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VlbmmemeAtAhßreiA tu der hamKeppeditio, Mr d« t« Stad», bezirk und de» «orotte» »richtete» An«, gobrstellenadgetzolt: oterteljährlich^lchO, bet zwetinattoer tiglick« Zustellung ln« Hau« » dchL Durch dt« Bell bezogen sirr Dentschland >»» Oesterreich: viertel,ährllch st.—. Dtrert« täglich« Krenzbandsraduag HM »»«iand: «mmttich 9.—. DieMorgen-Autgab« erscheint täglich '/,?Uhr, di« Adend-Autgab« Woche»tag« b Uhr. Ledacttoa «>- ErpedMo»: Aatzannc«,asse tt. Die Ervedition ist Wochentag« unaaterbrvche» »öffnet von send st dt« Nde»d« 7 llha. Filistle»: Ott« iUvmm« Lorti« (Bllftchst -atz», Untverfitätsftraß, ». La,t» Lösche, Katharinenfte. Ist. »«N- «ed M^öpla» 7. Morgen-Ausgabe. ttpMcr.Tageblatt Anzeiger. Organ für Politik. Localgeschichte, Handels- and Geschäftsverkehr. JnsertiorrspreiS Die 6geipalt«ne Petttzeile 20 Pfg^ Reklame» unter demRedactionsstrich <««m lpaltta) 50-4. aor den Famlliennachrtch»» (bgespottta) 10-ch. Größere Schriften la»t unsere» Preis- verzelchuiß. Tabellarischer und Ztsirrnsatz »ach höherem Tarif- Krtta-Veilnge» (gesalzt», nar «it de» Morgen-Aaeaade. od»e Postbesöedernng ^1 60—, «it Postdesorderuag ^st 7V.—. Annahmtschlui fir Inserate: Adend-AuSgad«: vormtttog« 10 Uhr. Morg« a-Au«gad«: Nachmittags st Uhr. Vonn- und Festtag» srüd 9 Uhr. vei de» FUtalea und Annahmestelle« je rin« hold« Stund« früher. Inserate st»d stet« a» di« Erprstitta» zu richte». Druck »ud Verlag »»» E. Pol» t« Leidgtg 2t3. Kreitag den 13. Mai 1892. 8V. Jahrgang Amtliche Bekanntmachungen. Bekanntmachung. Tt. Aahanni»-Par«chie. Es wird hierdurch zur üsseniltche» Kenntniß gebracht, daß da« Kirchspiel zu St. Johanni« in zwei Seelsorgerbezirkr zwischen den beiden Geistlichen getheilt worden ist und zwar dergestalt, dag die Grenz« beider Bezirke ans der Bxe der Königksiraße und Stephan- straße hinläust. Der Lrrsorgerbeztrk de* vsarrers Irnorsohel würde demnach falgende Tdratzen nmsasse«: Sliilonslraße, Dolzstroße, Dresdner Straße, rechte Seite Nr. 2 dl» LS, Gerichtsweg Nr. 2 bi« 22. Ho-pitalsttaße, Bor dem Ho-pitalthor, JohanniSallee lvon der Liebig- bi« zur HoSvital- straße), alter und neuer Johanni«sriedhoi, Johannisgasse Nr. 17 di« 35 und 20 bi« 31, Johanni«platz Nr. 8 bis 26, im Johannisthal, Königtstraste Nr. 15 bi» 33, Kurze Straße, Liebigstraße (die linke Seit« von der Stephanslraße bi» zur Iohanuisalle«), Nürnberger Straße Rr. 1 bi« 25, Plato- straße, Radensteinplay, Stephanslraße «von der HvSpltalstraße au« die link« Seite), Tüudchenweg (vom Rabensteinploy bis zum Gerichtsweg), Ihalstraße Nr. 1 bi« 7 und 2 di« 8. Der Teelsargerbezirt de« Diakon»» kllliog dagegen falgende Lttasten: Bauhossrraß« Rr. S und II, Brüderstraße Nr. 25 bi« 63 und 30 bi« 34, Friedrichstraße, Glockenstraße, Sönigsstraße Nr. 16 bi« 30, Liebigsttaßc idle linke Seite von der Nür». berger bi« »ur Stephanirraße), Lindenstraße, Nürnberger Straße Nr. 27 bi« 53. Seeburgstraße, Stepdanstraße Nr. 4 bi« 22, Sternwartenstraße (von der Nürnberger bi» zur Stepdaastraß«), Thalstraß« (von der König«, bi« zur Licbig. straße), Webergasse. Leipzig, am 13. Mai 1892 Die Geistlichen zu Tt. Jahannt«. Pastor Tronzschel, Liakonu« Rültng. tvekanntmachuug. Wegen vorzunehmcnder Pflasterung wird bom Ist. d. Wist, an die Rohlgartenstratze in ihrer Ausdehnung von der Aeußeren Tauchaer Straß« bl« zur Reudniyer Straße während der Lauer der Arbeit skr allen Fähr verkehr gesperrt. Leipzig, am 11. Mai 1892. Der Hat» »er Ltadt Veihzig. IX. 8173. 