufer, welche ein Landgut im Werthe von mindestens 15,606 Rubel sür baarcS Geld und ein Landgut sür 36,666 Rubel unter Bclassmig von Hypothekarschuldcn erwerben, sind zu», Betrieb einer Brennerei ohne Rücksicht auf ihren Stand berechtigt. Kauflenke beider Gilden, welche »ater obigen Bedingungen ein Landgut an- kaufen, erwerben dadurch ein erbliches Ehrenbürgerrecht. Sowohl den Käufern von Landgütern als auch deren RechkS- nachsolgern ist untersagt, dieselben an Personen polnischer oder jüdischer Abkunft zu verkaufen, zu verpachten oder zur Verwaltung zu übergeben. Um zur Licitalion zugelassen zu werden, müssen die betreffenden kauflustigen Personen ein von ihrem Gcneralgouverneur ausgestelltes Zeugniß vorweisen, welches nach Beibringung von Beweisen der Abkunst, Consession und politischer Gesinnung ausgestellt werden wird — Von Payer'», de» bekannten Polarsahrer», der sich der Malerei ergeben hat, großem arktischen Bilde, da rr .Starvation Code' (da» Hungertod-Loch) genannt hat, giebt der .TimeS'-Correspondent in Pari» eine Beschreibung. Da» Bild stellt denlkntergana der letzten Ueberlebenken von der Franklin-Expedition dar. Sieben sind dem Tode bereit» er legen. Capt. Crozier, der einzige Ueberlebende. scheint, dem Tode nahe, den Versuch machen zu wollen, einen Eisbären abzuwehren, der im Begriffe ist, über die reiche Beute her- zusallcn. DaS Bild ist l2 zu 14 Fuß groß. Payer hat die eingehendst« Slndien gemacht, um Porträt», Kleider und Waffen re. möglichst genau wiederzugeben. Eine amerikanische Expedition fand die uederrcste dieser Expedition. Die Auf fassung und die Ausführung werden sehr gelobt. DaS Bild geht nach Wien. — Eine zweckmäßige Methode, Blutegel auszube wahren, besteht dann, daß man 1 Eenttgramm (6.01 Salrcylsäurr auf 1 Biergla» ('s, Liter) Wasser löst und dies salichlsaure Wasser alle 2—3 Wochen erneuert. Selbst im Sommer bleiben darin die lim Keller aufzubewahrendeu) kleinen blutdürstigen, aber oft jo nutzbringenden Thiere munter und frisch. bildet einen der werthvollssen Tbelle der ganzen Bibliothek. In der 40. Lieferung beginnt Professor P. IZech's „Elektrische» Fo-mel- buch", das namentlich szachlemen schr willkommen sein wird. Ueber die Ausstattung aller Werk,: läßt sich nur lodende» sagen; die reiche Illustration derselben verdient besonder» hervorgchoben zu werden. So bringen die ersten 9 Bünde der Sammlung, d. i. Lieferung 1—10, nicht weniger als 684 vorzüglich ausgcfiihrte Holzschnitte, denen bis zum Schlüsse de» sechzehnten Bandes »och weitere 543 folgen sollen. * -> » Deutsche Wochenschrift. Organ für die gemeinsamen nationalen Interessen Oesterreichs und Deutschlands. Herausgeber vr. Heinrich Friedjimg, Wien. Administration sür Deutschland: Berlin, E. Mecklen- bürg, Krausenstraße 43 (DSnhossplatz). Nr. 4 enthält: Deutschland und Oesterreich. Boa Pros. vr. Brinz. — Die deutsche Staats- prache in Oesterreich. — Die Wahlfreibeit in Deutschland. Bon karl LrSll in Berlin. — Lroatien im Schlasrock. Sine politische l Hauderei von Hugo Klein. — Die Fragen des Lage». — Theater, l tunst and Literatur. — Eduard. Novelle von Ferdinand Kürnberger. — Staats- und Lolkswirthschaft. Die Zunahme der Frauenarbeit i, England. Boa Max Schippel. — Soeial-politische Rundschau. IX. — Feuilleton. — MiScellea. . * . * Leipzig, 31. Januar. Im Laufe der letzten Wochen ind der Redaction folgend« Neuigkeiten de» deutschen Lücher- narkte» zugegangen: ! ür deutsche Vühue, deren geschichtliche Entwickelung tu Bild und Wort, dargestellt von einem Weimaraner. Dresden, Wilhelm Streit, k« Wege gepflückt, eine Liedergab« von A. StantSla». Berlin, F. E. Lntrich. ! >1e Malteser, Tragödie von tzriurich vulthaupt. Frankfurt a. M., E. Koenitzer. »erzog Ernst, Trauerspiel kn fünf Aufzügen vo» Emil Wolfs. Kiel, Lipsius ch Tischer. Theodor KSruer'S sämmtltche Werke. Jllustrirte Prachtausgabe. Herausgegebeu von Heinrich Laube. Wien, Sigmund Bensiuger. lla» eiscrue Jahrhundert von A. von Schweiger-Lercheaseld. 