Volltext Seite (XML)
sss schwerde» de»Brrgmann»beruftS nicht gewöhnt warn». Diese Arbeiter mußt« dir K»appschastS>asft» außergewöhnlich viel niii Kranken- löhneu «,d dergleichen belasten; c» trat wohl auch, ehe die einzelnen KaappschaftSeass:» durch Ansammlung von Vermögen sich recht zu kräftigen vermach! statten, von dra bedachten Arbeiter» ein UN. vertzättaibmäßig hoher Procenlsatz gteichzelttg in dasjenige höhere Mer, »rlche« bei dem Bergbau die Arbeilsuiisädigkrit und die Pmrst»nir»»g mit sich zu bringrn pstegt. Den, überdies in stolze lange» VesiehcuS gut sondirlen KnappschaftSraffen de- Erzbergbaues gegintber, welcher letztere von älterer Heit her einen srftcn stamm »«» Bernhlarbeitern hatte, gerletven somit die Kuappichastscasft» de» VtetnkohftnberabaueS mit ihren Verpflichtungen zur Gewährung von Helionen au Invalid», Wittwen und Waisen gerade in dem letzten Jahrzehnt in er» besonder« ungüustigeS Verhältnis.. Außerdem war bet eiurr, ans eine grobe Anzahl Steinkvhlen- werte sich erstrecken deu und mehr all den fünften Theil aller «erg. arbeiter de« Siriukohlenbrrgbauet umfassenden KnoppschaslSeaffe — »er Bockwa-Oderhohadorler — in srüherer Zeit nicht berücksichtigt ward», daß viele der bet heiligte» Bergioerle nur eine kkrjere Reihe oo» Jahren tu Betrieb bleibe» konnten, weil die Kohtenselder dieser Werk« «ine geringe Au-dehnung hatten. Al« daher diese letzter» Bergwerke nach vollständigem Abbau ihrer Kohle», fekder den Betrieb einsiellen mußten, hörten sowohl seitens der Blitzer, al« auch seiten» aller der Arbeiter, welche nicht zosälkig bet den übrig bleibenden, bei der Lasse beiheiligl.n Werte», sondern anderwärt« Arbeit gefunden halten, die Beiträge zu der Lasse aus. Der letzter» vervlied jedoch die Verpflichtung, de» von d» erloschen» Bergwerk» übernommenen Invaliden, be ziehentlich Arbeiter - Wittwen und -Waise» die Unterstützungen sort< zutzählen. Erst in der neueren Zeit ist e» der Leitung dieser Lasse gelnnnm, deren Verhältnisse zu ordnen. Freilich konnte die» nur mit äeberwindmig vieler und großer Schwierigkeit», namentlich nicht ohne Herabsetzung der Unterstützungen geschehen. Die Deputation batte hiernächst vor Allem in» Auge zu lasten, daß dir Lage d«S Bergbau«- im KSnigreiche Sachsen keineswegs gestatt««, an id« bezüglich de- Knappschaft». Casseuweftn» die weit gehendste» Ansprüche za machen. Durch solche Ansprüche würde inan den startbetrieb vieler Bergwerke gesährden uud so nicht nur elne Anzahl Bergwerktbrsttzrr schwer schädigen, sondern auch zahl- reiche Bergarbeiter brodlo» machen. Daß der Erzbergbau im Königreiche Sachse» vielfach Unter- stützimg bedari, ist genügend bekannt. Der Steinkoblendergbau aber, welcher überhaupt mit der Lon- currcnz der leicht und billig abznbancnd» böhmischen Braunkohlen sehr schwer zu kämpjeu bat, befindet sich — wen» man van den in älterer Zeit oder doch vor 25 bis 40 Jahren unter günstige» B«> dioqungrn entstandenen Steinkohlenwerken absieht — zur Zeit in höchst schwierigen Verhältnissen. Biele der Aktiengesellschaften, welche znm Zweck de» Betriebe« von Steinkohlenwerken begründet worden, haben, ungeachtet eine- meisten- schon mehr al« 10 Jahre an- danerndeu Betriebe- ihrer Bergwerke ihren Actionairen noch keinerlei Dividenden au-zahlen zu lasse» vermocht. Ja, der Forlbeirieb von Bergwerke» jener Acttengriellichnften ist vielfach nur unter fort- gesetzten neuen Aufivendungeu der Acltouaire möglich gewesen. Dieser Lage de- Bergbaues gearnüder mutzte die Deputation s» sehr sie auch berechtigte» Interesse» der Bergarbeiter Rechnung zu trogen wünscht, e- billigen, datz der Gesetze, twurs bei der von ihm vorgejchlagenea Resorm de- KnappschaftS-Laffriiwesen« niii Vorsicht an «ine Erhöhung der Leistungen der BergwerkSbesitzer Herangehen will. Nachtrag;nm politischen Tagesbericht. * Der preußische Unterrichl«min,ster hat an die BezirkS-Negierungen einen Erlaß gerichtet, weicher die Ziele der Fortbildungsschulen in Preußen darleqt. ES wird hervorgehoben, daß die neuerding- ausgestellte Statistik der Fortbildungsschulen, nach welcher in Preußen zur Zeit der Aufnahme t26l solcher Anstalten, »nd zwar 644 geiverb liche und 6l7 ländliche bestanden, und die ersteren 58,37l, die letztere« 10,395 Schüler unterrichteten, sich auch aus die Unzahl der Unterrichtsstunden erstreckt hat, welche an den Anstalten wöchentlich ertheilt werde». Hierbei habe sich ge zeigt, daß meisten» nur 