6r. Georgi. Stahl. Lekanutmachung. Der Fabrikbesitzer Herr L. Ldw. Phil. Swiderstki in Leipzig-Klcinzschocher beabsichtigt, ans seinem doseldil au der Plagwitzer Straße Nr. 89 gelegenen Grundstücke (Nr. 111 Ablh. v de« BrandkalasterS, Nr. 304 des Flurbuchs und Foltum 365 de« Grund- und Hypothekenbuches eine <-ise»girtzrrel zu errichten. Es wird dir« mit dem Bemerken bekannt gemacht, daß etwaige gegen die beabsichtigte Anlage zu erhebend« Einwendungen, welche nicht aus privatrechtlichen Titeln beruhen, bei deren Verlust binnen II Tagen bet un« anzubringen, alle übrigen Einwendungen aber, ohne daß von deren Erledigung di« Genehmigung der Anlage abhängig gemacht wird, zur richterlichen Entscheidung zu ve» weisen sind. Leipzig, am 12. Mai 1892. Der «ath her Ttaht Letpzt^. Der Tod -es St. Petersburger SlaLt- Hauptmliilils Gresser. Es war zu erwarten Gresser den Nihilisten S der Sachlage wird aber zu führen sein. Ein merkwürdige« Zusammentreffen ist eS, daß Generalmajor Barancw in diesen Tagen auf gleiche Weise sein Neben eingebüßt bat. Auch bei ibni ist durch eine Vitalin-üinspritznng mit einer ungeeigneten Spritze Blut vergiftung berdeiaesührt werden. Die Londoner Meldung, welche die Nihilisten als die Urheber des Todes Grcssers bezeichnet, weiß auch zu berichten, daß drei Polizcibeamic in Hast genommen sind, welche in eine regelrechte Ver schwörung verwickelt sein sollen. Da« sind zunächst un verbürgte Gerüchte, welche ebensogut wahr wie falsch sein rönnen, aber daß sie üdcrbaupl m Umlauf gesetzt werten konnten, beweist, wobin die öffentliche Meinung neigt. Eigent lich ist die Lust in Rußland stet« mit Befürchtungen wegen ldcr Berbültnissc und der sklavische, zur Unterwürfigkeit seit Jahrhunderte» erzogene unk in ihm crbalicne Sin» der Be- I völkernng. Es fehlt aber nickt an Kreisen, welche, ohne glaubt, Ü., das Gcbcimniß der böchste» Krasleniwi.kelung des Landes in der Zusammenfassung aller Besiandlbeile der Bevölkerung »ach dem doppelien Gcsichlspnnetc des National RusscntkuinS und der orlhodozc» griechstch kalbelischen Religion gefunken zu baden, aber er bat dabei die wichtige Tbalsache außer Ackl gelassen, daß der Aus schwung Rußlands erst durch das Eingreifen der Deutsche» in die russische Entwickelung ermöglicht worden ist. Peter der Große batte die bobe Bedeutung der deutschen Eigen- schasle» iür die Zulunsl Rußlands richtig ersaßt »nd auch seine Nachfolger baden ibre besten Generale und Minister stets Alexander III eine Unterstützung zu gewahren, wo die Bedürsnißsragr im einzelnen Falle ieslslebi. »-eine Frage, ob e» schon vorgckommen sei, daß de» Gemeinden von der Regierung verwehr! morden sei, ihre Schule eiiigehen zu lassen, wurde von Geheimerath Bohtz dahin deaiiiivor.'et, daß ihm davon nicht« bekannt sei. Adg. Lückhvsi Freicvnjervaiiv): Tie Verhandlungen hätten ergeben, daß ei» Gesetz, welches die Evmiiiissiv» befriedige, ohne stärkere Hcranziedilng der Slaaiseasse zu de» Mehrkosten nicht zu erreichen >ei. Er einpiehlc die Annahiiik de« Antrages v. Bülow, «venl. de» »ationaUiberalen Antrages Nachdem da» Plenum und auch das Herrenhaus zur Frage der stärkere» Beldeiligung de« Staates Stellung gcnoimne», werde die Slaaisregierung endgiltige Er klärungen abgebe». Tan» sei es immer noch Zeit, dir Forderungen abzuschwäche». — Bei der Abstimmung werden die Anträge l)r. Lieber und von Bülow abgelehnt. Dagegen wird der Antrag Dürre zu 8. 