18.—25. (Schlub-)Liesening. Wien, A. Hartiebea. lteurftc Erfindungen und Erfahrungen auf den Gebieten der praktischen Technik, der Gewerbe re. HerauSgegebea von vr. Tüeod. Roller. 2 Hefte, 1884. Dien, A. Harllrben. Deutsche Rundschau für «eographic und Statistik. HrrauS- gegeben von vr. Fricdr. Umlaust. Wien, A. Hartleben. Ja» Mayen und die österreichisch.arktisch« Beobachtnngsstation. Bo» Wohlgemut- und Lhavanar. Mit 8 Jllustr. und 1 Karte. Wien, B. Hiirtieben. Denlsche Eolonialzeituug. 3. Heft. Redakteur Richard Lesser. Frankfurt a. M. Thier- uud Pflanzeugeographir im Lichte der Sprachforschung. Bon vr. Otto Schräder. Heft 427 der Sammlung gemeiaver- stündlicher Borträge. Berlin, Earl Habel. Unsere Freunde unter den «ledere« Pilze«, von vr. F. Nccljen. Hest 428 der Sammlung gemeinverständlicher Borträge. Berlin, Carl Habel. Ueder Umbildung uud Anpassuug i« «atur»»issenschastltchrn Denke». Nede vo» E. Mach. Wien. A. Harileben. l?er Narurhistoriker. Jllustrirte Monat-schrist sür di« Schule und das Haus. HerauSgegebea von vr. Fr. Knauer. 1. Hest. 1884. Leivzig, Oskar Leiner. -aridbuch sür Halbblutzüchter von Leopold von Heydebrand und von der Losa. Mit 77 Jllustr. Wien. A. Harileben. Ueder dramatische Musik und das Kunstwerk der Zukunft, von Max SchaSler. Hest 190/191 der Zeit- und Streitfragen. Berlin, Earl Habel. Deutsche» Nationalbewnsttsrin im Licht« der Geschichte. Boa vr. D. Schäfer, Jena, Gustav Fischer. Predigt zur iScSachtuitzfeirr Luther». Don vic. tlieol. E. Simons. Leipzig, F. C- W. Vogel. Die «oScrnc Weltanschauung und die Freimaurerei. Bon I. G. Findel. 2. Allst 56 Leipzig, I. G. Findel, tzür's drntfche Volk. Zeiiichriil sür die Bestrebungen der Gegen- wart. Heft 3. HerauSgegebea von Juliu» Keller. Hamburg, Seelig nnd Obmann. Die Kinder-Erziehung. Vo« Sathiuka Freifrau vo» Rosen. Teschcn, Karl Prochaska. Vuch der Beredsamkeit. Vou Otto Müller. Wien, A. Hart- leben. Die Allgemeinen Dieustperhältntsse der vsficiere de» veur- laubteiistaudeS. 2. Allst. Berlin, R. Eisenichmibt. Becker'» Wrltgrichtchte 5. and 6. Lieferung. Mit Illustrationen. StutigarT Gcbr. Kröner. 1848. Geschichte der großen französischen Revolution nnd ihrer Folgen. Bon Lorvin. 3.-5. Lieferung. Leipzig, Greßner und Schramm. Geschichte der deutsche» Literatur. Bon Franz Hirsch. Lieferung 4 und ö. Leipzig, Wilhelm Friedrich. Kansmänliifchc Unterrichtscurse. Bon O. H. B. Keil. Lieferung 4—6. Leipzig. Greßner und Schram«. Stenographische llnterr ichtsüricse vou Earl Faulmann. 6. bi» 12. (schl»ß-)l!iesg. Wien. A. Harileben. Zeitschrift für Elektro irchuik. 1. Hest. II. Jahrg. Halbjährl. 8 ^4 Wien, A. Hartlcbeu. Zeitschrift für die gebildete Welt. 3. Hest. 5. Bd. Braun- ichweig. Fr. Bicweg u. Sohn. Saxonia, Hest 5—8. Leipzig. A. Bergmann. Blatter sür Hymiiologir. Altenburg. Hiller u. Schuster. Blätter sür das höhere Schulwesen. Herausgeber vr. Aly. Grüuberg i. Schl.. Fr. Weiß Nachs. Jllustrirte» Briesmarkeu-Journal, Leipzig, Gcbr. Sens. Wifseuschaitliaic Lttcratnrbtättcr, Leipzig, Dcnicke's Verlag. Technische» Ecntralblatt. Monatlich 1 Hest ä 1 50 Hall« a. S., Wilhelm Knapp. Liierst«. Mektr»-technisch« vtdNottzek. Ela, Darstellung de» ga»te, Gebiete« der angeweudetea Slrktrtcttät nach dem Staude der Gegenwart. Mtt ca. 1600 Abbildungen, "sn etwa 60 Ltefrrnnge» 80 -H. (A. Hartleben'S Berlaa in ölen.) E» hieße Eulen nach Athen tragen, wollten wir zun, Lobe diese» bekannten Unternehmen» noch weit auSholen; es genüg» viel- mehr, de, rüstigen Fortschritt desselben anzuzeigen, um