4—6, höchsten« 8 Stunden wöchentlich zur Verfügung stehen. ES bedürfe deshalb einer Modifikation der im Jahre 1874 für diese Schulen ausgestellten Grnndzvge de» Unterricht«. I« diesen wurde einer normal eingerichteten Fortbildungsschule aus der un tere» Stufe die Aufgabe gestellt, lbunlichst fkmmlliche Lehrqegensläude der Oberclaffen gehobener Volksschulen zu umfassen, uud auf der oberen Stufe diesen Lehrgeiz en- ständen theil» eine Anzahl anderer Unterrichtsfächer hinzu gefügt, theil». neben den ersteren, ein Zeichenunterricht von möglichst 8 Wochenstnnden in Aussicht genommen. Künftig soll bei Annahme einer Unterrichtszeit von wöchentlich 6 Stunden sich dir gewerbliche Fortbildungsschule aus die Lehrgegrn» stände beschränken, „welche dem Bednrsniß de« Handwerk- und de» kleinere» Gcwerbestandc» am nächsten liegen, und daS find «ach allgemeinem Ancrkenntniß da- Deutsche, da- Rechnen nebst den Anfängen der Geometrie — für die Mehrzahl der Handwerkslehrlinge — da- Zeichnen. Jedem dieser Gegen ständ« werden in der Regel zwei Stunden zu widmen sein". E» folgen nähere Anweisungen Über die Behandlung dieser Lehrfächer, woran» wir betreff» de« Unterricht» im Deutschen Folgende» hervorheben: Im Deutschen wird zunächst der Unterricht der Bolklschale fort gesetzt, ei» deutliche-, da- Berstäudniß fördernde« Lese« geübt, da- Gelesene mündlich wieder vorgetragea, in dem Rechlschrciden, der Interpunktion, der Grammatik Belehrung ertheilt und ans Ber dessernnz der Handschrift gehalten. Da e« keinen Erfolg verspricht di« wenigen wöchentlichen Stunden derartig zu »heile», daß neben dem Deutschen noch die Geschichte, die Geographie, di« Naturlchr« al» besondere Lebrgegenftänd« behandelt werden, so muß dafür ge- sorat werden» daß daS deutsche Lesebuch eine zweckmäßige Auswahl geschichtlicher, geographischer und nalurgeschickulicher Abichmtte e,.t- Wlt. deren Inhalt bei dem Lesen durchgenammen und in mündlicher, tbeilrveise aach in kurzer schriftlicher Reproduktion angecignet wird Der Schüler soll dann werter zum schriftlichen Gebrauch der Mutter, spräche ans dem geschäftlichen Gebiet, in welchem er sich später zu bewegen hat, affo zum Anfertigen von Briese». Eingaben. kurzen Aussätzen geschäftlichen Inhalt» u. s. w. angeleitet werden. Auch in der einfachen gewerblichen Buchführung wird er entweder hier oder in Berbindung mit dem Unterricht im Rechnen Belehrung em pfangen müssen. Dazu bemerkt die „National-Zeitung": „ES wird sich nicht» gegen den Grundsatz einwenden lasten, daß eS bester ist. Weniges gründlich al» Biele» oberflächlich zu lehren. Der Erlaß de« Minister» hebt am Schluß bervor, e» werde „bei der Minderheit von Anstalten, welche, znmal in de» größeren Städten, über eine au-gedehnlere Zeit, reichere Mittel und Lehrkräfte verfügen, eine vielseitigere Gestattung des Lehr vlanr» möglich sein". ES muß unsere» Erachten- diese „viel, fettigere Äeftaltung" znm Mindesten überall als ein erstrebende« Ziel im Auge behalten werden, und die nolh- aedrungen« Einschränkung darf nicht al» da» principicll Richtige betrachtet werken. Andernfalls würde die Gefahr tzorliegen, daß man mit der Zeit aus die „vielseitiger Gestaltung", welche 1874 al- durchweg möglich galt, auch da verzichtet, wo sie bei einiger Initiative uns Anstrenzur, Wohl zu erlangen wäre." * Dir haben gestern bereit» in einem Leitartikel die am Die»«tag im österreichischen ReickSrathe erfolgte Ab lehnung de« Antrag» Wurmbrand kritisirt und Betrach tungen über die Folgen daran geknüpft. Die Diener Zei- t«^a enthalten spallenlange Berichte über die Sitzung, die i» der That eia« dramatisch belebte gewesen ist. Al» die Ab stimmung der von Grockol»ki beantragten molivirten Tage»- «d»n»g vorüber war, wurde da- Ergebnis! derselben von der stinken und von den Galerien mit langanhaltendem BeisallS- donner begrüßt. ES folgt die zweit« namentliche Abstimmung Oß«r de» aus einfache Tagesordnung lautenden Antrag Ma- dntzSki. Die Minister erschiene» nicht im Saale. Tie ge, sammt« Linie, der Eoronini«Elub, die Klerikalen BrantiS. Eroy, Doblhammer. Fischer, Fach-, Lienbacher. Neumayer, Rosla. Pflügt, Ptaß und Nus stimmen gegen, die ge stimmt« Rechte, beide Liechtenstein, die Klerikalen, die ober- öswrreichHchen Großgrundbesitzer Bauer und Oberndorfer sür MndeyÄ'S Tagesordnung, welche unter erneutem Beifall der Linken mit 184 gegen 157 Stimmen abaelchnt wird. Nachdem der Beifall sich berubigt, wird