8,r und die von ihm beaniragir Resolution mii 18 Stimme» angenommen. — Di« Bcraihungen der Com mission werben morgen fortgesetzt. aus der deutschen Nationalität entnommen. 0/ r^<-> ' ^ e. ^ e. ^ 'u »blieb es Vorbehalten, hierin eine Aendernng eintrelen zu lasse» nibilistilchcr Anschläge erfüllt, und daß dies jetzt noch mehr I sich einem Einfluß frei zu machen, durch welchen die a." s°n'' der Fall ist S.olü- der ,ung,ken anarch,„,,chen Rußlands wesentlich bedmal ist. W.r lönnen -chanr.baten, .st sehr erklärlich. Hat doch sogar Ruslsckmk s 2,^.,,, ^wußksein z..scha..e„ daß cS nicht Deulschland war. welches die selbstmörterilche VI. 2265. Gesucht Ur. Georgs. «asselt. wird der am 3. März 1853 zu Podelwitz geborene Handarbeiter FriestrtG Hermann Atestel, welcher zur Fürsorge für seine Familie anzuhalten ist. Mai 1892. Der «attz her Ttaht Leih»i». (Armen-Ämt, Adth. ll > Hentschei. Meyer. Leipzig, am 2 3. L. VI, 1SSÜ «bth. II Ljot)-Äuction. Manta«. den 18 «ai Hst. I«., sollen von Nachmittag« s Uhr an in Abtheiinng 33» de» vnrgauer Forstrevier« t» i«genanvte» »erschlossenen Holze 3 Rintr. Eichen-Nutzscheit« II. El., 31 , Eichen- > 2 - Eschen- > vrennscheite, 6 » Rüstern- s 31 Hausen Adraumrrisia »ud 100 Stück klar gemachte Wnrzelhauf«« unter den vfseniltch aulhängenden Bedingungen und gegen sosortig» Bezahlung an Ort und Stelle meistbietend verkauft werden. Zusammenkunft: in Abtheilung 33 an der «lleebrücke. Leipzig, am 10. Mal 1892. Oe« Nattzst Farsth«hnta1i«n. Lekanntmachung. Bo« 15- Mai d. I. ist bei der unleriertigten Ortskrankencafle eine Kart« eingeiührt, welch« bei jeder Inanspruchnahme de« Arzte«,! gleichviel ob vom Mitglied« oder dessen Angehörigen, dem Arzt» I vorzulegen ist. Dies» Kart« ist mit Beginn der ärztlichen Behandlung aus dem Haaptbnrean, Ntcaiaikirchhos 8, 1 Trapp». Zimmer Nr 1, in den Dienslstnnde» von 8—12 vor- und 2—6 Uhr Nachmittag« gegen Vorzeigung d»st Mit^kdeb^e« in Empfang za nehmen. ^1e Or1»kraukencaße kür Leipzig „h llmgegrnh. Atdert Brvckhanst, Vorsitzender. Lekauutmachung. Die znr »rdanung eine« Gommerpferdestalle« sür SO Pserde, eine« Brennmaterialiengelosse« und einer Düngergrube auf den Schießstäade« im Fürstentzvlz» bei V«r>« »rsorderlicheu Arbeiten seine Bonidenverschwörung. welche von Armenien aus an gezettelt und sür Konstantinopcl bestimmt war. Bekanntlich war ein Tbeil der von den Anarchisten in Waisall gefertigten Sprenggeschosse sür Rußland bereit gestellt. Ter Kreis der zerstörenden Tbätigkeit der Feinde kcS Bcstcbcntcn erweitert sich mit jedem Tage, cs kann also nicht überraschen, daß jeder Vorgang, der den Verdacht erregt, durch eine Gewalt ibätigkeit vervorgerufen zu sein, auch in diesem Sinne aus gelegt wird. Nirgend sonst in Europa besteht ein so auSgcbreitetcs System der Verheimlichung und Vertuschung der Wirklichkeit, wie in Rußland; die Grenze zwischen Thatsachcn und Gerüchten ist vollständig verwischt, nur solche Tinge, die auf keine Weise verheimlicht werden können, wie die Ermordung