Demjenigen, der sich dafür iutrressirt, einen erneuten Fingerzeig zur Anschaffung de« empsrhten»wrrtb«a Serke« zu geben. Die letzterschienenen Hcsie — 31 bi» 40 -— meten die eigentliche Grnndlage der Sammlung durch da» dario eutholteue Werk „Die Srundlehren der Elektricität" »»» W. PH. tzo^. «eiche» »el feinem Erscheinen geradezu glänzende «nfna-me gefunden hat und nnnmrhr in zweiter Auflage vor liegt. Da« «dmlso gediegen« Werk von Arthur Silke: „Die elektrilchen Meß- und PrScisions-Jnstrun^nte", liegt ebenfalls abgeschlossen vor n id Verkehrswesen. D Kassel, 30. Januar. Schon seit längerer Zeit wird all gemein darüber geklagt, daß zwischen Hessen und Thüringen einer, scits, sowie Westsalen, Rheinland, Holland ,c. andereiscits via Kassel in beiden Richtungen eine direkte Nachtvcrbinduiig völlig fehlt, was die Dcrkehrsbczichungen der betreffenden Bezirke nichts weniger al» zu fördern geeignet ist. Zuletzt hat nun die hiesige Handelskammer diese Angelegenheit zum Gegenstände der Erörterung gemacht und in einer an die königl. Eisenbahndirectioa zu Elberfeld gerechteten Petition den Wunsch ausgesprochen, daß ein dem hervo,getretenen Bedürfnisse Rechnung tragender Zug vo» Kassel nach Köln, bezw. Düsseldorf, mit passendem Bcgenzuge eingelegt werden möge. Es erfolgte indessen kürzlich eine abtchlügige Antwort, und zwar mit der Motivirung, daß die gewünschte NachtichuellzugSvcrbindung ja in beiden Richtungen vü» Göttiugen-Kreiensen-Hoizuliuden besteh«, auch geeignete Anschlüsse von und »ach Thüringen vj» Bebra existieren. Diese Verbindung ist ausweislich der Fahrpläne aller- dings vorhanden; — nur wird dabei übersehen, daß der solcher gestalt nöthige Umweg nicht weniger al» 101 Kilometer betrügt und eS sich um einen nur die I. und II. Elasse führende» Eouricrzug handelt, so daß also der Fahrpreis sür die einfache Tour sich um nicht weniger als ca. 7 erhlht. Das Plus gegen die Personen- zugstaxe und gegen die Benutzung der III. Elasse, sowie die weitere Tonrvcrlängcriiiig durch Benutzung der Berbinouug über Altenbeken (anstatt über Schcrsede) ist davei noch gar nicht in Betracht gezogen. Seitens des Herr» Jos. Stieb dahier ist nun bei den königl. Eiseu» bahndirectioncn zu Hannover uud Elberfeld der Antrag gestellt worden, bis zur Einrichtung directer Nachtzüge die Tonr- u. Villet» von Stationen der Strecke Leipzig-, bezw. Have-Kaffel via Weimar- Eisenach nach westfälischen, rheinischen »c. Stationen und umgekehrt für die Route via Kreiensen bei de» Nachtzüge» ohne Nachzahlung zuzulasscu, sowie ab und nach Kassel über dieselbe Route villet» zu dem gleichen Preise wie für die Tage-schnellzügr ei» Waldung aus» zugebeu. *— Saal-Eisenbahn. Die Direktion der Saal-Eisenbahn beabsichtigt, den nächsten Sommerfahrplan im Interesse de» reisenden Publicum- und ihre» eigene» Betrieb« wcientlich »mzugestaltrn. Außer den zur Zeit bestehenden Zügen soll Bormittag» ca. 9 Uhr «in neuer Perfonenzug von Saalseld nach Gülchwitz znm Anschluß au die MiliagSzüge der W-imar - Geraer Bahn und weiter »ach Großberingea zum Anschluß au die Züge »och Leipzig, Hall« und Berlin eingelegt werde». Ferner soll der bisher Abend» in Jena ausl-.nsende Gütcrzug künftig al» Perfonenzug mit Anschluß von Weimar und Gera nach Saalseld durchlaufen. Dagegen beabsichtigt man zur Herbeiführung eines sichere» und schnellere» Betriebe» die bisher mit Persoucnbesörderuira coursirerden Mütcrzüge al» reine Güterzüge durchzusühreu. Durch diesen Fahrplan wird künftig den Bewohnern der ganze» Streck« die Möglich!-it geboten, bequem in einem Tage die Reis« bi» »och Leipzig. Chemnitz. Nordbaujen, Eisenach rc. mit läugerem Aaienthsltt uud wieder zurück zu unternehmen. Die Direktion verdient sür dtrM neue Einrichtung alle Anerkennung.