der Sonderantrag de» Abg. Schönerer mit allen gegen zn»ei Stimmen unter allgemeiner Heiterkeit abgelehnt. Schönerer verlangt Protokollirung (Hei- terkeit), wril diese für di« Zukunst wichtig sei. E« folgt nun die namentliche Abstimmung über den Antrag Wurmvranv. Vorher war noch große Unruh«: Heinrich Elam verhandelt lebhaft mit dem eingetreleneu Minister Taafse. Plötzlich ver läßt Toaste den Saal. Gleich darauf erscheinen die Minister, welch« Abgeordnete sind: Dunajew«li. Falkenhahn, Pino, -srazak. ZiemialkowSn. Die Linke bricht in höhnische» Ge lächter und lebhafte» Zischen au», welche» de» Beginn der Abstimmung lange verzögert. Unter steigender Aufregung ge« chieht nun der dritte Ausruf, bei welchem der Antrag Wurm rand mit l8ü gegen >55 Stimme» abgelehnt wird. Für den Antrag Wurmbrand stimmt nur di« gesammte Linke und Lien- bacher. dessen Votum von der Linken ond den Galerien mit leb haftem Beifall begrüßt wird. Fnch». Neumayer. Obratschai. Schwegcl und die Rulhenen zogen sich zurück. Der Coronini-Clud und die Deutschklerikalen stimmten gegen dm Antrag. Auch die Minister geben ihre Stimmm gegen den Antrag ab. DunajeivSki zuerst; al» er sein Votum abgiebt, erhebt sich urchlbarer Skandal. Die Linke schreit: Pfui, Schmach l und zischt. Minutenlanger Lärm. Der Minister ist blaß, aber ruhig. Präs. Smolka erbittet Ruhe. Bei dem Votum Falken» Hayn'» verstärkt sich der Tumult- Smolka erbittet Wahrung de» parlamentarischen Anstaude». Erneute-Zischen; Zwischen rufe. namentlich Schönerer'»: »Wir brauchen keine Lehr»; der artige Vorgänge sind in keinem Parlament erhört!" Bei der Verkündigung de» Ergebnisse» der Abstimmung erhebt ich erneuter Lärm im Haufe; die dichtaesilllte zweite Galerie tainvst mit dm Füßen, zischt, schreit Pereat, woraus Smolka sie Galerie räumen läßt. Die Räumung wirb ohne Zwischen all vollzogen. Di« Sitzung schloß «m 6 Uhr unter höchster kusreanng. * »u« Scutari d'Albania wird vom 19. Januar gemeldet: ..Vielfach wird behauptet, daß Asfim Pascha die Grenzdelimitations-Arbeitm mit Absicht in die Länge zieht, um ans diese Weise den Forderungen der montenegrini- 'chen Commissare, welch« die Grenzen de» Montenegro durch den Convmtion»mtwurs von Konstantinopel zugewiesenm Territorium- wesentlich überschreiten, wrniastm« vorläufig Schranken zu ziehen. Oessmtlich motivirt Assim Pascha die Stockung der DeliuntattonSarbeiten mit der Strenge der Witterung und dm durch den Schnee bereitete« Hindernissen, welche dm Aufschub dieser Arbeiten bi« zur Wiederkehr der besseren Jahreszeit nokhwenvig machen. (Diese LeSart cheint auch die richtig« zu sein. D. Red.) B<» dahin — soll der Gouverneur geäußert haben — dürften aber politische Ereignisse ringetretm lein, welche di« Delimitirung der Grenzen zwischen Montenegro und Albanien überflüssig machen werden (?). Da« Nechnuna«. beomtcn-Personat jener vier Bataillone, welche vor ungefähr sw« Monaten von Scutari nach Beeana abgingen, hat Be- elil erhallen, sich zu seinen Truppeikörpern m begeben. Der Befehl wird auSgesührt werde», sobald di« Straßen gangbar und die Eonimumratwn mit jener Gegend, welch« gegenwärtig durch dm Schnee adgescknnttm ist. wieder hergestellt sein wird. Di« Unternehmung Mano's Erben in Scutari stöbt im Begriffe, aus der Bojaua und dem Scutari-Sre bi- Rjeft, eine Dampfschissliberfahrt zu errichte« und wird zu diesem Zwecke einen Dampfer mit Schweizer Flagge und unter einem «schweizer Capitam in Betrieb setzen. Der Dampfer wird den Ramm „Tell" führen. Vielleicht wird der Handel von Scutari, der seit vielen Jahren in jeder Richtung danieder, liegt, durch diese» Unternehmen neu belpbt werden." Versaumtluuz Leipziger Lehrer. ». Leipzig. 31. Saimar. Nachdem von vielen Seiten da» Bedürsnig sich fühlbar gemacht hatte, einen neuen Leipziger Lehrcrverei« in» kebm zu rufen, und di« Gründung eine» solchen bereit« iu dm verschiedenen Eellegien zur Sprache gekommen war» fand gestern im Tnelschler'schcn Saale eine constituirend« Versammlung statt, welche außerordent lich zahlreich besncht war. Herr Dir. Lhoma» eröffnet« dieselbe, begrüßte di« Anwesenden und dankte für da» zichl- rciche Erschein«, der Herren College». In seiner writerm Rede mattste er daraus aufmerksam, daß über die Fragen WaS wollen wir? Zu welchem Zwecke sind wie hier? nicht zu berathcu sei. da ;a Alle, die erschienen seien, Frage: ob ein neuer Verein zu arLiden sei? durch ihr« Äuwrftnheit