Alexanders II. und der Mordanschlag der Vjera Safsulitsck werde» amtlich zugestanden, alle sonstig«» Vorkommnisse, wie der Jagdunfall de» Kaiser in Gatschina und der EisrnbahnunsaU in Borki, sind »ach wie vor mit emrm geheimnißvoUen Schleier bedeckt, der nicht gelüftet werden darf. Hat c« doch auch lange genug gedauert, bi« der Mortansall gegen den Großsürslc»- Thronfolger in Japan in der Weise, wie er sich zugetragen hat, amtlich mitgetbeilt worden ist. Aus der großen Anzahl von Meldungen über nihilistische Umtriebe, Enireckuiia von geheimen Druckereien, Beschlagnahme von nihilistische» Druck lachen, Verschwörungen in allen Schickten der russische» Gesellsckaft di« in die höchsten Kreise hinaus, bleibt schließlich nickt« übrig, was mit voller Gewißheit als Thatsacke angeführt werben kann; die weiteren Schritte welche sich daran knüpfen, werten der L'csscnllickkeit vor- entdalten und da« Ausland ist stet« aus Vrriiiulbungcn beschränkt. Natürlich leistet ein solches System der Entstehung von salscken Vorstellungen i» der bedenklichsten Weise Vorsckub, der Uneingeweihte i>l geneigt, Rußland als den Sitz eine« GthtimbundtS von Versckworene» zu betrackten, welche nur aus den geeigneten Zeitpunct warten, um Alle«, wa« al« Grundlage de« russischen Reiche« gilt, Uber den Hausen zu werfen. Allerdings verfügt Rußland gegenwärtig über ein Heer, das an Zaht der Soldaten alle andern Militairstaalen über ragt; aber nach den Erfahrungen, welche bezüglich Rußland« vorliegen, ist da«, wa« amtlich al» vorhanden erklärt wird, ktine«weg« al« wirklich bestehend anzunchmen. E« ist vielmehr woblbegründet, wenn man annimmt, daß kaum die Halste von dem, wa« actenmäßig al« vorhanden aufgeführt wird, auch tbatsächlick da ist. In dieser Beziehung hat der Notb- stand in Rußland sehr wcrlhvolle Beiträge zur Kenntlich der russischen Verhältnisse gekrackt. Der Nolhstand war läng» in Kraft, als an der Eentralstelle noch nickt« von seinem Dasein bekannt war, und al« die Wahrheit sich nickt mehr verheimliche» ließ, fand man diese Wahrheit an maßgebender Stelle so unbequem, daß der Minister dcS-Jnnern cö gar nicht wagte, sic zur Kcnnlinß de« Kaiser« zu dringen. Da« sind Thatsacken, die sich nicht leugnen lasse», und trotzdem ist man schon wieder an der Arbeit, dir Welk durch eine offen bare Unwahrheit über den wahren Stand der Verhältnisse in Rußland zu täuschen. Ter Rothstand ist keineswegs überwunden, mag auch das Ausfuhrverbot nickt blo« für Hafer, Mai« und Oelsrüchle, sondern auch sür Roggen und Weizen aufgehoben werde»; die Aussaat kann in den nolhlcidenLen Regierungsbezirken au« dem Grunde nicht in der erwünschten Weise geicheben, weil cs an Pferden und Rindvieh fehlt, um die unerläßlichen Feld welches Politik Rußland« bcrbcigcsükrt bat. Wir drancken lediglich das Vcrbängniß sich erfülle» zu lassen, welches da« jetzige mit Notbwcndigkeit zur Regicrnnzssystcm in Rußland Erscheinung bringen muß Ein Krieg, der unter solchen Verbällnisscn begonnen wirk, kann uns nicht schrecken, unt Jur Luchdrncktrbewegnng. Da« Buckdruckgewerbe ist durch die Beendigung j I de« großen Streiks von l8'.»I/92 nur scheinbar und äußerlich I zur Rübe gekommen; im Inner» desselben tobt der Kamps '' zwischen den umstürzlerischc» Elcmenlcn »nd den sür Er haltung de« zeilherigen günstigen