bereit« bejaht hätten. Ter Worte wärm genug gewechselt, man müsse zur That schreiten. E- handle sich also nur darum, wie uud auf welcher Basi» der neue Verein mtstehm solle. DurchAcclamatiouzum Leite« der Berathung erwählt, gab Herr Dir. Thoma« zuerst dem Herrn Dir. Albert Richter daS Wort. Nachdem derselbe den Segen der VereinSwirk- samkeit, in welcher er sich stet« Kraft und Begeisterung sür dm Berus geholt Hab«, anaedeutet, sab auch er von der Frage: ob ein neuer Verein nöthig sei? gänzlich ab. „Wir wisse»", be merkte er, was wir wollen und warum wir» wollen. Wir wollm einen Bereu, gründen, in de« di« Fortbildung dir Hauptsack« ist, in welchem die Lehrer-Jnteressm vertreten werden, in welchem ein freundlicher Ton herrscht und, fern vom Partei treiben, jeder» ohne Ansehen der Person, da» gilt, wa» er ist. Daß ein solcher neuer Verein nicht überflüssig sei, legte der Redner durch Beispiele au» andrem großen Städten dar. und schloß dann m,t den Worten: Wir wollm einig sein in der Ucberzeugung, eia segensreiche» Werk zu grüudm. »nd in der Hoffnung, daß dasselbe der Lehrerschaft wie der Volks schule zur Ehre und »um Heile gereichen möge. Der Antrag, sofort in die Berathung der Statuten einzutretai, wurde gegen 2 Stimmm angenommen, und Here Direktor Richter laS hierauf dm Statnten-Entwars vor und begleitete die 8 Paragraphen desselben mit einigen erläuternden Worten Nach kurzer Debatte fanden sie sämmtlich einstimmige Am »ahme. Somit war der Verein eonstituirt und zwar unter dem Ramm „Berein Leipziger Lehrer", und man konnte zur Wahl de» Borstande» schreiten. In die herum gereichten Listen hatten sich 162 Mitglieder für den neuen Verein eingezeichnet. Dieselben wählten mit 63 Stimmen (von 153 Stimmzetteln) Hern, Director Albert Richter zum ersten Vorsitzenden und Herrn Hugo Weber mit O l Stimmm zum Stellvertreter de» Vorsitzenden. Als Schrift sichrer ging au» der Wahl hervor: Herr Schars und Herr Stein köpf und als Cassirer Herr Eck. Vcr Schluß der Versammlung wurde nur neck bestimmt, daß alle 14 Tage eine Sitzung stattsindm solle und zwar am Mittwoch. Die Localfrage .hlieb noch unentschieden. — Möge auch vieler neue Verein dazu beitragen, daß die Interessen und die Ebre de» Lclirerstande» gewahrt bleiben und ein echt collraialischc» Leben sich entwickele, dessen Einfluß sicher bi» in die Schule selbst reichen wird. Musik. * Der Compomst der „Studenten von Salamanca", Herr August Bungert, hat. wie wir hören, in seiner Oper einige vvrtheiloaste Striche angebracht, durch welche er die Wirkungskraft de« Werke» noch bedrutenv zu steigern bosst. Besonder« der erst« Act ist viel kürzer und conciser geworden. Die 3. Aussübnmg am Sonntag findet bereil» init Anwendung dieser Striche statt. * Do« Bremer Stadttheater ehrt dm TodeSlag Richard Wagner'« durch eine dreitägige Feier, deren Pro gramm wir nacvstebend wiedergebe»: Mittwoch. 13. Februar lTode»tag). Richard Wagner-Feier k., große Musikausjührrmg. sür welche die Orchestrrausftelliing ans der Bubnc arrangirl ist. Da« Eoncert bringt im l. Theil: >) Ouvertüre zu „Rienzi", 2) Duell au« „Der fliegende Holländer". 3) Vor spiel und 4) Quintett au« „Dir Meistersinger von Nürnberg". Im 2. Theile: 5) Eine Fanst-Onvertare, 6) Siegfried'« Tod und Trauermarfck au« „Götterdämmerung". Im 3. Tdeil: 7) Richard Waqner-Gedmlieier, ein« Lichtung von EarlHeckel. io welcher die Dichtkunst. Tonkunst »nd Sage al» Personen austretm. Ferner enthält dieselbe rin» „einleitende Musik", da» Vorspiel zum Bühnmfestspiel „Prrsisal", Musik und jilder au» Richard Wagner'» Werken: ». Rienzi. d. Der liegende Holländer, o. Tannhäuser, ck. Lobengrin. «. Tristan >»d Isolde, k. Die Meistersinger von Nürnberg, g. Ter ?iag de» Nibelungen. 1». Parsisal. — Freitag, am 15. Februar, indet statt Richard Wagner - Feier H. „DaS Rheingold". Vorabend auS dem Bühnmfestspiel „Der Ring de-Nibelungen". — Endlich Sonntag, am l7. Februar, wird al» Richard ! vagner - Feier lll „Die Walküre" gegeben. Die beiten lsondramen „Da» Rheingold" und „Die Walküre" werden mit den eigenen Kräften de» Bremer Stadtlheater«, ohne Hinzuziehung von Gästen, zur Aufführung gelangen. — )ie Proben unter Angelo Reumann'» persönlicher Leitung ind in vollem Gange. Die musikalische Leitung liegt in bei, fänden der beide« trefflichen Capellmeister Auton Seidel und Th. Hentschel. Frauksnrt ». v., W. Januar. Mustkttrrctor Piefke ist heute unter großer Theilnahme