Gewerbestandest cin- trctenten Kräfte» fort, und da die socialen Einrichtungen de» Buckdruckgewerbe«, »in deren Weiterbrstebcn gestritten wird, von anderen Gewerben als für sic vorbildliche betrachtet werden und unbestreitbar auch ei» öffentliche« Interesse eine Politik, welche de» Umsturz im Innern durch Beförderung ! -^ ^^ötü^vartige Lage auch mi von Mord und Tottschlag im Anstande ru verhindern suckt. s " ist ebenfalls ein Beginne», welche« fick selbst richtet. Mag Hauplmaiin Gresser da« Spser teS Nihilismus sei» oder nicht, sein Tod bat jedenfalls dazu gedient, die Aufmerksamkeit ans die inneren Verhältnisse Rußland« zu richten. * parlamentarische Dachrichten. 88 Berlin, 12. Mai. Tie mit der Borberalhung des Gesetzes über die Gleichstellung der Lehrer an nichtstaatlichen >»it den».-! an staatlichen höheren Anstalten beauftragte Lom« iiiisji ott de«Abgeordnete»daujes berieth deute 8.3 der Borloge, welcher laniet: „Tie bürgerlich« Gemeinde ist verpflichtet, di» zur Ersiillniig der Bestimmungen der 88 1 v»v 2 erforderlichen Mittel bereit zu stellen, soweit diese nicht aus de» eigene» Einnahmen der Anstalt oder aus anderen dazu bestimmten Fonds gedeckt werden.'' Hierzu liegt ein Antrag des Abg. von Bülow-Wandsbeck isici. conj.) vor, hinter „dazu bestimmten Fond«" einzusilgen: „oder durch SlaatSzuschiisse". Ferner beantragen die Abgg I>>. Dürre und Scyssardt <nat.-lib>, sowie Or. Arendt »nd Liickhoss isreicons.) die Worte „der 88 1 »nd 2" zu ersetze» durch „des 8.1" seine Eonsequenz deS gesoßten Beichlusses der Streichung des 8- 2). Mit der Bcraihnng des Antrages r>. Bülow wirb die Verbandlung des von dcinselbcn Abgeordneten gesirlllcn Antrages verbunden, solgenden 8 3u rinzusügen: „den leistungsschwache» Gemeinden sEorporalionen re.) wird zur Erfüllung der ihnen aus diesem Gesetze erwachsende» neuen Verpflichtungen aus Staatsmitteln Ersatz oder ein Zuschuß gewährt, dessen Höhe durch den EtaatShoiiSliall bestimmt wird." Zugleich wird der folgende von den Abgg. Seyssarbt »nd Dürre neu beantragte 8. 8u zur TiScussion gestellt: „Für diejenigen Gemeinden und Eorvoraiionen, welche bei dem Inkrafttreten diese« Gesetzes zur Erhaltung ihrer höheren Schulen eine staatliche Unterstützung einpsangen, wird dieselbe entsprechend den aus den Borichritten dieses Gesetzes erwachsende» Mehrausgaben sür die Tauer ihrer Leistungssähig keil erhöht." Schließlich beantragen die Abgg. I)r. Dürre und Deysfardt folgende Resolution: „Die königliche Staatsregierung aulzusordern, in Fällen, wo die eigenen Einnahme» bisher nicht sulwentionirter Lehranstalten und die Mittel der Schulunlcr haltungrpslichllgen zur Erhaltung dieser Anstalten nach Maßgabe des 8 1 dieses Gesetzes nachweisbar nicht auSreichen, in möglichst Weise >sus öfsenlsichcn Interesse gelegen sein. Wie wobl allgemein bekannt ist, wurde die streikende Gehilscnschaft mit ibrcn überspannten Fvrderunszen von den vereinigte» Principalcn zurückgeschlagcn, der streik ging, wie allgemein vorausgeschen wurde, sür dir Gehilfen mit großen Verlusten verloren und das Object, sür welche«, abge eben von der Abwehr der mate riellen Forderungen, die Principale mit gestritten batten, die A usrc ch t er h a l tu n g der bi«derigen al« mustergilttg anerkannten Art der Berein- barung der Lohn- und Arbeitüverhältnissc zwischen Principalität und Gchilsenschaft wurde sieg reich an« dem Kampfe davongetragen und damit eine gewisse Gewähr sür die Fortdauer geordneter Zustände »„ Blichdruckgewerbc gewönne»: die streikend« Gehilfenschaft erkannte »».'lvgctruiigen in den FrietenSdedingungen die Fortdauer der Tarifgemcinschaft an und nur die Form derselben sollte einer besonderen Besprechung Vor behalten bleiben. Damit war den Gehilfe» zugleich die Erkaltung der bisherige», sür sie sehr günstigen Lohnbrdingunge» gesichert und c» gekörte wirklich wenig mehr dazu, um ein friedliches »nd gedeihliche« Verhältnis- zwischen Principalschasl und Gcbilscnschast wieder herbcizusübren, wenn nur die Führer der im Streik gestandenen Gcbilscnschast c« auch ehrlich mit der Ausführung der Friedensbekingungeo gemeint hätte». Aber in der Gehilfenschaft dominirte die schon während de« Streik« stark in den Vordergrund getretene social- demokratische Partei der .Jungen". Diese setzte es durch, daß überall in den größeren Druckstädtcn der An schluß der Buchdrucker an vie socialdemokratische Partei erklärt und der Ersatz der bisherigen durch da« ganze Reich geordneten Lohn- »nd Arbeilöverhältnisse durch ein stets streikbercite« Regimcitt der Gchilfeiiwillkür al« da« alleinige Heil der Gekilsenschasl und de« Buchdruckergrwerbr« kingeslclll wurde. Und der unheilvolle Einfluß der „Jungen", denen allerdings die Gekilseiiblälter „Eorrespondent" und „Reform" zur Verfügung stanken, war so groß, daß die Masse der Gehilfenschaft wirklich auch glaubte, sie werde durch Ausgabe der Lolmvereinbarnng mit den Principalcn, durch Hanteln auf eigene Faust höhere Löhne und kürzere ausgiebiger Weise «ubventionen aus staatlichen. Fonds zu ge> währen, später aber diese Subventionen nur solche» Gemeind,» weiter zuzuwenden, sür deren höhere Lehranstalten ein üsse»! liches Inleressc vorhanden ist, oder welche beschließen, dieielden in andere höhere Lehranstalten, sür welch, diese Vorbedingung zu-.... . trifft, umzi,wandeln " Abg. v. Bülow vertritt seine» Anlrag > Arbeitszeit erringen, trotzdem, daß manniglich bekannt war, unter Hinwei« aus die im Etat vorgesehene Subvention der nicht z wie gerate die „Jungen" durch ihre „Tactik" den Streik slaallichen höheren Lehranstalten. Ter Staat al« Regent des Schulwesen« müsse die aus diesem Gesetze sich ergebenden Mehr- lasten sür die lessiungSschwachen Geincinde» übernehme», also die bisher gewährten Zuschüsse Le» Mehrausgabe» entsprechend erhöhen, wohingegen die leistungskrastige» Gemeinden diese Lasten auch in Zukunft allein zu tragen hätten. Geheimrath Bohtz weist aus die im Normal-Eta» vorgesehenen !>00 00o StaatSsubvention hi»; erbittet von einer weiteren Belastung des Staates, die das Zustandekommen deS Gtietze« nur gefährde» wurde, adzusehen. Geh. Obcrsinanzralh Germar: Er könne es nichl für unbedingt erforderlich ballen, die Lominunen zu zwingen, mit der Einjübruna von Allerszulagcn früher vorzugehen, als es dem Staat sür seine Beamten gleicher Kategorie möglich sei. Die Anträge arbeiten zu thun. E« ist wohl möglich, daß de. der' ungeheuren I«"?»