de» Publicum« zur letzten Ruhestätte geleitet worden. Tausende von Zuschauern flaukwten den stattlichen ng. Riesige, aus Lorbeer und Lamellen hergestettte Kränze hatten ihre königl. Hoheit die Aroßherjogin Alexandrine von Mecklenburg, zweiter Ehef de« Lribgrenadier-Reglment-, dem Pielke. brkanutlich. angebörte) und der Prinz Friedrich Karl gesaudt. Die mächtige«. schleifen trugen in goldenen Lettern di» Widmung der hohen Geber. Auch dir Damen de« Olficier-Lorp- de« Leibgrenadier- Regiment» hatten »ine» Kranz gewidmet, der ein wahre» Meister- werk war. Unisvrmeu aller Waffengattungen waren vertreten, da- Osficter-Lorp- de» Leibregtment« war vollzählig. Außerdem be merkte man den früheren Tommandeur der 5. Division. letzt mit der Fahrung de» VIH. Armeekorps beauftragte» Bencrattienlenant, General-Adjutantea de- Kaiser-, Freiherr von La», dann den jetzigen Lommandenr der 5. Dirisio». Gcnerotlieutenant von Dülurih, die Generalmajor- von Lewin-ti und von Keßler, di« Regiments kommandeure Oberste» von Lertow-Borbeck (12. Grenadier-Regimen» und von dem Sneiebeck (IS. Dragoner-Regiment) ,c. rc. Die La- pellen ipieltrn nur Pieske'jche Lompositionm. Ein treuer Mann ist begraben worden. Jean Louis Nirodöt „Dymsonische Variationen ür große» Orchester, op. 27, welche im 3. Shmfonle-Loncerte der Dresdner königl. Capelle, sowie in zwei Toucerten de» „Philkormoiiischcn Orchester»" iu Berlin — da» eine Mal unter der Direction de- Hoscavellmeister» Wüllner, da« andere Mal unter der Leitung de- Lomponisten — mit sehr günstigem Erfolg zur Aus- ührung gelangten, sollen im S. Abonnement«-Eoncert de« „Bre-tauer Orchestervereint" am 5. Februar «ntrr Leitung de« Loniponisten reproducirt werden. — Da- Werk wird binnen Kurzem im Verlage von Brritkopf und Hirtel in Leipzig erscheinen uud ist Johanne« Brahm» zugerignet. * Die Commission zur Veurthelkung der um den Vectboven- Lompositivn-prei- der Gesellschaft der Musikfreund« iu Wir» con- rurrirendeu Cvmpofikionen, bestehend au- den Herren Hell meS» bergrr neu.. I. N. Fuchs, Brahm», Gericke, Kreon ond Wein wurm, hat den für 1883 ausgeschriebenen Preis im Betrage von 500 fl. dem Lomponisten Victor Ritter v. Herzseld sür eure Musik zu Grillparzer'- „Der Traum ciu Leben" wie in An- erkenauug seiner außerdem Vorgelegen»» Lomposftionen, bestehend in Lieder» und in Variationen sür »lavier, verliehen. Der Prei«, begleitet von einer Erinnerung-.Medaille an da- Berthoven-Fest 1870 — al- der Leranlassung zur Errichtung dieser Prei«slistu»g — wurde Herrn v. Herzseld in der Directiont-Sitzung der Gesellichast der Musikfreunde am 24. Iaauar durch den Vorsitzenden Freiherr» v. Hosmann periönlich übergeben. An dem Loncurse halten sich sechs Bewerber mit zwöls Werken betheiligt. L Pros. L. Netzer in Pari« üb^r Bach'« Weihnacht» oratorium. — Der bekaunte Lonservatorium-prosefsor und Kritiker Reqer ist nach achtwöchenrlichem Aufenthalt in Brüssel behus» Ein- studtruna seine» „Sigurd" sehr besriedigt ond glücklich «ach Pari» zurückgekehrt ond bat seine kritische Thätigkeit beim „Journal de- DevatS" wieder ausgenommen. In seiner neuesten „musikalischen Rundschau" erzählt er in der liebtn-würdigstcn Unbefangenheit von dieser seiner Brüsseler Reise und dem Ersolgr seiner Oper, wobei er sür alle jene Künstler in Brüssel, die nur irgendivie an der Jnscenirung «nd Eiustudiruug feinet Schmerzenskindes sich betheiligt hatte», die herzlichsten Worte de« Danke- und der Anerkennung bat. Die Oper hi» sich übrigen-, wie es scheint, mit steigendem Ersotge aus dem Brüsseler Repertoire. — Bon einem Brüsieter EonservatoriumS-Loneen unter Tirectipn Gevaert'- schreidt derselbe Kritiker Folgende»: Es wurden zwei Theile au» de», WeihnachtSoratorium von Bach und Beethoven'S .Eroica" ausgclührt. Die Thöre zählen gewöhnlich 120—150 Siimmen und rccratiren sich lediglich au» dem Conlervatorluni. Al- Soli wirkte» mit Madame Lemmens - Scherringlon und die Overlinger Delaguierr« und Schmidt vom MiÄltr« äo I» älonnai« tu Brüssel. DaS Orchester zäh» 18 erste und 18 zweite Violinen, 12 Bratschen, 10 Cellos und 11 Lontrabäsic! E» wirken überdies dle Professoren Habetz, Lothar. A. CorntliS, Gervais, Jaeob» «nd Lson Iokin darin mit. Kein Wunder, wen» Alle- exact geht und eine treffliche Wirkung erzi'lr wird. — Die Bach.Muiii Hai Sicher au-gezeichnet gefallen, namentlich der zweite Tbeil (Geburt Lhristi und Bcrkündigung derselben bet den Hirten). DaS