«« die grsouiml.n M. hrkonen einfach" den, Stoa, übertrage«, «„«v-bn.'na 0-., r,,k.n>. -il, ^..'3.! so IN noch nie v,nähren worden und so könne auch das Geletz „ich, u Stande kommen. Ter Staat wolle ,a zwei Drittel der Lurch Ausdehnung des russischen Reiches ei» Ausgleich zwischen den Erntrerträaen der verschiedenen Bezirkt rintritt, aber die notb- lridenden Bezirke befinden sich noch heute in derselben Noih- lage wie vor Eintritt de« Winter« Wenn in Sütrußland und in den asiatischen Bezirken große Vvrrätbe an Getreide die Aufhebung de- AuSsuhrvervole« wünschenswerth und nolhweiibig machen, so ist dadurch noch keineswegs da« Eiend au-gcglichen, da« in den Nothstandstbezirken herrscht. Viel leicht da« beste und auch einzige Mittel, um den Rcgierungs- organen dir Sorge sür diese Bezirke zur Pflicht zu macken,! ist der Ausfall an Soldaten, welcher sich al« die Folge de« Nothstandc« berau«stellt. In Gegenden, wo der! Hungertyphus herrscht, wo e» ehedem woblhabenden Familien an den nolhwendigsten Lrben«bedürsnissrn fehlt, kann die Zahl der rin» Militairdienst geeigneten Personen K" . . . dieses Gesetz entstehende» Mchrlasten übernehmen, ei» Mehr könne nicht in Aussicht gestellt werden. Abg. I>r. Kr 0 patschcck lcons.) wendet sich gegen dies« letzte Bemerkung und weist daraus hin, daß das Gesetz, indem es die Erhöhung des Schulgeldes fordert, auch den Elter» der Schulkinder eine» Theil der Mebrkosle» aui- zum ^ckeiter», z» einem überaus kläglichen Scheitern gebracht hatten, trotzdem, daß ein leter Buchdrucker in den socialdrmo- kratischeii Blättern lesen konnte — unt ein jeder „zielbewußte" Buchdrucker liest socialtemokratische Blätter — daß gerade die Partei der „Jungen" den Grundsatz ausgestellt hatte, die Beschränkung der LekrlmgSzabl im Buchdruckgewerbe sei Un sinn, die Buchdrucker, diese Aristokraten der Arbeiter, ver dienten viel zuviel; sic mllßlcii wieder zu Arbeilern gemacht, aus da« allgemeine Lohnniveau von 12—15 berabgebracht werde», daun erst würde es besser im Buckdruckgewerbe und die Buchdrucker zu zielbewußte» Arbeitern werten. Diese „Jungen" sind auch jetzt wieder lebhaft an der Arbeit, »nd datier die bestige Bewegung im Buckdruckgewerbe, die Aussichten aus neue Kämpfe eröffnet. Jetzt sind vom Principalvorsitzenkcn der Tarifcommission sür Deutschland« Buchdrucker, au- welcher die ganze Ge- bilsenablbciluiig aus Betrieb der „Jungen" m»t Beginn de« Streck« davon gelaufen war, Maßnahmen angeordnet worden, um die Gesammtgehilsenschast zur Neuwahl von I2Gcbilsenvertrcter» zu veranlassen und damit die erlege. Er halte an dem Grundsatz fest, daß die Gemeinden in Unterhallung-vflichngen anzui.he» '"'N und . Tarisgcmeinschaft. da« heißt, da« zcckhcr,ge geordnete Vertrag« dai; der Staat nur da einzutretcn tiabe, wa die betreuende 1..^-. 'e^ — !i»ion im alla,in»>„en ülleiitlillien stniereiie I ttrhallNiß hinsichtlich der ,rcslsctzung der <obn un sollen w einem Loos, öffentlich an den Minbchs-rb.endin -»geben > ^^..geFäß e^n. n^d »d.ef.r An.sall'muß vrrsHloffeu» und versieaelte. mit der «nfschrist: rftale« «. t« Fürste,»,lz» ine« To««er»srr»rh »ei v«r»a" versehene Angebote sind bt» zu« 2T. »«- Mt«., Abend« 6 Ubr,! an di« unterAchnete Stell« portofrei »iaivienden. Daselbst findet 0« 27. »«. Mt«., Bornntiag« 11 Uhe. »er Termin »ur Eröffnung der Augebot» statt. Verbina,,g»a,schlag. Bedingungen, sowie getchnnng lieg», im GeichSiiszunmer der unterzeichne««!» Stelle an«, auch könne» daselbst Abschriften der beiden zuerst geuanntru Schriftstück» zum Preis« 1 w»d«>. »«»«. de, 11. Mai 1«». >»»ti»tche Emmis,, - verwalt«»,. durch irgendwelche Schein» oder Gewalimaßregeln ausgeglichen werken. Vielleicht genügt auch eine zweckentsprechende Listen- führung, um die wahre Sachlage zu verdecken. Wir baden in Rußland zwei mächtige Verbündete, und diese beißen Nihilismus und Schein. Ein StaatSwesen, welches in dem Grade von Len Umsturzparlrien gefährdet »st, in welchem dir orbnungsmäkig« Verwaltung aller Zweige de« staatlichen Leben« so sehr von den leitenden Persönlichkeiten abhängig ist, wie da« russische Reick, kann un- nicht zu der Beiorgniß bestimmen, daß wir ibm im Falle eine« Kriege« militairisch nicht gewachsen wären. Wa« diese« große Reich zusammen hält, ist die Unsertigkeit Schule und ,ht» Subvention im allgemeinen üsienlllchen Interesse ^ liege. Abg. vr. Lieber sEentrum): Er Halle er sür eine inoralilwe Verpflichtung de« Staate«, Lasten, welche er durch Geietz de» Ge- meinden amerlegt, tragen zu Helsen, auch solchen Gemeinden, welche disIdahin noch nlcht unterstützt worden sind. Er könne Namen« seiner politischen Freund» erklären, daß sie nicht sür La» Gesetz stimmen würben, wenn nicht eine solch» Bestimmung ausgenommen werde. Er beantrage daher, Len 8. 3 wie folgt zu fassen: ,,D>» zur Erfüllung der Bestimmung de« 8- l ersorderlichen Mittel werde» für die beim Inkrafttreten die'e« Gesetze« beliebende» höheren Schulen an» der Staatscasie gedeckt, und den einzelnen Gemein- den als Zuschuß au« Stoal«mjlt»In gewahrt. Len Gemeinden steht e« frei, aus diesen Zuschuß ganz oder Iheilweise zu verzichten Adg. 1>e. Dürr« litt.): Tie Annoim» leine« Anträge» werde den Gemeinden, welche sich beunruhigt suhlen, eine g>wiff« Beiriedigung gewähren. Sein Antrag steh» nicht im Wideripruch mit den Absichten der StaalS- regierung. E« sei aber noihig, dies» Absicht »n Gesetz zum Auldruck zu bringen. Er wolle auch wichen Gemeinden, welche dilher nicht inbventienirt worden sind, »ine Beihilfe gewähren, aber nur sür iolch« Schulen, deren Erhalluno im allgemeinen Jntereff« lieg«. Abg. Vr. Meyer (bst ): Er werde svr » 3 in der Fassung der Regierung»-! Vorlage stimmen, er holt« es sür zweckuiäßig, nur solchen Anstalten und Arbeits bedingungen wieder hcrzustelle», unk von allen einstchtigrnSocial- polilikern und Arbeitcrsreunben wird anerkannt, daß die Wieder herstellung diese» Verhältnisse« nicht nur im engere» gewerb lichen, sondern auch im öffentlichen Interesse höchst wltnschens- wcrtb ist. Ander« denken aber die socialdemokratischrn Te- bilsenfUbrer und die von diesen beberrschte Leitung de« Unter- siützungsrercins deutscher Buchdrucker, und mit allen Mitteln ist von ihnen gearbeitet worben, um diese Wahl zu dinlrrtreiben oder sie dadurch gegenständ«!»« zu machen, daß dir davon- aelausenen Gebilscnvertretcr. dre di« aus wenig» Au-nahmrn sämmtlich Gegner der Tarifgemeinschaft und dafür sind, daß die Gehilfen allein die Arbeit-bevingungen srstsrtzen, wieder >n die Tarlscommission bineingepreßt werden. Durch dir Wiederwahl ausgesprochkiicr >Locialdemvkraten sollen dir Principale au« der Tariscommisston .hinaularekelt'' und br- stimmt werten, den Vertretern de« Zukunstsflaatr« dir Vrr- sügung üdrr »hrr Ardrtter und Druckrreirn allein zu über lasten. Lllzuscharf macht aber auch hier schartig und an mehreren