Oborquartclt, welcher darin eine große charakteristische Bedeutung hat, besteht au« zwei Odoö „ä'amoor" and zwei Obo» „sie c!uu«>". Erster« wurden von Victor Mahillou nach historischen Modellen für da» Conservatorium expreß augescrtia», am die alte Klang- sarb«, «te sie Bach gewollt, z» erreichen. (Bravo l) S Dentsche Kunst «nd deutsche Künstler in Part«. — ES ist eigenthünilich »nd gehört »ur Signatur der Kunsievoch«, in der wir leben, daß di« deutsche Musik sich immer mehr in Frank reich, will sagen, i» Part-, eiabürgert. Kein Sonntag vergeht, ohne daß die graßt« »oacerfinsntute der Hauvtstodt an der Deine unsere deutschen Meister Vorfahren, insonderheit Richard Wagner Sonntag, 17. d.» sang Frau Marie Schrüder-Hanfstängrl im „Loncert Lolonne" Mendelssohn'« Loneertarie (neu für Paris I) «od die Partie de« Llirche» i» der Beethoven'sche» Egmout-Musik. * Man schreibt der „Berliner vörsenzeftung" au« London, de« 16. d. M„ über dir Lancerte der Philharmonie Societn (Saison 1864). „Der eben vor uns liegende Prospekt der 72. Saison dieser berühmten und «»ehrwürdigen musikalischen Gesellschaft Londons bietet deS Interessante» »nd Neuen soviel al» irgend einer seiner Vorgänger. Die mit der Leitung betrauten hervorragenden Capa citälen ruhen offenbar nicht aus ihren Lorbeer»; dafür zeugt dg- qualitativ noch verstärkte Orckicster, ohnehin schon «in ungemein bedeutendes, au deffe» Spitze wieder der emiueute englische Geiger Me. Larrodn- fleht, von den sech» Toucerten der die«, jährigen Etagione find«» «die gewöhnlich wieder 3 vor Osten» an de» Donnerstag Abenden. 21. Februar, 6. und 20. März, sowie 3 «ach Ostrrn an Mittwoch Abenden, 23. April. 7. und 28. Mai, in der St. JameShall statt. Die Führung de» TactstockS in diesen Concerten ist nun in ein Ehrenamt umgewandelt worden, in dessen Ausübung sich vier der bestbekaunlen englischen Lomponisten uud Capellmeister und zwar di« Herren Frederic Lowe», villier« Stanford John Francs« Barnett und George Mount theilen. von Rcviiäien, di« die bevorstehende Sailon bringen wird, sind bereil« Anton DvorLk'S Sinsoni« in vckur und besten neue große Luveriure .Husitzkt": Frederic Lowen'S urn« Sinfonie, sowie I)r. Ferdinand von Hitler'« „Idyll für Orchester" io da« Programm eiiigererht und werde» von den betreffenden Lomponisten selbst einstudirt »nd dirigirt werden. Auch Arthnr Snlliva» einer der ersolgreichste» englischen Lomponisten, besten Opern mindestens eine» der Hanpttheater London» da« ganze Jahr durch- au» gewidmet ist, hat zngrsagt, ein« seiner vrchestrrwerke selbst z» dirigircn. Neu iür England ist auch noch Soldmark 'S „Sakunlala" Ouvertüre, mit der da« zweite Loncert erSffnen wird. Für die Solovorträge sind Loneerie mit Frau Sophie Mentrr, Frau Essiposf, Miß Clara Asher» vr. Lau« »on Bülow. Signor Lugen Pirani sür Pianosorte; Suguft Wtlhrlmi. Mr. Lar roduS, Tenor Sarosate. Signor Bottrsini und Andere sür Violine abgeschlossen. Selbstverständlich wird auch Nicht« gespart werben, um den »oralen Tbeil durch die alänzendste Vertrrtang. wie die der beliebtesten Primadonna Mad. Al baut, der Altistin Mod. Patey, de« varilonisten Mr. Sontletz und de» Tenoristen Joseph Maas so anziehend al» möglich zn machen, um den alt- dnvädrle» Rus dieser Loncert« in jeder Beziehung aufrecht zu erhalten. Al« Sbrentecreialr sungirt auch diele« Jahr wieder der bekannte hiesige Musik-Kriiiter Henry Stersee, der sich erst kürzlich durch die von ihm verfaßte englische Version de« nun auch hier ausgesührten „Ratleastngers von Hameln" »rne Verdienste envorbea hat." 4. Juni bi» 11. Juli in Loventgarden zwöls deutsch« Oprrnvar- stellungen gegeben werd u sollen. Ta- uns gedruckt vorliegend« Repertoire umfaßt Wagner'» „Fliegender Holländer", „Lobengrin", ..Tannhüuler", „Meistersinger von Nürnberg" und „Tristan und Isolde", Weber'« „Freiichütz" und „Liiinanihc". Beethoven'S „Jidelio", Staudsord'« „Savonarola" uud Liezt'S „St. Elisabeth". HenS Richter wird da» Orchester dirigiren, welche» da» der klo^al Italian Opera sein wird. Dem engagirten Personal, unter welchem sich die lrervorragendsten Knustkräite der großen deutschen Opern- Häuser befinden, wird auch Frau Lucca und M»d. Albani augehören. Vom Neiäjsgericht. * Der Uebersicht der Geschäfte bei dem Reichsgericht während de« Geschäftsjahres 1883 entnehmen wir folgende Daten: Bei den 28 Ober-Laiide-gerichtSbezirkeu Königsberg, Marien- Werder, Berlin, Stettin, Posen, Breslau, Naumburg, Kiel, Lelle, Hamm, Kästet, Franksurt, Köln, München, Bamberg, Nürnberg, Augsburg, Zweibrücken, Dresden, Stuttgart, Karlsruhe, Darmstad«, Rostock. Jena, Oldenburg, Braunschweig. Hamburg, Colmar sind iu, lausenden Jahre anhängig gemacht worden ordentliche Processe zusammen 1843, woben aus Berlin die meisten mit 360 fallen, Hamm folgt mit 148, Köln mit 132, Celle mit 120. Die wenigsten oeist Bamberg mit 1 aus. Die Gesammtlumme der Wechselproteste lelief sich aus 18, wovon aus Berlin allein 8 kommen. Andere Urknndenproeeste fanden nur 3 statt, z« Polen, kiel und Rostock. Ehe-und Entmündigungssachen lagen 66 vor, und zwar ist hier Berlin mit 13, Naumburg mit 10 Fällen vertreten. Die Gesammt- umme der verschiedenartigen Proerst« sür alle Ober-Lande-gerichtS- bezirke betrug lOüO. — Die Zahl der anhängig gewordenen Sachen veriheilt sich aus die Civlllenate folgendermaßen: k. 306, IO 420, III. 337. IV. 148, V. 340. — Bon den ergangenen Urtheilen lanten ans Aushebung de« angefochtenen Unheil« unter Zurück- Verweisung der Sache in die srühere Instanz 320, unter Ent- 'cheidung in der Sache selbst 112, aus Zurnckverweisung oder Ver werfung der Revision 1274, wovon allein aus Berlin 270 kommen. Entscheidung der vereinigten Sioilsenate hat stattgesnndea in 3 Fällen. veLL in'Sachem w7lche «" -i°i!,.n°.e» aber- anhängig geworden sind: I. H. NI. IV. V. ^""t in früheren Jahren ... 83 134 110 155 129 620 im lausenden Jahre. . . 206 185 189 253 173 1096 1 «nd 2 zusammen . 379 319 308 408 302 1716 darunter contradictorische . . 361 308 292 362 280 1603 I. An Patciitsachen (8- 32 dessPatentgeletze») waren anhängig zu- ämnien 33, davon find erledigt 25, -leiben unerledigt 8. Bon de» lZatcntsachen sind durch Unheil erledigt 20, darunter 12. in denen die angesochtene Emickxidung bestätigt ist. An anderweitigen nicht zur ordentliche» streitigen Gerichtsbarkeit gehörige» Sachen waren anliängig 10. II. Strafsachen. Es waren bei den 28 Ober-Lande-gerichtS- bezirken überhaupt anhängig 3569, wovon 3l5 überjährige, 3254 diesjährige. Unter den die-,ähngen Sachen befinde» sich R Visionen egen Urtkeile der Straft-mimern in erster Instanz 3036. in der krulungsinstan» 3. Bei den Strafsenaten I 1227, II 1147, >1 1195. Durch Verzicht oder sonst ohne GerlchtSbelchluß 49, durch Beschluß, in welchem die Revision für unzulä'sig erachtet ist. 379, durch Beschluß, welcher die Unzuständigkeit de- Reichsgericht« auS« vricht, 9, durch Unheil 2780, znlainmeu 3217. Hauplvcrhandlungen bleiben uneetedigt überhaupt 352, »nd zwar bei Strafsenat I 16t, 100, lll 91. Zabl der Hauptverhandlnugen vor den Straf senate» I 905, II 932, III 943, zusammen 2780. Die Zahl der Uriheile, ergangen ans Revisionen gegen Urtheile der Schwurgerichte, lautend aus Aushebung de« angelochteucn Unheil« unter Zurück weisung der Sache, beträgt 39, unter Entscheidung iu der Sache elbst 3, Verwerfung der Revision 13n, zu'ammen 172. Zahl der Unheite, ergangen aus Revisionen gegen Urtheile der Strafkammern, lautend aus Aushebung de« angefochtenen Unheils unter Zurückoerweisung der Sack-e, 501, unter Entscheidung in der Sache selbst 50. Verwerfung der Berufung 1967. zusammen 2608. — Fälle, in.denen S. 397 ktr.-P.-O. angeivendN ist. gab e» 9, Zölle, iu denen «ine Entscheidung der vereinigten Etrassenate statt- gesunden hat, 4. — Siraslachen, sür welche da» Reichsgericht in erster und letzter Instanz zuständig ist. waren zusammen 8 anhängig. Davon sind aus Anßerveriolgnnglctzung der Angeichittdigten wegcn der im 8- 136 Nr. I. drs SerichtSverfassungSg-ietzeS brzeichnelen Verbrechen und Eröffnung dcS Hauvw-'i sahr.ns wegen anderer straf- barer Handlungen erledigt 1, unerledigt blieben 5. III. Beschwerden in bürgerlichen Rechtistreiligkeften, Strafsache» und Toneursversadren. Die Zahl derselben betrug insgesammt bei allen Ober-LandesgerichtSI'ezirlei, 578. ES sind Beschwerde» eingelegt ohne Entscheidung 13, d»rm Entscheidung und zwar sür begründet erklärt 80, sür unbegründet erklärt 473. 12 Beschwerden blieben unerledigt. Hierzu tritt an Belchwerden gegen Beringungen deS Untersuchungsrichter» bei dem Reick^gericht anhängig 1, begründet erklärt I. Unter den Beschwerde» befinden sich solche in ConcurS- vcrsabrcn anhängig 6, sür begründet erklärt 3, lür unbegründet 3. IV. Geschäfte in Sachen, welche in erster Instanz zur Zuständig- krit der Consnlargerichte gebäre». X. Bcruiungen in bürgerlichen Rechtsstreitigkeitcn (zugewiesen dem I., IV.. V. Livilsenat). Zahl der Sachen 6. Mündliche Verhandlungen 4, darunter 2 contra- dictvrische. Urtheile 2. — L. Berufungen in Straslachea (zuge- Wielen dem II. Strafsenat). Zahl der Sache» zusammen 1. Haupt- Verhandlungen 1, Einzelheiten 0. — 6. Beschwerden 4. V. Geichälte der ReichSanwattschast. Tic BortragSstück« über haupt belieft» fick ans 4560, Verhandlungen haben staltgefunden 28t4, darunter in Strafsachen 2735, ond hiervon 4 vor de» ver- eiaigiea Strafsenate». VI. Berusungen ln ehrengerichtlichen Sachen gegen Recht», anwälte. ES waren z» erledigen Sachen aus de» letzten Vorjahren 3, letztjährige Ll, zusammen 24. Davon sind erledigt ohne Unheil 2, durch Unheil 18. Bestätigt wurde da» angesochtene Urtheil in 5, abgeindeN oder aufgel oben in 13 Füllen. VII. Revisionen, Nichtigkeitsbeschwerden, TassatlonSreeurse und Oberappellatione« in Civillachen nach den älteren Proceßgefttze». In den 28 Ober-LoudeSgerichtSbezirkeir waren au- den Vorjahre» 145 Sachen zn erledigen, letztjährige 178, zu'ammen 323. Davon sind auSgeschiedeu in Folge Entsagung, Zurückweisung, Inkompetenz- rrklärnng re. 31. ES bleiben zn bearbeiten 292. Hiervon waren von den fünf Liviksenatrn zu bearbeite» vom Civilftnat I 54, II Ol. III 32. IV 11, V 36, dom Hilssscnat 68. Davon sind erledigt durch Urtheil 235, eS blieben unerledigt 67. Bon den unerledigte» Sachen waren zu bearbeiten vom Civilftnat I 13, II 21, III 11, IV 4, V 18. unter den letztjäbrigen Sache» waren Ehesachen 2, EntmündungSsochen 0. Die Zahl der Urtheile, durch welche die an- gelochten« Entscheidung bestätigt oder das Rechtsmittel verworfen ist, betrog 150; abgeändert oder unter anderweitiger Entscheidung ausgrhoben bezw. vernichtet sind 56; aufgehoben oder vernichtet, unter Zurückweisung znr anderweitigen Entscheidung, 19. Eine Ent- scheidnng der vereinigten Civilsenare bat nicht stattgkfunden. Der Hilsrsruat ist seit 1. Juli 1883 ansgelöst. * Ta sich die Unterhandlunae« zwischen der Ko)»I Italian Op«r» Oo«p»n7 und Herrn Angel» Reumann für ein« Deutsche Opern, larsoa im Loventgardei,.Theater zu London zerschlage, baden, so ha» die genannt« Gesellschaft nunmehr mit Herrn Franke eine lftberrinknntt geschloffen, derznsolge in dem Zeitraum l Königliches Schwurgericht. I. Slyang. * Leipzig. 31. Januar. Bor Eröffnung der heufigrn ersten Sitzung de« hiesige» königl. Schwurgericht» hielt der Präsident desselben, Herr Landgerichtsdlrector Pusch, eine kurze Ansprache on die Herren Geschworenen, in welilier er dieselben wiltvmmen hieß, ihnen in Kürze die Strassälle, welche der Aburtheilung harre», bezeichnetr und de» Wunsch aussprach, daß eS gelingen möge, die gestellten Ausgaben im Dienste der Strafrechtspflege zn lösen «nd daß di« gemeinsame richterliche Thäligkeit zu Nutz ygd Fromme» der Etrasrechtspflege gereiche. Nunmehr wurde in die Verhandlung eingetrrten. Ans der An klagebank laß der 31 Jahre alte, out Kietendors in Schlesien ge bürtige Dienstknecht und Hondarbeiter Valentin Ander«, welcher im Jahre 1882 kurz hintereinander wegen fahrlässiger Brand stiftung »am Landgericht Glaz zu 1 Monat und von »er Strafkammer Waldenburg i. Schl, zu 1 Jahr Grstngniß vernrthril« worden war und nach Verbüßung dieser Strafen eine kurze Fest in einer Zuckerfabrik bei Löihen gearbeitet hott, und zwar bii 10. Ravbr. I. Am 12. dessetben Monat« Abend» schlug Anders sein Nachtlager in einem aus Peobstheidaer Flur stehenden Getreideseim, welckwr mit 3000-41 versichert war, auf und verließ am andern Morgen frühzeitig diele, Platz, nachdem er. angeblich am lein« Mütze zu suchen, ein Streichholz angezündet und dadurch da» Stroh in Brand gesetzt hotte, so daß eine Rettnu» de« Feim» »ich! möglich gewe-en war. Einige ktnndea später stellte sich Ander» der diesigen Polizei mit der Seldstanzeig«. behauptete aber gleich »on vornherein, daß er »ur fahrt äs sigrr Weise de» Brand »«ranlaßt Hab«. Bereit» gegen Ende »orige» Jahre« fand deshalb ^r dem hftsigen königl. Landgericht dir Hauptvertzandlnng gegen Ander st«». nutz i» derselben erzthkt« er den Sachverhalt in der tzorstehr,» geschilderte» Weise, d. h., er Hab«, »m in da« Innere de« Feime« »a gelangen, einige Bund Stroh au« den untere» vagen heraus« »zogen und durch di« so g«v»»ne,r Oessuung sich Eingeng ver haft»; gegen 3 Uhr Morgen« könue e« ungefähr gewesen sei», al» er erwacht sei und seine Mütze vermißt Hab»; ,« dies«